CHRONIK

KATZENELNBOGEN AAR-EINRICH

   
Autor: Werner Mohr
 

 

 

musketess historienthriller

 

1000 Jahre Katzenelnbogener und nassauer Adel, Automobile, Badehäuser, Bastarde, Bier, Burgen, Duelle, Fürsten von Isenburg und Schönborn, Gasthöfe, Juden, Kunst, Kurgäste, Mätressen, Mittelrheintalromantik, Nassauische Kleinbahn, NS, Postkutschen, Raubritter, Räuber, Telefon, Schnaps und Wein ...  uvm

 rund um Katzenelnbogen und Hahnstätten mit Bacharach, Bad Ems, Bad Schwalbach, Braubach, Diez, Limburg, Nassau, Nastätten, Runkel, St Goar und St Goarshausen.  

Auf Rechtschreibung wird zugunsten der Suchfunktion verzichtet. - Suche mit (Strg)+(F) - Adelstitel werden vereinfacht. - Email: westemohr@web.de

Ausführliche Informationen auch zu Schönborn, Isenburg, Westerburg ua sind hier zu finden: Chronik Rhein-Main.

1945 Das NSDAP Parteiorgan für den Gau Hessen-Nassau, die Tageszeitung Rhein-Mainische Zeitung, verkündet unter der Überschrift Kein Deutscher fällt in die Hände des Feines den Aufruf von Jakob Sprenger (61) der sofortigen totalen Räumung der Städte Darmstadt, Offenbach, Frankfurt am Main, Wiesbaden, des gesamten Kreises Groß-Gerau, des Kreises Bergstraße bis zur Kammhöhe des Odenwaldes, des Kreises Darmstadt-Land bis etwa 10 Kilometer ostwärts der Stadt Darmstadt, des gesamten Kreises Maintaunus sowie einer 10-Kilometer-Zone ostwärts des Rheines in den Kreisen Rheingau-St Goarshausen und Unterwesterwald an ohne anzugeben, wohin evakuiert werden soll. - In Limburg flieht der aus Wiesbaden zugezogene limburger NSDAP Bürgermeister Willi Hollenders (--), der in einer Villa an der Schiede wohnt, vor den Amerikanern. - Das in Limburg an der Lahn geborene SA und NSDAP Mitglied Rechtsanwalt Heinrich Anton Wolf (37) ist anklagender Staatsanwalt am danziger Sondergericht, das der Gestapo und dem SD zuarbeitet (1962 hessisches Landtagsmitglied, Bundesverdienstkreuz). - In Nassau fallen Bomben. Das nassauer Kurbad dient als Lazarett. - In Nassau Scheuern sind in der Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern insgesamt 153 Behinderte zu Tode gekommen. - In Diez wird der deutsche Fußballtrainer Fritz Korbach geboren. - In Bad Ems fällt nach der Bombardierung der Strom aus, wodurch die Bergwerksstollen vollaufen und nicht mehr weiter betrieben werden. - In Montabaur ist der in Wiesbaden geborene stadeckener Weinhändler SA Standartenführer Moritz Cramer (26) unterwesterwald NSDAP Kreisleiter. - In Limburg kommt es beim Einmarsch der Amerikaner zu Schußwechseln, bei denen es zahlreiche Tote gibt. - In Nastätten wird die Zwangsarbeiterin Oder Alla Kottkaß, die auf dem Hof, Sommerfrische und Gasthaus Aftholderbach getanzt hat, zu 30 Reichsmark Strafe verurteilt. - In Holzhausen an der Haide stürzt ein viermotoriger englischer Bomber im Hammersbom an der Grenze zu Rettert ab und bei Artilleriebeschuß wird das Pfarrhaus getroffen, in dem sich 15 Personen versteckt haben. - Bei Bogel greifen deutsche Truppen die heranrückenden Ameriker an. - In Limburg richtet das KZ Dachau eine SS Eisenbahnbaubrigade ein, deren 504 ausländische Zwangsarbeiter in Eisenbahnwaggons eingesperrt sind und von SS und älteren Eisenbahnern bewacht werden. Viele Zwangsarbeiter erkranken an Typhus. Zwangsarbeiter werden wahllos erschossen. SS Mann Johann Penkowski ist dabei besonders blutrünstig und mordet in einem Wald in der Nähe von Limburg. Bei der Evakuierung der Zwangsarbeiter, sterben zahllose Menschen auf ihrem Todesmarsch ins KZ Buchenwald. - In Katzenelnbogen fallen zwei Bomben. Eine auf das Haus des katzenelnbogener NSDAP Ortsgruppenleiter Zahnarzt Schmidt, Römerberg 1 und eines auf das Haus von Ferdinand Biel wo es zwei Tote gibt. - In Bad Schwalbach werden einige Bestände des frankfurter Instituts zur Erforschung der Judenfrage nach Thüringen abtransportiert. - In Limburg wird das Reichsbahnausbesserungswerk bei einem Fliegerbombenangriff von über 100 Bomben zu 85 % zerstört. - 16 in Holzhausen an der Haide geborene Juden sind in KZs ermordet worden. - In Holzhausen an der Haide wird die Goldene Hochzeit der Eheleute Heinrich und Elisabeth Vogt durch einen Tieffliegerangriff beendet. - Straßenkämpfe in Mainz. - In Limburg flieht die Bevölkerung in den Luftschutzkeller Schafsbergstollen hinter der Theodor-Heuss-Schule Freiherr-vom-Stein-Platz 3. - In Limburg lehnen im Domstollen der aus Wiesbaden Dotzheim stammende Kaufmann und limburger NSDAP Bürgermeister Willi Hollenders (--), der in Birlenbach geborene limburgunterlahn NSDAP Kreisleiter Karl Ohl (41), der städtische Polizei Hauptmann August Schlicht (50) und der Leiter der Wehrbezirkskommandantur Oberstleutnant Maxeiner (--) Schiede 28 (20 17 Musik Sandner) die bedingungslose Kapitulation ab, sprengen die alte steinerne Brücke nachdem bereits einige amerikanische Panzer in die Stadt gerollt sind, die staffeler Eisenbahnbrücke und einen Bogen der Autobahnbrücke, wodurch weitere Bögen einstürzen und die Lahn aufgestaut wird. Der Volkssturmführer SA Sturmbannführer Schaub (--) und sein Vertreter Lieber (--) befehlen die Verteidigung. - In Niedertiefenbach sind Karoline Ackermann, David, Hedwig, Löb, Ludwig, Moses und Sally Goldschmidt und Berta Levy im Rahmen der Judenvernichtung umgekommen. - In Obertiefenbach sind Ilse, Paula und Leopold Hermann, Ruth und Sally Hermann, Albert, Arthur, Jenny und Sigmund Herz, Rosa Reinhard, Moritz Rosenberg und Regina Rothschild im Rahmen der Judenvernichtung umgekommen. - In Kördorf sind Jenny Berg, Sabine Goldschmidt, Martha Hartogs, Franziska Leopold, Adolf, Leo, Moritz, Rosa und Thea Löwenberg, Bertha und Salomon Seligmann im Rahmen der Judenvernichtung umgekommen. - In Attenhausen sind Paula Herz, Johannaa Leopold, Hermann, Karl und Martha Sonneberg, Hedwig, Hilda und Walter Stern im Rahmen der Judenvernichtung umgekommen. - In Bremberg sind Caroline Blum und Adolfina Strauß im Rahmen der Judenvernichtung umgekommen. - In Hahnstätten sind Moritz Adler, Max Hermann, Clotilde und Greta Strauß im Rahmen der Judenvernichtung umgekommen. - In Diez sind Martha Bassing, Henriette Bender, Bianca Bettmann, Lina Blumenthal, Hedwig Frank, Willi Fuld, Ernest Hecht, Berta Kadden, Ludwig Kahn, Elsbeth Koekoek, August, Fanny, Gustav, Hermann, Julius, Mathilde, Rudolf und Siegfried Königsberger, Julius und Paul Lehmann, Siegmund und Sofie Levita, Brigitte Liebmann, Erna Eva Lindemeyer, Sydney Lomnitz, Vessi Meyer, Clothilde Rosenthal, Rosa Schäfer, Emma Stein, Isaak Strauß, Johanna Trier, Rosa Ulmann und Bernhard Wolff im Rahmen der Judenvernichtung umgekommen. - Im Rhein-Lahn-Kreis sind in KZs, auf dem Weg dorthin oder durch Selbstmord dabei der jüdischen Bevölkerung umgekommen: In Bad Ems 35, Oberlahnstein 21, Nastätten und Flacht 15, Diez und Nassau 14, Geisig und Isselbach 13, Niederlahnstein, Seelbach, Welterod, Holzappel und Lierschied 5, Nochern, Ruppertshofen, Weyer, Attenhausen und Cramberg 4, Niever, Obertiefenbach, Niedertiefenbach und Niederneisen 3, Balduinstein, Bogel, Kördorf, Kamp, Singhofen, Wasenbach, Miehlen, St Goarshausen, Holzhausen, Hahnstätten, Buch, Braubach und Bornich 1. - In Bad Ems räumt Polizeimeister Molitor vor dem Eintreffen der Amerikaner sein eigenes Wehrmachtsdepot aus und lässt es niederbrennen. 9.000 Portionen Einsatzverpflegung, Säcke und Kisten fahren lahnaufwärts bis Geilnau, wo sie geplündert werden. Obwohl am Höhenhaus die Verteidigung flieht, stellen vor der mit einem riesigen Rot-Kreuz-Banner gekennzeichneten Brunnenhalle zehn junge Soldaten ein leichtes Geschütz auf. Eine Oberschwester des Lazaretts kann sie von ihrem Vorhaben abbringen. - In Bad Ems gibt es einige Granateneinschläge. - In Limburg kommt es zu Schusswechseln mit zahlreichen Toten. - Die rechte Hand des frankfurter NSDAP Gauleiters, SS Standartenführer und maßgeblicher hessennassauer T4 Euthanasiemord-Verantwortliche Fritz Bernotat (55) flieht nach Fulda wo er in Neuhaus als Otto Kallweit unbehelligt bis zu seinem Tod weiterlebt. Erst als seine Witwe Witwenrente beantragt fliegt der Schwindel auf. - In Limburg sind 378 Limburger im Krieg gestorben, davon 195 Zivilisten (20 17 bei limburg.de werden keine Zwangsarbeitsopfer erwähnt). - In Bad Ems zieht der durch Bombenangriffe aus Nassau vertriebene bad emser Kaiser Wilhelm Institut Ernährungsfachmann Heinrich Kraut (48) mit seiner Frau Klara (46) und seiner Tochter Charlotte Elisabeth (13) im Schloss Balmoral ein. - In Bad Ems sind alle Lazarette, sogar der Theatersaal des Kurhauses mit Verwundeten und Sterbenden überfüllt. Gegenüber feiert der Oberbefehlshaber West mit seinem Stab und einer Frau in einem weißen Pelzmantel im Hotel Vier Jahreszeiten Römerstraße 5. - In Bad Ems müssen 450 Greise und Kinder den Endkampf führen. Selbst 14 Jährigen wird bei einer Weigerung mit dem Standgericht und dem Tod gedroht. - In Nievern gibt es die Brauerei Diefenbach. - Die vereinigten Gemeinden Katzenelnbogen und Klingelbach werden nach 5 Jahren wieder getrennt. - In Klingelbach bezieht Leutnant Ingendahl mit einer Kompanie Stellung. Er begeht, nachdem amerikanische Truppen mit Panzern aus dem Wald kommend ein Haus und zwei Scheunen in Brand geschossen haben, am Ortsrand Selbstmord. - In Limburg finden an der katholischen Mädchenschule Marienschule Luftschutzübungen statt, bei denen 15 Mädchen in Overalls Stahlhelme tragen. - In Katzenelnbogen wird das Wohnhaus von Sanatoriumsbesitzer Sanitätsrat Dr Wolff Ecke Aarstraße 15/Hofstraße (20 18 Senioren-Centrum Katzenelnbogen) zum Evangelischen Krankenhaus umfunktioniert, das vom Diakonissen-Mutterhaus Hebron in Marburg eingerichtet wird. - In Katzenelnbogen hat das Sanatorium Dr Wolff die Telefonnummer 303. - In Katzenelnbogen kommen die Amerikaner von der Weiseler Höhe. In der Mohrenmühle zuvor Moormühle und später Moorenmühle versuchen 6 Soldaten sie aufzuhalten und werden getötet. Aus Holzhausen über der Aar geflohene Flugabwehrrupps verteidigen Katzenelnbogen. Es kommt zu Straßenkämpfen, bei dem ua das Hotel Bremser (20 17 Naspa) von Maschinengewehrfeuer getroffen wird. Von Klingelbach aus ziehen die Amerikaner über die Diezer Straße nach Ebertshausen, wo sie von leicht bewaffneten SS beschossen werden, die mit Panzerartilleriefeuer getötet werden. Dabei werden einige Häuser zerstört. - In Katzenelnbogen dient der Eiskeller der Weinhandlung Bremser gegenüber Mühlgasse 23 als Versorgungslager der Wehrmacht. - In Dörsdorf kehrt der aus einer dörsdorfer Auswandererfamilie von 17 70 stammende Dr med Wallrabenstein als Flüchtling zurück. - In Dörsdorf werden am Ortseingang Panzersperren aufgestellt. Am Kerleberg werden 5 Wehrmachtssoldaten vertrieben. Lehrer Karl Ehlert übergibt den Ort an die Amerikaner, die im Pfarrhaus ihr Kommando einrichten. - Der in Diez geborenen Pfarrersohn, NSDAP Mitglied, SA Mitglied, ehemaliger Rechtsverwalter der Deutschen Evangelischen Kirche und in Funktion Regierungspräsident des polnischen Warthegaus August Jäger (58) wird von den Briten mit dem Spttznamen Henker Großpolens verhaftet. - Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Friedrich August von Hanau (St) (81),  der Sohn des in Kassel geborenen Fürst Friedrich Wilhelm von Hanau (St) (++) und der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter Ludovika Gloede alias Gräfin von Schaumburg Ludovika von Schaumburg (++), wird von seinen fürstlich hanauischen Fideikomissherrschaften enteignet. - In Lollschied wird der NSDAP Bürgermeister Heinrich Müller (--) abgesetzt. - In Hahnstätten ist das Postamt in der Mühlgasse 2, wo auch das Gasthaus Schnell mit Hofraite ist und gegenünber das Rathaus. -  Die Tageszeitung Nassauer Anzeiger im Müller Verlag ist eingestellt.

1944 Der in der NS Führerkaderschmiede Kadettenanstalt Oranienstein in Diez aufgewachsene magdeburger Husaren Rittmeistersohn, Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt (69) ist in Obermörlen Ziegenberg Leiter des Führerhauptquartier Adlerhorst. - In Diez wird der homosexuelle spätere frankfurter Stricher Otto Blankentein (12) in der NS Führerkaderschmiede Kadettenanstalt Oranienstein wegen unberechtigten Tragens von Abzeichen rausgeworfen. - In Limburg wird der Bahnhof bombardiert. - In Diez wird der deutsche Diplomat Bernd Westphal geboren. - In Nassau Scheuern wird eine SS Sondereinheit im Lazarettbereich der Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern einquartiert und nach Beschwerden wieder verlegt. - In Diez werden im Steinbruch 16 luxemburger Wehrpflichte wegen Fahnenflucht erschossen. - In Diez werden vor dem Einzug der Amerikaner Massenhinrichtungen durchgeführt. - In Limburg begeht eine in eine Hakenkreuzfahne gewickelte Frau im Elbbach Selbstmord und ruft dabei Heil Hitler. - In Limburg wird der limburger Volksschullehrer und ehemaliger Zentrum Stadtrat Joseph Pabst von der Polizei verhaftet und nach wenigen Tagen wieder entlassen. - In Nastätten wird die Zwangsarbeiterin Oder Alla Kottkaß, die beim Landwirt E Debus sich nach der Sperrzeit außerhalb ihrer Unterkunft befand, zu 30 Reichsmark Strafe verurteilt. - Bei Holzhausen an der Heide wird die Witwe Auguste Sarius (68) von einem amerikanischen Flugzeugzusatzbenzintank beim Aufhängen der Wäsche getroffen und getötet. - In Limburg zieht im Erbacher Hof In der Erbach 2 die Gestapo ein. Es werden u.a. 12 Pallotinermönche in Schutzhaft genommen. - Auf halber Strecke zwischen Schönborn und Birlenbach wird eine V 1 Abschussstation gebaut. Bei einem Abschuss stürzt die Rakete nach 7,6 Kilometer nahe dem Köbelerhof bei Kördorf ab und explodiert. - In Klingelbach wird der englische Lancaster-Pilot Arthur Lee bei der Dicken Buche abgeschossen und gefangengenommen. Nach besonders freundlicher Behandlung u.a. durch das katzenelnbogener NSDAP Mitglied Robert Stauch (46) wird er ins Flieger-Gefangenenlager nach Oberursel gebracht. (1947 Robert Stauch will ihn vor dem Tod bewahrt haben). - In Limburg Dietkirchen werden in einem mit Scheinwerfern gesicherten Arbeitslager Am Steingraben (20 17 Kriegsgräbergedenkstätte) 80 amerikanische Kriegsgefangene bei einem Fliegerbombenangriff getötet und 100 verletzt. - In Limburg werden im Reichsbahnausbesserungswerk 1.700 Menschen beschäftigt, ein Großteil davon Zwangsarbeiter. Es ist das größte Unternehmen der Umgebung. Es wird bei einem Fliegerbombenangriff schwer getroffen. - In Holzhausen an der Haide werden Wehrmachtssoldaten in der Schule einquartiert. Es findet kein Schulunterricht, trotz eines Zuwachses auf 137 Schüler, durch Ostevakuierungen mehr statt. - In Diez gibt es 20 öffentliche Luftschutzkeller, u.a. gegenüber dem Gasthaus Bauernschänke, im Felsen am Hexenberg in Freiediez und im Lehmberg am Backsteinbrand an der Limburger Strasse für 1.774 Personen. - In Limburg wird der SS Sturmbannführer und limburg unterlahn NSDAP Landrat Karl Uerpmann (--) seines Amtes enthoben und verhaftet. Ein neuer limburg unterlahn Landrat wird nicht gesucht. - In Nastätten sterben bei Fliegerbombenangriffen 9 Menschen. - In Diez Freiendiez werden in der Strafanstalt Freiendiez 16 luxemburger Zwangsarbeiter aus dem Stammlager Limburg XII A hingerichtet. - In Kaub wird ein Personenzug beschossen, wobei es zu Toten kommt. - In Bad Ems bezieht der Rüstungsbeauftragte West Generalleutnant Max-Josef Schindler (--) mit seinem Stab in der oberen Adolf-Hitler-Straße das Haus St Georg und das Westfalenheim. Das Düsseldorfer Industrieunternehmen Hydraulik zieht in die Hotels Guttenberg Bahnhofstraße 12 und Darmstädter Hof. - In Nassau bezieht der bad emser Kaiser Wilhelm Institut Ernährungsfachmann NSDAP Mitglied Heinrich Kraut (47) mit seiner Frau Klara (45) und seiner Tochter Charlotte Elisabeth (12) eine Dienstwohnung im Schloss Stein. Er startet im Ruhrgebiet die Aktion Butterbrot alias Kraut-Aktion, wobei 6.802 Zwangsarbeiter systematisch gefüttert werden. Die Daten werden in Bad Ems im Logierhaus Vier Türme ausgewertet und Nahrungszuteilungen festgelegt. Heinrich Kraut (47), der nach dem besten Arbeitssklaven, selektiert nach Nation und Rasse, forscht, notiert die Russen sind offenbar allgemein am widerstandsfähigsten auch bei unzureichender Ernährung. - In Oberndorf werden bei der Elisenhütte Hollerich alias Muni große Mengen an Schadstoffen aus dem Bergbau in die Lahn eingeleitet, was zu gelegentlichem Fischsterben führt. - Der ehemalige limburger SPD Redakteur und diezer Einkaufsgemeinschafts Vorsitzende Heinrich Bechtel (43) wird ins KZ Dachau verschleppt. - In Limburg greift eine Hitlerjugend-Streife den ebertshausener Landwirtschaftlehrling bei Fischers rauchend auf der Bahnhofstraße auf. Er besitzt einen gefälschten HJ Ausweis, wofür er 10 Reichsmark Strafe bezahlen muss. - In Dörsdorf wird die Weidgesmühle, in der ein Pferdelazarett der Wehrmacht untergebracht ist, angegriffen und teilweise zerstört. - In Dehrn wird in der Kapelle des Schlosses eine Funkstation der Wehrmacht eingerichtet. - In Nassau werden die Reste der Burg Nassau und der darunter liegenden Burg Stein vollständig zerstört. - In Flacht werden weitere geschwächte frankfurter Kinder untergebracht. - In Pissighofen stürzt ein amerikanischer Bomber ab. - In Balduinstein kommt es zu Luftangriffen wegen der Lage an der Eisenbahnlinie und der Infrastruktur. - In St Goarshausen sprengt die SS die Rheinfähre Loreley IV im Loreleyhafen. - In Nastätten wird der Konditor und Gastwirt Peter Haxel (--) Rheinstrasse 16 zum zweiten Mal NSDAP Bürgermeister. - Die Tageszeitung Lahnzeitung stellt die Produktion ihres NS Hetzblatt Emser Anzeiger ein. - Der in Lipporn geborene Massenmörder, Schneidermeister, NSDAP und SS Mitglied August Höhn (35) wird stellvertretender Schutzhaft Lagerführer im KZ Sachsenhausen (19 68 aus Haft entlassen 19 82 in Düsseldorf gestorben).  

1943 In Nassau Scheuern beginnt man in der Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern im Rahmen der T4 Aktionen insgesamt 141 Behinderte nach Idstein Kalmenhof und 717 Behinderte nach Hadamar zu verlegen, wo sie umgebracht werden. - In Limburg wird die in Frankfurt geborene ledige gottgläubige Else Iffland (39) Volksschullehrerin. Sie ist NSDAP, NS Frauenschaft, VDA, NSV, RLB und NSB Mitglied. - In Nastätten wird der Fernsehmoderator Wolfgang Back geboren. - In Nastätten muss ein Arbeitgeber für einen Zwangsarbeiter der untersten Lohngruppe 2,80 Reichsmark pro Woche Lohn bezahlen, die aber nicht an diesen, sondern an die Behörde bezahlt werden muss. - In Katzenelnbogen kostet die Arbeiter Wochenkarte der Nassauischen Kleinbahn nach Zollhaus 3 Reichsmark 50 Pfennig. - In Ebertshausen stürzt ein abgeschossenes feindliches Bombenflugzeug in das Steinwäldchen. Nach einem Luftkampf stürzt ein deutsches Nachtjagdflugzeug zwischen Allendorf und Berghausen ab und ein amerikanischer Bomber einige Tage später. - In Bad Schwalbach werden Bestände des frankfurter Instituts zur Erforschung der Judenfrage eingelagert. - In Egenroth wird Pfarrer Keller zum Kriegsdienst eingezogen. - In Holzhausen an der Haide bemerkt Pfarrer Meister Das Herzeleid der Familien des Kirchspiels und der Jammer des deutschen Volkes wächst von Monat zu Monat. - In Fachingen übernimmt die SS eigene Sudetenquell GmbH die Mineralwasserquelle. - In Nassau wird das Amtsgericht Nassau kriegsbedingt stillgelegt und dessen Aufgaben dem Amtsgericht Bad Ems übertragen. - In Diez meldet der Landrat Landkreis Unterlahnkreis ist judenfrei. - In Nastätten wird ein Luftschutzbunker im Pfarrgarten gebaut, der fast nie benutzt wird. - Limburg meldet judenfrei. - In Oberwesel wird die Teilruine Burg Schönburg vom deutschamerikanischen Immobilienmogul xxx Rhinelander an an seine Söhne vermacht, die keinerlei Interesse an dem Bauwerk haben. - In Bad Ems zieht das aus Dortmund evakuierte Kaiser Wilhelm Institut (später Max-Planck-Institut) für Arbeitsphysiologie im Stadtschloß Karlsburg alias Logierhaus Vier Türme unter dem Arzt Gunther Lehmann (--) ein. Der Arzt Otto Graf (--) leitet die ernährungsstatistische Gruppe, die mit Hollerith-Rechenmaschinen in der Diezer Luise-Seher-Straße 16. 7 Wissenschaftler und rund 100 Mitarbeiter, darunter viele Zwangsarbeiter arbeiten im Logierhaus Vier Türme. Viele schlafen im angrenzenden Badehaus und im angrenzenden Hundezwinger vegetieren Versuchstiere. - In Bad Ems tritt der Volkssturm samstags und sonntags zu Schulungsstunden in der Schillerschule, Handgranatentraining und Schießübungen am Schützenhaus in der Gemarkung Wiesbach an. In Katzenelnbogen Klingelbach wird ein amerikanisches Flugzeug abgeschossen, woraufhin aufgebrachte Klingelbacher die Überlebenden der amerikanische Flugzeugbesatzung erschiessen und totschlagen wollen, was verhindert wird. - In Limburg hält der NS-Ideologe Alfred Rosenberg (51) eine Rede. - In Katzenelnbogen hat das Hotel Bremser die Telefonnummer 301. - In Nastätten wird der Fernsehmoderator Wolfgang Back geboren. - In Hof Schauferts trägt die polnische Zwangsarbeiterin Alicia Trohaska keine Ausweispapiere bei sich und kein P an ihrer Kleidung, wofür sie zu drei Tagen Haft verurteilt wird. - In Nassau gibt es das Hotel Schöne Aussicht. - In Dörsdorf fallen Brand- und Sprengbomben ohne Schaden anzurichten. - In Buch wird die jüdische Idda Heuser (--) alias Thalheimer deportiert und in Auschwitz ermordet. - Der Unterlahnkreis und der Kreis Limburg werden unter gemeinsame Verwaltung mit Sitz in Limburg gestellt. - In Holzhausen kauft der Darlehenskassenverein die Lagerhalle von Raiffeisen. - In Kamp-Bornhofen wird der VARTA Manager Nikolaus Schweickart geboren.

1942 Wetter: Überschwemmungen in Katzenelnbogen. - In Nassau Scheuern sind in der Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern rund 300 zur Tötung ausgesuchte Behinderte alias Zwischenpatienten einquartiert. - In Hadamar werden die letzten 20 Juden deportiert. - In St Goarshausen fordert der ehemalige schlangenbader Posthalter NSDAP Kreisleiter und Landrat Jean Herrchen (50) im NSDAP Kreishaus Bahnhofstraße 33 25 sowjetische Zwangsarbeiter an. - In Lahnstein Friedrichssegen werden jüdische Zwangsarbeiter zur Ermordung in KZs abtransportiert. - In St Goarshausen wird der in Bad Schwalbach geborene st goarshausener NSDAP Landrat Karl Lange (50) nach Oberschlesien versetzt. Er wird durch den in Köln geborenen SA Sturmbannführer Josef Heukeshoven (41) ersetzt. - Die Nassauische Kleinbahn befördert rund 93.000 Fahrgäste. - In Holzhausen nimmt der nastättener Zimmermann Georg Müller die Kirchenglocken zum Einschmelzen ab. - In Eisighofen und in Seelbach fallen Fliegerbomben. - In Kördorf lebt noch ein Jude. - In Nastätten werden die Kirchenglocken zum Einschmelzen abgeholt. - In St Goarshausen meldet der Landrat Landkreis St Goarshausen ist judenfrei. - In Bad Ems meldet der Bürgermeister Bad Ems ist judenfrei. - In Lahnstein Friedrichssegen wird die Judenzwangsunterkunft und ehemalige Bergarbeitersiedlung Tagschacht Erzbachstraße 52 geräumt. Die Transporte fahren in die KZs Theresienstadt, Minsk, Majdanek und Auschwitz. - Der klosterarnsteiner Pater Alfons Spix (48) stirbt im KZ Dachau. - In Dehrn ist im Kindererholungsheim Schloß Dehrn jeglicher Besuch im Heim verboten. Zusendungen von Lebensmitteln, Süßigkeiten und Obst sind verboten. Alle Express-Sendungen gehen grundsätzlich ungeöffnet zurück. Das Heim hat mindestens zwei Häuser. - In Bad Ems hat das Gasthaus Alte Krone in der Koblenzerstraße 71 einen großen Saal und die Telefonnummer 595. - In Dörsdorf baut man einen Stollen als Luftschutzbunker in den Säuberg. - In Niederneisen wird die Backstube im Rathaus zu einem Saal umgebaut. - Der von Prinzessin Hildegard von Hanau Schaumburg (St) (39) Tochter von Prinz Friedrich von Hanau Schaumburg (St) (--), geschiedene Graf Wulf-Diether von Castell Rüdenhausen (St) (37) heiratet die österreichische Filmschauspielerin Luise Ullrich (32). - In Obertiefenbach werden 3 jüdische Bürger deportiert. - Der neusser Unternehmer Franz Peter Mostert (--) kauft die Burg Sauerburg.

1941 In Diez wird der Fernsehmoderator Hansjürgen Rosenbauer geboren. - In Limburg führt der Volksschullehrer Pretz eine Schulchronik mit regimekritischen Bemerkungen, was seine Kollegen während einer Krankheit bemerken und was zu einem Kreisgerichtsverfahren führt. - In St Goarshausen wird Jean Herrchen (50) neuer NSDAP Kreisleiter und Landrat. - In Limburg wird im Priesterseminar ein Wehrmachts-Lazarett mit 120 Betten eingerichtet. - In Nastätten werden 597 Kriegsgefangene ins Kriegsgfangenenlager Nastätten gebracht und von dort verteilt. 21 sind vor Ort, 3 bei der Nassauischen Kleinbahn beschäftigt. - In Lahnstein Friedrichssegen wird ein Arbeitslager für Juden eingerichtet, in dem es kein fließendes Wasser gibt. Die Arbeiterkolonne aus 28 Frauen, 24 Männern, 4 Mädchen und 2 Jungen muss im Tonwerk Zwangsarbeit leisten und auf dem Weg dortin singen. Sie werden dabei von den Einwohnern mit Steinen beworfen und beschimpft. - In Limburg versucht die NSDAP die Pallotinermönche zu vertreiben. - In Klingelbach werden die Kirchenglocken abgeholt. - Der frühere in Villmar Seelbach geborene evangelische nassauische Bauernführer und NSDAP Mitglied Karl Hepp (52) gibt mit dem in Frankfurt geborenen Alten Kämpfer, gelernten Bäcker, oberlahn NSDAP Kreisleiter Adalbert Gimbel (44) die NSDAP Parteichronik So kämpften wir! Schilderungen aus der Kampfzeit der NSDAP im Gau Hessen-Nassau heraus. - In Limburg gibt der in Birlenbach geborene unterlahn limburg NSDAP Kreisleiter Karl Ohl (37) sein Amt auf. - In Nastätten meldet der Konditor, Gastwirt und NSDAP Bürgermeister Peter Haxel (--) Rheinstrasse 16 dem Landrat in St Goarshausen Nastätten ist judenfrei. - In Nastätten wird die katholische Erstkommunion wegen Hitlers Geburtstag verschoben. - In Nastätten darf die Fronleichnahmsprozession nur auf kircheneigenem Boden stattfinden. - In Katzenelnbogen werden die jüdischen Patienten Hermann Schmidt (48), Gustav Beer (56) Rosette Netter (73) und Hans Schlesinger (38) in der privaten Heilanstalt Dr Wolff (20 17 Fachklinik Katzenelnbogen) Aarstraße 17 und die Heimbewohnerin Klara Goldstein (56) im Elisabeth-Stift (20 17 evangelisches Fliedner Seniorenstift Katzenelnbogen) Stiftstraße 14 von der Gestapo abgeholt, in die Heil- und Pflegeanstalt Weilmünster verschleppt und drei Tage später im Rahmen der Euthanasie in Hadamar ermordet. - In Lahnstein Friedrichssegen kommt der Rest der verbliebenen lebenden Juden aus den Landkreisen Unterlahn-Limburg, Rheingau-St Goarshausen und Westerwald im Rahmen einer Metropole an. Die meist alten Männer und Frauen werden in der ehemaligen Bergarbeitersiedlung Tagschacht Erzbachstraße 52 zusammengepfercht. Sie müssen in den ortsansässigen Betrieben Zwangsarbeit leisten. Die Männer sortieren Eisen im arisierten Betrieb Friedrichssegener Eisenhandel. Die Frauen und Kinder arbeiten im Ton- und Dachziegelwerk Friedrichssegen. Es sind 60 Juden, darunter 11 aus Bad Ems, 9 aus Lahnstein. Die restlichen kommen aus Kamp, Weyer, Lierschied, Welterod, Herschbach, Montabaur, Erbach, Eltville und Rauenthal. - In Hadamar werden innerhalb von 8 Monaten 10.122 lebensunwerte Menschen getötet, die mit grau gestrichenen ehemaligen roten Postbussen mit verhängten Scheiben antransportiert werden. - In Obernhof lässt im Kloster Arnstein der Pater Alfons Spix (47) mehrmals polnische Zwangsarbeiter am Gemeindegottesdienst teilnehmen, weswegen er von der Gestapo verhaftet wird. Er behauptet aus Unwissenheit, was aber ausgeschlossen werden kann. Persönlicher Umgang mit Kriegsgefangenen ist streng verboten. - In Nassau Scheuern erhält der Direktor Karl Todt der Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern eine telegraphische Anordnung zur Teilnahme an einer Sitzung von Anstaltsärzten und Verwaltungsbeamten in Berlin, bei der im Rahmen der Sterbehilfe die Eigentumsfrage des Besitzes der Kranken unter und mit strengster Geheimhaltung besprochen wird. - In St Goarshausen Reichenberg stirbt die in Berlin geborene Caroline Wilmanns (83) als Ehefrau des Burgenbesitzers Baron Wolfgang von Oettingen (St) (82). Dessen ältester Halbbruder ist Werner von Oettingen (37), ein Alter Kämpfer mit Goldenem NSDAP Parteiabzeichen. - In Frankreich stirbt das in Holzappel geborene düsseldorfer NSDAP Reichstagsmitglied Ernst Schwarz (37) kurz nach dem Eintritt in die Luftwaffe. - In Ebertshausen fallen Fliegerbomben. - In Dörsdorf werden rund 50 Kriegsgefangene im Gasthaus Ohlbach in der Schulstraße untergebracht. - In Hadamar kommen von der Gekrat übernommene rote Postbusse aus Eichberg mit selektierten Kranken und Behinderten an. - In Katzenelnbogen wird der herolder Landwirtssohn Otto Meyer (20) zum Kriegsdienst eingezogen, wo er es beim Rußlandfeldzug bis zum Leutnant bringt. (1971 stellvertretender rheinlandpfälzischer Ministerpräsident) - In Nastätten wird der ehemalige Vorschuß und Kreditverein Nastätten, ehemalige Vereinsbank eGmbH und neues NS Geldinstitut mit dem Namen xxx Römerstrasse 9 (20 23 Sanitätshaus Debusmann) in Volksbank Nastätten eGmbH später Volksbank Diez-Nastätten später Volksbank Rhein-Lahn umfirmiert. - In Boppard wird die seit 18 73 werktäglich erscheinende Tageszeitung Bopparder Zeitung eingestellt. - Der in Kaub geborene Musikersohn Hans Otto Jung (21) wird in Frankfurt Mitbegründer der Jazz Gruppe Hotclub Combo. - Der stgoarshausener Bürgermeister, Alte Kämpfer und SA Sturmführer Freiherr Hanno Raitz von Frentz (35), verheiratet seit zwei Jahren mit der essener Industriellentochter Irmgard Sophie Margarethe Krupp von Bohlen und Halbach (29), bekommt sein drittes Kind und zweite Tochter Dietlind, wonach er einberufen wird und in Russland als Leutnant der Infanterie in der Wehrmacht fällt.

1940 Graf Carl Albrecht von Kanitz (St) wird als einziger Sohn von Graf Albrecht von Kanitz (St) (49) und Ilse von Borcke (St) (41) geboren. - In Nassau Scheuern werden in der Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern Selektionsmeldebögen für Behinderte eingeführt, die die Ärzte Dr Thiel und Dr Anthes ausfüllen. Die Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern wird zur Zwischenstation im Rahmen der T4 Aktion bestimmt. Eine herumziehende Ärztekommision bestimmt, wer getötet wird. - Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg und Fürst Friedrich August von Hanau (St) (--) stirbt in Brünn. Sein jüngerer Bruder Graf von Schaumburg Fürst Ludwig Cäcilius Felix von Hanau (St) (--) stirbt. - In Nastätten kommen polnische Zwangsarbeiter an. - Der st goarshausener NSDAP Landrat und Kreisleiter fordert im NSDAP Kreishaus Bahnhofstraße 33 567 französische Kriegsgefangene an. 59 kommen nach Niederlahnstein, 35 nach Nastätten, 31 nach Lautert, 30 nach Oberlahnstein, Weisel, Winterwerb, Hunzel, Oberlahnstein, 26 nach Niederwallmenach, 20 nach Bogel, Buch und Kaub. - In Nastätten wird im Saal des Hotels Zur alten Post ein Gefangenenlager eingerichtet. Fast jedes Dorf der Umgebung hat ein eigenes Zwangsarbeitslager. - Nach dem Tod des NS begeisterten klingelbacher Schullehrers August Herold (--) wird der katzenelnbogener Schulleiter Gustav Zimmermann (--) aus Lehrermangel auch für die klingelbacher und ebertshausener Schulkinder zuständig. - In Holzhausen wird der Pfarrverwalter Adolf Saueressig zum Kriegsdienst an der Ostfront eingezogen, wodurch das Kirchenbuch nicht weiter geführt wird. Der niedertiefenbacher Pfarrer Meister schreibt in Vertretung nur 4 Seiten. - In Holzhausen wird die Wehrmacht einquartiert. Flugblätter werden abgeworfen. Ein Flüchtlingsstrom von der Westfront trifft ein. - In Holzhausen beginnt man insgesamt 34 französische Kriegsgefangene, 28 Polen und 5 Russen zur Zwangsarbeit zu zwingen. - In Laufenselden fallen Fliegerbomben. - In St Goarshausen wird der in Bad Schwalbach geborene Gendarmensohn und frankfurter Frontbannführer, Justizobersekretär und oberlahn NSDAP Landrat Lange (48) neuer st goarshausener NSDAP Landrat. - In Mudershausen wird die Grube von feindlichen Flugzeugen bombardiert. - In Boppard müssen die Ursulinen-Klosterschwestern das ehemalige Kloster Marienberg räumen. Es wird eine nationalsozialistisc Reichsfinanzschule eingerichtet. - In Hadamar wird die Gaskammer und das angeschlossene Krematorium im Keller gebaut. Die Bauarbeiten führt der Schwager des Vorstands der Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern Fritz Bernotat (50) Fritz Schwerwing aus. - In Burg Ehrenbreitstein feiert man die Rückkehr der von den Franzosen nach Paris entführten, 5 Meter langen und 416 Jahre alten Belagerungskanone Greif. - In Lahnstein wird die Schleuse an der Lahn fertiggestellt. - In Bad Schwalbach wird der Quellwasserversand eingestellt. - Katzenelnbogen und Klingelbach werden zu einer Gemeinde vereinigt. - In Herold ist die Landwirtschaftsschule, wo Bauern ihre Prüfung ablegen. - In Klingelbach wird in der wegen Lehrermangels nicht benötigten Schule Auf dem Feldchen 28 ein Kriegsgefangenenlager für 40 französische Soldaten eingerichtet. - In Klingelbach ist das Hören von Feindsendern unter Strafe verboten. - Katzenelnbogen und Klingelbach liegen auf der Flugroute der Kampfflugzeuge zur Front, die vom Flughafen Erbenheim starten. - In Rückershausen wird die Langgasse alias Zum Wingert am unteren Teil kanalisiert. - In Allendorf führt das Gasthaus Zum Fichtenwirt das Bier Heckelmann & Kuhn Pilsner. - In Dörsdorf wird die 8. MG Kompanie des Infanterieregiments 115 im Lehrerwohnhaus alias alte Schule untergebracht. - In Dörsdorf beginnt Fräulein Rothe alleine den Schuldienst zu leisten bis zwei Lehrer aus der im Gasthaus Ohlbach einquartierten 8. Maschinengewehrkompanie provisorisch den Unterricht halten. - In Dörsdorf ist Meyer NSDAP Bürgermeister. - In Dörsdorf wird der große Schornstein der Backsteinfabrik (ehemaliger Dreschplatz) von Soldaten gesprengt. - Katzenelnbogen und Klingelbach werden zu einer Gemeinde vereinigt. - Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg und Fürst Friedrich August von Hanau (St) (--) stirbt in Brünn. Sein jüngerer Bruder Graf von Schaumburg Fürst Ludwig Cäcilius Felix von Hanau (St) (--) stirbt. - In Holzhausen werden deutsche Truppen stationiert. - In Limburg besteht die Bilanzsumme der Limburger Bank eGmbH an der Schiede später Volksbank zu 50 % aus Wertpapieren, die in den letzten Jahren zugekauft wurden. - Kaub hat 2.500 Einwohner, was einen ungewöhnlichen Bevölkerungszuwachs darstellt. - In Kaub ist die Pfalzburg zerstört. - In Holzhausen Haide werden große Wehrmacht Truppenteile einquartiert. Die Straßen sind voll von Soldaten, die sich auf den Frankreichfeldzug vorbereiten. - In Holzhausen gibt es die ARAL Tankstelle von A Bach (--) mit der Telefonnummer NASTÄTTEN 375 und das Radio- und Elektrogeshäft von Wilhelm Lanz (--) gegenüber dem Postamt Bäderstrasse 24 rechts neben der Kirche. - In Katzenelnbogen Klingelbach gibt die evangelische Paulinenstiftung ihre Erziehungsanstalt Lindenmühle auf und überlässt sie der örtlichen NSDAP Ortsgruppe, die die Mädchen in die HJ eingliedert und die darin den RAD alias Reichsarbeitsdienst unterbringt. - Der stgoarshausener Bürgermeister, Alte Kämpfer und SA Sturmführer Freiherr Hanno Raitz von Frentz (34), verheiratet seit zwei Jahren mit der essener Industriellentochter Irmgard Sophie Margarethe Krupp von Bohlen und Halbach (28), bekommt sein zweites Kind und Sohn Rutger.

1939 Überfall auf Polen. Beginn WWII. - Limburg hat 11.722 Einwohner, Bad Ems hat 7.726 Einwohner, Elz hat 4.129 Einwohner, Bad Schwalbach hat 3.506 Einwohner, Bacharach hat 2.746 Einwohner, Nastätten hat 1.929 Einwohner, St Goarshausen hat 1.850 Einwohner, Katzenelnbogen hat 1.122 Einwohner, Dietkirchen hat 803 Einwohner und Holzhausen an der Haide hat 697 Einwohner. - In Limburg bekennt sich der NSDAP Volksschulehrer Theodor Berns gottgläubig. - In Limburg wird die limburger NSDAP Ortsgruppe geteilt. NSDAP Ortsgruppenleiter Bahnhof wird der Volksschullehrer Willi Gustav Stahl. - In Limburg wird der evangelische limburger Volksschulrektor Theidel (49) zum Kriegsdienst eingezogen und vom in Oberbrechen geborenen katholischen Volksschullehrer Franz Arthen (68) ersetzt. - Diez ist Sitz der NSDAP Kreisleitung. - In Nastätten wird die Synagoge zerstört. - In Limburg wird die 542 Meter lange Autobahnbrücke mit 13 Bogen eingeweiht. Trotz 65 Meter Höhe besteht das Geländer aus zwei Eisenrohren auf dem seitlichen Gehweg. - Im Kreis St Goarshausen werden Kriegsgefangenenlager für Zwangsarbeiter eingerichtet. - In Limburg trifft Adolf Hitler (50) ein. - Der in Bad Schwalbach geborene NSDAP Justizbeamte, ehemalige NSDAP Präsident des Kommunaltags in Wiesbaden und oberurseler Bürgermeister und oberlahnkreis NSDAP Landrat Karl Lange (47) wird st goarshausener NSDAP Landrat. - In Limburg ist in der Weiersteinstraße 17 die DAF Rechtsberatung, in der Schiede 61 die NS Kreisbauernschaft, die NS Frauenschaft in der Hospitalstraße, die NS Kriegsopferversorgung Kreisdienstestelle in der Westerwaldstraße 98, der NS Lehrerbund in der Parkstraße, der NS Rechtswahrerbund in der Werner Senger Strasse, die NS Volkswohlfahrt in der Dr Wolf Straße, der Reichsbund der deutschen Beamten im Friedhofsweg. - In Bad Schwalbach ist die untertaunus NSDAP Kreisleitung in der Brunnenstraße 53 (20 17 Berufsverband Kinder und Jugendpsychotherapeuten), inklusive Kreisfrauenschaft und Volkswohlfahrt. - In Limburg ist die unterlahn limburg NSDAP Kreisleitung mit NSDAP Kreisleiter Karl Ohl (35) im Kreishaus in der Schiede 49 (20 17 Karstadt). - In Holzhausen an der Haide beendet der Ausscheller alias Polizeidiener jegliche Aufzeichnungen. - In Holzhausen ist Oswald Klump (27) der erste Kriegstote. - In Holzhausen an der Haide macht der Posaunenchor dicht. - Die Nassauische Kleinbahn befördert nur noch 15 % entsprechend 35.000 Personen täglich. - In Freiendiez wird ein provisorisches Kriegsgefangenenlager Limburg STALAG XII A (20 15 Freiherr vom Stein Kaserne) für polnische Kriegsgefangene und insgesamt 6.000 Gefangene in unmittelbarer Nähe der Strafanstalt Diez Freiendiez eingerichtet, wo dann auch die Todesurteile vollstreckt werden. - In Bad Schwalbach ist die Tageszeitung Aar-Bote amtliches Kreisblatt für den Untertaunus, die 1,35 Reichsmark monatlich kostet. Chefredakteur ist Robert Freundlieb. Die Redaktion hat die Telefonnummer DIEZ 279. Es wird von englischer Lügenpropaganda berichtet und man ist stolz auf das Großdeutsche Reich Adolf Hitlers. - In Diez ist die Neue Brücke über die Lahn fertiggestellt. - In Nastätten wird eine Mittelschule eingerichtet. - In Nastätten stirbt der ehemals angesehene jüdische Lehrer Gustav Mannheimer an den Spätfolgen des Pogroms. - In Nastätten gibt es 14 Kirchenaustritte. - In Bad Ems gibt es noch 25 Juden. - In Limburg ist das Trombetta-Fachwerkhaus Frankfurter Straße 2 komplett verputzt. Jedes Fenster hat Fensterläden. Die Bäckerei/Konditorei Heinrich Strunk gegenüber hat ein völlig heruntergekommenes Dach. Vor den Häusern hängt mittig eine elektrische Straßenlaterne. - Im Bezirksverband Nassau regiert Fritz Bernotat (48), die rechte Hand von Gauleiter von Hessen-Nassau und Reichsstatthalter in Frankfurt Jakob Sprenger (48) durch Intrigen und offenen Terror. - In Miehlen wird die verkaufte Synagoge abgerissen und die Mauer darum verächtlich als Klagemauer bezeichnet. - In Michelbach produziert die Michelbacher Hütte für das Heer 10,5 Granaten, Flackgranaten 8,8, Wurfgranaten für Granatwerfer, Rohrausgleicher für Kanonen, Rohrhalterungen für Panzer usw. - In Limburg wird der Katholische Gesellenverein aufgelöst. - In Dausenau wird der Lahn-Zeitung Redakteur, NSDAP Mitglied, Ordensjunker und Mitglied der Waffen SS Waldemar Schütz (23) Mitglied der Leibstandarte SS Adolf Hitler. - In Nassau Scheuern sind in der Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern alle Mitarbeiter verpflichtet an Schulungsabenden ua für Euthanasie der NSDAP teilzunehmen. Ein Hitlerjugendführer übernimmt die Erziehungsarbeit für kurze Zeit. - In St Goarshausen wird die Freilichtbühne Loreley erbaut, wo Großveranstaltungen stattfinden. - In Bad Ems stellt die allgegenwärtige SS im Saal des Canisiushauses Geschütze einer Panzerabwehrkompanie Leibstandarte Adolf Hitler aus. - In Bad Ems veranstaltet die SS einen besonders bei der weiblichen Bevölkerung beliebten SS Kameradschaftsabend mit Tanz im Kurhaus. Die Gegend zwischen Bad Ems, Nassau und Miehlen ist streng abgesperrte Lagerstätte für Kriegsgerät. - In Marienfels und Becheln veranstaltet die Leibstandarte Adolf Hitler Platzkonzerte. - In Bad Ems feiert Adolf Hitler (50) mit NSDAP Reichsleiter Martin Bormann (39), Gestapo Chef Reinhard Heydrich (35) und Luftwaffen Chef Feldmarschall Erhard Milch (47) im Kurhaus das Weihnachtsfest. Reichsleiter Heinrich Himmler (39) darf nicht an Hitlers Tisch sitzen. Die Stadt wird nach 20 Mordanschlägen auf Hitler von SS Maschinengewehr-Posten streng bewacht. - In Bad Ems wohnt im Haus Gemania die jüdische Familie Königsberger. - In Limburg ist die Autobahn nach Frankfurt fertiggestellt. - In Limburg wird die katholische Mädchenschule Marienschule geschlossen und zum Teil verkauft. Die verbliebene Handelsschule hat einen männlichen NS Schulleiter Oberstudiendirektor Lau. - In Koblenz wird Prinz Godehard Friedrich von Zollern Sigmaringen (St) als Sohn von NSDAP Mitglied Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (41) geboren. - Im Unterlahnkreis gibt es 952 Motorräder, 526 Kraftfahrzeuge KFZ alias Automobile, 115 LKw 3 Omnibuss und 41 Traktoren. - In Nastätten herrscht Reitbetrieb (20 18 auf dem Gelände des Turnierplatz). - In Klingelbach meldet Wilhelm Hasselbach einen Kraftfahrzeugschaden, den die Neue Frankfurter Versicherungs AG mit 10 Reichsmark regelt. - In Nastätten gibt es einen ersten Umzug am Fastnachtsdienstag und dazu einen Faschingsprinzen. - In Laurenburg wird die aus Russland vertriebene Deutsche Anita Czyszykowski (05) mit ihrer Familie in einem leerstehenden Haus einquartiert. Ihr Vater wird zum Kriegsdienst eingezogen. - In Braunfels hat die Schlossbrauerei Braunfels von Wilhelm Wahl in der Obermühle einen Bierumsatz von 15.000 hl. - In Rüdesheim Aulhausen wird in der beschlagnahmten katholischen umzäunten geschlossenen Anstalt St Vincenzstift ein NS Kinderheim vom Verein für Volkspflege eingerichtet. - In Miehlen zieht der letzte Jude mit seiner Frau nach Frankfurt um. - In Klingelbach ist das Gasthaus Gemmer Kirchstrasse 3 ein seit lange Zeit beliebtes Wirtshaus, das einen eigenen Saal hat. - In St Goarshausen residiert der stgoarshausener NSDAP Kreisleiter Adam Biedert (--), der in Kaub in der Rheinuferstrasse wohnt, im Adolf Hitler Haus in der Bahnhofstrasse 33 (20 23 links neben Voba), mit der Telefonnummer ST GOARSHAUSEN 250 und seinem Privatanschluß KAUB 248. NSDAP Kreisgeschäftsführer In St Goarshausen ist W Dillenburger (--). Stgoarshausener NSDAP Ortsgruppenleiter ist Friedrich Hilberg (--) Wellmicherstrasse. - In Nastätten ist Wilhelm Holzhey (--) nastättener NSDAP Ortsgruppenleiter mit der Telefonnummer NASTÄTTEN 237. - In St Goarshausen wird im NS Dienststellenverzeichnis im Hitlerhaus das anfangs beliebte Büro des Kreiswarts des KdF alias Kraft durch Freude Willy Kraft (--), der in der Wellmicherstrasse wohnt, als letztes aufgeführt. - Für den Kreis St Goarshausen ist Oberlahnstein der Sitz des SA Sturmbann  1/124 unter Obersturmbannführer Schoch (--). und des SS Sturm 2/78 unter Oberscharführer Helferich (--). - In St Goarshausen ist der Sitz der HJ Bann 288 Niederwald unter Bannführer Junior (--). - In Holzhausen ist der Schuhmacher Wilhelm Debusmann (--) NSDAP Ortsgruppenleiter und der Standesbeamte Theodor Kurtz (--) NSDAP Bürgermeister. Die ehemalige Posthalterei mit Gasthaus Zur alten Post (20 23 Nikolaus August Otto Museum) ist nur noch eine Kraftposthaltestelle für Omnibusse mit Lebensmittelgeschäft. Das Postamt ist in der Bäderstrasse 24 rechts neben der Kirche. - Im Adressbuch Adreßbuch für den politischen Kreis Sankt Goarshausen, in dem ua die Städte Braubach und Nastätten eingetragen sind, haben nur die Städte Angaben mit Strasse und Hausnummern. In allen Landgemeinden werden Eintragungen nur alphabetisch nach Namen und mit Namen und Hausnummer angegeben, wie bei Holzhausen, wo die Hausnummern von 1 bis etwa 160 reichen, die nicht durcheinander, sondern Strasse für Strasse fortlaufend gezählt werden. Ist ein Haus zwischen zwei Häusern gebaut, hat es den Eintrag  zb 19a, wie bei Wegemeister Selmar Kramer, aber ohne Strassenangabe. - In Holzhausen gibt es die Gasthäuser von Gustav Heinrich Krieger (--) Hausnummer 20 alias Bäderstrasse xx und Adolf Bremser (--) Hausnummer 156 alias Bäderstrasse xx. - In Nastätten gibt es eine Kraftpostlinie alias Postomnibus nach Holzhausen. - In Nastätten Buch ist Anton Karl (--) NSDAP Blockleiter. - In Dachsenhausen ist Karl Metz (--) NSDAP Ortsgruppenleiter. NSDAP Bürgermeister ist Karl Wilhelm Harlos (--). Es gibt einen Darlehenskassenverein später Volksbank-Raiffeisenbank Dahlheim, eine Postagentur, eine öffentliche Fernsprechstelle alias öffentliches Telefon im Haus mit der Hausnummer 20 später xx, die keine eigene Nummer hat. - In Dahlheim gibt es Postkraftverkehr alias einen Postomnibus nach St Goarshausen und Niederlahnstein. - In Dahlheim ist der Landwirt Anton Thomas (--) NSDAP Blockleiter und auch Bürgermeister mit der Telefonnummer XXX 267 Jakobstrasse 111 später xx. Eine öffentliche Fernsprechstelle alias öffentliches Telefon ist im Haus mit der Hausnummer 204 später xx. Sie hat keine eigene Telefonnummer. - In St Goarshausen Auel gibt es das Gasthaus Wilhelm Forst Kaiserstrasse 2. Der Gastwirt und Maurer Wilhelm Forst (--) ist auch NSDAP Blockwart. Die Posthilfsstelle ist in der Rheinstrasse 5, wo es auch den öffentlichen Fernsprecher mit der Telefonnummer ST GOARSHAUSEN 202 und die Motorpostlinienhaltestelle für Automobile bzw für die Postomnibusse gibt. - In Lierschied gibt es eine Gendarmeriestation mit der Telefonnummer ST GOARSHAUSEN 257 , die auch für Auel zuständig ist. - In Nastätten gibt es eine Kraftpostlinie alias Postomnibus nach Holzhausen. - In Nastätten Buch ist Anton Karl (--) NSDAP Blockleiter. - In Dachsenhausen ist Karl Metz (--) NSDAP Ortsgruppenleiter. NSDAP Bürgermeister ist Karl Wilhelm Harlos (--). Es gibt einen Darlehenskassenverein. - In Nastätten besitzt der Metzger xxx Oberländer (--) das mit einem Versammlungssaal vergrößerte Gasthaus Zum Schwanen in der Römerstrasse 8 (20 23 Kino Center), seine attraktive zweite Frau ist als die schöne Frau bekannt. - Der in Lipporn geborene Schneidermeister, NSDAP und SS Mitglied August Höhn (35) wird Wachmann im KZ Sachsenhausen, wo er Karriere macht. - In St Goarshausen gibt es sieben Tankstellen, von Kolonialwarenhändler und Spediteur Karl Baus (--) in der Rheinstrasse 89, von Schlossermeister und Automechaniker Fritz Greiff Marktplatz 105 neben dessen Fahrradhandlung, von Winzer und Gastwirt Ernst Menges vor dem Gasthaus Zur Stadt Kaub in der Wellmicherstrasse 178, von Heinrich Menges (--) in der Rheinstrasse, von Gastwirt Gerhard Pohl (--) in der Nastätterstrasse 161 vor seinem Hotel Erholung, von Bäckermeister Adam Wagner (--) in der Wellmicherstrasse 177 vor seiner Bäckerei und von Spenglermeister August Emil Greiff (--) in der AH Strasse 130. Der Elektrowarenhändler Karl Greiff (--) in der Forstbachstrasse 13 hat die zweite stgoarshausener Automobilwerkstatt. Die Witwe von Hotelier und Kolonialwarenhändler Karl Colonius (++) führt in der AHStrasse 148 später Bahnhofstraße 35 das Hotel Rheinlust mit der Telefonnummer  STG 304 und dort die Ortsauskunftei alias Touristinfo, die man nach einigen Monaten wegen des Kriegsbeginns nicht mehr benötigt. - In St Goarshausen ist der Alte Kämpfer und SA Sturmführer Freiherr Hanno Raitz von Frentz (33), verheiratet seit dem Vorjahr mit der essener Industriellentochter Irmgard Sophie Margarethe Krupp von Bohlen und Halbach (27), und der sein erstes Kind und Tochter Adelheid bekommt, Bürgermeister. Zahnarzt Georg Rausch und Kreisamtsleiter Eduard Nägler sind Beigeordnete, Ratsherren sind Karl Goreff (--), der Diplomingenieur Arthur Strack (--), Fritz Greiff (--), der Vorarbeiter Hans Rüdel (--), Wilhelm Menges (--), der Angestellte Karl Kern (--), der Kaufmann Friedrich Hollrichter (--) und der Angestellte Heinrich Laux (--), die alle NSDAP Mitglieder sind. - In St Goarshausen ist die höchste Telefonnummer STG 393.

1938 Holzhausen an der Haide hat 693 Einwohner. - In Limburg grüßt der diezer Zuchthausdirektor auf dem Hauptbahnhof den jüdischen bademser Rabbiner. Er wird vom diezer NSDAP Ortsgruppenleiter und vom diezer Kreisleiter denunziert und in Frankfurt angeklagt, aber vom Blutrichter Roland Freisler (45) entlastet. - In Limburg wird der limburger Volksschullehrer Pretz (--) NSDAP Mitglied. - In Diez wird die Synagoge Kanalstraße 9 geplündert. Der Versuch der Sprengung scheitert. Das Gebäude wird vom NS Fliegerkorps als Werkstatt von Segelflugzeugen übernommen (20 17 Parkplatz). - In Limburg wird die Synagoge Untere Schiede 27 (20 17 gegenüber Landgericht) vom SS Zug 7/78 aus Hofheim angezügt und geplündert. - In Hadamar legt limburger SS einen Brand in der Synagoge in der Nonnengasse. - In Bad Schwalbach wird die Synagoge (20 17 Erbsenstraße 2/Pestalozzistraße) niedergebrannt. Fünf jüdische Geschäfte werden verwüstet. - In Frankfurt wird der in Wiesbaden geborene katholische frankfurter Domkaplan Alfons Kirchgässner (27) zum ersten Mal von der Gestapo verhaftet. - In St Goarshausen bezieht die NSDAP das Hitler-Haus, als Amtssitz des NSDAP Kreisleiters Jean Herrchen (50), Bahnhofstraße 33, das dem jüdischen Kaufmann Simon Hecht gehörte und in dem die Synagoge war. - In Diez wird die Gemeinde Freiendiez mit über 3.000 Einwohnern zwangseingemeindet. - In Limburg wird ein Wehrbezirkskommando eingerichtet. - In Holzhausen an der Haide melden sich nach Frankfurt ab: Die jüdische Martha Leopold (40), die in Kördorf geborene Franziska Leopold (73) und die verwitwete, in Kemel geborene Elise Leopold (71). Damit sind fast alle jüdischen holzhausener Familienmitglieder Roos, Leopold, Strauß und Beermann verzogen. - In Holzhausen wird Jakob Aurandt neuer erster Lehrer. Er hat keine jüdischen Schüler mehr. - In Limburg wird Karl Ohl (34) limburg unterlahn NSDAP Kreisleiter. - In Holzappel werden die restlichen Juden aus ihren Häusern gejagt und verprügelt. Die Synagoge Hauptstraße 63 (20 17 Volksbank) wird zerstört. - In Bad Schwalbach ist Otto Gäckle (29) neuer untertaunus NSDAP Kreisleiter. - In Freiendiez wird wegen der Zwangseingemeindung der freiendiezer Bahnhof in Bahnhof Diez Ost umbenannt. Die Vereine werden gezwungen sich zusammenzuschließen, die Freiendiezer Freiwillige Feuerwehr wird zu Löschzug 4 Diez, Straßen werden umbenannt, die Turnhalle geht an die Stadt Diez und die freiendiezer NSDAP Gemeindevertreiter Ludwig Atzbacher, Wilhelm Lotz, Anton Neunzerling und Friedrich Wittge werden neue diezer Stadräte. - In Laufenselden wird die Synagoge Kastellstraße 10 von der auswärtiger SA niedergebrannt, die auch in jüdischen Geschäften randaliert. Innerhalb eines Monats gibt es keine Juden mehr in Laufenselden. - In Laufenselden fliehen die Juden David Ullmann und Karolin Ullmann nach Wiesbaden (1943 im KZ Sobibor ermordet). - In Niedertiefenbach leben 4 Juden. Otto Goldschmidt (73) wird festgenommen und über Limburg nach Frankfurt verschleppt. - In Nastätten richtet die Nassauische Kleinbahn eine Busstrecke St Goarshausen Nastätten Katzenelnbogen ein. - In Nastätten findet nach der Reichskristallnacht eine Woche später eine zweite Pogromnacht statt. Insgesamt finden 4 Aktionen gegen Juden und die Bekennende Kirche statt. - In Nastätten befehligt der SA Hauptsturmführer Wilhelm Sch (--) mit seinen mindestens 20 SA Männer, darunter auch SA aus Ölsberg und Niederwallmenach, die in der Reichskristallnacht die verbliebenen Juden aus ihren Wohnungen holen und halb tot prügeln, ihre Einrichtung verwüsten usw (1949 Viele Zeugen machen aus Angst vor den Angeklagten keine Aussage) sogar zwei Pogrome. - In Nastätten gibt es noch 21 Juden, die die Pogrome zunächst und körperlich schwer misshandelt überleben. Danach versuchen alle auszuwandern. Nur Klara Leopold wird durch eine geglückte Flucht nach New York überleben. - In Diez, Flacht, Cramberg, Herold, Kördorf und Singhofen kommen die verbliebenen Juden in Schutzhaft in die örtlichen Rathäuser oder Spritzenhäuser, angeblich zu ihrer eigenen Sicherheit (19 87 Der Rhein-Lahn-Kreis). - In Bad Ems lassen der bademser NSDAP Ortsgruppenleiter Schaab (--) und der NSDAP Oberbürgermeister Schmitt (--) vor allen Gaststätten, Herbergen und Hotels Hier werden Juden nicht bedient. Schilder aufstellen. - In Bad Ems verlassen 40 der 105 jüdischen Einwohner die Stadt. - In Limburg werden die bunten Jugendstilfenster der protestantisch konvertierten jüdischen Casella Gebrüder Carl von Weinberg (77) und Arthur von Weinberg (78) aus der Kapelle in ihrer frankfurter Villa Waldfried Flughafenstraße von der frankfurter Baukonzern Holzmann Tochter und Künstlerin Lina von Schauroth (64) im limburger Dom in Sicherheit gebracht. - In Limburg wird ab 17:00 Uhr auf Anforderung der Polizei um Plünderungen durch die Bevölkerung zu vermeiden der SS Sturm 7/78 eingesetzt. Zusätzlich werden der SS Sturm 5/78 und 8/78 eingesetzt. - In Nassau wird der SS Sturmbannführer, Landeskirchenrat und Vorstand der Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern Fritz Bernotat (48) nassauer NSDAP Landrat. Ein sinnloser neu geschaffener Posten, den er für 12 Jahre für seine Spezialaufgaben bekommt. - In Limburg wird die Autobahnbrücke von den Unternehmen Grün & Bilfinger AG und Dyckerhoff & Widmann KG erbaut. Das Lohnbüro gibt wöchentlich au der Baustelle unter der Brücke verklebte DIN A6 Tütchen mit dem Wochenlohn aus. Der Werbefilm Reisen Rasten Bauen Frachten auf der Reichsautobahn - Straßen machen Freude zeigt ua die Bauarbeiter unter der halbfertigen Autobahnbrücke. - In Limburg werden in der Reichskristallnacht verwüstet und geplündert: Bekleidungsgeschäft Löwenberg am Markt 1, Schuhhandlung Arthur Königsberger Flathenbergstraße 2, Herrenbekleidung Hermann Sachs Grabenstraße 23, Sattlerwaren Adolf Wallenstein Salzgasse 3, Pferdehandel Friedrich und Isidor Beringer Diezer Straße 11, Pferdehandel Louis Liebmann Hahlgartenweg 1 oder Pferdehandel Hermann Liebmann Westerwaldstraße 65. - Für Juden wird die Kennkartenpflicht mit einem großen Buchstaben J einführt. - In Miehlen wird schon im Januar in ein jüdisches Haus eine Granate geworfen. In Miehlen verlässt in der Reichskristallnacht eine Hochzeitsgesellschaft mit den ortsansässigen NSDAP Führern die Veranstaltung. Die NSDAP Führer lassen die Straßenbeleuchtung ausschalten und machen Jagd auf Juden. Das jüdische miehlener Kaufhaus und die Synagoge werden geplündert. In allen jüdischen Häusern werden die Bewohner gequält, verprügelt, Treppen hinuntergestoßen. Man zwingt sie ua die Glasscherben mit blosen Händen zu beseitigen. Der anwesende Gendarmeriebeamte, der im Gasthaus Nassauer Hof trinkt, schreitet nicht ein. Es kommt zu Anfeuerungsrufen. Am Morgen werden die miehlener Juden von Rollkomandos in die Synagoge verschleppt und mit Lastwagen nach Frankfurt abtransportiert, wo schon einige, darunter Berle Strauß nach 3 Wochen, sterben, aber andere, darunter Alfred Friedberg nach New York und Hildegard Friedberg nach Palästina auswandern können, aber viele andere ins KZ Buchenwald abtransportiert werden. Am Morgen gesellen sich zum Schichtende der Seidenfabrik Kampf & Spindler deren Arbeiter zum Mob. - In Oberndorf wird der klosterarnsteiner Pater Alfons Spix (44) Vizeprovinzial der deutschen Ordensprovinz. - In Weyer wird der jüdische Betsaal im Haus von Siegfried Ackermann Schulstsraße 1 verwüstet und er und seine Familie zur Zwangsarbeit nach Friedrichssegen Tagschacht verschleppt. - In Oberndorf hat das Gasthaus Bingel mit Weinbau, Jagd und Fischerei die Telefonnummer NASSAU 216. Am Lahnufer gibt es ein Strandbad und eine DKV Kanu-Station. - In Nassau wird ein Sportyachtbesitzer beim Schwarzfischen erwischt und zu 50 Reichsmark verurteilt. - In Katzenelnbogen gibt es die Druckerei Hanusch. - In Limburg wird Schwester Adelgardis an der katholischen Marienschule in der Graupfortengasse wegen staatsfeindlicher Äusserungen angezeigt. Sie erhält Lehrverbot und muss die Schule verlassen. - In Bärbach wird die bärbacher Klostermühle aufgegeben, wobei die Witwe Antonie Schmidt (--) und ihre Kinder Willi und Hedwig auf den neuen Hof (20 18 Apfelhof) ziehen. - In Burgschwalbach stirbt Frau Hauptmann Edeling (82), eigentlich Nobeling, die Schwägerin des Kaiserattentäters Karl Eduard Nobiling (+18 78). - In Nassau kauft August Hubert das Gasthaus Zur Krone in der Römerstraße 10 mit eigenem Saal. - In Diez werden der Turn- und Sportklub 18 47 Diez TSK, der Turnverein Jahn 18 83 Freiendiez und der Sportverein 19 11 Freiendiez zur Turn- und Sportgemeinde 18 47 TSG Diez vereinigt. Der Fußballverein VfB 19 23 Diez bleibt als Betriebssportabteilung VfB Reichsbahn Diez bestehen. - In Holzappel gibt es das Gasthaus Zum goldenen Ochsen in der Hauptstraße 82 (20 19 postagentur). - In Singhofen löst der NSDAP Ortsgruppenleiter August Maxeiner (--) den singhofener Bürgermeister Heinrich Winter (--) nach 29 Jahren im Amt ab und wird neuer singhofener NSDAP Bürgermeister. - In Bacharach thront auf der Hitlerhöhe über dem Ort ein riesiges Hakenkreuz. - In Rüdesheim Aulhausen werden in der katholischen umzäunten geschlossenen Anstalt St Vincenzstift alle Kinder abgeholt, das Heim beschlagnahmt und alle Ordensschwestern und Mitarbeiter vertrieben. - Der koblenzer Automobilverkäufer Otto Löhr gewinnt mit seinem Teamkollegen Paul von Guilleaume beim 24 Stunden Rennen von Le Mans in der Klasse bis 1500 ccm Hubraum auf Adler Trumpf Rennlimousine und wird insgesamt Siebter. - Der bei St Goarshausen geborene Bauernsohn, oft aufgeführte Bühnenautor, Mundartdichter und katholische breitenauer (Westerwald) Pfarrer Wilhelm Reuter (50) wird von der NSDAP mit einem Aufführungsverbot für alle seine Werke, ua Schinnerhannes de rheinische Räuwerschelm, das vom revolutionären Räuberhauptmann Schinderhannes handelt, belegt. - In Wasenbach wird der Jude Moritz Strauß (69) in der Reichskristallnacht im Spritzenhaus der Feuerwehr eingesperrt, wonach er deportiert wird. - In Flacht werden die Juden aus Flacht und Umgebung im Rathaus und Spritzenhaus in der Reichskristallnacht in Schutzhaft genommen, wo man sie ausdrücklich nicht unter polizeilicher Aufsicht schützt, sondern misshandelt und foltert. - In Bad Ems begeht eine Jüdin zwei Tage nach der Reichskristallnacht Selbstmord. - In Herold wüten SS und SA aus Freiendiez, Diez und Birlenbach und drei herolder SA in der Reichskristallnacht, wo es keinen männlichen jüdischen Bürger mehr gibt, die die jüdische Kolonialwarenladeninhaberin Bertha Rosenthal eine Treppe hinunterwerfen. Trotz Armbruch wird sie nach Kördorf verschleppt, dort in das Spritzenhaus eingesperrt und ins KZ Sobibor abtransportiert. - In Limburg wird mit der Generalvertretung der Auto-Union in der Marktstrasse später Ste-Foy-Straße auch eine BP Tankstelle eröffnet. - In Nastätten kauft der Schlosser Adolf Marner (--), der in der Römerstrasse 58 wohnt, das Haus des jüdischen Händlers Heymann Aronthal (--) in der Rheinstrasse 20 (20 23 Pizzeria La Gondola) und eröffnet eine Fahrschule und Autohaus mit Volkswagen VW Vertretung, wo er Automobile der im Vorjahr auf Druck der NSDAP gegründeten Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH verkauft. - In Boppard werden auf dem Bopparder Weinfest mit eigener Winzerkapelle Filmaufnahmen (20 16 Orginalaufnahmen vor Ort vorgeführt) gemacht. - In St Goar ist die Ruine Burg Rheinfels nur noch ein besser Steinhaufen. Nur noch die massiven Häuserfundamente, die Befestigungen, die Reste von Fenstern und der viereckige innere Turm lassen eine Burg erkennen. - Auf dem Rhein sind 17 % der gewerblichen Schiffe mit Schraubenantrieb mit Dieselmotoren ausgestattet.

1937 Bad Schwalbach hat 44 jüdische Einwohner. - Der in Diez geborene Kaufmann Erich Meckel (18) wird im Reichsarbeitsdienst RAD eingesetzt (19 71 rheinlandpfälzer Landtagsabgeordneter). - In Bad Schwalbach gibt der untertaunus NSDAP Kreisleiter Jean Herrchen (46) sein Amt an Otto Gäckle (28) ab. - In Holzhausen an der Haide gibt es keine jüdische Gemeinde mehr. - In Lakehurst stirbt der Flugdirektor der Beobachter der Geschäftleitung Ernst Lehmann (51). Er ist der Enkel des ehemaligen diezer Bürgermeisters Schäfer. - In Katzenelnbogen übernimmt nach dem Tod des Privaten Nervenheilanstalt Leiter Otto Wolff (70), dessen Sohn Walter Wolff (--) die private Heilanstalt Dr Wolff (20 17 Fachklinik Katzenelnbogen) Aarstraße 17. - Der frühere in Villmar Seelbach geborene evangelische nassauische Bauernführer Karl Hepp (48) tritt in die NSDAP ein. - Im NSDAP Kreis Limburg Unterlahn gibt es 89 NSDAP Ortsgruppen mit 6.775 NSDAP Parteimitgliedern. In Limburg gibt es 3.309 Haushalte mit 835 NSDAP Mitgliedern, in Diez 1.075 Haushalte mit 433 Parteimitgliedern, in Altendiez 310 Haushalte mit 85 Parteimitgliedern, in Birlenbach 270 Haushalte mit 130 Parteimitgliedern, in Freiendiez 843 Haushalte mit 326 Parteimitgliedern und in Heistenbach 139 Haushalte mit 75 NSDAP Parteimitgliedern. - In Holzhausen an der Haide melden sich ab nach Wiesbaden: Der jüdische Kaufmann Siegmund Leopold (59) und die in Conz geborene Berta Leopold (49). Der holzhausener Jude Otto Leopold (37) will offiziell in die USA ausreisen. Es gibt keine jüdischen Volksschulkinder mehr. - Die limburg (20 17 Karstadt) und unterlahn (Louise Seher Straße 1) NSDAP Kreise fusionieren. Der ehemalige diezer unterlahn NSDAP Kreisleiter Karl Ohl (33) zieht nach Limburg (20 17 Karstadt), wo er auch den limburger NSDAP Kreisleiterposten übernimmt. - In Diez wird das neue Finanzamt Parkstraße 16 zum Teil auf dem alten Judenfriedhof fertiggestellt. - In Nastätten werden die Scheiben der Synagoge eingeworfen, die nicht wieder ersetzt werden. - In Bad Ems hört der bademser Kurdirektor Hammer auf Judengesetze in Bezug auf die Kurgäste zu ignorieren, da ihnen nun Schwimmbadbesuche, Sport und Gesellschaftsabende verboten sind. - In Nastätten wird dem Pfarrer der Religionsunterricht in der Grundschule verboten. - In Nastätten gibt es einen Kirchenautritt. - In Hahnstätten hält der in Limburg geborene Jurist und SA Truppführer Heinrich Anton Wolf (29) um die Hand von Johann Prötz (23) an. - Im Großkreis Limburg gibt es 89 NSDAP Ortsgruppen mit 6775 Mitgliedern. - In Limburg Dehrn findet eine Heil- und Pflegeanstalt Leiterkonferenz statt, wo der neue Leiter und alleinige Vorstand der Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern Fritz Bernotat (47) seine einfache Problemlösung darlegt Wenn ich ein Arzt geworden wäre, ich würde diese Kranken umlegen. - In Nassau Scheuern wird in der Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern das Führerprinzip eingeführt, wodurch Euthanasie auf der Verwaltungsebene ermöglicht wird. Anstaltsleiter ist Direktor Karl Todt, der kein Arzt sondern Pädagoge ist. Der evangelische Kirchenrat Fritz Bernotat (47) leitet weiter, wie seit Jahren, die Hausandachten. - In Dausenau wird die Castormühle als Pension genutzt. Sie hat die Telefonnummer EMS 322. - In Nastätten gibt es ein Schwimmbad und die Minaralquelle Schwall. - In Dehrn ist im Schloss Dehrn ein Freizeitlager der NS Organisation BDM Bund Deutscher Mädel Untergau 80 (Wiesbaden) untergebracht. - In Limburg stellt die Post ein Telefonhäuschen in der Brückenvorstadt auf. - In Limburg wird mit dem Bau der Autobahnbrücke begonnen, was der limburger Fotograf Willy Heinz Grabenstraße 25 (20 18 Gaststätte La Strada) im Auftrag der NSDAP in zweiwöchigen Intervallen bis zur Fertigstellung dokumentiert. Für die Bevölkerung gibt es Tage der Offenen Tür, wo der Fortschritt durch die NSDAP präsentiert wird. Das als Natursteinbrücke angekündigte Bauwerk wird aus Mangel an Naturstein nur mit 30 bis 50 Zentimeter dickem Naturstein verkleidet. Die Brückenpfeiler bestehen aus Stampfbeton und die Bögen werden mit Werksteinen gemauert. - In Bad Ems wird im Kursaal das Kino Kursaal-Lichtspiele mit 526 Sitzplätzen eröffnet. - Der in Nastätten geborene Arzt und NSV Mitglied Erich Schüler (30) wird Mitglied der NSDAP. - In Flacht hat das Gasthaus Zum Adler eine Shell Tankstelle vor der Eingangstür und verkauft zusätzlich Mobiloel für Kraftfahrzeuge alias Automobile. - In Katzenelnbogen ist Karl Schneider (--) Lahnstraße 24 Landeswegemeister. Private Post wird über das Amt abgewickelt. - In Limburg ist die Musikschule im St Georgshof in der Diezerstraße 23. Direktor ist der diezer Valentin Barth (--) Birlenbacher Weg 15. - In Limburg wirbt die Gaststätte Bauernschänke Steinheimer mit der Telefonnummer 326 als Stätte der Fröhlichkeit. - In Rüdesheim Aulhausen beginnen in der katholischen umzäunten geschlossenen Anstalt St Vincenzstift Zwangsverlegungen von Pfleglingen. - Der koblenzer Automobilverkäufer Otto Löhr (--) wird beim 24 Stunden Rennen von Le Mans zusammen mit Paul von Guilleaume Vierter auf Adler Trumpf Rennlimousine in der Klasse bis 2000 ccm Hubraum und Neunter in der Gesamtwertung. - In Katzenelnbogen wird die behinderte Johanette Thorn (60) Lahnstrasse 8 von der Gestapo abgeholt und in die Heil- und Pflegeanstalt Herborn zwangseingewiesen. - In Attenhausen wird der Betrieb als Getreidemühle mit angeschlossenem Backhaus der Stemmelmühle aufgegeben. - In Hahnstätten werden einige Straßen kanalisiert. - In Nassau wird der bisher schon unrentable Eisenerzbergbau bis Kriegsende wieder aufgenommen. - Der in Bad Schwalbach geborene Sanitätsratssohn und sechsjähriges NSDAP Mitglied Otto Frickhoeffer (45) wird in Frankfurt Erster Kapellmeister des Frankfurter Rundfunk-Symphonie-Orchesters. - In Nastätten pflanzen die 21 ältesten Schüler von Rektor Pfeifer (--) mit dem Schuldiener Dauer (--) Maulbeerbäume für die umfangreiche Seidenraupenzucht, die in der Volksschule eingerichtet ist. Rektor Pfeifer (--) trägt ein Hitlerbärchen und das NSDAP Parteiabzeichen am Revers, Schuldiener Dauer (--) einen Schnauzbart, drei Schüler HJ Uniformen mit Schlips. Rektor Pfeifer (--) beteiligt sich nicht selbst. - In Limburg gibt es das Adressbuch Adreßbuch der Stadt Limburg. - In Bad Ems, Limburg und Diez gibt es den 88. Jahrgang der Tageszeitung Lahnzeitung, die sich als Heimatblatt für die Lahn, den Taunus und den Westerwald bezeichnet und vom Sommer Verlag im Rotationsdruck produziert wird. Der Lahnbote ist nur noch eine Beilage wie Am häuslichen Herd, Turnen und Sport, Die junge Front, Feld und Haus, Für unsere Frauen und Aus unserer nassauischen Heimat. Eine Zeitung kostet 10 Pfennig. - In Holzhausen müssen laut Ausscheller alias Polizeidiener Christian Hartung (--) alle Handlähner und Fuhrwerksbesitzer die Feldwege mit Hacke und Schippe planieren, wofür sich die Einwohner von Haus 1 bis 80 um 08:00 Uhr und der Rest von Haus 81 bis 160 um14:00 Uhr am Rathaus einfinden müssen. - In Bacharach wird eine Champignonzucht eröffnet, die prompt als Weinbeilage vermarktet wird. - In Oberwesel wird der katholische Schreinermeistersohn und Schreiner Johann Peter Josten (22) Mitglied der NSDAP, wonach er im Folgejahr in die Wehrmacht eintritt.

1936 Wetter Totale Mondfinsternis. Schneeeinfall Mitte April. Borkenkäferbekämpfung durch die HJ. In Holzhausen bricht ein Orkan in den Höhenlagen in den Fichtenneuanpflanzungen großflächig die Wipfel ab, wonach 903 Festmeter Holz abgeholzt werden. - In Limburg passieren Militärtransporte die Stadt in westlicher Richtung. - In Limburg wird der Apotheker Paul Lawaczeck (58) stellvertretender NSDAP Landrat des Landkreises Limburg. - Der limburger Volksschullehrer Theodor Berns nimmt in Frankfurt an einer Ausbildung in der NSDAP Gauführerschule teil. - In Burgschwalbach wird der letzte Jude der Gemeinden Rückershausen, Kettenbach, Hausen und Holzhausen auf dem Judenfriedhof bestattet. In Burgschwalbach selbst gibt es keine Juden. - Der Butterverbrauch wird eingeschränkt. Die holzhausener Jüdin Ilse Leopold (24) versucht in die USA auszureisen. - In Holzhausen an der Haide wird das Alte Führerkorps der NSDAP mit 25 Kraftfahrzeugen und 650 Teilnehmern begeistert empfangen. - In Freiendiez gesteht der diezer Bürgermeister Hermann Baumann (--), dass die Stadt Diez Maßnahmen eingeleitet hat, das Stadtgebiet zu erweitern. - In Laufenselden beginnt sich die jüdische Gemeinde aufzulösen. - In Hahnstätten wird die Synagoge Dahlstraße 1 verkauft. - Olympische Spiele in Berlin. - In Limburg wird die Limburger Vereinsdruckerei gezwungen den Druck der Tageszeitung Nassauer Bote später Nassauische Neue Presse an die Berliner Phönix-Zeitungs-GmbH abzugeben. - Einer von 75 Deutschen besitzt ein Kraftfahrzeug alias Automobil. - In St Goarshausen übernimmt der Reichsarbeitsidenst RAD die Burg Katz und richtet ein Schulungslager ein. - Aus Camp Bornhofen wird Kamp Bornhofen. - In Dausenau wird der Lahn-Zeitung Redakteur Waldemar Schütz (23) Mitglied der NSDAP. - In Bad Ems gehört das Hotel Villa Dreis OE Weidinger. - In Nievern gibt es das Gasthaus der Witwe Sabel Zur Stadt Ems. - Bei Trechtingshausen stirbt auf Burg Reichenstein der luxemburger Bergbauingenieur und angeheiratete Industrielle und neu ernannte Baron Nikolaus von Kirsch-Puricelli (70). - In Ehrenbreitstein verkauft die Tankstelle sowohl Aral als auch Shell Benzin für Automobile. Die Rheinprovinz hat die Kennziffern IZ mit einer bis zu 5 stelligen Zahl auf dem Nummernschild. Ein Kunde fährt das Opel Kadett Modell mit der Seriennummer 11234 mit bereits in die Karosserie integrierten Scheinwerfern. - Limburg wird an das Telefonfernleitungskabel Koblenz - Limburg - Weilburg - Giessen aufgeschaltet, hat 610 Telefonhauptanschlüsse und 545 Telefonnebenanschlüsse. An 17 Fernschränken 25/27 sitzen ebenso viele Telefonistinnen, die 1.020.000 Ortsgrspräche und 10.800 Ferngespräche vermitteln. Dagegen werden nur noch 9.600 Telegramme gesendet, 13.000 kommen an und 24.000 Telegramme werden weitergeleitet. - In Katzenelnbogen löst Hermann Seel (--) den Freiwillige Feuerwehr Wehrführer Ferdinand Ries (60) ab. - Der in Nastätten geborene Arzt und Politiker Erich Schüler (29) wird Mitglied der NSV. - In Nastätten wird der Konditor und NSDAP Bürgermeister Karl Ackermann (--) Poststrasse 4 wegen Streitereien mit der NSDAP Ortsgruppe abgesetzt und durch Wilhelm Holzhey (--) ersetzt. - In Holzappel wird in der Grube Holzappel die Naßbohrung beim Bergbau eingeführt. Es werden Bergmannsbusse eingesetzt. - In Nastätten erhält die Seidenfabrik Kampf & Spindler als größter und einziger Arbeitgeber eine Monopolstellung über die arbeitsfähigen Nastättener auf 25 Jahre. Die Ansiedlung jeglicher weiterer Industrie wird verboten. - In Mittelfischbach wird der Personenwagen der Nassauischen Kleinbahn beim Ankoppen von zwei Langholzwaggons von der Lokomotive unglücklich angeschoben, weswegen er sich selbstständig Richtung Katzenelnbogen in Bewegung setzt. Da die Bremse des Personenwagens nicht funktioniert, rollt der Personenwagen mit zwei Passagieren bis zum Ortseingang von Katzenelnbogen, wo der Packwagen in einer Kurve entgleist, dann der Personenwagen umfällt und die Langholzstangen sich daraufhin in den Personenwagen bohren. Die zwei Passagiere könnn unverletzt abspringen. - In Dörsdorf wird der Betrieb der Weidgesmühle als Getreidemühle eingestellt. - In Bogel hat die Reichsarbeitsdienstabteilungen alias RAD Lager 2/251 Wilhelm Wilhelmi 123 Mann in Uniform mit Hakenkreuzarmbinde. - In St Goarshausen richtet in der Burg Katz der Reichsarbeitsdienst ein Schulungslager ein. - In Marienhausen bei Rüdesheim ist im Diözesanknabenheim der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS Unterabschnitt Hessen und Wiesbaden zuständig für die Abwehr alias Überwachung, Spionage und Sabotage für Kirchen, Verbände, Parteien und Personen untergebracht. - In Rettert hat das Gasthaus Gemmer die Telefonnummer Amt KATZENELNBOGEN 327 und eine Zapfsäule alias Tankstelle für Automobile vor der Eingangstür. - In Katzenelnbogen geht der herolder Landwirtssohn Otto Meyer (15) auf die landwirtschaftliche Fachschule Katzenelnbogen, die er zwei Jahre besucht. (19 71 stellvertretender rheinlandpfälzischer Ministerpräsident) - Der in Dauborn geborene Elektrotechniker Walter Heimann (28) ermöglicht mit der von ihm entwickelten Kathodenstrahlröhre Fernsehliveübertragungen der Olympischen Spiele. - In Wasenbach beendet der ns begeisterte Dorfschullehrer Karl Armand (--) nach 24 Jahren seinen Schuldienst. - Der in Michelbach geborene evangelischlutherische Pfarrersohn, Lehrer und Schriftsteller Otto Anthes (69) kehrt als ehemaliger lübecker Volksbühnendirektor in die weitere Heimat Wiesbaden zurück. - In Katzenelnbogen wird ein Wohnhaus in der Lahnstrasse 29 erbaut. - In Katzenelnbogen wird ein quadratisches neoklassizistisches Wohnhaus für den Förster Ecke Gartenstrasse/Stiftstrasse 10 auf einem Bruchsteinkeller mit angebauter Garage für ein Automobil und einem Anbaubalkon über ua dem Eingang. - In Niederneisen wird der NSDAP Bürgermeister Hasselbach (--) auch in der neuorganisierten Freiwilligen Feuerwehr, die statt einem Vorstand einen Führerrat hat, neuer Wehrführer. Er organisiert die als Bildung getarnten Propagandaschulungen und den Formationsdienst, der eigentlich eine militärische Ausbildung ist. - In Katzenelnbogen Berghausen gibt es eine Poststelle. - In Nastätten zieht der Schreiner Ernst Gugler (32) von Martenroth zu. Schon nach kurzer Zeit werden ihm die Schaufensterscheiben seines neuen Möbelladens (später 20 23 Bahnhofstrasse 4), in denen er auch moderne zusammengebaute Fabrikware anbietet, zugeschmiert, weil er als unliebsame neue Konkurrenz gilt. - In Lorch wird ein Selbstanschlußamt für Telefongespräche eröffnet. - In Katzenelnbogen endet die Obertalstrasse später Diezer Strasse alias L318 an der Brücke über den Sommerbach (20 23 Freibad) und biegt nach Ebertshausen ab. Nördlich von Ebertshausen biegt man wieder auf die beginnende Diezer Strasse alias L318 ein, allerdings 100 m weiter nördlich als (20 23). - In Limburg wächst die Limburger Bank eGmbH später Volksbank um 15 %, was unter dem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum liegt. - In Nastätten schafft das Postamt die Landbriefträger ab und führt Landkraftpost alias Automobile oder Motorräder ein, womit die Dörfer Algenroth, Berg, Bettendorf, Buch, Diethardt, Egenroth, Grebenroth, Hunzel, Lollschied, Marienfels, Martenroth, Münchenroth, Niedermeilingen, Niedertiefenbach, Obertiefenbach, Oelsberg, Rettert, Roth und Weidenbach ihre Post erhalten. Auch die Postämter in Holzhausen und Miehlen werden vom Postamt Nastätten aus angefahren. - In Bacharach wird das Weinlesefest der Viertäler veranstaltet. - In Camp wird der Ort in Kamp später Kamp-Bornhofen umbenannt. - In Nassau alias Bad Nassau ist das Hotel Schöne Aussicht Hotel, das ehemalige Hotel Belle-Vue, Bezirksstrasse 6 eines der bedeutendsten Hotels in der Stadt.

1935 Nürnberger Gesetze. - Das in Limburg an der Lahn geborene SA und NSDAP Mitglied Gerichtsreferendar Heinrich Anton Wolf (27) beklagt die Humanitätsduselei in der Judenfrage (hessischer CDU Landtagsabgeordneter). - Die Wehrmacht zieht in das Hofgut Blumenrod ein, wo ein Feldflugplatz errichtet wird. - In Katzenelnbogen wird zum Barholomäusmarkt auf der Freilichtbühne das Stück Der Prinz von Homburg aufgeführt. - In Katzenelnbogen führt die Tageszeitung Rhein-Lahn-Beobachter als amtliches NSDAP Organ den Begriff Flecken ein. - In Holzhausen findet eine NSDAP Saarfeier mit Rundfunkübertragung der Abstimmungsergebnisse statt. - In Diez werden nach Empörung aus der Bevölkerung aus der Volksschule mit Heim, dem Israelitischen Kinderheim Schloßberg 23, 38 abgeschobene uneheliche jüdische Kinder nachts ins Kino Markt-Lichtspiele (20 18 Gasthof Bremser) mit 400 Sitzplätzen am Marktplatz geschleppt und mit Bussen nach Frankfurt transportiert. - In Holzappel wandern zwei jüdische Familien nach Montevideo und zwei nach Nordamerika aus. - In Laufenselden ist der Markt judenfrei. - In Laufenselden wird dem jüdischen Arzt Alfred Goldschmidt ein Berufsverbot erteilt. Er darf nur noch Juden behandeln. - In Kördorf findet die letzte Bestattung auf dem Jüdischen Friedhof statt. - Der in Frankfurt geborene wetzlarer Rechtsanwalt und Jurist Hans Oppermann (49) wird neuer unterlahnkreis NSDAP Landrat. - In Nastätten findet eine Kreissynode der im Vorjahr neu gegründeten evangelischen Bekennenden Kirche statt, die sich nicht der NS Organisation Deutsche Christen angeschlossen hat. - In Nastätten ist sexueller Kontakt zwischen Juden und Ariern verboten. Die NSDAP Ortsgruppenleitung stellt einen Stürmerkasten auf, in dem das antisemitische und sexistische NSDAP Hetzblatt Der Stürmer zu lesen ist. - In Oberlahnstein stellt die NSDAP Ortsgruppenleitung einen Stürmerkasten vor der Pfarrkirche auf, in dem das antisemitische und sexistische NSDAP Hetzblatt Der Stürmer zu lesen ist. - In Attenhausen und Seelbach treibt die HJ Militärübungen auf dem Sportplatz und schändet dabei jüdische Grabsteine auf dem angrenzenden Judenfriedhof. - In Bad Ems bringt der besonders eifrige bademser NSDAP Bürgermeister Messerschmitt einen eigenen Judenerlass heraus, der alle Juden vom Kurbetrieb ausschließt, den aber die einheimischen Hotelbesitzer mit Beschwerden abwenden. - In Diez versuchen eine Handvoll HJ und SA in das jüdische Kinder- und Waisenhaus einzubrechen, erreichen durch die Aktion, dass die Polizei 50 Insassen und Kinder in Schutzhaft nimmt, die danach nach Frankfurt abtransportiert werden. - In Miehlen und Ruppertshofen werden die Synagogen verwüstet. Bei jüdischen Privathäusern werden die Fensterscheiben eingeworfen. Die Gestapo spricht von umfassender Agitation und meldet, dass die Täter nicht ermittelt werden können. - In Diez wird ein Stürmer-Kasten mit dem antisemitischen und sexistischen NSDAP Hetzblatt Der Stürmer aufgestellt, wo die ertappten Diezer, die noch bei Juden kaufen, aufgelistet und angeprangert werden. - In Limburg ist das niedergebrannte Limburger Schloss wieder aufgebaut. - In Limburg kommt es nach der großangelegten katholischen 700 Jahr Feier des Doms zu NSDAP Gegen-Großveranstaltungen. - In Miehlen müssen die jüdischen Viehhändler Nathan Hermann, Walter Ermann, Bernhard Friedberg und Salomon Friedberg ein Umsatzsteuerheft führen. Ein zur Befreiung davon nötiges polizeiliches Leumunds- und Führungszeugnis wird ihnen wegen politischer Unzuverlässigkeit verwehrt. - In Michelbach beschäftigt der Hüttenbesitzer und Unternehmer Wilhelm Passavant (52) 400 Mitarbeiter. - In Bacharach eröffnet in Anwesenheit von  HJ,  Jungvolk, Bund Deutscher Mädel BDMSA und SS  der Eisenbahnersohn und Lehrer moselgau NSDAP Gauleiter Gustav Simon (35) die renovierte Jugendherberge in der Burg Stahleck. - In Mudershausen beginnt man 10 Jahre lang den Barbarastollen auf 3100 Meter zum nördlichen Querschlag 3 zu verlängern um das bedeutendste Brauneisensteinvorkommen Taberg zu erreichen. - In Bad Ems wird das vornehme spätklassizistische Kurhotel Schloss Balmoral Villenpromenade 11 in ein Mietshaus umgenutzt. - In Limburg gibt es einen Kreistag der NSDAP. - In Andernach wird Prinzessin Maria von Zollern Sigmaringen (St) in Burg Namedy als Tochter von NSDAP Mitglied Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (37) geboren und stirbt noch am gleichen Tag. - In Katzenelnbogen ist die Landwirtschaftliche Schule in der Aarstraße 22 (20 18 Pizzeria Taverna). - In Dörsdorf wird Wilhelm Müller erster Lehrer und Otto Henrici zweiter. Beide bisherigen Lehrer werden entlassen. - In Klingelbach und Bad Ems finden Gesangswettbewerbe statt. - Die Industrielle Olga Kirsch-Puricelli (78), Tochter von Hermann und Elisabeth Susanne Puricelli, verheiratet mit Nikolaus Kirsch (78) stirbt. Ihr Sohn Paul Kirsch Puricelli (39) ist mit der Gräfin Klara von Matuschka Greiffenclau Vollrads (33) verheiratet. - In St Goarshausen gibt es die Reichsarbeitsdienstabteilung alias RAD Lager 3/251 Loreley. - In Bogel wird die Reichsarbeitsdienstabteilung alias RAD Lager 2/251 Wilhelm Wilhelmi eingeweiht. - In Nassau gibt es die Reichsarbeitsdienstabteilung alias RAD Lager 4/251 Freiherr vom Stein, in dem der in Diez geborene SA Mann Karl Schang (41) Arbeitsdienstführer ist und das SA Sportabzeichen der SA in Bronze macht, wobei der örtliche Prüfer Fischer heißt. - In Bad Ems wird das von den evangelischen schweizer Berner Diakonissen geleitete Diakonissenheim rechtlich vom Mutterhaus getrennt. - In Limburg setzt der katholische limburger Bischof Antonius Hilfrich (67) seinen Großneffen, den lindenholzhausener Bürgermeistersohn, einen ehemaligen Weltkriegssoldaten, fuldaer Theologiestudent und Philosophiestudent Georg Rompel (38) als Pfarrer in Eppstein Bremtal ein (1960 päpstlicher Hausprälat). - In Katzenelnbogen ist das Gasthaus Weinhaus Krone Eckhaus Römerberg 19, gegenüber dem Aufstieg zum Burgtorturm, ein beliebtes Ausflugslokal mit Postbriefkasten. - In Wasenbach hat der ns begeisterte Dorfschullehrer Karl Armand (--) alle Kinder unter 10 Jahren in der HJ. Sein Sohn xxx Armand (--) ist bereits seit 3 Jahren NSDAP Mitglied. - In Gückingen wird in der Pfuhlseck ein Gräberfeld aus der Hallstattzeit gefunden, wobei die Urnengräber 2.500 bis 2.750 Jahre alt sind. Ein gefundenes Steinkistengrab ist 2.500 Jahre alt. - In Limburg wird der in Siegen geborene weilburger oberlahnkreis NSDAP Landrat und SS Mitglied Karl Uerpmann (47) neuer unterlahnkreis NSDAP Landrat, der im Kreishaus in der Schiede 49 (20 17 Karstadt) residiert. - Die Bäderstrasse wird zur Bundesstrasse B 260 umbenannt. - In Holzhausen gibt es zwei Speditionen mit Kraftwagen und Automobilen, die Firma xxx und die Firma Hofmann und Holzhausen. - In Kaub verkauft Herzog xxx von Mecklenburg Schwerin (St) (--) die Burg Gutenfels an den Fabrikant Georg Edel von Schüttorf (--)

1934 Wetter: Höchste Durchschnittstemperatur. In Holzhausen Haide herrscht Wassermangel. - Der in Frankfurt, Wiesbaden, Rüdesheim und Limburg ausgebildete höhere Beamte des preußischen Justizministerium Ex-Zentrums-Politiker und Gestapo-Mitglied Hans-Josef Altmeyer (35) wird persönlicher Referent des in Katzenelnbogen Berghausen geborenen Gestapo Leiter Rudolf Diels (34) auf dessen Gesuch und wird nach einem Monat nach Berlin befördert. - In Bad Schwalbach wird die Villa Werner der hahnstättener Brauerei Heckelmann Kuhn in Hotel Kaiserhof vom neuen Pächter Friedrich Wilhelm Hies umbenannt. - In Limburg wird der evangelische Volksschulrektor Rudolph Theidel Mitglied der NSDAP. Sein wie üblich katholischer Konrektor an Schule II Jakob Schönberger ist katholisch. - In Nastätten wird der Jurist und Lyriker Frithjof Fratzer geboren. - In Katzenelnbogen wird zum Bartholomäusmarkt auf der Freilichtbühne Die Hermannschlacht unter Leitung der NS Organisation Kraft durch Freude KdF und des Stadttheater Kaiserslautern Heldendarsteller KH Fritsche von den katzenelnbogener Bürgern aufgeführt. - In Katzenelnbogen wird das in Katzenelnbogen geborene Stahlhelm- und NSDAP Mitglied Robert Stauch (36) (1949 CDU Bundestagsmitglied) Ortsbauernführer. - In Nastätten findet das nationalsozialistische Deutsche Jugendfest für die Schulen Buch, Diethard, Holzhausen, Nastätten und Ölsberg zur Sonnwendfeier statt. - In Diez wird das Schloss Oranienstein zu einer Nationalsozialistischen Erziehungsanstalt alias NS Eliteschulinternat umfunktioniert, in der alle Schüler Uniform tragen, die aber ein geringeres Schulgeld kostet. - In St Goarshausen wird der in Klein-Steinheim geborene Hoechst Chemiker und st goarshausener NSDAP Kreisletier Franz Brunnträger (44) auch neuer st goarshausener NSDAP Landrat. - In Diez wird der in Idstein vertriebene idsteiner Bürgermeister Hermann Baumann (--) neuer diezer NSDAP Bürgermeister. Der neue diezer NSDAP Bürgermeister Hermann Baumann (--) leitet heimlich Maßnahmen zur Zwangseingemeindung der Nachbargemeinde und NS Hochburg Freiendiez ein. - In Limburg wird der SS Sturmbannführer Dr Karl Uerpmann (--) neuer limburg unterlahn NSDAP Landrat. - In Dehrn wird im Schloss ein BDM Lager eingerichtet, das Wirtschaftsgebäude dient als Kindererholungsanstalt. - Der montabaurer Peter Rössel geht nach einem Wirtshausbesuch stark angegtrunken nach Hause, holt sich seine Kleinkaliberbüchse und versucht dann auf der Straße den zufälllig auf ein Auto wartenden jüdischen isselbächer Viehhändler Simon Isselbächer zu erschießen. Da das Gewehr nicht geladen ist, erschlägt er sein Opfer mit dem Gewehrkolben. Peter Rössel wird wegen des Alkoholmissbrauchs nur zu 15 Monaten Haft verurteilt. Das Gericht betont, dass er nicht Jagd auf Juden gemacht hat. - In Limburg wird der limburger Landrat Gerhard von Breitenbach (48) in den Ruhestand versetzt. - In Limburg wird der limburger Landgerichtspräsident Ludwig Claren (--) durch den in Höchst geborenen Eisengießereigeschäftsführersohn, Jurist, frankfurter Landgerichtsdirektor und NSDAP Mitglied Ludwig Scriba (49) ersetzt. - In Wellmich wird Josef Reiner als Bürgermeister abgesetzt und durch den NSDAP Bürgermeister Josef Eschelbach ersetzt. - In Holzhausen an der Haide löst der NSDAP Bürgermeister Theodor Kurz (--) den langjährigen Bürgermeister Robert Bremser ab. - In Cramberg Habenscheid wird der Kirchenbetrieb eingestellt, wodurch das alte Pfarrhaus leersteht und verfällt. - In Aarbergen Kettenbach verdrängen mehrere Freiwillige wie Gustav Bach und Albert Wingennroth die Pflichtfeuerwehr und gründen eine Freiwillige Feuerwehr. - In Berndroth wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet. - In Katzenelnbogen veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr eine Angriffsübung auf die private Heilanstalt Dr Wolff (20 17 Fachklinik Katzenelnbogen) Aarstraße 17 unter Wehrführer Ferdinand Ries (58), wobei man eine Motorspritze benutzt, die Wasser aus dem Dörsbach pumpt. - In Bad Schwalbach wird der vordere Teil vom Hotel Alleesaal, das ehemalige Hotel la Promenade Am Kurpark (20 18 Stadtbücherei) für eine Straßenverbreiterung abgerissen. - In Andernach wird der deutsche Major Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (36) Mitglied der NSDAP. - In Nastätten wird der Konditor, Gastwirt und NSDAP Bürgermeister Peter Haxel (--) Rheinstrasse 16 durch den Konditor und NSDAP Bürgermeister Karl Ackermann (--) Poststrasse 4 ersetzt. - In Michelbach hat das Gasthaus Deutsches Haus mit der Telefonnummer 27 eine Bundeskegelbahn. - In Dörsdorf wird die Molkerei geschlossen und 6 Mitarbeiter werden entlassen. Die Bauern werden von der Molkereigenossenschaft Nassau übernommen. - In Katzenelnbogen wird das gesamte Postinventar in rot, die Farbe der Bewegung, umlackiert. Auch die Post-Omnibusse werden rot lackiert. - Der in Diez geborenen Pfarrersohn, NSDAP Mitglied, SA Mitglied und Leiter der Ministerialdirektoren des Preußischen Kultusministeriums August Jäger (47) wird Rechtsverwalter der Deutschen Evangelischen Kirche. - In Niederneisen eröffnet die Nationalsozialistische Volksfürsorge NSV einen Kindergarten für den Sommer in der alten Turnhalle, wodurch die arbeitenden Einwohner während der Ernte entlastet werden, was nur im Folgejahr wiederholt wird. Danach zieht er in eine Werkstatt um. - In Nastätten dient der Gehweg vor der Amtsapotheke als Produktauslage eines Krämers, der rund 500 tönerne Gefäße, Krüge, Töpfe, Schalen aller Größen in Mantel mit Hut anbietet. - In Wehen wird ein Selbstanschlußamt für Telefongespräche eröffnet. - In  der  1. Fußball Kreisliga Unterlahn mit 8 Mannschaften sieht die Tabelle nach 9 Spielen so aus. Erster ist Nassovia Nassau, gefolgt von Viktoria Altendiez, Bad Ems 19 09, Winden, Freiendiez, Hömberg, VfB Diez und Schlußlicht Charlottenberg. - In Holzhausen Haide ist der Ausscheller Wilhelm Hendorf (--) Polizeidiener. Polizei und SA arbeiten offiziell zusammen. - Die neugegründete NS Tageszeitung Lahnzeitung führt das NS Hetzblatt Emser Anzeiger, Diezer Anzeiger und den Limburger Anzeiger ein, die sie im Sommer Verlag druckt. - In Nastätten stellt die Druckerei von Paul Müller (--) den Druck der seit 18 76 existierenden und seit 19 12 in seiner Druckerei hergestellten Tageszeitung Rhein- und Lahnanzeiger in der xx strasse ein. - In Nastätten wird der ehemalige Vorschuß und Kreditverein Nastätten und die seit 14 Jahren als Vereinsbank geführte genossenschaftliche Institution verboten und verstaatlicht und in das neu erworbene, ehemaligen privaten jüdische Bethaus und jüdische Kaufhaus alias Handlung von Johann Strauss (--) Römerstrasse 9 und das Nachbarhaus der Jüdin Janett Feist (--) verlegt und als neues NS Geldinstitut mit dem Namen xxx später Volksbank eröffnet. - In Nastätten wird die in Weilburg geborene Irma Bender (--) im Diakonissenheim Nastätten der Paulinenstiftung aufgenommen und nach einem halben Jahr nach Wiesbaden ins Mutterhaus der Diakonie geschickt und zur Krankenschwester ausgebildet. - In Bacharach wird ein Frühlingsfest und ein Weinlesefest der Viertäler veranstaltet, wobei die Winzertrachtengruppe auftritt. - Der in Kaub geborene Postbeamtensohn Hermann Klein (28) beginnt in Mainz seine Karriere bei der Deutschen Reichsbahn als Bauführer.

1933 Wetter: In Holzhausen Haide sind verschiedene Quellen leer, weswegen Wilhelm Hendorf (--) bei Wasserverschwendung mit Strafe droht. - In Limburg wird der in Mainz geborene Lehrer, Altphilologe und NSDAP Mitglied Friedrich Eichhorn (45) für ein halbes Jahr limburger NSDAP Bürgermeister. - Limburg hat 12.007 Einwohner und Bad Schwalbach hat 3.052 Einwohner, davon 94 Juden. - Der in Limburg an der Lahn geborene evangelische Pfarrersohn, Jurist und wiesbadener Oberbürgermeister Georg Krücke (53) betritt nach der Machtübernahme und einer Schutzhaft das wiesbadener Rathaus nicht mehr und wird vier Monate später zur Abdankung gezwungen. - Der in Frankfurt, Wiesbaden, Rüdesheim und Limburg ausgebildete höhere Beamte des preußischen Justizministerium, gerade ausgetretene Zentrums-Politiker Hans-Josef Altmeyer (34) wird Gestapo-Mitglied. Das in Limburg an der Lahn geborene neue SA Mitglied Rechtsanwalt Heinrich Anton Wolf (25) wird Mitglied der NSDAP (1962 hessischer CDU Landtagsabgeordneter, Bundesverdienstkreuz). - In Freiendiez wird der KPD Jugendverbandsleiter und wiesbadener Vermessungsgehilfe und Widerständler Paul Krüger im Zentralgefängnis inhaftiert, danach ins KZ Esterwegen deportiert und unter der Auflage sich täglich bei der Gestapo zu melden wieder entlassen. - Der aus Limburg stammende Geschäftsführer des Verein zur Vorbereitung der Autostraße Hansestädte Frankfurt Basel Willy Hof (53) wird Direktor des Unternehmens Reichsautobahn. - Der in Diez geborene Pfarrersohn, Jurist, wiesbadener Staatsanwalt, NSDAP und SA Mitglied August Jäger (34) wird Ministerialdirektor des preußischen Kultusministerium Leiter Kirchenabteilung. Er organisiert die Verfolgung Gläubiger. Er wird als pathologischer Kirchenhasser der Henker Großpolens. - Diez ist Sitz der unterlahn NSDAP Kreisleitung. - In Diez sind im NSDAP Stadtrat Heinrich Arnold, Tapeziermeister, Wilhelmstraße, Otto Balzer, Kaufmann, Louise-Seher-Str. 21, Hans Baumbach, Hauer, Unterstraße, Franz Anton Bücken, Kaufmann, Bahnhofstraße, Alfons Hannappel, kaufm. Angestellter, Oberstraße, Wilhelm Krieger, Kreisausschussobersekretär, Birlenbacher Weg, Richard Latsch, Kaufmann, Lorenzstraße, Willi Seibel, Malermeister, Wilhelmstraße, August Stahlschmidt, Kaufmann, Birlenbacher Weg (Vorsitzender) und Karl Welz, Former, Altstadtstraße.  - In Bad Schwalbach sind im NSDAP Stadtrat Ludwig Bauer, Reserve-Lokomotivführer, Adolfstr. 82, Wilhelm Enders, Landwirt, Mühlweg 1, Peter Lutz, Bahnarbeiter, Schmidtberg 7, Wilhelm Mallmann, Bäckermeister, Adolfstraße 67, Edmund Maurer, Kaufmann, Adolfstrasse 117 (Stadtv.-Vorsteher), Karl Mernberger, Landwirt, Erbsenstraße 32, Theo Ochs, Reserve-Lokomotivführer, Rudolf-Höhn-Strasse 4 (Vorsitzender), Wilhelm Pfeifer, Arzt, Parkstrasse 9, Willi Reinhard, Kaufmann, Rheinstrasse 3, Karl Schneider, Kaufmann, Adolfstrasse 44, Wilhelm Stiefvater, Kaufmann, Adolfstrasse 88, Paul Tietz, Oberst a D, Genthstraße (Kreisausschußmitglied) und Gustav Wolff, Architekt, Rheinstraße 8a. - In Taunusstein Georgenthal ist der Hofgutsbesitzer Georg Sauerbier untertaunus NSDAP Kreistagsmitglied (20 17 Luxus Golf Hotel Hofgut Georgenthal). - Zur untertaunus NSDAP Kreis Fraktion mit Sitz in Bad Schwalbach gehören der schlangenbader Schlossermeister Fritz Dreher, der idsteiner Buchhändler Karl Graeser, der escher Landwirt Adolf Heilhecker, der hahner Landwirt August Hölzel, der winsbacher Bürgermeister Karl Kilian, der idsteiner Kaufmann Philipp Mauß, der strinztrinitatiser Bürgermeister Ludwig Menges, der badschwalbacher Reservelokführer Theo Ochs, der strinztrinitatiser Arbeiter Wilhelm Rau, der taunusstein Hof Georgenthal Besitzer Georg Sauerbier, der badschwalbacher Kolonialwarenhändler Karl Schneider, der hausen vor der höher Gastwirt Otto Schneider, der walsdorfer Landwirt Ferdinand Seyberth, der niedermeilinger Landwirt Otto Spriestersbach, der badschwalbacher Oberst im Ruhestand Paul Tietz, der strinzmargarethäer Bürgermeister Adolf Weber, der springener Lehrer Walter Wengenroth und der idsteiner Bezirksschornsteinfegermeister Friedrich Zimpelmann. - Zur unterlahn NSDAP Kreis Fraktion mit Sitz in Diez gehören der birlenbacher Landwirt Karl Altenlof, Hauptstraße, der diezer Arzt Hans Dorn, Parkstraße 1 (Vorsitzender), der freienziezer Landwirt Albrecht Hatzmann Dorfstraße, der altendiezer Betriebsleiter Philipp Klotz, Schulstraße, der nassauer Schreinermeister Heinrich Kreidel, der nassauer Dreher Heinrich Krug, der freiendiezer Lehrer August Lieber, Limburger Straße, der bademser Gastwirt und Malermeister Heinrich Maxeiner, der freiendiezer Reichsbahner Heinrich Maxeiner, der niederneisener Landwirt Karl Friedrich Mohr, Aarstraße, der berndrother rotherhof Hofgutbesitzer Heinrich Müller, der bademser städtische Beamte Theodor Schüßler, der scheidter Arbeiter Josef Westerhoff, der hahnstättener Schreiner Karl Weyl, der bademser Postbeamte Karl Adami und der singhofener Landwirt August Maxeiner. - Im Kreis St Goarshausen erhalten 7.925 von 48.404 Einwohnern Fürsorgeunterstützung. - Der in Bad Schwalbach geborene NSADAP Justizbeamte, ehemalige NSDAP Präsident des Kommunaltags in Wiesbaden und ehemalige oberurseler Bürgermeister Karl Lange (43) wird oberlahnkreis NSDAP Landrat. - In St Goarshausen wird der in Klein-Steinheim geborene hoechst Chemiker Franz Brunnträger (43) neuer st goarshausener NSDAP Kreisleiter. - In Limburg wird der entmachtete limburger Bürgermeister Marcus Krüsmann (54) wegen der Weigerung sein Haus in der Ecke Dr Wolff Straße 4/Schied mit Hakenkreuzfahnen zu beflaggen, angezeigt. - In Katzenelnbogen marschieren rund 30 SA durch die Talstraße. Katzenelnbogener NSDAP Ortsgruppenleiter ist Zahnarzt Schmidt, Burgstraße 1. - In Katzenelnbogen wird das Schloss zur Hitlerjugendherberge. - In Katzenelnbogen wird ein Segelflieger-Stützpunkt gegründet. Der Saal der Gaststätte Biehl Borngasse 1 platzt bei der Gründungsfeier aus allen Nähten. - In Klingelbach werden die Diakonissen des Paulinenstifts Wiesbaden gezwungen ihr Mädchen-Erziehungsheim Lindenmühle aufzugeben. Die Lindenmühle wird von der Hitlerjugend übernommen. - In Klingelbach feiert Lehrer August Herold (--) die Wahl Adolf Hitlers (44) als Erlösung und Rettung. Für die verbliebenen 63 Stimmen für die SPD hat er nur Verachtung übrig. Der frühere in Villmar Seelbach geborene evangelische nassauische Bauernführer Karl Hepp (44) verliert alle seine Mandate und wird einige Tage in Schutzhaft genommen. Er wechselt danach die Seiten. - In Katzenelnbogen führt der klingelbacher Lehrer August Herold (--) zusammen mit den katzenelnbogener Schülern einen Fackelzug mit leuchtenden Hakenkreuzen an und ist tief bewegt. - In Limburg ist der HJ Oberbann 2 Jungbann Stützpunkt im alten Rathaus. - In Holzhausen an der Höhe wird eine Hitlereiche gepflanzt. Auf der Kirchturmspitze weht das Hakenkreuz. Radioübertragungen finden an öffentlichen Plätzen im Dorf und für die Schule im Gemeindesaal statt. Fackelumzüge mit Hakenkreuzfahnen finden statt. Die SA marschiert regelmäßig auf. Der Bund deutscher Mädel BDM hält Übungen ab. Ein groß angelegtes Mütterhilfswerk wird energisch betrieben. Es herrscht die Parole Gemeinnutz geht vor Eigennutz. - In Holzhausen an der Haide meldet sich die jüdische Hausangestellte Frieda Beermann (23) nach Darmstadt zu ihrer Verwandtschaft ab. - In Holzhausen wird ein Volksmissionsfest in der Kreuzheck gefeiert. - In Holzhausen an der Haide feiert die NSDAP den 101. Geburtstag des Ottomotor-Erfinder Nikolaus Otto (20). - In Holzhausen sind im Oktober alle Wasserquellen leer. Wer Wasser verschwendet wird bestraft. - Im Kreis St Goarshausen sind 7925 von 48404 Einwohnern Wohlfahrtserwerbslose, die keine Arbeitslosenuntertützung mehr erhalten. - In Klingelbach weht die Hakenkreuzfahne auf der Kirchturmspitze. - In Diez zieht die NSDAP Kreisleitung wieder aus dem Haus Böckling Altstadtstraße 17 aus. - In Diez versucht der hochverschuldete Magistrat die wohlhabende Bauerngemeinde und NS Hochburg Freiendiez einzugemeinden, was bei einer Kundgebung im Saal Gasthaus Preußer zu ersten Protesten führt. Der unterlahn NSDAP Landrat Werner Ulrici (56) unterstützt die Gemeinde Freiendiez und versichert, dass der Kreis keine Zwangmaßnahmen einleiten wird. - In Bad Schwalbach wird der DVP Landrat, der in Ostpreußen geborene Jurist Werner Pollack (47) von 200 bis 300 auswärtigen SA Männern im NSDAP Kreishaus Badweg 3 überfallen. 15 - 20 SS beschützen kurioserweise den DVP Landrat Werner Pollack (47) vor Prügel durch die SA. Zwei Wochen später ist er versetzt (19 45 Landrat der ehemaligen hessennassauischen Grafschaft Schaumburg). Der in Wiesbaden geborene Küfersohn, schlangenbader Posthalter und untertaunus NSDAP Kreisleiter Jean Herrchen (42) wird neuer untertaunus NSDAP Landrat. Er ist Verwaltungrat des Kalmenhofs Idstein. - In Kördorf leben 19 Juden. - In Kördorf wird die Synagoge in der Lahnstraße zum Verkauf freigegeben. - Im Unterlahnkreis gibt es einen Höchststand von 1.524 Wohlfahrtserwerblosen. - Die NSDAP beginnt für 4 Jahre 200 Erwerbslose zum Ausbau der Rheinuferstraße einzusetzen. - ln Nastätten schreibt die Tageszeitung Nassauisches Volksblatt: Kauft nur im christlichen Geschäft....... Meidet die Juden: Stern, Grünewald, Leopold, Aronthal, Heymann usw... Wer die vorstehenden Anordnungen nicht befolgt ist ein Verträter der deutschen Sache. - In Nastätten und Miehlen ist auf den Straßen plakatiert: Wer von Juden frißt, stirbt daran!, Deutsche kauft nicht bei Juden und Juden sind hier unerwünscht! - In Miehlen wird ein Pranger für Judenboykott-Brecher am Rathaus angebracht. - In Nastätten fordert das NSDAP Mitglied und nastätter Postmeister Raimund Wolf die Ehrenbürgerschaft des jüdischen Emigranten und US Senators Robert Wagner (56) wieder abzuerkennen. - In Nassau wird ein RAD Lager im Unionkeller eingerichtet. - In Bad Ems müssen 25 RAD Jugendliche beim Bau der Stadtautoumgehungsstrasse helfen. - In Nassau werfen Jugendliche bei 3 jüdischen Familien die Fensterscheiben ein. Es wird als Dummerjungenstreich abgetan. - In Nassau wird der jüdische M Rosenthal in Schutzhaft genommen. - In Oberlahnstein hält ein SA vor der jüdischen Metzgerei Max Kaufmann Wache. - In Lahnstein wird der Vorsteher der jüdischen Gemeinde Julius Landsberg unter dem Vorwand ihn vor der aufgebrachten Bevölkerung zu schützen in Schutzhaft genommen. - In Katzenelnbogen wird jüdischen Viehhändlern die Teilnahme am Viehmarkt verboten. - In Diez wird jüdischen Viehhändlern die Teilnahme am Viehmarkt verboten. - In Diez, Nastätten, Bad Ems und Lahnstein werden an jüdischen Geschäften Davidsterne und die Drohung Wer vom Juden frißt, stirbt daran geschmiert. - In Bad Ems wird das NSDAP Mitglied, ehemaliger Charite-Assistenzarzt und bademser Badearzt Römerstraße 42 Wolfgang Klaue (38) ständiger ungeliebter Badearzt, der als Sturmbannarzt 1/87 seine Kollegen mit Einschüchterungen durch die SA gleichschaltet. Das bademser Ärztekollegium aus Stemmler, Feigen und Barthels wird zum Rücktritt gezwungen. - Der in Bad Ems geborene Germanist, Mundartforscher und Geschäftsführer des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Adolf Bach (43) wird Mitglied der NSDAP und gehört zu den Agitatoren, die Universitätsprofessoren zum Bekenntnis zu Adolf Hitler aufrufen (19 30 Ehrenbürger von Bad Ems 19 71 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern). - In Limburg wird der in Limburg geborene Jurist Heinrich Anton Wolf (64) Mitglied der SA als Truppführer und Presse- und Fürsorgewart. - In Limburg macht sich die Tageszeitung Nassauer Bote über die Hissung der Hakenkreuzfahne auf dem Rathaus lustig. - In Nassau Scheuern begrüßt Direktor Karl Todt der Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern freudig die Erlaubnis Geistesschwache und epileptische Menschenkinder in der Heil- und Pflegeanstalt Scheuern sterilisieren zu dürfen, was dann in den Krankenhäusern Henrietten-Theresien-Stift Nassau Emser Straße 16 und Diakonissenheim Bad Ems Alte Kemmenauer Straße 23 stattfindet. - In Dehrn werden die Ländereien zum Schloss Dehrn privatisiert. - In Limburg zwingt der wiesbadener NSDAP Regierungspräsident Werner Zschintzsch (45) den limburger Landrat Gerhard von Breitenbach (47) die Bürgermeister von EisenbachErbachHausenNiederbrechenNiederseltersOberbrechen und Schwickershausen abzusetzen. - In Miehlen wandert der erste jüdische Mitbürger, der Schüler Max Friedberg, von Diez aus nach vielen Feindseligkeiten nach Palästina aus. - In Miehlen schreibt ein Protestler an den Pranger am Rathaus Wo ich etwas verdiene kaufe ich ein, wofür er einige Tage im st goarshausener Polizeigefängnis in Schutzhaft kommt. Der nastättener Handwerkerverein und der Gewerbeverein bilden einen Kampfbund für den gewerblichen Mittelstand, der die Vernichtung aller jüdischen Geschäfte zum Ziel hat. In Nastätten hetzt die Tageszeitung Nassauisches Volksblatt, dass die Bevölkerung die Geschäfte der Juden Stern, Grünewald, Leopold, Aronthal und Heymann meiden soll. - Kaub wird statt mit C nun mit K geschrieben. - Es gibt die Tageszeitung Niederlahnsteiner Zeitung. - Bei den Fürsorgebehörden besteht laut Arztbericht die allgemeine Auffassung, dass man Pfleglinge in Heil- und Pflegeanstalten nur zu sterilisiert brauche um sie entlassen zu können. - In Nassau geben die Berufsfischer die Lahn auf weshalb der Angelverein Angelscheine für jedermann über die Ortspolizeibehörde für 2 Reichsmark/Jahr ausgibt. Jedes Mal, wenn die Stauwehre geöffnet werden geht ein Großteil des Fischbesatzes verloren. - In Klingelbach wird der SPD Wahlkämpfer Karl Wöll Mitglied der NSDAP und wird Kassier für die NSV. Klingelbach und Katzenelnbogen gehören zum NSDAP Kreis Limburg. - In Diez zieht die NSDAP von der Altstadtstraße 17 in die Louise Seher Straße 1 (20 18 Verbandsgemeinde Diez) um. - In Klingelbach verschwindet der Hock alias meist ein jüdischer Händler, der Butter oder Eier abholt um sie auf dem Markt zu verkaufen. - In Klingelbach prügeln sich SPD Anhänger, die im Gasthaus Heinrich Gemmer Kirchstraße 3 und NSDAP Anhänger, die im Gasthaus Bornwasser Rathausstraße 1 (20 18 Alte Rathausschänke) ihre Versammlungen abhalten. - In Katzenelnbogen feiert die Tageszeitung Lahn-Bote Adolf Hitler (44). - In Klingelbach kostet im Gasthaus Heinrich Gemmer Kirchstraße 3 ein Schnaps 15 Pfennig. - In Klingelbach und Katzenlenbogen hängen alle Geschäfte und Gaststätten Juden unerwünst Schilder an die Fenster. - In Klingelbach wird der neu gewählte Bürgermeister xxx, was sowohl im Gasthaus Heinrich Gemmer Kirchstrasse 3 als auch im Gasthaus Bornwasser Rathausstraße 1 (20 18 Alte Rathausschänke) schon gefeiert wurde, von der NSDAP abgelehnt und von ihr der neue Bürgermeister xxx , ein Schreiner und NSDAP Mitglied, bestimmt, vor dessen Haus ein Fichtenbaum, der bereits vor dem Haus des ersten aufgestellt war und wieder umgelegt wurde, erneut beim zweiten aufgestellt wird. - In Klingelbach gibt es Brennabor Fahrräder. - KZs werden eröffnet, wo KPD und SPD Mitglieder umerzogen werden. Ihre Bewacher sind die Totenkopf SS. Aber auch konservative Politiker werden in Schutzhaft in die Keller von Rathäusern und SA Heime verschleppt und willkürlicher Folter durch die Polizei ausgesetzt. Die Polizei, SS und SA arbeiten offiziell zusammen. Wer sich wehrt wird totgeprügelt. Viele Schutzhäftlinge werden schwer körperlich geschädigt. Die Täter werden juristisch nicht mehr zur Verantwortung gezogen. Erfolterte Geständnisse sind aber rechtsgültig. - In Klingelbach kostet ein Liter Branntwein 2 Reichsmark und 60 Pfennig. - In Allendorf, Mudershausen und Zollhaus werden viele männliche und weibliche Arbeiter aus der Umgebung von der Krupp AG in den Gruben, die eigentlich nur minderwertiges Eisensteinerz abbauen, eingestellt. Eine Schicht dauert 10 Stunden. - In Klingelbach wird über der Eingangstür am Gasthaus Bornwasser Rathausstraße 1 (20 18 Alte Rathausschänke) das Schild Verkehrlokal der NSDAP angebracht. - In Limburg wird die Röntgenärztin Lucie Utgenannt (43), verheiratet mit dem Arzt Theodor Gilfrich, Mitglied der NSDAP, HJ, NS-Frauenschaft und der NS-Ärzteschaft. - In Limburg tauchen Pläne über den Bau einer Autobahnstrecke über Limburg auf. - In Singhofen wird ein Sportverein, der TuS Singhofen, gegründet. Die Fußballmannschaft mit Willi Paul, Rudolf Lotz, Georg Bauer, Walter Wilhelmi, Willi Hemmelmann, Richard Lotz, Clemens Basset, Otto Müller, Herbert Clos, Robert Maxeiner und Walter Joswig spielt gegen Becheln, Seelbach und Schönborn. Betreuer ist Heinrich Maxeiner. - In Oberndorf tritt der Weinbauer und SPD Gemeinderat Julius Haxel (29) aus der SPD aus und wird Mitglied der NSDAP. - In Limburg wird der SPD Volksstimme Geschäftsführer Heinrich Bechtel (51) arbeitslos und mehrfach verhaftet. - In Nastätten wird der nastättener Bürgermeister Brüning abgesetzt und durch den Konditor, Gastwirt und NSDAP Bürgermeister Peter Haxel (--) Rheinstrasse 16 ersetzt. - In Katzenelnbogen ist Karl Schneider Lahnstraße 24 Landeswegemeister. - In St Goarshausen wird der radikale antisemitische frankfurtbockenheimer Reichspostangestellte und Verwaltungsratmitglied, Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Kreis St Goarshausen. Jakob Sprenger (49) hessennassauer NSDAP Gauleiter. - In St Goarshausen wird der st goarshausener Landrat Wilhelm Niewöhner abgesetzt und durch den st goarshausener NSDAP Landrat Franz Brunnträger (40) ersetzt. - In Diez wird der unterlahnkreis Landrat Ernst Scheuern (65) aus gesundheitlichen Gründen abgesetzt. - In Holzappel wird die Grube Holzappel wieder in Betrieb genommen und die entlassenen Arbeiter wieder eingestellt. Bei Modernisierungsmassnahmen wird von Dampf auf Strom umgestellt. - In Holzappel findet ein Gesangswettbewerb statt. - In Diez gibt es die Reichsarbeitsdienstabteilungen alias RAD Lager 1/251 Diez mit der Unterkunft 25/251/1. - In Singhofen ist der Ortsbauernführer Bingel singhofener NSDAP Ortsgruppenleiter und das NSDAP Mitglied August Maxeiner erhält als Alter Kämpfer das goldene NSDAP Parteiabzeichen, das für die ersten 100.000 bei 3.900.000 NSDAP Mitgliedern herausgegeben wird. - In Limburg hat der in Lindenholzhausen geborene Bauernsohn und katholische limburger Bischof Antonius Hilfrich (60) als Dienstfahrzeug einen Mercedes-Benz Nürburg, der auch als Cabrio genutzt werden kann. - In Bacharach sorgt das riesige Hitlerkreuz auf der Hitlerhöhe über der Stadt für einen Touristenboom. - In St Goar wird Ernst Eberhard neuer NSDAP Kreisdeputierter. - In Rüdesheim wird das St Vincenzstift umzäunt und alle fortpflanzungsfähigen erkranken Pfleglinge müssen bei Urlaub oder Entlassung gemeldet werden. Das Heim wird zu einer geschlossenen Anstalt erklärt. - In Oberlahnstein schwärmt der Pfarrer: In diesem Jahr wurde uns endlich in Adolf Hitler von Gott der lang ersehnte Führer geschenkt, der berufen scheint, unser Volk einer besseren Zukunft entgegen zu führen. - In Katzenelnbogen wird nach der Absetzung des katzenelnbogener Bürgermeisters xxx G... Obertalstrasse 21, wo sich auch xxx Jahre lang das Bürgermeisteramt befand, der in Katzenelnbogen geborene und das zur Machtergreifung in die NSDAP eingetretene Stahlhelm Mitglied Robert Stauch (32) (19 49 CDU Budestagsmitglied) zum katzenelnbogener NSDAP Bürgermeister offiziell gewählt, aber inoffiziell von den NSDAP Mitgliedern bestimmt. - Der in Diez geborene Pfarrersohn und wiesbadener Landgerichtsrat August Jäger (46) wird Mitglied der NSDAP und der SA und dazu Leiter der Ministerialdirektoren des Preußischen Kultusministerium, wo er als Staatskommissar für alle Kirchen 3 Wochen lang mit unglaublicher Härte säubert. Er ist groß-wiesbadener Deutsche Christen Leiter. - Der in Katzenelnbogen Berghausen geborene Rudolf Diels (33) ist Leiter der Geheimen Staatspolizei Gestapo und der in Frankfurt geborene Auftragsmörder der NSDAP, NSDAP Mitglied, SA und ehemalige Polizist Eugen von Kessel (43) betreibt für ihn ein privates Nachrichtenbüro alias Geheimdienstbüro in Berlin. Auch der in Linz am Rhein geborene Gastwirtssohn und ehemalige kasseler Kriminalabteilungsleiter Konrad Nussbaum (40) arbeitet für ihn. - In Hausen über Balduinstein wird in der Villa Haus Schwalbenstein, in der seit 5 Jahren eine Gärtnerinnenschule existiert, noch eine Haushaltungsschule eingerichtet. - In Wasenbach wird bei der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler ein Fackelzug veranstaltetn, bei dem auch der ns begeisterte Dorfschullehrer Karl Armand (--) eine Rede hält. Am Jahresende wählen 100 % der Wasenbacher die NSDAP bei der Reichstagswahl. - In Hahnsstätten wird Bürgermeister Reichel des Amtes enthoben und durch den NSDAP Bürgermeister Theodor Wenzel ersetzt, Außerdem wird ein NSDAP Ortsgruppenleiter eingesetzt. - Niederneisen bleibt bis zur Machtübernahme eine SPD Hochburg. - In Michelbach wird ein Selbstanschlußamt für Telefongespräche eröffnet. - Der in Frankfurt geborene frühere kreis limburg Landrat und Jurist Karl Schellen (51) wird als neuer Ministerialdirektor Personalabteilungleiter des preußischen Innenministeriums in Berlin, wofür er NSDAP und SS Mitglied wird. - In St Goarshausen wird der ehemalige st goarshausener Kreissekretär und kreis st goarshausen DNVP Landrat Wilhelm Niewöhner (45) vorübergehend in den Ruhestand versetzt und für seine Kooperation zum bochumer Polizeipräsidenten befördert. - Die Tageszeitung Emser Zeitung wird eingestellt. - Die Tageszeitung Diezer Zeitung wird eingestellt. - In Nassau wird der nassauer Schreiner und nassauer NSDAP Ortsgruppengründer Georg Kreidel (60) NSDAP Kreistagsmitglied, wonach seine Schreinerei beginnt für fast alle HJ und BDM Heime im Bann 253 Lahntal und viele Parteigenossen Möbel herzustellen. - In Herold wird Wilhelm Maus (--) neuer NSDAP Bürgermeister. - In Holzhausen eröffnet eine in einem Haus untergebrachte evangelische Diakonissenstation als Einrichtung der Inneren Mission, die sich um die Kranken und Bedürftigen kümmern, deren Gemeindeschwester Gertrud (--) ist beim Schumacher Karl Kröck (--) an der Bäderstrasse zwischen dem Gastaus Römerkastell und der Alten Post (19 90 Familie Kaiser) untergebracht. Sie bekommt nur Taschengeld und hat Kost und Logis frei. - In Holzhausen wählen bei der Reichstagswahl nur 90 andere Parteien, 374 aber die NSDAP. - Der in Lipporn geborene Schneidermeister und spätere KZ Sachsenhausen Lagerführer August Höhn (29) tritt der NSDAP und der SS bei.  

1932 Höhepunkt der Weltwirtschaftkrise. - In Limburg tritt Adolf Hitler (43) auf dem Neumarkt auf. - In Nastätten wird Adolf Hitler (43) zum Ehrenbürger erklärt. - In Diez besitzt der kriegsverwundete preußische Generalssohn, Pazifist, der vor einem Vernichtungskrieg warnt, Mitglied der Eisernen Front und Dichter Fritz von Unruh (47) das Hofgut Oranien (20 16 Helius Klinik Diez). - Der in Wiesbaden geborene Graf von Schaumburg mit dem seit zwei Jahren gerichtlich bestätigten Titel Fürst Friedrich August von Hanau (St) (68) heiratet in zweiter Ehe die geschiedene Ernestine Christine Detzer (38). - In Limburg wird der in Polen geborene Werner Ulrici (55) unterlahnkreis NSDAP Landrat. - In Limburg wird der in Wiesbaden geborene Alfons Kirchgässner (23) zum Priester geweiht. - In Limburg wird der in Frankfurt geborene Bäcker, 50 % kriegsgeschädigte SA Mann und oberlahn NSDAP Kreisleiter Adalbert Gimbel (34) ersetzt. Er wird in den Reichstag geschickt. - Im Kreis St Goarshausen erreicht die NSDAP 49 % und im Unterlahn Kreis 50 %. - In Holzhausen wird ein Volksmissionsfest in der Kreuzheck gefeiert. - Im Kreis St Goarshausen steigt die Zahl der Wohlfahrtserwerbslos also Personen, die keine Arbeitslosenunterstützung mehr erhalten, von 95 auf 705. - Das diezer Finanzamt Bahnhofstraße 6 wird nach Limburg verlegt. - In Kördorf leben 18 Juden, in Seelbach 5, in Attenhausen 14 und in Herold 2. - In Katzenelnbogen wird das dem Landgericht Wiesbaden untergeordnete Amtsgericht Katzenelnbogen Aarstraße 20, das die Gemeinden Allendorf, Berghausen, Berndroth, Biebrich, Bremberg, Dörsdorf, Ebertshausen, Eisighofen, Ergeshausen, Gutenacker, Herold, Katzenelnbogen, Klingelbach, Kördorf, Mittelfischbach, Mudershausen, Niedertiefenbach, Oberfischbach, Reckenroth, Rettert, Roth und Schönborn umfaßt, bei Sparmaßnahmen aufgehoben. - In Katzenelnbogen marschiert das Reichsbanner auf. - In Nastätten kommt es zu einer Massenschlägerei zwischen NSDAP und SPD Reichsbanner. - In Diez werden auf dem Alten Markt mindestens 8 SA schwer verletzt, zT mit Messerstichen. - In der Kommunistenhochburg Niederlahnstein gelingt es der NSDAP eine Ortsgruppe zu gründen. - In Niederlahnstein bedrohen KP'D Anhänger die NSDAP Mitglieder auf deren Nachhauseweg mit Prügeln, wobei es zu Schießereien mit der Polizei kommt. - In Katzenelnboen setzt der staatlich organisierte Freiwillige Arbeitsdient FAD die Bade- und Schwimmanstalt instand. - In Holzhausen an der Haide beginnt der Freiwillige Arbeitsdienst FAD mit Ausgrabungen am Römerkastell. - Im Rhein-Lahn-Gebiet organisieren sich Erwerbslosenvertreter. - In Oberlahnstein erzwingen Erwerbslosenproteste höhere Zuwendungen. - In Niederlahnstein enden Erwerbslosendemonstrationen mit Zusammenstößen mit der Polizei. - In Nastätten wird Adolf Hitler Ehrenbürger. - In Bad Ems wird das NSDAP Mitglied und berliner Charite-Assistenzarzt Wolfgang Klaue (37) für einige Monate neuer und ungeliebter Badearzt, der die Praxis von Medizinalrat Carl Reuter Römerstraße 42 übernimmt. - In Limburg wird der Mittelschullehrersohn Wilhelm Kempf (26) zum Priester geweiht. - In Holzhausen an der Heide führt Karl Nass die letzten wissenschaftlichen Grabungen am Kastell durch. - In Limburg hat die Brauerei Menges von Josef Busch, Albrecht Busch und Jenny Busch nur noch einen Bierabsatz von 10.000 Hektoliter und muss Konkurs anmelden, was sich 6 Jahre hinzieht. Gleichzeitig wird die Busch-Bräu Betriebs GmbH gegründet um lästige Gläubiger loszuwerden. - In Bad Schwalbach wird am Weinbrunnen Brunnenstraße 24 eine Trinkhalle im Bauhausstil eröffnet, um mit dem Kurhotel eine Einheit zu bilden. - In Koblenz landet die DO-X während eines Deutschlandfluges. - In Ruppertshofen brennt die Scheune des Landwirts Zeilinger ab. - In Hahnstätten wird der Sportverein Hahnstätten 32 gegründet. - In St Goarshausen ist der radikale antisemitische frankfurtbockenheimer Reichspostangestellte und Verwaltungsratmitglied, NSDAP Mitglied Jakob Sprenger (46) Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Kreis St Goarshausen. - In Nastätten werden die Bezüge der Beamten und Angestellten vom Magistrat um 29 % gekürzt. - In Nastätten hat die Sommerfrische Gasthaus und Hofgut Aftholderbach die Telefonnummer NASTÄTTEN 412 und ist herrlich am Waldrand gelegen. - In Burgschwalbach findet ein Jubiläums-Gesangswettbewerb statt. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen kommt es zu einem Großbrand, bei dem mehrere Häuser abbrennen. - In Hahnstätten wird ein Mandolinen Verein Wanderlust gegründet. - In Birlenbach prügeln sich SPD und NSDAP anhänger während des Wahlkampfplakateklebens. - In Staffel hat das Eisenwerk Buderus innerhalb zweier Jahre alle Arbeiter entlassen. - In Diez ist Georg Hatzmann (--) Sturmverwalter der diezer SS Standarte 2. Weil er in Nassau und Ems SS Ortsgruppen aufbauen will, lässt er sich vom nassauer Ortsgruppengründer Georg Kreidel (59) Späthe Strasse 4 unterstützen, dessen Tochter Edith Kreidel (--) später als BDM Bannmädelführerin Sozialreferentin im Gau Hessen-Nassau wird. Auch seine ältere zweite Tochter verteilt NS Propagandamaterial. - In Hahnstätten wird ein Spritzenhaus für die Gerätschaften der Feuerwehr geplant und drei Jahre später erst gebaut, die den Richtlinien der Nassauischen Brandversicherung entsprechen, die ua eine Bedachung mit Ziegeln oder Schiefer vorsehen. - In Holzhausen wählen bei der Julireichstagswahl nur 108 andere Parteien, 360 aber die NSDAP, was sich nach 4 Monaten nur leicht zugunsten der Zentrumspartei verändert.  - In Singhofen hat die Hauptstrasse alias Bäderstrasse Kopfsteinpflaster und Bürgersteige auf denen beidseitig Telefonmasten stehen. Alle Häuser sind verputzt. - In Bacharach wird eine Weinmarktvereinigung gegründet, die Straußwirtschaften für die Förderung. - Die Kammerburg ist im Besitz vom Reeder xxx Haniel. - In Limburg hat die Limburger Bank eGmbH Obere Schied 14 die Telefonnummer LIMBURG 872. Die Nassauische Zentrumspartei hat ihren Sitz im Eschöfer Weg 5 und die Telefonnummer LIMBURG 709, die Redaktion der limburger Tageszeitung Nassauer Bote hat LIMBURG 610. - In Nastätten hat laut Telephon-Adreßbuch für das Deutsche Reich ua die Redaktion der nastättener Zeitung Echo vom Taunus in der Poststrasse 6 die Telefonnummer NASTATTEN 340. In Nastätten ist das Landjägeramt NASTATTEN 340 an der Ecke Römerstrasse 32/Rheinstrasse 1 die Sparkasse, die Vereinsbank Nastätten NASTATTEN 271 in der Brühlstrasse 16. - In Grebenroth gibt es den fürstlichwieder Forsthaus Schwallschied im Schwallschieder Grund im Besitz von Fürst xxx von Wied (St) (--). - In Katzenelnbogen ist das Bürgermeisteramt im Wohnhaus des katzenelnbogener Bürgermeister xxx G KATZENELNBOGEN 228 in der Obertalstrasse 21, das Feldjägeramt im Schloß Katzenelnbogen KATZENELNBOGEN 294, der Feldjägerposten KATZENELNBOGEN 289 in der Aastrasse 24, die Oberförsterei in der Bahnhofstrasse 25, der Taunus Sprudel KATZENELNBOGEN 212 in der Bahnhofstrasse 24, die Wegemeisterei an der Ecke Lahnstrasse 24/Friedensstrasse, das Postamt in der Bahnhofstrasse xxx mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 250 und 249, wobei die Vermittlung auch als Auskunft fungiert, und das Elisabethenstift Stiftstrasse 32 ist ein Erziehungshaus. Wilhelm Beiersdörfer KATZENELNBOGEN 336 hat einen Autobetrieb alias Automobilwerkstatt. - In Schönborn hat der Viehhändler Adolf Schmidt die Telefonnummer KATZENELNBOGEN 251. - In Allendorf ist das Bürgermeisteramt in der Ortsstrasse 29 im Wohnhaus von xxx mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 258. - In Allendorf ist das Bürgermeisteramt im Unterdorf 3 im Wohnhaus von xxx mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 232. - In Dörsdorf ist das Bürgermeisteramt in der Ortsstrasse 53 im Wohnhaus von xxx mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 266. - In Biebrich ist das Bürgermeisteramt in der Hinterstrasse 58 im Wohnhaus von xxx mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 239. - In Klingelbach ist das Bürgermeisteramt Auf der Lai im Wohnhaus von xxx mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 233. Wilhelm Gräter KATZENELNBOGEN 295 hat eine Autovermietung alias Automobilvermietung, der Schmiedemeister Peter Justi hat KATZENELNBOGEN 324. - In Mittelfischbach ist das Bürgermeisteramt in der Ortsstrasse 7 im Wohnhaus von xxx mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 267.  - In Oberfischbach ist das Bürgermeisteramt in der Ortsstrasse 11 im Wohnhaus von xxx mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 268.  - In Retter ist das Bürgermeisteramt in der Ortsstrasse 7 im Wohnhaus von xxx mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 267. - In Rettert ist das Bürgermeisteramt im Wohnhaus von xxx mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 325. Die Försterei Retter hat KATZENELNBOGEN 295, das Gasthaus Georg Gemmer Rheinstrasse 25 hat KATZENELNBOGEN 327.

1931 In Holzhausen an der Haide gibt der Rabbiner Gustav Mannheimer aus Nastätten zwei Kindern jüdischen Religionsunterricht. - In Holzhausen wird ein Kindergottesdienst für 6 bis 14 Jährige eingeführt. - In Holzhausen wird ein Volksmissionsfest in der Kreuzheck gefeiert. - In Holzhausen wird Jakob Aurandt zweiter Lehrer. - In Katzenelnbogen eröffnet man ein modernes Schulgebäude neben dem alten Burggebäude (20 17 Haus der Familie). - In Holzappel kommt es zu Schlägereien zwischen SPD und NSDAP Anhängern. - In Diez bewachen 3 SA die NSDAP Geschäftsstelle in der Altstadtstraße 17, wogegen die Polizei wegen des Uniformverbotes einschreitet. SA Mitglieder sind auch zu erkennen an weißen Hemden und schwarzem Schlips. - In Nastättten wird im Fernamt der Selbstanschlußbetrieb eingeführt, wodurch keine der 6 weiblichen Telefonistinnen mehr gebraucht wird. - In Limburg hat die Brauerei Menges einen Bierabsatz von 16.000 Hektoliter. - In Nassau Scheuern besteht die Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern aus dem Heim für schwer erziehbare Kinder, das Pflegeheim Langau für ältere Behinderte, die Bildungsanstalt für geistig zurückgebliebene und epileptische Knaben und Mädchen mit Schule, Werkstätten und dem landwirtschaftlichen Lehrlingsheim am Hof Mauch und dem Erholungsheim auf dem Lahnberg. - In Nassau wird das Wasserkraftwerk Elisenhütte mit zwei Turbinen in Betrieb genommen, womit 9.000.000 kWh Strom erzeugt werden. - In Diez hat das Hotel Hof von Holland von K Hautzel die Telefonnummer DIEZ 412 . Es gibt Auto-Garagen, Zentralheizung, fließendes kaltes und warmes Wasser, Bäder, elektrisches Licht und Festräume. Diez ist bekannt als Luftkurort und für das Felke-Bad. - In Bad Ems hat das Hotel Hohen-Malberg von C Albert die Telefonnummer EMS 419. - In Limburg hat die Textilwaren-Großhandlung Hülster & Kurtenbach die Telefonnummer LIMBURG 806 und die Telegramm-Adresse Kurtenbach, Limburglahn. - In Limburg wird ein Fußgängersteg außen um den Brückenturm angelegt, damit man nicht mehr durch das Tor gehen muss. - In Limburg betätigt sich die in Marburg promovierte Ärztin Lucie Utgenannt (41), Ehefrau des Arztes Theodor Gilfrich, in der Röntgentherapie. - In Bad Ems ist das Park Hotel mit modernstem Komfort ausgestattet. Es hat die Telefonnummer EMS 486 und ist im Besitz von O Treuter (--). - In Rückershausen überträgt Lorenz Kircher die handschriftlichen Notizen seines verstorbenen Grossvaters, des Schmieds Georg Philipp Wirth von der Brandkatastrophe 18 75 ins Hochdeutsche. - In Katzenelnbogen wird das Schwimmbad erbaut. - In St Goarshausen ist der radikale antisemitische frankfurtbockenheimer Reichspostangestellte und Verwaltungsratmitglied, NSDAP Mitglied Jakob Sprenger (47) Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Kreis St Goarshausen. - In Bad Ems werden die 180 im Vorjahr noch von der Grube Holzappel übernommenen Bergleute in der Grube Mercur entlassen. - In Nassau Elisenhütte kaufen die MKW das Laufwasserkraftwerk um Strom in ihr Netz einzuspeisen. - In Freiendiez findet ein Gesangswettbewerb statt. - In Limburg marschiert die frankfurter SA und SS vor Jakob Sprenger (47) und Peter Gemeinder (40) auf. - In Birlenbach prügeln sich SPD und NSDAP Anhänger während des Wahlkampfplakateklebens. - In Diez Freiendiez veranstaltet der Sporrverein 19 11 Freiendiez am Fussballturnier am Wirth einige Fussballspiele, ua gegen den VfR 19 19 Limburg, das verloren wird, und gegen den SpV Eschhofen, das man gewinnt. Nur ein Pokalspiel gegen den SpV Herta Holzappel gewinnt man, wobei die Zeitung Sport-Blatt dem Schiedsrichter Göbel aus Linter eine zufriedenstellende Leitung attestiert. Um die Gau Pokalmeisterschaft spielen Offheim und  Niederzeuzheim. - In Nastätten liegt das Hotel Oranien in der Oranienstrasse 10 mitten im Wald. - In Kaub gehört die Sauerburg J von Loehr (--) KAUB 20. - In Kaub hat die Bierbrauerei Philipp Kirdorf die Telefonnummer KAUB 20. - In Kaub wohnt der Landjägermeister Jakobi in der Landjägerei KAUB 71. - In Diez ist der Hof Oranien im Besitz von Frau xxx von Unruh DIEZ 454, die Autozentrale in der Koblenzerstrasse DIEZ 470 besitzt H Umbach. - In Balduinstein ist Willy Noll (--) im Besitz von Schloss Schaumburg DIEZ 276, wobei der Bauer Wilhelm Noll (--) Besitzer des Schloßgutes Talhof DIEZ 534 ist. - In Diez Oranienstein ist die Nassauische Bauernhochschule DIEZ 537 im Schloß Oranienstein untergebracht.

1930 Wetter: Zum Jahresende ist in Klingelbach wegen Erkältungskrankheiten ein Schulunterricht kaum möglich. Viele Waldbrände im Westerwald, wofür eine eigene Sonderkommission eingerichtet wird, die aber nichts ermitteln kann. - Pontonbrückenunglück bei Koblenz. - Der in St Goarshausen aufgewachsene Studienratssohn, Oberzollsekretär, lahntaler NSDAP Bezirksleiter und SA Hermann Neef (26) wird lahntaler NSDAP Kreisleiter. - In Limburg wird der in Limburg Lindenholzhausen geborene Bauersohn Antonius Hilfrich (57) achter katholischer limburger Bischof. - In Limburg wird der in Frankfurt geborene Bäcker Adalbert Gimbel (31) oberlahn NSDAP Kreisleiter. - In Diez werden Flugblätter der groß-diezer NSDAP Ortsgruppe verteilt. - Im Unterlahnkreis steigert sich die NSDAP von 5 % auf 19 % und im Kreis St Goarshausen von 11 % auf 26 %. - In Freiendiez findet im Gasthaus Heinrich Schmidt eine große NSDAP Mitgliederversammlung statt, auf der der Landwirt Albert Roth (37) spricht, laut Landespolizei der ausfälligste Agitator der Partei gegen die Regierung. - In Katzenelnbogen wird der in Katzenelnbogen geborene Robert Stauch (32) (1949 CDU Budestagsmitglied) Mitglied des Stahlhelm. - Ein Zeppelin alias Luftschiff überfliegt den Einrich. - Im Unterlahngau ist die Diezer und Emser Zeitung das Lokalblatt. - In Limburg wird mit einer langjährigen Umstellung von Gleichstrom auf Wechselstrom begonnen. - In Holzhausen an der Haide hat die SPD 7.162 Stimmen, die NSDAP 4.993, das Landvolk 3.786, das katholische Zentrum 2.875, die extrem nationalistische und zum Teil antisemitische DNVP 1.507 und die KPD 860 Stimmen. - In Holzhausen an der Haide wird die Gewerbliche Berufsschule mit vier Unterrichtsstunden pro Woche aufgelöst. Die Berufsschüler müssen nach Nastätten. - In Singhofen veranstaltet die NSDAP eine Massenveranstaltung. - In Holzhausen an der Haide wird die NSDAP bei der Reichstagswahl mit 179 Stimmen stärkste Partei vor dem Landvolk mit 146 Stimmen. - Zwangsversteigerungen und Bankrotte häufen sich. - In Diez bezieht die NSDAP Kreisleitung das Gebäude Altstadtstraße 17 im Haus Böckling. - In Holzappel leben sieben jüdische Familien. - Der in Bad Schwalbach geborene Gendarmensohn und frankfurter Frontbannführer, Justizobersekretär und NSDAP Gau-Redner Karl Lange (38) wird frankfurter NSDAP Fraktionsvorsitzender. - In Birlenbach lässt der hitlerbegeisterte Bürgermeister verbotenerweise die NSDAP Parteiversammlung durch den Amtsdiener beim Aussschellen amtlich bekanntmachen. - In Diez steigert sich die NSDAP von 1,2 % auf 22 %. - In Oberneisen sprechen die SPD Kampforganisation Reichsbanner Mitglieder Redakteur Bechtel und der flachter Mauerermeister Schutzbach bei einer NSDAP Veranstaltung und enthüllen ihre wahren Absichten. Bei den nächsten Veranstaltungen beschränkt die NSDAP die Redezeit der Gegner, weshalb es zu Schlägereien kommt. - In Kaub meldet die Schiefergrube Viktoria Stollen Konkurs an. - In Niederlahnstein wird die Löhnberger Mühle feindlich übernommen und geschlossen. - In Nastätten wird die Kreisberufsschule eröffnet. - In Nastätten wird das Fernamt eröffnet, bei dem die Gespräche handvermittelt werden. - In Bad Ems berichtet die Tageszeitung Lahnzeitung von einem Feuerwehrfest mit Feuerlöschgeräteausstellung, einem Umzug auf der Römerstraße, einer Übung auf dem Gelände vor dem Wasserturm in der Wilhelmsallee und am Römerbad und dem Auftritt von Musikkapellen. Der in Wiesbaden geborene Filmproduzent und Gründer der Axa-Film-Werke GmbH Edy Dengel (29) dreht dabei den Film Feuerwehrfest im Film. Wiederbelebungsmaßnahmen führt man durch das Heben der Oberarme über den Kopf mit anschließendem Pressen auf den Brustkorb durch. Die anwesende Polizei trägt Pickelhaube. - In Bad Ems gibt es das Emser Schauspielhaus. - In Mudershausen ist im Barbarastollen der Eisensteinabbau völlig eingestellt. - In Hahnstätten stellt die Heckelmann Kuhn Brauerei GmbH zwei Sorten Bier her, das Heckelmann-Kuhn-Pilsner und das Exportbier Heckelmann-Kuhn-Spezial. - In Hohenstein an der Aar hat das Gasthaus Burg Hohenstein die Telefonnummer MICHELBACH 41 (20 18 Landgasthof Wiesenmühle). - In Nassau wird im Gasthaus Blank (1950 Gasthaus Zum Anker) der Anglerklub gegründet. Karl Dänner wird Vorsitzender. Im Vorstand sitzen ua der Installateur Fetz, der Kaufmann Trombetta, der Sattlermeister Wagner und der Lehrer Phillips, die die Lahn, auf der Fischwanderungen durch die Staustufen unmöglich ist, pachten wollen, was die Stadt ablehnt. Das Forstamt hat die Verwaltung der Lahn an die Stadt übertragen, wodurch Anrainer und Berufsfischer Nutzungsrechte ersteigern können. - In Klingelbach schlafen Bauern noch auf Haferstrohleinensäcken, die Form und Größe eines Bettes haben. Das gehächselte Haferstroh wird alle 3 Jahre gewechselt. - In Katzenelnbogen wird der Fischbach kanalisiert. - In Andernach wird Prinzessin Rosemargot von Zollern Sigmaringen (St) in Burg Namedy als Tochter von Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (32) geboren. - In Oberndorf übernimmt Julius Haxel (26) den elterlichen Weinbaubetrieb. - In St Goarshausen wird die modernste Rheinfähre zwischen Koblenz und Worms, die Loreley IV (20 18 Restaurantschiff in Winningen an der Mosel), die 10 Kraftfahrzeuge transportieren kann, eingeweiht. - In Katzenelnbogen ist Oskar Bornhard lokaler Fotograf. - In St Goarshausen wird der radikale antisemitische frankfurtbockenheimer Reichspostangestellte und Verwaltungsratmitglied, hessennassausüd NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (46) Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Kreis St Goarshausen. - In Holzappel schließt die Grube Holzappel. Von den arbeitslos gewordenen Bergleuten wird nur ein Teil, nämlich 180 von der bademser Grube Mercur zu einem geringere Stundenlohn übernommen. - In Nastätten brennt die Seidenfabrik Paul Spindler Straße ab. Putzlappen sollen sich selbst entzündet haben. - In Nastätten wird im Postamt ein Fernamt eingerichtet. - In Heimbach, Kördorf, Kaltenholzhausen, Kettenbach und Fischbach finden Sängerfeste statt. - Der in Wiesbaden geborene Graf von Schaumburg Graf Friedrich August von Hanau (St) (66) erhält gerichtlich bestätigt den Titel Fürst von Hanau. - In Staffel beginnt das Eisenwerk Buderus mit der Entlassung aller Arbeiter, was zwei Jahre später vollzogen ist. - In Diez verkauft die Oranien Drogerie von Franz Zimmermann, die gleichzeitig auch ein Kolonialwarenladen ist, das Benzin für Automobile und Motorräder Dapolin als Tankstelle mit einer Zapfsäule neben dem Eingang am Rand des Gehweges zur Straße, wo man kurz parken und tanken kann. - In Nastätten führen Straßenkünstler während des Krammarktes an der Ecke gegenüber Römerstrasse2/Poststrasse ein Kasperletheater auf, vor dem rund 60 Passanten stehenbleiben. Das Theater ist ein etwa 2,5 m breiter und 4 m hoher und 1,5 m tiefer hölzerner Verschlag. Die Unterkante der Bühne befindet sich auf etwa 2,5 m Höhe. - In Freiendiez veranstaltet der Wirt Heinrich Schmidt (51) in seinem Gasthaus Schmidt Diezer Strasse 33 alias Wilhelmstrasse 90 mit der NSDAP Ortsgruppe Groß-Diez eine NSDAP Propagandaveranstaltung bezeichnet als Volksversammlung unter dem Motto Kriegserklärung, für die mit Flugblättern Werbung gemacht wird. - In Katzenelnbogen ist die Polizei  an der Ecke Lahnstrasse 24/Friedenstrasse. - In Herold ist das Haus Schoustersch des Posthalters einmal pro Tag als Postamt geöffnet, mit einer Ecke für die Post und einer öffentlichen Fernsprechestelle alias Telefon. - In Limburg wird die Firma Auto Bach von Albrecht Bach (--) als Ford Vertretung gegründet. - In Nastätten geht der Arzt Ludwig Cathrein (--) in Rente, dessen Sohn Friedrich alias Fritz Cathrein (--) die Praxis übernimmt.  - In Nastätten wird die Briefpost und das Fernsprechwesen getrennt. - In Nassau wirbt das Hotel Ilk vormals Müller mit der Telefonnummer 186 und der Drahtanschrift alias Telegrammanschrift Ilk Nassaulahn C.T. mit einer eigenen Shell Tankanlage der Rhenania Ossag Düsseldorf mit Autogaragen und eigenen Garagen und für die Pension mit einem Konferenzzimmer, mehreren Sälen und einem eigenem Lichtspiel alias Kino. Dazu bietet es Weine aus Eigenanbau an. 

1929 Wetter: Langer kalter Jahresanfang. Sehr gute Kartoffel-, Obst- und Getreideernte. Wirtschaftskrise. - Der in St Goarshausen aufgewachsene Studienratssohn, Oberzollsekretär und SA Hermann Neef (25) wird lahntaler NSDAP Bezirksleiter. - In Limburg ist der bad camberger Apotheker Paul Lawaczeck (51) limburger NSDAP Kreisleiter. - In Diez feiert die jüdische diezer Gemeinde eine Chanukkafeier. - In St Goarshausen wird die st goarshausener NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In Diez schafft es die NSDAP mit 2 Sitzen in den Kreistag, mit dem bechelner Landwirt Klaus Theo Metz und dem nassauer Maurermeister H Bruchschmidt. - In St Goarshausen schafft es die NSDAP mit 3 Sitzen in den Kreistag, mit dem braubacher Malermeister M Krämer, dem nastätter Schuhmachermeister A Wollschläger und dem oberlahnsteiner Landwirt A Bang. - In Katzenelnogen baut die Nassauische Landesbank ihre Filiale in der Bahnhofstraße 1 mit konkaver Jugendstil Sichtfassade mit konvexem Balkon über dem Eingang. Sie ist keine Sparkasse sondern nur ein Immobilienfinanzierer mit Hypotheken oder Pfandbriefen unter der Kontrolle des Landtags. - Im Unterlahnkreis und ihrem Hauptort Diez kommt es zu spontanen Befreiungsfeiern. - In Klingelbach wird Schreinermeister Wilhelm Bremser neuer Bürgermeister. - In Ebertshausen wird nach dem verstorbenen Wilhelm Fischer Wilhelm Bauer neuer Bürgermeister. - In Holzhausen an der Haide hat bei der Gemeidnevertreterwahl die Bauernschaft 108 Stimmen, die Rechtspartei mit Wilhelm Maxeiner und Friedrich Schmidt mit 62 Stimmen zwei Sitze. - Im Unterlahnkreis mit dem Sitz Diez erhält die NSDAP 2 Sitze. - In Fachingen verkauft die Staatlich Mineralbrunnen Siemens Erben oHG 10.000 m³ Quellwasser. - In Bad Ems, dann St Goarshausen, dann Katzenelnbogen und schließlich Freiendiez bilden sich NSDAP Ortsgruppen. - In Dausenau, Singhofen, Schweighausen, Kaub, Nastätten, Miehlen, Braubach, Oberlahnstein, Nassau und Feiendiez zieht die NSDAP in den Gemeinderat oder das Stadtparlament ein. - Der Einrich wird mit NSDAP Parteiversammlungen überflutet. - In Bad Ems ziehen die letzten 500 stationierten französischen Besatzungssoldaten ab. - In Limburg brennt der Südflügel des Schlosses aus. Ein Teil des Daches stürzt ein. Bei den Löscharbeiten friert das Löschwasser in den Schläuchen. - In Limburg steht die Brauerei Menges vor dem Ruin. - In Dehrn wird der Personenverkehr nach Kerkerbach auf der Kleinbahn Kerkerbachbahn eingestellt. Von Kerkerbach bis Mengerskirchen wird der Personenverkehr wegen des Fehlens einer Alternative dauerhaft fortgeführt. - In Dahlheim wird eine Wasserleitung aus Engelborn eröffnet. (Kanalisation erst 1961) - In Hahnstätten wird die Heckelmann Kuhn Brauerei GmbH gegründet. - In Bad Ems hat der Festzug des dritten Barholomäusmarktes 50 Zugnummern und 39 Wagen, wie immer ohne Blumen. - In Bad Ems wird an der Villa Monrepos Wilhelmsallee 6 eine Altane angebaut. - In Schweighausen gibt es das Erholungsheim Schweighausen, das ein eigenes Fuhrwerk hat. Besitzer ist W Hinterwälder mit der Telefonnummer NASSAU 32. Das Heim ist über die Haltestelle Hinterwald der Nassauischen Kleinbahn erreichbar. - In Limburg wird in der Diezer Straße die Jugendherberge Haus der Jugend aus dem Vermächtnis de Stadtbeigeordneten Jakob Wolff (++) eröffnet. - Die Kraftpostbuslinie Bahnhof Lauenburg (Lahntalbahn) - Bahnhof Katzenelnbogen (Nassauische Kleinbahn) - Bahnhof Laufenselden (Aartalbahn) (wüste Stelle im Aartal an der B54 Abzweigung L3321) wird eröffnet. - In Katzenelnbogen wird eine neue OVSt alias Ortsvermittlungsstelle für 125 Telefonanschlüsse im ersten Stock des Postgebäudes eingebaut. Dazu gibt es 4 ÜL. - In Bad Ems wirbt das Hotel Goldenes Faß gegen über dem Kursaal und Theater in der Römerstraße mit elektrischem Licht, Zentralheizung und der Telefonnummer EMS 232 ganzjährig geöffnet zu sein. - In Hahnstätten findet ein Fußballspiel des Turnverein 85 Hahnstätten statt. - In St Goarshausen wird der oberlahnsteiner Magistratsschöffe Andreas Bang (26) Mitglied des Kreistags für die NSDAP. - In Nastätten wird das Waldbad Schwall eröffnet, in dem es auch Fische gibt. - In Dörsdorf gibt es das Gasthaus Meyer und in Laufenselden das Hotel Feucht. - In Kemel, Herold, Schönborn, Kettenbach und Lohrheim finden Sängerfeste statt. - In Katzenelnbogen wird ein Heimatmuseumverein gegründet - In Zollhaus gibt es eine Pferdezuchtgenossenschaft, die Gasthöfe August xxx und Eisenbahn von W Biehl, das Bahnhofrestaurant von J Biehl und die Fahrradhandlung Crass. - In Lorsch wird das NSDAP Mitglied Erich Jost, das auf dem Reichsparteitag in Nürnberg erstochen wurde, beerdigt, wobei Sprenger und Hitler in der ersten Reihe am Grab stehen. Erich Jost wird als Märtyrer verehrt. - Der in Ramschied geborene Maler Adolf Presber (33) ist Mitglied der Feien Künstlergemeinde Wiesbaden und wohnt in Wiesbaden-Biebrich in der Frankfurterstr. 12 im ersten Stock. - In Lohrheim wird ein Turn- und Sportverein gegründet. - In Eppstein Vockenhausen führt der bei St Goarshausen geborene Bauernsohn, Bühnenautor, Mundartdichter und katholische vockenhausener Pfarrer Wilhelm Reuter (41) sein Werk Schinnerhannes de rheinische Räuwerschelm, das vom revolutionären Räuberhauptmann Schinderhannes handelt, vor insgesamt 40.000 Zuschauern auf der Freilichtbühne auf. - In Nastätten wird das Volksschulhaus am Robert Wagner Platz geschlossen, woraufhin darin Sozialwohnungen eingerichtet werden. - In Katzenelnbogen gibt es die Branntweinbrennereien von K Hofmann und W Pfeifer. In Ebertshausen die von Wilhelm Fischer. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen endet die Zeit der französischen Besatzungszone. - In Miehlen wird der Eisenbahnverkehr nach 30 Jahren eingestellt und auf Postbusse umgestellt. - In Mudershausen hat der in Dauborn geborene mudershausener Schullehrer Otto Möhn (33) ein Automobil. - In Nastätten findet der Viehmarkt auf dem freien Gelände (20 23 Rewe, Feuerwehr und Rewe Getränkemarkt bzw Metzgerei Bayer) zwischen dem ehemaligen kaiserlichen Postamt Bahnhofstraße 3 (20 23 Euro Fun Optik), evangelischer Kirche und dem Bahnhof statt. - In Nastätten verkauft Otto Singhof (--) nürnberger Ardie 500 cc Motorräder für 1.190 Mark, die er auch mit einer Anzahlung von 320 Mark mit 12 Monatsraten zu 80 Mark und Vorführung anbietet und Otto Deckert (--) bietet Opel P4 Automobile an, wobei der Zweisitzer 2.300 Reichsmark, der Viersitzer 2.800, die Limousine 3.200 und das Cabrio 3.400 Reichsmark kostet. - In Kaub verkauft Erich Grewe (--) DKW Automobile. - In Bad Ems erhält der bademser Sportverein 19 09 einen neuen Sportplatz alias Fußballplatz am Schlachthof später Goethe Gymnasium. - In Bad Schwalbach ist die Vereinsbank später Wiesbadener Volksbank (20 23 Wiesbadener Volksbank Koblenzer Strasse 3)  mit der Telefonnummer BAD SCHWALBACH 308 in der Kirchstrasse 8 und die Filiale Nassauische Landesbank, Nassauische Saprkasse und Landesbankstelle mit der Telefonnummer 323in der Brunnenstrasse 37. In der Koblenzer Strasse 22 hat Karl Toedel sein Photografisches Atelier und ein Fremdenheim alias Hotel Deutsches Haus. - In Bad Schwalbach wird die Tageszeitung Aar-Bote als Kreisblatt für den Unter Taunus Kreis von Friedrich Wagner (--) im xxx Jahrgang in der Adolfstrasse 24 mit der Telefonnummer 279 gedruckt und verlegt. - In Bad Schwalbach repariert Heinrich Ernst (--) in der Adolfstrasse 133 mit der Telefonnummer BAD SCHWALBACH 315 Automobile und Motorräder, bietet eine Fahrschule, den Verkauf von namhaften Automobilen und Motorrädern und die Vermietung von offenen und geschlossenen Fahrzeugen. Im Hinterhof vom Gasthaus Zum grünen Baum bieten die Gebrüder Baptistella in der Adolfstrasse 10 mit der Telefonnummer 236 fachmännische Automobil Reparaturen. Man ist Ardie Motorradvertretung und hat eine Tankstelle. - In Rückershausen gibt es das Hotel Nassauer Hof von K Schön (--) mit der Telefonnummer ZOLLHAUS 74, der Pension, Fremdenzimmer und eine eigene Konditorei anbietet. - In Bad Schwalbach bietet das Postamt Rheinstrasse 1 eine Kraftpostlinie mit dem Postbus über Holzhausen nach Nassau und eine Kraftpostlinie nach Lorch im Sommer. - In Katzenelnbogen gibt es eine Kraftpostlinie mit dem Postbus alias Automobil nach Laufenselden und den Bahnhof Laufenselden im Aartal. - In Katzenelnbogen wird eine Kraftpostlinie mit Omnibussen alias Automobilen Katzenelnbogen~Laurenburg eröffnet, die von der Post Katzenelnbogen in der Bahnhofstrasse startet und über den Konsum (20 23 Fahrschule) und ua die Haltestelle Klingelbach Lahnstrasse 6 und in Herold vor der Gaststätte Kloß (20 23 Gasthaus Dörnbachhöhe) nach Laurenburg fahren. - In Kemel betreut der Lehrer Pfeiffer (--) die Sammelstelle Nassauische Sparkasse. Der Förster Philipp Schneider betreut die Spar- und Darlehenskasse Raiffeisenverein. Bei Geldtransaktionen werden die Sparbücher nach Wiesbaden geschickt und dort bearbeitet. Bürgermeister Diefenbach hat die Telefonnummer BAD SCHWALBACH 385 und ist Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr. Friedrich Frick besitzt das Gasthaus Zum Adler mit der Telefonnummer 228 und der Milchhändler Karl Ullmann hat die Telefonnummer 219. - In Laufenselden hat Bürgermeister Karl Bender (--) die Telefonnummer LAUFENSELDEN 1. Es gibt das Gasthaus Zum Löwen von Heinrich Michel (--) mit Shell Tankstelle für Automobile in der Wiesbadener Strasse 9, das Gasthaus mit Bäckerei Zum Adler Rudolf Dietz Strasse 23, das Gasthaus mit Bäckerei Zur Linde von Adolf Herche (20 23 Bäckerei Herche) in der Laufenstrasse 2, das Gasthaus Zum Riesen von August Ohlenmacher (--) in der Rathausstrasse 5, das Gasthaus mit Metzgerei Zum Schützenhof von Rudolf Feucht (--) Rathausstrasse 23 an der Kreuzung wo die Pension mit bekannt guter Küche 4 Reichsmark kostet, und das Cafe und Pension Schweizerhaus der Witwe Antony (--) in der Rathausstrasse 31. Der jüdische Manufakturwarenhändler und Konfektionswarenhändler Julius Löwenberg (--) hat die Telefonnummer 13. - In Laufenselden ist das Bestellpostamt mit Fernsprechamt alias Telefonvermittlung in der Rathausstrasse 20. Inhaber der Postagentur mit der öffentlichen Fernsprrechstelle alias öffentliche Telefonzelle ist Russert. Es gibt mindestens 29 Telefonanschlüsse. - In Bad Schwalbach verkaufen Hermann Schneidewind (--) in der Ruhlebenstrasse 1 und August Todt (--) in der Adolfstrasse 59 Elektrogeräte und Radios. - In Bad Schwalbach verkauft KFr Raschert (--)  in der Brunnenstrasse 9 mit der Telefonnummer BAD SCHWALBACH 332 Fahrräder. - In Kettenbach-Aarbergen verkaufen die Gebrüder Wingenroth mit der Telefonnummer MICHELBACH 9 Fahrräder. - In Michelbach verkauft Rudolf Pfeiffer (--) mit der Telefonnummer MICHELBACH 34 Fahrräder. - In Nassau wird der Schreinermeister Georg Kreidel (37) Späthe Strasse 4 als nassauer NSDAP Ortsgruppenleiter abgesetzt. - In Bad Ems wird die bademser NSDAP Ortsgruppe im Hotel Royal Malbergstrasse 5 zusammen mit der bademser SA Standarte 1 gegründet. - In Nastätten macht die neu eingesetzte Kraftpostverbindung, die mit Omnibussen alias Automobilen der Eisenbahn Nassauische Kleinbahn erfolgreich Konkurrenz, weil diese nur eine Durchschnittshöchstgeschwindigkeit von 14 km/h erreicht. - In Nastätten wird der Bau eines Tennisplatzes verweigert, dafür aber der Umbau Städtisches Schwimmbad zur Schwimmanstalt Neues Strandbad im Schwall mit Umkleidekabinene für Männer und Frauen einem 50 m langes Schwimmbecken ohne Geschlechtertrennung, darin Schwimmerbereich und Nichtschwimmerbereich mit Kinderbereich und hölzernem Sprungturm, dafür aber auch mit Kaulquappen und Molchen eröffnet. Firtz Gans (--) bleibt weiter Bademeister. - In Bacharach wird ein zweites Weinlesefest abgehalten. - In Görgeshausen hat der görgeshausener Posthalter Johann Burkard (--) eine Poststelle in der Grabenstrasse eröffnet, deren post aus Diez antransportiert wird.

1928 In Limburg wird vom hessennassausüd NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (44) aus 14 Mitgliedern eine limburger NSDAP Ortsgruppe gegründet und Franz Albert zum limburger NSDAP Ortsgruppenleiter bestimmt. Jakob Sprenger (44) spricht auf dem Neumarkt. - In Limburg marschiert die SA auf. - Im unbesetzten Kaub hält die NSDAP mit Hermann Göring (35) eine Sonnwendfeier mit bis zu 3.000 Teilnehmern ab. - In Kaub wird die kauber NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In Holzhausen an der Haide wird die Ländliche Fortbildungschule in Gewerbliche Berufsschule umbenannt. Sie beschränkt sich auf vier Unterrichtsstunden pro Woche. - Im Kreis St Goarshausen erhält die NSDAP 11,3 % und im Unterlahnkreis 5,3 %. Die NSDAP nennt den hessennassauischen Gaubezirk Bezirk RheinLahneck. - Der in Bad Schwalbach geborene Gendarmensohn und frankfurter Frontbannführer, Justizobersekretär und NSDAP Mitglied Karl Lange (36) wird NSDAP Gauredner und frankfurter Stadtverordneter. - In Limburg gibt es ein Adreßbuch für Stadt und Kreis Limburg und die Nachbarstädte Camberg, Diez, Hadamar, Montabaur, Runkel und Westerburg. - Erste NSDAP Wahlerfolge führen dazu, dass die NSDAP Gauleitungen in Köln und Wiesbaden das Rhein-Lahn Gebiet in den NSDAP Gau Hessen-Nassau eingliedern und den NSDAP Bezirk Rhein-Lahneck schaffen. - In Nastätten wird der Journalist Gustav Staebe (22) rhein-lahneck NSDAP Geschäftsstellenleiter. Er gründet die NSDAP Ortsgruppen in Kaub, dann Becheln und schließlich Marienfels. - In Becheln erhält die NSDAP bei der Reichstagswahl rekordverdächtige 33 %, in Braubach 27 %, in Nassau 19 %, Schweighausen 15 % und Oberlahnstein mit 12 %. Ebenso rekordverdächtig ist das schlechte Abschneiden in Diez, Freiendiez und Bad Ems mit unter 2 %.. - In St Goarshausen lässt der Landrat alle öffentlichen NSDAP Kundgebungen von Landjägern überprüfen. - In Diez lässt der unterlahn Landrat Ernst Scheuern (60) alle öffentlichen NSDAP Kundgebungen von Landjägern überprüfen. - In Braubach wird die Erzgrube Rosenberg geschlossen. - In Singhofen werden der NSDAP Jahrestag der Beerdigung von Wilhelm Wilhelmi (++) und die geplante SPD Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Gegendemonstration verboten. Ähnliche Veranstaltungen in Nastätten werden ebenfalls im Rahmen eines regionalen politischen Veranstaltungsverbots für mehrere Wochen verboten. - Die unterlahngauer und einricher NSDAP Ortsgruppen werden aus dem NSDAP Gau Köln in den NSDAP Gau Hessen-Nassau-Süd eingegliedert. - In Diez verlässt der letzte Gefangene das Gefängnis im Diezer Schloss. Das Gefängnis wird geschlossen. - In St Goarshausen wird die Burg Katz versteigert. - In Dausenau wird Waldemar Schütz Hitlerjunge in der HJ. - In Bad Ems wirbt das große Hotel Stadt Wiesbaden Römerstraße 18 (20 17 Römerstraße 17) mit der Telefonnummer EMS 17 mit ganzjährigen Öffnungszeiten, Gesellschaftsräumen, kaltem und warmem fließendem Wasser und bürgerlichen Preisen. - In Nassau, Dausenau, Diez und Cramberg werden die Schleusen an der Lahn fertiggestellt. - Im Wispertal gibt es das Restaurant und Sommerfrische Riesenmühle von O Daniel. - In Freiendiez wird ein Schützenverein gegründet. - In Limburg wird das Kino Scala am Bahnhofsplatz mit 300 Sitzplätzen eröffnet. - In Freiendiez wird das Mühlenkraftwerk vom öffentlichen diezer Stromnetz abgetrennt. - Die Lahn wird für 190 Tonnen Schiffe ausgebaut. - In Nastätten hält das bei Wiesbaden geborene Mitglied im völkisch-faschistischen, rassistischen und antisemitischen Deutschbund Lehrer und Mundartdichter Rudolf Dietz (65), der einen großen Schnurrbart trägt, im Hotel Guntrum Römerstasse 50 (20 23 Shopping Meile) einen Vortrag über Mundartdichtung vor 260 Zuhörern und trägt einige seiner Gedichte vor, die deutschen Humor verkörpern, wie ihn die Zeitung Rhein- und Lahnanzeiger feiert. Der nastätter Rektor Manker ist von ihm begeistert. - Nastätten ist Hochburg der NSDAP im ganzen Kreis. - In Nastätten eröffnet der Schmiedemeister Otto Singhof ein Kfz Geschäft, eine Werkstatt und eine Tankstelle für Automobile. - In Nastätten streiten sich die Bürger, ob ein Tennisplatz oder eine Badeanstalt oder Freibad gebaut werden soll. - In Dörsdorf erhält die Schule ein eigenes Rundfunkgerät, das für den Unterricht eingesetzt wird. - In Freiendiez wird ein Schützenverein gegründet. - In St Goarshausen wird die Burg Katz versteigert. - In Diez stirbt der Pfarrer Anton Jäger (79). Sein Sohn August Jäger (41) ist wiesbadener Landgerichtsrat. - In Hausen über Balduinstein wird die Villa Haus Schwalbenstein in eine Gärtnerinnenschule umfunktioniert, weil bereits ein größeres Gewächshaus besteht und zahlreiche Pfirsichbäume im Park stehen. - Das in Bad Schwalbach geborene HJ Mitglied Carl  Rachor (18) tritt in Wiesbaden in die NSDAP ein. - In Limburg gibt es das Adressbuch Adreßbuch für Stadt und Kreis Limburg mit Camberg, Hadamar, Diez, Runkel, Montabaur und Westerburg. - In Diez erscheint der 3. Jahrgang Heimatblätter für den Unterlahnkreis als Beilage der Diezer Zeitung und der Emser Zeitung, der ua vom Lahnkanal und heimischen Sitten und Bräuchen berichtet und vom Sommer Verlag stammt. - In Limburg hat die Kreissparkasse Limburg im Kreishaus in der Schiede 49 (20 17 Karstadt) 20.000 Sparer. - In St Goarshausen setzt der Protestkutscher Der eiserne Gustav (69) mit der Fähre auf seiner Fahrt von Berlin nach Paris über. - In St Goar befahren rund 5.000 Automobile auf der linksrheinischen Uferstrasse während der Osterfeiertage. -  In Singhofen lädt der NSDAP Bürgermeister August Maxeiner (--) zur Wilhelmi Gedenksteinsetzung ausdrücklich aber erfolglos Adolf Hitler (39) ein. - In Bad Ems lädt die nassauer Ortsgruppe zu einer NSDAP Parteiversammlung mit 30 NSDAP Mitgliedern, darunter 20 Emser und 10 Auswärtige im Hotel Wiener Hof Römerstrasse 87 bei Josef Eiser (--) und danach trifft man sich auf Einladung der nassauer NSDAP Ortsgruppe im Hotel Guttenberg Mainzer Strasse 5 bei Franz Ermisch (--) mit Hauptredner NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (--) wobei aber nur wenige Besucher kommen. - Freiherr Karl Edgar von Sohlern Nastätten (75), verheiratet mit der Freiherrentochter Julie von Redwitz Schmölz (75) stirbt. - In Holzhausen Haide hat die Hauptstrasse alias Bäderstrasse Kopfsteinpflaster, aber keine Gehwege. Stattdessen verläufen vor den Häusern Strassengräben. Vor den Häusern häuft sich außer bei den Eingängen der Dreck der Strasse. Der Post LKW liefert die Post zum Postamt Bäderstrasse 24. Personenomnibusse alias Automobile halten an den üblichen Hotels ua dem größten, dem Hotel Krieger Bäderstrasse 19 direkt vor der Tür. - In Bacharach wird ein erstes Weinlesefest unter Weinbaudirektor Peter Carstensen (--) eingeführt, wofür eine Winzertrachtengruppe von Leni Eich und Viktor Made gegründet wird, die die Frauen historisch inkorrekt mit bayerischen Dirndln und die Männer mit schwarzer langer Hose, weißem Hemd und rotem Halstuch ausstatten.

1927 In Nastätten wird Harro Heuser geboren. - Bad Ems hat 7.156 Einwohner, Diez hat 6.185 Einwohner, Nassau hat 2.396 Einwohner, Hahnstätten hat 1.275 Einwohner, Katzenelnbogen hat 1.098 Einwohner, Niederneisen hat 961 Einwohner, Holzappel hat 771 Einwohner, Holzhausen an der Haide hat 720 Einwohner, Kördorf hat 516 Einwohner, Klingelbach hat 432 Einwohner und Rettert hat 407 Einwohner. - In Limburg gibt es ein Adreßbuch für Stadt und Kreis Limburg und die Nachbarstädte Camberg, Diez, Hadamar, Montabaur, Runkel, Westerburg, das 6 Reichsmark kostet. - In Nastätten veranstalten die nastätter Juden mit dem mainzer Rabbiner Levy (--), dem evangelischen und dem katholischen Pfarrer aus Nastätten und einem Geistlichen aus Diethardt im Hotel Guntrum Römerstrasse 52 (20 23 Shopping Meile) eine Versammlung des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten, die der Bauernsohn, dessen Vater seinen Hof bei einem Versicherungsbetrug abgebrannt hat, der alkoholkranke frankfurter ig farben Chemiker und rheinland-süd NSDAP Gauleiter Robert Ley (37) mit rund 150 SA Männern, mit Lastkraftwagen aus der ganzen Region herbeigeholt, zu stören versucht. Er hält auf dem Lastkraftwagen eine Rede und verteilt Flugblätter. Der jüdische Landwirt, Versammlungsleiter und Gemeindevorsteher Hermann Hennig (--) lässt sich auf eine Prügelei mit einem NSDAP Mitglied ein, woraufhin die SA auf ihn Jagd macht. Es kommt zu einer Massenschlägerei, bei der der örtliche Landjäger Eiffert den singhofener Wilhelm Wilhelmi (17) erschießt. Die Ortsgruppen der NSDAP in Braubach, Oberlahnstein, Nassau und Singhofen werden aufgelöst. Die Ortsgruppe der wiesbadener NSDAP wird für ein Jahr verboten. Die Partei selbst wird aber nicht verboten. Um einen Märtyrer aus ihm zu machen wird Wilhelm Wilhelmi (17) noch auf dem Weg ins Krankenhaus in die SA aufgenommen. Einige oberlahnsteiner und unterlahnsteiner SA Mitglieder werden einige Tage festgesetzt. - In Singhofen wird die Beerdigung von Wilhelm Wilhelmi (17) eine großangelegte NSDAP Propagandaveranstaltung. - In Holzhausen an der Haide wird die neu eingeführte katholische Lehrerstelle nicht mehr besetzt. - In Holzhausen an der Haide wird eine Turnhalle des Turn- und Sportvereins 08 gebaut. - Der in Bad Schwalbach geborene Gendarmensohn, frankfurter Frontbannführer und Justizobersekretär Karl Lange (35) wird NSDAP Mitglied. - In Katzenelnbogen findet trotz Verbots eine öffentliche Kundgebung der NSDAP statt. Es spricht der Lehrersohn, Geschichtsforschersohn, Jurist und bayerische NSDAP Landtagsabgeordnete Rudolf Buttmann (42). - In Bad Ems und Oberlahnstein fahren 18 uniformierte NSDAP Mitglieder mit Fahrrädern über Nassau nach Laurenburg und Holzappel, wo sie erste Parteiversammlungen abhalten. - In Diez ziehen die in der Kaserne untergebrachten 1.500 französischen Besatzungssoldaten ab. - In Kettenbach wird im Rathaus eine neue Schule eingeweiht. - In Limburg hat die Brauerei Menges einen Bierabsatz von 27.000 Hektoliter. - In Bad Ems gibt es ein jüdisches Waisen- und Mädchenheim. - In Nassau Scheuern wird in der Langauer Mühle das offenbacher Kindererholungsheim aufgegeben. Es zieht auf den Lahnberg um. - Das Lahnkraftwerk alias Wasserkraftwerk Cramberg wird eröffnet. Es erzeugt auf zwei Staustufen 16.500.000 kWh Strom mit drei Turbinen. - In Holzappel kooperiert die Brauerei Kuhn mit der hahnstättener Brauerei Heckelmann, behält aber die holzappeler Brauerei Kuhn bei. - In Scheidt wird die Schleuse an der Lahn fertiggestellt. - In Dausenau ist die Fassade des historischen Wirtshaus Zum Lahnthal voll verputzt. Fachwerk ist verpölnt. Es gibt eine Brücke über die Lahn. - In Bad Ems wird der Barholomäusmarkt als Volksfest mit Festzug eingeführt. - In Katzenelnbogen hat der Tierarzt und der Landarzt ein Automobil. Theateraufführungen finden im Saal der Gaststätte Biehl Borngasse 1 auf. - In Klingelbach bekommt jeder der 12 gemischtgeschlechtlichen Erstklässler zum Schulanfang eine 60 cm große Hefezopf-Brezel. 4 der Erstklässler kommen aus Ebertshausen. - In Katzenelnbogen trifft sich die Freiwillige Feuerwehr zur Kriegergedächtnisfeier, wobei man am Hotel Hofmann Bahnhofstraße 2 Aufstellung nimmt. - In Bad Ems hat das Hotel Zum Löwen die Telefonnummer EMS 23. - In Katzenelnbogen wird das Elisabethstift zum Altersheim umfunktioniert. - In Limburg gründet sich der Limburger Hockey Club. - In Bad Schwalbach wird der Fußball-Sportverein Bad Schwalbach gegründet. - In Nastätten wird der Kleintierzuchtverein 06 für Geflügel, Kaninchen und Reisetauben durch den Vorsitzenden David Seibel und den Tierarzt Dr Wilckens aus Bogel wiederbelebt. - In Nastätten findet ein Oktobermarkt statt, wo es auch eine Geflügel Ausstellungen gibt. - In Nassau wird in der Oberstrasse das Kino Germania Lichtspieltheater mit 400 Sitzplätzen eröffnet. - In Limburg fotografiert W Heinz das Elektrizitätswerk der Stadt Limburg, das 1 Millionen kwh Jahresleistung bei 2.400 Lichtkonsumenten und 200 Kraftkonsumenten und einem Anschlußwert von 2.450 kwh im ehemaligen Mühlengebäude an der unteren Staufstufe der Lahn mit Zusatzstrombezug aus dem Überlandnetz der Main-Kraftwerke Höchst hat. - In Oberlahnstein wird Andreas Bang (24) oberlahnsteiner NSDAP Ortsgruppenmitglied. - Die Lahn wird für 190 Tonnen Schiffe ausgebaut. - In Cramberg kaufen die Mainkraftwerke MKW das Laufwasserkraftwerk um Strom in ihr Netz einzuspeisen. - In Klingelbach verschwindet der Hock alias meist ein jüdischer Händler, der Butter oder Eier abholt um sie auf dem Markt zu verkaufen. - In Nassau wird die Molkereigenossenschaft Nassau gegründet, der auch in Ebertshausen viele Bauern beitreten und die Milch abholen lassen. Für den Hock alias meist ein jüdischer Händler, bleiben einige wenig Bauern übrig, bei denen er noch Butter, Rohkäse oder Eier abholt um sie auf dem Markt zu verkaufen. - In Katzenelnbogen wird der Kinderhort Elisabethstift alias das Rote Haus in ein Altersheim umgewandelt. - In Allendorf wird eine Volksschule neu erbaut. - In Nastätten wird ein Opel Automobil beim Bahnübergang am Rheinhotel Rheinstraße 26, von der Lokomotive um 04:20 Uhr gerammt, wobei der Fahrer unverletzt mit dem Schrecken davonkommt. - In Allendorf und Reckenroth finden Sängerfeste und in Eisighofen eine Fahnenweihe statt. - In Diez wird der bäuerliche Zucht-, Reit- und Fahrverein Diez gegründet, der ausschließlich mit Pferden aus der Landwirtschaft arbeitet. - In Niederlahnstein lässt im Verlag des Nassauischen Vereins für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege der bei St Goarshausen geborene Bauernsohn und ruppertshainer Pfarrer Wilhelm Reuter (39) sein erstes Drama Dat Ammieche von de Goldbachmill, das im Goldbachtal bei Diez spielt, drucken, das der katholische Gesellenverein Montabaur sofort uraufführt. - In Balduinstein kauft der niederschlesische Steinmetz Wolfgang Thust (--) den Steinmetzbetrieb am Bahnhof auf, wo er zusätzlich zum örtlichen Marmor auch schlesischen Marmor auf dem süddeutschen Markt anbietet. - In Bad Ems plant die singhofener NSDAP Otrsgruppe eine NS Versammlung im Gasthaus Zur alte Krone, Koblenzer Strasse 72, die verboten wird. - In Ergeshausen ist beim Lebensmittelhändler Wilhelm Greuling (--) Ortsstrasse 20 die öffentliche Fernstprechstelle alias öffentliches Telefon. Der reichste Bauer im Dorf Wilhelm Gerner (--) ist Bürgermeister und hat die Telefonnummer KATZENELNBOFEN 35. - In Katzenelnbogen gibt es das Gasthaus Zur Post in der Einrichstrasse 2. Das Postamt Einrichstrasse 1 (20 23 Foto-Ecke) liegt auf der anderen Seite des Fischbachs, über den eine Brücke mit Geländer führt. Die Bäckerei Zorn betritt man über die Stiftstrasse.

1926 Diez ist französisch besetzt, weshalb es keinen Bürgermeister gibt. - In Nastätten wird die Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn an die ADEG abgetreten. - In Nassau wird eine republikfeindliche Demonstration Deutscher Tag veranstaltet. - In Klingelbach gründet der neue Pfarrer Walter Künkel (--) einen Posaunenchor alias Blaskapelle. - In Klingelbach wird die Landwirtschaftliche Schule in einer Gaststätte mit Kinosaal für Stummfilme (20 00 Pizzeria) eingerichtet. - In Holzhausen veranstaltet der Jünglings- und Jungfrauenverein einen Familienabend im Saal des Gasthof Römerkastell, wo zwischen dem Theaterstück Siegfrieds junger Tag und dem Theaterstück Die guten Geister des Hauses ein Reigen getanzt wird. Zum Abschluss gibt es ein Schattenspiel. Zusätzlich gibt es eine Tombola. - In Holzhausen an der Haide erbaut die Oberpostdirektion an der Bäderstraße eine Kraftpostwagenhalle. - Nastätten wird an das Stromnetz der Mainkraftwerke MKW angeschlossen. - In Nassau wird ein völkischer Deutscher Tag abgehalten. - In Oberlahnstein wird ein oberlahnsteiner NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In Singhofen gründet der Forstbeamte alias Förster May (--) eine singhofener NSDAP Ortsgruppe. - In Dachsenhausen findet eine erste öffentliche NSDAP Veranstaltung als Sonnwendfeier statt, zu der 100 Personen kommen. Die Veranstaltung wird aber verboten und muss abgebrochen werden. - In Dachsenhausen wird ein NSDAP Mitglied beim Bahnhof auf dem Nachhauseweg von KPD Anhängern überfallen und mit Gummiknüppeln schwer verprügelt. - In Nassau tritt der nassauer Schreinermeister Georg Kreidel (53) Späthe Straße 4 in die NSDAP ein und gründet eine nassauer NSDAP Ortsgruppe, die dem NSDAP Gau Köln untersteht, und in Singhofen tritt sein Freund Heinrich Maxeiner (37) in die NSDAP ein. - In Bacharach wird in Burg Stahleck eine Jugendherberge eröffnet und es finden Grabungen statt. - In Dahlheim wird der TuS Dahlheim, der Turn- und Sportverein gegründet. - In Nassau treffen sich ua Hermann Göring (33), der kölner rheinlandsüd NSDAP Gauleiter Josef Grohé (24), der NSDAP Robert Ley (36) und der frankfurter Gauleiter Jakob Sprenger (42) im Haus des nassauer NSDAP Ortsgruppenleiter Georg Kreidel (53) in der Späthe Straße 4. Sie übernachten danach in Bad Ems. Zusammen mit Gottfried Feder (53) und Redakteur Karl Holz (43) fahren sie nach Singhofen und veranstalten dort einen Feldgottesdienst an der Maleiche. Zurück in Nassau fällt das NSDAP Fest an der Kettenbrücke bei strömendem Regen ins Wasser. - In Limburg warnt der limburger Bischof öffentlich vor der spd nahen Jugendorganisation Reichsbanner. Da katholische Jugendorganisationen keinen allgemein beliebten Wehrsport betreiben, sind sie für die Jugend unattraktiv. Ebenso gefährlich sind für ihn alle gemischtkonfessionellen Einrichtungen. - In Bad Schwalbach hat das Hotel Herzog von Nassau eine Gartenanlagen und Terrassenanlagen. Es bietet Stahl- und Moorbäder gegen Herzleiden, Blutarmut und Frauenleiden. - In Limburg betätigt sich die evangelische Realgymnasialdirektorentochter Lucie Utgenannt (36) als niedergelassene praktische Ärztin, bei ihrem zukünftigen Ehemann und Arzt Theodor Gilfrich. - In Katzenelnbogen will sich der in Katzenelnbogen geborene und kurzzeitig nach Amerika ausgewanderte Kunstmaler Wilhelm Jakob Hertling (77) mit einer Auswahl seiner Werke an einem geplanten Heimatmuseum beteiligen, wozu es aber nicht kommt. - Der Sohn des in Holzhausen an der Heide geborenen Ottommotorenerfinders Nicolaus August Otto (++), der grandios gescheiterte Flugzeugbauer Gustav Otto (43) begeht Selbstmord. - In Bad Schwalbach wird aus der städtischen Realschule eine Mittelschule. - In Bad Ems wird der Buchdruckersohn Gerhard Heil geboren. - In Bad Schwalbach wird das Kino Kronen- und Kurhauslichtspiele in der Adolfstraße 120 mit 200 Sitzplätzen eröffnet. - In Limburg wird in der Fahrgasse im Walderdorffer Hof das Kino Capitol eröffnet. - In Bad Ems geht die Konzession für die Malbergbahn an das Hotel Malberg über. - Die Lahn wird für 190 Tonnen Schiffe ausgebaut. - In Nastätten werden die Gasstraßenlampen abgebaut und durch elektrische Straßenlampen der Mainkraftwerke MKW ersetzt. Nastätten wird an das Überlandleitungsnetz angeschlossen. - In Nastätten wird eine Kraftpostlinie mit Omnibussen alias Automobilen nach Kaub eingerichtet. - In Limburg wird die Lahnkraftwerke Aktiengesellschaft (20 18 SÜWAG) zum Bau und Betrieb von Wasserkraftwerken im Niederschlagsgebiet der Lahn zur Erzeugung elektrischer Energie gegründet. - In St Goarshausen verunglückt der Nassauische Kleinbahn Zugführer Franz Strobel (--) aus Nastätten beim Rangieren, wo Baumstämme von einem Waggon rollen. Danach heiratet in Nastätten seine Tochter Anna Strobel (--) den nastättener Sattlermeistersohn Otto Heidecker (--) geboren in der Römerstrasse 22. Weil sie schwanger ist, darf die Katholikin nicht in Weiß heiraten, sondern muss in Schwarz heiraten. - In Klingelbach und Mudershausen finden Sängerfeste statt. - In Mittelfischbach entdeckt der Schullehrer Karl Wittich (--) Läuse bei mehreren seiner Schüler, schickt sie wegen einer gesundheitlichen Gefährdung mit dem Auftrag der Beseitigung des Ungeziefers nach Hause. Nur die Mutter eines Mädchens, die Hebamme Auguste Egert (--) fühlt sich fälschlich kritisiert, und stachelt ihr Kind zum Protest gegen den Lehrer auf, woraufhin der mit körperlichen Züchtigungen antwortet. Einem Gefälligkeitsattest eines Arztes, das Kind hätte niemals Läuse gehabt, folgt eine Anzeige und einer positiven Reihenuntersuchung folgt ein Prozess, in dem der Lehrer freigesprochen wird. Die Hebamme Auguste Egert (--) versucht den ortsfremden Lehrer dann durch die Schulkinder mit bösen Streichen und durch die Dorfgemeinschaft mit Verleumdungen zu mobben und zu vertreiben, was ihr nicht gelingt. In Mittelfischbach gibt es das Gasthaus mit Bäckerei Schlosser von Jakob Schlosser (--) Ecke Rheinstrasse 2/Sonnenfeld. Ein öffentliches Telefon ohne eigene Telefonnummer befindet sich bei Philipp Schweizer (--). - In Freiendiez wird die Turnhalle auf dem Wirt eröffnet. - In Montabaur lässt der bei St Goarshausen geborene Bauernsohn, Mundartdichter und ruppertshainer Pfarrer Wilhelm Reuter (38) sein Werk Schinnerhannes de rheinische Räuwerschelm, das vom Räuberhauptmann Schinderhannes handelt, bei der Druckerei Kalb drucken. - In Laurenburg wird der Ort an die Überlandleitung angeschlossen, wodurch auch elektrischer Strom und Licht verfügbar ist. - In Hahnstätten wird das Zementwerk nach 26 Jahren wieder geschlossen. - In Birlenbach und Fachingen und darüber hinaus in ganz Nassau werden die Eisenerzgruben und Manganerzgruben wegen Unrentabilität geschlossen. - In Horhausen wird ein Schulhaus gebaut, wodurch die Kinder nicht mehr im Backes alias Backhaus unterrichtet werden müssen. - In St Goarshausen können entweder 3 Automobile oder 2 LKW seitlich auf die schiffsähnliche Dampfschifffähre Loreley III fahren. - In Nastätten werden Stromleitungen verlegt und elektrisches Licht auch für Privathaushalte eingeführt. - In Bad Schwalbach wird ein Selbstanschlußamt für Telefongespräche eröffnet. - In Diez gibt es  eine Filiale der emser Bank LJ Kirchberger am Marktplatz 5 mit den Telefonnummer DIEZ 64 und 65, eine Filiale Nassauische Landesbank in der Bahnhofstrasse 19 mit der Telefonnummer DIEZ 19 und die Volksbank eGmbH in der Unterstrasse 12 mit der Telefonnummer DIEZ 9. - In Nassau gibt es eine Filiale Nassauische Landesbank mit der Telefonnummer NASSAU 2. - In Bad Ems gibt es die Bank LJ Kirchberger in der Römerstrasse 20 Mit den Telefonnummern EMS 23 und 139 und die Filiale Nassauische Landesbank Römerstrasse 28 mit der Telefonnummer EMS 147. - In Laurenburg verkauft A Meffert eine Zementwarenfabrik. - In Zollhaus gibt es ein Postamt mit einem öffentlichen Fernsprechapparat alias Telefon und die Portland Zementfabrik Mirke mit den Telefonnummern ZOLLHAUS 5 und 8. - In Diez ist das Rathaus mit Bürgermeister Heck (--) in der Rosenstrasse 23, das Landratsamt mit Landrat Scheuern (--) in der Luisenstrasse 29 und die Allgemeine Ortskrankenkasse in der Kanalstrasse 8. Das Gas, Wasser und Elektrizitätswerk, wo Strom produziert wird, ist in der Oraniensteiner Str 7. Das Postamt mit Fernsprechdienst alias Telefon und Telegrafendienst ist in der Bahnhofstrasse 10 später Wilhelmstrasse  67 (20 23 Naspa Private Banking Center) und hat von 08:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. - In Diez hat Emil Waldschmidt (--) in der Rosenstrasse 28 ein Reparaturwerkstätte für Automobile und Motorräder. - In Diez hat Theodor Steinheimer (--) eine Wäscherei in der Wilhelmstrasse 3, die gleichzeitig eine Badeanstalt ist, wo es Duschbäder und Wannenbäder gibt und der jüdische Bekleidungskaufmann A Koenigsberger führt ein Kaufhaus am Marktplatz 1, wobei die Familie in der Adelheidstrasse 21 lebt. - In Burgschwalbach ist laut Güteradressbuch die Burg im Besitz der Preußischen Domänen Verwaltung, mit dem Leiter August Müller (--). - In Katzenelnbogen Berghausen ist Friedrich Diels (--) mit 21 ha Äcker und Wiesen der größte Landwirt. - In Nastätten ist Fürst Friedrich von Wied Neuwied (St) (54) mit der Klausermühle mit 19 ha Acker und Wiesen mit seinem Pächter Karl Albus (--) größter Landwirt, dem der ehemalige Posthalternachfahre  Willi Recken (--) mit 10 ha folgt. - In Bremberg ist Hugo Horny (--) aus Wiesbaden mit 60 ha Ackerland mit Pächter Georg Schmerbach (--) größter Landwirt. - In Hahnstätten ist Friedrich Marschall von Bieberstein (--) mit 170 ha landwirtschaftlicher Fläche mit Verwalter FrW Schön (--) der Großgrundbesitzer der Gemeinde. - In Schönborn ist Friedrich Lippert (--) der Besitzer des Schauferts Hof mit 55 ha landwirtschaftlicher Fläche der größte Bauer der Gemeinde. - In Singhofen ist der preußische General Graf Heinrich von der Groeben (70), der im berliner Hotel Continental wohnt und im Folgejahr stirbt, im Besitz von 40 ha landwirtschaftlicher Fläche, darunter das Hofgut Bubenborn. Ihm gehört auch das Hofgut Saalscheid in Seelbach mit 50 ha, der Hof Langenau mit 33 ha und der Obergutenhof in Nassau. Der benachbarte Untergutenhof mit 30 ha gehört Fürst Friedrich von Waldeck (St) (61), dem auch die Laurenburg, der Berger Hof und ein fürstliches Hofgut in Dörnberg mit 92 ha Land und in Balduinstein der Talhof mit Pächter Friedrich König mit 30 ha (--) gehört. - In Balduinstein Hausen gehört der Hof Hausen dem bürgerlichen Arzt Heinrich Michel und dem adeligen Fritz von Zander (--), die die 22 ha mit 2.500 Obstbäumen an Heinrich Weber (--) verpachtet haben. - In Dehrn gehört Freiherr Emil von Dungern (59) das Schloß Dehrn mit 120 ha Land, das von der Stadt Frankfurt verwaltet wird und an Adam Rothermel (--) verpachtet ist. - In Limburg gibt es die unterlahn Kreissparkasse Limburg und in Weilburg die Kreissparkasse Weilburg für den Oberlahnkreis. - In Nastätten wohnt der Schlosser, Mechaniker und Automobilverkäufer Johann Deckert (--) mit der Telefonnummer NASTÄTTEN 77 in der Rheingaustrasse 6. Er verkauft offiziell Nähmaschinen und Fahrräder, ebenso wie die Witwe Strauß mit der Telefonnummer NASTÄTTEN 63 in der Römerstrasse 25 und Wilhelm Sauerwein in der Rheinstrasse 25. - In Fachbach hat der Schlosser Adolf Burkhard (--) eine Autoreparaturwerkstatt für Automobile August Heuzeroth (--), Heinrich Klingelhöfer (--) und Jakob Klingelhöfer (--) sind Kraftwagenführer. - Die Tageszeitung Rheinisch Nassauische Tageszeitung ist das Kreisamtsblatt für den Kreis St Goarshausen. - In St Goarshausen gibt es die Autovermietung von erstklassigen Tourenwagen alias Automobilen Wilhelm Goezinger (--) Nastätter Strasse 168 mit der Telefonnummer ST GOARSHAUSEN 182. - In St Goarshausen wird von der Fährunternehmerin Frieda Menges (--) das Fahrgastschiff Felix in Betrieb genommen.  - In St Goarrshausen kommt das Adressbuch Einwohnerbuch des Kreises St Goarshausen heraus, in dem auch die Landgemeinden bis Holzhausen aufgeführt werden, mit Telefonnummern aber ohne Adressangaben. - In Nassau verkauft das Gasthaus Zum nassauer Löwen Obertal 11 und die angrenzende Nassauer Löwenbrauerei ihr Bier weiter als Nassauer Löwen Bier, obwohl sie seit 4 Jahren der koblenzer Königsbacher Brauerei gehört. - In Diez bewirbt Rudolf Rieder (--) als Inhaber der Firma Wilhelm Schuster Motorräder der stuttgarter Motorradmarke Eugen Klotz. Man betreibt eine Tankstelle, ist auch NSU Vertretung und verkauft dazu Nähmaschinen. Ein Klotz Motorrad kann man bei ihm in 10 Monaten mit Lebensversicherung und Unfallversicherung kaufen. - In Singhofen tritt der Hitlerverehrer Heinrich Maxeiner (37) der NSDAP bei und gründet die singhofener NSDAP Ortsgruppe mit. Sein Freund, der Hitlerverehrer und nach Nassau zugezogene Schreinermeister Georg Kreidel (37) Späthe Strasse 4 tritt ebenfalls der NSDAP bei. Er ist mit 7 oder 8 weiteren Männern Mitgründer der nassauer NSDAP Ortsgruppe, deren Ortsgruppenleiter er wird. Gemeinsam lassen sie sich Propagandamaterial schicken und terrorisieren in ihren neu gegründeten SA Ortsgruppen alle Gegner. SA bedeutet Sturmabteilung und bedeutet noch Prügeltruppe. - In St Goarshausen wird auf der Domäne Offenthal eine automobile Zugmaschine alias einen Kettenschlepper Hanomag mit 28 PS mit 6 km/h Höchstgeschwindigkeit angemeldet. - In Katzenelnbogen Klingelbach hat die Erziehungsanstalt Lindenmühle bereits 30 Pfleglinge alias schulentlassen Mädchen von 14 bis 17 Jahre. - In Nastätten wird eine Reichskraft-Post Linie Nastätten~Kaub mit einem Omnibus mit hölzernem Aufbau alias Automobil eröffnet, der werktags morgens zum Bahnof Kaub fährt und abends zurück, wodurch die südlichen Untertaunusgemeinden eine Eisenbahnverkehrsanbindung bekommen.

1925 Wetter: Gemäßigter Winter zu Jahresbeginn. - Diez ist französisch besetzt, weshalb es keinen Bürgermeister gibt. - In Hessen Nassau werden laut Adressbuch Verkehrs und Adressbuch Unterlahn Diez, Nassau, Bad Ems, Ober- u. Niederlahnstein einschließlich der Landgemeinden immer noch alle Häuser der unterlahn Gemeinden nach der Jahrhunderte alten Zählweise aufgelistet und dazu der Straßenname angegeben, wobei die Nummer 1 meist im histoischen Ortskern ist und dann immer entlang den Strassen von Anfang bis Ende gezählt wird. Die Strassen der Neubaugebiete haben die höchsten Hausnummern. Die Städte Oberlahnstein, Unterlahnstein, Diez, Nassau und Bad Ems sind bereits auf die moderne Zählweise umgestellt, in der alle Häuser einer Strasse von 1 aufwärts und nach Strassenseiten abwechselnd gezählt werden. Freiendiez ist zwar eine Gemeinde, wird aber unter der Stadt Diez geführt und ist ebenfalls umgestellt. Die Einwohner der Städte sind vollständig aufgeführt und namentlich alphabetisch geordnet. Bei den Landgemeinden sind nur relevante Persönlichkeit wie Bürgermeister, Wirte, Bäcker, Metzger, Kaufleute usw angegeben, Es gibt ein kleines Branchenverzeichnis. Bei Einträgen werden immer die Telefonnummern mitangegeben, allerdings ohne das dazugehörige Fernsprechamt, das in den größeren Städten und größere Gemeinden wie Limburg, Diez, Holzappel, Katzenelnbogen, usw, steht und das bei Vermittlungsversuchen immer angegeben werden muss. - Limburg hat 11.501 Einwohner, Diez hat rund 4.000 Einwohner, davon 60 Juden, Katzenelnbogen hat 1.300 Einwohner, Hahnstätten hat 1.275 Einwohner, Laufenselden hat 885 Einwohner, davon 53 Juden und Holzhausen an der Haide hat 720 Einwohner. - In Katzenelnbogen schreibt der Leiter der Privaten Nervenheilanstalt Otto Wolff (58) über Dauerbehandlung mit dem Narkosemittel Trional, das bis Kriegsanfang sein literarisches Thema bleibt. - In Limburg wird am Katzenturm ein Wasserkraftwerk eingeweiht. - In Holzhausen an der Haide wird ein Jünglings und Jungfrauenverein gegründet und ein gemeinsamer Schulgottesdienst für die Schulen von Holzhausen, Obertiefenbach und Bettendorf eingeführt. - In Holzhausen an der Haide hat die dreiklässige Volksschule 98 Schüler, davon 86 evangelisch, 9 katholisch und 3 jüdisch. Der erste Lehrer Lenz wird zum neu eingeführten Hauptlehrer befördert. - Die Nassauische Kleinbahn befördert nur noch 25 % entsprechend 50.000 Personen täglich. - In Klingelbach gründet der neue Pfarrer Künkel (--) eine Ortsgruppe Evangelischer Bund und er hält weltliche Lichtbildervorträge, weshalb die Bevölkerung wieder in die Kirche kommt. - In Niedertiefenbach leben 9 Juden. - In Hahnstätten leben 14 Juden. - In Nastätten liest man die Tageszeitung Rhein- und Lahn-Anzeiger. - In Koblenz, Oberlahnstein, Braubach, Nastätten und Singhofen existieren NSDAP Ortsgruppen mit SA Sturmabteilungen. - In Limburg wird mit dem Wasserkraftwerk das Städtische Elektrizitätswerk an der Niedermühle am Katzenturm in Betrieb genommen. Durch Zusammenlegung der Städtischen Wasserwerke und des Elektrizitätswerks werden die Stadtwerke Limburg gegründet. - In Dehrn wird das Schloss zum Hotel Fürstenhof umfunktioniert. - In St Goar übernimmt die Stadt die Burg Rheinfels. - In Nassau Scheuern wird die Idiotenanstalt als Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern vom Landesverband der Inneren Mission in Nassau übernommen, bleibt aber ein eigenständiger Verein. - In Bad Ems wird der Bautechniker Rolf Jakob Karbach (17) Mitglied der NSDAP. - In Nassau und in Diez (und zwei weiteren) wird Rudolf Dauber (26) Leiter der Sparkasse. - In Limburg wird der in Bonn geborene katholische Maurersohn Heinrich Bechtel (43) Geschäftsführer und Redakteur der SPD Zeitung Volksstimme. - In Osterspay ist Freiherr Ludwig von Preuschen auf Liebeneck (50) Gutsbesitzer. - In Nastätten gründet der aus Metz stammende Besitzer der Amtsapotheke, der diese seit 4 Jahren besitzt, Emil Döhmer (--), die Likörfabrik Pfarrhofen. - In Berndroth findet ein Sängerfest statt. - In Dehrn fällt das ehemalige Schloss von Freiherr Otto von Dungern, Schloss Dehrn, an den Bezirk Hessen-Nassau, der es zum Hotel Fürstenhof umfunktioniert.. - Der in Limburg an der Lahn geborene Generaldirektor der Deutschen Handelsgesellschaft und Rennfahrer Willy Hof (45) entscheidet mit dem frankfurter Magistrats-Oberbaurat Hermann Uhlfelder (58) dem mailänder Autobahnbauer Piero Puricelli (42) und dem Mitbegründer der STUFA Studiengesellschaft für den Automobilstraßenbau Prof Robert Otzen bei einer Romfahrt die Streckenführung von Hamburg über Limburg und Frankfurt nach Basel. - In Diez baut der Turn- und Sportklubs TSK Diez seinen eigenen Sportplatz (MKW), wofür die Marmorfabrik abgerissen und der Platz eingeebnet wird. Der neue Jahnplatz wird mit einem Volksfest eingeweiht, an dem sich auch die Stadt beteiligt. - In Oberlahnstein stirbt der moskauer Landschaftsmaler Nikolai von Astudin (75). - In Limburg betreibt Joseph Fluck (--) eine Automobilwagenbau und Reparaturwerkstatt mit 15 Mitarbeitern in der Sackgasse (20 23 Woolworth), wobei der individuelle Innenausbau dominiert. - In Diez gibt es  zwei Kalksteinbrennöfen mit jeweils einem 60 Meter hohen Kamin in der diezer Au auf der rechten Lahnseite (20 23 Baggersee). Östlich davon wird bis zur Lahnbrücke Landwirtschaft betrieben. - In Nastätten hat der katholische Jungfrauenverein Mitglieder. - In Bad Ems repariert Ludwig Linkenbach mit der Telefonnummer EMS 124 Kraftfahrzeuge alias Automobile aller Marken und bietet Garagen an. Den Begriff Garagen muss er durch den Zusatz Boxen erklären, da man bisher eine Werkstatt darunter versteht. - In Katzenelnbogen gibt es den Uhrmacher Wilhelm Lenz (--) in der Untertalstrasse 63 später xx. - In Diez gibt es Tageszeitung Diezer Zeitung im Sommer Verlag Rosenstrasse 36 mit der Telefonnummer DIEZ 17. - In Nassau gibt es die Tageszeitung Nassauer Anzeiger im Müller Verlag Mauerstrasse 3 mit der Telefonnummer NASSAU  24. - In Bad Ems gibt es die Tageszeitung Emser Zeitung im Sommer Verlag Römerstrasse 95 mit der Telefonnummer EMS 7. - In Bad Ems hat die Emser Hustenpräparate und Zuckerwarenfabrik von Heinrich Wirz ihren Sitz in der Mainzerstrasse 3. - In Bad Ems bewirbt sich das Kaufhaus J Schmidt als größtes Kaufhaus im Unterlahnkreis für Damen und Herren Mode. - In Laurenburg führt Joseph Scholl (--) das Fahrzeugwerk Celer Hauptstrasse 36, das Fahrradrahmen herstellt (Bei der Tour de France 19 10 nahm ein 4 Personen Team auf Celer Maschinen teil, wobei alle das Ziel erreichten. Fast alle Fahrradhersteller bauen nur Rahmen und kaufen Räder, Zahnkränze, Schutzbleche und Lampen uvm von Spezialieferanten zu). - In Katzenelnbogen gibt es ein Postamt, in dem der öffentliche Fernsprecher für Telefongespräche steht. Geiß (--) ist Oberbürgermeister, xxx von Kempis (--) ist Forstmeister in der Oberförsterei. Alberti (--) ist Hauptlehrer an der Volksschule. Im Elisabeth-Stift später Fliedner Einrichtung, das als Waisenhaus dient, ist Steek (--) Hausvater von xx Kindern. Der Fotograf Oskar Bernhard (--) wohnt in der Neustrasse 106 später Aarstrasse. - In Katzenelnbogen ist das Büro der frankfurter Chemische Fabrik Griesheim für den Abbau in den Lahnphosphoritgruben zuständig. - In Katzenelnbogen gibt es die Gastwirtschaften Zum grünen Wald von Karl Biehl (--) Obertalstrasse 20, das Gasthaus Deutsches Haus von August Müller (--) Obertalstrasse 25, das Gasthaus im Landhausbaustil Zum Rebstock von Heinrich Möller (--) Neugasse 112 später Aarstrasse 8, das Gasthaus Zur Post der Witwe Meier (--) Einrichstrasse 142 später Einrichstrasse 2, das Hotel Bremser von xxx Bremser (--) Untertalstrasse 78 mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 1, das Hotel Hofmann von Karl Hofmann Untertalstrasse 82 und das Gasthaus Hofmann von Karl Hofmann (--) Obertalstrasse 4. (Zur Erklärung: Die beiden hier aufgeführten katzenelnbogener Gastwirte mit dem Namen Karl Hofmann und auch der weiter unten angeführte ebenfalls gleichnamige allendofer Gastwirt Karl Hofmann sind nicht identisch und auch nicht miteinander verwandt.). Die Fahrradhandlung von xxx Müller (--) ist in der Bahnhofstrasse 132 und die Schuhhandlung Karl Voigt (--) in der Bahnhofstrasse 133 später 18. In der Obertalstrasse 1 später Lahnstraße 8 hat der Schlosser Ferdinand Thorn (--) eine Fahrradhandlung und Alois Herz (--) in der Ecke Mühlstrasse/Einrichstrasse 170 (20 23 Lagerhalle der Feuerwehr) eine Automobilreparaturwerkstatt. - In Klingelbach steht der öffentliche Fernsprecher für Telefongespräche bei Karl Wöll (--). Der klingelbacher Bürgermeister Friedrich Stolz (--) hat privat die Telefonnummer KATZENELNBOGEN 33. Hauptlehrer August Herold (--) hat privat die Telefonnummer KATZENELNBOGEN 31. - In Klingelbach betreibt Wilhelm Bornwasser (--) in der Backhausstrasse 9 später Rathausstrasse 1 das Gasthaus Bornwasser und Heinrich Ebeling (--) in der Kirchstrasse 24 das Gasthaus Ebeling. - In Allendorf ist Wilhelm Rau (--) Bürgermeister und der öffentliche Fernsprecher für Telefongespräche steht beim Gemeindeberechner Otto Wirth (--). Christian Bauer (--) hat das Gasthaus Bauer mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 19 und Karl Hofmann (--) das Gasthaus Hofmann. (Zur Erklärung: Die hier aufgeführte allendorfer Gastwirt mit dem Namen Karl Hofmann und die weiter oben angeführten gleichnamigen katzenelnbogener Gastwirte mit dem Namen Karl Hofmann sind nicht identisch und auch nicht miteinander verwandt.) Den Marmorsteinbruch besitzt die hamburgaltonaer Firma Kinker, die Eisenerzgrube besitzt die Krupp AG und die Grube Weinschrank besitzt die Thyssen AG. - In Hahnstätten hat Bürgermeister Ludwig Reichel (--) die private Telefonnummer ZOLLHAUS 39. Förster ist Rudolf Müller  (--) und Landjäger ist Karl Kieber (--). - In Hahnstätten hat Heinrich Becker (--) das Gasthaus mit Bäckerei Becker in der Kirchgasse, Philipp Hund (--) das Gasthaus Hund in der Kirchgasse, Ludwig Siefert (--) das Gasthaus mit Bäckerei Siefert in der Aarstrasse und die Geschwister Troh haben ihr Gasthaus Troh in der Aarstrasse, wo auch der Zahnarzt Otto Pfeiffer (--) seine Praxis hat und der Friseur Philipp Pfeiffer (--) seinen Friseursalon. - Im Unterlahnkreis gibt es 45 Ärzte, 41 davon haben einen Telefonanschluß. - In Limburg gibt es einen Radfahrer Verein, einen Radfahrer Verein Nassovia, einen Turnverein, einen Schwimmverein, einen Rauchklub Gemütlichkeit und einen Rauchklub Sparsinn. - In Limburg gibt es die Freimaurerloge Zu den drei Türmen an der Lahn. - In Bad Ems gibt des das Bankgeschäft LJ Kirchberger mit den Telefonnummern EMS 23 und 139. Die Firma hat eine Filiale in Diez mit der Telefonnummer DIEZ 64 und 65. - In Bad Ems gibt es das Frauen und Kinder Mode Atelier Brand in der Römerstrasse 20 gegenüber der Wandelhalle wo Maßanfertigung gemacht werden. Auch Männermaßanfertigungen macht dagegen Peter Kuch (--) in der Lahnstrasse 10 gegenüber der Bahnhofbrücke. Während Louis Maurer (--) in der Römerstrasse 61 alles was mit Leder zu tun hat, ua Schuhmacherbedarfsartikel mit der Telefonnummer EMS 58 anbietet, ist Ludwig Maurer jr (--) in der Braubacher Strasse 6 der einzige Schuhmachermeister in der Bahnhofsgegend. - In Bad Ems gibt es die Apotheke von Apotheker A Roth (--) im Haus Zur goldenen Traube Römerstrasse 51 gegenüber dem Kursaal. - In Diez gibt es zwei Kinos, das Lichtspieltheater am Marktplatz 4 (20 23 Gasthaus Bremser) und das Kino Modernes Theater in der Wilhelmstrasse 47 (20 23 links neben dem Gasthaus Wasserweibchen). - In Diez lebt der Major aD Richard von Bismarck (--) mit seiner Familie in der Villa Luise Seher Strasse 9. - In Limburg beginnt der preußische Ministersohn und neue limburger Landrat Gerhard von Breitenbach (39) mit dem Bau des Kreishauses in der Schiede 49 (20 17 Karstadt). - In Nastätten gibt es eine Vereinsbank Nastätten eGmbH Oberstrasse 21 mit der Telefonnummer NASTÄTTEN 71 und eine Nassauische Landesbankstelle Nastätten Bahnhofstrasse 14 mit der Telefonnummer NASTÄTTEN 28. - In Nastätten hat der Arzt Lothar Cathrein Rheinstrasse 19 die Telefonnummer NASTÄTTEN 12. - In Nastätten ist die Witwe Marie Dahlinger (--) Poststrasse 4 Friseuse und Anton Kern (--) in der Römerstrasse 23 Friseur, der auch Barbier ist, wie Alfred Lenhardt (--) Römerstrasse 49, Albert Spriestersbach (--) Römerstrasse 55 und Heinrich Bernhardt (--) Adolfsplatz 1. - In Nastätten wohnt der Bürgermeister Hugo Wasserloos (--) in der Emserstrasse 16 und der Buchdrucker Paul Müller (--) in der Bahnhofstrasse 11. - In Herold gibt es das Gasthaus Heinrich Klos (20 23 Gasthaus Dörsbachhöhe) und das Gasthaus Heinrich Pfeifer Hauptstrasse xx (schräg gegenüber Nr 15) mit Branntweinbrennerei. Das einzige und öffentliche Telefon befindet sich im Bürgermeisteramt von Bürgermeister Heinrich Gemmer (--). Es hat keine Telefonnummer und wird vom Fernsprechamt KATZENELNBOGEN vermittelt. - In Singhofen gibt es das Gasthaus Zum goldenen Brunnen von Gesangsvereinsvorsitzendem Heinrich Minor (--) mit der Telefonnummer NASSAU 88, das Gasthaus Zur alten Post von Wilhelm Bingel (--) Hauptstrasse 27 und das Gasthaus Zur Rose von der Witwe Rau (--) Hauptstrasse 154, wo sich auch der Konsumverein befindet. Die Hausnummern sind noch nicht umgestellt und bezeichnen die Nummern der Häuser im Adressbuch von 1 bis mindestens 185. Der Strassenname ist nur eine Zusatzangabe, dass man das Haus lokalisieren kann. - In Katzenelnbogen gibt es eine Filiale der Chemischen Fabrik Griesheim Elektron, die den Abbau in den Lahnphosphorit Gruben verwaltet, die zum neugegründeten Chemiekonzern I G Farben gehört. Ph osphate dienen als Dünger, Nahrungsmittelzusatzstoff und Waschmittelzusatzstoff. - In Allendorf betreibt der Gastwirt Karl Hofmann (--) vom Gasthaus Hofmann mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 9 auch eine Kalkbrennerei und eine Vertretung der zollhauser Gewerkschaft Mirke mit Zementfabrik. Das Gasthaus Bauer von Gastwirt Christian Bauer (--)  hat die Telefonnummer KATZENELNBOGEN 19. - In Diez bietet die Kolonialwarengroßhandlung mit Feinkostgeschäft von Jakob Wolf (--) am Marktplatz 2 täglich frisch gerösteten Kaffe aus eigener Kaffeerösterei an. - In Diez bezeichnet sich der Uhrmacher Rudolf Jäger (--) in der Rosenstrasse 15 (20 23 Günther Optik & Akustik) nicht mehr als Juwelier, verkauft aber Goldschmuck. Er ist Vertreter von Alpina Uhren später Dugena. - In Diez bewirbt sich die Amtsapotheke von xxx Wuth (--) als Homöopathisches Fachvertretung. - In Koblenz, Oberlahnstein, Braubach, Nastätten und Singhofen gibt es NSDAP Ortsgruppen, die auch SA-Sturmabteilungen alias Prügeltruppen haben. - In Weilburg gibt es gegenüber dem Kolonialwarengeschäft Rippel eine Motalin Zapfsäule zum Betanken von Automobilen mit Benzin, allerdings auf der gegenüberliegenden Strassenseite.

1924 Wetter: Anhaltendes Regenwetter von Mitte Juli bis Mitte September. - Die Reichsmark wird eingeführt. - Der Freistaat Flaschenhals wird mit dem Ende der französischen Besatzung aufgelöst. - In Limburg kehrt der limburger Bürgermeister Marcus Krüsmann (44) in sein Amt zurück. - Die NSDAP erhält 1% der Stimmen in den Kreisen St Goarshausen und Unterlahn. - Der in St Goar geborene evangelische aus dem Staatsdienst entlassene Verwaltungsbeamte und Jurist Friedrich Everling (33) wird NSDAP Reichstagsmitglied. - In Katzenelnbogen ruft Wilhelm Zimmet den Barholomäusmarkt neu ins Leben. - In Holzhausen an der Haide wird das Gustav Adolf Fest mit einem Gottesdienst am Vormittag und einer Nachversammlung am Nachmittag auf dem Festplatz unter den Fichten am Waldrand an der Chaussee nach Kemel gefeiert. - In Klingelbach werden zwei neue Kirchenglocken in Zollhaus mit einem Pferdefuhrwerk abgeholt und feierlich eingeweiht. Eine für die WWI Gefallenen. Die noch vorhandene mittlere Glocke ist von 14 63. - In Katzenelnbogen wird der als Kirchweihmarkt eingeführte Bartholomäusmarkt zu einem Heimatfest großen Stils umgestaltet, was den Heimatsinn der Bevölkerung beleben soll. Es wird symbolisch zur Eröffnung feierlich der Kirmes ausgegraben, es gibt einen historischer Festzug durch den Ort, einen Umzug um den Tanzplatz, einen Vortanz und nach deVolksfest wird der Kirmes wieder vergraben. - In Laufenselden wird ein Sportverein gegründet. - In Laufenselden besteht der jüdische Gemeindevorstand von 56 jüdischen Gemeindemitgliedern aus Salli Oppenheimer, Simon Löwensberg und Siegmund Ehrenfeld. Der badschwalbacher Lehrer Levy Spier gibt den jüdischen Religionsunterricht in der Synagoge Kastellstraße 12. - Der in Ostpreußen geborene Jurist Werner Pollack (38) wird DVP Landrat in Bad Schwalbach. - In Nassau existiert ein Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund und eine Völkische Freiheitsbewegung. - In Oberndorf beginnen die Arnsteiner Patres eine Herz-Jesu Wallfahrt zu veranstalten, die zahlreiche Pilger anzieht. - Der Stahlhelm wirft alle Juden aus seinen Reihen. - In Katzenelnbogen und Klingelbach gibt es im Dörsbach Weißfische, Krebse und Aale. - In Rückershausen findet der erste nachkriegs Rückershausener Markt statt. - In Katzenelnbogen wird die Landwirtschaftsschule Aarstraße 22 (20 18 Pizzeria La Taverna) erbaut. - In Andernach wird Prinzessin Luise Dorothea von Zollern Sigmaringen (St) in Burg Namedy als Tochter von Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (26) geboren. - In Laufenselden wird ein Sportverein, der SG Laufenselden, gegründet. - In St Goar wird in der Heerstrasse 28 ein Kino mit 200 Sitzplätzen eröffnet. - In Bad Ems erscheint letztmals die Emser Zeitung. Lahn-Bote Tageblatt für die Städte Ems, Nassau und deren Umgebung und erscheint neu als Emser Zeitung nebst amtlichem Kreis-Blatt für den Unterlahnkreis Lahn-Bote. Amtliches Bekanntmachungsblatt für den Magistrat und die Polizeiverwaltung der Stadt Bad Ems. - In Hahnstätten kauft das Kalkwerk Schäfer das Kalkwerk Dehrn-Dietkirchen. - In Diez kann der ausgewiesene unterlahnkreis Landrat Ernst Scheuern (56) sein Amt wieder übernehmen. - In Diez tritt im Hotel Victoria der Violin-Virtuose Hans Turba (12) im Rahmen eines Mandolinen-Konzerts mit dem Mandolinen- und Lauten-Orchester Fidelio aus Wiesbaden Dotzheim auf. - In Nastätten kauft der Automobilhändler ein Mietauto und betreibt einen Fahrzeugverleih. - In Freiendiez findet ein Gesangswettbewerb und in Katzenelnbogen ein Sängerfest statt. - In Bad Ems gibt es Heyers Inhalatorium. - In Rüdesheim wird der Leiter des Diözesanknabenheimes Marienhausen Prälat Matthäus Müller (--) von der Leitung entbunden und diese den Salesianer-Patres vom Hl. Don Bosco übertragen, wodurch das St Vincenzstift selbständig wird. - In St Goar übernimmt die Stadt die Ruine Rheinfels, mit der Auflage, das Gemäuer nicht zu verkaufen. - In Attenhausen brennt die Blechmühle ab. - In Limburg verkauft Wilhelm Möbus (--),, der 19 05 noch Adler Automobile verkauft hat, in der Untere Grabenstrasse 18 mit der Telefonnummer 67 als Generalvertreter der Opelwerke Rüsselsheim Automobile und Motorräder, darunter die neuen kleinen Opel Sportzweisitzer P4 alias 4/14 an, wobei 4 die Klasse und 14 die PS bedeuten, der 80 km/h schnell ist und 6 l/100 km verbraucht. Dazu vermietet er Personenwagen und Lieferwagen. Für Personenwagen werden Pneumatics alias Luftreifen und für Lieferwagen Stock Vollreifen angeboten. Er bietet ein modernes Reparaturwerk. - In Limburg gibt es das Adressbuch Adreßbuch für Stadt und Kreis Limburg mit Camberg, Hadamar, Diez, Runkel, Montabaur und Westerburg. - In Diez gibt es in der Oraniensteiner Straße eine Flußbadeanstalt mit Zellenbädern und Schwimmbädern, die im Sommer täglich öffnet. - Im Unterlahnkreis haben diese Landgemeinden jeweils einen selbstgegründeten genossenschaftlichen Spar und Darlehnskassenverein später zT von genossenschaftlichen Volksbanken übernommen: Steinsberg, Singhofen, Obernhof, Niedertiefenbach, Mudershausen, Mittelfischbach, Lollschied, Langenscheid, Kördorf, Kaltenholzhausen, Isselbach, Hirschberg, Herold, Geisig, Eisighofen, Dörsdorf, Dessighofen, Dausenau, Burgschwalbach, Bremberg, Birlenbach, Berndroth, Aull. An Volksbanken gibt es die Diezer Volksbank eGmbH in der Unterstrasse 12, die Niederlahnsteiner Volksbank Bahnhofstrasse und die Oberlahnsteiner Volksbank Südallee 3. - Kommunal abgesicherte Nassauische Landesbank Filialen gibt es in Diez in der Bahnhofstrasse 19, in Bad Ems in der Römerstrasse 28, in Nassau und in Oberlahnstein. An privaten jüdischen Bankhäusern gibt es Kirchberger, Herz und Lahr. - In Nassau gibt es den Tennisclub Nassau. - In Diez spielen die Fußballspieler des VfB Diez auf dem Sportplatz Oranienstein mit Strassenschuhe, der Schiedsrichter trägt einen Anzug und Hut. Damit man die Mannschaften unterscheiden kann, trägt man Schärpen. - In Limburg wird der preußische Ministersohn Gerhard von Breitenbach (38) neuer unterlahnkreis Landrat. - In Dörsdorf hat das Gasthaus Zur Post von Josef Reichert (--) eine öffentliche Fernsprechstelle alias eine öffentliche Telefonzelle, die keine eigene Telefonnummer hat. - In Katzenelnbogen Berghausen gibt es die berühmte Mineralwasserquelle Mattenbach (500 m westlich vom Waldparkplatz Berghausen). - In Bremberg gibt es das Gasthaus mit Branntweinbrennerei Gemmer in der Hauptstrasse 5 an der Ortslinde und das Gasthaus Klöppel in der Schulstrasse 5. - In Holzheim, gibt es obwohl es eine Landgemeinde ist schon Strassen mit Hausnummer, die bei 1 beginnen. Es gibt das Gasthaus Ebel mit Apfelweinkelterei, das Gasthaus Euler mit Apfelweinkelterei in der Limburger Strasse 6 und das Gasthaus Hatzmann mit Apfelweinkelterei und Eishandlung mit der Telefonnummer DIEZ 321. Wilhelm Hatzmann besitzt die Adecker Mühler in der Diezerstrasse 1 und Karl Schön hat eine Brantweinbrennerei in der Schloßstrasse 5 mit der Telefonnummer DIEZ 241. - In Nassau tritt der republikfeindliche und antisemitische nassauer Schreinermeister Georg Kreidel (51) der Völkischen Freiheitsbewegung bei. Auch sein singhofener Freund Heinrich Maxeiner (35) ist leidenschaftlicher Hitlerverehrer. Beide tun sich zusammen und bilden eine Art NSDAP Ortsgruppe, ohne NSDAP Mitglied zu sein, die die Bevölkerung aufhetzt.  - In Nastätten wird die Nassauische Sparkasse mit einen barocken Voloutengiebel und Rundbogenfenstern nachdem Vorbild der wiesbadener Hauptstelle auf einem Bruchsteinkeller als dominierendes Gebäude rund um den Bahnhof in der Bahnhofstrasse 14 (20 23 gegenüber Rewe) erbaut. - Zwischen Rüdesheim und Niederlahnstein ist die rechte Rheinuferstrasse später B 42 nach einjähriger Bauzeit fertiggestellt. - In Nastätten veranstaltet der Buchdrucker Karl Bruch (--) mit seinem Gasthaus Taunus Restaurant Tannenhof 1 später Tannenhof und Waldschlösschen auf dem Stierplatz eine Tanzbelustigung, ein Großes Waldfest, bei dem das st goarshausener Orchester Zimmermann aufspielt. 

1923 Frankreich besetzt das Rheinland. - Die Rentenmark wird eingeführt. - Der in St Goarshausen aufgewachsene Studienratssohn und ehemalige oberlahnsteiner Gymnasiast Hermann Neef (19) wird Mitglied der SA. - In Limburg rücken marokkanische Hilfstruppen der französischen Armee ein und besetzten Bahnhof, Postamt, Landratsamt und Rathaus. Maschinengewehre werden vor dem Rathaus in Stellung gebracht. - In Lorch wird der Landratsvertreter und lorcher Bürgermeister Edmund Anton Pnischeck mit der Verwaltung vor Ort beauftragt. Er lässt Notgeld drucken. - Die Rhein-Höhenstraße über Wellmich, Dahlheim und Dachsenhausen wird gebaut. - Im Einrich kommt es zu Plünderungen von Lebensmittel- und Bekleidungsgeschäften. - Der Bahnhof Laurenburg und die Kreisstadt Diez spielen eine große Rolle für die Bevölkerung von Klingelbach. - In Kaub marschieren französische und marokkanische Truppen ein, die 24 kauber Bürger ausweisen, 6 verhaften und einen erschießen. - In Dahlheim stellen die Einwohner fest, dass die Presse von ihnen berichtet das einzige Dorf in Deutschland zu sein, in dem niemand eine Zeitung abonniert hat. - In Dahlheim beginnt der Chausseebau nach Wellmich. - In Koblenz, der Hauptstadt der damaligen preußischen Rheinprovinz, gründen der in Würzburg geborene politische Redakteur Josef Friedrich Matthes (37)Josef SmeetsHans Adam Dorten (43) und Leo Deckers die Vereinigte Rheinische Bewegung mit Rückendeckung der französischen Besatzungsbehörden. Der aus Bonn stammende Hauptmann, Richter und wiesbadener Rechtsanwalt Hans Adam Dorten (43) ruft nach mehreren Umsturzversuchen wieder eine Rheinische Republik aus, eine vorläufige Regierung der rheinischen Republik. Josef Friedrich Matthes (37) will Ministerpräsident sein. - In Bad Ems ruft der aus Bonn stammende Hauptmann, Richter und wiesbadener Rechtsanwalt Hans Adam Dorten (43) eine Regierung für das südliche Rheinland aus.Weil ihm das französische Militär die Unterstützung versagt und die Bevölkerung rebelliert, wandert er vier Wochen später nach Frankreich aus. - In Limburg hat die Tageszeitung Nassauer Bote mit der Telefonnummer 8, hergestellt von PP Cahensly, die größte Abonnentenzahl im ehemaligen Herzogutm Nassau. - In Diez wird der unterlahnkreis Landrat Ernst Scheuern (55) von französischen Besatzungsbehörden ausgewiesen. - Die französische Modedesignerin Coco Chanel (40) setzt einen neuen Modetrend, die Ganzkörperbräune. - In Diez spalten sich vom Turn- und Sportklub TSK Diez die Leichtathleten und Fußballspieler ab und gründen den VfB Diez. - In Hambach wird die freiendiezer Turnhalle wegen Baufälligkeit geschlossen. - In Dahlheim wird der lindenholzhausener Bürgermeistersohn, ehemalige Weltkriegssoldat und fuldaer Theologiestudent und Philosophiestudent Georg Rompel (26) nach seiner Priesterweihe neuer Kaplan (1960 päpstlicher Hasuprälat). - In Katzenelnbogen wird ein Heimatmuseum im Obergeschoss des Schlosses eröffnet. - In Lollschied wird ein Stromnetz aufgebaut, womit elektrisches Licht möglich ist. - Schönborn wird an das elektrische Stromnetz angeschlossen. - In Diez wächst die Volksbank Diez eGmbH auf 1.375 Mitglieder mit einem Stammguthaben von ursprünglich 1,1 Millionen Mark. - In Diez gibt die Stadt über die Stadtkasse Gutscheine für Geld aus, ua über 1 Million Mark in Reichsbanknoten. - In Diez behauptet die diezer Tageszeitung Lahn-Bote, dass die Zeitverhältnisse dazu angetan scheinen, den Verein für Bewegungsspiele VfB zu gründen, bevor dieser Sport in Diez ganz einschläft, was im Gasthaus Zum  Heidelberger Fass, stattfindet, woraufhin das Spiel gegen den SC Birlenbach gleich 1:0 verloren geht, weil der VfB Diez nur mit neun Fussballballspielern antreten kann. - Der Freistaat Flaschenhals wird fast ein Jahr von den Franzosen besetzt, die aber wieder abziehen müssen und das Gebiet der Weimarer Republik übergeben. - In Nastätten wird der Vorschußverein in Vereinsbank Nastätten eGmbH Oberstrasse 21 mit der Telefonnummer NASTÄTTEN 71 später Volksbank umfirmiert. - In St Goarshausen wird der Weg nach Dachsenhausen und Dahlheim zu einer Strasse ausgebaut. - In Herold wird das Dorf an das elektrische Netz angeschlossen, womit alle Strom haben. - Zwischen Rüdesheim und Niederlahnstein wird mit dem Ausbau der rechten Rheinuferstrasse später B 42, die im Folgejahr fertiggestellt ist. - In St Goar kauft der Mexikaner Louis Gallopi (--) die Burg Maus. - In Oberwesel wird der Geograph und Klimatologe sowie einer der Pioniere der ökophysiologischen Klimaklassifikation und Geoökologie Wilhelm Lauer geboren.

1922 In Holzhausen beginnt Lehrer Lenz zusätzlich noch eine ländliche Fortbildungsschule zu leiten, die im Winterhalbjahr am Ende des Jahres vier Stunden pro Woche umfaßt. - In Nastätten werden die im Krieg eingeschmolzenen Kirchenglocken wieder ersetzt. - Die bademser Tageszeitung Emser Zeitung glaubt nicht an die Führungsstärke von NS Bewunderern. - In Bad Ems wird der in Bad Ems geborene Vorsitzende der neugegründeten bad emser SPD Ortsgruppe Karl Peter Kaffine (27) Statthalter der Widerstandsgruppe Dorten, die von aus Wiesbaden gegen die französischen Besatzer mobilisiert, nach einer turbulenten Sitzung im Gasthaus Alte Krone Koblenzer Straße 22 wegen Korruption aus der SPD ausgeschlossen. Der bad emser Bürgermeister Schreck lässt alle politischen Veranstaltungen wegen befürchteter Unruhen verbieten. Die Emser Zeitung hofft, dass alle deutsch und anständig denkenden sich nicht anstecken lassen. - In Oberlahnstein ist der kriegsbeschädigte Berufssodat Fritz Bernotat (32) Beamter beim Versorgungsamt. Er ist mit der erbenheimer Landwirtstochter Auguste R verheiratet. Seine Kinder kommen tot auf die Welt. Er wird leidenschaftlicher Verfechter der Euthanasie. - In Nassau wird das Gasthaus Zum nassauer Löwen Obertal 11 und die angrenzende Nassauer Löwenbrauerei an die koblenzer Königsbacher Brauerei verkauft. - In Bad Ems hat das Hotel Vier Jahreszeiten Römerstraße 5 ein Vestibül mit weißen Korbsesseln, Korbstühlen und Korbrundtischen. Eine kleine Palme schmückt den Raum. - In Klingelbach gibt es im Gasthaus Gemmer von Heinrich Gemmer (--) mit angeschlossenem Lebensmittelladen in der Kirchstraße 3 Lebkuchensuppe alias in Korn-Schnaps eingelegte Lebkuchenstücke. - In Bad Schwalbach wird die Realschule nicht mehr vom nassauischen Gewerbeverein sondern von der Stadt getragen. - In Andernach wird Prinzessin Josephine Wilhelmine von Zollern Sigmaringen (St) in Burg Namedy als Tochter von Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (24) geboren. - In Limburg spaltet sich die Hockeyabteilung vom Verein für Rasenspiele 07 Limburg ab. - In Oberndorf wird der Weinbauersohn Julius Haxel (18) Mitglied der SPD und Mitglied im Gemeinderat. - In Nastätten gibt es einen SPD Ortsverband. - In Burgschwalbach besitzt der Besitzer der Burg Gustav Schnabel (--) ein erstes Auto, einen Brennabor. - In Limburg ist die Tageszeitung Nassauer Bote das nach eigener Beurteilung nachweislich meistverbreitete Nachrichtenorgan des ehemaligen Herzogtums Nassau. - In Mittelfischbach wird das Dorf an die Stromversorgung der Main Kraftwerke MKW angeschlossen. Für die Schule beschließt man alle Räume zu beleuchten, sogar Keller und Dach, wofür der Lehrer die Glühlampen bezahlen muss. - In Mittelfischbach soll der Lehrer wegen der fehlenden finanziellen Mittel auf das Amtsblatt Diezer Zeitung verzichten und soll beim Bürgermeister nach den neuesten Ereignissen fragen, was er erbost ablehnt. - In Braubach malt der in Oberlahnstein wohnende gebürtige Moskauer und Landschaftsmaler Nikolai von Astudin (72) das Gemälde Pferdeschänke bei Braubach. - In Limburg wird der jüdische Tenor Sängersohn Diplomatensohn Edgar Sarton Saretzki geboren. - In Pissighofen kosten 100 kg Weizen 1.800 Mark. - In Pissighofen ist das Dorf an das elektrische Stromnetz angeschlossen. - In Limburg wird der Großhandelskaufmann Friedrich Hammerschlag (34) neuer Stadtverordneter (19 72 Tod als Ehrenbürger). - In Nasstätten führt der katholische Jungfrauenverein während eines Jugendpflegeabends mit Laiendarstellern zwei Lustspiele auf. In den Pausen tanzen die Mädchen eingeübte Reigen. - In Nastätten wird die Lindenallee nach Buch abgeholzt, was die Bevölkerung als Versagen der Behörden empfindet. - In Diez hat die Volksbank Diez eGmbH 1.284 Mitglieder. - Im Freistaat Flaschenhals erfährt ein arbeitsloser Zugführer von einem im Rüdesheimer Bahnhof abgestellten mit Kohle beladenen Güterzug, den er in entführt und an dem sich die Bevölkerung bedient. - In Nastätten gibt der private genossenschaftliche Vorschuß und Kreditverein Nastätten die unbeschränkte Haftung auf und wird in Vereinsbank Nastätten eGmbH Oberstrasse 21 umbenannt und umfirmiert. - In Nastätten beginnt der Buchdrucker Karl Bruch (--) mit dem Bau eines Walmdachhaus am Hang, dem Gasthaus Taunus Restaurant, an der Landstrasse nach Diethardt Tannenhof 1 am Fußweg zum Schwall, das im Folgejahr als zweistöckiges Ausfluglokal fertiggestellt wird.

1921 Wetter: Hitzerekord in Ruppertshofen. In Ruppertshofen trocknet die Wasserleitung ein, wodurch es nur ein Mal pro Woche Wasser gibt. In Mittelfischbach trocknen die Brunnen aus. - In Klingelbach wird der Sportverein Eintracht Klingelbach gegründet. - In Limburg werden die Gasstraßenlaternen durch elektrische Lampen ersetzt. - In Holzhausen wird im Hotel Schmidt ein neuer evangelischer Kirchenchor mit 50 Mitgliedern vom Lehrer Lenz gegründet. - Die geistliche Schulaufsicht wird abgeschafft. - In Bad Ems ist der Postgehilfe und in Bad Ems geborene Vorsitzende der neugegründeten bad emser SPD Ortsgruppe Karl Peter Kaffine (26) Kreisdeputierter am Landratsamt in Diez. Zusammen mit seinem Bruder Wilhelm Kaffine (--) alias Dynamit-Willi verbreitet er von seinem Stammlokal Simplizissimus-Diele Römerstraße 40, das von den französichen Besatzern stark besucht wird, aus Angst und Schrecken. Er handelt mit Automobilen und Handelsgütern und besitzt einen Lebensmittel- und Zigarrenhandel. - In Limburg wird Max Huesker (--) neuer limburger Landrat. - In Kaub stirbt der Maler der Düsseldorfer Schule Erich Nikutowski (49). - In Nassau Scheuern übernimmt der jahrelange nassauer Lehrer Karl Tod junior die Idiotenanstalt seines verstorbenen Vaters Karl Todt sen, der dort Direktor war. - In Kaub druckt die Stadt Geld Gutscheine über 10 Pfennig, 20 Pfennig, 25 Pfennig und 50 Pfennig. - In Mudershausen wird im Barbarastollen begonnen den Abbau von Eisensteinerz zurückzufahren. - In Limburg Dietkrichen wird das Kriegsgefangenenlager abgerissen und die bereits beerdigten Toten werden wieder exhumiert und in ihre Herkunftsländer transportiert. Nur für die Russen ist die Rückführung unmöglich. - In Bad Ems wird in der Römerstraße 62 von Alfred Lehmann das Hohenstaufen-Kino mit 300 Sitzplätzen an Arthur Umlauf verkauft, der es in Emser Lichtspielhaus im Hotel Central umbenennt. Das Kino ist mit 203 Filmen außergewöhnlich gut sortiert. - In Kaub wird in der Metzgergasse im Gasthaus Stadt Mannheim das Kino Elslein Lichtspieltheater mit 400 Sitzplätzen eröffnet. - In Diez schließen sich der Diezer Turnverein 18 47 und Sportverein zum Turn- und Sportklub TSK Diez zusammen. Zum Turnen kommt somit Fußball, Faustball, Handball und Leichtathletik hinzu. - Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Fürst Friedrich August von Hanau (St) (57), der Sohn des in Kassel geborenen Graf Friedrich Wilhelm von Hanau (St) (++) und der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter Ludovika Gloede alias Gräfin von Schaumburg Ludovika von Schaumburg (++), erhält seine ererbten fürstlich hanauischen Fideikomissherrschaften. - In Attenhausen erhält die Gemeinde elektrischen Strom, den die Untermühle am Dörsbach produziert. - In Hahnstätten stirbt Bürgermeister Philipp Wilhelm Schön (--), der seit 18 48 Bürgermeister ist. Neuer und hauptamtlicher Bürgermeister wird Ludwig Reichel der es 12 Jahre bleibt. - Hahnstätten hat 1.200 Einwohner.  - In Altendiez beendett der Historiker Hermann Heck (--) seine Grabungen in der Wildweiberlei Höhle auf dem Steinbruchgelände (20 23 aufgegebener Steinbruch), die danach durch Abtragung zerstört wird. Er fertigt einen ausführlichen Grabungsbericht an und führt eine Liste von vielen Hundert von Fundstücken ua Scherben, Knochen, Schalen und einer Urne, kann aber seine Grabung nicht beenden, da die Höhle gesprengt wird. - In Pissighofen kosten 100 kg Weizen 400 Mark. - In Nastätten gründet der Mechaniker und Chauffeur Johann Deckert (--) mit dem Autohaus Deckert (20 13 Hoster 3) einen Automobil Handel. - In Miehlen veranstaltet der Männergesangverein in seinem Vereinslokal Gasthaus Zum Schwanen seinen Novemberball ab. Mit Laienschauspielern führt man das Theaterstück Heimkehr auf. Die miehlener Kapelle sorgt für die musikalische Unterhaltung. - In Miehlen wird die Landwirtschaftliche Schule mit dem neuen Direktor Schmitt (--) eröffnet. - In Nastätten wird in der Turnhalle vom mobilen Kino Moderne Lichtspiele der UfA Gloria Film Die Verschwörung zu Genau aufgeführt. - In Diez fusionieren der SV Diez und der TuF Diez zum Turn- und Sportklub 18 75 Diez zusammen. Das Fechten wird bei der Namensgebung nicht mehr berücksichtigt. - In St Goarshausen kostet die Fähre für ein Automobil 15 Mark. - In Diez wird die Genossenschaft Diez in die Volksbank Diez umfirmiert. Das Betriebskapital besteht aus dem Genossenschaftsvermögen, das aus Eintrittsgeldern, Einzahlungen auf den Geschäftsanteil und Zuschreibungen vom Jahresgewinn zu den Geschäftsguthaben und den angesammelten Rücklagen gebildet wird. Dazu nimmt die Genossenschaft aber auch noch fremdes Geld auf. - In Nastätten verkauft der völlig verarmte Kreis St Goarshausen den Sohlern Hof, der als Kaiser Wilhelm Heim genutzt wird in der Borngasse 12 mit 3 Hektar Land, Nebenanstalten, Nebengebäuden und den landwirtschaftlichen Geräten an die wiesbadener evangelische Diakoniemutterhaus Pauleninenstiftung in Form des wiesbadener Vorstehers, des evangelischen Pfarrers Erich Eichhoff (19 33 Dienst in brauner Uniform), der die Festrede hält und den Hof zu seiner Diakoniezweigstelle macht. Der Komplex ist von 30 bis 40 Senioren und Seniorinnen bewohnt, dazu kommen maximal 12 Kranke und mehr als 50 Kinder. Als Belegärzte fungieren Fritz Kathrein (--) und Weber (--). Es gibt keinen Strom und die Wasserversorgung ist marode. - In Nastätten nutzt die Nassauische Kleinbahn Sommerwagons ohne Seitenwände, sondern nur mit Brüstung und Dach alias offene Eisenbahnwagons mit 48 Sitzplätzen besonders für schaulustige Touristen, was bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14 km/h problemlos ist. - In Nassau gründen auf Anregeung von Adolf Bach die Nassauer Eugen Anthes, Eduard Itzerott und Hans Hermann Meyer die nassauer Ortsgruppe Verein  für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung. - In Nassau, das Bad Nassau an der Lahn heißt, verkauft das Hotel Kettermann mit der Telefonnummer NASSAU 42 Bildpostkarten. Um sie nach Wiesbaden zu schicken muss man sie mit 40 Pfennig frankieren. Der Poststempel lautet NASSAU (LAHN). Das Jugenstilhaus trägt über dem Eingang nur die Aufschrift Ausschank der Königsbacher Brauerei, ebenso wie an der linken fensterlosen Giebelwand und auf dem Glasleuchtkasten, der über der Eingangstür hängt.

1920 Wetter. Hochwasser an der Lahn. - Alle Schullehrer werden auf die neue Landesverfassung vereidigt. - In Kaub wird die elektrische Straßenbeleuchtung eingeführt, woraufhin das Gaswerk abgerissen werden kann. - In Obernhof erhält das Kloster Arnstein die Uhrglocke aus dem Limburger Dom. - In Hohenstein an der Aar hat das Hotel und Gasthaus Zur Burg Hohenstein von Kessler die Telefonnummer MICHELBACH 41 (20 18 Landgasthof Wiesenmühle). - In Gutenacker wird der Sportverein SV Gutenacker gegründet. - In Limburg schließen sich der 1. Limburger Fußballclub 07, der FC Viktoria und der FC 19 zum Verein für Rasenspiele 07 Limburg zusammen. - In Burgschwalbach führt der Turnverein Burgschwalbach 08 ein Sportfest durch. - Bei der Nassauischen Kleinbahn streikt das Werkstatt- und Streckenpersonal. Die verbeamtete Verwaltung beteiligt sich nicht an dem Streik weswegen man ihr Verrat an ihren Klassengenossen vorwirft. Erst nach einer Erklärung sich einem Tarif-Schiedsgericht zu unterwerfen wird der Streik beendet. - In Limburg hat das Hotel Zur alten Post von Ernst Bielefeld Bahnhofstraße 9 Dampfheizung, elektrisches Licht und die Telefonnummer 17. - In Elz wird die Chemische Fabrik Elz AG gegründet. - In Katzenelnbogen wird die reformstil Villa Aarstraße 17 (20 22 Offenes Krankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie) erbaut. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird ein Stromnetz aufgebaut. Obertiefenbach ist bereits seit 20 Jahren an eine Wasserversorgung angeschlossen. - In Altendiez führt der Historiker Hermann Heck (--) Grabungen der seit 25.000 Jahren schichtweise nachgewiesen ständig bewohnten Wildweiberlei Höhle auf dem Steinbruchgelände (20 23 aufgegebener Steinbruch) durch, die bis ins Folgejahr dauern. - In Kördorf wird der kördorfer Bürgermeistersohn und Landwirtssohn August Karl Wolf (49), verheiratet mit der kördorfer Johannette Elisabethe Debusmann (43), Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden für den Unterlahnkreis und neuer kördorfer Bürgermeister. - In Limburg gibt es 15 Postbriefträger die nur noch 3 Mal täglich zustellen. - In Limburg wird der Vorschußverein Limburg später Volksbank in Limburger Bank eGmbH mit 1.400 Mitgliedern umbenannt. - In Diez baut der Diezer Fussballverein 19 19 eine Jungmannschaft auf und der Turn- und Fechtclub Diez baut eine Riege für volkstümliches Turnen alias Leichtathletik und Fussball auf. - In Nastätten wird das in Staatsbesitz befindliche Armenaltersheim Kaiser Wilhelm Heim früher Schloß Sohlern alias Sohlern Hof in der Borngasse 12 an das Mutterhaus Pauleninenstift der evangelischen Diakonissen verkauft, das dem Staat untersteht und mit ihren Schwestern ab 19 33 wohl in brauner Uniform bis 19 45 eine wohltätige Anstalt sein soll (20 23 Infotagel vorort). - In Nastätten verkauft die Gärtnerei Wölfert in der Oberstrasse Tabakpflanzen in verschiedenen Sorten. - In Nastätten veranstaltet der Turnverein Nastätten seine jährliche Generalversammlung im Gasthaus Zur Rose Rheingaustrasse 9. - In Nastätten werden alle Gaststätten gemeinsam über den Gastwirteverband mit Branntwein versorgt, der sich wieder am Vorkriegsniveau von 19 13 orientiert. - In St Goarshausen gibt es die Tageszeitung St Goarer Kreisblatt, das als Amtsblatt für Oberwesel, Bacharach und St Goarshausen zuständig ist und aus einem gefalteten Blatt besteht. - In St Goar Hirzenach wird eine Kirmes veranstaltet, bei der der Wirt Anton Mallmann (20) in seinem Gasthaus Zum Hirsch zur Tanzbelustigung einlädt. Er weist darauf hin, dass es keinen Weinzwang gibt und bietet auch münchener Bier an, wobei er darauf hinweist, dass es echtes Märzenbier ist. - In St Goarshausen soll die Fähre verpachtet werden, wofür sich kein Pächter findet. - In St Goarshausen lädt die amerikanische Gesundheitsbehörde alle Mitglieder der Frauenvereine zu einem Aufklärungsfilm über Geschlechtskrankheiten in der Festhalle in Koblenz mit Unterstützung der Polizeifürsorgerin ein, was der Vaterländische Frauenverein St Goarshausen bewirbt. - In St Goar suche das Kino St Goar eine Kassenkraft. - In St Goar passieren während des größten deutschen Strassenrennen für Radrennfahrer Köln~Bingen und zurück 60 Berufsfahrer und 159 Herrenfahrer den Ort. Es gibt 35.000 Mark an Preisgeld. Der koblenzer Radsportclub Coblenzer Radfahrerverein 19 02 kontrolliert das Rennen südlich von Koblenz, das ein berliner Brüderpaar Hutschke gewinnt. - In Kaub wird Hans Otto Jung geboren, dessen Vater xxx Jung (--) vor dem Krieg erfolgreich häusliche Kammermusikkonzerte in Rüdesheim organisierte und dem der in Hanau geborene Paul Hindemith (--) zur Geburt eine Grußkarte mit mehreren Takten eines selbst komponierten Ragtime Musikstücks, das überschrieben war mit Young Lorch Fellow. Ragtime. schickt. - In Oberndorf ist das Haus Hauptstrasse 39 das letzte Haus lahnaufwärts.

1919 In Limburg wird das katholische Zentrum Mitglied Marcus Krüsmann (40) limburger Bürgermeister. - Der Freistaat Flaschenhals wird als unbesetzter und abgeschnittener Teil der preußischen Provinz Hessen Nassau gebildet, wodurch ein Notstandsgebiet mit den Orten Lorch, Kaub, Lorchhausen, Sauerthal, Ransel, Wollmerschied, Welterod, Zorn, Strüth, Egenroth, Laufenselden, Freiendiez, Hahnstätten, Limburg, Kirberg entsteht, in dem 17.363 Einwohner durch politische Hindernisse schwer versorgt werden können. Katzenelnbogen und Diez gehören zum nördlichen amerikanisch besetzten Sektor. Kemel und Bad Schwalbach gehören zum südlichen französischen Sektor. - Der in St Goar geborene evangelische Verwaltungsbeamte und Jurist Friedrich Everling (28) wird wegen Eidesverweigerung auf die Regierung aus dem auswärtigen Dienst entlassen. - In Holzhausen unterrichtet Lehrerin Maria Achtstein die Unterstufe, Lehrer Küllmer die Mittelstufe und Lehrer Lenz die Oberstufe. - In Katzenelnbogen wird ein vierter Lehrer für die vierte Klasse eingestellt. - Auf den Landstraßen sind massenhaft Radfahrer mit Rucksäcken voller Geld unterweg. - In Nastätten wird der jüdische Landwirt Hermann Hennig erster demokratisch gewählter Stadtverordneter. - Im Unterlahnkreis hat die linksliberale DDP 6.330, die SPD 5.811, die nationalliberale DVP 3.003, das katholische Zentrum 2.537, die völkisch-monarchistische DNVP 869 und die USPD 5 Stimmen. Im Kreis St Goarshausen ist das katholische Zentrum mit 5.758 stärkste Partei, gefolgt von der linksliberalen DDP mit 5.484 und der SPD mit 4.395, allerdings hat die völkisch-monarchistische DNVP 2.050 Stimmen und die nationalliberale DVP nur 670 Stimmen. - In Bad Ems erreicht die DDP die meisten Stimmen, in Braubach die SPD, in Diez die DDP, in Freiendiez die SPD, in Niederlahnstein und Oberlahnstein das katholische Zentrum. - In Limburg wird der in Frankfurt geborene Jurist Karl Schellen (36) neuer limburger Landrat. - In Oberndorf siedeln sich im Kloster Arnstein die Arnsteiner Patres an. - In Nassau stirbt der höchste evangelischprotestantische nassauische Geistliche Generalsuperintendent Karl Ohly (59). - In Nassau Scheuern wird die Idiotenanstalt in Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern umbenannt. - In Diez druckt die Stadt Notgeld Scheine zu 10 Pfennig, 25 Pfennig und 50 Pfennig. - In Singhofen ist der Gasthof Zum goldnen Brunnen als Gasthof Minor bekannt. - In Nastätten gibt es ein Kinderheim. - In Kemel gibt es das Gasthaus Zum heiligen Cyprian von Wilhelm Herdling und das Gasthaus Zum Adler der Witwe Frick. - In Bad Schwalbach gibt es die Konditorei und Cafe Wagner mit der Telefonnummer 189. - Burg Sooneck wird aus königlichzollernpreußischem Privatbesitz in den Besitz des Staates überführt. - In Klingelbach wird das eigene autarke Stromnetz an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. - In Andernach stirbt der preußische Generalleutnant Prinz Karl Anton von Zollern Sigmaringen (St) (51), verheiratet mit seiner Cousine, der belgischen Prinzentochter Josephine von Sachsen Coburg und Gotha (St) (47), in seiner von amerikanischen und ihm gegenüber respektlosen Soldaten besetzten Burg Namedy, die sein Sohn Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (21) erbt. Der Name der belgischen Prinzentochter Josephine von Sachsen Coburg und Gotha (St) (47) ist in Prinzessin Josephine von Belgien geändert. - In Katzenelnbogen gibt es die Weinhandlung und Brauerei Bremser im Hotel Bremser (20 17 Naspa) mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 1. - In Limburg ändert der Limburger Fussball-Club nach 3 Jahren seinen Vereinsnamen in 1. Limburger Fußballclub 07. - In Katzenelnbogen ist Herscheid Landeswegemeister. - In Diez wird Ernst Scheuern (51) zum unterlahnkreis Landrat bestimmt. - In Nastätten berichtet die Tageszeitung Nastätter Lokalanzeiger, daß alle 117 bei der nassauischen Kleinbahn beschäftigten Arbeiter dem Transportarbeiter-Verband beigetreten sind, weil der Privat-Eisenbahnerverband ihre Interessen gar nicht wahrnimmt, wodurch dort nur noch die 32 restlichen verbeamteten Kollegen verbleiben. - In Schulen müssen Elternbeiräte gewählt werden. - In Katzenelnbogen wird eine Ortsgruppe der SPD gegründet. - In Limburg wird der in Köln geborene katholische Zentrumspoliter und spätere deutsche Reichspräsident Wilhelm Marx (56) mit vier Kindern mit Johanna Verkoyen verheiratet, Präsident des Landgerichts Schiede 14 und schon nach einigen Monaten nach Berlin abberufen, wo er Senatspräsident des Kammergerichts wird. - In Herold gibt es das Gasthaus Heinrich Klos. - Der 18 55 von Rettert nach Amerika ausgewanderte Lollschieder Johann Philipp Gemmer (--) stirbt in St Louis, als berühmter Büchsenmacher und Gemmer-Rifle Erfinder und Besitzer der Hawken Gewehr Fabrik, die auch Karl Mays Old Shatterhand oder der Schauspieler Robert Redford benutzt. - In Diez wird die Ortgruppe Nassauer Altertumsverein gegründet, die sich im Gasthaus der Witwe Maxheiner trifft und deren Vorsitzender der evangelische Pfarrer Schwarz (--) ist. - In Hahnstätten wird der Sportverein 19 19 gegründet, obwohl es schon einen Turnverein gibt. - In Limburg wird ein Verein für Rasensport gegründet. - In Diez gründet sich der Diezer Fussballverein neu. - In Bad Ems singen nach einem Fußballspiel gegen den SV Braubach  drei Vereinsmitglieder das verbotene Deutschlandlied, weshalb sie von den französischen Besatzungsbehörden verhaftet werden und im Zuchthaus Diez eingesperrt und erst nach einer Kaution von 3.000 Reichsmark wieder freigelassen werden. Weil der bademser Fußballverein Preußen 19 09 verboten wird, gründet man den bademser Sportverein 09, worüber die bademser Tageszeitung Emser Zeitung berichtet. - In Lorch beginnt der lorcher Bürgermeister Pnischek den auf Straßen vom Rhein aus unzugänglichen Freistaat Flaschenhals mit den 8.000 Einwohnern der Städte Lorch und Kaub und in den Landgemeinden Lorchhausen, Sauerthal, Ransel, Wollmerschied, Welterod, Zorn, Strüth und Egenroth zu organisiern. Die Bevölkerung beginnt mit Schmuggel. Die auf der rechtsrheinischen Eisenbahnlinie verkehrenden Züge dürfen im Freistaat Flaschenhals nicht halten. - In Katzenelnbogen wird der Höhenzug von Herold über Ergeshausen bis zum Rupbachtal als Artillerieübungsgelände der französischen Besatzer genutzt die zum Brückenkopf Koblenz gehören. Um Herold herum schlagen Granaten ein. Das Gebiet wird zollgrenzlich zum unbesetzten Gebiet Aartal, Zollhaus, Ackerbach und Laufenselden schaft bewacht. - In Katzenelnbogen kauft Eugen Echternach (--) das Postgebäude Einrichstrasse 1 (20 23 Foto Ecke). Der erfolglos mitbietende Zahnarzt Schmidt zieht daraufhin in das Haus Burgstrasse 1. - In Nastätten heißt die Römerstrasse Hauptstrasse. An der Abzweigung zur Rheinstrasse steht vor dem Gasthaus Zur Krone eine einsame Laterne und gegenüber ein Hydrant mitten auf dem Gehweg. Alle Häuser sind verputzt, auch die mit Schmuckfachwerk und die im Schweizerstil mit kunstvoll verzierten Dachüberständen. Es gibt keine Keramik an den Häusern. Am Gasthaus Zum alten Rathaus Römerstrasse 1 (20 23 Akropolis) sind mehrere Bäumchen neu gepflanzt. - In Bad Schwalbach, Holzappel und Hühnfelden Kirberg löst die evangelische wiesbadener Paulinenstiftung ihre Stationen auf. - In Nastätten ist das Gasthaus Zur alten Post mit der Telefonnummer NASTÄTTEN 38 im Besitz von C Recken Witwe ein Haus ersten Ranges mit Fahrgelegenheit, Stallungen und Garage Poststrasse 3 (20 23 Volksbank). - Die bayerische Pfalz gehört zum neugegründeten KPD Parteibezirk Hessen-Frankfurt.

1918 Ende WWI. - Novemberrevolution - In Diez und Bad Schwalbach werden Zwangsbordelle eingerichtet. - In Niederselters wird die Mineralwasserquelle Königlich-Selters zur Staatsquelle Niederselters. - In Nastätten verurteilt das Amtsgericht Wilhelmine Spiestersbach aus Buch zu zwei Wochen Gefängnis und eine Frau aus Endlichhofen zu drei Monaten Gefängnis wegen sexuellen Kontakts zu einem Kriegsgefangenen. - In Limburg gibt es das Kriegsgefangenen Stammlager mit der Telefonnummer 113, das bei Fluchtversuchen von Kriegsgefangenen zu benachrichtigen ist. - In Holzhausen an der Haide beenden Gustel Beiersdörfer und der Polizeidiener Heinrich Krieger ihre Tätigkeit als Nachtwächter mit Spieß, Laterne, Horn und langem Umhang. Zu Mitternacht blasen sie zwölf Mal und rufen Zwölf is die Glock. - In Klingelbach sticht Lehrer August Herold aus der Bevölkerung für seine Liebe zum Wort Volksgenossen heraus. - Im Ruppertshofen wird alles Getreide und Mehl beschlagnahmt. Pro Morgen darf man nur 1 Zentner Saathafer behalten. Schulkinder sammeln 19 Kilogramm an Erdbeer-, Himbeer- und Brombeerblättern, die getrocknet und als Tee genutzt werden. Für die Militärpferde sammelt die Bevölkerung als Ersatzfutter 37 Kilogramm Laub. Das Bucheckernsammeln durch Schulkinder bleibt wegen der anhaltenden Nässe und vieler Kranker erfolglos. - Bogel wird französisch besetzt. Französische Gendarmen üben die Kontrollfunktion aus. - Die Grafschaft Holzappel wird aufgelöst. - In Filsen gibt Johannes Eschelbach sein 15 jähriges Amt als Bürgermeister auf. - In Limburg beginnt die Brauerei Menges mit einem Bierumsatz von 11.000 Hektoliter mit einer jährlichen Steigerung von 10 % wieder Bier herzustellen. - In Hohenstein an der Aar hat das Gasthaus Zur Burg Hohenstein von C Kessler Post und Telefon im Haus (20 18 Landgasthof Wiesenmühle). - In Bad Ems wird in der Römerstraße 62 von Alfred Lehmann das Hohenstaufen-Kino mit 300 Sitzplätzen geführt. - In Limburg stirbt Freiherr Theodor von Devivere (82), der Ehemann der Freiherrentochter Maria Schütz von Holzhausen. - In Nastätten wird der thüringer Johann Deckert (--) Fahrer und Monteur von Landarzt Lothar Cathrein (--). - In Burgschwalbach beschließt der Gemeinderat die lang ersehnte Elektrifizierung. Die Petroleumlaternen werden entfernt und durch elektrische Straßenlampen ersetzt. - Burg Sooneck fällt aus dem königlichpreußischzollernen Privatbesitz an den Staat. - In Schloß Schaumburg erstellt der thüringer Pressezeichner und Maler Rudolf Koch (62) Abbildungen von Schloß Schaumburg. - In Koblenz verkaufen Löhr und Becker auch ausländische Automobile wie Buick und Chevrolet. Bei Lastkraftwagen setzen sie auf MAN und Büssing. - In St Goar wird die Burgruine als Kronfideikommiss, ein gebundenes Sondervermögen, das zum Erhalt der wirtschaftlichen Kraft und des sozialen Ansehens der Familie und kein Zollern Privatvermögen, beschlagnahmt und der Verwaltung des preußischen Finanzministeriums unterstellt. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen kehren von 27 eingezogenen Männern 12 wieder zurück. Es werden französische Besatzungssoldaten einquartiert. - In Holzhausen Haide wird elektrischer Strom mit 120 Volt eingeführt und auf elektrische Straßenbeleuchtung umgestellt. Die evangelische Kirche erhält erst 6 Jahre später elektrisches Licht. - In Nastätten kauft man Ansichtskarten in der Buchhandlung Müller. Das Gasthaus Zur Krone ist weiß gestrichen. - In St Goarshausen kostet ein Brief nach Kitzingen 7,5 Kreuzer, der für die Beförderung per Zug als Bahnpost abgestempelt wird. - In Holzhausen Haide hat das Anwesen Otto Ecke Bäderstrasse/B274 (20 23 Nikolaus August Otto Museum) einen Eckturm zur Kreuzung. - In Nastätten stellt der Arzt Lothar Cathrein (--) den Mechaniker Johann Deckert (--) als seinen Fahrer ein. Ein Automobil ohne einen ausgebildeten Mechaniker und ohne technische Kenntnisse zu betreiben, ist noch unmöglich.

1917 Wetter: In Holzhausen ist es dauerhaft im Januar und Februar dauerhaft -25 Grad kalt. Der Winter wird zum Kohlrübenwinter. - Der in Koblenz geborene evangelische Kaufmann Hermann Funken (24) wird als Ballonbeobachter abgeschossen und überlebt. - In Michelbach übernimmt der Abwasser-Unternehmersohn Wilhelm Passavant (31) die väterliche Michelbacher Hütte. - In Niederlahnstein druckt die Stadt Geld Gutscheine über 25 Pfennig. - In Bad Ems gibt es eine neuerbaute städtische Schwemmkanalisation. - In Katzenelnbogen gibt es das Gasthaus mit Tanzsaal Zum grünen Wald Borngasse 1. - In Limburg wird an der Marienschule die in Physik und Mathematik studierte Schwester Erika Henkes neue Schulleiterin. - In Bad Ems gibt es die Tageszeitung Emser Zeitung. - In Ebertshausen werrden im Backes alias Backhaus während der Nacht Kriegsgefangene alias Zwangsarbeiter eingesperrt. - In Nastätten tötet eine Stichflamme den Heizer bei der Nassauischen Kleinbahn Philipp Berg (41) aus Oelsberg. - In Obernhof gibt es das Hotel Reusch Seelbacher Straße 2. - In Dörsdorf werden die beiden Kirchenglocken und die Kirchenorgelprospektpfeifen abgenommen. - In Katzenelnbogen wird von französischen Kriegsgefangenen die Rother Strasse ausgebaut. Sie beginnt am Ende der Marktstrasse, zieht sich quer durch das Wohngebiet bis zur 90 Gradkurve und folgt dann dem späteren Verlauf. - Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Fürst Friedrich August von Hanau (St) (53), der Sohn des in Kassel geborenen Graf Friedrich Wilhelm von Hanau (St) (++) und der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter Ludovika Gloede alias Gräfin von Schaumburg Ludovika von Schaumburg (++), beginnt nach dem Tod seines kinderlosen Onkels 4. Fürst Heinrich von Hanau-Horovice (++) um dessen Erbe, die fürstlich hanauischen Fideikomissherrschaften, zu kämpfen. - In St Goarshausen wird am Hafen der elektrischem Strom angetriebene Portaldrehkran Häusener Kran (19 99 stillgelegt) der duisburger Maschinenfabrik Jäger mit einer Tragkraft von 8 Tonnen nicht zum gewöhnlichen Be- und Entladen von Waren, sondern für den Fall von Niedrigwasser aufgestellt, um durch eine Teilweiseentladung die Weiterfahrt von Schiffen ermöglichen zu können, wofür sogar das Gleis der Eisenbahn Nassauische KLeinbahn verlängert ist. - In St Goar gibt es eine Badeanstalt (20 23 unmittelbar vor der Abbiegung von der Heerstrasse zur Fähre). Gegenüber in St Goarshausen ist die Badeanstalt in der Wellmicherstrasse 55 (20 23 Campingplatz Hemmer). - In Braubach wird der Betrieb der Nassauische Kleinbahn Eisenbahnstrecke Braubach~Oberlahnstein wegen Unrentabilität eingestellt, nicht nur weil die Staatsbahn parallel dazu verläuft, sondern auch weil die Kleinbahn mit 14 km/h und die Staatsbahn mit mehr als 80 km/h fährt. - In Nassau gibt es das Hotel Belle-Vue, Bezirksstrasse 6 und links daneben das Hotel Nassau Bezirksstrasse 8. Lahnschiffe alias Nachen landen im Nassauer Hafen, einer kleinen künstlichen Bucht, später direkt am Eingang des Freibades, am Gebäude des Nassauer Kanu Club an, da dort die Strömung hinter einer Rechtskurve der Lahn geringer ist als hinter der Kettenbrücke.

1916 Wetter: Katastrophale Kartoffelernte. - Jede Benutzung von Fahrrädern zu Vergnügungssfahrten und Ausflügen sowie zu Sportzwecken wird verboten. - In Katzenelnbogen bestätigen die beiden Ärzte des Instituts Private-Nervenheilanstalt Otto Wolff (49) und Walter Wolff (--) die Heilwirkung des Taunussprudels. - In Holzhausen an der Haide wird im Gasthaus Fuhr ein großer und sehr gut besuchter Kriegsabend abgehalten, bei dem der Turnverein und die Jugendwehr unter Leitung des Pfarrers und des Lehrers zwei vaterländische Theaterstücke aufführen. - In Holzhausen an der Haide wird die dritte Lehrerin Fräulein Sorito (26) durch Fräulein Jacobi (21) ersetzt. - In Kördorf gibt es vier jüdische Schulkinder. - In Limburg Dietkirchen werden auf dem Kriegsgefangenenlagerfriedhof Kreuze aufgestellt. - In Nassau wird der Turn- u Sportverein TuS Nassovia Nassau gegründet. - In Diez wird am Marktplatz 4 das Kino Markt-Lichtspiele (20 18 Gasthof Bremser) mit 400 Sitzplätzen eröffnet. - In Nassau gibt es das Gasthaus Zur Traube. - In Wasenbach wird in einer Wasenbacher Mühle elektrischer Strom erzeugt. - In Bad Schwalbach kommt der 56. Jahrgang der Tageszeitung Aar-Bote heraus, die auch Kreisblatt für den Untertaunuskreis und Tageblatt für Langenschwalbach ist. - In Diez kommt der 22. Jahrgang der Tageszeitung Diezer Zeitung heraus, die in Klammern auch Lahn-Bote heißt, die in der Rosenstrasse 30 mit der Telefonnummer DIEZ 17 ausgegeben wird. Sie dient als Kreisanzeiger und Kreiszeitung und ist mit dem 56. Jahrgang des Amtsblatts Amtliches Kreisblatt für den Unterlahnkreis verbunden, die auch in der bademser Tageszeitung Emser Zeitung beigefügt ist. - In Bad Ems erscheint der 68. Jahrgang der Emser Zeitung, die in Klammern auch Lahn-Bote heißt, die in der Römerstrasse 95 mit der Telefonnummer EMS 7 ausgegeben wird. - In Nastätten führt die Vereinsbank Nastätten eGmbH später Volksbank Schecks und Überweisungen alias den Giroverkehr ein.

1915 Wetter: Besonders gute Weinlese führt zu Milliardewein. - In Nastätten treffen 23 französische Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit ein. Weitere Kriegsgefangene werden in Bogel, Niederwallmenach und Oberwallmenach in der Landwirtschaft eingesetzt. Gespräche mit ihnen und das Zustecken von Zigaretten oder Geld ist bei Geldstrafe bis zu 1.500 Mark und einer Haftstrafe von einem Jahr Gefängnis verboten meldet die Tageszeitung Rhein-Lahn-Anzeiger, wo die Kriegsgefangenen als Arbeitskräfte angeboten werden. Sie müssen 12 Stunden pro Tag arbeiten, jede Zusatzstunde kostet 20 Pfennig. Der Arbeitslohn wird in Scheckmarken an die Zwangsarbeiter ausbezahlt. Der st goarshausener Justizrat Pannenbecker hält im Gasthaus Zur schönen Aussicht Sprechstunden ab. Der nastättener Bürgermeister Wasserloos warnt die Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen allzu freundlich zu behandeln. - Birlenbach hat 887 Einwohner, eine Steigerung in 80 Jahren von rund 100. - In Katzenelnbogen gibt es 30 Kriegszwangsarbeiter. - In Holzhausen an der Haide haben die Volksschüler von Frühjahr bis Herbst schulfrei, müssen aber Schwerstarbeit bei Feld- und Hausarbeiten leisten und bei Gummi- und Metallsammlungen mithelfen. Der holzhausener Lehrer Lenz muss zusätzlich in Bettendorf und Obertiefenbach Schulunterricht halten, da seine Kollegen zum Kriegsdienst einberufen wurden. - Katzenelnbogen Berghausen hat 235 Einwohner. - In Mudershausen wird ein neues Rathaus fertiggestellt, in dem auch ein Betraum, der Vereinsversammlungsraum, das Spritzenhaus und eine Gefängniszelle integriert ist. - In Nastätten besuchen 64 russiche nastätter Kriegsgefangene, 11 russiche bucher Kriegsgefangene und 11 irische oelsberger Kriegsgefangene die Ostersonntagsmesse. Am nächsten Tag besuchen 19 russische gemmericher, 16 irische endlichhofener und 22 marienfelser Kriegsgefangene die Messe. - In Limburg Dietkirchen sind 12.000 Kriegsgefangene im Kriegsgefangenenlager Limburg eingesperrt, das tagsüber menschenleer ist, da viele bei den Bauern, in limburger Betrieben und in den Steinbrüchen arbeiten müssen. - In Bad Ems verzeichnet die Malbergbahn massive Besucherrückgänge. - In Rückershausen erhält die Familie Birk eine Konzession zur Erzeugung von elektrischem Strom in der ehemaligen alten Erbleihmühle. - In Katzenelnbogen beginnt man mit dem Ausbau der Straße nach Niedertiefenbach. - In Diez wird in der Wilhelmstraße 47 das Kino Modernes Theater mit 400 Sitzplätzen eröffnet. - In Laurenburg gibt es das Gasthaus Zum Schiff von Ad Wolff. - In Dörsdorf werden Kriegsgefangene aus Limburg beschäftigt. Sie werden in Saal der Gasthaus Ohlbach festgehalten. - In Dörsdorf gründet sich für einige Wochen eine Bürgerwehr gegen hungrige Städter, die ein Wachlokal im Schulsaal einrichtet und außer Schaden nichts bringt. - In Bad Ems stirbt die frankfurter bankierstochter Freiherrentochter Sophie Stein (68) verheiratet mit dem kölner Industriellen Cornelius Wilhelm von Heyl Herrnsheim (72). - In Katzenelnbogen Klingelbach übernimmt die evangelische Paulinenstiftung das Fürsorgeheim Lindenmühle, wo 30 schulentlassene Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren für ihren Lebensunterhalt auf 4 Hektar Land arbeiten müssen, ganz. - In Oberwesel wird der katholische Schreinermeistersohn, Schreinermeister und Politiker Johann Peter Josten geboren.

1914 Wetter: Missernten. Weinlese fällt schlecht aus. - Beginn WWI. - Das Automobilrennen Taunus Höhen Fahrt, veranstaltet vom Wiesbadener Automobil Club führt ua auch über Diethardt, Nastätten, Holzhausen, Singhofen, Nassau, Welschneudorf, Montabaur, Diez, Zollhaus, Panrod und Hühnerkirche. Durchschnittsgeschwindigkeit ist 40 km/h. Ortschaften müssen mit 20 km/h passiert werden. Auf freier Strecke wird gefahren so schnell es geht. - Das Verfüttern von Brotgetreide wird verboten. - In Holzhausen an der Haide gibt es ein Postamt, in dessen Amtszimmer über den Morseapparat die Mobilmachung befohlen wird. Bürgermeister Sartorius ist zugegen. In Obertiefenbach findet ein Abschiedsgottesdienst für die Soldaten statt. - In Limburg Dietkirchen wird ein Kriegsgefangenenlager für 10.000 Gefangene eingerichtet. - In Nastätten gründen Geistliche eine Kriegszeitung für das Dekanat Nastätten. - In Bad Schwalbach heißt die 53. Ausgabe der Tageszeitung Aarbote von Friedrich Wagner (--) mit vollem Titel Aar-Bote Kreisblatt für den Unter Taunus Kreis und Tageblatt für Langenschwalbach. die Titelseite beginnt mit Gedenktagen und dem Amtlichen Teil. Sonntags enthält sie einen Unterhaltungsteil. Sie erscheint sechs mal wöchentlich, außer montags, und kostet bei Abholung 1 Mark pro Quartal und hat ihren Sitz in der Adolfstrasse 2. - In Holzhausen an der Haide werden interkonfessionelle Frauenabende in Gasthöfen abgehalten. - In Holzhausen an der Haide wird der in Bad Camberg geborene zweite Lehrer Joseph Becker (21) zum Kriegsdienst eingezogen. - In Holzhausen an der Haide wählt die Dritte Klasse, die weniger als 15 Mark und 29 Pfennig Gemeindesteuer zahlt, danach die Zweite Klasse, die bis 51 Mark und 5 Pfennig Gemeindesteuer zahlt und eine halbe Stunde bis Mittag die Erste Klasse die bis 190 Mark und 3 Pfennig, also den Höchststeuersatz bezahlt. - In Nastätten werden erste Siegesnachrichten mit Böllerschüssen gefeiert. - Zur Abfahrt der ersten Soldaten herrscht auf dem Land nicht so große Kriegsbegeisterung wie in den Städten. - In Holzhausen werden 70 - 80 ärmere meist katholische und zT französisch gesinnte metzer Bürger kurzzeitig einquartiert. - In Holzhausen gründet sich der Vaterländische Frauenverein, der Kleidung herstellt und Pakete an die durch Diez uns St Goarshausen ziehenden Truppen verteilt. - In Katzenelnbogen wird eine erste weibliche Lehrkraft Fräulein Peters eingestellt. - In Marienfels werden Stromleitungen verlegt und elektrische Glühbirnen benutzt. - In Diez hat der Lehmpastor Emanuel Felke (68) Louise Seher Straße 20 (20 17 Hotel Villa Oranien) große Einbußen mit seinen naturheilkundlichen Kuren in der ehemaligen Landratsvilla. - In Bad Ems gibt es am Tag vor dem WWI 2.412 Kurgäste. - In Bad Ems filmt mit seiner selbstgebauten Kleinbild und selbsterfundenen 35mm Rollfilm-Kamera der wetzlarer Leica Entwicklungschef Oscar Barnack (35) den Kurbetrieb. Kurgäste trinken Quellwasser aus 0,3 Liter Glaskrügen offen auf der Straße. Auf der Lahn fährt ein überdachtes Ausflugsboot. - In Limburg hat die Brauerei Menges einen Bierumsatz von 36.000 Hektoliter Bier und beginnt mit Um- und Erweiterungsbauten. - Beim zweiten offiziellen Prinz Heinrich Flug, bei dem 4 Offiziersflieger tödlich abstürzen, wird Limburg bei der zweiten Etappe von Köln nach Frankfurt überflogen. - In Bad Ems warnt die Tageszeitung Emser Zeitung vor der Verbreitung von Tartarennachrichten, die schon vor der offiziellen Bestätigung den Kriegsausbruch melden. - In Diez wird das villenartige Kasino der diezer Garnison Schöne Aussicht Straße 2 erbaut. - In Bad Ems werden nach dem Umbau des Kursaales auch die offene Kolonnaden zur Römerstrasse hin durch geschlossene ersetzt. - In Klingelbach wird ein eigenes autarkes Stromnetz eingerichtet. - In Rückershausen wird der Saal des Gasthauses Schönborn später Zur Linde zum Kriegsgefangenenlager umfunktioniert. - In Andernach verliert auf Burg Namedy die Ehefrau und gleichzeitig Cousine des preußischen Generalleutnant Prinz Karl Anton von Zollern Sigmaringen (St) (46), die belgische Prinzentochter Josephine von Sachsen Coburg und Gotha (St) (42), durch den Kriegsbeginn ihre königliche Apanage. - In Limburg wird im Gasthaus Germania das Kino Modernes Lichtspieltheater eröffnet. - In Limburg gibt es drei Gasthäuser mit Saal, Germania mit Kino Modernes Lichtspieltheater, Krone alias Quelle und Zur Post alias Schöne Aussicht. - In Limburg veranstaltet der SV Limburg 11 ein Sportfest auf Giersch Berg. - In Limburg werden auf dem Marktplatz Pferde für den Kriegsdienst ausgehoben. - In Limburg druckt die Limburger Vereinsdruckerei den 45. Jahrgang der Tageszeitung Nassauer Bote von Chefredakteur Albert Sieber. Die Zeitungs-Expedition ist in der Diezerstraße 17 mit der Telefonnummer 8. - In Limburg gibt es einen (Bier) Brauer-Gesellen-Verein. - In Limburg veranstaltet das Modehaus Schönebaum große Verkaufsaktionen. - In Limburg laufen im Kino am Neumarkt 10 ua folgende Filme: Der Tag im Bild, Der Sieger im Rennen, der Indianerfilm Zur glücklichen Prärie, Kleingewerbe in China, der komische Film Das Huhn mit goldenen Eiern, der humoristische Film Die drei Schwiegermütter, Maxens Hut und Einlagen. Zutritt ist erst ab 16 Jahre. - In Limburg finden im Hotel Deutsches Haus sonntägliche Militärkonzerte statt. - In Limburg zeigt das Kino Apollo Theater in der Untere Grabenstraße 29 ua das Film-Drama Sein guter Engel in 4 Akten und die Wochenschau Pathé journal. - In Burgschwalbach besitzt Wilhelm Busch ein Dreirad mit Motorantrieb. - In Zollhaus besitzt Schmiedemeister Crass ein selbstfahrendes Dampflokomobile mit einer selbstgefertigen Holzschneidemaschine. - In Katzenelnbogen wird das Telefonnetz ausgebaut, wobei ein Mast am Bürgermeisteramtsgebäude Untertalstraße 8 aufgestellt wird. - In Nassau hat das Hotel Ilk mit der Telefonnummer 326 eine eigene Shell Tankanlage der Rhenania Ossag Düsseldorf und neben eigenen Garagen auch eine eigene Reparaturgelegenheit für Automobile. - In Nassau ist der Bahnhof Nassau Haltestelle der Schnellzüge Trier-Berlin. Das Kurhaus Bad Nassau ist als Sanatorium weltbekannt. Nassau wirbt damit keine Kurtaxe zu verlangen. - In Dörsdorf übernimmt Pfarrer xxx den Schulunterricht, weil der erste Lehrer Köster nach Eschborn versetzt wird und der 2. Lehrer Boersch eingezogen wird. - In Dörsdorf gibt die Weidgesmühle die Bäckerei und die Ölmühle auf. - In Braunfels verlegt die Schlossbrauerei Braunfels die Produktion mit der neuen Esslinger Dampfmaschine an die Obermühle. - In Limburg wird Graf Ferdinand von Zeppelin (76) auf dem Bahnhof von Sanitäterinnen mit Blumen beschenkt. - In Kloster Arnstein wird nach seiner Priesterweihe in Limburg der in Prath bei St Goarshausen geborene Bauernsohn und Mundartdichter Wilhelm Reuter (26), der erst mit 22 Jahren im hadamarer Konvikt Bernardium das Abitur abgelegt hat, neuer katholischer Kaplan, wonach er sich als Sanitäter zum Kriegsdienst meldet. - In Nastätten endet die Amtszeit des in Remscheid geborenen nastättener Bürgermeister Otto Lange (36). - In Bad Schwalbach erscheint der 53. Jahrgang der Tageszeitung Aar-Bote. - In Braubach wird das Hotel Deutsches Haus Friedrichstraße 12 (20 22 Stadtverwaltung) im barockisiernden Stil erbaut und eröffnet. - In Lohrheim wird durch den Bau eines Quellwasserbrunnens eine Trinkwasserleitung gebaut und der Ort an das elektrische Stromnetz angeschlossen. - Der Fremdenverkehr in Bad Schwalbach und Bad Ems bricht völlig zusammen. - In Katzenelnbogen wird im Rupbachtal ein Turnertreffen abgehalten, wobei 20 junge Männer von ihren Trainern begleitet gegeneinander antreten. Es gibt mindesten 70 ausnahmlos männliche Zuschauer. Wichtige Männer tragen Vollbart. Alle Männer tragen weiße Hemden mit Schlips, Batschkapp oder Hut und hohe Lederstiefel. Fast alle tragen Taschenuhren an Ketten. - In Holzhausen ist xxx Krieger (--) Ausscheller alias Polizeihelfer alias Polizist. - In Holzhausen wird die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg (St) (50) bei ihrer Fahrt auf der Bäderstrasse nach Nassau  erkannt, wo sich der Kaiser befindet. Weil man ahnt, dass sie wieder zurückfährt, warten die Dorfbewohner solange und stehen bei der Rückfahrt mit Fahnen und Fähnchen Spalier. - In Holzhausen wartet Bürgermeister Sarius (--)  im Postamt vor dem Telegraphenapparat auf die Kriegserklärung. - In St Goarshausen hat das ehemalige Institut Hofmann alias Gymnasium Bahnhofstrasse 24 (20 23 Loreleyhalle) ein angebautes Hallenbad und zu dem quer verlaufend eine Turnhalle mit Kegelbahn und naturwissenschaftliche Räume. Der Bahnhofstrasse gegenüber befinden sich die Internatsräume mit Speisesaal alias Aula. - In Nastätten bricht der Export von Sinaro, zusammengesetz aus den Besitzernamen Sina Oppenheimer und Rosa Henning mit dem alias Schwaller Wasser mit englischsprachigem Etikett als natural sparkling mineral water alias Tabelwater nach Großbritannien und die Kolonien mit einem Maximum von 340.000 Flaschen völlig zusammen. - In Nastätten besitzt der Metzger xxx Oberländer (--) das Gasthaus Zum Schwanen in der Römerstrasse 8 (20 23 Kino Center), das einen kleinen Speisesaal mit 6 Tischen mit jeweils vier Ratanstühlen, zwei kleine dreiflammige Deckenleuchten und einen mittelgroßen runden Wandspiegel hat, der an der Zimmerdeckenkanten schräg aufgehängt ist. Der Raum ist mit einer Textiltapete mit etwa 15 cm breiten sekrechten Streifen tapeziert. Links vom Eingang ist das Gasthaus, rechts die Metzgerei. Rechts nebenan gibt es das Gasthaus Russischer Hof Römerstrasse 6.

1913 Wetter: Missernte. Totalausfall bei der Weinlese. - In Limburg wird der in Eltville geborene Augustinus Kilian (57) siebter katholischer limburger Bischof. - Bad Ems erhält den Namenszusatz Bad. - In Katzenelnbogen hat die Taunus-Sprudel GmbH Katzenelnbogen die Telefonnummer 12. Es werden in Zusammenarbeit mit der Nervenheilanstalt Wasserkuren angeboten und Wasserabfüllanlagen gemauert. - In Katzenelnbogen wird im Hotel Bremser (20 17 Naspa) das Gaslicht durch elektrisches Licht ersetzt und eine Zentralheizung eingebaut. Angeschlossen ist auch die Brauerei Bremser. - In Holzhausen gibt es einen neuen gemischten Kirchenchor, den Lehrer Hugo Lenz dirigiert. - In Holzhausen an der Haide wird der monatlich einmalige katholische Gottesdienst auf vierzehntägig erweitert. - Die Nassauische Kleinbahn befördert ein Maximum von 350.000 Tonnen. - In Fachingen verkauft die Staatlich Mineralbrunnen Siemens Erben oHG 6.300 m³ Quellwasser. - In Dausenau wird der Verleger Waldemar Schütz geboren. - In Bad Ems ist das Theater umgebaut. - In Holzappel wird der Bärenbrunnen aufgestellt. - In Nassau wird die Nassauer Union-Brauerei von der Königsbacher Brauerei AG aufgekauft. - In Limburg kommt der 76. Jahrgang der Tageszeitung Limburger Anzeiger mit der Telefonnummer 82 heraus. Sie nennt sich auch Limburger Zeitung und Limburger Tageblatt. - In Limburg unterliegt auf dem Marktplatz die Fußballmannschaft des Sportverein Limburg 11 der Mannschaft des Rasensportverein Viktoria Dauborn mit 1:4. Der besonders strenge dauborner Trainer Ewald Pfeiffer ohrfeigt seine Mitspieler. Hoch gespielte Bälle werden regelwidrig schon mal gerne mit der Hand gefangen. - In Limburg wirbt das jüdische Modehaus Löwenberg auf riesigen Zeitungsannoncen mit unseriösem Räumungsausverkauf. - In Diez wird ein allgemeines Stromnetz aufgebaut und die Stadt an das überörtliche Drei-Phasen Hochspannungsnetz angeschlossen: Das bereits bestehende private freiendiezer Stromnetz der Papiermühle Aarstraße 30 wird daran angeschlossen. - In Limburg kaufen die Mainkraftwerke MKW das Laufwasserkraftwerk um Strom in ihr Netz einzuspeisen. - In Friedrichssegen kaufen die Mainkraftwerke MKW das Laufwasserkraftwerk um Strom in ihr Netz einzuspeisen. - In Dörsdorf liefern die MKW erstmals Strom alias Starkstrom. - In Nievern ist im Bahnhof ein mechanisches Stellwerk zur Bedienung der Bahnschranke eingebaut. - In Mudershausen erhält die Schule elektrisches Licht. - In Bonscheuer baut die Krupp AG eine eigene 750 m lange Grubenbahn vom Stollenmundloch des tiefsten Förderstollen Tiefer Stollen zum Bahnhof der Aartaleisenbahn in Rückershausen. - In Langenscheid wird ein elektrisches Stromnetz aufgebaut. - In Balduinstein sieht die Gemeinde ihre Chance im Tourismus und gründet dafür einen Heimat- und Verkehrsverein, weshalb man sich im Folgejahr als Ausflugsort und Ferienort bewirbt. - In Nassau wird der Sportverein TuS Nassovia Nassau gegründet, der auch eine Fußballmannschaft hat. - In Nastätten erbaut der Bauunternehmer Karl Hehner (--) in der Bahnhofstrasse 13 (20 23 Rewe) das erste Haus unmittelbar am Bahnhof, das nicht zum Bahnhofskomplex gehört und ein Manssardenwalmdach und einen schmucklosen Jugendstileckerker mit ungewöhlich schmalen und hohen Fenstern hat (19 99 abgerissen). - In Holzappel wird der Bärenbrunnen errichtet und das heruntergekommene Melanderhaus wieder in Stand gesetzt.

1912 Wetter: Furchtbares Unwetter, bei dem in Kasdorf ein Blitz einschlägt. - In Limburg gibt es zwei Volksschulsysteme. - In Katzenelnbogen Berghausen wird von Karl Schmidt und Erich Schmidt der Taunussprudel gegründet. - In Katzenelnbogen feiert man die 600 Jahr Feier. - In Diez Freiendiez beziehen die ersten Gefangenen das Zentralgefängnis Freiendiez, das direkt an die Lahntalbahn Eisenbahn angeschlossen ist und dessen Personal mit Residenzpflicht in 61 Wohnungen direkt um den Zuchthauskomplex wohnt. - In Dillenburg, Herborn, Rennerod, Marienberg, Selters, Hachenburg, Wetzlar und Altenkirchen gewinnen die Antisemiten der CSP die absolute Mehrheit bei der Reichstagswahl. - In Marburg gewinnen die Antisemiten der DSP die absolute Mehrheit bei der Reichstagswahl. - In Gießen gewinnen die Antisemiten der WV die absolute Mehrheit bei der Reichstagswahl. - Reichsweit erhalten die Antisemiten 2,5 % bei der Reichstagswahl. Die SPD ist die Judenpartei. - In LimburgDiezRunkelWeilburgHadamar, Bad Schwalbach und Wiesbaden gewinnt die Nationalliberale Partei bei der Reichstagswahl. - In St GoarshausenBraubachNastättenMontabaurWallmerod gewinnt die katholische Zentrumspartei bei der Reichstagswahl. - In Dausenau gibt es eine Fähre hinter Lahnstraße 22. - In Bad Ems wird der Kursaal im Nassauer Badehaus im Neubarock um den Theatersaal, den Kammermusiksaal und den Lesesaal erweitert (20 23 Spielbank). - In Katzenelnbogen wirbt die Heilanstalt Dr Wolff mit Therapien durch Erholung, Sport und Dauerbäder bei großer Unuhe, die als Irrenanstalt und Heilanstalt gelistet ist. - In Rückershausen wird ein Turnverein gegründet. - In Limburg wird am Neumarkt 10 das Kino Lichtspieltheater am Neumarkt von den Gebrüdern Reuss eröffnet. - In Nastätten wird das evangelische Pfarrhaus im Stil einer Villa Paul-Spindler-Straße 4a erbaut. - In Altendiez beginnen die Gebrüder Latsch auf der gegenüberliegenden Lahnseite als Gewerkschaft Nachod einen 50 Meter hoher Kalksteinrücken abzubauen. - In Burgschwalbach wird nach langjährigen erfolglosen Beschwerden bei Bürgermeister Heymann über die unhygienischen Zustände am Lucasbrunnen und den Hausbrunnen eine Wasserleitung gebaut. - In Allendorf stoßen bei der Maiblumenlai zwei Lokomotiven (bei einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h) der Nassauischen Kleinbahn auf dem einspurigen Gleis frontal zusammen, wobei es zwei Schwerverletzte gibt. - In Nastätten fährt eine Lokomotive der Nassauischen Kleinbahn Richtung Braubach ohne Zugführer ab. Mit der in Dachsenhausen abgekoppelten Lokomotive holt man vergeblich den Zugführer, der sich bereits mit einem Milchfuhrwerk auf den Weg gemacht hat. - In Katzenelnbogen baut der Bergbauingenieur Schick in der Lahnstraße 30 die Villa Schick. - In Katzenelnbogen ist Reetz Hausvater des Elisabeth-Stifts. Seit 18 88 hat er 111 Waisenjungen und 89 Waisenmädchen in einer großfamilienähnlichen Gemeinschaft aufgezogen. Wer nicht pariert wird verprügelt und eingesperrt. Es herrscht absolute Kontrolle. - In Eschhofen wird die Eisenbahnstrecke nach Höchst am Main zweigleisig ausgebaut. - In Oberlahnstein nimmt der moskauer Landschaftsmaler Nikolai von Astudin (65), verheiratet mit der braubacher Tiermalerin Johanna Meineke (--), seinen Altersruhesitz. - In Limburg ist das Bischöfliche Schloss rechts neben der Stadtkirche am Bischofsplatz und das Landratsamt links neben der Kapelle in der Erbach 2. - Der in Neuwied geborene Carl von Moers (41) nimmt als Military- und Dressur-Reiter an den Olympischen Spielen in Stockholm teil. 9 der 12 deutschen olympischen Reiter sind adelig, darunter der Prinzensohn Friedrich Karl von Preußen (St) (19). - In Nassau wird der Adelsheimer Hof, der bisher als Realschulgebäude benutzt wird, nach zwei Jahren Renovierungsarbeit zum Rathaus umfunktioniert, wobei die Hofseite mit den Erkern und die Südfront vom alten Verputz befreit ist, wobei das ungewöhnlich schöne und reich mit Schnitzereien geschmückte Fachwerk wieder entdeckt wurde. - In Attenhausen eröffnet eine Bäckerei. - In Wasenbach wird Karl Armand (--) neuer Dorfschullehrer, was er 24 Jahren bleibt. - In Katzenelnbogen erhält das Haus Obertalstrasse 1 eine neobarocke Fassade mit Jugendstilornamenten. - In Holzhausen begeht die freie, zugezogene und privat untergebrachte  Schwester, eine evangelische Diakonisse, eine von mehreren, die sich um Kranke und Bedürftige kümmern, Fanny Schneider (--) nach 5 Monaten das Leben. Pfarrer Martin Schmidt (--) übernimmt skrupellos die Vorwürfe von äußerst unerquicklichen Umständen und widersetzt sich nicht, als man sie nicht kirchlich wie eine Verbrecherin beerdigt, woraufhin er sogar weiter zwei Fälle anführt, wo Schwestern haltlos dastanden. Er wünscht sich ein richtiges Diakonissenheim, worauf er aber noch 21 Jahre warten muss. - In Nastätten beginnt die Druckerei von Paul Müller (--) die seit 18 76 existierende Tageszeitung Rhein- und Lahnanzeiger in der xx strasse zu drucken. - In Hünfelden Kirberg hat das Heim Bethesda für Arme und Hilfsbedürftige der evangelischen wiesbadener Paulinenstiftung 20 Pfleglinge und gegenüber das Erholungsheim Bethanien mit 9 Zimmern des Jungfrauenvereins. - In Katzenelnbogen wird das idyllische Landwohnhaus Lahnstrasse 23 mit einem rückwärtigen schmucklosen zweistöckigen viertelrunden Jugendstilbalkon erbaut. - In Oberlahnstein nimmt der n Moskau geborene Landschaftsmaler Nikolai von Astudin (68) verheiratet mit der braubacher Malerin Johanna Meineke (--) seinen Altersruhesitz. - In Lorch erbaut xxx von Krupp (--) eine schlossartige 40 Zimmer Villa mit Nebengebäuden, 900 Quadratmeter Wohnfläche und sechseinhalb Hektar Grundstück Haus Rheinberg im Wispertal.

1911 Wetter: Im Hochsommer 35 Grad im Schatten. Ein Unwetter mit Blitzeinschlag führt in Kasdorf zu einem Scheunenbrand. - In Ruppertshofen kommt es zu einer Brandstiftung, wobei ein Wohnhaus abgerissen werden muss um die Ausbreitung des Feuers zu verhindern und wobei einem bogeler Feuerwehrmann ein Stein auf den Kopf fällt. - Die Main Lahn Bahn wird zweigleisig ausgebaut. - In Katzenelnbogen steigt Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (52) während des Kaisermanövers im Hotel Bremser (20 17 Naspa) mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 1 ab. Das Gebäude hat einen neuen angebauten Eckturm. - In Holzhausen an der Haide finden Frauen- und Männerversammlungen statt und der dörsdorfer Dekan führt eine Kirchenvisitation durch. - In Bonscheuer wird eine Grubenförderbahn von der Grube Bonscheuer zum Bahnhof Rückershausen gebaut. - In Nassau wird das Gasthaus Zum nassauer Löwen Obertal 11 Stammhaus der Brauerei Nassauer Löwe. Die Brauerei wird vergrößert und ein Schmuckstück der Stadt. - In Weinähr gibt es die Gastwirtschaft Linscheid der Witwe Linscheid mit der Telefonnummer NASSAU 29. - In Limburg wird in der neugegründeten Frauenfachschule in der katholischen Marienschule eine Schulturnhalle mit kleiner Theaterbühne gebaut. In der Schulturnhalle mit überlebensgrossem Kreuz gibt es Seile, Barren, Strickleitern und einen Klavierflügel. - In Freiendiez wird der Sportverein Freiendiez gegründet. - In Bad Ems wird im Hotel Continental das Kino Neues Kinema eröffnet. - In Bad Schwalbach hat das Kurhaus die Telefonnummer 143. - In Freiendiez wird der Sportverein Freiendiez gegründet, wo man auch Fußball spielt. - In Katzenelnbogen gibt es das Gasthaus Zur Post von Karl Meier (20 19 Metzgerei Schmidt Einrichstraße 2). - In Koblenz montieren die Fahrradhändler und frankfurter Adlerwerke Automobilhändler Carl Löhr und Otto Becker in der neu gebauten Halle Ecke Löhrstrasse/Bahnhofstrasse Karosserien nach Kundenwunsch. - In Nastätten wird der Sohn Lothar Lange de Brünn von dem in Remscheid geborenen nastättener Bürgermeister Otto Lange de Brünn (33) geboren. - In Attenhausen brennt die Scheune der Gastwirtschaft Wilhelm Pfaff und die von xxx Fischer, wobei alle Geräte des Turnverein Attenhausen verbrennen, wodurch dieser in Existenznot gerät. - In Pissighofen müssen die Bewohner gezwungen werden sich an die neue Trinkwasserleitung anschließen zu lassen. - In Diez und Limburg verkauft Wilhelm Möbus (--) Adler Automobile, die er auch auf Dauer vermietet. Dazu verkauft er auch Adler Fahrräder, die in Frankfurt hergestellt werden. - In Diez findet auf dem Neumarkt der Fruchtmarkt statt, wobei die von Pferden und Rindern gezogenen Karren, Planwagen und Transportmittel jenseits der Brücke auf dem Enst Scheuern Platz geparkt werden. - In Diez berichtet die Diezer Zeitung von einem Fußballwettspiel auf dem oraniensteiner Exerzierplatz gegen die 1. Mannschaft des Coblenzer Ballspiel Vereins 1 900, das unter der Ungunst der Witterung und der Unfähigkeit des Schiedsrichters mit 2:3 verloren wurde. Das Rückspiel zwei Wochen später wurde dann gewonnen. - In Bad Ems wird der als 1. Emser Fußballclub gegründete FC Britannia, wegen Anfeindungen antideutsch zu sein, von der Polizei solange gegängelt, bis man ihn in FC Preußen umbenennt, wonach man wieder im Stadtzentrum auf den Kauth Wiesen in der Wiesbach ua gegen Hanau 94, Aachen, Offenbach und Koblenz 19 00 spielen darf. Außerhalb der Rasenflächen ist das Tragen der Trikots verboten und wird mit Haft bestraft. - In Bad Ems bauen die Nassauische Landesbank und die Nassauische Sparkasse in der xxx Strasse xx eine neue klassizistische Sparkasse mit Rundbogenfenstern nach dem Vorbild der wiesbadener Hauptstelle. - In Nastätten hat das Gasthaus Zur Lilie Römerstraße 49 (22 23 vor Abriss) von Valentin Lenhard (--) eine schräg vorgesetzte Bruchsteinmauer mit Eingangstor unmittelbar vor dem Eingang. Die Hauptstrasse alias Römerstrasse und der Platz haben Kopfsteinpflaster. Gegenüber an der Ecke steht ein Telefonmast mit drei Kontakten. - In Katzenelnbogen Klingelbach übernimmt die evangelische Paulinenstiftung die Verwaltung für das Fürsorgeheim Lindenmühle, wo 30 schulentlassene Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren für ihren Lebensunterhalt auf 4 Hektar Land arbeiten müssen. - In Katzenelnbogen ist das Haus Untertalstrasse 5 ein Sichtfachwerkhaus.Links anschließend steht eine Scheune mit großem Scheunentor. Das zweistöckige Gasthaus Hofmann hat ein Mansardenwalmdach. Zur Einrichstrasse hat der erste Stock ebenfalls Sichtfachwerk. - In Kaub verkauft der  in Venedig geborene und 19 08 entmündigte Militär a la suite Herzogssohn Heinrich Borwin von Mecklenburg Schwerin (St) (26), der 19 14, ausgewandert nach Amerika, in Arizona ein Leben als Cowboy führt, das ihm überraschenderweise sehr gefällt und dessen Eltern bereits fünf Jahre zuvor entmündigt worden sind, die Burg Gutenfels an den in der Pfalz geborenen und in Wiesbaden wohnenden Stahlindustriellen Josef Massenez (72)

1910 In Limburg Blumenrod reißt sich beim Rückflug nach Bad Homburg das Luftschiff Z2 los und zerschellt bei Weilburg, wohin der diezer Bauunternehmer Baltzer (--) mit seinem Automobil fährt, wo er als Souvenir ein Stück der Hülle an sich nimmt. - Limburg hat 10.965 Einwohner und Bad Schwalbach hat 2.708 Einwohner, davon 123 Juden und Holzhausen an der Haide hat 740 Einwohner, 589 evangelisch, 111 katholisch und 40 Juden. - In Nassau stirbt der in Russland geborene Chemiker und Süßstoff Saccharin Entdecker Constantin Fahlberg (57) in seiner Villa Fahlberg. - In Diez wird Renate Lenz-Fuchs geboren (1983 diezer Stadtbürgermeisterin). - In Katzenelnbogen wird ein Geschichtsverein gegründet. - In Holzhausen an der Haide gründet der Vikar Hermann Teklenburg den Turn- und Sportverein. - In Holzhausen an der Haide besorgt die katholische Kirchengemeinde einen Eremiten, der fast nichts kostet, der Gottesdienst hält. Dieser gibt seine Tätigkeit jedoch schon bald aus ungenannten Gründen auf. - In Holzhausen an der Haide übernimmt die zwangsweise unverheiratete Lehrerin Fräulein Amalie Schirlo (20) die neu eingeführte dritte Klasse der Volksschule, die in der Lehrerwohnung eingerichtet wird. Der erste Lehrer Lenz zieht deshalb aus. - In Holzhausen ist die Post und das Telegrafenamt in der Bäderstraße 24 im Haus Alte Post untergebracht. - In Holzhausen an der Haide gibt es 42 Pferde, 481 Rinder, 478 Schweine und 142 Schafe. - In Bad Ems wird ein Volksbad eingeweiht. - In Kaub brennen mehrer Häuser ab. - In Dahlheim wird der aus St Goarshausen stammende Schriftsteller Jörg Ritzel (46) von der Bevölkerung arg bedrängt, weil er sich bei Recherchen für einen neuen Roman allzu auffällig als Fremder im Ort umsieht. - In Lahnstein feiert der Besitzer von Burg Lahneck, der Kapitän zur See  Robert Mischke (45) den ersten deutschen Schlachtenkreuzer der Marine befehligen zu dürfen. - In Rheindiebach wird die Ruine der Ruine Burg Fürstenberg gegenüber von Lorch nach dem Tod der wieder Fürstenwitwe Marie von Nassau Oranien (St) (69) an den reichen bacharacher Posthalter und Wirt vom Gasthaus Posthof xxx Wasum (--) verkauft. - In Katzenelnbogen schafft die Freiwillige Feuerwehr eine fahrbare Leiter an. - In Bad Schwalbach ist beim Besitzerwechsel das Café Wagner Brunnenstraße 41 eine Attraktion, wo man beim Kännchen Mocca die beliebten Mohrenköpfe und Schillerlocken verzehrt. - In Limburg trägt der Limburger Fussball Club nach 3 Jahren ein erstes Spiel gegen einen anderen Verein aus. - In Bad Ems wird ein Volksbad erbaut. - In Burgschwalbach weigert sich der Bürgermeister Heymann das Dorf von den Mainkraftwerken MKW an das Stromnetz anschließen zu lassen, weshalb es weiterhin Petroleumlaternen gibt. Die Stromleitung wird am Dorf Burgschwalbach vorbeigeführt. - In Seelbach gibt es das Gasthaus Anton Krebs. - In Katzenelnbogen gibt es das Gasthaus mit Tanzsaal Zum grünen Wald Borngasse 1. - Katzenelnbogen ist laut Automobil Kartenatlas Conti Landstrassen Atlas nur mit drei Automobilstrassennebenrouten mit Zollhaus, Hahnstätten und Obernhof verbunden. Die Verbindungen nach Kemel über Laufenselden und Diez über Schönborn ist nicht eingezeichnet. Die Strecke Wiesbaden Platte Bleidenstadt Bad Schwalbach und von dort über die Bäderstrasse nach Nassau gilt wie die Hühnerstrasse Wiesbaden Limburg als Automobilstrassenhauptroute. Die Verbindung Burgschwalbach Panrod ist als Fußweg eingezeichnet. Am Mittelrhein wird der gesamte Automobilverkehr linksrheinisch abgewickelt. Zwischen Rüdesheim bis Braubach ist keinerlei befahrbare Strecke vorhanden. Eine Automobilstrassennebenroute von der Bäderstrasse ab Bad Schwalbach endet in Lorch und die zweite von Katzenelnbogen über Nastätten in St Goarshausen, wo es Fähren gibt. Die Loreley ist als Lurlei eingezeichnet. - In Burgschwalbach wird die Schule Schloßstraße 8 im Reformbausstil verputzt und verschiefert erbaut. - In Nassau wird die Villa Obernhofer Straße 41 mit einem großzügigen Park und Zufahrtstor erbaut. - In Niederlahnstein wird in der Bahnhofstraße 34b eine Villa im späthistoristischen Baustil mit Jugendstilelementen erbaut. - In Lollschied werden letztmals Leinenweber erwähnt. - In Freiendiez ist Karl Hatzmann (--) Besitzer der ehemaligen Papiermühle Aarstraße 30 in der ein Garbe-Lahmeyer Stromaggregat mit dem Wasser der Aar und bei Wassermangel mit einer Dampfmaschine elektrischen Strom mit 220 Volt produziert. - In Diez betreibt der Schmied Baumann seine Schmiede am Marktplatz 10. Am Haus prangt eine großes floral dekoriertes Zunfzeichen. - In Limburg werden die Pakete mit einem einspännigen kastenartigen Pferdefuhrwerk ausgeliefert. Ein Postbote sitzt auf dem Kutschbock, der andere verteilt die Pakete. - In Limburg verfügt der Vorschußverein Limburg an der Schiede später Volksbank mit über 1.300 Mitgliedern über ein Guthaben aus eigezahlten Genossenschaftsanteilen von 450.000 Goldmark, - In Bad Ems wird der 1. Emser Fußballclub als FC Britannia 19 09 auf Betreiben von Engelbert Frauenkron (--) neugegründet, womit man eigentlich den Ursprung des Sports ehren will, aber wieder Ärger bekommt. Vereinslokal wird das Gasthaus Bremer Hof und Vorsitzender wird Ludwig Maus (--). - In Bad Schwalbach ist das Haus Lindenbrunnen in der Adolfstrasse 44 ein freistehendes klassizitisches Presitigebäude mit Anbau (20 23 Bäckerei Huth). - In Holzhausen schafft der Darlehenskassenverein eine eigene Dreschmaschine an. - In Nastätten kommt die Eisenbahn Nassauische Kleinbahn auf ein Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 km/h auf der Strecke Nastätten~Braubach. Ein Reise von Nastätten startet um 05:12 Uhr und endet um 07:19 Uhr in Braubach. - In Hahnstätten wird eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. - In Nastätten stirbt im Kreiskrankenhaus der Schneider xxx, bei dem man nur noch 09,92 Mark findet. Die leitende Schwester Marie Lust (--) des Kreiskankenhauses und des Kaiser Wilhelm Heims berechnet daraufhin der Kreiskasse für 13 Tage den Krankenhausverpflegungstagessatz von 1,50 Mark, 3,20 Mark für Apothekerkosten, ausgestellt durch den nastättener Arzt August Brauch (--), 4 Mark für das Grab und 3,50 für den Leichenwagen. - In Nastätten findet der Oktobermarkt statt. Dabei veranstaltet der Vorschuß und Kreditverein in den Räumlichkeiten der Vereinsbank sein traditionelles Weinfest statt. Weil Alkoholismus so stark verbreitet ist, informiert der Bürgermeister, dass die stadtbekannten Alkoholiker keinen Zutritt haben. - In Bad Ems vertreibt der bademser Fotograf Max Frauendorf (--) Postpaketadresskarten, auf die die Briefmarke, aber auch von ihm hergestellte rechteckige oder runde kleine ua kolorisierte gedruckte Bildchen geklebt werden können ua vom Kursaal oder der Postkutsche, wofür er auch einen Verlag anmelden muss. 

1909 Wetter: Hochwasser in Nassau. - Bad Schwalbach hat 2.844 Einwohner in 627 Haushaltungen, Nastätten hat 1.726 Einwohner in 348 Haushaltungen, St Goarshausen hat 1.663 Einwohner in 340 Haushalten. - Pissighofen hat 135 Einwohner, darunter sogar einen Schuhmacher. - In Nastätten ist Freiherr Engelbert von Ledebur (--) Amtsrichter am Amtsgericht Bahnhofstrasse 1. Es gibt das Restaurant Zum Rheinhotel am Bahnhof Rheinstraße 26, das Gasthaus Zur Rose in der Rheingaustraße 9 und das Gasthaus Zur schönen Aussicht in der Hauptstraße 51 alias Römerstrasse 51. Der Praktische Arzt Dr. med Lothar Cathrein hat die Telefonnummer 12. Der Tierarzt H Steuerwald in der Rheinstraße 38 hat die Telefonnummer 8. Nastätten hat 12 Telefonanschlüsse. - In St Goarshausen ist der königliche Landrat F Berg (--) Besitzer der Burg Katz. St Goarshausen hat 21 Telefonanschlüsse. - In Bad Schwalbach erscheint die Tageszeitung Aarbote im Kreisblattverlag in der Adolfstraße 2 mit der Telefonnummer 10. - In Katzenelnbogen ist das Hotel Bremser zweigeschossig auf 20 Fremdenzimmer ausgebaut (20 17 Naspa). - In Ruppertshofen wird eine Wasserleitung fertiggestellt. Wasserzähler gibt es nicht. Wasserabgaben werden pro Haus in Abhängigkeit der Nutzung erhoben. - In Nastätten gibt es ausschließlich jüdische Viehhändler: A Aronthal Rheinstraße 15, A Aronthal Rheinstraße 7, H Aronthal Rheinstraße 22, Abraham Kahn Rheinstraße 1 und Jos Kahn Lohbachstraße 1. - In Nastätten gibt es eine Redaktion der Tageszeitung Rhein- und Lahnanzeiger in der Oberstraße 18. - In Nastätten ist Fr Gerheim der letzte Postillon. - In Osterspai wird Burg Osterspai zur Sommerresidenz von Freiherr Ludwig von Preuschen umgebaut. - Die Burg Sauerburg wird vom geheimen Legationsrat Loehr teilweise wieder aufgebaut. - In Kaub wird eine Anlegestelle der Köln-Düsseldorfer Dampfschiffahrtsgesellschaft eingerichtet. - In Bacharach kauft der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz die Burg Stahleck. - In Friedrichssegen wird ein Wasserkraftwerk eröffnet, womit 4.800.000 kWh Strom erzeugt werden. - In Limburg wird die Marienschule Handelsschule mit Internat in der Graupfortengasse als Lyceum anerkannt und das angeschlossene Oberlyzeum bildet danach Lehrerinnen aus. - In Katzenelnbogen führt die Freiwillige Feuerwehr die Theaterstücke Feuer bei Lohn und Nante vor Gericht auf. Danach gibt es ein Konzert bei Eintrittspreisen von 80, 50 und 30 Pfennig. - In Andernach kauft der preußische Generalleutnant Prinz Karl Anton von Zollern Sigmaringen (St) (51), verheiratet mit seiner Cousine, der belgischen Prinzentochter Josephine von Sachsen Coburg und Gotha (St) (37), die Burg Namedy. - In Limburg wird in der Unteren Grabenstraße 29 das Kino Apollo mit 121 Sitzplätzen eröffnet. - In Hahnsätten produziert das Kalkwerk Schäfer mit dem neuen Ziegelwerk, das den lehmigen Abraum nutzt, 2.200.000 Ziegel. Es wird auch eine automatische Kalksackabfüllstation eingerichtet. - Die Kirchengemeinde Klingelbach stellt noch eine Diakonissin als zweite Krankenschwester für das Kirchspiel ein. - In Braubach schlitzt verrutschte Ladung der Nassauischen Kleinbahn einen leeren Personenwagen auf dem Nebengleis durchgehend auf. - In Dörsdorf findet eine erste Konfirmation an Ostern mit Genehmigung des Königlichen Konsitoriums statt. - In Eisighofen gibt es die Gastwirtschaft Meuser. - In Singhofen wird Heinrich Winter neuer singhofener Bürgermeister. - In St Goarshausen zieht der ständiger Sekretär der Königlichen Akademie der Künste Berlin und Privatgelehrte Baron Wolfgang von Oettingen (46) aus der Burg Reichenberg aus und wird Direktor des Goethe-Nationalmuseums in Weimar und zwei Jahre später auch Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs. - In Katzenelnbogen hat der Tierarzt Julius Pasig (--) ein Automobil mit dem Kennzeichen IT 2303 und das Sanatorium von Walter Wolff Aarstraße 17 (20 23 Fachklinik) die Geschäftswagen IT 1488 und IT 1489. - In Nastätten fährt der Kaufmann August Schenk (--) ein Automobil mit dem Kennzeichen IT 2306 und ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 810. Der Pfarrer Anton Acht (--) fährt einen Dienstwagen mit dem Kennzeichen IT 2308. - In Limburg verkauft der Mechaniker Gottfried Schäfer (--) Automobile. Er hat die drei Kennzeichen IT 2288 bis 2290, zwei davon als Vorführwagen. Der Kaufmann Jakob Fachinger (--) fährt seinen gewerblichen Dienstwagen mit dem Kennzeichen IT 2291, der Arzt Gogrewe einen Doktorwagen mit dem Kennzeichen  IT 895, der Tierarzt August Lieser (--) einen Doktorwagen mit dem Kennzeichen IT 2292. Der Maschinenfabrikbesitzer Theodor Ohl (--) hat einen Luxuswagen mit dem Kennzeichen IT 889. Der Metzgermeister August Kaffai fährt ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 2287. - In Diez besitzt der ehemalige Regierungsbaumeister W Schäfer (--) Luisenstrasse ein Luxusautomobil mit dem Kennzeichen IT 2296, der Kaufmann Hermann Zimmermann (--) Bahnhofstrasse ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 2298 und der Bäcker Jonas Franz (--) am Marktplatz ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 2300. Der Seidenfabrikant Ferdinand Heinrich Lehnard (--) besitzt einen Gewerbewagen mit dem Kennzeichen IT 800, der Bauschlosser Wilhelm Möbus (--) Unterstrasse einen Personenwagen mit dem Kennzeichen IT 807, der Kreisbaumeister Alwin Michel (--) ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 805 und der Fabrikant Theoldor Ohl jr (--) Kanalstrasse ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 806. - In Holzappel fährt der Bierbrauer Karl Kuhn (--) ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 1490. - In Wasenbach wird eine Trinkwasserleitungsnetz erbaut. - In Langenscheid wird eine Trinkwasserleitungsnetz erbaut. - In Diez wird der Turnverein Jahn ausschließlich von Männern gegründet. Man trainiert in Weiß mit langen Hosen und Kniebundhosen. Alle alten Herren tragen einen Oberlippenbart. Alle jungen aktiven Sportler sind glatt rasiert. - In Diez hat der Fahrrad Club Diez mindestens 14 Mitglieder. Alle Fahrräder sind moderne Rovertypen und haben ein Nummernschild, das nicht quer sondern längs der Fahrtrichtung über dem Vorderrad am Rahmen angebracht ist und Luftreifen alias Pneus aber keinen Kettenschutz. Alle Fahrradfahrer tragen Anzug und Schirmmütze, einige davon Kniebundhosen. Bei langen Hosen benutzt man eine Hosenbeinklemme. - In St Goarshausen besitzt der Fotograf Johann Sadony (--) ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 810. - In Rückershausen besitzt Wilhelm Kircher (--) ein Motorrrad mit dem Kennzeichen IT 824 und der Kaufmann Bohne (--) ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 873. - In Michelbach besitzt der Arzt Scheid (--) ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 823. - In Dehrn hat der Leutnant xxx von Oheimb (--) ein Luxusautomobil mit dem Kennzeichen IT 894. - In St Goarshausen benutzt die Stadt ein Automobil mit dem Kennzeichen IT 1491, der Stadtmühlenbesitzer Fritz Maus (--) das Motorrad mit dem Kennzeichen IT 1493 und der Arzt Karl Ebmeier (--) einen Doktorwagen mit dem Kennzeichen IT 2307. - In Braubach fährt der Kinematographenbesitzer alias Kinobesitzer Matthias Weber (--) ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 1492. - In Nassau hat der Kaufmann Max Bach (--) ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 2301. - In Burgschwalbach besitzt der Dreschmaschinenbesitzer Wilhelm Busch (--) ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 1438. - In Nassau wird ein Fussballturnier mit Mannschaften aus Oberlahnstein, Limburg und Nastätten durchgeführt. - In Bad Ems kommt der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (50) nur ungewöhnlich kurz und ohne Familie zur Kur. Während der Flottenaufrüstung tragen fast alle Kinder und Jugendliche Matrosenanzüge. - In Bad Ems wird der 1. Emser Fußballclub im Gasthaus Wacht am Rhein mit dem 1. Vorsitzenden Josef Immel (--) gegründet, der nach einem Englandaufenthalt nach Bad Ems mit einem Fußball zurückgekehrt ist. Man spielt mit Knickerbockern und Straßenschuhen auf der Sommer Wiese später Goethe Gymnasium in der Schulstrasse und wenige Monate später gegen den Sportverein Limburg 07 und wird als undeutscher Sport von der Polizei verboten, weswegen sich die jungen Männer als Fußball Abteilung dem Ring- und Stemmverein Bad Ems anschließen und auf dem Wiesengelände Auf’m Klopp alias  Bismarckhöhe abseits der Polizei in einheitlichen blau-orangen Farben weiterspielen, ua gegen die Fortuna Koblenz, Limburg 07, Braubach und Oberlahnstein.  - In Herold wird das Gasthaus Heinrich Klos (20 23 Gasthaus Dörsbachhöhe) im fünf Jahre zuvor neuerbauten Bauernhof eröffnet. - In Ergeshausen erbaut sich der reichste Bauer des Dorfes Heinrich Pfeifer (--), der in der evangelischen klingelbacher Kirche einen eigenen festen Sitzplatz auf der Empore hat, ein zweistöckiges städtisch wirkendes rötliches Klinkerwohnhaus mit floralen Gußeisengeländern und einem Balkon in der Ortsstrasse 8 neben seinem Gasthaus Pfeifer und seiner Branntweinbrennerei. - In Allendorf gibt es das Gasthaus Philipp Hofmann. - In Nastätten zieht der Conditor Jakob Preus (--) mit seiner vom zweiten Häuschen in der Kirchgasse rechter Hand in die Brühlstrasse 6 in die Weinwirtschaft seines Vaters Gasthaus Preus. - In Boppard meldet die Tageszeitung Bopparder Zeitung, dass die Adler Brauerei bankrott ist. - In Kaub erhält der im Vorjahr entmündigte Militär a la suite und in Venedig geborene Herzogssohn Heinrich Borwin von Mecklenburg Schwerin (St) (24), dessen Eltern bereits drei Jahre zuvor entmündigt worden sind, die Burg Gutenfels. - In Dausenau beginnt man das Alte Rathaus, das als Scheune genutzt wird, zu renovieren, was zwei Jahre dauert. 

1908 Der klingelbacher Schullehrersohn Otto Klein (--) verarbeitet als Dichter Nielk Themen aus der Region Katzenelnbogen, Klingelbach, Allendorf und Einrich in drei Gedichtsbänden For´n Kreizer Allerhand! - In Klingelbach wird der schönborner Schullehrer August Herold (--) neuer Schullehrer. - In Holzhausen an der Haide wird ein Turn- und Sportverein gegründet. Geturnt wird im Saal des Gasthauses Römerkastell von Philipp Fuhr, einem Mitbegründer. - In Dehrn führt die Kleinbahn Kerkerbachbahn bis Mengerskirchen, was sich finanziell nie lohnt. - In Rückershausen baut die Firma Nissen eine Wasserleitung. - In Nastätten eröffnet Paul Spindler eine mechanische Weberei in der Paul Spindler Straße mit 50 Personen und 84 Webstühlen um ganzseidene stranggefärbte Damenkleiderstoffe herzustellen. - In Nastätten eröffnet der frankfurt Ingenieur Heil (--) eine Steinkohlen-Gasanstalt und baut ein Rohrleitungssystem auf, das auch die Petroleumstraßenlampen durch Gaslampen ersetzt. - In Nastätten staut der Sportverein den Heubach und eröffnet eine Schwimm- und Badesanstalt in der Brückwiese, auf der eigentlich die Bauern ihre Futterrüben waschen, was zu Streit führt. Die Eintrittskarte für Erwachsene kostet 10 Pfennig und Kinder 5 Pfennig, die in den Geschäften erhältlich sind. - In Dörsdorf wird der Männergesangsverein Harmonie gegründet. - In Nastätten wird ein Verein für Leibeserziehung gegründet. - In Bacharach startet ein vom Wiesbadener Automobilclub veranstaltetes Bergrennen nach Rheinböllen als Prinz Heinrich Fahrt, wobei nur Viersitzer Tourenwagen unter 800 kg an den Start gehen dürfen. - Der Urenkel des Ottomotor Erfinders Nikolaus August Otto (++), der Stardirigent Herbert von Karajan wird geboren. - In Bad Ems trifft sich der Frankfurter Automobil Club, der Koblenzer Automobil Club, der Kölner Automobil Club und der Wiesbadener Automobil Club. - In Laurenburg wird in einer privaten Scheune elektrischer Strom von einem Dynamo produziert, der von einem Lokomobil angetrieben wird. - Der in Michelbach geborene neue General Karl Fasbender (56) wird zum Ritter geschlagen und damit in den bayerischen Adelsstand erhoben. - In Berghausen sind durch die Erbteilungen die landwirtschaftlichen Flächen so zerstückelt, dass die 37 Bauernhöfe durchschnittlich je 56 unregelmäßig verteilte Äcker und Wiesen zu bestellen haben, auf die sie nur über benachbarte meist bewirtschaftete Flächen gelangen, wodurch es schon lange Schäden und Streit gibt. - In Limburg ist das Herrenbekleidungshaus Vohl&Meyer (20 23 gegenüber) Mieter im pompösen Großhandelshaus Hülster&Kurtenbach in der Bahnhofstrasse 6, das im Stil der großstädtischen Riesenkaufhäuser, wie der frankfurter Kaufhäuser Wronker und Schneider auf der Zeil mit enggereihten kathedralenartigen Betonsichtsäulen versehen ist, zwischen denen es barocke Jugendstildekoelemente und Scheingeländer auf einer 40 Meter breiten zweistöckigen Säulenfront gibt. - In Nastätten gibt es ein idyllische Gartenhäuschen in den Hoster-Gärten, das künstlerisch mit geometrischen Jugendstilelementen gestaltet ist. - In Nastätten gibt es einen 8 m hohen Gasbehälter für aus Steinkohle hergestelltes Gas, der mit Schnörkelspitzen dekoriert ist, der die neuen angeschlossenen 53 Gaslaternen alias Strassenlaternen versorgt, die die Petroleumlaternen ersetzen. 20 davon brennen die ganze Nacht. - In Bad Ems können Kurgäste im Kurpark Esel zum Reiten mieten. Man benutzt dabei Damensattel. - In Limburg wird auf Betreiben des limburger Landrat Robert Büchting (47) die Kreissparkasse Limburg im Landratsamt in der Erbach als Einnahmequelle für den Kreis gegründet, deren Vorsitzender er wird. Er behauptet der armen Bevölkerung Sparmöglichkeiten und Kredite zu verschaffen. - In Holzhausen Haide wird ein Turn und Sportverein der TuS Holzhausen gegründet. - In Nassau produziert die Löwenbrauerei mit der Telefonnummer NASSAU 4 und der Telegrammadresse LÖWENBRAUEREI NASSAULAHN. helle und dunkle Export Biere und als Spezialität Deutsch Pilsener. Sie hat eine eigene Eisfabrik.

1907 In Limburg wird Philipp Haerten (--) limburger Bürgermeister. - In Freiendiez wird das Zentralgefängnis erbaut. - In Diez kaufen die Baumeister Michel und Schäfer und die Baustoffhandlung Gebrüder Baltzer Automobile bzw Lastkraftwagen. -  In Diez kauft sich der Kreistierarzt Ludwig Werner ein Automobil der französischen Marke De Dion-Bouton, welches der diezer Fotograf und Hoffotograf Karl Bender (--) Bahnhofstrasse 8 ablichtet. Der Chauffeur Wippermann, der gleichzeitig ein versierter Automechaniker ist, sitzt vorne im offenen Führerstand in wetterfester Kleidung. - Die Burg Sauerburg wird zwangsversteigert und vom in Mainz geborenen Architekt mit neuem Büro in Frankfurt Karl von Loehr (32), der in Kronberg in einer Villa wohnt, gekauft. Sein Vater, der Philosoph, mainzer Weinhändler und wormser Papierindustrieller Ferdinand von Loehr (63) liegt im Sterben. - In Singhofen wird das Windrad zur Speisung des Hochbehälters errichtet. - In Michelbach gibt es das Hotel Deutsches Haus. - In Lahnstein kauft der Fregattenkapitän Robert Mischke (28) die Burg Lahneck. - In Ruppertshausen wird mit dem Bau einer Wasserleitung begonnen. Das Wasser wird meist direkt in die Küche geleitet. - In Limburg wird der Limburger Fussball-Club gegründet. Das erste Spiel findet auf dem Marktplatz statt. - In Friedrichssegen wird das Wasserkraftwerk Friedrichssegen für den Betrieb der Grube Friedrichssegen mit 3 Drehstromgeneratoren von Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke in Betrieb genommen. - In Schönborn gib es das Gasthaus Wilhelm Gross. - In Diez wird das Jugendstil Eckhaus Rosenstrasse 28 / Wilhelmstrasse 2 erbaut. - In Miehlen gibt man die Wasserversorgung durch die vier öffentliche Laufbrunnen und drei öffentliche Pumpbrunnen auf und baut ein Wasserleitungsnetz auf. - In Nastätten gründet das 18 32 als Kontor für Heimweber gegründete wuppertaler Unternehmen Halbseidenweberei Kampf & Spindler, ein Zweigwerk, eine Seidenfabrik, die im Folgejahr als freistehende Halle nördlich außerhalb des Ortes und größtes Gebäude (20 23 Aldi und rückseitiger Parkplatz) der Region eröffnet und für ihre Arbeiter Werksiedlungen baut. Bis zur Bahnhhofstrasse gibt es keinerlei Bebauung. Der danebenfließende Ölsberger Graben dient als Müllplatz. - In Zollhaus betreibt die Grube Zollhaus des Schwerindustriellen Friedrich Alfred Krupp (53), eine Seilbahn, die das bisher am Barbarastollen auf Pferdefuhrwerken verladene Erz, direkt zum Bahnhof Zollhaus transportiert. - In Limburg wird ein Verein für Rasenspiele gegründet. - In Holzhausen gibt es an der Bäderstrasse an der Kreuzung B260/B274 das Hotel alias Gasthaus Schmidt und das Posthalteranwesen Nikolaus August Otto mit markantem Rundturm als Eckabschluß. Nach Süden gibt es an der Bäderstrasse noch das Gasthaus Krieger Bäderstrasse 19, daneben das Hotel Römerkastell Bäderstraße 20  und das Postamt Bäderstrasse 24, rechts neben der Kirche. - In Bad Schwalbach wird das Wohnhaus und Geschäftshaus Klinkerjugendstilhaus mit großflächigen geometrischen Formen und Rundbogenfenster und einem zweistöckigen Erker und geflochtenen Gusseisenbalkongeländern in der Adolfstrasse 96 erbaut. - In Nastätten betätigen sich am Amtsgericht in der Bahnhofstrasse 1 Freiherr Engelbert von Ledebur (--) als königlicher Amtsgerichtsrat, Eugen Lenz (--) als sein Assessor und Jakob Sabel (--) aus Hadamar als Justizwachtmeister. - In Hünfelden Kirberg eröffnet die evangelische wiesbadener Paulinenstiftung eine Filiale als Krankenhaus und das Heim Bethesda für Arme und Hilfsbedürftige alias Innere Mission ein. - In Weisel übernimmt Max von Harenne (--) die Apotheke

1906 In Holzhausen an der Haide beginnt die katholische Gemeinde mit der Abhaltung eines Gottesdienstes ein Mal im Monat, woraufhin geprüft wird, wie sich das auf den Kirchenbesuch in Nastätten auswirkt. - Die mainzer Automobilfirma Josef Göbel erhält die Konzession zur Eröffnung einer Omnibusverbindung zwischen Wiesbaden, Schlangenbad, Bad Schwalbach bis Holzhausen an der Haide und Nastätten, wobei Omnibusse mit 32 PS für 14 bis 16 Personen eingesetzt werden, wie der 58 Jahrgang der Tageszeitung Der Lahn-Bote mitteilt. - In Nastätten feiern die jüdischen Eheleute Gustav Oppenheimer und Sibilia Stern ihre goldene Hochzeit und stiften 100 Mark zur Verteilung an die Armen. Die Feierlichkeiten finden im Gasthaus Zur alten Post Poststrasse 3 statt und der Gesangsverein Concordia singt ein Ständchen. - In Limburg wird der in Magdeburg geborene Jurist und Geheime Regierungsrat Robert Büchting (45) neuer limburger Landrat. - In Limburg wird ein Briefmarkensammelverein gegründet. - In Allendorf wird das Grubenfeld Tiefe Gräben erreicht und dort Eisensteinerz abgebaut. - In Diez wird das Schulhaus Friedrichstraße 14 fertiggestellt. - In Bad Ems werden in vielen Hotels Fastnachtsbälle veranstaltet. Im Hotel Hof von Holland Lahnstraße 21 gibt es um 15:00 Uhr ein humoristische Konzert und um 20:00 Uhr einen Maskenball. Faschingsmützen sind gratis. Man spielt den Gassenhauer Wissen sie das allerneueste schon? Müllern seine Alte ist durchgebrannt. Masken sind ausdrücklich willkommen. Im Hotel Russischer Hof Römerstrasse 23 gibt es um 16:00 Uhr ein humoristisches Konzert und abends einen Maskenball. In Limburg verbietet die Schulordnung den Schülern des Gymnasiums (20 18 Tilemannschule) den Besuch von Konditoreien, zwingt die Schüler sogar außerhalb der Schule zu Gehorsam und bedroht unerlaubte Schülerverbindungen mit Karzerstrafe. - In Nastätten wird ein Kleintierzuchtverein für Geflügel, Kaninchen und Reisetauben gegründet. - In Bad Ems wird ein Geschichtsverein als Ortsgruppe des Vereins für Nassauische Altertumskunde Wiesbaden gegündet. - In Limburg wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet. - In Freiendiez erhält die Volksschule Friedrichstraße 14 einen Stromanschluß. - In Friedrichssegen wird das Wasserkraftwerk Friedrichssegen für den Betrieb der Grube Friedrichssegen mit 3 Drehstromgeneratoren von Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke mit je 295 Kilowattstunden Strom erbaut. - In Nastätten zieht das Kaiserliche Postamt und die Fernsprechvermittlung in die Bahnhofstraße 3 um. - In Burgschwalbach erfährt man vom Mord am in Burgschwalbach lebenden Hauptmann Max Edeling, dem namensgeänderten Bruder des SPD Kaiserattentäters Karl Eduard Nobiling (+18 87). Seine Witwe Frau Hauptmann (50) bleibt. - In Berghausen gibt es das Hotel Faust Bergstraße 3. - In Wellmich bei St Goarshausen ist die siebenjährigen Renovierung der Burg Maus, die als einzige Burg im Mittelrheintal nicht von den Franzosen zerstört wurde, weil sie als trier Burg eine Burg der Verbündeten war, abgeschlossen. - In Diez stirbt der ehemalige zu lebenslang verurteilte, aber begnadigte und freiwillig im Gefängnis als Barbier arbeitende frankfurter Mörder Michael Keller im diezer Gefängnis. - Im Goldenen Grund zwischen Limburg und Bad Camberg gewinnen im gerade fertiggestellten fiktiven Kriegsroman Schlacht der Zukunft des Militärs Julius Hoppenstedt (45), deutsche gegen französische Truppen, nach gleichzeitigem Einmarsch beider Länder in das jeweils andere, dank deutscher technologischer Überlegenheit beim Luftkrieg durch Feindaufklärung und Auswertung in Fesselballons mit hochauflösenden Kameras und Funkübermittlung der photographischen Erkenntnisse, die die Franzosen vergeblich zu stören versuchen, die entscheidende Schlacht. In dem Roman, der im Folgejahr herauskommt, tauchen Radfahrerkompanien und Taschentorpedos neben Maschinengewehren, Haubitzen und neu entwickelten Brisanzsprengköpfen, die Festungen problemlos zerstören können, auf. - In Niederwallmenach wird am barocken teilweise verputzten Wohnhaus Borngasse 8 Zierschiefer angebracht. - In Bad Ems wird die neobarocke Rathausfassade in der Römerstrasse 97 im schlichten Jugendstil abgespeckt. Alle Schnörkel werden entfernt. Dafür erhalten die beiden Mittelresalitdachlinien Dreiecksornamentreihen. - In St Goarshausen kann die langsame Fähre Loreley II wegen des höheren Schiffsverkehrs und durch den Flußausbau schneller fließenden Rhein kaum noch gefahrlos zwischen den Lastkähnen pendeln, weswegen sie durch die schiffsähnliche Dampfschifffähre Loreley III ersetzt wird. Für den Transport von Fahrzeugen, Automobilen und Großvieh wird die 20 Meter lange und 4 Meter breite eiserne unmotorisierte Fährprahm alias Nähe eingesetzt, bei der man von Bug bzw Heck auffährt und auf der anderen Seite wieder herunterfährt und die einfach an die Fähre angehängt wird. - In Limburg wird in der Bahnhofstrasse 6 das vergleichsweise übergroße Textilkaufhaus von Peter Kurtenbach (--) in Stahlbeton erbaut und mit enggereihten kathedralenartigen Sichtsäulen versehen, zwischen denen es barocke Jugendstildekoelemente und Scheingeländer gibt, was dem Gebäude ein großstädtisches Erscheinungsbild geben soll. Das Dachgeschoss hat als Abschluß ein durchgehendes barockes Scheingeländer. - In Diez feiert der Dienstags-Kegelclub der Casino-Gesellschaft Karneval. - In Nastätten hat das kaiserliche Postamt in der Bahnhofstrasse 3 (20 23 Euro Fun Optik) mindestens 12 Mitarbeiter, 10 davon Briefträger in Uniform. Pakete werden mit einem geschlossenen Pferdekarren ausgeliefert. Die Post wird von der Nassauischen Kleinbahn angeliefert. Auf dem Dach befinden sich Funkanlagen für die Telegrafie. - In Bad Schwalbach wird der Golf Club Langenschwalbach gegründet. - In Bogel findet man Reste einer römischen Villa. - In Bogel führt die Hauptstrasse nach St Goarshausen nicht mehr über Auel, sondern über das Hasenbachtal entlang der Kleinbahnstrecke über die befestigte Strasse. - In Nastätten ist das Kaiser Wilhelm Heim ehemaliges Barockschloß Sohlern Borngasse 12 im ersten Stock vom Putz befreit worden und ein unspektakuläres Sichtfachwerk freigelgt. Ebenso das am Eingang zum Anwesen befindliche Schmuckfachwerkhaus Kreiskrankenhaus (20 23 Evangelische Diakonie) Borngasse 14a. - In Nastätten zieht das Postamt wegen Platzmangels vom roten Backsteinhaus Rheinstrasse 16, das dem holzhausener Unternehmer Krieger gehört und in dem auch der Sattler Anton Heidecker (--) arbeitet, in die ebenfalls gemietete Schweitzerfachwerkvilla in der Bahnhofstrasse 3. wo auch die Telefonvermittlungsstelle erweitert wird. - In Nastätten wird hinter dem Sohlern Hof ein Kinderheim für erholungsbedürftige Kinder und ein Isolierhaus des Kreiskrankenhausen für ansteckende Fälle erbaut. Das Kinderheim bietet mehr als 40 armen Kindern aus dem Kreis ungeachtet der Konfession und des Standes von 4 bis 14 bei Mädchen und 15 Jahren bei Jungen eine 28 tägige Soolbadkur oder andere ärztlich verordnete Kuren zu einem Tagessatz von 1,10 Mark an. Wer von weiter anreisst bezahlt etwas 1.60 Mark. Mitgebrachtes Taschengeld muss bei der Oberin abgeliefert werden und wer sich nicht an die strenge Hausordnung hält wird rausgeworfen. Wer ansteckend an Fieber erkrankt ist, ein besonderes Augenleiden, Epilepsie, Idiotie oder Lungenschwindsucht hat wird ebenso wie Bettnässer nicht angenommen. Die Badekur findet in einem schmucklosen Badezimmer mit zwei kleinen Fenstern mit Betonboden statt, wo man die Kinder in acht halbierte große 1 Meter hohen Weinbottiche mit warmem Wasser setzt. - In Rennerod kommt letztmals eine Postkutsche aus Herborn an. - In Kaub wird der Bahnbeamte Hermann Klein als Sohn des Postbeamten xxx (--) geboren.

1905 Limburg hat 9.917 Einwohner, Bad Ems hat 6.791 Einwohner, Bad Schwalbach hat 2.836 Einwohner, davon 145 Juden, Elz hat 2.827 Einwohner, Bacharach hat 2.859 Einwohner, Nastätten hat 1.671 Einwohner, Katzenelnbogen hat 1.116 Einwohner und Laufenselden hat 984 Einwohner, davon 53 Juden und Obertiefenbach hat nur noch 300 Einwohner, darunter 266 Protestanten, 30 Katholiken und 4 Juden mit 21 Pferden, 309 Rindern und 242 Schweinen. - In Nastätten fährt die Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn bis St Goarshausen Rheinbahnhof. - In Hahnstätten vereinigt der Schwerindustrielle Friedrich Alfred Krupp (51), über seine Friedrich Krupp AG 19 Gruben unter dem Namen Zollhaus. - In Strüth beziehen katholische Dernbacher Schwestern das Kloster Schönau. - In Holzhausen an der Haide übernachtet anläßlich des Kaisermanövers Prinz Max von Baden (St) (38) im alten Pfarrhaus. - In Limburg verkauft Joseph Heppel die Blech- und Emballagenabrik an Friedrich Obenauer, Albrecht Obenauer und Carl Deidesheimer, die sie in Blechwarenfabrik Limburg umbenennen. - In Bad Ems macht der belgische König Leopold II von Sachsen Gotha und Gotha (St) (76) eine Kur. - In Katzenelnbogen übernimmt der Schwiegersohn Arzt Otto Wolff (38), die Privat-Nervenheilanstalt Katzenelnbogen. - In Katzenelnbogen steigt Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (46) während des Kaisermanövers im Hotel Bremser (20 17 Naspa) ab. - In Katzenelnbogen bekommt das Hotel Bremser (20 17 Naspa) später Untertalstrasse 3 sein Telefon mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 1, wofür ein eigenes Fernsprechamt in Katzenelnbogen eingerichtet wird. - In Holzhausen steigt Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (46) während des Kaisermanövers im der Poststation von Nikolaus August Otto ab und nächtigt im luxuriösen Staatszimmer mit roten Samttapeten. - Die Tageszeitung Emser und Diezer Zeitung meldet: Die Telegraphenlinie von Nassau nach Singhofen wird bis Holzhausen ausgebaut. - In Holzhausen eröffnet der wiesbadener Chemiker Köster die Großmolkerei Römerkastell. Die Milch aus Mittelfischbach, Oberfischbach, Reitter, Berndroth und Buch wird mit dem Pferdefuhrwerk angefahren, Martennroth, Greenroth, Egenroth u.a. bis Laufenselden mit Lastkraftwagen. Die Molkerei Römerkastell stellt Trinkmilch, Butter, Schichtkäse, Quark, Sahne und Buttermilch her. - Zum Unterlahnkreis gehören von Ost nach West: Burgschwalbach, Diez, Nentershausen Katzenelnbogen, Laurenburg, Holzappel, Singhofen, Nassau, Bad Ems und Lahnstein mit Kreisstadt Diez. - Zum xxx Kreis gehören: Nastätten, Miehlen, Kaub, St Goarshausen und Braubach mit Kreisstadt St Goarshausen. - Zum Untertaunuskreis gehören: Idstein, Hohenstein, Laufenselden und Bad Schwalbach mit Kreisstadt Bad Schwalbach. - In Ruppertshofen wird ein Kaisermanöver-Gedenkstein aufgestellt und eine Eiche gepflanzt. - In Bad Schwalbach wird die Königliche Moorbadeanstalt eröffnet. - In Diez gibt es eine Infanterie Kaserne (20 17 Wilhelm von Nassau Park). - In Nastätten wird das Kreiskrankenhaus im Schmuckfachwerkhaus Borngasse 14a (20 23 Evangelsische Diakonie) eröffnet, das vom Kreis St Goarshausen betrieben wird. - In Limburg wird der Brückenzoll abgeschafft, den der Gastwirt Heinrich Priester, Gasthaus Priester, Westerwaldstraße 10 innehat. - In Nassau wird mit dem Kauf der Brauerei Winterwerb Obertal 9 die Nassauer Löwenbrauerei gegründet. - In Bad Ems hat das Hotel und königliche Kurhaus Vier Jahreszeiten Römerstraße 5 alkalisch-muriatische Thermen. Hotelgäste haben 7 Tage kurtaxfreien Aufenthalt. - In Bad Ems gibt es dreimal täglich Kurkonzert, jährlich eine Kaiserregatta, Feuerwerke, Bäderleibeleuchtung alias Bäderfelsen und Gartenfeste für 10.000 Kurgäste und 12.000 Tagesgäste oder Passanten. - In Mudershausen ist der Barbarastollen 900 Meter lang. - In Dausenau gibt es das Gasthaus Zum Lahntal. - In Laufenselden gibt es das Gasthaus Wilhelm Pulch und das Gasthaus August Beisiegel. - In Bad Ems wird die Hohenzollernpromenade angelegt. - In Katzenelnbogen schafft die Freiwillige Feuerwehr ein zweitoniges Signalhorn an. - In Katzenelnbogen ist J Ohlemacher Briefträger. - In Bad Schwalbach wird für eine halbe Million Mark das mit modernster Technik ausgestattete königliche Moorbadehaus im Jugendstil mit Marmor, mettlacher villeroy & boch Fliesen und Terrazzo in der Parkstraße 11 eröffnet. Es gibt zwei Flure mit je zehn Badezellen, Umkleide und Ruhekabinen. Die Badezellen sind leer. Es werden fertig befüllte Holzwannen mit einer auf 42 Grad Celsius erwärmten Masse aus Torf und Quellwasser vom Adelheidbrunnen aus der rückseitigen Moorküche hineingeschoben. Jeder Gast verwendet sein Moorbad mehrfach bis zu seiner Abreise. - In Dörsdorf hält Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (46) mit seiner Frau  Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg (St) (47) , Kronprinz Eitel, Prinz Heinrich, Prinz Albrecht von Braunschweig, Prinz Leopold von Bayern ua vor dem Pfarrhaus zu einem Fototermin während des Kaisermanövers. Danach beobachten sie die simulierten Kämpfe um das Dorf Dörsdorf mit hunderten Kanonen vom Galgenkippel oberhalb des Dorfes aus. Ihr Frühstück nehmen sie am Schindkaut ein. Der dörsdorfer Wirtssohn Meyer darf das Pferd des Kaisers halten. - In Dörsdorf wird eine Molkerei gegründet, die Butter, Handkäse und Quark herstellt und wobei nach Fettgehalt abgerechnet wird. Die anfallende Magermilch wird an die Bauern zurückgegeben. - In St Goarshausen zieht der ständige Sekretär der Königlichen Akademie der Künste Berlin und Privatgelehrte Baron Wolfgang von Oettingen (46) in die Burg Reichenberg und wohnt dort noch vier Jahre. - In Wiesbaden wird der 5 m hohe, 5 m breite und 2.700 m lange Salzbachkanal 7 m unter der Wilhelmstraße gebaut, der bei Trockenheit Rambach und Schwarzbach vom Schmutzwasser zur Kläranlage getrennt in einer eigenen Rinne abführt, was zwei Jahre dauert. - In Lollschied wird ein Wasserleitungsnetz gebaut. - In Steinsberg wird ein Wasserleitungsnetz gebaut. - In Mudershausen gibt es den Kriegerverein Kaisertreu. - In Diez gibt es die Brauerei Birlenbach. - In Limburg verkauft der Mechaniker Gottfried Schäfer (--) in der Frankfurterstrasse 5 Nähmaschinen und Fahrräder, Acetylenlaternen, Calciumcarbid, Räder, Motoren für Fahrräder, aber auch Motorräder und Motorwagen alias Automobile in den neuesten Modellen, für die er eine eigene Reparaturwerkstatt betreibt. - In Nastätten fährt der Arzt Kathrein (--) ein viersitziges Opel Automobil. - In Nastätten wird Schwalmer natürliches Mineralwasser als Rinones Higado bis nach Buenos Aires in 1 Liter Glasflaschen verkauft, wobei 20 Flaschen 27 $ kosten. - Bad Ems hat mindestens 255 Telefonanschlüsse. - Limburg hat mindestens 238 Telefonanschlüsse. - In Limburg gibt es die Wäscherei Schneeweiß neben Roßmarkt 21, bei der man Kleidung reinigen lassen kann und die gleichzeitig eine Badeanstalt mit Wannenbädern und Brausen ist. Wannenbäder gibt es zu jeder Tageszeit für die 1. Klasse für 50 Pfennig und für die 2. Klasse für 30 Pfennig inklusive Handtuch und Seife. - In Limburg wird der 36. Jahrgang der Zeitung Nassauer Bote mit illustriertem Unterhaltungsblatt und Beilagen bei der Limburger Vereinsdruckerei unter Redakteur Heinrich Herkenrath (--) in der Diezer Strasse 17 mit der Telefonnummer LIMBURG 8 gedruckt, wo auch die Expedition ist. Dazu gibt es die kostenloen Beilagen. - In Limburg wird der Brückenzoll abgeschafft. - In Diez wird die Diezer Gasbeleuchtungs Gesellschaft liquidiert. - In Diez gibt es die Brauerei Birlenbach, die von Karl Birlenbach (--) und Hermann Birlenbach (--) betrieben wird. - In Diez gibt es den Vorschußverein eGmbH später Volksbank, dessen Direktor der Ingenieur Gustav Münch (--) ist. - In Balduinstein gibt es die Marmorwerke Guido Krebs (--). - In Diez gibt es die Städtische Fluß Badeanstalt. - In St Goarshausen setzt der Fährmann Jakob Menges  mit der Fähre Loreley II Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (46) mit Gattin, Kronprinz und Gefolge nach St Goar über. Sein Automobil wird auf einer angehängten Nähe ohne eigenen Antrieb von seinem Sohn Felix Menges (--) begleitet. - In Nastätten sind die Geschäfte des Vorschußverein Diez später Vereinsbank später Volksbank so angewachsen, daß die Wohnung des Kassierers nicht mehr ausreicht und das Haus Unterstrasse 12 erworben wird. - In Bad Ems wird die Neuquelle (19 07 Quellenturm) gefasst, wofür eine sehr große Grube ausgehoben werden muss, auf der aber erst zwei Jahre später der Quellenturm erbaut wird. - In der Landwirtschaft beginnt man Sämaschinen einzusetzen. - In Herold erhält Fräulein Johanette Gemmer eine Bildpostkarte mit dem Kaiserpaar vor dem Dom in Bari, die 5 Pfennig Porto kostet aus Mainz, die im Postamt Katzenelnbogen Einrichstrasse 1 (20 23 Foto Ecke) abgestempelt und von dort ausgetragen wird. - In Nastätten eröffnet der private Vorschuß und Kreditverein Nastätten eine stationäre Sparkasse als Konkurrenz zur Nassauischen Sparkasse und nimmt Spareinlagen von 1 bis 1000 Mark an, die zu 3,33 % verzinst werden. - In Nastätten wird das 30. Gauturnfest veranstaltet. - Die in Singhofen geborene singhofener Posthaltertochter und schweriner Hofsängerin Minna Minor-Alken (45) stirbt in Schwerin. - In Singhofen werden zahlreiche Feuerstellen und Keramikscherben bei der ehemaligen Fluchtburg Alte Burg am Mühlbach zwischen Singhofen und Dornholzhausen gefunden.

1904 In Nastätten wird eine für den Kreis besonders prächtige Synagoge erbaut. - In Katzenelnbogen tritt vor dem Hotel Bremser (20 17 Naspa) ein Zirkus mit der Seiltänzerin Rosa und dem Zirkusdirektor Clown Clohn unter freiem Himmel auf. Die beiden haben zwei Pferde und ein Packgaul, der die Habseligkeiten zieht. - In Holzhausen erbaut Adolf Bremser das Hotel Haidegasthof Schneider (20 17 Haidegasthof) Bäderstraße 43 anstelle der Eisenbahnstation, die in Form einer Wellblechhütte besteht. Die Fahrkarten kauft man im Hotel Haidegasthof Schneider (20 17 Haidegasthof). - Die Nassauische Kleinbahn befördert täglich ein Maximum von rund 200.000 Personen. - In Nastätten wird eine Synagoge Ecke Rheintrasse/Brühlstrasse eröffnet. - In Kaub wird eine Straßenbeleuchtung mit Azetylengas eingerichet. - In Cramberg kauft Balduin Hergenhahn die staatliche Domäne Habenscheid. - In Strüth beziehen die katholischen Dernbacher Schwestern das Kloster Schönau. - In Mudershausen wird im Barbarastollen begonnen Eisenerz industriell abzubauen. - In Holzappel zieht die Brauerei Kuhn um. - In Frücht gibt es das Gasthaus Zum Schweizerthal. Ihr Besitzer Rinker führt auch eine Specereienwarenhandlung. - In Limburg wirbt der Gastwirt Heinrich Priester (--), Gasthaus Priester, Westerwaldstraße 10 mit einem Orchestrion mit Kinematograf. - In Katzenelnbogen ist Stauch (--) Bürgermeister. Das katzenelnbogener Bürgermeisteramt ist bei ihm zuhause,  - In Katzenelnbogen wird im Hotel Bremser (20 17 Naspa) die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Ferdinand Thorn (--) wird Spritzenmeister und Zeugwart. Der katzenelnbogener Polizeidiener Balzer wird Vereinsdiener. - In Limburg gibt es die Brauerei Josef Busch , die helles Bier nach Pilsner Art und dunkles Bier nach Münchner Art verkauft. Sie hat Depots in Wiesbaden, Bad Ems, Miehlen, Wirges, Westerburg und Hacheneburg. - In Nassau gibt es das Hotel-Restaurant Zum Hubertussaal vom international erfahrenen Küchenchef August Noak, wo Nassauer Unionsbräu Bier ausgeschenkt wird mit Zimmer mit Frühstück ab 2 Mark, Pension ab 4 Mark und das Hotel Belle-Vue Bezirksstrasse 6 mit großen Gesellschaftssälen. Man spricht auch französisch. - In Diez gibt es das Hotel Victoria mit Bad mit der Telefonnummer 20. Es hat einen Hausdiener direkt am Bahnhof und einen Garten mit Kegelbahn und das Hotel Hof von Holland mit der Telefonnummer 35, 3 Minuten vom Bahnhof, ist neu renoviert. Es werden hiesige Moselweine und helles und dunkles Bier verkauft. Es ist eine Radfahrerstation. Besitzer ist Karl Hautzel. - In Limburg ist das Hotel Zur Alten Post in der Bahnhofstrasse 11 mit der Telefonnummer 17. Es gibt Billard und eine Gästetafel ab 12:30 Uhr für 1 Mark 25 Pfennig, wo es à la carte rund um die Uhr und einen großen Saal mit Theaterbühne und einen Garten mit Kegelbahn von Inhaber Ernst Bielefeld gibt und das Hotel-Restaurant Zur Stadt Wiesbaden von Josef Dillmann (--) in der Obere Grabenstrasse I mit der Telefonnummer 5. Es wird Bier der Brauerei Busch, hochfeines Lager-Bier und Exportbier ausgeschänkt. - In Miehlen gibt es das Hotel-Restaurant Früh in der Nähe des Bahnhofs. Spezialität: Lebendige Forellen Pension ab 3 Mark. Besitzer ist E Früh (--) . - In Bad Ems gibt es das Hotel-Restaurant Adler mit Weinstube und Bodega gegenüber dem Kursaal, das Promenadenhotel gegenüber der steinernen Brücke. Es gibt Münchner und Pilsner Bier vom Fass. Besitzer ist Albert Ludwig (--), das Hotel Zur Stadt Wiesbaden von C Deller, das Hotel Hermes mit Billardzimmer, Kegelbahn, Stallung und Remise von W Hermes, das Hotel Zum Löwen mit der Telefonnummer 26 im Steinernen Haus von Heinrich Linkenbach (--) mit 40 neuzeitlich eingerichteten Zimmern. Es gibt elektrisches Licht und es ist das ganze Jahr geöffnet, das gerade renovierte Hotel Römerbad als Hotel 1. Ranges. Es gibt Inhalation und Bäder im Haus Elektrisches Licht und Personen-Aufzüge von Carl Rücker (--) und das Hotel Englischer Hof mit eigener Automobil-Remise, Personen-Aufzug und elektrischem Licht und eigenem Omnibus am Bahnhof von F Schmitt (--). - In Limburg gibt es die Erste Limburger Möbel-Fabrik mit Dampfbetrieb mit der Telefonnummer 36. Ausstellungsräume sind in der Diezerstrasse 10. - In Freiendiez baut die aachener Baugesellschaft für Elektrische Anlagen System Garbe-Lahmeyer mit Sitz in Wiesbaden ein kleines Wasserkraftwerk an der Aar in der Mühle von Karl Wagner (--) Aarstraße 30, der ehemaligen freiendiezer Papiermühle ein, wodurch man Strom mit 220 Volt produziert und es in Freiendiez eine Straßenbeleuchtung gibt, in Diez nicht. Zur Stützung des Stromnetzes und dient eine Batterie und bei Wassermangel eine Dampfmaschine. - In Burgschwalbach trennt sich der Kriegerverein vom Gesangsverein Fidelio ab. - In Nastätten baut Georg Kern in der Brühl am Mühlbach unmittelbach am Bahnhof eine große Badeanstalt. Eintritt kostet 20 Pfennig. Eintrittskarten gibt es im Bahnhof. - In Lahnstein meldet die Tageszeitung Lahnsteiner Tageblatt den 3. Unfall bei der Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn innerhalb 8 Tagen, was aber niemanden mehr wundert. - In Limburg passieren die Teilnehmer des Automobilrennens Gordon Bennett Cup von Weilburg kommend den Kontrollpunkt auf der Meil, passieren die steinerne Brücke und fahren Richtung Kirberg weiter. Es gewinnt nach knapp 6 Stunden der Franzose Leon Thery (25) auf einem Richard Brasier Rennwagen. - In Limburg erbaut die Brauerei Busch ihren Eiskeller alias Eishaus Busch in der Frankfurter Strasse 47, der wenige Jahre später zum Heustadel für die Brauereipferde aufgestockt wird. - In Hausen über Balduinstein wird die Villa Haus Schwalbenstein erbaut und mit einem Park umgeben. - In Limburg wird in der Werner Senger Strasse 27 ein Jugendstilhaus erbaut. - In St Goarshausen wird auf Postkarten die Burg Maus als Burg Thurnberg über Welmich bezeichnet. - In Bad Ems wird an der Kirchgasse und der Marktstrasse die Südwestecke des römischen Kastells ausgegraben. - In Ergeshausen erbaut Wilhelm Greuling (--)  einen Kolonialwarenladen am Ortsrand  Ortsstrasse 20 mit Jugendstilelementen. - In Nastätten wird im ehemaligen Barockgarten von Schloß Sohlern Borngasse 12 das neue nastättener Krankenhaus Borngasse 14 erbaut, wobei man die Scheune abreist und mit den vorhandenen und neuen Balken ein dreistöckiges Schmuckfachwerkhaus mit Mansardendach erbaut um dort auch Siechen unterzubringen.

1903 In Nastätten fährt die Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn über Miehlen bis zum Bahnhof Braubach und dort neben der Staatsbahn am Rheinufer bis Oberlahnstein. - In Limburg wird die neuerbaute Synagoge Untere Schiede 27 (20 17 gegenüber Landgericht) bezogen, nachdem die Synagoge im Erbacher Hof In der Erbach 2 aufgelöst wurde. - In Katzenelnbogen gibt es einen Turnverein. - In Klingelbach beginnt der Schmied Justi mit einer Dampfmaschine mit dem Lohndreschen. - Die Nassauische Kleinbahn übernimmt die Briefbeförderung, weshalb der Postillon Friedrich Butzbach (--) zum Landbriefträger degradiert wird. - In Holzhausen an der Heide wird wegen Streitigkeiten untereinander ein zweiter Krieger- und Militärverein gegründet und sogar über einen dritten nachgedacht. - In Ruppertshofen erhalten die Juden die Erlaubnis den Schulsaal für jüdischen Unterricht zu nutzen, obwohl sie eine eigene Synagoge haben. - In Limburg werden am aus der Höhere Bürgerschule hervorgegangenen Gymnasium erste Abiturprüfungen abgelegt. - In Bad Ems wird das Kraftwerkshaus des Emser Blei & Silberwerk (20 17 Naspa) fertiggestellt. - In Diez gibt es das Etablissement Zum Heidelberger Fass, ein Gasthof mit Saal und Biergarten. - In Bad Ems kommt es am Quellensattel hinter der Römerstrasse zu Felsstürzen, weshalb es zu aufwändigen Sicherungsmaßnahmen kommt. - In Klingelbach wird die neue Wasserleitung nach einjähriger Bauzeit fertiggestellt. - In Limburg gibt es in der Handelsschule alias Marienschule in der Graupfortengasse einen eigenen Schreibmaschinensaal. - Die Tageszeitung Lahnsteiner Tageblatt veröffentlicht einen Fahrplan der Eisenbahn Nassauische Kleinbahn, die ua in Zollhaus um 05:30 Uhr in Zollhaus abfährt und in Katzenelnbogen um 06:06 Uhr bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 13 km/h und in Nastätten mit 14 km/h um 07:05 Uhr ankommt. In Nastätten fährt sie ua um 08:15 Uhr ab und kommt in Oberlahnstein um 10:17 Uhr an. Ein Fahrplan kostet 20 Pfennig. - In Balduinstein steht im Barockgarten im Waldecker Hof unterhalb der Burg Schaumburg ein kunstvoller Gartenpavillon für die hochherrschaftlichen Gäste. - In Braubach entkoppeln sich am Bahnhof Silberhütte zwei Personenreisewagen vom Frühzug der Nassauischen Kleinbahn nach Nastätten und rollen mit 50 Personen ungebremst den Berg hinunter. Zwei Personen springen ab und verletzen sich dabei. Der Rest rollt noch durch den Bahnhof Braubach und kommt dann zum Stehen. - In Bad Ems gibt es das Hotel Schloss Langenau (Canisiushaus) in der Gartenstraße 4 mit einer riesigen Gartenanlage, zwei Springbrunnen, Kolonnaden und Wandelhallen. - In Katzenelnbogen ist der Lehrer Emil Hild Mitglied des Turnverein Katzenelnbogen. - Der Besitzer der Burgen Maus bei St Goarshausen, Gutenberg bei Kaub, Mildenburg bei Miltenberg im Spessart, der in Rüdesheim geborene Privatgelehrte Wilhelm Conrady  (74), stirbt. - In Diez wird im diezer Gefängnis der ehemalige zu lebenslang verurteilte, begnadigte und freiwillig im Gefängnis als Barbier arbeitende frankfurter Mörder Michael Keller, der nie gestand, ein Medienstar, weil die amerikanische Zeitung Indiana Tribune in als Justizopfer darstellt. - In Nassau wird der Mittelrheinzeitungsgeschäftsführer Walterpeter Twer geboren. - Prinzessin Hildegard von Hanau Schaumburg (St) (--) wird in Söcking am Starnberger See als Tochter von Prinz Friedrich von Hanau Schaumburg (St) (--) geboren. - In Diez wird die Jugendstil Villa Andrea Lorenzstrasse 2 gegenüber dem Bahnhof erbaut. - In Katzenelnbogen wird das Forsthaus Bahnhofstraße 25 erbaut. - In Miehlen werden auf den ehemaligen römischen Gutshöfen Keramikscherben gefunden. - In Niederneisen wird Johannes Mohr Bürgermeister, was er 6 Jahre bleibt. - In St Goarshausen wird die bereits 19 03 erbaute 34 Meter lange und 10 Meter breite mit zwei 50 PS Dampfmaschine ausgerüstete offene Fähre Loreley IV mit 130 cm Tiefgang in Dienst gestellt. - In Pohl findet das Reichslimeskommissionsmitglied Ernst Fabricius (22) mit seiner Grabungsgruppe am Ortsrand Gebäudereste vom römischen Kleinkastell Pohl. - In Bad Ems wird die Spießer Martini Kirmes eingeführt. - In St Goarshausen, wo es außerhalb der Altstadt kein sichtbares Fachwerk gibt, wird die Eisenbahnstrecke Nassauische Kleinbahn Hasenbach~St Goarshausen mit einem neuerbaute Kleinbahnhof mit sparsamen Schweizerhaus Fachwerk, das unverputzt mit roten Klinkersteinen gefüllt ist, aber mit angebautem Achteckeckturm mit Spitzdach in der Professor Müller Strasse 3 eröffnet, der das völlig aus Klinkersteinen erbaute Fährmannsgasthaus alias Hotel Rheinischer Hof verdeckt. Auf den Rangiergleisen vor dem Staatsbahnhof am Ende der Bahnhofstrasse an der Kreuzung B42/B274 müssen die Güter umständlich umgeladen werden, weil die Kleinbahn nur eine Spurweite von 1 m hat. Die Kleinbahn wird mit dem Hasenbach unter den Gleisen der Staatsbahn, der Bahnhofstrasse und unter den Hotels (22 23 ördlichen Teil des Hotel Colonius) in einem Tunnel hindurchgeführt, wobei die Kleinbahn auf die spätere Heinrich Heine Strasse (20 23) abbiegt. Der Strassenverkehr aus dem Hasenbachtal überquert bei den Eisenbahnschranken (20 23) die Staatsbahn, biegt auf der Bahnhofstrasse nach Norden ab und wird um die Hotels an der Stelle der späteren Einfahrt zum Parkplatz (22 23) zur Heinrich Heine Strasse alias Promenadenstrasse neben den Kleinbahngleisen und nach Norden zum Kleinbahnhof geführt. Der Parkplatz bildet noch das Rheinufer. - In Nastätten übernimmt der Bäcker Jakob Preus (--) als Pächter das zweite Haus rechts in der Kirchgasse (20 23 Hinterhaus Ernstings Family Römerstrasse 45) bekannt als Gasthaus Haxel.  - In Nastätten verkauft Georg Frank (--) sein drei Jahre zuvor erbautes Rheinhotel (20 23 Grünanlage Brückwiesborn am Kreisel) mit schönen Zimmern mit einer prächtigen Aussicht an Adolf Lang (--). - In St Goar malt der Landschaftsmaler Oswald Achenbach (76) das Ölgemälde Die Loreley.

1902 Wirtschaftskrise. - In Nastätten fährt die Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn über Miehlen bis zur Silberhütte in Braubach. - In Diez wird die private Gasbeleuchtungsgesellschaft von der Stadt Diez übernommen. Es werden 152.000 cbm Gas hergestellt. Es gibt 450 Zähler. Leuchtgas kostet 20 Pfennig pro qm und Kochgas und Heizgas kosten 15 Pfennig pro cbm. - In Holzhausen an der Haide wird nach vierjährigem Streit statt einer katholischen Kirche eine katholische Kapelle erbaut. Da die katholische Gemeinde zu klein ist, gibt es keinen eigenen Pfarrer. - In Balduinstein kommt die in Den Haag geborene niederländische Königin Wilhelmina von Nassau Oranien (St) (22) und ihr Prinzgemahl Herzog Prinz Heinrich von Mecklenburg (St) (26) im Sommer auf Schloß Schaumburg zu Besuch. - In Diez verkauft der Uhrmacher und Goldarbeiter August Mies, weil es kein öffentliches Stromnetz gibt, elektrische Hausklingeln mit eigener Batterie, sowie elektrische Taschenlampen und Hauslaternen. - In Nastätten wird eine neue Wasserleitung mit Hausanschlüssen in Betrieb genommen und liefert Trinkwasser für 25 Pfennig/cbm. - In Bettendorf wird im zerstörten Römerkastell Pfarrhofen von Streckenkommissar der Reichs-Limeskommission Hans Lehner (36) der erste der beiden Türme entdeckt. - In Nastätten eröffnet der Schwiegersohn Georg Michel des Hotel Oranien Besitzers Wilhelm Debus die neueröffnete Bahnhofsgaststätte der Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn. - In Laurenburg bewirtschaftet die Witwe von Carl Bingel das Gasthaus Zur Laurenburg in der Hauptstraße 7. - In Hadamar wird der lindenholzhausener Bauernsohn, römische Jesuit und spätere limburger Bischof Antonius Hilfrich (26). für 10 Jahre Leiter des Konvikts, in dem er selbst Schüler war. - In Rüdesheim Aulhausen wird das St Vincenzstift als Diözesan-Idiotenanstalt vom Diözesanknabenheim Marienheim bei Dernbach abgespalten, wodurch der katholische Pfarrer Faxel Anstaltsdirektor wird. - In Koblenz wird der Coblenzer Autommobil Club gegründet. Protektor ist Fürst xxx von Wied (St) (--). - In Schönborn wird ein Wasserleitungsnetz erbaut. - In Limburg wird in der Werner Senger Strasse 11 ein Jugendstilhaus erbaut, das einen Balkon vor einer runden Loggia hat. - In Nastätten gibt es eine einklässige Volksschule mit dem ziemlich strengen und gefürchteten Lehrer Merkelbach (--), der regelmäßig die Schüler mit dem Stock oder der Hand verprügelt, zu deren Exekutionen er sogar die Kirchenglocke missbraucht, obwohl sie eigentlich nur einmal zum Schulbeginn läuten darf. Schulunterricht ist von 07:00 bis 11:00 und 13:00 bis 15:00 Uhr. - In Nastätten macht der st goarshausener Fotograf Usinger Fotos, editiert sie und verkauft sie als Mehrbildansichtskarten. Eine Postansichtskarte von Nastätten zeigt das Kreiskrankenhaus Borngasse 14A mit freigelegtem einfachen Fachwerk, das Kaiser Wilhelm Heim, das nicht als Armenhaus bezeichnet wird, mit freigelegtem Schmuckfachwerk in der Borngasse 12, das Isolierhaus mit Schweitzerhausfachwerk und das Kinderheim mit Schweitzerhausfachwerk mit weit überstehenden geschmückten Giebeldächern. - In Nastätten hat das Hotel Guntrum Römerstasse 50 (20 23 Shopping Meile) einen Veranstaltungssaal mit einer Empore und einen überdachten Außenbereich.

1901 In Limburg wird Joseph Kauter (--) limburger Bürgermeister. - In Nastätten fährt die Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn bis Hasenbach. - In Zollhaus schließt die Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn die letzte Lücke bis zum Bahnhof Zollhaus, wo sie an die Staatsbahn Diez Bad Schwalbach Aartaleisenbahn anbindet, aber wegen der verschiedenen Spurweiten auch endet. Die Gleise der Schmalspur führen auf der B54 entlang, die Staatsbahnhauptlinie hinter dem Staatsbahnhof. Alle Güter, auch Eisenerze, müssen umständlich über bzw auf der Strasse umgeladen werden. Es gibt auch zwei Bahnhöfe, einen einstöckigen unscheinbaren kleinen im Schweizerhausfachwerkstil westlich der B54 der Nassauischen Kleinbahn (20 23 links neben Tandoori neben dem Bordell später Hotel Zur Eisenbahn Aarstrasse 208) und einen klassizistischen östlich für die staatliche Aartaleisenbahn alias Aartalbahn. - In Nastätten fährt die Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn nach Miehlen. - Burg Hohlenfels erhält einen eigenen Bahnhof. - In Katzenelnbogen fährt der letzte Pferdepostwagen mit Postillon nach Zollhaus. - In Holzhausen wird die Bahnstation bestehend aus einer Blechhütte durch Bestechung von Ortsansässigen, die sich eine Fahrpost in den Ort erhofft haben, weit südlich des Dorfes erbaut. Die Bahnstation (20 17 Heidgasthof) Bäderstraße 43 liegt nahe des fürstlichwieder Gutshofs Neuhof und auf Betreiben von Fürst Wilhelm von Wied (56), der aber den Neuhof schon nach kurzer Zeit abreißen und aufforsten lässt. die Post wird über die Nassauische Kleinbahn angeliefert. - Bei Bad Schwalbach verunglückt Lord Carnarvon (35) mit seinem Automobild auf der Bäderstraße schwer. - Das Deutsch-Israelitische Kinderheim in Diez werben in Frankfurt um Neuanmeldungen. Das Kinderheim besteht zum Großteil aus unehelichen Kindern. - In Bad Ems wirbt das jüdische Speisehaus Bad Ems von A Leopold mit streng koscherem Essen in der Friedrichstraße 9. - In Braubach werden die Gefängniszellen im gotischen Saalbau der Burg Marksburg wieder zurückgebaut. - In Dachsenhausen wird eine Wasserleitung gebaut. - In Limburg hält die Evangelische Kirche ihr Jahresfest ab, bei der der evangelisch lutherische Dekan August Kortheuer (33) predigt. - In Bad Ems wird der in Kronberg geborene jüdische Balneologe Ferdinand Stemmler (33) verheiratet mit der Hotelierstochter Minni Roth, Chefarzt des für die katholische Bevölkerung neu gegründeten katholischen Marienkrankenhauses, das er mit den Heiligenstädter Schulschwestern führt. - In Dausenau wirbt das alte historische Wirtshaus an der Lahn mit bestem Ullrichsteiner Fruchtbranntwein. - In Bogel gibt es das Hotel Weisbarth und rechts anschließend die Postagentur Bogel. Zum Hotel Weisbarth führt eine Baumallee. - Unterhalb der Lauxburg gibt es das Gasthaus Lauxburg. - In Burgschwalbach verkauft der jüdische holzhausener Viehhändler Meyer Kahn einen Zuchtbullen für 340 Mark an die Gemeinde Burgschwalbach. Er haftet für eine Zeugung. Johann Friedrich Weber übernimmt die Haltung des Bullen. - In Becheln entgleist ein mit nicht ausreichend Bremsen versehener Materialzug der Nassauischen Kleinbahn. - In Freiendiez gibt es das Gasthaus Jacob Schmidt. - In Limburg ist das Hotel Zum Frankfurter Thor eines der größten der Stadt. - In Kaub werden alle pützbachtaler Gruben Kammerried, Gustavsglück, Pützbach und Elisabeth Wilhelm unter dem Namen Grube Rhein der wiesbadener Rheinischen Schieferbaugewerkschaft vereinigt. - In Obertiefenach gehen die Kinder aus Bettendorf, vom Spriestersbacher Hof und der Plätzer Mühle nicht mehr in die Schule. - In Buch wird eine Konsumgesellschaft (19 92 aufgelöst) mit 62 Mitgliedern gegründet, die Saatgut vergünstigt erhält, das sie erst nach der Ernte bezahlen muss. - In Flacht darf der Turn- und Fechclub in der Turnhalle üben. - In Bad Schwalbach wird das römische Kleinkastell Adolfseck vom in Bad Homburg geborenen Steckenkommissar Heinrich Jacobi (35) ausgegraben und untersucht. - In Miehlen wird Philipp Rörig (35) Kommandant der neugegründeten Freiwilligen Feuerwehr. - In Bad Ems erhält das Geschäftshaus Römerstrasse 73 eine Jugendstilfassade, wobei die Fenster mit floralen geschwungenen Fensterstegen unterteilt sind. - In Limburg wird ein Klinkerwohnhaus mit großem floralem Fensterdekor im  Jugendstil in der Graupfortstraße 8 und ein weiteres in der Grabenstrasse 61 mit grotesken Fratzen und einem im Zerchhaus schwingenausbreitendem Greifhalbrelief erbaut. - In Limburg hat die streng katholischpolitische limburger Tageszeitung Nassauer Bote im 31. Jahrgang rund 4.200 Abonnenten. - In der Landwirtschaft endet die Handarbeit, bei der von Herbst bis nach Weihnachten mit dem Dreschflegel das Getreide ausgedroschen wird. Man beginnt mit Pferden Stiftendrescher, Fegemühlen und Häckselmaschinen anzutreben. - In Lorch wird das Gasthaus Zum Adler Rheinstrasse 47 in eine Apotheke später Alte Apotheke umgewandelt. - In Katzenelnbogen fährt nachdem die letzte Postkutsche zwischen Nastätten und St Goarshausen schon im Vorjahr eingestellt wurde, der letzte Posteilwagen alias Pferdepostkutsche vom Postamt Katzenelnbogen nach Zollhaus.

1900 In Nastätten fährt die Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn bis zur Lohmühle. Es werden 8 neue, gleiche Henschel-Tenderlokomotiven C n2t Baujahr 99 angeschafft. - Nastätten hat 1.586 Einwohner, Hahnstätten Zollhaus hat 180 Einwohner, aber rund 600 Arbeiter in den Industriebetrieben und Bergwerken und Oberfischbach hat 175 Einwohner, davon 96 männlich und 79 weiblich, 39 Gehöfte, 10 Pferde, 156 Rindvieh, 97 Schweine und 8 Schafe. - In Limburg werden 111 Gaslaternen betrieben. - In Niedertiefenbach leben 22 Juden. - Bad Ems hat 189 jüdische Einwohner. - In Braubach wird die völlig verwahrloste Burg Marksburg von Preußen an die Deutsche Burgenvereinigung verkauft, die sie in einen mittelalterlichen Zustand zurückbaut. - In Limburg wird das Buderus Werk eröffnet. - In Kaub wird eine Turnhalle eingeweiht, in der auch ein Kindergarten untergebracht wird. - In Miehlen wird der Turn- und Sportverein Miehlen gegründet. - In Dausenau kauft der Staat Preußen die verfallene Burg Sporkenburg. - In Bad Ems ist das Haus Zur Petersburg Ecke Römerstrasse 71/Bleichstrasse von Karl Josef Wittmann die Kolonialwarenhandlung der Stadt. - In Koblenz Oberwerth wird das Alte Brauhaus zur Königsbacher Brauerei AG. - In Nassau wird in der aus einer privaten Kaltwasseranstalt für diverse Leiden hervorgegangenen Heilanstalt Bad Nassau Electrizität und Psychoanalyse als Therapie genutzt. Die Heilanstalt Bad Nassau ist als luxuriöses Hotel getarnt. - In Limburg fotografiert Julius Weimer in Neumarkt 10. - In Holzappel hat die Kinderarbeit von Jungen mit 14 und 15 Jahren im Bergbau aufgehört. Die Eisenerzlese wird von jungen Frauen ausgeführt. - In Nastätten muss die Wirtin im Gasthaus Zur schönen Aussicht für die Übertretung der Sperrstunde 1 Mark Strafe bezahlen. Ihr Knecht führt sein Pferdegespann ohne Pferdegebiss und bezahlt dafür 1 Mark 20 Pfennig. - In Burgschwalbach besitzen Jakob Schönborn, Wilhelm Busch und Wilhelm Scheu Fahrräder. - In Dörsdorf gibt es das Gasthaus Ohlbach. - In St Goarshausen stürzt eine Lokomotive der Nassauischen Kleinbahn in den Rhein, wobei sich Lokomotivführer und Heizer ans Ufer retten können. - In Nassau stehen südlich des Bahndamms keine Häuser. Das Hotel Nassauer Hof Bezirksstraße 10 ist das Ausfluglokal der Stadt. - In Braunfels kauft die Schlossbrauerei Braunfels einen Lanz Lokomotivdampfkessel. - In Allendorf gibt es das Gasthaus Wölfinger. - In Wellmich bei St Goarshausen beginnt der Privatgelehrte Wilhelm Conrady  (71) mit der Renovierung der Burg Maus, die als einzige Burg im Mittelrheintal nicht von den Franzosen zerstört wurde, aber völlig heruntergekommen ist. - In Koblenz verkaufen die Fahrradhändler Carl Löhr und Otto Becker Automobile alias Kraftwagen der frankfurter Adlerwerke und stellten Führerscheine aus. - Prinz Friedrich Wilhelm Tassilo Ludwig Hubertus Heinrich von Hanau (St), der spätere 5. Fürst von Hanau, wir als Sohn des in Wiesbaden geborenen unehelichen hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Friedrich August von Hanau (St) (36) und seiner geschiedenen und seit dem Vorjahr zweiten Ehefrau Freiherrentochter Gräfin Almasy Hildegard von Zsadany (21) geboren. - In Bad Ems wird das Hotel Guttenberg Bahnhofstraße 12 gebaut und im Folgejahr eröffnet. - In Niederwallmenach wird am barocken teilweise verputzten Wohnhaus Borngasse 8 eine Haustüre mit Freitreppe angebracht. - In Allendorf und Umgebung gibt es rund 20 Gruben, darunter die Grube Fuchsenhöhle, die Grube Rotherberg und die Grube Gelber Berg, die Bergbau betreiben. - Hanstätten wird Hahnstätten geschrieben. - In Zollhaus wird der Kalksteinbruch geschlossen und eine Zementfabrik eröffnet. - In Bad Ems wird in der Wilhelmsallee 29  die Villa Margot im Stil der Neurenaissance mit Jugendstilelementen wie der Treppenhausverglasung erbaut. - In Diez bildet die Kadettenanstalt Oranienstein noch minderjährige Jungen zum Militärdienst aus. Laut der Zeitschrift Allgemein Illustrierte wird das Frühstück im Stehen eingenommen, Sport an Sportgeräten wie dem Pferd, dem Barren und an Klettergerüsten im Freien absolviert. Es gibt ein Arbeitszimmer, ein Lehrzimmer, ein Musikzimmer, in dem die Kompaniekapelle probt, einen großen Schlafsaal für alle Kadetten, einen Speisesaal für alle und einen Exerzierplatz. Im Winter ist Schlittenfahren an den steilen Hängen zur Lahn eine beliebte Abwechslung. - In Diez betreibt die Firma Brühl einen Kalksteinbruch, wobei die Steine über Gleise abtransportiert werden. - In Diez verkauft der Schlosser Wilhelm Möbus (--) Unterstrasse Fahrräder und Nähmaschinen aber auch Geldschränke und Friedrich Reusch (--) Fahrräder in der Altstadtstrasse 8 und der Rosenstrasse 29. Beide bieten auch Fahrradreparaturen an. - In Limburg übernimmt die Post die Zustellung der Abendausgaben der Zeitungen. Das Postamt hat 15 Postbriefträger die 5 Mal täglich zustellen bei 23 Postbeamten mit 35 Unterbeamten. - In Limburg verfügt der Vorschußverein Limburg an der Schiede später Volksbank mit über 900 Mitgliedern über ein Guthaben aus eigezahlten Genossenschaftsanteilen von 250.000 Goldmark, auf deren Basis Kredite von fast 20 Millionen Mark vergeben werden. - In Limburg erstellt der Maler Edward Harrison Compton (19) das Aquarell Brücke und Dom von Nordwesten. - In Bad Schwalbach bietet Carl Hilge (--)  in der Brunnenstrasse 9 im Haus Zum goldenen Engel Installation und Fahrräder an. - In Nastätten eröffnet die Nassauische Kleinbahn ein eigenes Telegrafennetz mit Telegrafenmasten entlang der Schienen. - In Nastätten eröffnet Georg Frank (--) das neuerbaute Rheinhotel (20 23 Grünanlage Brückwiesborn am Kreisel) mit schönen Zimmern mit einer prächtigen Lage. - In Nassau alias Bad Nassau ist das Hotel Belle-Vue Bezirksstrasse 6 eines der bedeutendsten Hotels in der Stadt. - In Bad Ems geht die Ruine Sporkenburg an den preußischen König und deutschen Kaiser Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (41) über.

1899 In Diez wird Ernst Scheuern (31) Bürgermeister. - In Limburg zieht das Rathaus aus dem Alten Rathaus Fischmarkt 21 aus und in den Neubau in der Werner-Senger-Straße ein. - In Limburg wird der Marktplatz nach außerhalb der Stadt verlegt. - In Fachbach wird das Wasserkraftwerk Fachberg eröffnet, womit mit zwei Turbinen 2.300.000 kWh Strom erzeugt werden. - Burg Reichenstein wird vom luxemburger Bergbauingenieur und neu ernannte Baron Nikolaus von Kirsch-Puricelli (33), verheiratet mit der Alleinerbin der Rheinböller Hütte Olga Puricelli (42), in eine neugotische Wohnburg im englischen Stil umgebaut. - In Wiesbaden kommt eine Wegepolizeiverordnung für Fuhrwerke heraus. - In Holzappel Charlottenberg wird ein Waldenserfest gefeiert. - In Zollhaus wird das Zementwerk Mirke gegründet. - In Laurenburg gibt es das Gasthaus Zur Laurenburg in der Hauptstraße 7. -  In Bad Ems wird aus der Quelle Emser Kränchen Kränchenbrunnenwasser in irdenen Flaschen verkauft. - In Mainz beginnt eine Fernfahrt mit Automobilen nach Koblenz und zurück, die Baron de Diedrich gewinnt. - In Koblenz beginnt der bei Köln geborene spätere Seriensexualkindermörder Peter Kürten (16) eine Rheinreise mit unterschlagenem Lohngeld mit einer Prostituierten. - In Bad Schwalbach gibt es 50 eingetragene Droschkenkutscher, die fast alle in der Adolfstrasse wohnen und 59 Hotels und Pensionen, die als Kurhäuser geführt werden, bedienen. Es gibt 17 Gastwirtschaften und während der Saison drei Restaurants, Gartenlaube .von C Hölzer., Malepartus in der Brunnenstrasse 43 von E Neglein und Kursaal von O Haase, und speziell für jüdische Gäste die zwei israelischen Restaurants Roos in der Parkstrasse 5 und Strauss in der Rheinstrasse 5. In der Rheinstrasse 11 öffnet Zahnarzt Gustaav Groell täglich von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr seine Praxis. Während der Saison bringt die Stadtverwaltung eine Kurliste heraus, die es in der Adolfstrasse 23 gibt. Die Tageszeitung für den Kreis Aarbote hat ihren Sitz in der Adolfstrasse 2. - In Bad Schwalbach gibt es 3 Polizisten, den berittenen Wachtmeister Lersch, und die beiden Wussgendarmen Lange und Faber. Während der Badesaison bezieht der Polizeikommissar der Badepolizei, ein Oberstleutnant aD xxx von Berge-Herrndorf sein Büro im Stadthaus. - In Bad Schwalbach öffnet der wiesbadener american dentist Charles Mueller während der Badesaison seine Filial-Praxis. Er bietet künstliche Zähne und Plomben an und preist seine Goldplomben als Spezialität an. - In Balduinstein gibt es vor Schloss Schaumburg die Pension mit Restaurant Schaumburger Hof von Philipp Noll. - In Balduinsstein steht am Viadukt ein Brunnen mit der Inschrift KJAMKJ, für die Personen, die auf Schloss Schaumburg die Hochzeit zu verherrlichen halfen: Klementine von Coburg, Ezherzog Joseph, Herzog August von Coburg, Königin von Belgien, Klothilde und Istvan alias Erzherzog Stephan. - In Schloss Schaumburg gibt es keine Sehenswürdigkeiten mehr, auch die Mineraliensammlung ist verschwunden. - In Holzappel Charlottenburg wird ein Obelisk aufgestellt. - In Bad Ems wird das Geschäftshaus Goldene Traube Römerstraße 13 erbaut. - Miehlen wird an das Eisenbahnnetz der Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn angeschlossen, deren zentrale Verwaltung Nastätten ist. - In Diez erscheint der xx Jahrgang der Tageszeitung Diezer Zeitung, mit dem 39. Jahrgang des täglichen amtlichen Blattes für die Bekanntmachungen des Landratsamtes und des Kreisausschusses Amtliches Kreisblatt für den Unterlahnkreis als Beilage. Ausgabestelle ist in Diez die Rosenstrasse 31. Gedruckt und verlegt wird die Beilage von Chr Sommer (--) in Bad Ems und Diez und verantwortlicher Redakteur ist JC Grötsch (--) in Bad Ems, die auch im 51. Jahrgang der bademser Tageszeitung Emser Zeitung beigelegt wird, die von der Holzappeler Brandkatastrophe berichtet. - In Bad Ems bietet Joseph Wittmann (--) Fahrradreparaturen und Ersatzteile und Zubehörteile in der Bleichstrasse 30 an.

1898 Wetter: In Miehlen kommt es zu Überschwemmungen durch den Mühlbach innerhalb einer Stunde. Heftiges Erdbeben. - In Limburg wird der in der Schweiz geborene Dominikus Martin Carl Willi (54) sechster katholischer limburger Bischof. - In Nastätten wird die Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn mit drei Kleinbahnen gegründet und in Miehlen wird mit dem Bau begonnen. Der Bahnhof ist in der Bahnhofstrasse 13. Entlang der Bahnhofstrasse führt das Gleis. - In Bad Ems ist die Gitterbrücke vor dem Kurhaus überdacht. - In Hahnstätten Zollhaus brennt das ehemalige Zollhaus ab. - In Katzenelnbogen wird der langjährige katzenelnbogener Bürgermeister Robert Stauch geboren. - In Limburg zieht die Blechwarenfabrik Limburg in die Schaumburger Strasse. - In Zollhaus brennt das Zollhaus ab. - In Nastätten kauft der jüdischenglische Kaufmann Isidor Hennig die Mühle und den Hof im Schwall und pachtet die Mineralquelle, die im Folgejahr als Abfüllstation für den londoner Mineralwasservertrieb Sinaro Limited dient, der hauptsächlich nach England exportiert. - In Nassau verkauft die Lahnthal Brauerei ehemals Winterwerb mit der Telegrammadresse Lahntal Nassau 660 Liter Bier an den bremberger HC Klöppel für 118 Mark und 80 Pfennig. - In Katzenelnbogen wird das evangelische Waisenhaus und Erziehungsanstalt im Roten Haus alias Elisabeth-Stift, gestiftet vom bad honnefer Diakon Engelbert eingeweiht. Erster Hausvater ist Reetz, der den Aufbau detailliert dokumentiert. - In Kemel entdeckt der Streckenkommissar der Reichs-Limeskommission Hans Lehner (36) das Römerkastell Kemel, das im Ort völlig überbaut ist. Die Hauptstraße führt durch die beiden abgetragenen römischen Tore. Er beginnt mit Grabungen, die drei Jahre dauern. - In Dörsdorf zieht nach zwei Jahren der Pfarrer aus dem Klassenzimmer aus und in das neue Pfarrhaus ein. - In Diez gibt es die Brauerei mit Gasthaus K Stoll mit Biergarten. - In Miehlen gründen die Handwerker einen Gewerbeverein, der im Folgejahr eine Gewerbeschule durchsetzt. - In Hahnstätten wird ein Wasserleitungsnetz angelegt. - In Zollhaus wird ein Musikverein gegründet. - In Bad Ems wird die Kaiser Wilhelm Kirche eingeweiht.  - In Langenscheid wird jeglicher Weinbau wieder aufgegeben. - In Montabaur wird ein Fernsprecher im Rathaus an das allgemeine Fernsprechnetz angeschlossen. - In Limburg erscheint der 29. Jahrgang der katholischpolitischen limburger Tageszeitung Nassauer Bote, die in der Limburger Vereinsdruckerei hergestellt wird und den katholischen limburger Bischof Dominicus Willi (54) bei seiner Einsetzung wie einen Star auf der Titelseite mit Foto feiert. - In St Goar wird eine öffentliche Telefonzelle im kaiserlichen Postamt Am Markt 2 (20 23 Hotel am Markt) in Betrieb genommen. - In Rettert gibt es mindestens drei Schmuckfachwerkhäuser, eines Ecke Hauptstrasse/Dorfstrasse, das früher ein Rathaus war, ein zweites in der Pfarrgasse gegenüber der Kirche und ein drittes links daneben. Da alle Häuser verputzt sind, weiß niemand, ob es weitere gibt. - In Nastätten richtet das Postamt im roten Backsteinhaus Rheinstrasse 16, das dem holzhausener Unternehmer Krieger gehört, eine Telefonvermittlungsstelle ein. Es gibt nur zwei Telefonanschlüsse in Nastätten direkt, der eine NASTÄTTEN x für den Mineralwasserhandel von Fritz Gans mit Gasthaus Schwaller Hof mit der Sinora Mineralwasserhandlung und den zweiten NASTÄTTEN y von Karl Meyer (--), der im ehemaligen Sohlern Schloß und neuen Kriegsveteranenheim Kaiser Wilhelm Heim Borngasse 12 wohnt. - In Nastätten pachtet der Engländer Isidor Henning (--) die Mineralwasserquelle Schwall von der Stadt und kauft den danebenliegenden Hof mit Gasthaus Schwaller Hof. und beginnt mit dem Verkauf des Quellwassers als Sinora natural sparkling mineral water alias Tafelwasser bottled in Sinaro Springs, Nastätten Prov Nassau, das nach England und in die englischen Kolonien verkauft wird. - In Nastätten zieht der Ölmüllersohn und Arzt xxx Cathrein (--) verheiratet mit der Amtsapothekertochter xxx Geißler (--) vom Gasthaus Zur alten Post von Eugen Recken (36) in sein neuerbautes Backsteinhaus Rheinstrasse zwischen Mühlbachbrücke und Bahnhofsallee. - In St Goarshausen kauft der kölner Architekt Wilhelm Gärtner (--) die Ruine von Burg Maus und baut sie zu Wohnzwecken aus.

1897 Wetter: Erdbeben in Miehlen fühlbar. - In Holzhausen an der Haide wird in der Schulstraße eine Synagoge erbaut. - In Bad Ems macht der Schriftsteller Paul Heyse (67) eine Kur. - In Holzhausen an der Haide werden die Katholiken ungeduldig und wollen eine eigene katholische Kirche. Die katholische nastättener Kirchengemeinde empfiehlt nur das Abhalten von sonn- und festtägigen Gottesdiensten zu ermöglichen und verweist auf einen Kirchenfonds. - In Holzhausen an der Haide gibt es einen Gesangsverein Eintracht. - In Holzhausen an der Haide wird eine christliche genossenschaftliche Spar- und Darlehenskasse nach dem Raiffeisen System gegründet und stark bekämpft. - In Holzhausen an der Heide beginnt der in Ober-Ingelheim geborene Archäologe Ludwig Pallat (30) mit großflächigen Ausgrabungen am Kastell, die 6 Jahre dauern. - In Bad Schwalbach kommt die in München geborene österreichische Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken Brirkenfeld Gelnhausen (60) zur Kur. Sie kommt mit der Aartalbahn an und wohnt im Hotel Alleesaal Am Kurpark. Sie besucht morgens um 06:00 Uhr das Café Wagner, wo sie Brezeln, Anisplätzchen und Streuselkuchen ... alles dunkel gebacken ... kauft. Sie wird im Folgejahr ermordet. - In Bettendorf führt der Archäologe Ernst Fabricius  (33) Ausgrabungen am Römerkastell Pfarrhofen für die Reichs Limeskommission durch. Er muss jedoch erkennen, dass fast nichts mehr erhalten ist. - In Huppert entdeckt der Archäologe Ludwig Pallat (30) ein Römerkastell. - In Schloss Schaumburg stirbt der letzte Bär im Bärenzwinger. Burgherr ist Fürst Friedrich von Waldeck (St) (32), der gelegentlich anwesend ist. - In Katzenelnbogen ist Burg Hohlenfels zu einer Pension ausgebaut. - In Balduinstein Hausen gibt es ein Schloss mit einem herrschaftlichen Park, das um Schloss Schaumburg gehört. - In Balduinstein gibt es eine Marmorschleiferei und ein Fähre. Gegenüber in Geilnau gibt es zwei schwefelhaltige und eisenhaltige Mineralquellen beim Herrenhaus, das an Privatleute vermietet ist. - In Laurenburg gibt es das Gasthaus Wirtshaus an der Lahn in der Rupbachtalstrasse 8, direkt an der Mündung in die Lahn am Fuß der Kaiserlei. - In Diez ist das Schloss Oranienstein eine Kadettenanstalt, die aber von Besuchern besichtigt werden kann. - Der in Bad Ems geborene Rechtsanwalt und wiesbadener Bürgermeister Carl Bernhard von Ibell (50) bringt einen bebilderten Wanderführer von Schloss Schaumburg heraus, in dem er die zu Fuß erreichbaren und durch den diezer Taunusklub,, einen Touristenverein, markierten Wanderwege zu den Ausflugszielen .Habenscheider Kirche, Schloss Hohlenfels, Schloss und Hof Hausen über Balduinstein das zu Schloss Schaumburg gehört, Schönborn mit dem Gasthaus Zur Sonne,.den Aussichtsort Gabelstein, wo man den Cramberger Eisenbahntunnel, Scheid, Dörnberg und Gutenacker sieht, Geilnau, Wasenbachtal und Rupbachtal, Ruine Kloster Bärbach, Daubachtal und Hirschberg mit dem Gasthaus Müller und Diez und Limburg beschreibt. - In Steinsberg beginnen verschieden Pächter in ihrem Steinbruch hauptsächlich Steine alias Kies für den Strassenbau zu abzubauen. - In Flacht besteht die Gemeindevertretung aus einem auf Lebenszeit gewählem Bürgermeister, zwei Schöffen und sieben Vorstehern, was durch die neue Landesgemeindeverordnung abgeschafft wird. Gemeindevertreter müssen im Dreiklassenwahlrecht für 6 Jahre gewählt werden. - In Bonscheuer kauft der Bergbauindustrielle Friedrich Alfred Krupp (43), über seine weilburger Bergverwaltung die Gruben Benjamin, Berglust, Bonscheuer, Felsberg, Gronauereck, Hammerberg, Iltisberg, Schloßberg 2, Schloßhecke, Schluhs, Schwefelberg, Tiefe Gräben, Wickenstück und Zollhaus. - In Miehlen brennen das Haus und der Stall von Metzgermeisters Dreßler ab. - In Limburg wird in der Cahenslystrasse 3 die Villa Busch erbaut, die im mittelalterlichen Burgenstil, mit einem runden Turm und einem eckigen Turmerker und einem Mittelrisalit erbaut.  - In Limburg erstellt der Maler Felix Genzmer (--) die farbig getönte Federzeichnung vom Rathaus. - In Bade Ems werden Emser Fahrrad Postkarten verkauft, auf denen moderne Rover Fahrrad Modelle von Männern auf Männerrädern und Frauen auf Frauenrädern mit tiefen Eistieg in Hosen gefahren werden. - In Holzhausen wird der Holzhausener Darlehenskassenverein (19 72 noch existent) mit unbeschränker Haftung gegründet, der beim königlichen Amtsgericht in Nastätten ins Vereinsregister eingetragen wird. - In Nastätten Buch gibt es das Gasthaus mit Posthalterei Zur Sonne Bundesstrasse 20 (20 23 westlich der Bushaltestelle), wogegen der aus Bettendorf stammende Philipp Josef Anton Wilhelm (53) das Gasthaus Zur Rose an der Bundesstrasse 14 (20 23 El Greco). Er ist frisch verheiratet mit Elisabeth Anna Bernhard (19) aus Birkenau. - In Nastätten kauft der Kreis St Goarshausen das Barockschloß Sohlern Hof Borngasse 12 und funktioniert es in ein Armenaltersheim um, der es zum Zehnjährigen des Todes von Kaiser Wilhelm in Kaiser Wilhelm Heim umbenennt. Das Gebäude steht frei und ist verputzt. - In Nastätten ist das Gasthaus Zur Krone Römerstrasse 25 Ausschank der seit 33 Jahren bestehenden bopparder Brauerei Adler von Cornelius Schmitz (--), die nur Adler Bier ausschenkt. Die Adlerbrau hat gerade eine Dampfmaschine angeschafft, expandiert stark und wird im Folgejahr zu einer Aktiengesellschaft umgewandelt. - In Boppard baut sich der in Siegburg geborene Lehrersohn und Komponist Engelbert Humperdinck (43) in der Humperdinckstrasse 25 die classizistische Villa mit Parkanlage Humperdinckschlösschen und zieht nachdem er seine Stellung in Frankfurt aufgegeben hat, wo er 18 91 noch ein winziges Zimmer bewohnt und wo er die Musik zur Märchenoper Hänsel und Gretel komponiert hat, ein. - Die von dem in Kamp-Bornhofen geborenen Winzersohn und in Freiburg im Breisgau im Vorjahr gestorbenen freiburger Erzbischof Christian Roos (++) initiierte katholische Hilfswerk Caritas wird als Konkurrenz zum evangelischen Hilfswerk Innere Mission von seinem ehemaligen Mitarbeiter xxx (--) offiziell eingeführt.

1896 In Bad Ems macht der Schriftsteller Paul Heyse (66) eine Kur. - In Holzhausen an der Haide wird das Gustav Adolf Fest mit einem Gottesdienst am Vormittag und einer Nachversammlung am Nachmittag in den Anlagen des Posthalters xxx Minor (--) gefeiert. - In Holzhausen haben die zwei Schulstellen zusammen nur noch 108 Schüler, wobei eine Schule maximal 120 Schüler haben darf. - In St Goarshausen kauft der st goarshausener Landrat, Jurist und Geheimer Regierungsrat Ferdinand Berg (44) die Burg Katz, die er zu seinen Wohnzwecken umbauen lässt. - In Katzenelnbogen und Klingelbach wird ein Turn und Sportverein gegründet. - In Limburg wird die neuerbaute Marienschule in der Graupfortengasse in eine Höhere Töchterschule mit Internat unter der Leitung von Schwester Leonissa Baldus umgewandelt. - In Balduinstein ist Guido Krebs Eigentümer der Marmorwerke Balduinstein. - In Dörsdorf muss wegen des Abrisses des alten Pfarrhauses und des Neubaus an der gleichen Stelle die Unterklasse in das Gasthaus Ohlbach einziehen, weil der Pfarrer in das Klassenzimmer zieht. - In Freiendiez kauft der Turnverein Jahn eV Freiendiez eine unbenutzte Halle und nutzt sie als Turnhalle. - Die braubacher Tiermalerin Johanna Meineke (--) heiratet den moskauer Landschaftsmaler Nikolai von Astudin (49). - In Hohlenfels ist die Burg Hohlenfels eine Touristenattraktion. - In Zollhaus gibt es am Bahnhof das Hotel und Gasthaus Zur Burg Hohlenfels. - Fahrradfahrer müssen nicht rechts fahren sondern nur Hindernissen rechts ausweichen. Fahrräder brauchen eine Nummernplatte alias Nummernschild für 2 Mark und eine Radfahrkarte für 50 Pfennig, für deren Erwerb man 16 Jahre alt sein muss. Kinder und Fremde sind ausgenommen. Für die Nummernschhilder wird der Regierungsbezirk Wiesbaden in vier Gebiete aufgeteilt: A ist Wiesbaden, Rheingau und Untertaunuskreis. B ist Frankfurt, Höchst und Obertaunuskreis. C ist Unterlahnkreis, Limburg, St Goarshausen, Oberwesterwaldkreis, Unterwesterwaldkreis und Westerburg. D ist Oberlahnkreis, Dillkreis, Biedenkopf und Usingen. - In Bad Schwalbach kostet laut polizeilichem Droschkentarif eine Droschkenfahrt mit einem Einspänner nach Wiesbaden rund 10 Mark und mit einem Zweispänner rund 14 Mark. Droschkenkutscher dürfen keine Trinkgelder fordern und unaufgefordert Hotels empfehlen. - In Laurenburg wird ein Wasserleitungsnetz aufgebaut, das sechs Ventilbrunnen aus einer Quelle speist. - In Horhausen wird das 2.500 Jahre alte Brandgrab Fürstengrab von Horhausen ausgegraben und ein etwa 2.700 Jahre altes Höckergrab. - In Diez wird das Haus Villa Gertrud Wilhelmstrasse 59 erbaut. - In Limburg verkauft der Mechaniker Gottfried Schäfer (--) in der Frankfurterstrasse 5 Nähmaschinen und Fahrräder, wobei er nur Fabrikate ersten Ranges anbietet, die er in der eigenen Reparaturwerkstätte auch repariert. - In Limburg gibt es das Adressbuch Adressbuch der Stadt Limburg von der Limburger Vereinsdruckerei Diezer Strasse 17. Diese druckt auch 4.200 Exemplare der Tageszeitung Nassauer Bote und 7.500 Exemplare der katholischpolitischen Tageszeitung St Lubentius Blatt. - In Zollhaus hat die Portil Cement & Thonwerke Gewerkschaft Mirke unmittelbar gegenüber dem Bahnhof einen direkten Bahnanschluss, die Telefonnummer ZOLLHAUS 5 und die Telegrammadresse Cementwerk. Das Firmengelände reicht bis in den Garten des (20 23  Kulturzentrum Kreml). - In Limburg gibt es auf der Plötze 8 zwei Frisir-Salons, einen Rasir und Frisier-Salon von Franz Vahlert mit amerikanischem Kopfwaschen für Männer und Frauen, die auch Bäder nehmen können und einen zweiten Frisier Salon Damen-Frisieren von Elise Vahlert, der dort auch alle Haararbeiten und Herren und Damen Perücken anbietet. Am Neumarkt 5 bietet J Will einen Kopfwaschapparat und einen Trockenapparat, Bäder und Dienste wie Nägelschneiden und Hühneraugenausschneiden an. - In Bad Ems gibt es zwei Schwimm- und Flußbadeanstalten, eine am rechten Lahnufer unterhalb der Kaiserbrücke und eine zweite oberhalb der Bogenbrücke gegenüber dem Mainzer Haus, die beide Gustav Mittnach (--) gehörten. - In Bad Ems gibt es eine Sammelstelle Nassauische Sparkasse, die der Agent Ferdinand Jost Römerstrasse 76 betreut, und den Emser Vorschuß- und Kreditverein in der Römerstrasse 32, der dort eigene Räumlichkeiten hat. - In Bad Schwalbach verunglückt der englische Fahrradfahrer Alexander xxx  (--) auf der B54 bei der Aarstrasse 10 (20 23 sinit Kunststoffwerk). - In Hahnstätten zieht die Brauerei Heckelmann  von der alten Mälzerei 10 (20 23 Seniorenresidenz) an den neuen Standort Am Rößler um. - In Nastätten zieht das Postamt vom Oberen Römer in das rote Backsteinhaus Rheinstrasse 16, das dem holzhausener Unternehmer Krieger gehört. - Die in Singhofen geborene singhofener Posthaltertochter und schweriner Hofopernsängerin Minna Minor-Alken (36) tritt in Moskau zu den Krönungsfeierlichkeiten des russischen Zar Nikolaus II (St) (28), verheiratet mit seiner Cousine zweiten Grades Prinzessin Alix von Hessen Kassel (St) (24), dessen Großmütter Prinzessin Marie von Hessen Darmstadt (St) (++) und Prinzessin Luise von Hessen Kassel (St) (79) sind. - In Braubach heiratet der in Moskau geborene Landschaftsmaler Nikolai von Astudin (49) die braubacher Malerin Johanna Meineke. - In Limburg kommt das erste Adressbuch der Stadt als Adressbuch der Stadt Limburg heraus, das nach amtlichem Material erstellt ist.

1895 Limburg hat 7.400 Einwohner, Bad Schwalbach hat 2.702 Einwohner und Holzhausen an der Haide hat 695 Einwohner, davon 548 Protestanten, 109 Katholiken und 38 Juden. - In Katzenelnbogen leben 6 Juden. - In Katzenelnbogen hat das eingeschossige Hotel mit Brauerei und Brennerei Bremser 12 Fremdenzimmer und drei Gasträume für rund 100 Gäste. - In Limburg werden auf der Schiede zwei elektrische Glühlampen als Straßenlaternen aufgestellt. - In Burgschwalbach catert das frankfurter Luxushotel Frankfurter Hof einen Empfang von englischen Adeligen an der Johannisquelle, die in einer kleinen romantischen Grotte aus dem Berg sprudelt, The King of Tablewaters. Die etwa 40 m entfernte Römerquelle, die auf freiem Feld aus dem Boden quillt, wird nicht beachtet. - In Limburg wird die katholische Marienschule gegründet. - In Hahnstätten zieht die Brauerei Heckelmann in die Rößlerstraße um. Die Verwaltung bleibt in der Aarstraße. - In Bad Ems gibt es das Hotel Zur alten Traube und das angrenzende Hotel Stadt Wiesbaden Römerstraße 18 wird aufgestockt. - In Bad Ems wird ein Postamt in der Römerstraße 25 eröffnet. - In Limburg wird eine neue Volksschule (19 50 Werner Senger Schule 20 18 Volksbank) Werner Senger Straße 8 eröffnet. - In Limburg eröffnet die katholische Niederlassung der Armen Dienstmägde Jesu Christi unter Leitung von Schwester Leonissa Baldus in einem kleinen Häuschen in der Graupfortengasse eine Mädchenschule für 77 Mädchen und beginnt mit dem Neubau der Marienschule. - In Braubach wird auf dem staatlichen Bahnhof eine Bahnsteigsperre angebracht, die erst vor der Abfahrt des Zuges Zugang zu den Zügen erlaubt, da eine Kontrolle in den Zügen sehr schwierig ist, da ein Kontrolleur nur jeweils in einem der voneinander getrennten Waggons kontrollieren kann. An einer Tür führt ein Bediensteter die Fahrkartenkontrolle durch und gültige Fahrkarten werden mit einer Lochzange entwertet. - In Limburg findet die Bezirkskonferenz des evangelischen Vereins der Freundinnen junger Mädchen für Hessen Nassau statt, auf der ein Fräulein Martha stolz über ihre Arbeit bei der seit einigen Monaten bestehenden frankfurter Bahnhofsmission berichtet und dort mit ihren Freundinnen in schwarzen Kleidern und mit einem Abzeichen Schutz der weiblichen Jugend von Montag bis Donnerstag zu allen ankommenden Zügen auf den Bahnsteig geht und bisher 71 angeblich ratlose und hilflose Mädchen in das evangelische Marthahaus, einer Anstalt zur Vorbildung weiblicher Dienstboten in der Gottesackerstrasse 2 gebracht haben will. Stolz erzählt sie, dass Fräulein Grünewald Kaiserstraße 34 persönlich jedes Mädchen vom Bahnhof abholt, das ihr gemeldet wird und eindringlich vor den Gefahren der Großstadt warnt. - In Herold ist das freistehende noch verputzte Schmuckfachwerkhaus Hauptstrasse 16 das Geburtshaus von Heinrich Karl Gemmer (--). Es ist dort nicht ursprünglich erbaut. Es ist ein Fachwerkhaus, das in einem anderen Ort abgebaut wurde, in Herold wieder abgebaut, dabei aufgestockt und mit einem Zwerchhaus versehen wurde. Das dahinter liegende Hauptgebäude der Hofanlage ist das Gasthaus mit Branntweinbrennerei Pfeifer. - In Obertiefenbach wird der Obertiefenbacher Darlehenskassenverein mit unbeschränker Haftung gegründet, der beim königlichen Amtsgericht in Nastätten ins Vereinsregister eingetragen wird. - In Nastätten bedankt sich der niedertiefenbacher Schumacher Schmidt (--) sogar in der Zeitung beim Arzt Cathrein, dafür, dass er sie von einer monatelangen Lungenkrankheit geheilt hat. - In Boppard ist das Postamt Am Alten Posthof 2 früher alte Posthalterei. - In Diez und in Weilburg gibt es die Marmor Fabrik Dyckerhoff und Neumann.

1894 Die Eisenbahnstrecke der Aartalbahn nach Limburg wird eröffnet. - In Hahnstätten kommt der erste Zug der Aartalbahn am Bahnhof in Zollhaus an. - Bad Ems macht der schwedische und norwegische König Oskar II von Schweden und Norwegen (St) (65) eine Kur. - In Holzhausen setzt sich der neue Pfarrer Franz Bomschein sehr für die Erhaltung des Holzhausern Darlehenskassenvereins ein, was ihm große Anfeindungen im Dorf einbringt. - In Fachingen pachtet der in Nordwestmecklenburg geborene Unternehmer Friedrich Siemens (68) die Staatliche Wasserquelle. - In Niederselters pachtet der in Nordwestmecklenburg geborene Unternehmer Friedrich Siemens (68) die Staatliche Wasserquelle. - Es gibt die Tageszeitung Lahnsteiner Tageblatt. - Die Eisenbahnstrecke Aartalbahn zwischen Bad Schwalbach und Zollhaus wird eröffnet. - In Katzenelnbogen wird eine Wassserleitung gebaut. - In Bad Ems erscheint die Tageszeitung Emser Zeitung. Lahn-Bote Tageblatt für die Städte Ems, Nassau und deren Umgebung bis 19 24. -  In Bad Ems lässt der Schriftsteller Theodor Fontane  (75) seine Romanfigur Effi Briest zu Kur kommen. - In Diez lehnt die Stadt Finanzierung einer städtischen Stromversorgung ab, weil die Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co. für 30 Jahre das Exklusivrecht für Straßenbeleuchtung und Privatstromkunden haben will. Friedrich Wilhelm Lahmayer (35) hat sich im Vorjahr wegen eines Nervenleidens aus dem Unternehmen zurückgezogen. - In Nastätten eröffnet der nastättener Dr Lothar Cathrein eine Arztpraxis im Gasthaus Zur alten Post. - In Limburg wird die Posthalterei von Johann Menges (--) im Eschhöfer Weg geschlossen, der Fuhrdienst eingestellt und die Postpakete werden nicht mehr mit dem Handkarren vom Bahnhof abgeholt und hingebracht, sondern von den Brüdern Zimmermann mit einem Pferdefuhrwerk und nach der Sortierung im Postamt auch mit Pferdkutschen verteilt. - In Bad Ems beginnt die Reichs Limes Kommsion mit großangelegten Ausgrabungen der Kastelle nördlich und südlich der Lahn. - In Holzhausen wird das Schuhhaus Debusmann an der Kreuzung Bäderstrasse 6 gegründet. - In Nastätten zieht der Ölmüllersohn und frisch approbierte Arzt xxx Cathrein (--) in das Gasthaus Zur alten Post von Eugen Recken (32), wo er seine Praxis eröffnet.

1893 In Bad Ems macht der evangelische Theologe Friedrich von Bodelschwingh (32) eine Kur und logiert im Hotel Schloss Johannisberg Ecke Wintersbergstrasse/Braubacherstrasse. Er motiviert die Bürger dabei zum Bau der Kaiser-Wilhelm-Kirche. - In Kaub brennen 11 Häuser ab. -  In Lahnstein kauft der magdeburger Fabrikant Hauswald die Burg Lahneck. - Der in Katzenelnbogen geborene und kurzzeitig nach Amerika ausgewanderte Kunstmaler Wilhelm Jakob Hertling (44) heiratet die verwitwete Baronin Hedwig von Hügel alias württembergische Staatsministertochter Hedwig Golther. - In Burgschwalbach verpflichten sich die praktischen Ärzte Dr Minor in Michelbach und Dr Neidhöfer in Hahnstätten die burschwalbacher Armen kostenlos zu behandeln. - In Braunfels führt die Schlossbrauerei Braunfels die Flaschenabfüllung ein. - In Bad Ems wird nach langjährigem Wirken von berner Diakonissen in Krankenhäusern ein evangelisches Diakonissenheim eingeweiht, das auch als Krankenhaus genutzt wird. - In Rüdesheim Aulhausen wird das katholische St Vincenzstift als Diözesan-Idiotenanstalt zum Heiligen Josef weit außerhalb im Wald vom benachbarten Leiter des Diözesanknabenheims Marienhausen Prälat Matthäus Müller im ehemalgien Kloster gegründet. - Der Besitzer von  Schloss Schaumburg, Fürst Georg Victor von Waldeck (St) (62) stirbt. Seine verwitwe Tochter Emma von Waldeck und Pyrmont (St) (35) war als Emma von Nassau Oranien bis 18 90 Königin der Niederlande. Neuer Burgherr von Schloss Schaumburg wird Fürst Friedrich von Waldeck (St) (28). - ln St Goarshausen steigt der Fährunternehmesteilhaber Felix Schneider (--) aus dem Fährgeschäft Menges aus und wird Schiffslotse. - In St Goarshausen gibt es die Tageszeitung Kreisblatt für den Kreis St Goarshausen.

1892 Limburg hat 7.059 Einwohner. - Eine staatliche Eisenbahnverbindung alias Vollbahn von Zollhaus über Katzenelnbogen und Nastätten an den Rhein bzw St Goarshausen wird von der Regierung abgelehnt, weil die Gegend wirtschaftlich unbedeutend ist. - In Panrod stirbt der nassauische Posthalter und Landtagsabgeordnete Christian Minor (79). - In Bad Schwalbach wird der Gendarmensohn Karl Lange geboren. - In Limburg beginnt die Firma Lahmeyer in der Sackgasse in ihrem Elektrizitätswerk mit Dampfmaschinen mit 200 PS Strom zu produzieren. - In Klingelbach wird ein Zivilgemeindefriedhof angelegt. - In Holzhausen wird Friedrich Butzbach (19) Postillon auf dem gelben Wagen. Sein Gebiet erstreckt sich über Bettendorf, Roth, Rettert und Egenroth. - In Kördorf weigert sich der Gemeinderat den jüdischen Religionsunterricht in der Elementarschule abhalten zu lassen, wird aber von der Regierung dazu verpflichtet. - In Holzhausen an der Haide wird nach 56 Dienstjahren Johann Philipp Minor durch den Posthalter Adolf Minor (--) Gut Nicolaus August Otto Strasse 1 als holzhausener Bürgermeister abgelöst. - Auf der Aartalbahn wird die spezielle preußische Personenzugtenderlokomotive T9 Bauart Langenschwalbach eingesetzt. - In Lahnstein stirbt die preußische Kammerherr und Zeremonienmeisterwitwe Gräfin Anna von Kleist-Wendisch-Tychow (66) auf Burg Lahneck wenige Monate nach dem Tod ihres Mannes. - In Burgschwalbach kommt es zu einem Großbrand. - In Limburg eröffnet in der Unterengrabenstraße die Generalvertregung für Elektrisches Lichtanlagen Paul Begas als Generalvertretung der frankfurter Lahmeyer CoKG, laut Anzeige in der Tageszeitung Limburger Anzeiger und verkauft alle Arten von Beleuchtungskörpern. - In Kaub ist die von den Franzosen gesprengte Burg Gutenfels vom in Rüdesheim geborenen Privatgelehrten Wilhelm Conrady (63) nach vierjähriger Bauzeit wieder aufgebaut. - In Diez wird der Radfahrer Verein Diez gegründet. Man fährt Hochrad und die neuen Rover Modelle. - In Koblenz gründen Carl Löhr (--) und Otto Becker (--) einen Fahrradhandel und schulen Fahrradfahrer. - In Miehlen beginnt man das römische Kleinkastell Pfarrhofen auszugraben. - In Bad Schwalbach wird der Komponist und Dirigent Otto Frickhoeffer als Sohn des Sanitätsrats xxx Frickhoeffer (--) geboren. - In Langenscheid wird ein Turn- und Sportverein gegründet. - In Bad Schwalbach brennt das Gasthaus Brunnenklause in der Brunnenstrasse  27, woraufhin man es in ein luxuriösen gründerzeitliches Kaffeehaus mit Renaissance Giebel und polygonalem Erker mit hohem spitzen Dach renoviert. Es wird das zentrale Gebäude der Brunnenstrasse. - Die dem Hauptsteueramt in Wiesbaden Biebrich unterstellten Nebensteuerämter sind in Kaub, Eltille, Hochheim, Homburg, Idstein, Katzenelnbogen, Bad Schwalbach, Rüdesheim, Usingen und Wiesbaden. - Im Regierungsbezirk Wiesbaden gibt es 7 königliche  Polizeibehörden, darunter in Bad Schwalbach, Bad Ems und Schlangenbad. - Bestellungspostämter gibt es in Assmannshausen, Bad Ems, Bad Schwalbach, Balduinstein, Bogel, Braubach, Dausenau, Dehrn, Diez, Holzappel, Holzhausen, Idstein, Kamp, Laurenburg, Limburg, Lorch, Mensfelden, Michelbach, Miehlen, Nassau, Nastätten, Singhofen, St Goarshausen, Staffel, Strüth und Zollhaus. - Auf dem Mittelrhein zwischen Mainz und Bad Honnef wird das von der Schiffswerft Beringhaus in Duisburg mit einem 15 Meter hohen Turm erbaute Tauchschiff Kaiser Wilhelm später Kaiman, das den Grund des Rheins von Hindernissen befreien soll, in Betrieb gesetzt. Es ist das fünfte und letzte Tauchschiff, das eingesetzt wird.

1891 Graf Albrecht von Kanitz (St) wird als einziger Sohn der Herrschaft Stein Erbin Therese von der Groeben (St) (32) und Graf Alexander von Kanitz (St) (43) geboren. - In Bad Ems wirbt das jüdische Hotel Loewenstein als größtes und renomiertestes Hotel am Platze. Es ist das ehemalige Gasthaus Bayerischer Hof. - In Aarbergen Kettenbach erhält die Pflichtfeuerwehr eine große Feuerspritze. - Der in Holzhausen an der Heide geborene Posthaltersohn und Ottomotorenerfinder Nicolaus August Otto (59) stirbt in Köln. - In Nastätten wird an der Brücke über den Gronauer Bach die in Zorn geborene und in Nastätten verheiratete Elisabethe Philippine Hofmann (25) verheiratet mit dem nastättener Drechsler Adolf Krämer (24) ertränkt vom jüdischen nastättener Kaufmann Salomon Stern aufgefunden. Sie wurde mit einer handschriftlichen Postkarte auf den Weg zu ihren Eltern nach Zorn gelockt und auf dem Weg ermordet. Adolf Krämer (24) wird beim Kartenspielen verhaftet und über seine Schuhabdrücke im Schnee überführt. Noch während der Beerdigung erhängt sich Adolf Krämer (24) ohne Geständnis im Bolles alias Kerker des nastättener Amtsgerichtsgefängnisses (20 23 Verbandsgemeindeverwaltung). Man verscharrt ihn ohne Beerdigung. - In Braunfels stirbt der Gründer der Schlossbrauerei Braunfels Philipp Wahl (45), die dessen Söhne Wilhelm und Gottlieb bei einer Jahresproduktion von 1.000 hl Bier übernehmen. . In Freiendiez wird ein Gauturnfest abgehalten, bei dem die ganze Gemeinde geschlossen teilnimmt. Die Vereinsregeln sind so streng, dass derjenige, der drei mal fehlt ausgeschlossen wird. - In Nievern wird das Empfangsgebäude des Bahnhofs erbaut. - In Katzenelnbogen stirbt der in Frankfurt geborene frankfurter Stadtgerichtsrat und Abgeordnete Gustav Adolph Friedrich Wilhelm Kirchner (76). - Weil sich die Zugschaffner lebensgefährlich bei der Fahrkartenkontrolle außerhalb der Waggons auf den Waggontrittbrettern entlanghangeln müssen, übernimmt die preussische Staatsbahn die Idee des D-Waggons des in Bad Schwalbach geborenen Eisenbahningenieurs Edmund Heusinger von Waldegg (74), der einen von Wänden abgetrennten Weg auf einer Seite empfiehlt. Die seitlich angebrachten Eingangstüren werden an die Enden der verlängerten Waggons verlegt. 

1890 In St Goarshausen bietet die Herberge Zur Heimat als Hospitz Logiepreise für ihre Zimmer von 25 Pfennig bis 50 Pfennig an. Die Überfahrt auf der Rheinfähre kostet 5 Pfennig. - In Balduinstein wird die Grube Gnade Gottes geschlossen. - In Katzenelnbogen nennt die Diakonissenanstalt Duisburg ihr neues Waisenhaus nach der Tochter des Gründers Elisabeth Engelbert Elisabeth-Stift. Sie ist mit dem Geheimen Sanitätsrat Timme aus Koblenz verheiratet. - In Langen Philippseich wird die Grafentochter Marie von Isenburg Büdingen Philippseich (St) von Graf Friedrich von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (49) und Prinzessin Sophie Auguste Elisabeth von Ardeck (St) (26) geboren, der Tochter von Prinzessin Marie Auguste von Hanau Schaumburg (St) (51) alias Prinzessin Marie Auguste von Hanau und Horowitz Gräfin von Schaumburg und Enkelin der in Bonn geborenen Apothekertochter und 8 Jahre zuvor in Prag verstorbenen Prinzessin Gertrude von Hanau und Horowitz Gräfin von Schaumburg  (++)  alias Gertrude Falkenstein. - Der in Klingelbach geborene klingelbacher Pfarrersohn und wiesbadener Apothekenbesitzer Moritz Heinrich Ludwig Adolph Seyberth (58), verheiratet mit Ida Amalie Buderus (45) stirbt in Wiesbaden als Buderus und Portland Zement Aufsichtsratsmitglied und Seyberth Stipendiatsfondstifter. - In Gückingen sind 20 Bürger im gückinger Bergbau beschäftigt. - Die staatliche deutsche Post betreibt die Postkutschenstrecke St Goarshausen~Nastätten~Katzenelnbogen~Zollhaus mit gelben Postkutschen. - In Balduinstein hat Freiherr xxx von Eltz Rübenach die Ruine Burg Balduinstein an den bürgerlichen Wilhelm Spiess (--) verkauft.

1889 In Bad Ems macht der sächsische König Albert von Sachsen (St) (62) eine Kur. - In Limburg zieht die Post in das neue Postamt in der Grabenstraße ein. - In Diez und in St Goarshausen bietet die evangelische Herberge zur Heimat und Volksküche Kost und Logis für Handwerksgesellen und junge Arbeiter um sie vor Glücksspiel, Prostitution und Alkoholmissbrauch zu bewahren. Ausdrücklich werden Arbeitslose und arbeitsscheue Gesellen abgewiesen. Wer bettelt fliegt raus, wodurch das Betteln aufhört. Es gibt gutes und reichliches Essen, aber man muss zwei Stunden dafür arbeiten, ua Holz hacken und sich bei der Hausandacht alias Hausgottesdienst beteiligen. Die Einrichtung, die durch die Kommune mit 65 Pfennig/Tag/Person mitfinanziert werden muss, wird als notwendiges Übel angesehen. - In Bad Ems gründet das Berner Diakonissen-Mutterhaus ein Mutterhaus um von hier aus in den Einrichtungen des Evangelischen Vereins Dienst zu tun. - In Nassau wird die Brauerei Winterwerb an die Nassauer Aktienbrauerei Lahntal verkauft. - In Wiesbaden Rheinbahnhof wird die Eisenbahn Aartalbahn nach Bad Schwalbach eröffnet, die ohne Tunnel auskommt und durch die vielen und engen Kurven spezielle Tenderlokomotiven und extrem leichte und kurze und speziell entwickelte vierachsige Personenwagen alias Langenschwalbacher Wagen benötigt. - In Bad Schwalbach wird der Bahnhof eröffnet. - Die Kirchengemeinde Klingelbach stellt die Diakonissin Marie Wengenroth als Krankenschwester für das Kirchspiel ein. - In Schönborn hat es eine bereits seit Jahrzehnten bestehende kleine Gruppe von Anhängern des altlutherischen Konvents von Steeden geschafft ein eigenes Bethaus, die evangelischlutherische St Johannes Kapelle im Gartenweg in unmittelbarer Nähe der unierten Dorfkirche zu nutzen. - In Kaub lässt der in Rüdesheim geborene Privatgelehrte Wilhelm Conrady (60), dem auch Burg Maus gehört, Burg Gutenfels aufwendig wiederaufbauen. - In Limburg wird der Radfahrverein RV Limburg gegründet. - In Flacht gründen junge Flachter einen Turn- und Fechtclub, den die Einwohner und die Behörden ablehnen und zunächst bekämpfen. - In Scheidt gibt es 66 Männer, die in der Grube Holzappel arbeiten. - In St Goarshausen wird die Gründerzeit Villa Am Rabeneck 4 erbaut. - In St Goarshausen zieht der Fährmann Jakob Menges (--) in sein neben seinem Fähranleger gelegene Gasthaus Rheinischer Hof Bahnhofstrasse 15. - In Bad Ems wird das Fahrradfahren alias Hochradfahren in der Polizeiordnung geregelt. - In Nastätten wird der Wirt Andreas Rück (--) vom Gasthaus Zur schöne Aussicht Römerstrasse 51 von der Brauerei Henkelmann Kuhn beliefert. Das von ihm ebenfalls ausgeschenkte Krombacher Bier muss er mit schweren Pferdefuhrwerken von St Goarshausen holen. - In Nastätten hat der private Vorschuß und Kreditverein Nastätten 981 Mitglieder. - Bei Trechtingshausen wird die Burg Reichenstein von Freiherr xxx von Rehfuß  (--) nach elf Jahren an Konsul xxx Chosodowsky (--) verkauft.

1888 Wetter: Ungewöhnlich starker Schneefall, weswegen die Schüler in Berghausen und Eisighofen eine ganze Woche lang die Schule in Dörsdorf nicht besuchen können. - In Diez wird im Haus Schloßberg 23 ein israelitisches Kinderheim untergebracht. - Die Burg Sauerburg wird zwangsversteigert. - In Kaub wird die Burgruine Gutenfels wieder aufgebaut. - In Limburg nennt der Katholische Gesellenverein das Alte Amtshaus in Katholisches Gesellenhaus um. - In Dehrn eröffnet die Kerkerbachbahn AG Kleinbahn den Personenverkehr bis Heckholzhausen. - In Holzappel verdient ein Hauer in der Grube Holzappel 2 Mark 16 Pfennig pro 8 Stunden-Schicht. - In Katzenelnbogen erhält Engelbert die Erlaubnis zur Errichtung einer Erziehungsanstalt für evangelische Kinder und beginnt die ehemaligen Hüttengebäude und Pferdestelle dafür umzugestalten. Zusätzlich legt er Gärten zur Selbstversorgung an. - In Limburg wird das Postamt auf Abbruch versteigert. - In Bad Ems tanzt die sardische Redakteurstochter Antonietta Dell’Eraals (27) als italienische Hoftänzerin und Prima Ballerina. - Die Besitzerin von Schloss Schaumburg, die Ehefrau von Fürst Georg Victor von Waldeck (St) (57), Prinzessin Helene von Nassau (St) (57) stirbt. - In Kaub wird das Schieferwerk Schiefersegen gegründet, das Freiherr Fritz von Marriac (--) kauft. - In St Goarshausen wird das Klinkerwalmdachhaus mit Jugendstilelementen wie Säulchenimitaten um an den Fenstern und kubischen Friesen unter der Dachkante vom Fährmann Jakob Menges (--) als Gasthaus Rheinischer Hof in der Bahnhofstraße 15 erbaut. Eine Hinweis auf die neu künstlerische Unberechenbarkeit sind die wenigen individuell gebrannten mit Kerben versehenen in Reihen angeordeneten Schmuckziegelsteine. - In St Goarshausen stellt Jakob Menges (--) die dampfschiffartige Fähre Loreley II in Dienst. - In Balduinstein werden die Marmorwerke eröffnet. - In Bad Ems wird 48 Jahre nach der Gründung eine Nassauische Sparkasse später Naspa gegründet. - In Nastätten beginnt die Stadt aktiv für die an den Engländer Henning (--) verpachtete Mineralwasserquelle Schwall zu werben, wo bereits jahrelang Tanzbelustigungen und Brunnenfeste abgehalten werden. - In Görgeshausen gibt es eine Telegraphenstation.

1887 In Diez wird der Pfarrersohn August Jäger geboren. - In Bad Ems macht der preußische Kronprinz Friedrich III von Zollern (St) (56) nach seiner Anreise mit Ehefrau, der englischen Prinzessin Viktoria, und seinen Töchtern Sophie, Margarethe und Viktoria.im Sonderzug eine vierwöchige Kur wegen einer Erkältung. Er macht eine Wasserkur. Sie logieren im Hotel Vier Türme. Badearzt Dr Orth stellt eine Stimmbandverdickung fest. Prinzessin Viktoria besucht Koblenz, Dausenau, Lahnstein, Schloss Stolzenfels, Kemmenau, Bonn und Limburg. Monate später wird Kehlkopfkrebs diagnostiziert. - In Holzhausen wird der Männergesangsverein Eintracht gegründet. - In Bad Ems berichtet die Tageszeitung Lahnbote von der Restaurierung der Synagoge in der Römerstraße 65. - In Limburg wird die Kerkerbachtalbahn nach Christianshütte velegt. - In Limburg wird der Brückenvorstadt Gastwirt Heinrich Priester, Gasthaus Priester, Westerwaldstraße 10 Brückengeldeinnehmer alias Brückenzolleinnehmer. - In Neuwied wird das erste internationale Fußballspiel auf deutschem Boden ausgetragen. - In Bad Ems wird die Malbergbahn eröffnet. Zusätzlich erhält die Bahn eine Konzession für eine elektrische Beleuchtung. An der Bergstation wird das Hotel im Schweizerhausstil Berghof Hohen-Malberg eröffnet. Es ist spartanisch eingerichtet. An einer Wand eines Hotelzimmers hängt zB nur ein kleines 15 x 10 cm großes Bild. - In Holzappel wird in der Grube Holzappel die Frühschicht von 04:00 Uhr auf 06:00 Uhr geändert. - In Balduinstein muss Herzog Georg von Oldenburg (St) (--) nach dem verlorenen Erbstreit das Schloss Schaumburg an Fürst Georg Victor von Waldeck (St) (56) abtreten, dessen Frau Prinzessin Helene von Nassau (St) (56) im Folgejahr stirbt. Ihre Tochter Emma von Nassau (St) (29) ist seit 10 Jahren König der Niederlande. - Das Londoner Victoria und Albert Museum ersteigert die glasbemalten assmannshausener und lorcher Pfarrkirchenfenster vom geisenheimer Großgrundbesitzer und Kunstsammlersohn Freiherr xxx von Zwierlein (--).

1886 Wetter: Nassauer Weinernte sehr spärlich aber von guter Qualität. - Limburg wird Sitz des neuen Kreis Limburg mit einem königlichen Landrat. 12 nassauer Kreise werden auf 18 erweitert. - In Limburg wird der in Frankfurt geborene Karl Klein (67) fünfter katholischer limburger Bischof. - Nastätten wird dem neu geschaffenen Kreis St Goarshausen zugeschlagen und wird als Amt Nastätten aufgelöst. - In Diez wird ein jüdischer Verein gegründet, der ein israelitisches jüdisches Erziehungshaus für Waisen errichten will und sich innerhalb von vier Wochen über ganz Deutschland ausbreitet. Der jüdische frankfurter Talmudlehrer Moses Mainz (81) ist Finanzier ebenso wie sein Sohn Michael Moses Mainz (44), der Börsenmakler und langjähriger Finanzberater der Stifterin Freiherrentochter Mathilde von Rothschild (55). - Elz wird vom Oberlahnkreis dem Kreis Limburg zugeschlagen. - In Holzhausen wird beklagt, dass schon 20 % des Waldes aus Fichten besteht. - In Limburg wird Wilhelm Rabe (--) erster limburger Landrat. - In Michelbach wird der Unternehmersohn Wilhelm Passavant geboren. - In Limburg kauft der Katholische Gesellenverein das Alte Amtshaus. - In Dehrn eröffnet die Kerkerbachbahn AG Kleinbahn mit Güterverkehr bis Kerkerbach. - Es gibt die Tageszeitung Kreisblatt für den Kreis St Goarshausen. - In Bad Ems wird die elektrische Beleuchtung eingeführt. - Der in Holzhausen an der Heide geborene Erfinder Nicolaus Otto (54) verliert nach 9 Jahren den Patentschutz auf seinen funktionsfähigen Viertaktmotor mit ruhigen Lauf mit 3 PS, wodurch der bisher für Standmotoren genutzte Motor auch in Automobile eingebaut und modifiziert werden darf. - Reckenroth hat xxx Einwohner in 38 Häusern mit 42 Haushalten. - In Ebertshausen wird der ebertshausener Bauer und ehemalige langjährige ebertshausener Bürgermeister Johann Jakob Gemmer (62) verheiratet mit Johanette Katharine Pfeifer (54) aus Herold Provinziallandtagsmitglied, was er 12 Jahre bleibt. - In Diez wird eine private Telefonleitung vom Gasthaus Maxeiner in der Rosengasse 13 und der neueröffneten Trinkhalle im Hotel verlegt. - In Katzenelnbogen gibt es die Filiale Nassauische Sparkasse, ebenso wie in Limburg, Diez, Bad Ems, Nassau, St Goarshausen, Kaub, Lorch, Nastätten und Bad Schwalbach. - In Bad Ems macht Graf Guido von Matuschka Greiffenclau (39) eine dreiwöchige Sommerkur. - In Holzhausen gibt es im Gemeindewald nach Forstassessor Birkenauer (--) einen Waldbestand von rund 300 Hektar, davon 40 ha Eichen-, 200 ha Buchen- und 55 ha Nadelwald, wobei der Eichenbestand jährlich geschält wird und die Rinde zur Ledergerberei genutzt wird. Er beklagt, dass immer mehr schnellwachsendes Nadelholz angepflanzt wird, was mindestens bis 19 58 weiterbetrieben wird. - In St Goarshausen gibt es die Tageszeitung Kreisblatt für den Kreis St Goarshausen.

1885 In Limburg wird der in Geisenheim geborene Christian Roos (34) vierter limburger Bischof. - Limburg hat 6.485 Einwohner, Bad Schwalbach hat 2.658 Einwohner, davon 190 Juden und Laufenselden hat 1.153 Einwohner, davon 75 Juden. - In Nassau wird der Bildhauer Arnold Rönnebeck als Sohn des preußischen Regierungsbaumeisters Richard Oskar Rönnebeck geboren. - In Nastätten emigriert Robert Wagner (08) in die USA, wo er als Zeitungsjunge arbeiten muss. - In Holzhausen liest man die Tageszeitung Lahn-Bote. Sie meldet, dass zwischen St Goarshausen und Holzhausen eine zweite Fahrende Postverbindung auch zur Personenbeförderung eingerichtet ist. Die erste Postverbindung führt von Wiesbaden nach Nassau. - Das Amt Nastätten im hessen-nassauer Regierungsbezirk Wiesbaden wird im Zuge einer neuen Kreisordnung aufgehoben. Holzhausen an der Haide kommt zum Kreis St Goarshausen, Katzenelnbogen zum Unterlahnkreis. - Der Kreis St Goarshausen wird gebildet, dem Ruppertshofen zugeteilt wird. - In Michelbach beschäftigt der Hüttenbesitzer und Unternehmer Adolph Samuel Passavant (33) 100 Mitarbeiter. - In Limburg muss die Brauerei Menges von Josef Busch trotz des Einsatzes einer Eismaschine weiterhin Eis im Busche-Weiher im Tal Josaphat abbauen. Die Bauern transportieren für 3 Mark pro Doppelspännerfuhre das Eis zu den Eiskellern. - In Oberwesel wird die Ruine Schönburg an den Immobilienmogul, Deutschamerikaner TI Oakley Rhinelander, einem Nachfahren einer Oberwesel gegenüberliegenden und verlassenen Gemeinde verkauft, der mit dem Wiederaufbau beginnt. - In Koblenz zieht Josef Thillmann mit der Brauerei Altes Brauhaus an den Königsbach nach Koblenz Oberwerth. - In Ruppertshofen kommt es zu zwei Scheunenbränden. - Ruppertshofen wird dem neu gegründeten Kreis St Goarshausen zugeteilt. - In Hahnstätten wird ein Turnverein Hahnstätten gegründet. - In Holzappel verdient ein Hauer in der Grube Holzappel 2 Mark 10 Pfennig pro 8 Stunden-Schicht. - In Katzenelnbogen schenkt der bad honnefer Matthias H Göring die katzenelnbogener Erzhütte der duisburger Diakonissenanstalt, der er selbst angehört. - In Bad Ems stirbt der jüdische Orientalist Joseph Oerenbourg, eigentlich Joseph Dernburg (84). Der Gründer einer höheren Lehranstalt für Knaben jüdischer Konfession in Paris und Vizepräsident der Alliance Israelite Universelle wird wie ein Fürst der Wissenschaft auf dem pariser Friedhof Pere Lachaise bestattet. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird der Ort vom Unterlahnkreis mit Amtssitz in Diez abgetrennt und neu von St Goarshausen aus verwaltet. - In Hahnstätten wird eine Turn- und Sportgemeinde gegründet. - Burg Hohlenfels wird zum Gasthaus mit Pension Zur Burg Hohlenfels umfunktioniert. - In St Goarshausen, dem Amtssitz des Rhein Lahn Kreises, werden alle Amtsgebäude angesiedelt und zT neu erbaut. - In St Goarshausen verlegt der Fährmann Jakob Menges (33) für die Fähre Ponte die Anlegestelle vom Runden Tum zu einer neuerbauten Fährrampe (20 23 noch existent) an den Anfang der Bahnhofstrasse alias Neubrückhausen, wo früher die Fliegende Brücke angelegt hat. - In Mudershausen erreicht der katzenelnbogener Sägewerksbesitzer Maxeiner später Sägewerk Heimann in der Hundemühle (20 23 neben Rewe Getränkemarkt), dass eine Stichbahn der Eisenbahn Nassauische Kleinbahn für den Abtransport seiner Bäume gebaut wird. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen erhält Pfarrer Wenzel (--) eine gedruckte bebildeterte Grußpostkarte vom Niederwalddenkmal in Rüdesheim, die 5 Pfennig kostet und über das Postamt Singhofen im Amt Nassau zugestellt wird. - Obertiefenbach hat 197 Einwohner.

1884 In Limburg ist der Bau einer Wasserversorgung abgeschlossen. - In Holzhausen an der Haide stirbt der Posthalter Peter Minor (--), mit Postexpedition auf dem Gut Nicolaus August Otto Strasse 1, der 50 ständige Pferde besitzt. - In Katzenelnbogen wird eine vierte Klasse eingerichtet. - In Nastätten behauptet Wilhelm Schmelzeisen, dass der jüdische nastätter Vorsteher Samuel Heymann behauptet hätte, dass die Protestanten alle Ketzer sind und keine Religion haben, was er öffentlich in der Tageszeitung Rhein- und Lahn-Anzeiger widerrufen muss. - In Limburg wird ein Rauchclub, der Tabak in Pfeifen raucht, gegründet. - In Michelbach übernimmt der erfolgreiche in Lyon geborene frankfurter Unternehmer Adolph Samuel Passavant (32) die Michelbacher Hütte der Herren von Lossem. - In Limburg wird von 10 Privatpersonen die Kerkerbachbahn AG Kleinbahn gegündet, die dreigleisig in das 3.700 Meter entfernte Kerkerbach und dann in den Westerwald führen soll. Die Mehrheit der Aktienbesitzer sind Niederländer.  - In Diez wird die Westerwaldbahn vom Bahnhof Diez Ost nach Montabaur eröffnet. - In Klingelbach brennt es. Die herbeigeeilte Feuerwehr aus Ebertshausen verzehrt im Gasthaus Bornwasser Rathausstraße 1 (20 18 Alte Rathausschänke) zwei Liter Kümmel-Branntwein für 3 Mark 20 Pfennig, wobei ein Schnaps 3 Pfennig kostet, ein Kilo Käse für 1 Mark 20 Pfennig, Butter für 40 Pfennig, 6 Heringe zu 10 Pfennig und Brod für 1 Mark 32 Pfennig, was der Gemeinde Ebertshausen in Rechnung gestellt wird. Auffällig ist der hohe Schnapskonsum. - In Obernhof meldet die Zeitung Aar-Bote die Eröffnung des Goethepunkts als Aussichtspunkt und Attraktion in den Weinbergen für Touristen. - In Nastätten gründet Jacob Sauerwein ein Bild- und Steinhauer-Geschäft. - In Nastätten kostet laut Kaufbuch, das zum Anschreiben dient, in der Bäckerei Rupp mit Gasthaus Zur schönen Aussicht ein Brot 45 Pfennig, eine Brezel 5 Pfennig, ein Grieskuchen 50 Pfennig, ein Weissbrot 50 Pfennig, ein Glas Bier 15 Pfennig und eine Flasche Bier 1 Mark 20 Pfennig. - In Bettendorf beginnt der Limesforscher Karl August von Cohausen (71) das bereits zerstörte Römerkastel Pfarrhofen zu beschreiben. - Die in Diez geborene Anna Helene Jakobine von Ziegesar (42) heiratet nach 18 Jahren als Stiftsdame im frankfurtervCronstettenstift am Roßmark den evangelischen ehemaligen preußischen frankfurter Polizeipräsidenten Guido von Madai (74) verheiratet, wodurch dieser im Folgejahr in die frankfurter Adelsgesellschaft Alten Limpurg aufgenommen wird. - In St Goarshausen lässt Jakob Menges (--) für den Warentransport, den die mit Holzbänken auf dem Deck hauptsächlich als Personenfähre ausgelegte Loreley I nicht leisten kann, eine unmotorisierte eiserne sogenannte Nähe, erbauen, die auch Großvieh transportieren kann und die er einfach an die Fähre anhängt, was diese aber je nach Gewicht und Strömung an ihre Leistungsfähigkeit bringt. - In Bad Schwalbach wird das Gasthaus Brunnenklause in der Brunnenstrasse  27 errichtet. - In St Goarshausen wird eine zweite tägliche Postverbindung nach Holzhausen an der Haide über Nastätten eingerichtet, wobei man besonders die Bewohner der Gemeinden Pohl, Niedertiefenbach, Obertiefenbach, Lollschied, Bettendorf und Roth in der Tageszeitung Der Lahn-Bote über die bessere Anbindung mit Personenverkehr um 13:00 Uhr hin und 15:00 Uhr zurück anspricht. Postexpedition und Posthalterei ist das Gut Nicolaus August Otto Strasse 1. - In Nastätten gastiert eine Theatergesellschaft Hahn, deren Schauspieler und Sänger zwei Monate lang Theaterstücke aufführen und am Markttag sogar eine Aufführung für Nichttanzende abhalten. - In Nastätten legt der Verschönerungsverein einen Festplatz auf dem Gemeindemühlenwäldchesberg an, der mit einem Volksfest eingeweiht wird. - In Nastätten ist man betrübt, dass die Einrichtung eines Landratsamts von höherer Stelle abgelehnt wurde.

1883 In Freiendiez wird der in Naurod geborene Dorfschullehrersohn Rudolf Dietz (20) Dorflehrer. Er beginnt Gedichte und Theaterstücke zu schreiben. - In Hahnstätten Zollhaus, das zu Burgschwalbach gehört, ist die im Vorjahr in einer romantischen Grotte gefaßte Johannisquelle im Besitz der englischen Regierung und deren Quellwasser wird als Johannisbrunnen-König der Tafelwasser The King of Table Waters hauptsächlich in die englischen Kolonien exportiert. Etwa 40 m östlich befindet sich eine zweite Quelle, die Römerquelle, bei der auf freiem Feld das Wasser in einem ehemals gefaßten Brunnen aus der Erde tritt. - In Bad Ems findet ein Turnfest statt. Über dem über die Bahnhofsbrücke führenden Festzug hängt das Motto Gut Heil!  - In Freiendiez gründen mehrere junge Leute den Turnvereins Jahn eV Freiendiez, darunter Johann Kapilain, Karl Herborn. Anton Römer. Peter Kapitain, Philipp Sartorius, Christian Strauß, der nach wenigen Wochen 30 Personen umfaßt. - In Nastätten wird auf dem Gelände der verkauften und abgerissenen größeren evangelischen Kapelle alias Kreuzkirche am Robert Wagner Platz, die seit 18 37 wegen fehlender Toiletten nicht genutzte Volksschule doch eröffnet, weil man auf dem Nachbargrundstück Abtrittsgelegenheiten alias Toiletten geschaffen hat. In das mittlerweile baufällige Haus sind Zwischendecken eingezogen worden, die aber nur von kleinen Grüppchen betreten werden dürfen und von den Eltern gefürchtet sind, was aber die Stadt nicht davon abhält das Haus als Volksschule zu nutzen. - In Katzenelnbogen gibt es die Branntweinbrennerei Jakob Hoffmann. - In Limburg druckt die Limburger Vereinsdruckerei die limburger Tageszeitung Nassauer Bote. - In Braubach erstellt der Maler John Lewis Wood (70) das Gemälde von Braubach mit dem Obertor in Braubach. Es hat noch kein Tor im Turm und auch keine Dach sondern 6 Zinnen. Die kaputte Kopfsteinpflasterstraße und die mit Schiefer zT seitlich und auf dem Dach vertäferten Häusern auf der westlichen Seite sind völlig heruntergekommen. - In St Goarshausen ist das Postamt im Gasthaus Zum Adler Bahnhofstrasse 6. - In Nastätten betreibt Heinrich Haxel (--) im zweiten Haus rechts in der Kirchgasse (20 23 Hinterhaus Ernstings Family Römerstrasse 45) die Bäckerei und Gasthaus Haxel. - In Nastätten stirbt der Wirt Hermann Joseph Baptist Recken (70) vom Gasthaus Zur alten Post Poststrasse 3 (20 23 Volksbank). Dieses ehemalige nassauer Lehen Otto Hof ist unter ihm unter preußischem Erbrecht in seinen Vollbesitz gelangt.  Sein Sohn Eugen Recken (21) erbt. - In Nastätten tritt die in Singhofen geborene singhofener Posthaltertochter und spätere schweriner Hofsängerin Minna Minor (23) auf. - In Nastätten gastiert die Tierschau Krichels große Menagerie und Raubthiertheater. - In Nastätten wird ein Verschönerungsverein vom neuen Amtmann xxx von Motz (--) und weiteren 20 Bürgern gegründet. Man legt innerhalb eines Jahres Wanderwege an, stellt Ruhebänke und die Minerva-Hütte an der Gemarkungsgrenze zu Miehlen auf  - In Singhofen erreichen die Preise für Ackerland Rekordhöhen, wobei für eine Rute alias 25 qm 17 Mark bezahlt werden. - In Nastätten gibt es einen Bauboom. Eduard Schüler (--) erstellt seinen Colossalbau.

1882 Wetter: Katastrophales Jahr mit Regen, Wolkenbrüchen, Hagel und Überschwemmungen. Die Ernte ist in Gefahr, weil wegen der hohen Feuchtigkeit nicht alles Saatgut ausgebracht werden kann. . Der Eisenbahnverkehr wird beiderseits des Rheins wegen Überschwemmungen eingestellt. Die Postlinie nach Miehlen wird eingestellt. Hochwasser in Nassau. In Miehlen gibt es 10 Tage Hochwasser. In Nastätten werden Äcker weggespült und Vieh stirbt in den Ställen. In Nassau gibt es einen Bergrutsch. - In Limburg wird mit dem Bau eines Wasserleitungsnetz für die Stadt begonnen. - In Holzhausen an der Haide stirbt Lehrer Krieger an einer Lungenentzündung. - In Ruppertshofen wird eine Korbflechtschule gegründet. - In Nastätten ist die Redaktion der Tageszeitung Rhein- und Lahnanzeiger in der Oberstraße 18. - In Nastätten gibt es mehrere Carnevalsvereine. - In Nassau kommt es zu einem Bergrutsch. - Im Kreis St Goarshausen kommt es zu zahlreichen Raubüberfällen. - In Holzhausen an der Haide wird einem Stromer alias Räuber das Gesicht zerkratzt. - In Pfarrhofen werden vom Wiesbadener Altertumsverein germanische Familiengräber ausgegraben. - An der Loreley wird ein 100 Kilogramm schwerer Stör gefangen, der dem Fischer den Arm bricht. - In Nastätten und Umgebung kommt es mit mehr als 4 Fällen gehäuft zu Selbstmorden. - Zwischen Nastätten und St Goarshausen werden alle Pappelbäume an der Chaussee wieder ausgegraben und durch Kirschbäume ersetzt. - Um Alkoholismus in Verbindung mit Branntwein einzuschränken darf Branntwein nicht mehr verborgt werden. - In Nastätten bietet die Buchhandlung Müller Wahrsagerkarten für 60 Pfennig an. - In St Goarshausen verkauft die Brauerei H Kirdorf Bier für 18 Pfennig/Liter. - In Nastätten verkauft der Conditor JA Sterkel sein Gebäck Hefestückchen für 4 Pfennig. - In Nastätten meldet die Tageszeitung Rhein- und Lahn-Anzeiger in der Oberstraße 18, dass die Agentur Norddeutscher Lloyd Sebastian Kern mit einer Fahrpreisermässigung für Auswanderer von Rotterdam nach New York von 110 auf 90 Mark im Zwischendeck wirbt. Ein vergoldetes Grabkreuz von C Mayer kostet dagegen ab 6 Mark. - In Burgschwalbach wird die Mineralwasserquell Johannisbrunnen eingefasst. - In Limburg wird eine katholische Gesellen Bibliothek gegründet. - In Limburg gibt es an der Höhere Bürgerschule einen Realprogymnasium-Zweig. - In Kalkofen wird die Schleuse an der Lahn fertiggestellt. - In Bad Schwalbach wird die Nutzung der Stahlbrunnenquelle am Kurpark/Reitallee wegen Belästigungen durch die badschwalbacher Bevölkerung am Brunnen für die Bevölkerung verboten. Stattdessen erbaut man eine Wasserleitung zur Koblenzer Straße wo der Zapfhahn Filialsche in einer zwei Meter hohen Sandsteinnische nur für die Bevölkerung angelegt wird. - In Klingelbach wird begonnen die Straßén nach Ergeshausen und Ebertshausen zu befestigen. - In Nassau werden in der privaten Kaltwasseranstalt für diverse Leiden hauptsächlich Nervenleiden wie Hysterie, Hypochondrie, Neurasthenie und Erschöpfung behandelt. - In Ruppertshofen wird eine Korbflechtschule später altes Rathaus eingerichtet, damit sich die Armen etwas verdienen können. - In Nievern beginnt man die Hochöfen stillzulegen. Die Hütte wird nach der Stilllegung in eine Eisengießerei umgebaut. - In Limburg organisieren sich Hochradfahrer alias Radfahrer. - In Bad Schwalbach ist das Ziel einer Hochradwettfahrt des Velociped Club Wiesbaden, bei dem der wiesbadener Rennfahrer Hoess (--) wie ein Jockey gekleidet gewinnt. - In Mudershausen wird die Domanial Eisensteingrube Bonscheuer mit der konsolidierten Eisensteingrube Audenberg letzmals erwähnt. - In Nastätten Pfarrhofen werden zwei 3.000 Jahre alte Familiengräber mit Scherben, ganzen Trinkgefäßen, Urnen, ein Schädel und Bronzegegestände gefunden. - In St Goarshausen fängt ein Fischer einen 100 kg schweren Stör auf dem Salwaag Klodt gegenüber der Loreley, der ihm mit ein Schwanzschlag den Arm bricht. - In Nastätten nehmen sich gleich 4 Menschen das Leben. Man vermutet hohe Überschuldung und Alkoholismus durch Branntwein. - In Nastätten wird die auf der Chaussee nach St Goarshausen angepflanzten Pappelbäume wieder ausgegraben und verbrannt um Kirschbäume anzupflanzen, was man als fortschrittliche Entwicklung empfindet. - In Singhofen gibt es ein Postamt. - In St Goarshausen braut die Brauerei H Kirdorf Bier, das für 19 Pfennig/Liter auch in der Umgebung verkauft wird. - In Nastätten verkauft der Konditor JA Sterkel Hefestückchen für 4 Pfennig und der Kolonialwarenhändler Edmund Schüler Kaffeebohnen für 85 Pfennig/500g. - In Nastätten wird der Verein Ruderclub wieder abgemeldet. - In Bad Ems kauft der Hotelier Georg Lang (--) die Villa Diana Villenpromenade 11 von einem russischen Gutsbesitzer, der als Strohmann die historistische mit mittelalterlichen Fries und Burgzinnen geschmückte Villa Villenpromenade 11 für den im Vorjahr verstorbenen russischen Zar Alexander II von Russland (St) (++) und dessen in der Ukraine geborenen Geliebt Jekaterina Michailowna Dolgorukowa (35) gebaut hat, in den elitären Künstlertreff Hotel Schloss Balmoral um, wo der Komponist Richard Wagner (69) seine Oper Parsifal vollendet und dabei einen Mand Olbrich Konzertflügel der koblenzer Firma Mand des in Horchheim geborenen Schreinersohnes und Winzersohnes Carl Mand (72) benutzt.

1881 In Bad Ems machen der sächsische König Albert von Sachsen (St) (53) und der schwedische und norwegische König Oskar II von Schweden und Norwegen (St) (52) eine Kur. - In Katzenelnbogen wird ein dritter, nun katholischer Lehrer eingestellt. - In Lorch bzw gegenüber dem Rhein in Rheindiebach vererbt Prinz Friedrich von Nassau Oranien (St) (84) die Ruine Burg Fürstenberg, die er 18 45 für seine Witwe gekauft hat und die er ihr zum Ausbau zu einem Lustschloß, was aber nie ausgeführt wurde, 18 46 geschenkt hat, an seine Tochter Prinzessin Marie von Zollern Preußen (St) (40) verheiratet mit dem Militär Fürst Wilhelm von Wied (St) (36), der in Neuwied wohnt. - In Bad Schwalbach zieht der Konditor Friedrich Philipp Wagner (--) mit seiner Frau Eleonore vom Haus Zum Lamm in das Kurviertel in das gemietete Haus Stadt Straßburg Brunnenstraße 35, das sich als Café Wagner sofort als Goldgrube erweist (kurzeitig später Umzug in die Brunnestrasse 41). - In Limburg wird ein Woll- und Textilgroßhandel von xxx Hülster (--) und Peter Kurtenbach (--) gegründet. - In Nastätten werden Petroleumlampen für die Straßenbeleuchtung eingeführt. - In Nastätten wirbt das Hotel Guntrum mit niedermendiger Bier der Brüdergemeinde Neuwied alias Herrnhuter Brüdergemeinde. Der Wirt A Recken (--) vom Gasthaus Zur alten Post Postrassse 3 wirbt mit Lagerbier. Das Gasthaus A Rück wirbt mit Bockbier.

1880 Limburg hat 5.797 Einwohner. - In Katzenelnbogen wird das Amtsgericht Aarstraße 20 gebaut. - In Bad Schwalbach erscheint die Zeitung Aar-Bote täglich und wird zur Tageszeitung. - In Kördorf ist ein jüdischer Friedhof angelegt. - Einer der reichsten nastätter jüdischen Geldverleiher Berle Strauß (52) wird in Wiesbaden wegen Nötigung, Erpressung und Wucher zu 16 Monaten Gefängnis veruteilt. - In Schupbach wird eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. - In St Goarshausen erbt Baron Wolfgang von Oettingen (21) von seiner Tante Gräfin  Charlotte von Mellin (--) die Burg Reichenberg und erbaut dort einen historisierender Wohnbau westlich vor den Doppeltürmen mit Burgmauer. - In Lahnstein kauft der preußische Kammerherr und Zeremonienmeister Graf Ewald von Kleist-Wendisch-Tychow (59) die Burg Lahneck für seine Frau. - Bad Schwalbach hat 4.283 Kurgäste. - In Nastätten kommt Kronprinz Friedrich III von Zollern Preußen (St) (49) bei einem Manöver zu Besuch. Er logiert im Gasthaus Guntrum Römerstrasse 52 (20 23 Shopping Meile). - In Bad Ems hat die Grube Mercur einen großen Bedarf an Arbeitskräften, weil die eigenen Arbeiter nach Lothringen abgewandert waren, die durch österreichische und italienische Bergleute, die in Menagen alias Wohn- und Beköstigungshäusern untergebracht werden, ausgeglichen werden. - In Katzenelnbogen wird das Haus Rheinstraße 15 direkt am Ortseingang an der Hundemühle (20 20 REWE Getränkemarkt) im Landhausfachwerkstil gebaut. - In Bad Ems trifft Harry von Kessler (12) den von seiner Mutter begeisterten Kaiser Wilhelm I von Zollern Preußen (St) (83). Sein Vater wird im Folgejahr ohne Freiherr zu sein direkt in den Grafenstand erhoben, was großen Protest auslöst. - In Nastätten eröffnet Peter Steeg (--) seine Schuhmacherei in der Römerstrasse 70. - In Bad Ems ist das Hotel Schloss Johannesberg Ecke Wintersbergstrasse/Braubacher Strasse das dominierende Hotel am Bahnhof. - In Weisel wird das Gasthaus Nassauer Hof eröffnet. - In St Goarshausen kommt der deutsche Kronprinz Friedrich von Zollern Preußen (St) (49) an und reist zu einer Manöverbesichtigung nach Nastätten, wo er über Miehlen nach Singhofen fährt. In Singhofen geht er die Strecke bis nach Nassau streckenweise zu Fuß. - In Nastätten zieht das kaiserliche Posstamt im ehemaligen Gasthaus Zur alten Post Poststrasse 3 (20 23 Voba) aus und in die Römerstrasse 48 (20 23 Shopping Meile) um. - In Nastätten beginnt der eigentlich hauptsächlich als politischer Treffpunkt gegründete und durch die seit zwei Jahren bestehenden Sozialistengesetze eingeschüchterte Turnverein Nastätten 18 66, der sich seitdem nur Festivitäten und Kneipen veranstalten traute, wieder mit sportlichen öffentlichen Zusammenkünften. - In Nastätten betreibt der Norddeutscher  Lloyd Agent alias Filialleiter Sebastian Kern (--) eine Badeanstalt. - In Nastätten wird die Telegrafenleitung nach Miehlen verlegt. - An der Lahn beginnen Winzer von der Mosel, wo die Reblaus großflächig auch Weinberge zerstört hat, die verwilderte von der Reblaus verschonten Weinberge anzukaufen und wieder zu betreiben, wobei sie allerdings die dort seit Jahrhunderten beheimateten Rotweinsorten Spätburgunder und Kleinberger alias Elbling mit neuen Setzlingen der Weißweinsorte Riesling und später Müller-Thurgau ersetzen. - Der Besitzer des von Freiherr xxx vom Stein (--) 18 08 gekauften und im mittelalterlichen Stil zu einer kleinen Burganlage mit Parkanlage Garten, Wegen und drei kleinen Weihern bei den dazugehörigen ehemaligen Weinbergen umgebauten Anwesens in Hausen über Balduinstein, Hausen 6, Friedrich von Zander (89) stirbt als königlichpreußischer Justizratssohn, Jurist und ehemaliger langjähriger ostpommerner höchster Richter und Witwer. Seine Frau Amalie Lindemann ist bereits 18 53 verstorben. Von seinen neun Kindern erbt sein Sohn Fritz von Zander (--) das Hofgut Hausen.

1879 Wetter: Bergrutsch in Kaub. - In Diez erscheint die 100. Ausgabe im 19. Jahrgang der Zeitung Kreis-Blatt für den Unterlahngau für die Bezirke Diez, Limburg, Nassau und Nastätten, die gleichzeitig auch Amtsblatt für die Amtsbezirke Diez und Nastätten ist, mit einer Polizeiordnung für die Gemeinde Miehlen, in der die Einführung einer Pflichtfeuerwehr angekündigt wird. - In Bad Ems macht der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski (58) eine Kur. - In Katzenelnbogen wird eine dritte Klasse in der Schule eingerichtet, die aber die zwei protestantischen Lehrer unterrichten müssen. - In Bad Schwalbach wird das repräsentative Conversations- und Gesellschaftshaus alias Kurhaus eröffnet. Man verbaut 20 Säulen aus poliertem schwarzen nassauer Marmor. - In Katzenelnbogen wird das dem Landgericht Wiesbaden untergeordnete Amtsgericht Katzenelnbogen Aarstraße 20, das die Gemeinden Allendorf, Berghausen, Berndroth, Biebrich, Bremberg, Dörsdorf, Ebertshausen, Eisighofen, Ergeshausen, Gutenacker, Herold, Katzenelnbogen, Klingelbach, Kördorf, Mittelfischbach, Mudershausen, Niedertiefenbach, Oberfischbach, Reckenroth, Rettert, Roth und Schönborn umfaßt, eingerichtet, wobei das Amt Nastätten von 35 Orten 15 Orte abgibt und nur Pohl und Lollschied dafür erhält. Im Keller wird eine Gefängniszelle eingerichtet. - In Bad Ems wirbt das jüdische Hotel Loewenstein mit allem Comfort der Neuzeit, Musik- und Lesezimmer und Hotelomnibus zu allen Zügen. - In Limburg wird nach heftigen Protesten statt in Wetzlar ein Landgericht (20 17 Post) in der Frankfurter Straße 9 eingerichtet und Wilhelm Schröder (--) wird erster Landgerichtspräsident. - In Nastätten verarztet ein erster richtiger Arzt xxx Nückel (--), den letzten nassauischen Amtmann Justizrat Friedrich Martin Schenck (--). - In Nastätten hat Philipp Kern (--) laut Tageszeitung Rhein-Lahn-Anzeiger sein Badehäuschen wieder aufgeschlagen. - Der Besitzer von  Schloss Schaumburg ist Fürst Georg Victor von Waldeck (St) (48). Seine Tochter Emma von Waldeck und Pyrmont (St) (21) wird durch Heirat als Emma von Nassau Oranien bis 18 90 Königin der Niederlande. - In Diez gibt es einen Turn- und Fechtklub mit mindestens 50 aktiven Mitgliedern. - In Nastätten kommt der 2. Jahrgang der drei mal wöchentlichen Zeitung Rhein und Lahn Anzeiger als Organ für den Amtsbezirk Nastätten heraus, die vollständig von Max Gustav Müller in Nastätten mit Redaktion und Expedition in der Rheinstrasse 195 später xxx hergestellt wird. Anzeigen kann man in Katzenelnbogen bei Buchbinder Wilhelm Hanusch (--) Untertalstrasse 21 und in Miehlen bei Buchbinder Groß (--) aufgeben. - In Limburg müssen laut Polizeiordnung die Fassaden aller Häuser und alle Mauern innerhalb von 5 Jahren verputzt werden, um damit ein einheitliches architektonisches Bild zu schaffen. Es dürfen keine Waren auf den Strassen ausgerufen werden, selbst an Markttagen nicht. Menschliche und Tierische Exkremente müssen nachts zwischen 23:00 und 05:00 Uhr rückstandsfrei und in abgedichteten Behältern entsorgt werden. Pferde und Vieh dürfen nicht an öffentlichen Brunnen getränkt werden. Häuser müssen Dachrinnen haben. Häusliches Abwasser darf nicht in die Rinnen auf den Straßen geleitet werden. Straßen müssen bei heißen Tagen zweimal täglich mit Wasser besprengt werden um Staub zu vermeiden. Eis und Schnee müssen sofort, wenn möglich, entfernt werden. Bei Eisglätte müssen Sand, Asche oder Sägespäne gestreut werden. Straßen müssen dienstags um 09:00 Uhr und samstags von 14:00 bis 19:00 gereinigt werden. Lastfuhrwerke müssen im Schritt fahren, wobei rechte Hand zu halten alias rechts zu fahren ist. Es gilt ein Parkverbot nach 12 Stunden Parkzeit für alle Kutschen alias Chaisen, Fuhrwerke uä und eine Beleuchtungspflicht. Angespannte Fuhrwerke dürfen nur maximal 3 Stunden am selben Ort stehen. - In Diez baut der diezer Landrat Joseph Rolshoven (--) in der Lorenzstrasse 14 für seine Frau Marie die Villa Oranien (20 23 Hotel Villa Oranien von Christoph Kiessling), die er aber schon zwei Jahre später wegen einer Versetzung wieder verlassen muss. - In Nastätten wird der Verein Landwirtschaftliches Casino gegründet, der sich um eine genossenschaftliche Beschaffung von Saatgut, Kunstdünger und Krediten bemüht und sogar eine Wiesengesellschaft gründet, aber auch einen königlichen Beschäler alias Dorfhengst organisiert, wofür sich der Tierarzt Rübsamen (--) einsetzt und sich für die Pflanzung von Obstbäumen und Alleebäumen sorgt.

1878 Wetter: Diphterieausbruch in Ruppertshofen, bei der mindesten 4 Kinder sterben. Von 90 Schulkindern sind nur 14 nicht krank. - In Limburg wird Andreas Schlitt (--) limburger Bürgermeister. - In Nassau Scheuern erhält das Rettunghaus für Blödsinnige alias Idiotensanstalt einen eigenen Anstaltsarzt. Sie ist die größte protestantische nassauer Einrichtung. - In Limburg wird ein Landgericht eingerichtet. - In Burgschwalbach wird von Karl Klein (--) sein neu erbautes Gasthaus Felsenkeller in der Bahnhofstrasse 4 eröffnet. - In Langenscheid wird ein Winzerverein zum erneuten Anbau von Weinreben gegründet. - Balduinstein wird als die ärmste Gemeinde im Amt Diez bezeichnet. - In Nastätten kommt der 1. Jahrgang der drei mal wöchentlichen Zeitung Rhein und Lahn Anzeiger als Organ für den Amtsbezirk Nastätten dienstag, donnerstag und samstag auch durch die Post zugestellt heraus, die vollständig von Max Gustav Müller (--) in Nastätten hergestellt wird, der auch für 50 Pfennig Werbung und Anzeigen aufnimmt. - Mit der Änderungen des Gerichtsverfassungsgesetzes bleibt das Amtsgericht Nastätten zwar bestehen, aber es wird anstelle des aufgelösten Kreisgerichtes Limburg neu dem Landgericht Wiesbaden, das vorher das Kreisgericht Wiesbaden war, unterstellt. Auch das Amtsgericht Bad Schwalbach bleibt bestehen und gehört neu zum Landgericht Wiesbaden.

1877 Wetter: Extrem milder Jahresanfang. - In Limburg wird Joseph Menges (--) für 4 Monate limburger Bürgermeister. - Telegrafenbetrieb mit Sprechhörern wird eingeführt. Es gibt die Westerwald-Telegrafenrundlinie Montabaur, Hadamar, Limburg, Westerburg und Rennerrod. - In Diez wird die Militärarzttochter und Schriftstellerin Maria Batzer geboren. - In Nastätten wird Robert Wagner (19 27 US Senatsmitglied) geboren. - In Bad Ems macht der Komponist Richard Wagner (64) eine Kur. - In Diez bleibt der zu lebenslang verurteilte frankfurter Mörder Michael Keller trotz Begnadigung als Barbier im diezer Gefängnis. - In Braunfels Wolfsmühle am Lahnbahnhof beendet der Freund des begeisterten Tierzüchters Prinz Albrecht von Solms Braunfels (St) (36) und reiche amsterdamer Reedersohn Eduard Korthals (26) sein Engagement als Züchter von drahthaarigen Jagdhunden bzw Vorsteherhunden und zieht in dessen Zwingeranlage alias Zuchtbetrieb in Biebesheim bei Darmstadt, wo er die Rasse Griffon Korthals mit Stammbüchern zu züchten beginnt. - In Diez, Limburg, Bad Ems, Bad Schwalbach, Nassau wird die Maulkorbpflicht für Hunde auf von Personen rege frequentierten Strassen und Plätzen eingeführt, soweit sie noch nicht bestand. Für Hunde an der Leine gilt sie nicht. - In Laurenburg wird eine Brücke über die Lahn von der Bergbaugesellschaft gebaut, die die Grube in Holzappel betreibt. - In Fachingen beginnt der Schwerindustrielle Alfred Krupp (65) sich im Bergbau zu engagieren, wo er schon nach kurzer Zeit größter Einzeleigentümer für den Bezirk Birlenbach-Fachingen wird. - In Diez wird der Männergesangsverein Liederkranz gegründet. - In Diez eröffnet der Uhrmacher und Juwelier Rudolf Jäger (--) in der Rosenstrasse 15 ein Juweliergeschäft. - In Bad Schwalbach wird der jüdische Kaufmannssohn, Pianist, Komponist und Musikdirektor Eugen Eschwege alias Eugen Halevi geboren. - Bei Trechtingshausen verliert die Familie von xxx von Barfus-Falkenburg (--), die 18 34 die Burg Reichenstein gekauft und zu Falkenburg umbenannt hat und an Freiherr xxx von Rehfuß verkauft, wieder das Recht sich von Barfus-Falkenburg zu nennen. Die Burg wird wieder in Burg Reichenstein umbenannt.

1876 Wetter: Hochwasser am Rhein. In Kaub kommt es zu Felsbewegungen und einem etwa 30 m breiten Bergsturz auf den Weinbergen genau über der Stadt, die zwar von den ersten Häuserreihen aufgehalten wird, die aber trotzdem 26 Menschen das Leben kostet. - In Miehlen lässt ein orkanartiger Sturm  in den Waldungen ua bei den Fichten hinter der Ölmühle viele Bäume umstürzen. - In Bad Ems unterzeichnet der russische Zar Alexander II im Logierhaus Vier Türme den Emser Erlass. - In Bad Ems machen der württembergische König Karl von Württemberg (St) (53), der belgische König Leopold II von Sachsen Gotha und Gotha (St) (41) und der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski  (55) eine Kur. - In Bad Ems unterschreibt der russische Zar Alexander II (St) (58) im Logierhaus Vier Türme ein Dekret zur Unterdrückung der ukrainischen Sprache, wodurch die ukrainische Kultur ausgerottet werden soll. Er beendet seine jahrelangen Kuraufenthalte. - In Limburg wird in der Grabenstraße 15 der jüdische Kaufmannssohn, Heimatautorensohn, Gerichtsreferendar und Dichter Leo Sternberg geboren. - In Limburg wird ein Katasteramt eingerichtet. - In Kaub brennt der mainzer Domhof Metzgergasse 21/23 ab und wird als Fischhaus Lenz wieder aufgebaut. - In Bad Ems wird die Russische Kirche erbaut und die gusseiserne Kolonnade aufgestellt. - In Ebertshausen wird erstmals die Jagd an einen Auswärtigen versteigert. Der katzenelnbogener Arzt Praetorius bezahlt 52 Mark jährlich. - Der in Holzhausen an der Heide geborene Erfinder Nicolaus Otto (44) stellt einen funktionsfähigen Viertaktmotor mit ruhigen Lauf mit 3 PS vor, den er im Folgejahr patentieren lässt, was aber die Verbreitung 10 Jahre lang behindert.

1875 Wetter: Scharlachausbruch in Ruppertshofen, der viele Kinder zum Opfer fallen. - Limburg hat 5.157 Einwohner. - Der in Hanau geborene hessenkasseler Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (73) stirbt in Prag und sein ältester Sohn, der aber morganatisch gezeugt wurde, Fürst Friedrich Wilhelm (St) (43) heiratet in zweiter Ehe wieder eine Schauspielerin, die in Hamburg geborene Ludovica Gloede, die sich mittlerweile Gräfin Schaumburg nennt und bereits einen in Wiesbaden geborenen Sohn Graf von Schaumburg Friedrich August von Hanau (St) (11) hat. Alle Nachkommen nennen sich illegalerweise Fürsten von Hanau, obwohl der Fideikommiss und die Anwartschaft auf den Thron an die Nebenlinie mit dem mit der vom protestantischen zum katholischen Glauben konvertierten Prinzessin Anna von Zollern Preußen (St) (39) verheirateten Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (71) fallen. - Das Teilstück der Main Lahn Bahn zwischen Eschhofen und Niederselters wird eröffnet. - In Bad Ems macht der württembergische König Karl von Württemberg (St) (52) eine Kur. - In Bad Ems macht der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski  (54) eine Kur. - In Limburg brennt die Obermühle aus. - In Boppard wird der Theologe und Dichter Johann Baptist Berger (69) Opfer des Kulturkampfes, des Kampfes zwischen den Konfessionen. - In Bonscheuer wird die Eisensteinerz Grube Bonscheuer stillgelegt. - In Rückershausen wird der Männergesangsverein Union gegründet. - In Nastätten wird eine Telegraphenstation oberhalb der Rheingaustraße in Betrieb genommen. - In Diez spaltet sich vom Diezer Turnverein der Turn- und Fechtklub Diez mit konservativeren Mitgliedern ab. - In Limburg wird die evangelische Kirche am Bahnhof zu einer eigenen Gemeinde, unabhängig von Staffel. - In Hausen über Aar wird der Männergesangsverein Union gegründet. - In St Goarshausen und in Diez wird ein Landesbauamt eingerichtet, denen die Wegemeistereien unterstehen. - In Nasstätten wird eine Telegrafenstation eröffnet. Nastättener Amtmann ist xx Riesch (--).

1874 In Bad Ems macht der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski (53) eine Kur. - In Holzhausen an der Haide beginnt der Limesforscher Karl August von Cohausen (62) am Römerkastel, das die Alte Burg genannt wird, mit Ausgrabungen. Er hat bereits vier Jahre zuvor die Saalburg erforscht. Der enge Napoleon Verwandte François de Beauharnais (++) war sein Onkel. - In Holzhausen an der Haide werden zwei Viehmärkte erlaubt, aber Krämer dazu verboten. - In Ruppertshofen gibt es 90 Schulkinder, 23 davon aus Endlichhofen, 1 davon ist katholisch, 75 evangelisch und 14 jüdisch. - In Diez beginnt im Schloss Oranienstein ein zweijähriger Anbau von Kasernen in der Kadettenanstalt. - In Bad Ems wird eine Wandelhalle mit gusseisernen Säulen im Kurpark zwischen Kursaal und Hotel Vier Türme für Spaziergänge auf Wunsch von Kaiser Wilhelm I von Zollern Preußen (St) (77) gegen den Willen der bademser Bürger aufgestellt. - In Bad Ems wird ein Limesturm rekonstruiert und wieder aufgebaut. - Bad Schwalbach hat 4.260 Kurgäste. - In Miehlen erlaubt der preussische Oberpräsident Ludwig von Bodelschwingh (63) in Kassel dem nastättener Apotheker Joseph Geißler für fünf Jahre ein Filiale seiner Apotheke zu führen, der ersten in Miehlen. - In Limburg eröffnet die Evangelische Pfarrgemeinde eine Höhere Töchterschule später Thau-Schule um sich im katholischen Limburg auszubreiten. - In Mittelfischbach hat die Schule 74 Schüler. - In Bad Ems wird das Wasserwerk in der Wiesbach mit einer Dampfmaschine für die Pumpen und einem 40 m hohen Kamin in Betrieb genommen, wofür ein Trinkwasserleitungsnetz fertiggestellt ist, wodurch Pumpbrunnen und Laufbrunnen ersetzt werden. - In Herold sind seit 18 16 505 Kinder geboren worden, von denen 135 entweder tot geboren wurden oder als Säuglinge oder Kleinkinder gestorben sind, was im klingelbacher Personenstandsregister festegehalten wurde.  

1873 Wetter: Pockenepidemie in Bad Ems, die bis 18 76 dauert. - Börsenkrach - In Ruppertshofen wird ein neues Schulgebäude auf dem Grund des Juden Isaak Blumenthal gebaut. - In Diez wird das alte Rathaus Altstadtstraße 1 geschlossen. - In Miehlen wird nach einem Brand im jüdischen Betsaal im Wohnhaus des Mayer Heilbronn eine Synagoge an der Hauptstraße erbaut. - In Nassau errichtet der Besitzer der Brauerei Winterwerb Carl Winterwerb (--) den großen Bierkeller am Obertal 9 (20 17 Günther Leifheit Kulturhaus). - In Katzenelnbogen erbaut der Arzt Praetorius ein Nervensanatorium. - Der in Katzenelnbogen geborene und kurzzeitig nach Amerika ausgewanderte Kunstmaler und Kronberger Künstlerkolonie Mitglied Wilhelm Jakob Hertling (24) malt die Burg Eppstein im Winter. - In Bärbach wird das Königlich Preußische Forsthaus erbaut. - Balduinstein ist unter Bürgermeister Heinrich Bär die ärmste Gemeinde in ganz Diez. 145 Schulkinder werden in einem Klassenzimmer von 5 x 9 m, einem ehemaligen Wohnzimmer im Wohnhaus mit Scheune von Anton Heimbach (--) in der Bahnhofstrasse unterrichtet. - In Dörsdorf wird ein Schulneubau eröffnet, wobei Pfarrer Grevel die alte Schule verabschiedet und Dekan Ilgen vom dörsdorfer Bürgermeister Wirth den Schlüssel für die neue Schule erhält. - In Lindenholzhausen wird der Bauernsohn und spätere katholische limburger Bischof Antonius Hilfrich als Sohn von Josef Hilfrich und der lindenholzhausener Bürgermeistertochter Maria Rompel als fünftes von 12 Kindern geboren. - In Braunfels lässt Prinz Albrecht von Solms Braunfels (St) (32) in der Wolfsmühle am Lahnbahnhof in einer großen Zwingeranlage für Jagdhunde bzw Vorsteherhunde, besonders Pointer von seinem Freund und reichen amsterdamer Reedersohn Eduard Korthals (22) mit neu eingeführten Stammbüchern züchten. - In Katzenelnbogen erhält das Haupteingangstor zum Schloß am Schloßweg ein Uhrtürmchen und damit einen Glöckner. - In Miehlen wird eine Synagoge erbaut, die zum Großteil, wie viele andere in der Region, von der jüdischen frankfurter Bankiersfamilie Rothschild mitfinanziert wird. - In Lollschied werden zwei Napoleonshüte alias latènezeitliche Reibestein zur Herstellung von Mehl gefunden, die an die dreieckige Hutform erinnern. - In Diez  müssen die Häftlinge im Gefängnis auf dem Diezer Schloß in den Marmorsteinbrüchen von Diez und Altendiez arbeiten ua im altendiezer Schwarzen Marmorsteinbruch an der Gemarkungsgrenze und rechts daneben am diezer Felsen von Wilhelm Bühl (--) in der Au direkt an der Lahn. - In Singhofen gibt der in Holzhausen auf der Haide geborene Christian Minor (60) seine Posthalterei im Gasthaus Zur alten Post Hauptstraße 47 auf, wobei der Gastbetrieb weiterbetrieben wird. Er ist ua singhofener Waisenrat. - In Katzenelnbogen hat das Gasthaus in der Burg Hohlenfels den Namen Wirtshaus zur Burg Hohlenfels. - In Bad Schwalbach gibt es das Cafe Kaffehaus am Paulinenberg 1. - In Sauerthal gibt es die Bergbaugrube Hoppenberg. - In Katzenelnbogen wird die explizite Falschbezeichung während der Volkszählung 18 71 Mohrenmühle in Moormühle geändert. - In Boppard erscheint die 1. Ausgabe der werktäglich erscheinenden Tageszeitung Bopparder Zeitung. -- Nach zwei Jahren bricht der weltweite über Maklerbanken später Investmentbanken ausgelöste Aktienspekulationsboom in der Gründerkrise zusammen, der viele an die Börse gegangene Unternehmen ruiniert.                            

1872 Im Deutschen Reich werden alle Spielcasinos geschlossen, wodurch Monte Carlo zum Mekka für Spieler wird. - Nach ihrer Scheidung erhält die morganatisch geborene hessenkasseler Kurfürstentochter Maria von Hanau (St) (--) auf eigenen Wunsch den Titel Prinzessin Maria von Ardeck nach Burg Ardeck an der Aar bei Diez an der Lahn. - In Ergeshausen kommt es zu einem Brand im Mitteldorf, der das ganze Dorf, das mit Strohdächern gedeckt ist, bedroht, aber gelöscht werden kann. Das Löschwasser kommt aus dem Löschteich später Dorfbrunnen. - Der hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Ludwig Cäcilius Felix von Hanau (St) wird geboren. - In Limburg gründet der Spengler Joseph Heppel die Blechwarenfabrik alias Blech- und Emballagen Fabrik. - In Katzenelnbogen eröffnet der Arzt Sanitätsrat Franz Wilhelm Praetoius eine Heilanstalt für Gemüts- und Nervenkranke als Familienpension für psychisch Kranke. - In Holzhausen an der Haide wird ein Krieger- und Militärverein gegründet. - In Hahnstätten hat der diezer Rechtsanwalt Johann Schaefer in seinem neuen Kalkwerk bereits zwei Schachtöfen betriebsbereit. - In Nassau Scheuern zieht der Kolportageverein mit dem Leiter August Müller im Rettungshaus alias Idiotensanstalt ein. - In Limburg darf der Brückenvorstadt Gastwirt Heinrich Priester, Gasthaus Priester, Westerwaldstraße 10 Briefmarken und Postwertzeichen verkaufen. - In Katzenelnbogen kauft Peter Bremser (--) das Landgraf Moritz Haus (20 18 Schloss Katzenelnbogen) auf Abbruch. - In Bad Ems wird ein Wasserwerk in der Weisbach für den Kurbetrieb eröffnet. - In Diez zieht das Rathaus aus dem relativ schlichten Fachwerkbau am Marktplatz aus. Das Gebäude wird von der katholischen Gemeinde für ihre Gottesdienste genutzt. - In Katzenelnbogen kauft der bad honnefer Matthias H Göring die katzenelnbogener Erzhütte aus dem Besitz der Niederrheinischen Hüttengesellschaft mit Sitz in Duisburg. Matthias H Göring ist ein Freund des Direktors der duisburger Diakonissenanstalt. - In Mittelfischbach wird Lehrer Keiner von einem Landwirt, Vater von zwei Schülern wegen angeblicher Körperverletzung im Amt mit selbst beigebrachten Verletzungen aus der Schule vertrieben, weshalb acht Jahre lang die Lehrerstelle unbesetzt bleibt. Die Lehrer aus der Umgebung müssen einspringen, was wegen der langen Wege und der Umstände zu bösem Blut führt. - In Herold gibt es ein Großfeuer in der Dorfmitte, das großen Schaden anrichtet. - In Miehlen kommt es zu einer mysteriösen Brandserie, bei der nach der Scheune des miehlener Bürgermeisters Hahn in der Kirchgasse und zwei Monate später in der Borngasse sogar 4 Gehöfte und schließlich einen weiteren Monat später wieder beim Bürgermeister Hahn Feuer ausbricht, das aber wegen windigen Wetters das ganze Unterdorf mit 27 Gehöften vernichtet. Nach bis zu dreistündiger Anfahrt sind auch Feuerwehrspritzen aus der Umgebung keine besondere Hilfe mehr. - In Limburg ist der Kohlenhändler Heinrich Hammerschlag (--), der ausdrücklich trockene Braunkohle verkauft und sein Lager von Ruhrkohle bei Joseph Zimmermann (--) in der Brückenvorstadt in der Westerwaldstrasse hat, auf der Suche nach einer großen Menge von 50 % igem Roth-Eisenstein. - In Limburg wird der Stadtmauerturm Diezer Turm abgerissen, wodurch nur noch der Brückenturm und der Katzenturm übrig bleiben. - In Bad Ems gibt es über 11.000 Kurgäste, die morgens vor dem Frühstück ua in der Brunnenhalle zu Hunderten oder vom Kränchen oder vom Kesselbrunnen Wasser trinken. Die Kurkapelle spielt dabei hie und da. - In Bad Ems werden beim Strassenbau in der Koblenzer Strasse römische gestempelte Ziegel der Legio XXII und der Cohors IV Vindelicorum gefunden, womit man von einem zweiten Kastell auch nördlich der Lahn ausgeht, das etwa 1 km hinter dem Limes gelegen ist. - In Diez übernimmt der Kassierer Wilhelm Velde Rosenstrasse 19 die Geschäfte des Vorschußverein Diez später Vereinsbank später Volksbank, die er in seiner Privatwohnung führt. - In Katzenelnbogen kauft der Arzt Pretorius die Posthalterei alias Poststation Einrichstrasse 1 (20 23 Foto-Ecke). - In Nassau wird die Bäckerei Elbert im Obertal 13 (20 23 neben Gasthaus Nassauer Hof) gegründet. - Der in Heidenrod Grebenroth geborene waldorfer Pfarrer und Schriftsteller Ottokar Schupp (38) hat seinen Roman Die Pfarrfrau von Heftrich über ein Opfer der Hexenverfolgung fertiggestellt.

1871 Deutsch-Französischer Krieg endet siegreich. - Reichsgründung. - Bad Ems hat 5.464 Einwohner, Bad Schwalbach hat 2.644 Einwohner, davon 165 Juden, Nastätten hat 1.653 Einwohner, Laufenselden hat 1.197 Einwohner, davon 88 Juden, Bacharach hat 2.511 Einwohner, Katzenelnbogen hat 1.096 Einwohner und Holzhausen an der Haide hat 738 Einwohner, davon 43 Juden, Martenroth hat 73 Einwohner. - Der in Frankfurt geborene Buchdruckermeistersohn und limburger Domherr Johannes Ibach (46) tritt in Mainz auf dem Katholikentag als Redner auf. - In Niederselters verliert der Mineralwasserbrunnen Niederselters die Marktführung an Apollinaris durch die Einführung von Glasflaschen für Mineralwasser. - In Holzhausen an der Haide brennen drei Scheunen und das Minor Wohnhaus ab. - In Arnstein verlassen die Benediktinermönche nach zwei Jahren wegen Baumängeln und Nachwuchsmangel wieder das Kloster. - In Nassau wird das Stein Denkmal errichtet. - In Katzenelnbogen wird eine katholische Missionsstation eingerichtet. - In Bad Ems wird die  Emser Blei- und Silberwerk AG gegründet. - In Hessen Nassau steigt die Säuglings- und Kindersterblickeit im ersten Lebensjahr auf 18 %, einem deutschlandweiten Höchstwert, der vier Jahre bestehen bleibt. - Der streng katholische limburger Großkaufmann, Bankier und Politiker Peter Paul Cahensly (33) gründet den Verein zum Schutze Katholischer Auswanderer, woraufhin auf dem Katholikentag in Mainz das Raphaelswerk mit dem Präsidenten Fürst Karl von Isenburg Birstein (St) (21) gegründet wird. - In Bad Ems wird der langjährige berliner Beamtensohn und koblenzer Militärkapellmeister Louis Keiper (37) nach dem Tod seines Vorgängers Adolf Hempel (--) neuer bad emser Kurkapellmeister, und komponiert seinen Pariser Einzugs Marsch, seinen Siegesmarsch der Deutschen und seine Loreley Sinfonie, die die Mainzer Tageszeitung erwähnt, aber verschollen ist. - In Kördorf wird der spätere Bürgermeister August Karl Wolf als Sohn des in Kördorf geborenen kördorfer Bürgermeisters Christian Wilhelm Wolf (44) und der in Niedertiefenbach geborenen Ölmühlenbesitzertochter Elisabeth Caroline Johannette Müller (44) geboren. - Herold hat 277 Ortsbewohner alias Einwohner. - In Gückingen ist der Eisengehalt des abgebauten Erzes im Bergbau so gering, dass es zu einem starken Rückgang der Fördermenge kommt. - In Hohlenfels hat die die Hofmühle westlich anschließend einen eigenen Lustgarten. - In Diez gründet Karl Bender (--) sein Fotoatelier. - In St Goarshausen wird das Hotel Colonius Bahnhofstrasse 37 neues Postamt. - Volkszählung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau, territorial unterteilt nach Regierungsbezirk, Stadtkreis, Landgemeinde alias Dorf, Stadtgemeinde, Gutsbezirk alias herrschaftlicher Bezirk und Wohnplätze ohne Communalverband. Gezählt werden Wohnplätze, Wohngebäude, Einzelhaushalte, Familienhaushalte, männliche und weibliche und ortsgebundene Bewohner, die auch nach Staatszugehörigkeit, wobei man preußisch ist oder nicht, nach Religionszugehörigkeit, wobei man evangelisch, katholisch, sonstiger Christe, jüdisch und zu anderen Regligionsgemeinschaften zugehörig ist, nach Alter und Schulbildung, wobei man unter 10 Jahre alt ist, Lesen und Schreiben kann, nichts angibt oder Analphabet ist, Blinde, Taubstumme und Blödsinnige bzw Irrsinnige alias geistig Behinderte und wer dort tatsächlich angetroffen wird. Unterlahnkreis mit den Ämtern Nassau, Diez, Limburg und Nastätten auf Seite  90. Rheingaukreis mit ua St Goarshausen auf Seite 94. Untertaunuskreis mit dem Amt Langenschwalbach alias Bad Schwalbach auf Seite 104. Als Flecken werden ua aufgeführt, Bergnassau, Dausenau, Kamp-Bornhofen, Katzenelnbogen, Kettenbach, Kirberg, Lorch, Miehlen und Rettert. - Mit der Abschaffung der Konzessionspflicht für Aktiengesellschaften wird auch die Bonität alias finanzielle Ausstattung von Aktiengesellschaften nicht mehr geprüft, womit man unter dem Begriff Freie Konkurrenz nach Belieben Neugründungen ermöglicht, bei der Maklerbanken später Investmentbanken eine Art Schneeballgeschäftsmodell entwickeln, bei dem sich neu gegründete Unternehmen aber auch alteingesessene Familienbetriebe an die Börse einkaufen können und die Maklerbanken darunter ua die Vereinsbank, der Frankfurter Bankverein, die Vorschußkassen und die Rheinische Creditbank mit dem eingesammelten Geld sofort wieder die nächste Aktiengesellschaft finanzieren, was einen Aktienspekulationsboom hauptsächlich im Bereich Immobilien, wobei über den Bedarf hinaus gebaut wird und im Bereich Eisenbahnnetze, wobei selbst der letzte Winkel der Erde bedient werden soll, auslöst.

1870 Wetter: Sturzflut in Miehlen nach einem Wolkenbruch bei Bettendorf mit großen Wassermassen, die die Brücke über den Ramersbach am Mühlweg wegreissen und das Haus Hauptstrasse 22 30 cm hoch überschwemmen. - Deutsch-Französischer Krieg beginnt. - Limburg hat 4.502 Einwohner. - In Bad Ems wird die Emser Depesche abgeschickt, die den Deutsch Französischen Krieg auslöst. - In Bad Ems tritt der jüdische Operettenkomponist und Kapellmeister Jacques Offenbach (51) letztmals als Konzertmeister auf. - In Fachingen wird das Quellbrunnenwasser in Glasflaschen abgefüllt. - In Limburg wird die Limburger Vereinsdruckerei vom streng katholischpolitischen Großkaufmann, Bankier und Politiker Peter Paul Cahensly (32) und Graf xxx von Walderdorff (--) mitgegründet, die den ersten Jahrgang der limburger Tageszeitung Nassauer Bote herausbringt. - In Dahlheim wird mit der Schließung der Grube Morgenröthe der Bergbau eingestellt. - In Limburg wird die Brauerei Menges von Ernst Busch (--) aus der Brabenstraße 49 in einen Neubau in die Frankfurter Straße vor der Stadt verlagert. Über dem Eiskeller befindet sich das Gebäude Auf dem Keller oder Busche-Keller mit Gasthaus, Biergarten und Kegelbahn. - In Nassau Scheuern wird das Rettungshaus in eine Idiotenanstalt umgewandelt. Die Evangelische Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache und Idioten hat 400 Plätze. Träger ist die evangelische Innere Mission. Der Schulunterricht umfasst Fröbel-Holzklötzchen. Die Pfleglinge müssen in der Landwirtschaft arbeiten und Körbe flechten. - In Dahlheim stirbt mit der Schließung der Grube Morgenröthe die Bergbautradition. - In Bad Schwalbach wird das Quellwasser in Glasflaschen abgefüllt. - In Bad Schwalbach erhält der Weinbrunnen Brunnenstraße 24 eine Trinkhalle. - In Diez wird die Stichbahn der Eisenbahn Aartalbahn von Diez aus in das untere Aartal eröffnet. - Der in Katzenelnbogen geborene und nach Amerika ausgewanderte Kunstmaler Wilhelm Jakob Hertling (21) kehrt nach dem Tod seiner Mutter nach Deutschland zurück, wo er in Frankfurt am Kunstinstitut Städel zu studieren beginnt und Mitglied in der Kronberger Künstlerkolonie wird. - In Katzenelnbogen wird eine katholische Kapelle erbaut, die mit Kanonenschüssen angekündigt wird. - Bad Schwalbach hat 2.874 Kurgäste. - In Diez wird wegen des durch die Lahntalbahn eingebrochenen Schiffsverkehrs auf der Lahn ein Schifffahrtsamt eröffnet, das die neuen Flußbaumaßnahmen organisiert. - Der in Limburg geborene Dichter Heinrich Josef Dippel (45) stirbt als Balladen-Dichter Ewig lebt Dir Deutsches Volk sein Sang, es liegt eine Krone im grünen Rhein und Rechts- und Staatswissenschaftler. Er hat 14 Geschwister. - In Bad Ems trifft die in Bombay geborene hamburger Bankiersgattin Alice Kessler (26) den preußischen König Wilhelm I von Zollern Preußen (St) (73), was zu wilden Spekulationen und elf Jahre später zur Erhebung in den Grafenstand führt. - In Hohlenfels wird die Burg Hohlenfels renoviert. - In Niederneisen weigern sich einige Bauern ihr Land für einen Bahnhof der Aartaleisenbahn zu verkaufen, obwohl großes Interesse des Gemeindevorstands und der gesamten Gemeinde besteht, wodurch das größte Dorf in der Grafschaft Diez keinen eigenen Bahnhof erhält. - In Limburg gibt es den 10. Jahrgang der zweimal wöchentlich erscheinenden Zeitung Kreisblatt für den Unterlahnkreis, die in Diez in der Druckerei Fendtner für die Amtsbezirke Limburg, Diez, Nassau und Nastätten gedruckt und verlegt wird und Amtsblatt für die Amtsbezirke Diez und Nastätten ist. - In Limburg, wo es nur die Eisenbahnwerkstätten und kleine Seifenfabriken gibt, werden eisenverarbeitende Fabriken gegründet. - Die Nassauische Sparkasse später Naspa Filialen dürfen Depotgeschäfte abwickeln und Wechsel, Schecks und anderen Inkassopapiere anzunehmen. Laut neuer Sparkassenordnung werden Sparbücher Lit A von 1 bis 400 Taler mit 4 % verzinst, Sparbücher Lit B mit 400 bis 10.000 Taler nur mit 3 %. Weil die Sparkassen dem Kommunallandtag unterstehen, führen sie eine eigene Kasse. Nassauische Landesbank Filialen gibt es mit dem Steuerbezirkumbau nur noch in den neueingerichteten deutschen  Steuereinnehmereien alias Finanzämtern. - In Hahnstätten wird der Bau von gestampften alias mit einem Gemisch aus Ton, Lehm oder Spreu gebauten Häusern verboten.  - In St Goarshausen gibt es die Brauerei Ph Adam später Brauerei Kirdorf. - In Lorch und Bad Schwalbach ist die Verbindungsstrasse Wispertalstrasse nach 14 Jahren Bauzeit fertiggestellt. - Die rechtsrheinische Eisenbahn fährt von Düsseldorf bis Neuwied. - In Oberwesel malt der thüringer Maler Karl Buchholz (21) die Burgruine Schönburg. - In Lorch fällt die Ruine Burg Fürstenberg am Rhein der Stadt Lorch gegenübergelegene Ruine Burg Fürstenberg in Rheindiebach mit dem Tod der preußischen Königstochter Prinzessin Luise von Zollern Preußen (St) (38) an den Witwer, den Prinz der Niederlande zurück, der ihr die Ruine 18 46 zum Ausbau zu einem Lustschloß geschenkt hatte, was aber nicht ausgeführt wurde.

1869 In Klingelbach wird die Halbtagsschule Kirchstraße 14 wegen zu vieler Schüler eingeführt. - In Arnstein besiedeln katholische Benediktinermönche unter Prior Placidus Wolter (41) das Kloster Arnstein im Rahmen einer Klosterwiederbelebungsbewegung. - In Limburg wird die Brauerei Busch KG gegründet. - In Limburg kann man auf der Höheren Bürgerschule das Abitur ablegen. - In Bad Ems wird die Villa Diana Villenpromenade 12 im Schweizer Stil mit sichtbarem Fachwerk fertiggestellt. - Bad Schwalbach hat 5.356 Kurgäste. - In Bad Ems wird das Römerbad der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. - In Katzenelnbogen wird Dr Paetorius bei einem Jahresgehalt von 160 Thalern Distriktarzt für die Gemeinden Katzenelnbogen, Allendorf, Berghausen, Berndroth, Dörsdorf, Ebertshausen, Eisighofen, Ergeshausen, Herold, Klingelbach, Mittelfischbach, Mudershausen, Oberfischbach, Reckenroth und Rettert. Er übernimmt die kostenlose ärztliche, wundärztliche und geburtshilfliche Armenbehandlung, die öffentlichen alljährlichen Impfungen und die sanitätspolizeilichen Geschäfte. Vermögenslose Waisenkinder werden kostenlos behandelt. - In Eisighofen wird das Haus Hauptstrasse 12 (20 21 Much) erbaut. - In Oberneisen wird das Empfangsgebäude Bahnhofstraße 7 am Bahnhof der Aartalbahn errichtet und im Folgejahr fertiggestellt. - In Hohlenfels wird die Burg Hohlenfels renoviert. - In Ebertshausen lehnt der ebertshausener Bauernsohn Johann Jakob Gemmer (45), verheiratet mit Johanette Katharine Pfeifer (37) aus Herold, die Wahl zum ebertshausener Bürgermeister ab. Ihre Heirat fand in Klingelbach statt. - In St Goarshausen wird der Schumachermeister August Gemmerich in der Rheinstrasse geboren. - In Diez wird der Vorschußverein Diez als Genossenschaft Diez mit unbegrenzter Haftpflicht später Vorschußkasse später Volksbank eingetragen. 

1868 Holzhausen an der Haide hat 743 Einwohner. - Marienfels ist mit dem Amt Nastätten im Unterlahnkreis. - In Nastätten wird ein Amtsgefängnis erbaut. - Der in Limburg geborene staatliche Eisenbahnrat Moritz Hilf (49) beginnt mit der Planung und dem Bau der Aartalbahn zwischen Diez und Zollhaus und zwischen Limburg und Altenkirchen. - In Limburg übernimmt der katholischen Großkaufmannssohn und Politiker Peter Paul Cahensly (30) die elterliche Firma. - In Dahlheim hat die Schule, in der seit 46 eine eiserne Stange durch das Schulzimmer den Einsturz verhindert, so viele Risse und Sprünge, einen feuchten Schulsaal und abgefallenen Putz, dass sie abgerissen werden muss und der Unterricht in den Saal des Gasthauses Klein verlegt wird. - Es gibt die Tageszeitung Intelligenzblatt für Nassau. - In Bad Schwalbach wird der Paulinenbrunnen in der Parkstraße und der nahegelegene Rosenbrunnen vereint. - In Dörsdorf wandern auch die jüngste Schwester mit ihren Eltern des 9 Jahre zuvor ausgewanderten Karl Christian Schmidt aus. - In Braunfels gründet der ahausener Hausbrauer Philip Wahl (22), der beim braunfelser Gastwirt und Brauer Heinrich Bornwasser in die Lehre gegangen ist, die Brauerei Wahl alias Schlossbrauerei Braunfels und braut in einer 9 hl Braupfanne. Für die Sommermonate bezieht er Waldschlösschen-Bier aus Niedershausen für sein Gasthaus Obermühle. - In Limburg wird die ehemalige evangelische Kapelle in der Erbach als jüdische Synagoge eingeweiht. - In Hahnstätten wird ein Männergesangverein gegründet. - In Hahnstätten wird ein Männergesangsverein gegründet. - In Hohlenfels wird die Burg Hohlenfels renoviert. - In Mudershausen wird letzmals die Domanial Eisensteingrube Zollhaus der herrschaftlichen General Domänen Direktion erwähnt. - In St Goarshausen wird die offen und mit Segeltuchplanendächern ausgestattete in Holland neuerbaute 13 Meter lange und 3 Meter breite mit einer mittig angebrachten 16 PS Dampfmaschine ausgerüstete Fähre Loreley I mit 130 cm Tiefgang in Dienst gestellt, die von einem Steuermann und einem Heizer bedient werden muss und nur für den Personentransport ausgelegt ist. Der Landungssteg ruht auf einem ausrangierten Nachen. - In Limburg gibt es eine amtliche Zeitung Kreisgerichtsblatt für den Kreisgerichtsbezirk Limburg, das zugleich Amtsblatt für das Amt Limburg ist. Darin gibt es einen Amtlichen Teil, aber auch eine Seite mit Annoncen. - In Katzenelnbogen wird eine Nassauische Sparkasse später Naspa gegründet, ebenso wie in Frankfurt und Oberlahnstein. Die bereits seit 18 40 bestehenden Filialen in Diez, Limburg, St Goarshausen, Nastätten, Nassau und Runkel, die von den Finanzbeamten betrieben werden, werden ebenfalls an diesem gleichen Tag neugegründet, einen Monat später die Filiale in Bad Schwalbach. - In Hahnstätten wird eine Postexpedition eröffnet, wobei die katzenelnbogener Portotaxe angewendet wird. - In Bad Ems wird die historistische burgähnliche Villa Diana, die mit einem mittelalterliche Fries und Burgzinnenreihen geschmückt ist, später Schloss Balmoral Villenpromenade 11 von einem russischen Gutsbesitzer, der als Strohmann xxx (--) fungiert, für den russischen Zar Alexander II von Russland (St) (51) und dessen in der Ukraine geborenen Geliebt Jekaterina Michailowna Dolgorukowa (21) am Süduferhang mit erhöhtem Ausblick auf den Kurbetrieb erbaut. - In Oberwesel wird der Militär August Fonck geboren.

1867 Wetter: Nasses Jahr mit geringer Ernte und Preisanstieg. - Einjähriges Auswanderungsmaximum in der Verbandsgemeinde Katzenelnbogen mit 9 Personen, davon 6 aus Klingelbach. Innerhalb von 18 Jahren wanderten 13 Personen aus Klingelbach und 11 aus Katzenelnbogen aus. - In Klingelbach wandern drei Familien nach Nordamerika aus. Ein zweikilo Brot kostet 22 Kreuzer. - Diez wird Kreisstadt im neugebildeten Unterlahnkreis, an den auch das Amt Limburg fällt, wie das Amt Nassau und das Amt Nastätten. - In Schloss Schaumburg an der Lahn entbrennt mit dem Tod des in Budapest geborenen Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (50) alias Fürst Stephan von Holzappel Schaumburg ein Erbstreit mit Fürst Georg Viktor von Waldeck Pyrmont (St) (36), verheiratet mit der in Wiesbaden geborenen nassauer Herzogstochter Helene von Nassau (St) (36). Herzog Georg von Oldenburg (St) (--) beginnt das Schloss Schaumburg, wo er auch lebt, zu verwalten, was er 20 Jahre lang tut. - Elz wird dem Oberlahnkreis zugeschlagen. - In Limburg verkauft die evangelische Gemeinde die Kapelle des Erbacher Hofes In der Erbach 2 an die jüdische Gemeinde. Sie wird zur Synagoge umfunktioniert. - In Klingelbach wohnt der Berginspektor Köhler. - Das Amt Nastätten wird Teil des Unterlahnkreises im Regierungsbezirk Wiesbaden. Es wird ein Amtsgericht eingerichtet. - In Ruppertshofen kommen die niederwallmenacher Juden wieder in die mit bunten Glasscheiben dekorierte Synagoge in der Miehlener Straße bei Zorns, da ihnen der übliche Weg zum Betsaal nach Bornich zu lang ist. Ihr gemeinsamer Friedhof ist in Bornich. - In Hahnstätten weigern sich die hahnstätter Juden ihre Synagoge in der Dahlstraße 1 aufzugeben und in Kirberg zum Gottesdienst zu gehen. - Limburg wird Teil des neuen Unterlahnkreises mit der Kreisstadt Diez. - In Limburg wird ein Kreisgericht mit 8 und ein Amtsgericht mit 2 Richtern eingerichtet. Das Kreisgericht hat seinen Sitz in der ehemaligen Zuckerfabrik am Neumarkt. - In Diez wird im Schloss Oranienstein eine Kadettenanstalt eingerichtet. - Es gibt die Tageszeitung Lahnsteiner Anzeiger und die Tageszeitung Intelligenzblatt für Nassau. - In Limburg wird aus dem Progymnasium die Höhere Bürgerschule mit Parallelstunden in Griechisch. - In Bad Ems kommt der preußische König zu besuch. Unmittelbar darunter wird im 6. Jahrgang der Tageszeitung Emser Anzeiger, der vierteljährig 30 Kreuzer kostet und in der Expedition im Römerberg erhältlich ist, darauf hingewiesen, dass Metzgerhunde, Doggen und sonstige größere Hunde in den Anlagen Maulkörbe tragen müssen. - In Limburg verlegt der Amtsapotheker Wolff seine Apotheke in die Grabenstraße 32. - Ruppertshofen kommt zum Kreis Unterlahnkreis mit Sitz in Diez. - Bad Schwalbach wird Sitz der Kreisverwaltung Untertaunuskreis. - In Bad Ems erreichen die Badeärzte die Entfernung des Inhalationapparates des im Vorjahr verstorbenen Ludwig Spengler. - In Nastätten wird aus dem nassauischen Justizamt ein königliches Amtsgericht. - In Dörsdorf wandert ein ganzer Familienverband Stautzenberger und Maria Margaretha Link nach Texas aus. - In Limburg wird die städtische Freiwillige Feuerwehr gegründet, die Seifenfabrikant Joseph Müller zu ihrem Kommandanten wählt. - In Limburg wird die evangelische Kapelle in der Erbach inklusive Orgel für 1.400 Gulden an die jüdische Gemeinde verkauft. - In Holzappel eröffnet Karl Kasper die Gastwirtschaft Zum Deutschen Haus in dem im Vorjahr von der Silber- und Bleibergwerksgesellschaft Holzappel errsteigerten Haus in der Hauptstrasse 84, wo ausrangierte Tische und Stühle des bad emser Kurhauses als Gaststätteninventar genutzt werden und neben der Schankwirtschaft auch eine Bäckerei und Landwirtschaft betrieben werden. - Der Besitzer der Burgen Burg Maus bei St Goarshausen, Burg Eppstein, Burg Gutenberg bei Kaub, Burg Mildenburg bei Miltenberg im Spessart, der auf Schloss Oranienstein geborene Gelehrte Friedrich Gustav Habel (75) stirbt und vererbt sie an seinen in Rüdesheim geborenen Neffen, den Privatgelehrten Wilhelm Conrady (38). - In Katzenelnbogen existiert die durchgehende Straße von Katzenelnbogen nach Zollhaus (K 274). - Michelbach kommt vom Amt Wehen zum Amt Unterlahnkreis. - Der in Kaub geborene nassauer Offizierssohn Leonhard von Bonhorst (27) erreicht den Zusammenschluss zahlreicher Arbeitervereine zum Mittelrheinischen Arbeiterbund. - In Miehlen wird das Rathaus nicht als Fachwerk, sondern mit Bruchsteinen und einem über 32 m hoher Turm mit der Feuerglocke und Gemeindeglocke erbaut, wobei die Türen, Fenster und Gesimse mit grauem Sandstein geschmückt werden. Die Frontseite zur Hauptstrasse ziert die neue Rathausuhr. - In Michelbach wird der evangelischlutherische Lehrers und Schriftsteller Otto Anthes als Sohn des evangelischlutherischen Pastors Eugen Anthes (--) geboren, der aber kurz danach nach Kaub abberufen wird. - In Nassau wird zwei Kilometer lahnaufwärts das Hüttenwerk Elisenhütte eröffnet. - In Horhausen unterrichtet der Dorflehrer im Rathaus und später über dem Backes alias Backhaus. - In St Goarshausen übernimmt der Fährunternehmersohn Jakob Menges (--) die preußische Lzenz für den Fährdienst in beide Richtungen, wofür er ein Schraubendampfboot bauen lassen will, was aber dem Teilhabern Philipp Adam Colonius (--) zu riskant ist, weshalb dieser aussteigt und der stgoarer Vetter Gottfried Schneider (51) ein. Philipp Adam Colonius (--) erbaut daraufhin das Hotel Colonius Bahnhofstrasse 37 gegenüber dem Bahnhof. Vor dem Hotel werden die Pferde an Pferdestangen wie vor Westernsaloons festgemacht. Zur Straße sitzen die Gäste versteckt hinter grünen Hecken. - In Limburg wird vom Königlichen Amtsgericht II der Verschwender Jakob Unkelbach (--) entmündigt, jeglicher Geldverkehr mit ihm verboten und Joseph Unkelbach (--) als Vormund eingesetzt. - In Diez erstellt der Fotograf William England (37) ein Stereobild Steinerne Brücke mit Burg Diez im Hintergrund für seine Serie Views of the Rhine and its vicinity. - In Limburg wird der Postmeister Johann Konrad Zanner (--) im neuen Postamt in der Frankfurter Strasse 9 zum Postdirektor ernannt. - In St Goar wird der Telegrafen-Betrieb im königlichpreußischen Postamt am Mark 2 (20 23 Hotel am Markt) aufgenommen. - Im preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden wird das nassauische Erbrecht, das Güter außer der Hofraite unter allen Erben aufteilt, ebenso erhalten wie die Begrenzung der Teilung auf Mindestgrößen von Ackerland auf 12,5  ar, Wiesen auf 6,5 ar, Gärten auf 2,5 ar und Gemüsefelder auf 3,75 ar, wobei 100 ar einem Hektar entsprechen. - In Kaub wird die Zollstation auf der Burg Pfalzgrafenstein alias Pfalzburg aufgegeben. Man benutzt die Burg als Signalstation für den Schiffsverkehr. - Dem neuen durch die Trennung von Verwaltung und Justiz eingerichteten Kreisgericht Limburg wird das neue Amtsgericht Nastätten untergeordnet, das für die ehemaligen braubacher Gemeinden zuständig ist, die nicht dem Amtsgericht Oberlahnstein zugeordnet wurden. Das neu geschaffene Amtsgericht Langen-Schwalbach alias Bad Schwalbach mit den neu vom Amt Wehen hinzugekommenen Gemeinden Daisbach, Hausen, Kettenbach, Michelbach und Rückershausen gehört neu zum Kreisgericht Wiesbaden. - In ua Diez, Bad Ems, Kaub und Katzenelnbogen gibt es preußische Post Anstalten, die noch in der alten süddeutschen Guldenwährung Briefmarken verkaufen.

1866 Wetter: Jahresbeginn nasskalt ohne Frost. Aprikosen und Veilchen blühen im Januar und Februar. Der Begriff italienischer Winter kommt auf. - Deutscher Krieg. - Katzenelnbogen fällt an die preußische Provinz Hessen-Nassau. - Burg Hohlenfels wird preußische Staatsdomäne. - In Niederselters wird die Mineralwasserquelle zu Königlich-Selters. - In Holzhausen zieht der königliche Bürgermeisteramt in den Schulhausanbau. Es wird auch ein zweiter Lehrer eingestellt, der in einem zweiten Schulzimmer unterrichtet. - Die in Frankfurt zur Sicherung des Herzogtums nach Norden aufgebrochene nassauische Brigade von General Mayor Robert Roth (--) mit fast 5.000 Mann marschiert zu Fuß mehr als eine Woche sinnlos durch die Gegend, bis sie völlig unterversorgt, hungernd und von oben bis unten wegen des Regens verdreckt wieder zurückkehrt, wonach die Preußen von Koblenz kommend in den Untertaunus einfallen. Die 4.000 meist verheirateten älteren preußischen Landsturmmänner dringen über Bad Ems, Nassau, nach Holzhausen an der Haide und Diethardt bis nach Zorn vor, wo es zur Schlacht bei Zorn mit General Mayor Robert Roth (--) kommt, der mit seinen Truppen diesmal mit der Taunusbahn nach Wiesbaden gefahren ist, am Chausseehaus ein Biwak eingerichtet hat und über die Hohe Wurzel und die Bäderstrasse nach Kemel, wo er nach einer Verschnaufpause für die Truppen die Schlacht gewinnt, die einzige von den Nassauern gewonnene Schlacht überhaupt. - Der in Limburg geborene staatliche Eisenbahnrat Moritz Hilf (47) bittet beim in 'Wiesbaden Biebrich geborenen Herzog Adolf von Nassau Weilburg (St) (43) die Tunnel der Lahntalbahn vor den nahenden preußischen Truppen nicht sprengen zu lassen. Herzog Adolf von Nassau Weilburg (St) (43) muss zurücktreten. - In Limburg wird die Postexpedition in der Frankfurter Strasse 9 in königlich preußisches Postamt umbenannt. - In Limburg wird aus der Realschule ein Progymnasium. - In Cramberg wird der Ort Habenscheid, den Nikolaus Hergenhahn aus Balduinstein seit zwei Jahren gepachtet hat, zu einer staatlichen Domäne. - Das Königreich Preußen kauft Herzog Adolf von Nassau Weilburg (St) (43) das Herzogtum für 8.500.000 Taler ab. Jeder Nassauer Untertan ist also etwa 1 Taler wert. - In Katzenelnbogen wird die Rupachstraße nach Laurenburg gebaut. - In Bad Ems stirbt der Inhalationsfachmann Ludwig Spengler, über den seine Kollegen als vermeintlichen Schwindler und Verantwortlichen für Kohlendioxydvergiftungen seiner Patienten herziehen. - In Katzenelnbogen darf Dr Praetorius eine eigene private freie Arztpraxis in der Aarstraße 15 eröffnen. - In Dörsdorf wandern auch drei seiner Geschwister des 9 Jahre zuvor ausgewanderten Karl Christian Schmidt aus. - In Limburg wird die Thurn- und Taxis Poststelle zum Postamt erhoben und Postsekretär Zanner zum Postmeister befördert. Nach der Annexion wird Zanner Postdirektor. - In Limburg gehören die 700 Evangelen trotz neuer Kirche am Bahnhof zu Staffel. - In Katzenelnbogen zieht der neue preussische Zollinspektor ins Schloss. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen kommt der Ort zum neugegründeten Unterlahnkreis mit Amtssitz in Diez. - Die in Diez geborene Anna Helene Jakobine von Ziegesar (24), die Tochter von Viktor Carl von Ziegesar (--) und der Marie Kroeck (--) wird nach Frankfurt geschickt, wo sie im adeligen Cronstettenstift am Roßmarkt lebt. - In Limburg wird der Transport der Post vom Bahnhof zum Postamt und zurück als Eisenbahnfahrten bezeichnet. - Im eroberten Herzogtum Nassau wird die eigene nassauer Währung wieder abgeschafft. - In Limburg wird der ehemalige kaiserliche thurn und taxis Postsekretär Johann Konrad Zanner (--) in der Postexpedition in der Frankfurter Strasse 9 zum Postmeister ernannt. - In St Goarshausen erkauft die verwitwete Fährunternehmerin Johanna Wilhelmine Menges (--) die preußische Lzenz für den Fährdienst in beide Richtungen. - Die  Poststellen von Weilburg, Limburg, Diez, Bad Ems und Biebrich werden zu Postämtern erhoben. - In Holzhausen stoppt eine von zwei preußischen Soldaten begleitete von Nastätten, wohin sich die geschlagenen Preußen zurückgezogen haben, kommende thurn und taxis Postkutsche am Gasthaus Zur Post, wo vier ausgehungerte und durstige Soldaten einkehren und nach ihrem Mahl von nassauer Truppen gefangengenommen werden. - In Zorn sind vor der Schlacht von Zorn mehrere preußische Soldaten im Gasthaus Schmidt, wo ein Soldaten vor die Tür geht und auf den aus Miehlen stammenden nassauer Soldaten Ludwig (--) trifft, den der um Pardon bittet, der aber sofort auf ihn schießt, ihn verfehlt und dabei das Wirtshausdach trifft und danach selbst tötlich in den Hals getroffen wird. - In Nastätten verliert der Wirt xxx Kraus (--) seine katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei Gasthaus Zur alten Post Poststrasse 3 (20 23 Voba). Das Gebäude wird zu einem königlichpreußischen Postamt mit Vorsteher xxx Andrae (--) umfunktioniert. Der letzte nassauische Amtmann Friedrich Schenck (66) wird nach 15 jähriger Amtszeit abgesetzt.

1865 Wetter: In Klingelbach verdörrt der Klee im Hochsommer. - Mit dem Tod der kinderlosen Freiherrentochter Henriette vom Stein alias Gräfin Henriette von Giech (St) (--) fällt die Herrschaft Stein an ihre jüngere Schwester Freiherrentochter Therese vom Stein alias Gräfin Therese von Kielmannsegg (St) (--). Ihr Sohn Ludwig (St) (--) ist nicht erbfähig. Ihr Rettungshaus in Scheuern beherbergt 20 Jungen. - In Bad Ems macht der Schriftsteller Victor Hugo (63) eine Kur. - Der neue klingelbacher Lehrer Theodor Klein ist der ehemalige katzenelnbogener Schullehrer. - Der in Limburg Staffel geborene Pfarrersohn, evangelisch lutherische Theologe, Schriftsteller und westerburger Pfarrer Karl Ninck (31) wird von der wiesbadener Kirchenleitung von Westerburg nach Frücht versetzt. - In Hahnstätten gründet Johann Georg Heckelmann (--) die Brauerei Heckelmann  in der alten Mälzerei 10 (20 23 Seniorenresidenz) als Konkurrenz zur Brauerei Trock, die die Gaststätte Nassauer Hof besitzt und mit dessen Besitzer er verwandt ist. - In Bad Schwalbach kauft die Nassauische Domänendirektion wegen der steigenden Gästezahlen und des großen Wasserbedarfs für die Mineralbäder den Adelheidbrunnen (verlängerter Badweg) von der Hoteliersfamilie Scheuermann, wodurch täglich 240 Mineralbäder gefüllt werden können. Der Adelheidbrunnen wird nach der nassauer Herzogin Adelheid von Nassau (St) (32) benannt. - In Klingelbach wird das Rathaus erbaut, in dem im Erdgeschoss das Backhaus eingerichtet wird. - In Bad Ems feiert der jüdische Operettenkomponist und Kapellmeister Jacques Offenbach (46) die Uraufführung seiner Operette Coscoletto in französischer Sprache. - Allgemeines Berggesetz wird für den Bergbau in Preußen eingeführt. - In Balduinstein verkauft der noch 5 Jahre zuvor vom Landesschultheissen in Diez mit 23.030 Gulden geschätzte reichste Bürger, der in Niederlahnstein geborene Besitzer des Gasthauses Anton Heimbach (71), der Schiffsbauer und Schiffer mit ehemals 8 Lahnschiffen und mehrfache Hausbesitzer seinen ganzen Besitz aus Finanznot. Nach seinem Tod wandert seine Witwe mit dem gemeinsamen Sohn nach Amerika aus. - In Balduinstein sind die Bürger so arm, dass sie Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (48) zum siebten und letzten Mal um das Aufsammeln von Leseholz im Schaumburger Wald anbetteln. - In Hahnstätten stirbt der in Wiesbaden geborene Staatsministersohn Freiherr Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (59), verwitwet mit der Freiherrentochter Marie Friederike von Dungern (--). - In Birlenbach treibt man einen Grundstollen alias Entwässerungsstollen alias Belüftungsstollen unter die bestehenden Eisensteinerzstollen der Gruben, wodurch der Bergbau gefördert wird und wonach weitere Stollen gegraben werden. In Klingelbach stirbt der in Friedberg geborene ehemalige eberbacher Gefängniskaplan, ehemalige Landtagsabgeordnete und seit 11 Jahren evangelischer klingelbacher Pfarrer Karl Friedrich Koch (63). - In Diez erstellt der Maler Karl Weysser (32) während des Besuchs bei seiner Schwester kleine Ölbilder mit Stadtmotiven und Landschaftsmotiven, bei denen er gotische Architektur und romantische Ruinen bevorzugt. - In Limburg kauft der ehemalige Buchbinder Jakob Hammerschlag (--), der in der Brückengasse früher Papier und Schreibwaren verkauft hat, als neuer erfolgreicher Großhändler von Mineralöl und Mineralöllampen das Haus der Witwe von Anton Hilf (++) am Diezer Tor. - In Hahnstätten eröffnet in der alten Mälzerei 10 (20 23 Seniorenresidenz) eine Brauerei später Heckelmann. - In Nastätten hat der Gastwirt xx Diefenbach (--) die 54 Jahre zuvor aufgegebene protestantische fürstlichhessische Posthalterei mit Pferdewechselstation und seit mindesten 15 92 bestehende Gasthaus Zur Krone Römerstrasse 25 bis auf das Kellergewölbe abreißen lassen und durch einen verputzten Neubau ersetzen lassen. - Die Wetterau wird in Pierer's Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart so beschrieben: Wetterau, ein ziemlich ebener sehr fruchtbarer Landstrich, südwestlich vom Vogelsgebirge, zwischen dem Main und der Lahn, größtentheils im Herzogthum Hessen, kleineren -theils im Kurfürstentum Hessen (Exclaven), Hessen-Homburg, dem Herzogthum Nassau und im Gebiet Frankfurt gelegen. - In Bad Ems erstellt der in Bingen geborene und in Darmstadt lebende Stahlstecher Friedrich Foltz (54) das Bild Bad Ems. - In Trechtingshausen erstellt Friedrich Foltz (54) das Bild Burg Rheinstein, auf dem die Eisenbahnstrecke auf dem sehr engen Uferstreifen zu sehen ist. 

1864 Wetter: Strengkalter Jahresbeginn. Karoffeln und Kohlrüben erfrieren in den Gruben. - Dietkirchen hat 607 Einwohner. - In Klingelbach erfrieren Rüben und Kartoffeln im Boden. - Limburg wird Handelskammersitz. - In Wiesbaden wird der hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Friedrich August von Hanau (St) als Sohn des in Kassel geborenen bisher kinderlosen Prinz Friedrich Wilhelm von Hanau (St) (32), der davor von der Schauspielerin in London Auguste Birnbaum (24), die zur Gräfin August von Schaumburg erhoben wurde, geschieden wurde und mit der Scheidung den Titel verloren hat, und seiner neuen Freundin, der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter Ludovika Gloede, danach neue Gräfin von Schaumburg Ludovika von Schaumburg (24) geboren. - In Hohenstein stürzt der Palas der Burg Hohenstein ein. - Limburg hat 4.269 Einwohner, Nastätten hat 1.576 Einwohner und Holzhausen an der Haide hat 780 Einwohner. - In Bad Ems macht der Publizist und Politiker Ferdinand Lassalle (39) eine Kur. - In Bad Schwalbach machen die französische Kaiserin Eugenie (St) (38) und der in Moskau geborene russische Zar Alexander II von Russland (St) (47) mit der hessendarmstädter Prinzessin Maximiliane Wilhelmine von Hessen Darmstadt (St) (40), umbenannt in Zarin Maria, seiner Tochter Alexandra Alexandrowna (St) (22), seinem Sohn Nikolai Alexandrowitsch (St) (21), seinem Sohn Alexander III (St) (19), seinem Sohn Wladimir Alexandrowitsch (St) (17), seinem Sohn Alexei Alexandrowitsch (St) (14), seiner Tochter Maria Alexandrowna (St) (11), seinem Sohn Sergei Alexandrowitsch (St) (07) und seinem Sohn Pawel Alexandrowitsch (St) (04) eine Kur. bei einem Ausflug nach Eltville besuchen sie den jüdischen zugezogenen Gutsbesitzer, pariser Tuchhändler, Seidenhändler und villmarer Marmorwerkbesitzer Salomon Marix (--), dem auch ein großer Teil von Eltville gehört und die Rheininsel Königsklinger Aue. - In Koblenz wird die Rheinbrücke eröffnet. - In Katzenelnbogen eröffnet die Metzgerei Huber. - In Bad Ems wird die Bahnhofsbrücke als eiserne Bogenbrücke eröffnet. - In Bad Ems wird die Villa Dreis Villenpromenade 2 als Neurenaissancebau fertiggestellt. - In Lahnstein kauft Gustav Göde die Burg Lahneck und baut sie weiter im neugotischen Stil aus. - Bad Schwalbach hat 4.198 Kurgäste, davon 889 Russen, 534 Engländer, 140 Amerikaner, 146 Holländer und 239 Franzosen. - In Bad Ems feiert der jüdische Operettenkomponist und Kapellmeister Jacques Offenbach (45) die Uraufführung seiner Operette Jeanne qui pleure et Jean qui rit in französischer Sprache. - In Zollhaus wird die Tonschlämmerei Hammerschlag und Beyer eröffnet. - In Balduinstein sind die Bürger so arm, dass sie Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (47) zum sechsten Mal um das Aufsammeln von Leseholz im Schaumburger Wald anbetteln. - In Dörsdorf gibt es wegen Lehrermangels keinen 2. Lehrer an der Schule mehr. - Der in Klingelbach geborene klingelbacher Pfarrersohn Moritz Heinrich Ludwig Adolph Seyberth (32) heiratet die Industriellentochter Ida Amalie Buderus (19) in Wiesbaden, wo er eine vierte Apotheke, die Adler Apotheke gründet. - Reckenroth hat 214 Einwohner in 36 Häusern in 56 Familien. - In Hohenstein stürzt der Palas und der Saalbau der Burg Hohenstein ins Aartal ab. - In St Goarshausen wird der Schriftsteller Jörg Ritzel in der Rheinstrasse 32 geboren. - In Limburg erstellt der Maler Gustav Adof Hahn (45) das Ölgemälde Dom von Limburg. - In Singhofen wird der in Holzhausen an der Heide geborene evangelische Posthalter im Gasthaus Zur alten Post Christian Minor (51) Hauptstraße 47 Mitglied der Zweiten Kammer des Landtags des Herzogtums Nassau für den Wahlkreis XIV Braubach/Nastätten als Mitglied der Nassauischen Fortschrittspartei. - In Nastätten wird der Gasthof Schwaller Hof mit seinen auffallend vielen Giebeln von Peter Schmelzeisen (--) und seiner Frau Mathilde Kohl (--) neben der Quelle erbaut. - In Bacharach werden 14 Jahre nach der ersten Regulierung innerhalb von zwei Jahren mit 75 cbm Fels der Felsklippen und Felsköpfe des Ara Bacchi, der Rest der sich verstreut in der Schifffahrtsrinne befindlichen hinderlichen Felsen im Rahmen der Rheinregulierung weggesprengt.

1863 Wetter: Kein Schnee zu Jahresbeginn. - In Klingelbach wird Turnunterricht erteilt. - In Nassau Scheuern wird Moritz Desiderius Horny Hausvater des Rettunghauses für Blödsinnige. - Die gesamte Eisenbahnstrecke Lahntalbahn wird eröffnet. - In Diez wird der jüdische Betsaal in der Altstadtstraße 36 aufgegeben und die Synagoge in der Kanalstraße 9 (20 17 Parkplatz) eröffnet. - In Klingelbach erhalten Kinder Unterricht wie man Maulbeerbäume für die Seidenproduktion zieht. - In Laufenselden wird ein Männergesangsverein gegründet. - In Bad Ems werden der Gemeinde Ems die Stadtrechte verliehen. - In Miehlen wird ein Männergesangsverein gegründet. - In Limburg besucht Adolph Kolping (50) den Limburger Gesellenverein im Versammlungslokal Witzelsburg Nonnenmauer. - In Limburg kann die Brauerei Menges von Ernst Busch (--) durch die Lahntalbahn bis nach Bad Ems und Weilburg exportieren. - Der in Limburg Staffel geborene Pfarrersohn, evangelisch lutherische Theologe, Schriftsteller und westerburger Pfarrer Karl Ninck (29) gründet einen nassauischen Kolportageverein. Den Namen seines neugeborenen Sohnes lässt er von seinen Kleinkinderschulkindern, die von Schwester Mathilde betreut werden, aussuchen, die nach einer Bibelstunde vorhersehbar Johannes wählen. - In Rückershausen wird die Holzbrücke durch eine Steinbrücke ersetzt, wodurch die Fuhrwerke nicht mehr durch die daneben liegende Furt fahren müssen. - In Bad Ems feiert der jüdische Operettenkomponist und Kapellmeister Jacques Offenbach (44) die Uraufführung seiner Operetten Il Signor Fagotto und Lischen et Fritzchen in französischer Sprache. - In Balduinstein sind die Bürger so arm, dass sie Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (46) zum fünften Mal um das Aufsammeln von Leseholz im Schaumburger Wald anbetteln. - In Hausen über Aar wird die Aar Brücke erbaut. - In Schönborn wandern 4 Personen aus. - In Braubach hat die Marksburg, wie die Bilder des englischen Starfotografen Francis Frith (41) von zeigen, keinen runden Bergfriedspitze. Die Martinskapelle ist unverputzt. Die Gräber haben aussschließlich billige Holzkreuze. - In den Niederlanden schafft der in Brüssel geborene niederländische König Wilhelm III von Nassau Oranien (St) (46) die Sklaverei nach rund 600,000 Fällen als einer der letzten ab. 75,000 Sklaven starben alleine bei der Überfahrt nach Amerika. Er hat 2 lebende eheliche und 10 uneheliche Kinder. - In Limburg stellt der Posthalter Joseph Menges (9) mit seinem Poststall am Eschhöfer Weg bei 10 Postillonen, 23 Zugpferde und 4 Chaisen alias Kutschen. - In Limbug erstellt der Maler John Lewis Wood (50) mehrere Ölgemälde, darunter Diezer Tor von der Plötze und Markt mit Blick auf den Dom. - In Wiesbaden logiert der von bösen Gerüchten zu seinem Benehmen begleitete deutschsprachige preußische Königsschwiegersohn und russische Zarenbruder Großfürst Konstantin Romanow (27), der im Vorjahr zum Vizekönig von Polen erhoben wurde und der bereits nach einem Pistolenattentat wieder abgesetzt wurde, im Gasthaus Zur Rose, wo ihn der glücklich verlobte, große, grundsätzlich gutmütige aber grobschlächtige, in Bad Schwalbach Hettenhain geborene wiesbadener kaiserliche thurn und taxis Postillon Peter Graumann (--), genannt Eschepeter, weil er in Esch sein Handwerk gelernt hat, mit einem Extrapostwagen, einem offenen Sechspänner mit zwei Schimmeln, abholt und mit ihm seinen Lakai und seinen Adjutanten und zur Kur nach Bad Schwalbach fahren soll, wo die französische Kaiserin Eugenie (St) (37) ihn zum Dinee erwartet. Weil der Postillon Eschepeter überfürsorglich ist und die abfällige und vulgäre russische Anweisung sich auf seinen Kutschbock zu setzen und sich zu beeilen Pascholl! mißversteht und deshalb gemütlich über die Lahnstrasse zur Hohen Wurzel fährt, rastet dort der Großfürst aus, schießt auf seinen Hut, verwundet ihn leicht am Kopf, woraufhin Eschepeter in die Kutsche springt, ihn aus der Kutsche herauszerrt und mit seinem Postkutschenpeitschenstil minutenlang verprügelt und dabei auch den Lakai und den Adjutanten, die ihn mit ihren Degen bedrohen, außer Gefecht setzt. Nach der Prügelorgie zerrt er seine drei widerstandsunfähigen Fahrgäste wieder in die Kutsche und liefert sie in Bad Schwalbach ab, wo die französische Kaiserin Eugenie (St) (37) sofort abreist. Weil Großfürst Konstantin Romanow (27) Herzog Adolf von Nassau Weilburg (St) (37) nicht besucht hatte, entgeht der Postillon Eschepeter trotz Zusage sogar einer Bestrafung. Der Skandal macht schnell die Runde. - In Boppard gründet der Unternehmer Philipp Wilhelm (--) als Alternative zum teuren Wein die Bierbrauerei Adler. 

1862 In Limburg wird mit dem letzten Teilstück der Herzoglich Nassauischen Staats-Eisenbahnen alias Lahntalbahn von Nassau nach Limburg die Strecke Limburg Wiesbaden eröffnet. Der früheste Zug fährt in Limburg um 05:29 Uhr ab und kommt in Wiesbaden um 09:52 Uhr an. Einige wenige Züge halten während der Sommermonate auch in Obernhof. - In Balduinstein wird Schloss Schaumburg an der Lahn des in Budapest geborene Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (45) durch die Eröffnung der Lahntalbahn ein Treffpunkt der Aristokratie aus ganz Europa. - In Cramberg wird einer der mit 732 Meter längsten Eisenbahntunnels Deutschlands eröffnet. - In Katzenelnbogen heiratet der martenrother Johann Peter Bremser die Gastwirtstochter Alexandra Hertling (20 17 Naspa). - In Diez beginnt die Gasbeleuchtungsgesellschaft von JPC Faßbender aus Michelbach mit der Beleuchtung von öffentlichen Straßen und Gebäuden mit 34 Gaslaternen und Privathäusern. Das Gas wird aus Steinkohle hergestellt und dient auch zum Kochen und Heizen. - In Limburg beginnt der Unternehmer Hubert Arnold Hilf in der Dr Wolff Straße in seinem Gaswerk Gas zu produzieren. - In Limburg wird eine Straßenbeleuchtung mit Gaslaternen eingeführt. - Die Schützenvereine Höchst, Ems, Holzappel, Limburg und Camberg schicken ihre Schützen gemeinschaftlich zum Schützenfest in Frankfurt. - In Kaub wird die kauber Eisenbahnstation der Nassauischen Staatseisenbahn alias Rheintalbahn von Rüdesheim nach Oberlahnstein eröffnet. - In Kaub wird eine private Handelsschule gegründet. - In Limburg übernimmt der Landwirt und Posthalter Ernst Busch (--) die Brauerei Menges von Joseph Menges. - In Diez wird der klassizistische Bahnhof Diez eröffnet. - In Limburg wird der limburger Hauptbahnhof und die rechts anschließende Limburger Zentralwerkstätte aus Personenhalle, Güterwagenhalle, Sattlerei, Schreinerei, Raddreherei, mechanischer Dreherei, Schmiede und Lokomotivhalle eröffnet. - In Bad Ems feiert der jüdische Operettenkomponist und Kapellmeister Jacques Offenbach (43) die Uraufführung seiner Operette Les Bavards, die in französischer Sprache für die hauptsächlich französischen Kurgäste aufgeführt wird. - In Balduinstein gibt es das Gasthaus Anton Heimbach, das Gasthaus Johann Hergenhahn und das Gasthaus Wilhelm Noll. - In Nastätten erbaut Bäcker und Gastwirt Andreas Rupp einen Saal zum Gasthaus Zur schönen Aussicht. Bier holt er aus Nassau und St Goarshausen. - In Balduinstein sind die Bürger so arm, dass sie Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (45) zum vierten Mal um das Aufsammeln von Leseholz im Schaumburger Wald anbetteln. - In Limburg hat die Eisenbahnwerkstatt mehr als 100 Beschäftigte. Ein Arbeiter erhält zwar kaum 700 Gulden Jahresgehalt, aber je nach Dienststellung eine freie Wohnung und eine Alters- und Hinterbliebenenversorgung. - In Dörsdorf hat das Spritzenhaus zwei Feuerleitern, 25 Löscheimer aus Stroh, zwei Brandhaken und eine Feuerspritze. - In Mudersbach schickt man die katholischen Kinder nach Michelbach in die Schule. - Der in Bad Schwalbach geborene Jurist Friedrich Lang (40) ist in Wiesbaden Mitgründer der preussenfreundlichen, liberalen und kleindeutschen Partei Nassauische Fortschrittspartei, die die folgende Landtagswahl überwältigend gewinnt. Großdeutsch bedeutet eine Wiedervereinigung mit Österreich. - In Limburg malt der in London geborene Tochter seiner Tante verheiratete englische Maler George Clarkson Stanfield (33) das Gemälde Die alte Brücke, der Dom und die Stadt von Westen. - Die Postrouten an der Eisenbahnstrecke Wiesbaden~Lahnstein~Limburg werden aufgehoben und darüber die Post transportiert. Die Postroute mit der Pferdekutsche Wiesbaden~Hühnerkirche~Limburg ist streckenmäßig aber wesentlich kürzer und wird als Parallelstrecke bezeichnet, für die eine Sonderregelung für die Conducteure alias Postillone alias Postkutscher eingeführt wird, die für jede Fahrt ein Postillontrinkgeld von 1 Gulden und 16 Kreuzer erhalten - In Pohl wird Adam Gabel (--) für 14 Jahre neuer Schultheiß und Bürgermeister. Er lässt sich als Bürgermeister fotografieren. - In Nassau wird der Stadtturm Grüne Porte am Ende der Amtsstrasse, in dem es eine Wachtstube gibt,  verkauft und abgerissen.

1861 Wetter: Jahresanfang mit strengem Winter. Selbst das Wild im Wald muss gefüttert werden. Viele Vögel erfrieren. Not und Elend im Westerwald. Masern und Röteln in den Schulen. - In Laufenselden wird eine Synagoge eröffnet. - In Braubach wird das Schloss Philippsburg zum Teil wegen des Baus der Eisenbahnlinie abgerissen. - In Oberlahnstein wird eine Eisenbahnschiffbrücke eröffnet. - In Dauborn geht der uneheliche evangelische Sohn Johann Wilhelm von Reinhartshausen (St) (12) der in Berlin geborenen niederländischen Königstochter Wilhelmine Friederike Luise Charlotte Marianne von Oranien Nassau (St) (51) und ihres ehemaligen Kutschers Johannes van Rossum (52), der skandalöserweise auch im Schloss Reinhartshausen bei Eltville wohnt. Johann Wilhelm von Reinhartshausen (St) (12) fährt zum Weihnachtsfest nach Hause, wo er an Scharlach erkrankt und stirbt. Man erbaut extra für ihn eine eigene evangelische Kirche im katholischen Eltville, die nach ihm benannt wird. - In Bad Ems wird der Concordiaturm als Aussichtsturm eröffnet. - In Bad Ems wird der TV Bad Ems 61 gegründet. - In Bad Schwalbach wird der Turnverein Bad Schwalbach 61 gegründet. - In Nastätten wird ein Sportverein Vfl Nastätten 61 gegründet. - In Ebertshausen beträgt die Kindersterblichkeit 35%. - In Nastätten wird ein privater genossenschaftliche organisierter Vorschuß- und Kreditverein (20 18 Volksbank) von Handwerkern, Gewerbetreibenden und Landwirten gegründet, der bis Jahresende 66 Mitglieder hat, davon 50 aus Nastätten, die mit ihrem eigenen Vermögen haften und Kredite bis 150 Gulden geben. - In Balduinstein sind die Bürger so arm, dass sie Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (44) zum dritten Mal um das Aufsammeln von Leseholz im Schaumburger Wald anbetteln. - In Bad Schwalbach bringt xxx Wagner (--) den 1. Jahrgang der Zeitung Aar-Bote heraus. - In St Goarshausen ist das Gasthaus Zum Adler Ecke Rheinstraße 13/Forstbachstraße mit einer halbkreisförmigen Sichtwand erbaut. - Der in Wiesbaden geborene Staatsministersohn und nassauer Kammerherr Freiherr Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (55), der im Wasserschloss Hahnstätten wohnt, wird zum diensttuenden Kammerherr von Herzog Adolf von Nassau Weilburg (St) (37). Er ist mit der nassauer Geheimratstochter Freiherrentochter Marie Friederike von Dungern (--) verheiratet. - In Nastätten meldet der nastättener Lehrer Karl Schaus (--) seinen nach New York ausgewanderten Sohn Karl Jakob Christian Schaus (--) offiziell ab. - In St Goarshausen wird als Ersatz für die für die Nassauische Rheinbahn abgerissene alte evangelische Kirche am Rheinufer die neue evangelische Kirche mit acht spitzen langen Ecktürmchen gebaut. Davor wird mit dem Abraum aus dem Eisenbahntunnel unter dem Loreley Felsen ein großer Platz (20 23 Fähre und Uferpromenade) geschaffen. - In Nastätten wird ein Vorschuss- und Kreditverein später Volksbank gegründet. - In Limburg stirbt Anna Christina Keppel (43) als Frau von Peter Joseph Hammerschlag (44). nach dem Ölporträts von beiden angefertigt wurden. - In Limburg übernimmt ein Jahr vor der Eröffnung der Eisenbahn von Wiesbaden über Lahnstein nach limburg am Eschhöer Weg der Posthalter Joseph Menges (--) die Herzoglich nassauer Poststation, die von der deutschlandweiten thurn und taxis Post betrieben wird. Er stellt 30 Pferde, 4 Chaisen und zahlt für die Lizenz 1.500 Gulden Kaution. Dafür darf er die täglichen Postkurse nach Kirberg, Obertiefenbach, Hadamar und Dillenburg bedienen.

1860 Wetter: Sommer trüb und feucht. Herbst naß. Kartoffeln verfaulen und erfrieren. Manche Äcker werden gar nicht erst bestellt. - In Holzappel beginnt man die Grubenverwaltung von Holzappel aus dem Herrenhaus Zum Bären in das Schloss Laurenburg zu verlegen. - In Diez kauft sich der diezer Rechtsanwalt Johann Schaefer eine Ziegelhütte in Hahnstätten. - Der in Limburg Staffel geborene Pfarrersohn, evangelisch lutherische Theologe, Schriftsteller und westerburger Pfarrer Karl Ninck (26) gründet in Westerburg eine Kleinkinderschule. Er hält jährliche Missionsgottesdienste, die ein Höhepunkt des kirchlichen Lebens in der ganzen Region sind, Mitglieder glauben schon ein Teil eines Missionszentrums zu sein. - Der Turnverein Nassau TV Nassau wird gegründet. - In Bad Schwalbach wird der Weinbrunnen Brunnenstraße 24 überdacht. - In Bad Ems werden erste noch erhaltene Fotografien erstellt. - In Ebertshausen beträgt die Kindersterblichkeit 35 %. - In Holzappel wird in der Grube Preßluft eingesetzt. - In Nastätten eröffnet Bäckermeister Andreas Rück (--) nach einer Wanderschaft nach Frankreich und seiner Prüfung in Bad Schwalbach in der ehemaligen Zehntscheune eine Bäckerei mit Gasthaus Zur schönen Aussicht. Er verkauft Schwarzbrot, Tafelbrot, Weisswaren und Milchbrötchen. Zusätzlich hat er Landwirtschaft. - In Balduinstein sind die Bürger so arm, dass sie Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (43) zum zweiten Mal um das Aufsammeln von Leseholz im Schaumburger Wald anbetteln. - In Katzenelnbogen wird auf das Torhaus der Burg ein Glockenturm mit Uhr aufgesetzt. - In Dörsdorf wird der Gehülfe-Lehrer alias 2. Lehrer Menges nach Roth versetzt und dafür Lehrer Meusers Sohn als 2. Lehrer eingstellt. Menges und sein Sohn sind als Schläger und für ihren militärischen Drill gefürchtet. Sie geraten immer wieder mit Pfarrer Vietor aneinander. - In Nastätten wird das Beerdingungsinstitut von xxx Heil (--) in der Oberstrasse 3 gegründet. - In Obernhof wird das Bahnbediensteten Wohnhaus Bahnhofstraße 1 erbaut. - In Hahnstätten kauft Johann Schaefer (--) die Ziegelhütte Hahnstätter Lay mit einem europaweit außergewöhnlich reinem Kalksteinbruch. - In Katzenelnbogen ist die für den Abtransport des Eisensteinminerals aus dem Bergbau Mudershausen und Bonscheuer über Zollhaus durch das Aartal notwendige neue Strasse Schlem B274 fertiggestellt. Bisher gab es nur einen Trampelpfad über Allendorf nach Bonscheuer. Eine Hauptroute von Katzenelnbogen ins Aartal führte bisher immer über die Obertalstrasse und Am Schulzentrum (20 23) über den Höhenzug zum Steinbruch und Hof Hohlenfels nach Hahnstätten. Das Tal des katzenelnbogener Jungfernbächelchens alias Aarstrasse an der B274 (20 23) ist befestigt. - In St Goarshausen wird das Gasthaus Zum neuen Adler in der Rheinstraße 13 im weißverputzten Klassizismusstil mit romanischen Säulenfenstern und einem mittelalterlichen burgenähnlichen Dachfries erbaut. Die südliche Stirnseite ist halbkreisförmig und hat einen Balkon. - In Balduinstein beginnt man den Dachschieferabbau völlig einzustellen. - In Limburg wird ein Vorschuss-Verein später Volksbank und Raiffeisenbank gegründet. - In Bad Schwalbach wird das Hotel Tivoli Am Kurpark 2 erbaut. - In Katzenelnbogen beginnt man alle vom Ortskern wegführenden Strassen zu befestigen, dh die Lahnstrasse nach Klingelbach, die Neustrasse nach Zollhaus B 274 und in der Gegenrichtung die Strasse nach Holzhausen. - In St Goarshausen wird die Brauerei xx später Brauerei Kirdorf gegründet. - In Lorch baut sich der Weingutbesitzer Ferdiand Fendel (--) in der Rheinstrasse 9 eine Villa. - In Nastätten ist der Quellen von der Stadt nicht nur mit einer Mauer eingefaßt, sondern auch noch mit einem Dach geschützt. - In Singhofen wird die spätere schweriner Hofsängerin Minna Minor (--) als singhofener Posthaltertochter geboren. - In Ehrenbreitstein kommt es zum Mordfall Joseph Keller und Christine Meder.

1859 Wetter: Tropische Hitze mit starken Gewittern. - In Laurenburg wird das Schloß Laurenburg an die Holzappler Silber- und Bleibergwerksgesellschaft AG verkauft. - In Bad Ems beendet die in Berlin geborene preußische Königstochter Prinzessin Charlotte von Zollern alias russische Großfürstin Alexandra Fjodorowna (St) (61) ihre Kurbesuche. - In Holzhausen weigert sich die Gemeinde vergeblich dem Volksschullehrer Münzert seine bis dahin in seinem Sold inbegriffenen Glöckner und Küsterdienste extra zu bezahlen. - In Ruppertshofen wird die Gemarkung konsolidiert. Da es fast keine Grenzsteine gibt, kommt es zu Streit und sogar Prügeleien. - In Nastätten will der jüdische mogendorfer Unternehmer Salomon Steinthal eine Gerberei am Mühlbach errichten, was der nastätter Bürgermeister Heil mit der Unterstellung von gefälschten Vermögensangaben mit der Verweigerung des Bürgerrechts unmöglich macht. - In Holzhausen an der Heide wird eine erste ausführliche Beschreibung des Römerkastellplatzes für die Geschichtssammlung Nassauische Annalen erstellt. - In Limburg wird aus der Jünglings-Sodalität ein Katholischer Gesellenverein gegründet. - In Limburg hat die Realschule ein physikalisches Cabinet alias Gerätesammlung. - In Hollerich wird die Schleuse an der Lahn fertiggestellt. - In Balduinstein sind die Bürger so arm, dass sie beginnen Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (42) um das Aufsammeln von Leseholz im Schaumburger Wald anzubetteln. - In Balduinstein gibt es sehr wenig Grundeigentum und die Mieten sind durch den Bau der Eisenbahn so angestiegen, dass es keinen Wohnraum mehr gibt. Zwei Drittel aller Balduinsteiner sind Tagelöhner. Selbst Fachkräfte werden durch auswärtige zugereiste Handwerker verdrängt. - In Dörsdorf erhält Lehrer Meuser (--) den Gehülfen August Menges, der ein eigenes Lehrerzimmer alais Schulraum, das extra angemietet wird. Während Lehrer Meuser 485 Gulden erhält, erhält Menges nur 185 Gulden. - In Niederneisen wird ein neuerbautes Rathaus mit einem Glockenturm eröffner, das wie eine  Kirche aussieht. Das Erdgeschoss dient als Backstube für einen örtlichen Bäcker neben einer Arrestzelle für Gefangene. Im ersten Stock haben der Bürgermeister, der Ortsgerichtsvorsteher und der Standesbeamte ihre Dienstzimmer. - In Klingelbach wird der später in Tabor und an der Projektierung der anatolischen Eisenbahn und der Bagdadbahn beteiligte Karl Wilhelm Backhaus als Sohn des klingelbacher Bergmannes Johann Karl Backhaus (--) und der klingelbacher Johannette Hofmann (--) geboren. - In St Goarshausen wird mit dem Bau der Nassauischen Rheintaleisenbahnlinie der Loreleitunnel im Stil des Burgenhistorismus erbaut, der zwei Jahre später fertig ist. - In Diez erstellt der Maler Karl Weysser (26) während des Besuchs bei seiner Schwester kleine Ölbilder mit Stadtmotiven und Landschaftsmotiven, bei denen er gotische Architektur und romantische Ruinen bevorzugt. - In Limburg erstellt der Maler Karl Weysser (26) viele Federzeichnungen und Ölbilder der Stadt und vom Dom aus vielen Blickwinkeln. - In Limburg eröffnet der kaiserliche thurn und taxis Postsekretär Johann Konrad Zanner (--) sein neuerbautes Postamt in der Frankfurter Strasse 9, während Anton Elz (--) die Posthalterei betreibt. - In Bad Ems wird die Bubenquelle auch für die Behandlung von Frauenkrankheiten genutzt, wobei sich Frauen auf kleine Becken setzen, in denen von unten dauerhaft Wasser spritzt. In bademser Fachliteratur werden auch käfigartige metallene Hilfsmittel zum Einführen in und Öffnen der Vagina beschrieben. - In St Goar wird die linksrheinische Eisenbahnstrecke eröffnet, weshalb die Anlegestelle zum Bahnhof verlegt wird. - In Nastätten kauft Andreas Rück nach seinen Wanderjahren durch Frankreich und einem Napoleonsbart vom Herzogtum Nassau das Haus Römerstrasse 51, das er zur  Gastwirtschaft Zur schöne Aussicht umbaut. Im Folgejahr erhält er die Konzession und heiratet Christine Ludwig (--) von der Hahnenmühle. Einmal wöchentlich holt er mit einem schweren Pferdefuhrwerk Bier von der Brauerei in Nassau. - In Kaub erstellt der in Bingen geborene und in Darmstadt lebende Stahlstecher Friedrich Foltz (48) Stahlstecher ein Bild Kaub mit Burg Gutenfels und Pfalzgrafenstein in einer Mittelrhein-Bilderreihe, auf der die Eisenbahnstrecken auf beiden Rheinuferseiten zu sehen ist, wobei nur Kaub einen Bahnhof hat, gegenüber aber kein Bahnhof gebaut ist und es dort auch keinerlei Bebauung gibt, obwohl eine Fähre besteht, mit einem Raddampfer, der auch ein Schiffssegel hat. Das rechtsrheinische kauber Rheinufer wird auf ganzer Länge als Hafen genutzt.

1858 Wetter: Trockenheit führt zu Futtermangel. Vieh darf sogar in Eichenwälder getrieben und mit Eichenlaub gefüttert werden. Kartoffeln, Äpfel und Birnen gedeihen jedoch prächtig. - Der morganatische Prinz Friedrich von Ardeck (St) bei Diez an der Lahn wird geboren. - Limburg hat 3.742 Einwohner und Bad Schwalbach hat 1.538 Einwohner, davon 135 Juden. - In Bad Ems wird mit der Eröffnung des emser Bahnhofes die Lahnbahn zwischen Oberlahnstein und Bad Ems eröffnet. Ein Erdrutsch verhindert nach kurzer Zeit den Betrieb. - In Burgschwalbach wird in der Burg Schwalbach eine Gaststätte eröffnet. - In Bad Ems tritt der jüdische Operettenkomponist und Kapellmeister Jacques Offenbach (39) auf Einladung des Spielbank-Direktors mit seiner Tanz-Gruppe während einer Kur auf. - In Dörsdorf findet eine öffentlich Frühlingsschulprüfung statt. Der in Friedberg geborene ehemalige eberbacher Gefängniskaplan und seit 4 Jahren klingelbacher Pfarrer Karl Friedrich Koch (56) wird Landtagsabgeordneter. - Die Landstraße alias Chaussee von Holzhausen nach Rettert wird gebaut. - In Nassau wird das Krankenhaus erbaut und aus Dankbarkeit für die beiden Stifterinnen Henriette Louise von Stein (St) (62), verheiratet mit Graf Hermann von Giech und Therese von Stein (St) (55), verheiratet mit Graf Ludwig Ferdinand von Kielmannsegg (60), Henrietten-Theresenstift genannt. - In Limburg gründet Joseph Menges im Anwesen der Drogerie und Apotheke Kexel in der Grabenstraße 49 die Brauerei Menges. Der Braukessel steht im Haus (20 17 Dr Kexel Haus) und im Gärkeller in der Frankfurter Straße wird das Bier zum Gären gelagert. - In Diez gibt es 10 Brauereien. - In Limburg gibt es 9 Brauereien. - Rückerhausen wird nach einem frankfurter Stadtbaumeister großzügiger wieder aufgebaut. - In Preußen wird das Pfund Preußisch, das 467 Gramm schwer war durch das Zollpfund mit 500 Gramm zu ersetzen. - In Bad Ems stellt Ludwig Spengler ein Inhalationsgerät auf. Viele Kurgäste haben TBC. Medizierkollegen starten eine Kampagne, in der sie von Nutzlosigkeit und sogar Gefährdung sprechen. - In Ebertshausen stirbt der Familienvater Friedrich Ludwig Dietrich kurz vor der Auswanderung nach Amerika. Seine Witwe besteigt trotzdem ein Segelschiff nach Indiana. - In Friedrichssegen wird eine Dampfmaschine im Bergbau eingesetzt. - In Holzappel werden Kinder und Frauen nicht im Bergbau eingesetzt, müssen aber über Tage bei der Erzauslese arbeiten, wobei Erzbrocken mit Fäusteln zerkleinert werden und dabei Blei und Zink getrennt werden. In der Grube Holzappel müssen 50 Kinder im Akkord arbeiten, darunter auch Schulmädchen. Sie verdienen dabei 15 bis 20 Kreuzer täglich. Unter den jüngstsen xxx Staub (08). - Der in Limburg geborene staatliche Eisenbahnrat Moritz Hilf (39) wird nach dem Konkurs der Rhein Lahn Eisenbahngesellschaft und der Übernahme durch die Landesregierung Verantwortlicher für den Bau der Lahntalbahn, deren Bauleitung von Limburg aus betrieben wird. - In Balduinstein weigert sich der Schullehrer auch mit Kohle zu heizen, besteht auf seine Holzration und provoziert die Schliessung der Schule für 2 Tage, in denen der Bürgermeister extra Holz schlagen lassen muss. - In Katzenelnbogen gibt es die Cäsar Apotheke von Carl Cäsar. Weitere Apotheken gibt es in Nastätten von Johann Anton Geisler, in Nassau von Wilhelm Wilhelm, in Bad Ems von Augustin Weber, in Diez von Adolf Wuth, der ein Filiale in Holzappel hat, in Bad Schwalbach von Friedrich Bertrand, der während der Kurzeit eine Filiale in Schlangenbad hat, in Limburg von Jacob Wolf in Kaub von Emil Flick, der eine Filiale in St Goarshausen hat, in Michelbach von Ernst Freys, der eine Filale in Wehen hat. - In Bad Ems ist Legationsrat Freiherr Friedrich von Bismark (49) Direktor der herzoglichen Badeanstalt. - In Attenhausen wird die seit 4 Jahren genutzte noch neuwertige Knochenmühle am Dörsbach zu einer Getreidemühle umfunktioniert. - In Balduinstein macht Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (38) auf seinem Schloß Schaumburg nach dem in Wiesbaden Biebrich geborenen nassauer Juristen und Richter Freiherr Friedrich von Bismark (49) dessen in Mainz geborenen Verwandten Freiherr Anton von Breidbach Bürresheim Ried (67) zu seinem Vertreter bei der ersten Kammer der nassauer Landstände. - In Holzappel eröffnet als Konkurrenz zur Brauerei Kuhn von Bierbrauer und Küfermeister Jakob Kuhn (--) eine zweite Brauerei. - In St Goarshausen stirbt der Fährmann Johannes Menges (54), woraufhin seine Witwe Johanna Wilhelmine Menges (--) den Schiffer Philipp Adam Colonius (38) als Teilhaber ins Fährgeschäft auf. Er transportiert die Fahrgäste nicht nur nach St Goar, sondern auch zu den nächsten Schiffsanlegestellen und Dampfschiffanlegestellen.

1857 Wetter: Fruchtbares Jahr mit heißem Sommer. Anhaltende Teuerung. - In Limburg wird die Schleuse Limburg fertiggestellt. - In Bad Ems wird der Limeswachtturm Wintersberg 1 ausgegraben. - In Rückershausen bricht, während die Dorfbewohner auf dem Katzenelnbogener Markt sind, in der Schulscheune ein Feuer aus, wodurch 34 Häuser, 27 Scheunen, 88 Ställe und landwirtschaftliche Gebäude abbrennen und 50 Menschen obdachlos werden. Niemand ist versichert und der Brandschaden ohne Gebäudeschäden beträgt 139.000 Gulden. Der Schmied Georg Philipp Wirth (34) macht Notizen von der Brandkatastrophe. Man baut einen Brunnen mit einer ableitenden Wasserleitung. - In Cramberg wird mit dem Bau des cramberger Eisenbahntunnels, dem längsten in Deutschland, begonnen, wobei große Felsen abgesprengt werden müssen. - In Burgschwalbach wird ein Männergesangsverein Fidelio durch den Lehrer und ersten Dirigenten gegründet. - In Dörsdorf wandert Karl Christian Schmidt aus. - In Dörsdorf wird ein Spritzenhaus gebaut. - In Diez stirbt die Buderuswitwe Sophie Maria Elisabeth Buderus als verheiratete Sophie Menzler. - Ernst Friedrich Meyer aus Geilnau a.d. Lahn kauft in Mainz das Brauhaus zur Stadt Mainz in der Großen Bleiche 4 von Carl Josef Schreiber für 43.500 Gulden mit Wohn-, Brau – und Bierhaus und allen Einrichtungen und Zubehör auch Gerätschaften zur Bier- und Branntweinherstellung. - Nassau wird Heilklimatischer Kurort. - Obertiefenbach bei Katzenelnbogen hat 396 Einwohner, eine Zunahme von 113 Personen in 30 Jahren. - In St Goarshausen wird für die Nassauische Rheinbahn die alte evangelische Kirche abgerissen, wofür die Regierung 27.000 Gulden Entschädigung zahlt. Mit dem Abraum des Eisenbahntunnels unter dem Loreley Felsen wird beginnend am Cafe Rose Bahnhofstrasse 1 die Promenade parallel zur neu erbauten Bahnhofstrasse aufgeschüttet und es werden neue Bauflächen geschaffen. - In Diez gründet Adolph Meyer (--) am Marktplatz 10 eine Schuhgroßhandlung für Schuhfabrikware, die er auch Wiederverkäufern anbietet. Gleichzeitig preist er aber auch beste Handarbeit bei Maßanfertigungen an. Er nimmt Gamaschen in sein Sortiment auf. - Im Herzogtum Nassau lässt der nassauer Herzog Adolph von Nassau (St) (40) eine eigene Währung einführen. - In Limburg erstell der Maler Karl Weysser (24) eine Federzeichnung über einer Bleistftskizze Dom von Osten. - In St Goar wird die linksrheinische Eisenbahnstrecke und der Rheinfelshafen gebaut. - Eine Kreis-, Spar- und Darlehenskasse wird in Simmern für den Kreis Rhein Hunsrück eröffnet. - In Nastätten besitzt Philipp Adam Haxel (--) das zwei Haus rechts in der Kirchgasse (20 23 Hinterhaus Ernstings Family Römerstrasse 45).

1856 Wetter: Schlechte Ernte mit Kartoffelfäule. In Klingelbach sterben während des Sommers 2 Volksschulkinder. - In Holzhausen an der Haide wird auf der Bleiche in Hammersborn Johanette Bender (18) tot und vergewaltigt aufgefunden. Es gibt schnell einen Verdächtigen. Dieser wird nach 6 Stunden mittags angeblich schlafend aufgegriffen und nach Nastätten ins Gefängnis gebracht. In Wiesbaden wird er zu lebenslänglicher Haft verurteilt. - Die Landstraße alias Chaussee von Nastätten nach Holzhausen wird gebaut. - In Bad Ems kommen 3.000 deutsche und österreichische Kurgäste. - In Nassau wird eine private Kaltwasseranstalt für diverse Leiden gegründet. - In Bad Ems wird eine Dampfmaschine im Bergbau eingesetzt. - In St Goarshausen befördert die Thurn und Taxis Post Briefe und Gepäckstücke und kommt bei Beschädigungen mit 30 Kreuzer pro Pfund auf. - Die französischen Bankiers Marcus und Bernhard Berle gründen die Gesellschaft zum Betrieb der Kur-Etablissements in Wiesbaden und Ems wobei schon 60.000 Gulden des Reinertrages zur Aktienamortisation verwendet werden. - In London Westminster heiratet zum Unwillen seines in Hanau geborenen Vaters Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (54) der fahnenflüchtige unstandesgemäß alias morganatisch geborene Kurfürstensohn Friedrich Wilhelm (St) (24) die Schauspielerin Auguste Birnbaum (19), die zur Gräfin Auguste von Schaumburg erhoben wird. - In Nassau eröffnet eine industriell produziernde Fabrik, die Zwirn- und Garnfabrik, die etwa 70 Arbeiter beschäftigt. - In St Goarshausen malt der in London geborene englische Malersohn und Maler George Clarkson Stanfield (28) das Gemälde Am Rhein, auf dem er St Goarshausen von Süden malt. Die Stadt St Goarsausen reicht nur vom südlichen viereckigen Stadtturm bis zum runden nördlichen Stadtturm, wobei der Rhein bis zu den Stadttürmen reicht und davor kein Uferweg vorgesehen ist. Die Häuserfront zwischen den Türmen bildet eine rund sechs Meter hohe Stadtmauer, auf der eine einstöckige Fensterfront sitzt. Der südliche viereckige Stadtturm bildet links mit einer hölzernen Konstruktion zum rechten teilweise zerstörten Stadttorgebäude nur provisorisch ein Stadttor zur Burgstrasse, Die Schiffe legen direkt vor dem Turm am Ufer an. Im Hintergrund des Bildes ist St Goar, die Ruine Rheinfels und ein Fischer beim Netzfischfang zu sehen. - In Balduinstein sind in den letzen 28 Jahren 11 Bergbaufelder gelistet, davon 4 für den Abbau vonDachschiefer. - Im Herzogtum Nassau lässt der nassauer Herzog Adolph von Nassau (St) (39) nach dreijährigem Streit um Zuständigkeiten und Aufgaben eine Landbotenanstalt einrichten, die örtliche Beamte dazu verpflichtet den Postbotendienst zu übernehmen, damit auch die Landbevölkerung Post bzw Briefe schreiben und erhalten kann. - In Lorch und Bad Schwalbach beginnt man mit dem Bau der Wispertalstrasse, die erst 18 70 fertiggetellt wird.

1855 Wetter: Schlechte Ernte mit Kartoffelfäule. Cholera in Diez mit zahlreichen Opfern. - Mit dem Tod der kinderlosen Freiherrentochter Henriette vom Stein alias Gräfin Henriette von Giech (St) (59) fällt die Herrschaft Stein an ihre jüngere Schwester Freiherrentochter Therese vom Stein alias Gräfin Therese von Kielmannsegg (St) (52). Deren Sohn Ludwig (St) (25) ist behindert und nicht erbfähig. Das Rettungshaus Stein in Langenau beherbergt 20 Jungen und siedelt nach Scheuern um. - In Bad Ems stirbt der britische Admiral und Polarforscher Sir William Edward Parry (69) bei seinem Kuraufenthalt. - In Bad Ems macht die Komponistin und Pianistin Clara Schumann (36) eine Kur. - In Klingelbach gibt es eine Volksschule Kirchstraße 14 und eine Industrieschule. - In Mudershausen wird der Männergesangsverein Eintracht gegründet. - In Fachingen werden rund 500.000 Krüge Quellwasser für 24.000 Gulden exportiert. - In Selters werden 1.500.000 Krüge Quellwasser exportiert. - In Boppard wird das Magdalenenasyl Bethesda als Erziehungsanstalt für Prostituierte oder Streunerinnen eröffnet, eine Rettungsanstalt, in der die Insassen zu einem neuen Lebenwandel gezwungen werden und arbeiten müssen. - Die Nassauische Rhein- und Lahn Eisenbahn-Gesellschaft kommt in wirtschaftliche Schwierigkeiten.  - In Bad Ems wird die Inhalationstherapie begonnen. - In Balduinstein stirbt der Schullehrer Heinrich Juncker an Cholera. - In Diez bricht die Cholera aus und fordert zahlreiche Opfer. Der diezer Apotheker Wuth (--) verklagt die balduinsteiner Schifferwitwe Wolf, weil sie die Medikamente ihres verstorbenen Mannes nicht bezahlen kann. Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (33) wendet eine Pfändung ab, nachdem auch die Gemeinde völlig mittellos ist. - In Balduinstein erstellt der oberpfälzer Graphiker und Architektur- und Landschaftsmaler Ludwig Rohbock (31) Bilder von Balduinstein und Schloss Schaumburg. - In Rettert wandert der kurz zuvor von Lollschied zugezogene Johann Philipp Gemmer (--) mit seinem Vater nach Amerika, Boonville, Missouri aus, wo es bereits Auswanderer aus Rettert gab. - In Balduinstein macht Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (38) auf seinem Schloß Schaumburg den in Wiesbaden Biebrich geborenen nassauer Juristen und Richter Freiherr Friedrich von Bismark (46) zu seinem Vertreter bei der ersten Kammer der nassauer Landstände. - In Diez ist der diezer Schultheiß Chelius (--) im Besitz eines etwa 10 cm großen Schattenrisses von sich und seiner Frau. - In Diez kommt der Maler Karl Weysser (22) zu Besuch bei seiner Schwester, wonach er Zeichnungen von Diez anfertigt und in den Folgejahren immer wieder kommt. - In Katzenelnbogen besteht die Bäckerei Zorn Einrichstrasse 1 seit mehreren Jahren.

1854  Wetter: Schlechte Ernte durch schlechte Witterung mit Kartoffelfäule. - Dreijähriges Auswanderungsmaximum in der Verbandsgemeinde Katzenelnbogen ohne Niederfischbach endet mit 57 Personen, davon 7 aus Katzenelnbogen und Berndroth, 4 aus Eisighofen und Roth. - Starke Lebensmittelteuerung. - In Bad Ems stirbt der preußische General Wilhelm von Scharnhorst (69) bei seinem Kuraufenthalt. - In Bad Ems macht der russische Schriftsteller Iwan Turgenjew (37) eine Kur. - In Bad Ems wird die Villa Balzer erbaut, wobei Ecktürmchen nicht mehr aus Stein sondern aus Zinnblech angebracht werden. - Bad Schwalbach hat 2.500 Kurgäste. - In Bad Schwalbach wird die spätere Chemieindustriellengattin Antonie Anthes alias Antonie Albert geboren. - In Attenhausen wird neben der seit mehr als 100 Jahren als Papiermühle genutzte Waldtschmidtmühle am Dörsbach eine zweite Mühle, die Knochenmühle, erbaut. - Im Herzogtum Nassau wird wieder das staatliche Eingriffs- und Aufsichtsrecht eingeführt, wodurch die Bürger ihren Bürgermeister nicht mehr direkt wählen dürfen, sondern nur Gemeindevorsteher und Wahlmänner, die Bürgermeister auf Lebenszeit wählen. - In Limburg bietet der Buchbinder Jakob Hammerschlag (--) in der Brückengasse, der eigentlich Papierwaren und Schreibwaren verkaufte, Mineralöl zur Beleuchtung als Großhändler an. Heinrich Hammerschlag (--) bietet weiter Papierwaren, darunter 500 Sorten von Tapetenmustern an, verkauft aber auch Wein, Brot, Hefe, Schinken und Servelatwurst und fungiert als Agent der Teutonia Versicherung Leipzig.

1853 Wetter: Schlechte Ernte durch schlechte Witterung mit Kartoffelfäule. Seuchenjahr in Nassau. Die katholische dernbacher Ordensvorsitzende Mutter Maria vom Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi ADJC nutzt die Verzweiflung der eigentlich katholikenfeindlichen streng protestantischen Bevölkerung dazu Nassau zu missionieren und hilft der notleidenden Bevölkerung mit Krankenpflegeschwestern. - Auswanderungsmaximum in der Verbandsgemeinde Katzenelnbogen ohne Niederfischbach. - In Klingelbach wird die Industrieschule nur im Winter und von der Lehrersgattin Heß gehalten. - Niederfischbach wird von all seinen 80 Bewohnern, die alle bei den jüdischen laufenseldener Geldverleihern verschuldet sind, nach dem Verkauf aller Grundstücke und Häuser verlassen. Einer Einwohnerin wird die Überfahrt nach Amerika bezahlt, mit der Bedingung nicht zurückzukommen. Der Ort wird abgetragen. Nur der Brunnen bleibt übrig. Philipp Heinrich Diefenbach (16) zieht nach Randolph, Wisconsin in den USA. In seinen Memoiren beschuldigt er die laufenseldener Juden an der Verarmung der niederfischbacher Bauern schuld zu sein, denn diese lassen von den niederfischbacher Bauern unterernährte Leihkühe aufziehen, die aber kurz vor dem Kalben wieder abgeholt werden, wodurch die Bauern keine Erträge wie Milch und Butter durch die Kuh, sondern nur Unkosten durch die Aufzucht haben. Einkünfte aus dem gemeindeeigenen Wald reichen zur Abzahlung der Hypotheken nicht aus. Viele Niederfischbacher sind durch die Arbeit des katzenelnbogener Revierförsters verurteilte Holzfrevler alias Holzdiebe. Ein Haus wird in Niederfischbach abgebaut und in Retter in der Pfarrgasse gegenüber der Kirche wieder aufgebaut. Obwohl es ein Schmuckfachwerkbau ist, muss es laut Baugenehmigung verputzt werden. Links neben der Kirche in der Pfarrgasse gibt es das Pfarrhaus, das ebenfalls ein Schmuckfachwerkbau ist. Die neuen Zimmer sind ungewöhnliche 2.40 m hoch. - Nastätten hat 1.907 Einwohner, 552 mehr als 18 15. - In Dörsdorf wandert Johann Jacob Butzbach aus. - In St Goarshausen gründet der in Singhofen geborene Pädagoge Wilhelm Hofmann (--) das Institut Hofmann mit Internat. -  Der in Laufenselden geborene Kreisbaumeister Peter Rock (--) stirbt kinderlos, woraufhin seine in Mainz Kastel geborene Witwe  Apollonia Busch (29), neue Ehefrau des Besitzers der Tageszeitung Mittelrheinische Zeitung, Franz Reisinger (--) wird. - Der in Bad Schwalbach geborene Maler Johann Heinrich Verflassen (90) stirbt in Koblenz als letzter Hofmaler. - In  Bad Ems stirbt der darmstädter Politiker Hofgerichtsrat Christian Karl Theodor Weyland (64) während der Kur. - In Hahnstätten wird eine Kerb, ein mehrtägiges Volksfest alias Kirmes eingeführt. - In Limburg kauft der Papierhändler und Schreibwarenhändler Heinrich Hammerschlag (--) die Bäckerei von Joseph Müller (--) in der Aarstrasse später Bahnhofstrasse 17. - In Singhofen heiratet der in Holzhausen an der Heide geborene verwitwete Christian Minor (40) die Gastwirtstochter Caroline Philippine Johannette Wiegandt (24), die Tochter des Wirts Johann Philipp Wiegandt (--) vom Gasthaus Zur alten Post Hauptstraße 47. - In St Goarshausen wird die rechtsrheinische Uferstrasse fertiggestellt. - In Bad Ems wird das neue Badehaus später Kurmittelhaus, das die besonders starke Neuquelle (19 07 Quellenturm) nutzt. Dazu wird ein Maschinenhaus für eine Dampfmaschine erbaut, die das Wasser in die Bäder pumpt. - Karl Edgar von Sohlern Nastätten wird als Sohn von Freiherr Karl Heinrich von Sohlern Nastätten (30) und Freiherrentochter Charlotte Schütz von Holzhausen (--) geboren. - In Katzenelnbogen wird die Texas angelegt, wobei in der neuen Bastianstrasse das linke Eckhaus Einrichstrasse 1 und nach der Rechtskurve die linken Häuser Bastian Bastianstrasse 1, Müller und Herz evtl noch Thorn aus abgerissenen Häusern des aufgegebenen Dorfes Niederfischbach erbaut werden. - In Niederfischbach bleiben nur 3 bis 4 Familien in der Region. Diese kommen in den umliegenden Dörfern unter. Von 18 niederfischbacher Schuldnern sind 10 bei den Kirchen, 1 bei der Kommune, und 8 bei privaten Geldgebern so stark verschuldet, dass sie hungern, wobei private Geldgeber nur jüdische Viehhändler oder Geldverleiher sind. 2 sind bei der Nassauische Landesbank verschuldet. - Für die herzoglichnassauer erste Kammer der Ständeversammlung werden verfassungsgemäß je Größe und Bedeutung des Amtes insgesamt 108 Personen, die nach ihrer Steuerzahlung bestverdienensten, ausgewählt, ua für das Amt St Goarshausen nur der st goarshausener Lederfabrikant Friedrich Wagner (--), für das Amt Wehen der michelbacher Hüttenbesitzer Mathias Lossen (--), der michelbacher Müller Heinrich Zimmermann (--) und der neuhofer Posthalter Christian Bücher (--), für das Amt Bad Schwalbach der badschwalbacher Posthalter Friedrich Herber (--), der Bauunternehmer Anton Balzer (--) und der Hüttenbesitzer Johann Adam Scheuermann (--), für das Amt Nassau nur der bademser Gastwirt Heinrich Becker (--), für das Amt Diez der diezer Kaufmann Johann Heck (--) und der jüdische diezer Kaufmann Susmann Moses Seckel (--) und für das Amt Limburg der Müller Johann Anton Menges (--), der Kaufmann Joseph Anton Pachten (--), der Kaufmann Heinrich Trombetta (--), der Müller Johann Zimmermann (--) und der Bischof Peter Joseph Blum (45), der 37 Gulden und 30 Kreuzer versteuert und damit unter den ausgewählten Personen im Mittelfeld liegt. Für das Amt Wiesbaden sind 46 Personen ausgewählt, darunter 4 Freiherren, 2 Grafen und 1 Prinz.

1852 Auswanderungsmaximum in der Verbandsgemeinde Katzenelnbogen ohne Niederfischbach beginnt. - In Holzhausen an der Haide wandern die Familien Wilhelm Michel, Wilhelm Gros und Conrad Fuchs nach Nordamerika aus. - In Nastätten beendet der Ottomotor-Erfinder Nikolaus Otto (20) erfolgreich seine Kaufmannslehre bei Wilhelm Guntrum und geht nach Frankfurt Sachsenhausen um beim jüdischen Kolonialwarenhändler Philipp Jakob Lindheimer (--) als Handlungreisender zu arbeiten. - In Limburg wird ein Höhere Töchterschule gegründet, die auch Mädchen eine weiterführende Bildung ermöglicht. - In Oberndorf ist das katholische Kloster Arnstein im Besitz der Jesuiten von Hadamar. - In Lahnstein wird die Burg Lahneck vom schottischen Eisenbahnunternehmer Edward Moriarty gekauft. Er ist Direktor der Rechts-Rheinischen Eisenbahngesellschaft und baut die Burg Lahneck neugotisch aus. - In Nastätten wird in der Borngasse eine Höhere Privatschule eröffnet. - In Bettendorf werden für den Ausbau der Bäderstraße die letzten Steine des Römerkastell Pfarrhofen abgetragen. - In Dörsdorf wandern die Brüder Johann Friedrich Görner, Johann Christian Görner, Johann Philipp Görner und Philipp Ludwig Görner als erste Dorfbewohner aus. Sie gehen nach Wisconsin. - In Dörsdorf wird die Industrieschule nach 4 Jahren wieder eingeführt. - In Mittelfischbach veranstaltet der an Krampfanfällen leidende Friedrich Lind (12) Bußpredigten an seinem Fenster. Als vermeintlicher Prohpet macht er Weissagungen und zieht tausende Neugierige und Wundergläubige an, die sich vom Landjäger nicht mehr vertreiben lassen und handgreiflich werden. Die Kirche ist empört aber machtlos bei bis zu 6.000 Wallfahrern. Als er die Politik des preußischen Königs und des deutschen Kaisers kritisiert und Ratschläge erteilt schreitet man ein. - In Michelbach wird der spätere General Karl Fasbender als Sohn von Fabrikbesitzer Karl Fasbender (--) geboren. - In Balduinstein macht Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (35) auf seinem Schloß Schaumburg den in Weilburg geborenen nassauer Juristen und Richter Freiherr Ludwig von Löw Steinfurth (49) zu seinem Vertreter bei der ersten Kammer der nassauer Landstände. - In Holzhausen wandern die Familien Wilhelm Michel (--), Wilhelm Gros (--) und Conrad Fuchs (--) nach Nordamerika aus. - In Nastätten wird xx Kraus (--) neuer katholischer kaiserlicher thrurn und taxis Posthalter. - Bei Trechtingshausen erhält der in Berlin geborene ehemalige preußische Generalmayor Franz Wilhelm von Barfus (64), der 18 34 die Burg Reichenstein gekauft und zu seinem Wohnsitz ausgebaut hat und wegen vieler dort heimischen Turmfalken Burg Falkenburg umbenannt hat, für sich und seine Familie das Recht sidn Franz Wilhelm von Barfus-Falkenburg zu nennen.

1851 Im Herzogtum Nassau kennt die Karte von J Grässl für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen nur die zwei Marktflecken Katzenelnbogen und Rettert. Größere Orte sind Kleine Städte und kleinere sind Dörfer. Wenn sie eine Kirche besitzen sind sie Kirchdörfer. Die besten Strassen sind die Chausseen. Lahnaufwärt endet die Ufer Landstrasse in Nassau Oberndorf. Sie führt über Holzappel nach Diez. Bad Schwalbach ist über eine direkte Landstrasse über Wingenbach, Hausen und Stephanshausen mit Rüdesheim verbunden. Die einzige Landstrasse vom Mittelrheintal nach Osten führt von St Goarshausen über Nastätten, Katzenelnbogen nach Diez. Diese Hauptstrasse führt ab Rettert nicht über Mittelfischbach, sondern über den Höhenzug der Rother Strasse nach Katzenelnbogen und von dort über die Aussiedlerhöfe ua Michert zum Steinbruch und weiter über die Höhenzüge nach Diez und nicht nach Zollhaus. Alle anderen Wege sind Communicationswege alias Fußwege oder Trampelpfade. - Laufenselden heißt Lautenfelden. - Das Rettungshaus Nassau Hömberg zieht in das Schloss Langenau um. - In Klingelbach ist Relgiös Sein wieder in. Selbst zu Hause liest man in der Bibel und singt nach dem Gesangsbuch. - In Holzhausen an der Haide wird eine zusätzliche Industrielehrerin eingestellt, die Frau von Johann Minor. Sie unterrichtet im Fach Handarbeit. - In in Kirchberg gegründeten Verein für die Evangelische Kirche im Herzogtum Nassau kommt es zu wilden Kämpfen und Auseinandersetzungen. Der Vorsitzende, Pfarrer Klein aus Oberneisen, fordert strengere Zucht unter den Pfarren, kann sich nicht durchsetzen und wirft hin. - In Oranienstein wird Ludwig Eibach zum Vositzenden des Vereins für die Evangelische Kirche im Herzogtum Nassau gewählt. - Es gibt die Zeitung Kreisamtsblatt des Kreisamtsbezirks Nassau. - In Langenau lässt Gräfin Henriette von Stein (St) (--), verheiratet mit Graf xxx von Giech (St) (--) das Schloss Langenau zu einem Rettungshaus für verwahrloste Kinder umbauen.  - In Schönborn versucht der neue, eigentlich altlutherisch gesinnte und der Unionskirche äußerst kritisch eingestellte Pfarrer Bode, der aus dem Königreich Hannover kam, vergeblich die Gemeinde Schönborn zum Anschluß ab den altlutherischen Konvent von Steeden zu überreden und erreicht es auch im Laufe seiner 9 jährigen Arbeit nicht. - In Nastätten wird der in Dillenburg geborene Justizrat Friedrich Schenck (--) neuer nassauischer Amtmann. Er wohnt auch im Amtshaus (1972 Verbandsgemeindeverwaltung). - In Limburg genehmigt der limburger Bischof Peter Joseph Blum (--) den katholischen privaten Armen- und Krankenpflege-Verein der dernbacher Bauerntochter Katharina Kasper (25) mit ihren vier Dorffrauen in die Genossenschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi umzuwandeln. - Im Rupbachtal wird bei Gutenacker die Mühlenbäckerei Fetter eröffnet. - In Mudershausen verliert die herrschaftliche General Domänen Direktion das Vorzugsrecht beim Eisensteinabbau für das Amt Nastätten nach 34 Jahren, was hauptsächlich Mudershausen und Berghausen betrifft. - In Hahnstätten beginnt man mit der Erschließung von Baugrund an der Strasse nach Netzbach, wobei die Häuser denen der Klapperfeldstrasse entsprechen, aber größer dimensioniert und gestampft alias mit einem Gemisch aus Ton, Lehm oder Spreu gebaut sind 

1850 Der katzenelnbogener Apotheker der Schloss-Apotheke Untertalstraße 10 Emil Erlenmeyer (25) zieht nach Gießen und erstellt an der Universität seine Doktorarbeit. Die Apotheke wird an den Apotheker Caesar verkauft. - In Nassau Hömberg wird der erste behinderte Junge im vom Lehrer Reichard als Rettungshaus zur Verfügung gestellten Schulhaus untergebracht. - Limburg hat 3.625 Einwohner. - In Elz brennt ein Teil des Ortes nieder. - In Bad Ems macht der pariser Maler Eugène Delacroix (52) seine Kur. - In Balduinstein wird auf der mittelalterlichen Burg Schaumburg über der Lahn vom in Budapest geborenen Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (33) mit dem Umbau zu einem neugotischen Schloss begonnen. - In St Goarshausen wird in der Dolkstraße 12 das dreistöckige Hotel Zum Lamm erbaut. - In Kirchberg wird der Verein für die Evangelische Kirche im Herzogtum Nassau gegründet. - In Kirberg bricht ein Großfeuer aus. - In Bacharach wird der Flußfelsen Ara Bacchi gesprengt. - In Nassau gründet Heinrich Winterwerb die Nassauer Löwenbrauerei. - In Diez erstellt der Diezer Eisenbahnarchitekt HD Velde alle Pläne für die lahntal Bahnhöfe. Der Bahnhof in Balduinstein erhält für Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (33), dem Schloß Schaumburg gehört, und seine Gäste besonders große Wartesäle und ein Fürstenzimmer. - In Limburg wird das St Vincenz Krankenhaus am Lahnufer über eine Stiftung des Bürgermeistersohnes und Arztes Johann Anton Busch (--) gegründet und mit Barmherzigen St Vinzenz Schwestern besetzt. - In Schadeck befindet sich im zweiten Stock der Burg Schadeck die Gemeindeschule. - In St Goarshausen ist das Hotel Zum Lamm Dolkstraße 12 erbaut. - In Dachsenhausen wird eine Schule Im Rosberg 1 (20 22 Rathaus) erbaut. - In Diez gründet der wormser Stadtpfarrersohn und Lehrer Gottlob Eduard Graf (40) eine freireligiöse Gemeinde, wonach er nach Amerika auswandert, wo er weiter missioniert. - In Attenhausen werden am Dörsbach unterhalb der Stemmelmühle in einem Steilhang vier Stollen zum Abbau von Dachschiefer als Bergwerk Altgefreit genutzt. In einem fünften Stollen mit dem Namen Josef III werden Blei, Kupfer und Schwefelkies abgebaut. - In Steinsberg gibt es einen Höhepunkt von Auswanderungen nach Amerika. - In Scheidt wandern drei Familien und zwei Männer nach Amerika aus. - In Katzenelnogen werden die Häuser Bahnhofstrasse 1 und Aarstrasse 2 erbaut. - In Diez hat der Maler August Burbach (--) seine Verwandten die diezer Kaufmannsfamilie Theodor Burbach (--) und Mathilde Heck (--) alias Mathilde Burbach in Öl gemalt. - In St Goar kommt der mindestens 12. Jahrgang der Wochenzeitung St Goarer Kreisblatt heraus, die nur ein einziges gefaltetet Blatt ist, freitags erscheint, von C Sassenroth redigiert und gedruckt wird, allgemeine deutsche Nachrichten und aus der Region, eine einzige Werbeanzeige, bei der sich der stgoarshausener Goldschmied Johann Joseph Melchior (--) als zuverlässige Goldarbeiter und Silberarbeiter bewirbt, der Reparaturen gewissenhaft ausführt, und die Fruchtpreise von Bad Kreuznach und Koblenz enthält. - Die Stadt Koblenz wird zur Oberpostdirektion aufgewertet. - Auf der nur wenige Meter breiten Uferstrasse unterhalb der Burg Rheinstein gegenüber von Assmannshausen zeigt eine Lithographie eine vierspännige gelbe Postkutsche mit drei Postillionen, wobei einer reitet. - In Bacharach werden mit 39 cbm Fels der Felsklippen und Felsköpfe des Ara Bacchi, die sich verstreut in der Schifffahrtsrinne befinden, etwa  ein Drittel der hinderlichen Felsen im Rahmen der Rheinregulierung unter Benutzung eines Taucherschachts, einer großen Taucherglocke, weggesprengt.

1849 Verwaltung und Rechtsprechung werden getrennt. Die Verwaltung für das Amt Nastätten übernimmt das neue Kreisamt in Bad Schwalbach, die Rechtsprechung das Justizamt Nastätten. - Es gibt die Zeitung Kreisamtsblatt des Kreisamtsbezirks Nassau. - In Katzenelnbogen wird der Kunstmaler Wilhelm Jakob Hertling als Sohn des Händlers Jacob Hertling (--) und seiner in Geilnau geborenen Frau Caroline Meyer geboren. - Der in Wächtersbach geborene Graf Ferdinand Maximilian von Isenburg Büdingen (St) (25), dessen Vater Graf Adolph von Isenburg Büdingen (St) (54) zwei Jahre zuvor aus gesundheitlichen Gründen die Herrschaft an ihn abgegeben hat und er dadurch Graf geworden ist, heiratet die in Niederdorfelden geborene morganatische hessenkasseler Kurfürstentochter Gräfin von Hanau und Gräfin von Schaumburg Augusta Maria von Hanau (20).. - In der Zeitung Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung wirbt die Wolkenkuranstalt in Boppard auf Schloß Schöneck, zu der die Düsseldorfer Dampfschiffahrtsgesellschaft die Patienten zu billigen Preisen transportiert, und der bopparder Kreisphysikus für die Wasserheilanstalt Mühlbad, in der er wohnt und die ihren Patienten nach einem Anbau bequeme Wohnungen anbietet. - In Rettert wandert der Bauer Johann Friedrich Goebel (25) mit seiner Frau Wilhelmine Gemmer und seinen 6 Kindern nach Amerika, Canal Dover, Ohio aus. - In Bad Schwalbach stibt der Badearzt Johann Heinrich Fenner von Fenneberg (75).

1848 Wetter: Hochwasser in Miehlen. Revolutionsjahr. Hohe Nahrungsmittelpreise. Arbeitslosigkeit bei den Hüttenarbeitern und im Gewerbe. Das Herzogtum Nassau hat 8.000 bis 10.000 Arbeitslose. - Der in Budapest geborene Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (31) flieht vor Aufständen aus Ungarn auf sein Schloss Schaumburg an der Lahn. - In Holzheim und Diez gibt es nur wenige Anhänger der Revolution. Weil die Freiendiezer, die speziell einen republikanischen Turnverein gegründet haben, viel Anhänger der Revolution haben, versuchen sie republikanische Versammlungen auf der Burg Ardeck zu veranstalten, was zu einer Fehde alias gewalttätige Auseinandersetzungen mit den Holzheimern führt.  - Der in Holzhausen geborene Landwirtssohn Christian Minor (35) ist Gründungsmitglied des politischen Vereins Demokratischer Verein Wiesbaden, der nach drei Tagen aufgelöst wird. - Die Gemeinden erhalten eine freie Gemeindeverfassung. - In Bad Schwalbach bricht der Ottomotor-Erfinder Nikolaus Otto (16) die Realschule ab und beginnt in Nastätten ein dreijährige Kaufmannslehre bei Wilhelm Guntrum. - In Holzhausen werden die polizeilichen Aufgaben vom Schultheiß auf den Bürgermeister übertragen. Er wird von Polizeidienern, Feldschützen, Flurschützen und Nachtwächtern unterstützt. - In Fachingen erreicht der Export von fachinger Quellwasser einen Tiefpunkt. - In Kaub brennen über 30 Häuser im Zöllerviertel ab. - Bad Schwalbach hat 863 Kurgäste. - Im Wahlkreis 4 Nastätten erreicht Regierungsrat Friedrich Schepp mit 90 % das beste Ergebnis unter allen nassauischen Abgeordneten. - In Kirberg schließen sich die demokratischen Vereine in zum Dachverband Kirberger Vereinigung zusammen. - In Weilburg erscheint die Zeitung Lahnbote. - In Bad Ems lässt sich der englische Schriftsteller William Makepeace Thackeray (37) zu seinem Werk Jahrmarkt der Eitelkeit inspirieren. - In Katzenelnbogen wird das Schulheißenamt abgeschafft und durch das Bürgermeisteramt ersetzt. Die Bürgermeister werden in den jeweiligen Gemeinden gewählt. - In Bärbach wird eine Wasserleitung angelegt, da durch den Ausbau des Stollens der Grube Rotenberg der bärbacher Brunnen versiegt. - In Balduinstein bittet der wegen Trunksucht aus dem Schuldienst entlassene Lehrer Wilhelmi bei Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (31) um Anstellung als Tagelöhner. Er begründet sein Schicksal mit dem Tod seiner Ehefrau und nachfolgend 8 seiner Kinder. - In Dörsdorf wird die Industrieschule mangels Interesse ausgesetzt. - In Koblenz wird Philipp von Wussow (56) der Flügeladjutant des preußischen König Friedrich Wilhelm von Zollern Preußen (St) (43) Festungskommandant. - In Oranienstein hält der Turnverein Diez ein großes Turnfest ab. - In Diez prügeln sich die politisch engagierten Turner des Diezer Turnverein zusammen mit den Anhängern der revolutionär gesinnten fortschrittlichen Hecker Partei des Revolutionärs Friedrich Hecker (37) aus dem Angelbachtal, einem ehemaligen Teil der Grafschaft Katzenelnbogen, mit den Konservativen, wobei sämtliche Turngeräte auf dem Turnplatz am Hain zerstört werden und das Vereinslokal Turnerkneipe belagert wird. Polizei und Bürgerwehr greifen nicht ein. Nach der Niederschlagung des Aufruhrs flieht Friedrich Hecker (37) in die USA. Seine Anhänger tragen zu der Revolultionsuniform den Heckerhut. - In Hahnstätten beginnen die Einwohner mit Holzgewehren zu exerzieren. - Freiherr Franz Heinrich von Gruben (--) stirbt als Regierungsrat von Fürst xxx von Solms Braunsfeld (St) (--) in Koblenz. - In Ebertshausen wandert Johann Philipp Schnatz (--) nach Amerika aus, wo er evangelischer Wanderpriester und dann new yorker Pfarrer wird. - In Braunfels wird die Waffenfabrikantentochter Saloniere und Schriftstellerin Emma Simon während eines Aufenthalts geboren. - Der auf Burg Schaumburg geborene Hofgärtnersohn und Lehrer Friedrich Gottlieb Schulz (35) wird Redakteur der neugegründeten Zeitung Lahnbote. Außerdem ist er Mitglied der Deutschen Nationalversammlung. - In Obertiefenbach wird Anton Hell (--) frei gewählter Bürgermeister, was er acht Jahre bleibt. - In Lollschied wird an der Kreisstrasse 49 auf dem Gewann Auf dem Lindedriesch ein neuer Friedhof angelegt. In den folgenden Jahren schwemmen aber die dort eingegrabenen Särge durch bergabwärtsfließendes Wasser auf, weshalb der Friedhof wieder aufgegeben werden muss. - In Hahnstätten wird Bürgermeister Philipp Wilhelm Schön (--) gewählt, war er bis 19 21 bleibt. - In Limburg betreibt Ernst Busch (--) die Posthalterei und damit die Pferdewechselstation im kaiserlichen Dienst und damit der Thurn und taxis Post im Hotel Zum roten Ochsen in der Frankfurter Strasse 9, während Karl Alexander Hoffmann (--) die Postexpedition leitet alias die Briefpost und Paketpost. - In Bad Ems kommt die erste freie Zeitung als Wochenblatt und als Probedruck mit der Nummer 0 als Emser Wochenblatt heraus. - Im Herzogtum Nassau sind 8.000 bis 10.000 Menschen arbeitslos, weil die Hüttenwerke und die Gewerbetreibenden keine Aufträge mehr haben und massenhaft ihre Arbeiter entlassen. - Im Herzotum Nassau, wo jeder Ort und jede Gemeinde, selbst der kleinste, seit 18 16 als obersten Vertreter der Regierung, Verwaltungschef und Polizeichef einen von der Regierung auf Lebenszeit ernannten Bürgermeister hat, mit dem es oft Streit gab, weil er zT gar nicht aus dem Ort stammt, werden viele aus ihren Ämtern gejagt. - In Bad Schwalbach wird das ehemalige Haus mit Braurecht und reformierte Pfarrhaus, das Schmuckfachwerkhaus (20 23 Gasthaus Glashaus) Ecke Koblenzer Strasse/Adolfstrasse 3 wieder als Gasthaus genutzt. - In Holzhausen ist der holzhausener thrurn und taxis Posthalter Johann Peter Minor (--) im Besitz der Zehntscheune.

1847 Wetter: Mißernte. Die Pilzerkrankung Kraut- und Knollenfäule grassiert. - Limbrg hat 4.700 Einwohner. - In Klingelbach wird ein Männergesangsverein gegründet. - Schloss Schaumburg an der Lahn kommt in den Besitz des in Budapest geborene Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (30). - In Bad Ems wird der spätere wiesbadener Oberbürgermeister Carl Bernhard von Ibell als Sohn des Arztes Rudolf von Ibell (--) geboren. - In Bad Ems macht der schizofrene russische Schriftsteller Nikolai Wassiljewitsch Gogol (38) eine Kur. - In Klingelbach gibt es eine Sonntagsschule. - In Bad Schwalbach besucht der Ottomotor-Erfinder Nikolaus Otto (15) die Realschule und wohnt dabei bei seinem Onkel Carl Tiefenbach. - In Weilburg führt die Casinoaffäre zu Protesten des Adels. - In Limburg lässt der Realschullehrer Rudolph Carl August Eickenmeyer mehrere Schüler vom Pedell mit dem Stock bestrafen, wofür er gerügt wird aber sich dann im Gegenzug über seine geistlichen Kollegen beschwert. Erst nach einiger Zeit zieht er seine Beschwerde zurück. Die Prügelstrafe ist auch in der Elementarschule verboten. - In Bacharach erkennt man die Schönheit der Ruine Wernerkapelle und beginnt mit Sicherungsmaßnahmen. - In Bad Ems wird das Haus Herzog von Leuchtenberg mit aufwendigen Rokokoformen Römerstraße 40 fertiggestellt. - In Langenau erbt Gräfin Henriette von Stein (St) (--), verheiratet mit Graf xxx von Giech (St) (--) das Schloss Langenau. - In Lahnstein erstellt der berliner Vedutenmaler Carl Daniel Freydanck (36) zwei Ansichten der Burg Stolzenfels, die der preußische König Friedrich Wilhelm von Zollern Preußen (St) (52) wieder aufbauen liess. - In Diez wird der Diezer Turnverein gegründet. - Lohrheim hat 337 Einwohner. - In Lohrheim geht der Lehrer in Rente, der 80 Gulden Rente erhält. - In St Goarshausen kauft der Müller Maus (--) die säkularisierte katholische Kirche Dolkstrasse 12, wo er eine Mühle einbaut. Die Fenster lässt er zumauern und den Turm abtragen. Im südlichen Teil wird die Mühltechnik eingebaut und der Nordteil dient als Getreidesilo. Direkt am Ufer lässt er ein pompöses klassizistisches Verwaltungs- und Wohngebäude bauen, wo er als Werbung den Namen Stadtmühle anbringen lässt. Zwischen den Häusern wird eine Brücke gebaut, die über die Hauptstrasse Dolkstrasse führt. - In Limburg führt der rebellische in Wiesbaden geborene Beamtensohn und limburger Posthalter Ernst Busch (--) mit der Herzoglich Nassauer Post einen Kleinkrieg und wendet sich im Folgejahr sogar an die Ständesammlung des Herzogtums Nassau. Weil er als Posthalter fast nur vom Pferdewechsel lebt, trotzdem größere und leichtere Kutschen mit Pferden versorgen muss, fühlt er sich um seinen Lohn gebracht. - In Kaub malt der englische Maler William Callow (35) die Burg Pfalzgrafenstein als Aquarell.

1846 Wetter: Mißernte wegen Feuchtigkeit. Die Pilzerkrankung Kraut- und Knollenfäule grassiert. - Preiserhöhung - Limburg hat 3.385 Einwohner, Bad Schwalbach hat 2.258 Einwohner und Holzhausen hat 699 Einwohner. - In Burgschwalbach sind 371 Menschen über 14 und 280 darunter. - In Kaub brennt die Apotheke mit Synagoge im Hinterhaus mit 21 weiteren Häusern ab. - In Limburg zieht die Realschule in das Hospitalgebäude. - In Steeden erklärt eine geheime Opposition auf dem Konvent von Steeden unter der Leitung von Kaplan F Brunn von Runkel, dem im Unionskatechismus die Person Christi nicht deutlich genug als Gottes Sohn behandelt wurde, aus Unmut ihren Austritt aus der nassauischen Unionskirche und bildet eine altlutherische Gemeinde. - In Burgschwalbach muss xxx von Bodenheimer mitanhören, wie sich Schulschwänzer über ihren Lehrer Philipp Paul lächerlich machen und fordert ihn auf detailliert Buch über den Besuch der Abendschule zu führen und die Schulschwänzer zu benennen. - In Diez schließen sich politisch interessierte Turner zusammen. - In Holzhausen an der Haide verlässt der Ottomotor Erfinder Nikolaus August Otto (14) nach 8 Jahren die Dorfschule und wechselt zur Realschule in Bad Schwalbach, die er zwei Jahre lang besucht. - In Lollschied und Pohl wird ein eigener Friedhof angelegt, woraufhin die Toten nicht mehr nach Niedertiefenbach gebracht werden müssen. Nur noch die Toten von Roth müssen nach Niedertiefenbach gebracht werden. - In St Goarshausen wird das Geschäftshaus Bahnhofstrasse 16 (20 23 Lorreley Weinstübchen) als Fachwerkgebäude zwischen Altstdt und Bahnhof erbaut. - In Limburg hat der rebellische limburger Posthalter Anton Busch (--) es geschafft, dass sein Neffe Ernst Busch (--), ein limburger Beamtensohn, nächster limburger Posthalter wird, der ebenso rebellisch ist. Man schränkt seine Zuständigkeit aber ein und vergibt die Postdienstfahrt nach Diez dem diezer Landwirt Heß (--). Weil er als Posthalter fast nur vom Pferdewechsel lebt, zwingt man ihn für seine Postroute Koblenz~Limburg~Gießen statt wie üblich eine 8 sitzige Chaise eine 12 sitzige Chaise alias Postkutsche mit Pferden zu versorgen, was für ihn Einkommenseinbußen bedeutet. Der herzuoglich nassauer Oberpostmeister will ihn und damit auch den durch ihn immer noch einflußreichen Anton Busch (--) gleich wieder loswerden und bezeichnet ihn als höchst eigenwillig. - In Lorch schenkt Prinz Friedrich von Nassau Oranien (St) (49) alias Prinz Friedrich der Niederlande die Burg am Rhein der Stadt Lorch gegenübergelegene Ruine der Burg Fürstenberg in Rheindiebach seiner Ehefrau, der preußischen Königstochter Prinzessin Luise von Zollern Preußen (St) (38), die die Ruine wieder zu einer prächtigen mittelalterlichen Burg alias Lustschloß ausbauen will, was aber nicht stattfindet.

1845 Wetter: Langer strengkalter Jahresbeginn. Lebensmittelteuerung. Beginn Kartoffelkrankheit. - In Klingelbach kostet ein 2 Kilo-Laib Brot 33 Kreuzer. - In Nassau macht der in Wiesbaden Wehen geborene Medizinstudent Emil Erlenmeyer (20) sein pharmazeutisches Staatsexamen. Er zieht nach Katzenelnbogen und betreibt die Schloss-Apotheke Untertalstraße 10. - In Limburg zieht eine Lateinische Privatstudienanstalt ins Hospitalgebäude. Danach eröffnet nach den Streitereien die Realschule, die nun auch das Fach Latein anbietet, weshalb die Lateinische Privatstudienanstalt schließen muss und das Hospitalgebäude für die Realschule umgebaut wird. - In Schloss Stolzenfels kommt die englische Königin Victoria von Hannover (St) (26) zu Besuch. - In Bad Schwalbach wird vom nassauischen Gewerbeverein eine Berufsschule eingerichtet. - In Ebertshausen werden Hausnummernschilder angebracht. - In Burgschwalbach werden von Feldschütz Seel und Jagdaufseher Schmidt ua die Schulkinder Margreth Albertus, Katherine Carl, Jule Grooß und Philipp Bender wegen Waldfrevels alias Aufsammeln von Bruchholz vom Waldboden, Abbrechens von dürrem Holz und Abschneidens von Laub von Büschen angezeigt. Der herzogliche Schultheiß weist den Pfarrer an eine Bestrafung zu genehmigen und dieser beauftragt den Schullehrer Sch die Kinder einer körperlichen Züchtigung von mehreren Rutenhieben zu unterziehen, was gehorsam ausgeführt und deren Ausführung auch bestätigt wird. - In Dernbach gründet die dernbacher Bauerntochter Katharina Kasper (25) mit vier weiteren Dorffrauen einen Verein, der Arme und Kranke zuhause pflegt. - In Nassau wird der Adelsheimer Hof später Rathaus gegenüber dem Staadtschloß, zur städtischen Realschule umfunktioniert. - In Limburg herrscht beim Posthalter Anton Busch (--), der einen Doktortitel führt, auch wegen des steigenden Verkehrsaufkommens Chaos. Tatsächlich will er sich zur Ruhe setzen und seinen Neffen die limburger Posthalterei und die in Wirges weitervererben, weshalb er absichtlich seine Arbeit vernachlässigt, weshalb es zu häufigen Beschwerden kommt. - Der Maler George Barnard (--), der mit seinem Schwager, dem Physiker Michael Faraday (55) seine Kontinentalreisen durchgeführt hat, bringt in London seine Farblithografien The Brunnens of Nassau heraus. In Bad Ems haben alle Häuser an der Nodseite der Römerstrasse Dachrinnen, die in die offenen Wassergräben vor den Häusern ableiten. Alle ihre Eingangstüren befinden sich in 1 m Höhe und haben Treppenvorbauten, zu denen man über kleine Brückchen gelangt. - In Bad Ems werden römische Legionsstempel gefunden. - In Nastätten wird ein Gewerbeverein gegründet, der eine Abendschule für Lehrlinge und Gehilfen bis 17 Jahre organisiert. - In Bad Ems führt die Römerstrasse nicht durch die Emser Badehäuser, sondern südlich am Lahnufer daran vorbei. Unmittelbar an der nördlichen Lahnufermauer bei der späteren Kurbrücke blockiert selbst dort ein neues kleines Quellenhaus den Uferweg, weshalb der gesamte Verkehr durch eine nur wenige Meter breite Gasse führt. Das nördliche Lahnufer vor der Römerstrasse ist mit einer Ufermauer zu einer Flanierpromenade ausgebaut, das südliche nicht. Dort befindet sich der bademser Hafen, wo die mit Segeln angetriebenen oder getreidelten Nachen auf breiten Uferflächen anlanden und wo die Strömung nach einer Linkskurve der Lahn schwach ist. Vor dem Gasthaus zur Post befindet sich die Schiffbrücke später Ottmar Ganz Brücke. - In Lorch schafft es nach einem gescheiterten Versuch der in Dresden geborene zweite und seit fünf Jahren verwitweten unstandesgemäßen und katholischen Ehefrau des preußischen Königs und ehemaligen preußische Königin Auguste von Harrach (45) im Vorjahr auf der gegenüberliegenden Rheinseite in Rheindiebach deren Schwiegersohn, Prinz Friedrich von Nassau Oranien (St) (48) alias Prinz Friedrich der Niederlande, verheiratet mit seiner Cousine, der preußischen Königstochter Prinzessin Luise von Zollern Preußen (St) (37), die Ruine Burg Fürstenberg zu kaufen um sie für seine Frau zu einem Lustschloß umzubauen.

1844 Die Lahn wird als Wasserstraße ausgebaut. - In St Goar gibt der Dichter Ferdinand Freiligrath (34) seinen Wohnsitz auf und schließt in Assmannshausen im Gasthof Zur Krone seine Sammlung politischer Gedichte Ein Glaubensbekenntnis ab. - In Dausenau zeichnet der Maler Jakob Fürchtegott Dielmann (35) eine Ortsansicht. - Bad Schwalbach hat 2.256 Kurgäste. - In Oberndorf baut der in Singhofen geborene Orgelbauer Daniel Buderus (--) die Orgel ein. - In Holzappel wird eine Dampfmaschine im Bergbau eingesetzt. - In Dehrn übernimmt Freiherr xxx von Dungern das Schloss Dehrn aus dem Besitz der limburger Kaufsmannsfamilie Trombetta. - In Langenscheid wird der Zehnte durch eine Zahlung von 30.000 Gulden abgelöst. - In Limburg muss Johann Anton Busch (--) als Posthalter die Posthalterei im kaiserlichen Dienst und damit der Thurn und taxis Post im Hotel Zum roten Ochsen in der Frankfurter Strasse 9, die Briefpost und Paketpost und die Verwaltung abtrennen, die er dem von Aschaffenburg nach Limburg versetzten Postmeister Johann Adam Waldschmidt (--) überlässt. - In St Goar zieht der Dichter Ferdinand Freiligrath (34) nach zwei Jahren wieder weg. - In Lorch versucht auf der gegenüberliegenden Rheinseite in Rheindiebach die in Dresden geborene zweite und seit vier Jahren verwitwe unstandesgemäße und katholische Ehefrau des preußischen Königs und ehemalige preußische Königin Auguste von Harrach (44) vergeblich die Ruine Burg Fürstenberg zu kaufen.

1843 In Katzenelnbogen gibt es keinerlei Postanbindung. Entlang der Lahn gibt es keine Postroute. Entlang des Rheins gibt es zwischen Mainz und Koblenz rechtsrheinisch keine Posthalterei mit Pferdewechsel, sondern nur Poststationen ohne Relais. Dafür gibt es an den linksrheinischen Fährstationen Ingelheim, Bingen, Bacharach, St Goar und Boppard Posthaltereien mit Pferdewechsel. Die nächstgelegenen Extrapostverbindung auf ordinari Fahrwegen sind von der Posthalterei in St Goar mit der Fähre nach St Goarshausen nach Nastätten und direkt nach Singhofen~Attenhausen~Bremberg~Limburg, Bad Schwalbach~Hahnstätten~Limburg und Bad Schwalbach~Hühnfelden-Kirberg. Die nächsten Poststationen mit Pferdewechsel alias Posthaltereien sind in Würges, Limburg, Lahnstein, Boppard, Singhofen, Holzhausen, St Goar, Bacharach, Bingen, Bad Schwalbach, Neuhof und Hühnfelden-Kirberg. Poststationen ohne Relais und ohne Pferdewechsel sind in Idstein, Bad Camberg, Niederselters, Diez, Nassau, Braubach, Kamp, St Goarshausen, Rüdesheim, Geisenheim, Nastätten. Die Bäderstrasse und die Hühnerstrassse sind Hauptpostrouten für Eilwagen, Schnellposten, Malleposten, Personenposten, Briefpost Couriere und Mailposten. Die Nebenstrecke Holzhausen~Nastätten und Kemel~Bogel~Braubach befahren Diligencen, Fahrposten, Postwagen und Messagerien. - Bad Ems hat 2.542 Einwohner, Diez hat 2.340 Einwohner, Nassau hat 1.137 Einwohner, Singhofen hat 1.033 Einwohner, Holzappel hat 921 Einwohner, Katzenelnbogen hat 902 Einwohner, Hahnstätten hat 816 Einwohner, Dausenau hat 739 Einwohner, Flacht 692 Einwohner, Niederneisen hat 673 Einwohner, Holzheim hat 571 Einwohner, Schönborn hat 557 Einwohner, Kördorf hat 491 Einwohner, Rettert hat 454 Einwohner und Klingelbach hat 432 Einwohner. - Bad Schwalbach hat 138 jüdische Einwohner, Bad Ems hat 78 jüdische Einwohner, Laufenselden hat 78 jüdische Einwohner und Kördorf hat 39 jüdische Einwohner. - Wellmich hat 474 Einwohner, darunter 426 Katholiken, 33 Protestanen und 15 Juden. - In Bad Ems macht der russische Schriftsteller Nikolai Wassiljewitsch Gogol (34) eine Kur. Er logiert im Pensionshaus Biarritz Bahnhofstraße 9. - In Klingelbach wird eine 3 monatige Abendschule eingeführt, die zwei Mal wöchentlich mit 30 Teilnehmern stattfindet. - In Holzhausen kostet das Zweikilo Brot 9 Kreuzer. - Grebenroth hat 4 jüdische Einwohner und Reckenroth hat 7 jüdische Einwohner. - In St Goar kauft Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (46) die Ruine Burg Rheinfels. - In Bad Ems logiert der russische Schriftsteller Nikolai Gogol (34) im Logierhaus Grüne Laube alias Haus Biarritz alias Cafe Weber an der Brücke. - In Burg Sonneck lässt der preußische König  Friedrich Wilhelm IV von Zollern Preußen  (St) (48) und seine Brüder, die Prinzen Wilhelm, Carl und Albrecht die völlig heruntergekommene Burg Sooneck im romantischen Stil als Jagdschloss wieder aufbauen und das preußische Wappen am nördlichen Burgtor anbringen. - In Burgschwalbach initiiert der neue Lehrer der Elementarschule Heinrich Paul eine Gemeinde-Baumschule zur Veredelung von hauptsächlich Apfel- und Birnbäumen (Hinter dem Klosterhof). - In Nastätten gibt es einen Schuhmacher Adam Steeg. - In Dörsdorf klagt Lehrer Meuser Erlöse von illegalem Kartoffelanbau als Gehalt ein. - In Lollschied wird ein durch Sammlungen finanzierter Wiederaufbau durchgeführt, wobei die Feuerschutzbestimmungen durch das Verbot von Strohdächern und der Einführung von Brandmauern zwischen den Gebäuden oder ausreichend Abstand umgesetzt werden. - In Limburg sind noch Reste der Wasserburg Blumenrod zu sehen. - In Limburg wird ein Modehaus von Joseph Schmidt (--) in der Barfüßergasse 7 gegründet. Man verkauft Modewaren und Manufakturwaren.

1842 Wetter: Sommersaat wird von Raupen aufgefressen. - Lollschied brennt fast vollständig in der Sommerdürre und bei Wassermangel durch einen Ausbruch in der Hauptstraße 11 ab, wobei etwa 20 mit Stroh gedeckten Wohnhäuser und 40 Scheunen mit Nebengebäuden zerstört werden. Nur das neuerbaute und deshalb zwangsweise mit Schieferplatten gedeckte Schulhaus übersteht den Großbrand. - In Limburg wird der in Geisenheim geborene Peter Joseph Blum (34) dritter katholischer limburger Bischof. - In Bad Ems macht die frankfurter Schriftstellerin Bettina von Arnim (57) eine Kur. - In Holzhausen transportieren Tagelöhner die Grabsteine auf den neuen Friedhof an der Bäderstraße. Bei Bestattungen werden zwei Lieder beim Leichensingen durch die holhausener Schüler vor dem Haus des Verstorbenen und auf dem Friedhof gesungen. - In Holzhausen an der Haide kostet ein Zweikilo Brot 20 - 24 Kreuzer. - In Bad Ems kommen knapp 5.000 Kurgäste. - In Holzappel gründet der Braumeister und Küfermeister Johann Jakob Kuhn die Brauerei Kuhn. - In Runkel wird die Schleuse an der Lahn fertiggestellt. - In Bad Ems trifft die Tochter des in Hannover geborenen jüdischen königlichhannoveranischen Kammeragentensohnes und Erzerzeugnishändlers und frankfurter Bankiers Philipp Abraham Cohen (52) zur Kur ihren späteren Ehemann CE Oulmann aus Paris. Ihre ältere Schwester Sara Amelia Cohen (--) ist mit dem jüdischen aus London zugewanderten frankfurter Metallwarenhändler und Bankier Raphael/Ralph Moses später Ralf Merton (25) verheiratet. - In Bad Ems sind mit dem Kauf des Hotels Vier Türme wieder alle Quellen und Bäder in staatlichem Besitz. - In Bad Ems findet man auf dem Gelände des Hotels Prinz von Wales Thermalwasser, wofür ein Badehaus mit dem Namen Römerbad gebaut wird. - In Ebertshausen wird das alte Backhaus alias Backes neu gedeckt. Das bisherige Strohdach wird für 35 Kreuzer versteigert. - In Kloster Bärbach wird die Giebelwand abgerissen. - In Nastätten wird der Gesangsverein Concordia gegründet. - In Dörsdorf ist der Brunnen Sauerborn renoviert. - In Burg Stolzenfels wird Philipp von Wussow (37) der Flügeladjutant des preußischen König Friedrich Wilhelm von Zollern Preußen (St) (47) Schlosshauptmann. - In Boppard wandert der bopparder Tischlermeister Michael Thonet (46) nach Wien aus. - In Oberfischbach erhängt sich der Lehrer Karl Giller (52) nach 33 Dienstjahren wegen Beziehungsproblemen und öffentlicher Schmach in der Gemeinde an einer Eiche. - In Diez wird ein Imkerverein gegründet. - In Klingelbach wird der Schellbuscher Hof aus dem Amt Nastätten nach Biebrich umgemeindet, was zwei Jahre später abgeschlossen ist. - In Holzappel gründet der Bierbrauer und Küfermeister Jakob Kuhn (--) die Brauerei Kuhn. - In Limburg erstellt der Maler Gottfried Pulian (33) das Ölgemälde Dom von Limburg. - In Bad Ems besteht zwar ein thurn und taxis Postamt Lahnstrasse 9 (20 23 Cafe Phoenix direkt vor der Strassenbrücke), trotzdem wird die Personenbeförderung alias ins preußische Koblenz vom örtlichen Fuhrunternehmen Kutscher Gesellschaft ausgeführt, wobei eine Fahrt für eine Person mit 30 kg Gepäck für die 2 Meilen 15 Silbergroschen kostet. Die Billets alias Lohnfuhrscheine alias Fahrkarten sind mit einem trabendem Pferd gesiegelt. - In St Goar lässt sich der Dichter Ferdinand Freiligrath (32) für zwei Jahre nieder.

1841 Wetter: Hochwasser in Nassau. Ungewöhnlich starker Schneefall zum Jahresanfang verhindert mancherorts den regelmäßigen Lauf der Posten alias Postillon. März und April sind dafür warm und der Mai schon sommerlich. Ergiebige Ernte. - In Holzhausen an der Haide wechselt ein Mädchen nach der Entlassung aus der Volksschule an die Realschule nach Bad Schwalbach. - In Niedertiefenbach leben 13 Juden. - In Roth lebt eine jüdische Familie. - Die jüdischen Gemeinden Roth, Niedertiefenbach und Obertiefenbach werden der jüdischen Gemeinde Singhofen angeschlossen. - In St Goar lässt sich der Dichter Ferdinand Freiligrath (31) nieder. - In Koblenz findet eine Gewerbeausstellung statt, auf der der bopparder Tischlermeister Michael Thonet (45) Fürst Klemens Wenzel Lothar von Metternich (68), kennenlernt, der von seinen Möbeln begeistert ist, und der ihn nach Wien einlädt. In Boppard werden Sie immer ein armer Mann bleiben. Kommen Sie nach Wien. - Bei Herold gibt es die Dillenberger Mühle, die als Malmühle bezeichnet wird und ein zweistöckiges Wohnhaus hat. - In Langenscheid sind die Bauern so arm, dass sie den Zehnten kaum bezahlen können. Sie verweigern die Zahlung, woraufhin ihnen gedroht wird, was wiederum einen Aufruhr auslöst, wobei 3 Bauern verhaftet werden. - In Limburg erstellt der Maler George Barnard (--) mehrere Bilder, darunter die Lithografie Dom by Moonlight und ein weiteres bei Mondlicht als Farblithografie auf seiner Reise mit seinem Schwager dem Physiker Michael Faraday (50) von Koblenz nach Mainz. Er beschwert sich bitterlich, dass es auf der Mosel kein Dampfschiff gibt und dass die Wege so schlecht sind, dass man sie nicht mit einer Kutsche sondern nur per Pferd bewältigen kann. Er findet ein Ruderboot und lässt sich die Mosel hinuntertreiben. Die Menschen dort beschreibt er als völlig phlegmatisch. - In Hohlenfels findet man einen alten Mühlstein.

1840 Limburg hat 3.230 Einwohner, Elz hat 1.359 Einwohner und Holzhausen an der Haide hat 670 Einwohner, von denen 529 protestantisch 120 katholisch und 21 jüdisch sind. - Diez hat 91 Juden. - Die Ruine Burg Geroldstein im Wispertal ist in Burg Haneck umbenannt. - In Bad Ems macht der bayerische König  Ludwig von Wittelsbach (St) (54) eine Kur. - In St Goarshausen wird in der Bahnhofstraße 33 ein jüdischer Betsaal eingerichtet. Das Haus gehört Simon Hecht. - In Singhofen wird die evangelische Kirche eingeweiht, die Einrichdom genannt wird. - In Limburg hat die ungeliebte, neu eingerichtete Realschule mit Lehrer Christian Wolff 42 Schüler. Man befürchtet ein Ende der Lateinschule. - In Bad Schwalbach wird eine Realschule gegründet, in der Englisch gelehrt wird. Französisch ist nicht mehr beliebt. - In Bacharach kommt der französische Schriftsteller Victor Hugo (38) zu Besuch. - In Geroldstein im Wispertal ist die Ruine Burg Geroldstein als Junkerburg bekannt. - In Lahnstein malt der englische Maler William Tombleson (45) die Burg Lahneck und in Boppard die Stadt. - In Ebertshausen gibt es zwei Gastwirtschaften, die von Henrich Jacob Fischer und von Henrich Jacob Bauer. - In Oberndorf wird wieder Wein angebaut. - In Nastätten wird eine Niederlassung der herzoglich nassauischen Landeskreditkasse später Naspa eingerichtet. Der nastättener nassauer Finanzbeamte xx (--) fungiert auch als Sparkassenbeamter. Man kann zwischen 5 Gulden und 100 Gulden pro Vorgang sparen. Hauptzweck ist aber Kredite für Zehntablösungen zu vergeben, was aber auch zu Zehntablösungsbetrug führt, weil Adelige und hohe Beamte bevorzugt werden. Gewerbetreibende und auch Industrielle erhalten keine Kredite. Hauptinvestition der Landeskreditkasse sind die Eisenbahnunternehmen. - Bei ihrer Hochzeit heiratet die englische Königin Victoria (St) (21) ihren in Coburg geborenen Cousin Albert von Sachsen Coburg und Gotha (St) (21) nicht mehr in prächtigen Farben, sondern in der Farbe Weiß und begründet die andauernde (20 18) Tradition der Hochzeit in Weiß. Das gemeine Volk heiratet im besten Kleid oder sogar in Schwarz. - In Dörsdorf führt Lehrer Meuser die Abendschule dienstags und donnerstags von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr ein, zu der 12 Schüler kommen. - Im Herzogtum Nassau werden steuerliche Zehntablösungen angeboten, wodurch bäuerliches Eigentum durch eine einmalige Zahlung des 25 fachen des Jahreszehnts erworben werden kann. - In Kaub wird der nassauer Offizierssohn und spätere SPD Agitator Leonhard von Bonhorst geboren. - Die in Limburg geborene Margarete Abel (52) stirbt als Ehefrau des badcamberger Taubstummenschulgründers Freiherr Hugo Damian Ignaz Schütz von Holzhausen (60). - In St Goar gibt es das Hotel Zur Lilie und das Hotel Zur Post. - In Nassau gibt es das Hotel Zur Krone in der Römerstrasse 10. - In Kaub gibt es das Hotel Stadt Heidelberg und das Hotel Zur Post. - In Braubach gibt es das Hotel Zur Philippsburg. - In Bacharach gibt es das Hotel Zur Post Oberstrasse 45, das Hotel Zur Krone, Ecke Spurgasse/Langstrasse, das Hotel Zum Rad und das Hotel Zum Engel. - In Bad Schwalbach, das als Schwalbach angegeben wird, gibt es das Hotel Alleesaal, das Hotel Zur goldenen Kette, das Hotel Pariser Hof, das Hotel Zu den zwei Indien und das Hotel Englischer Hof. - In Limburg gibt es das Hotel Zur Post und das Hotel Nassauer Hof. - In Birlenbach wird nach 200 Jahren wieder begonnen Eisenstein in verschiedenen einzelnen Bergbau Gewerken abzubauen. - Der in Bad Schwalbach geborene Eisenbahningenieur Edmund Heusinger von Waldegg (23) beteiligt sich beim Zusammenbau der ersten Eisenbahnlokomotive der Taunus Eisenbahn, die er auch zum Einsatzort in Frankfurt begleitet. - In St Goar zeichnet der englische Grafiker William Tombleson (45) die gegenüberliegende Ruine der Burg Katz und die Stadt St Goarshausen, deren Dolkstrasse vom Runden Turm bis zur Fähre einreihig fast durchgehend bebaut ist. Die Fähren sind zwei Segelboote. An der einen Fähre ist ein langes Seil an der Mastspitze befestigt, wodurch es mit Hilfe eines Pferdes zum stgoarer Ufer gezogen wird.  - In Michelbach ist Carl Lossen (--) Hüttenbesitzer. Er ist einer von 21 nassuer Landesdeputierten. - In Nastätten verkauft xx von Sohlern (--) das gesamte Anwesen Sohlern Hof Borngasse 12 mit Schloß und Scheune Borngasse 14a (20 23 Evangelische Diakonie), zT in einzelnen Parzellen für Bauplätze. Ob die dazugehörigen Länderein mitverkauft werden ist unbekannt, ua die Bucher Mühle und Land mit mindestens 60 ha an xxx. - In Nastätten stirbt der letzte männliche Gastwirt xxx Dieffenbach (--) der 29 Jahre zuvor aufgegebene protestantische fürstlichhessische Posthalterei mit Pferdewechselstation und seit mindesten 15 92 bestehenden Gasthauses Zur Krone Römerstrasse 25, die der Schwiegersohn Johannes Gans (--) übernimmt. - Bisher treiben im Herzogrum Nassau zuviele jüdischen Geldverleiher, darunter viele Viehhändler ihre Schuldner in den Bankrott, indem sie die Zinsen gerade dann durch Arbeitsleistung einfordern, wenn ihre Kunden eigentlich ihre Ernte einholen müssen, wodurch deren Ernte geschädigt wird. Auch deshalb wird im Herzogtum Nassau das Kreditwesen geändert. - In Oberwesel schreibt der französische Schriftsteller Victor Hugo (38) auf seiner Rheinreise über die Burg Schönburg Wie fast alle Rheinstädte, hat auch Oberwesel auf seinem Berge eine Burg in Ruinen, den Schönberg, eines der bewunderungswürdigsten Schuttwerke, die es in Europa gibt. Seine großen Ideen sind eine deutsch-französischen Partnerschaft und eine Europäischen Einigung, die er 4 Jahre später veröffentlicht. Er berichtet auch von der Burg Maus bei St Goarshausen.

1839 In Boppard verkauft der in Frankfurt geborene katholische geistliche Schriftsteller, der eigentlich Geistlicher werden wollte, Christian Brentano (55) das ehemalige Kloster Marienberg mit einer christlichen Erziehungsanstalt, deren Leiter er ist, die aber in einem verwahrlosten Zustand ist. Das Kloster wird renoviert und in eine Kaltwasser-Kuranstalt umgewandelt. - In Bad Ems werden nach dem Bau des Kursaales zur Römerstrasse hin offene Kolonnaden errichtet. - In Preußen wird mit dem Preußischen Regulativ über die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter in Fabriken die Kinderarbeit unter 9 Jahren verboten und die Arbeitszeit von Jugendlichen unter 16 Jahren auf 10 Stunden täglich begrenzt. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen gibt es eine extra neuerbaute Nachtwache alias Feuerwache mit Leitern und Eimern. - In Diez lässt sich der diezer Bildhauer in der herzoglichnassauer Marmorfabrik Franz Schneider (30) von E Meier (--) in Öl malen. - In Bad Ems werden drei klassizistische Laufbrunnen aus weißem nassauer Marmor in griechischer Stelenform, bei denen das Wasser aus Löwenköpfen in muschelförmige Schalen fließt, aufgestellt, an denen man im Stehen das Kurwasser zu sich nimmt. In keinem Haus gibt es fließendes Wasser. - In St Goar erscheint ein Jahrgang der mittwochs erscheinenden Wochenzeitung St Goarer Kreisblatt für Stadt und Land, das jährlich 20 Silbergroschen kostet. - In Bad Ems erhält die Spielbank alias Casino unerwartet einen Aufschwung, weil in Frankreich der Spielbetrieb bzw Glücksspiel verboten wird. - In Sinhofen wird die evangelische Kirche eingeweiht, die von den Einwohnern Einrichdom genannt wird.

1838 In Bad Ems macht der spätere englische Premierminister William Ewart Gladstone (29) eine Kur. - In Bad Ems beginnt der russische Thronfolger Alexander II (St) (20) seine Kuraufenthalte. - In Bad Ems ist die nassauische Herzogin Prinzessin Pauline von Württemberg (St) (28) zur Kur. - In Boppard wird in der katholischen Mädchen-Erziehungsanstalt des in Frankfurt geborenen katholischen geistlichen Schriftstellers, der eigentlich Geistlicher werden wollte, Christian Brentano (53) der mit der Anstaltsleiterin Emilie Genger (28) verheiratet ist, Franz Brentano geboren. - Bad Schwalbach erhält eine städtische Realschule. - In Limburg wird die Tageszeitung Limburger Anzeiger gegründet. - In Diez wird in der Oraniensteiner Straße (MKW) eine Marmorfabrik eröffnet, in der auch Strafgefangenene aus dem Zucht- und Arbeitshaus im diezer Schloß arbeiten müssen. - In Dörsdorf bewirtschaftet die Schule eine eigene Baumschule, deren Erlös zum Großteil Lehrer Meuser erhält. - In Holzhausen an der Haide kommt der Ottomotor Erfinder Nikolaus August Otto (06) in die Dorfschule, die er 8 Jahre lang besucht. - In St Goarshausen kommt der französische Dichter Victor Hugo (36) mit einer Postkutsche Pariser Omnibus auf seiner Rheinreise an, die die Fähre von Fährmann Johannes Menges (--) nach St Goar nutzt. - In Bad Schwalbach wird das Gasthaus Zum goldenen Ritter in der Brunnenstrasse 49 erbaut. - In Bad Ems hat ein mit Sigellack verschlossener Brief nach Regensburg einen waagrechten Ausgangsstempel und einen runden Ankunftssttempel. Der Zielort Regensburg wird ins rechte untere Eck geschrieben. - In Molsberg wird der Bauernsohn und spätere Maler Kaspar Kögler geboren, den der Besitzer von Burg Molsberg Graf Carl Wilderich von Walderdorff (St) (39) fördern wird.

1837 In Katzenelnbogen wird ein Gesangsverein gegründet. - In Katzenelnbogen wird die Brücke über den Dörsbach erneuert. - In Holzhausen an der Haide werden 20.000 Lärchen angepflanzt. - In Kördorf wird der Ausbau der jüdischen Synagoge neben der katholischen Kirch in der Lahnstraße abgelehnt, da sie zu nahe an der katholischen Kirche steht. - In Bad Ems wird die zu einem Großteil mit 500 Gulden von der jüdischen frankfurter Bank Rothschild finanzierte neue Synagoge in der Römerstraße 65 eingeweiht. - In Boppard schwängert der in Frankfurt geborene katholische geistliche Schriftsteller, der eigentlich Geistlicher werden wollte, Christian Brentano (St) (53) die Leiterin seiner christlichen Erziehungsanstalt im ehemaligen Kloster Marienberg, seine in Braubach geborene Ehefrau Emilie Genger (27). - In Kaub wird 131 Schiefersteinbrüchen, die jeweils von 2 bis 4 Personen betrieben werden, das Erbstollenrecht verliehen. - In Bad Ems wird das Hotel Fürstenhof Römerstrasse 47 eröffnet. - In Hochheim gründet der in Geisenheim geborene Gutsbesitzer und Küfer Carl Burgeff (24) die Sektkellerei Burgeff & Schweickardt. Sie produzieren heimische Grundweine, die als Moussierender Hochheimer oder Sparkling Hock an englische und amerikanische Kurgäste in den Taunus verkauft werden. - In Dörsdorf drangsaliert der eifrige dörsdorfer Lehrer Meuser seine Schüler mit militärischem Drill und unerbittlicher Bestrafung und beschimpft sie sogar mit derben Schimpfwörtern, wogegen sein Vorgesetzten Pfarrer Vietor gelegentlich aber nicht erfolgreich vorgeht. Die Strenge wird von den Lehrersöhnen weitergeführt. - In Niederselters zieht Philipp Marie Siesmayer (--) nach Bockenheim, wo er eine Gartenbauerdynastie gründet. - Der englische Schriftsteller Charles Incledon (74) lässt sein Buch The Taunus or Doings and Undoings being a Tour in Search of the Picturesque, Romantic, Fabulous and True in Mainz herausbringen, in dem er eine Reise zu Fuß auf Empfehlung nach Limburg zu einem weltgewandten limburger Kaufmann beschreibt. - Eine kolorierte Lithographie der Bilderserie Rheinstrom des schwedischen Graphikers Carl Johan Billmark (33) erscheint im Lemercier Verlag in Paris, die St Goar mit St Goarshausen und Burg Katz im Hintergrund zeigt. Im Vordergrund wird eine zweispännige konvex geformte Postkutsche mit zwei kleinen Frontfensterchen gezeigt, auf der es drei Postillione gibt, wobei einer reitet und die beiden anderen nicht auf dem Kutschbock sitzen, sondern von hinten über die Kutsche blicken. Ein offenes nur mit Planen gedecktes Dampfschiff mit einem hohen Schornstein liegt im stgoarer Hafen (20 24 Rebstock Garden), der keine Hafenmole hat, nur eine kleine geschützte Bucht mit einer steilen Böschung ist, in der die größeren Schiffe an einem schwimmenden Steg anlegen, und an dem am Ufer ein Fährhaus bzw Zollhaus steht.  

1836 In Nastätten wird der jüdische Kurzwarenhändlersohn, später geadelte englische Diplomat und Grundstücksspekulant Karl Oppenheimer geboren. - In St Goarshausen Reichenberg kauft der in Diez im Schloss Oranienstein geborene Burgenliebhaber und Archivar Friedrich Gustav Habel  (44) die Burg Reichenberg und engagiert sich für deren Erhaltung.  - In Bad Schwalbach wird der Neubrunnen eingefasst und der Ehebrunnen Badweg/Am Golfhaus von der Nassauischen Domänendirektion aufgekauft. - Der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm IV von Zollern Preußen (St) (41) beginnt die Ruine Stolzenfels als Sommersitz und klassizistischem Schloss mit neugotischem und romantischem Einfluss auszubauen, da sein Vetter Friedrich von Zollern Preußen (St) (42) als preußischer General und Kommandeur Burg Rheinstein bei Trechtingshausen gegenüber von Assmannshausen renoviert. - In Ebertshausen betreibt Johann Henrich Jacob Fischer eine Branntweinbrennerei. - In Boppard hat der Tischlermeister Michael Thonet (40) nach jahrelangen Versuchen erste Erfolge mit Sitzmöbeln in Bugholztechniken mit Dampf und Leim von der Michelsmühle.  - In Oberfischbach wird die neuerbaute Schule nach einem Jahr Bauzeit eröffnet. - In Burg Liebenstein heiratet der in Gedern geborene Ritmeistersohn Eduard von Fransecky (29) seine Cousine 2. Grades, Freiherrntochter Sophie Luise von Preuschen von und zu Liebenstein (29), die Tochter des in Karlsruhe geborenen Regierungspräsidentensohn, nassauer Oberappellationsgerichtsvizepräsidenten und Landtagsabgeordneten August von Preuschen von und zu Liebenstein (60). - In Nastätten soll auf dem Gelände der verkauften und abgerissenen größeren evangelischen Kapelle alias Kreuzkirche am Robert Wagner Platz eine Volksschule eröffnet werden, was aber abgesagt wird, weil es für das ehemalige Kirchengebäude überhaupt keine Abtrittsgelegenheiten alias Toiletten gibt. - In Nassau besucht der Schriftsteller Karl August Varnhaben von Ense (51) das Spätrenaissanceschloß Stein im Besitz von Henriette von von und zum Stein (40), verheiratet mit dem fast erblindeten Graf Friedrich Karl Hermann von Giech (45), und ist entsetzt über den Zustand, über den sich sogar die Dienerschaft lustig macht. Die neuen Bäder sind unbrauchbar. Im Schloß wird täglich gebadet. Die Zimmer sind geräumig und anmutig. Der Turm ist voll von Bauschutt und ohne Bodenbelag mit offenliegenden Balken, weil die zu schweren Marmorplatten entfernt werden mußten. - In Bad Ems wird das Hotel Fürstenhof Römerstraße 47 erbaut und im Folgejahr eröffnet. - Im Herzogtum Nassau gibt es das Handlungs Adress Handbuch für das Herzogthum Nassau. - In Burgschwalbach gibt es nur einen gewerblichen Adressbucheintrag, den Eisenhammer im Besitz der großherzoglich nassauer Domäne, gepachtet von den Gebrüder Lossen aus Michelbach, die den Hammermeister Peter Abt beschäftigen. - In Freiendiez gibt es die Papier- und Gipsmühle Gräf. - In Geilnau gibt es den Mineralbrunnen des in Budapest geborenen Erzherzog Stephan Franz Victor von Habsburg Österreich (St) (19) mit Verwalter Nöllgen. - In Holzappel gibt es die Blei- und Silberhütte ebenfalls im Besitz des in Budapest geborenen Erzherzog Stephan Franz Victor von Habsburg Österreich (St) (19) mit Direktor Geheimer Hofrat Schneider, der in Holzappel wohnt und dem Verwalter Theodor Zachariae. - In Diez gibt es nur zwei Gasthäuser, das Gasthaus Zum Hirsch von Wilhelm Deinet und das Gasthaus Zum Adler von Carl Hatzmann. In Diez gibt es nur eine Apotheke der Witwe Wuth, den Eisenhammer im Besitz der großherzoglich nassauer Domäne, gepachtet von den Gebrüder Lossen aus Michelbach, die den Hammermeister Peter Abt beschäftigen. - In Bad Schwalbach gibt es nur eine Apotheke, die von Hofapotheker Bertrand Seris (--), nur eine Fabrik, die Tabakfabrik von Christian Adolph Roth, aber sechs Gasthäuser, das Gasthaus Alleesaal von Anton Grebert (--), das Gasthaus Zum goldenen Brunnen von Johann Philipp Herber (--), der auch Posthalter ist, das Gasthaus Zur goldenen Kette von Johann Conrad Kunkler, das Gasthaus Zum Kaiser von Rußland von Friedrich Lang und das Gasthaus Zum Kaisersaal von Wilhelm Wiegand. - In Katzenelnbogen gibt es zwei Fabriken, das Eisenhüttenwerk der Witwe Breidbach und die Ziegelhütte und Kalkbrennerei Ludwig Scherf, der auch in Mudershausen eine Ziegelhütte und Kalkbrennerei betreibt und dort Förster ist. An Geschäften gibt es in Katzenelnbogen die zwei Spezereiwarenhandlungen Christian Domhard und Christian Philipp Pulch, der auch ein Gasthaus führt. Die beiden anderen Gasthäuser führen Jacob Geiß und Philipp Hertling. - In Nastätten gibt es das Gasthaus Zur Post der Witwe Recken in der Poststrasse 3 (20 23 Volksbank), das Gasthaus Zur Lilie Römerstrasse 49 von Joseph Lehnhard, das Gasthaus Zum grünen Baum von Phlilipp Conrad Guntrum Römerstrasse 52 (20 23 Shopping Meile) und das weiß verputzte Gasthaus Zur Krone Römerstrasse 25 von Balthasar Diefenbach. Valentin Cathrein betreibt die Brauerei Cathrein, eine Essigsiederei, eine Weinbrandbrennerei und einen Großhandel von Öl, Frucht und Wein. Es gibt eine Apotheke von Johann Anton Geißler (--). - In Bogel gibt es das Gasthaus Zum Nassauerhof der Witwe Lang. Georg Lang (--) betreibt ein Spezereiengeschäft. - In Nastätten geht der Postbote montags, dienstags, freitags und samstags morgens um 06:00 Uhr und mittwochs um 15:00 Uhr nach Singhofen. In Nastätten kommt der Postbote von St Goarshausen dienstags, freitags und samstags um 07:00 Uhr an. Dreimal pro Woche geht ein Amtsbote in die Amtsgemeinden. In Katzenelnbogen geht ein Amtsbote zweimal wöchentlich nach Burgschwalbach. - In Michelbach geht der Bote Wilhelm Otto dienstags und freitags nach Wiesbaden zum Gasthaus Zum Löwen, von wo er am Nachmittag wieder zurückläuft. - In Nassau geht der Postbote Ludwig Leck täglich nach Holzappel, Diez und Limburg und der singhofer Fuhrmann Johann Georg Püsch fährt alle zwei Wochen von Nassau nach Frankfurt und bei der Rückfahrt über Nassau sogar bis nach Ems. - In Holzhausen an der Haide gibt es das Gasthaus Zum Russischen Hof von Johannes Liez und das Gasthaus Zum Nassauerhof von Peter Minor (--). - In Niedertiefenbach wird das bisher jahrhunderte nicht angetastete Recht über das Jagd- und Fischereirecht in der Gemarkung Niedertiefenbach der Pfarrei Niedertiefenbach entzogen und an die herzogliche Generaldomänendirektion überschrieben. - In Limburg wird eine Zuckersiedefabrik eröffnet, die zunächst noch einige Jahre Zuckerrüben verarbeiten. - In Koblenz Stolzenfels malt der züricher Maler Karl Bodmer (27) das Ölgemälde Burg Stolzenfels, wobei man die Burg Lahneck im Hintergrund sieht. - In Bad Schwalbach kauft die Nassauische Domänendirektion die Ehequelle neben einer fast mit einer Buche zusammengewachenen Eiche, die an ein sich umschlingendes Ehepaar erinnern und lässt sie zum Ehebrunnen fassen. - In St Goar erstellt der schwedische Graphiker Carl Johan Billmark (32) auf seiner Rheinreise eine Serie von Lithographien, ua St Goar mit Postkutsche, Stadt und Hafen mit St Goarshausen im Hintergrund.Daneben erstellt er Bilder ua von Koblenz, Ehrenbreitstein, Burgruine Stolzenfels, Rhens mit der Marksburg, Bad Salzig mit den Burgen Sterrenberg und Liebenstein, Dazu noch Bilder von Koblenz, Ehrenbreitstein, Marksburg, Burgruine Maus, Bacharach, Kaub, Burg Rheinsstein, Burgruine Ehrenfels, Bingen und Mainz. - In Kaub ist die Stadtmauer an der späteren Schulstrasse die nördliche Stadtgrenze, vor der es keinerlei Bebauung gibt. - In Braubach hat die Marksburg keinen runden Aufsatz auf dem Bergfried.

1835 Wetter: Verregneter Mai. - Bad Ems hat 2.551 Einwohner, Bacharach hat 2.342 Einwohner, Nastätten hat 1.120 Einwohner, Katzenelnbogen hat 902 Einwohner und Birlenbach hat 774 Einwohner, ein Anstieg innerhalb von 20 Jahren um 300. - In Holzhausen an der Haide sterben viele kleine Kinder an Röteln oder Masern. - In Fachingen setzt ein dramatischer Exportrückgang von Quellwasser ein. - In Hahnstätten wird eine Posthalterei der Thurn und Taxis Post eingerichtet. - In Katzenelnbogen erstellt L Rohbock (--) eine Ortsansicht. - In Nastätten wird das Bestattungsunternehmen Heil Oberstraße 3 gegründet. - Der in Wiesbaden geborene Staatsministersohn und neue nassauer Domänenverwalter Freiherr Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (29), der im Wasserschloss Hahnstätten wohnt, heiratet in Weilburg die nassauer Geheimratstochter Freiherrentochter Marie Friederike von Dungern (--). - In Wasenbach wird, weil bisher nur in Privatgebäuden und im Backhaus Backes Schulunterricht gegeben wurde, ein Schulgebäude erbaut. - In Hahnstätten ist im Gasthaus im Schmuckfachwerkstil mit Mansardendach Nassauer Hof Ecke Aarstrasse 35/Brückenstrasse 1 die Posthalterei untergebracht, von wo aus die Postkutschen über Michelbach nach Bad Schwalbach und über Katzenelnbogen nach Nastätten abgehen. Im Haus befindet sich auch eine Brauerei, eine Schnapsbrennerei, eine Küferei und eine Krämerei. - Die in Darmstadt von Carl Wilhelm Leske (51) erstellte Allgemeine Post-Reise & Zoll-Karte von Deutschland Und Den Nachbarstaaten, zeigt Eilwagenstrassen routes de Diligences velociferes, Fahrpoststrassen routes de Diligences ordinaires, Briefpoststrassen, Wasserpoststrassen und  Extrapoststrassen, auf denen nur gelegentlich gefahren wird. Es werden Postverwaltungen oder Post Expeditionen mit Poststall postes aux chevaux und Post Expeditionen ohne Poststall bureaux d'expedition sans relais unterschieden. Postämter mit Postexpedition und Poststall werden separat angezeigt. Als Briefsammlung ohne Stall poste aux lettres sans relais nennt man die Stellen, wo Briefe nur aufgenommen oder abgeholt werden. Die Karte zeigt zwischen Rüdesheim, dem Ende einer route de Diligences ordinaires und Koblenz Ehrenbreitstein nur einen Trampelpfad und die beiden Post Expeditionen ohne Poststall bureaux d'expedition sans relais Kaub und St Goarshausen, bei denen die Pferdwechselstationen an der Eilwagenstrasse St Goar und Bacharach am anderen Rheinufer liegen. Die Bäderstrasse ist eine Eilwagenstrasse route de Diligences velociferes mit den sichtbaren Pferdewechselstation Wiesbaden, Schlangenbad, Bad Schwalbach, Singhofen, ...... Koblenz Ehrenbreitstein. Holzhausen ist auf der Karte nicht namentlich eingetragen, sondern nur als Einmündung einer ab und zu verkehrenden Postkutsche von St Goarshausen über Nastätten, einer Post Expeditionen ohne Poststall bureaux d'expedition sans relais, zu erkennen. Ebensowenig sind Katzenelnbogen, Diez, Hahnstätten zu finden. Nur Kirberg und Neuhof an der Hühnerstrasse, der ordinaire Postkutschenroute Wiesbaden~Limburg. 

1834 Wetter: In Klingelbach beginnt die Kirschblüte schon im Januar. - Dietkirchen hat 462 Einwohner. - In Bad Ems wird eine Spielbank alias Casino eröffnet. - In Dörsdorf gibt es eine neue Schule. - In Klingelbach ist die neue Schule in der Kirchstraße 14 fertig. - In Limburg wird der in Hadamar Steinbach geborene Johann Wilhelm Bausch (60) zweiter katholischer limburger Bischof. - Limburg hat 3.081 Einwohner. - In Katzenelnbogen ist die Burg Steprod nach einjähriger Bauzeit in die Neue Schule (20 17 Stadthalle) umgebaut, in die auch die Wache und die Ratsstube verlegt werden. Das alte Rathaus Untertalstraße 12 ersteigert der rückershausener Bäckermeister Biehl auf Abbruch. - In Bad Schwalbach löst ein in London veröffentlichtes Buch einen Besucheransturm englischer Kurgäste aus. - In Bad Ems wird die Marke von 3.000 Kurgästen erreicht. - In der Ruine Sauerburg wird Franz von Sickingen (--) begraben, mit dem das Adelsgeschlecht Sickingen ausstirbt. - In Limburg wird der pensionierte Rektors CA Stoll mit seinem privaten Erziehungs- und Lehr-Institut nach Streitereien mit der Regierung aus dem Herzogtum Nassau vertrieben. - In Limburg Staffel wird der Pfarrersohn und evangelisch lutherische Theologe und Schriftsteller Karl Ninck geboren. - Bei Niederheimbach kaufen der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm IV von Zollern Preußen  (St) (39) und seine Brüder, die Prinzen Wilhelm, Carl und Albrecht die völlig heruntergekommene Burg Sooneck von der Gemeinde Niederheimbach. - In Klingelbach wird die Schule in der Kirchstraße gebaut. - In Bad Schwalbach kommt der jungdeutsche und frührealistische Schriftsteller Karl Gutzkow (23) zur Kur. - Bad Schwalbach hat 2.514 Kurgäste. - Der englische Schriftsteller Francis Bond Head (41) animiert in seiner Schrift Bubbles from the Brunnens of Nassau seine Landsleute dorthin zu kommen. - In Nassau wandern 364 Familien aus. - In Hausen über Aar wird das Gasthaus Wagner von Philipp Heinrich Wagner eröffnet. - Der auf Burg Schaumburg geborene Hofgärtnersohn Friedrich Gottlieb Schulz (21) wird Lehrer des Erbprinzen von Waldeck. - In Mudershausen wird eine Kies- und Kalkgrube eröffnet. - Bei Trechtingshausen kauft der in Berlin geborene ehemalige preußische Generalmayor Franz Wilhelm von Barfus (46) die Ruine Burg Reichenstein und baut einen Turm zu seinem Wohnsitz um. - In Heidenrod Grebenroth wird der Pfarrer und Schriftsteller Ottokar Schupp geboren.

1833 In Limburg wird Christian Hartstein (--) limburger Bürgermeister. - In Limburg übergibt der Ratsherr und Schöffe Anton Busch (70) die Postverwaltung an seinen Sohn und Arzt Johann Anton Busch (--). - In Katzenelnbogen kauft die Stadt die Burg mit Stallungen und Scheune alias Alte Schule oder Steprodsche Burg von der Witwe Siegen und renoviert sie für die rund 150 Schüler. Wilhelm Heß wird von der Landesregierung als neuer Lehrer nach Katzenelnbogen geschickt. - In Bad Ems verhindert der evangelische Pfarrer C Spieß mit einer Beschwerde an die Verwaltung des Herzogtums Nassau in Wiesbaden und den Amtmann Giese den Bau einer neuen Synagoge hinter dem Haus Koblenzer Straße 15, da die Synagoge direkt an den evangelischen Pfarrhausgarten angrenzen soll und mit Rückendeckung des Landesbischofs. - In Oberfischbach ist die Schule und die Lehrerwohnung so baufällig, dass eine Hofraithe als Schulgebäude angemietet werden muss. Die Hofraithe hat allerdings nur kleine, unfreundliche Zimmer. - In Kaub kauft der auf Schloss Oranienstein geborene Gelehrte Friedrich Gustav Habel (41) die von den Franzosen gesprengte Burg Gutenfels. - In Nassau stirbt der Besitzer des Spätrenaissanceschloß Stein xxx von und zum Stein, wonach seine Tochter Henriette von und zum Stein (37), verheiratet mit Graf Friedrich Karl Hermann von Giech (42), erbt. - In Niedertiefenbach wird der Totenhof alias Friedhof an der Kirche, den auch Roth, Lollschied und Pohl benutzen, zu klein, woraufhin ein Teil, 33 Ruten und 62 Schuh des Pfarrgartens, dem Friedhof angeschlossen wird. - In Miehlen wird der Trampelpfad Mühlweg nach Nastätten bis zur Grenze zu einer festen Straße ausgebaut. - In Limburg wird Johann Anton Busch (--) neuer Postverwalter im kaiserlichen Dienst und damit der Thurn und taxis Post im Hotel Zum roten Ochsen in der Frankfurter Strasse 9. - In Bad Schwalbach lässt der englische Schriftsteller Sir Francis Head (40) mit einem Reisebericht die Zahl englischsprachiger Kurgäste rasant ansteigen. - In Bacharach, das zu Preußen gehört, sind die Besucherzahlen so stark angestiegen, dass man eine Kahnstation am Flußufer erbaut, die sich bis 18 99 in eine Schiffslandbrücke entwickelt hat. - In St Goar ist das Haus Heerstrasse 37 das südlichste Haus. - Die Litographische Anstalt F C Vogel bringt den Band F. C. Vogels Panorama des Rheins oder Ansichten des rechten und linken Rheinufers, der durchgehend das komplette Ufer des Oberen Mittelrheintal von Mainz bis Koblenz zeigt, wobei das linke Ufer von A Fay (--) und das rechte Ufer von JF Dielmann (--) gezeichnet ist.

1832 Der neue klingelbacher Lehrer, Organist und Glöckner Phillipp Johann Heß ist der ehemalige adolfsecker Schullehrer. Er bleibt 27 Jahre. - In Klingelbach gibt es unter 89 Volksschulkindern 3 Katholiken. - In Holzhausen an der Haide wird der Ottomotor Erfinder Nikolaus Otto geboren. Er ist der Sohn des reichen Posthalters Philipp Wilhelm Otto (--), der noch im gleichen Jahr stirbt, wodurch er als Halbwaise aufwachsen muss. Die Posthalterei, die von Peter Minor (--) unterhalten wird, hat 70 Gespanne, die den Post- und Personenverkehr zwischen Wiesbaden und Bad Ems und zwischen St Goarshausen und Limburg über Katzenelnbogen durchführen. Es gibt ausgedehnte Stallungen, eine eigene Schmiede und eine Gaststube. Für wichtige und vornehme Gäste gibt es ein Staatszimmer im ersten Stock mit roter Samttapete und Mahagonimöbeln und ein geräumiges Schlafzimmer mit blütenweißen Tüllgardinen. - In Limburg wird das Luxushotel Hotel de Prusse alias Russischer Hof in der Grabenstraße 57 errichtet. - Bei Rüdesheim wird das revolutionäre Pfingstfest auf dem Niederwald abgehalten. - In Trechtlingshausen malt der englische Maler William Tombleson (37) die Ruine der Burg Sooneck. - In Bad Ems erbaut der Schreinermeister Martin Stauch das Haus Biarritz Bahnhofstraße 9. - In Katzenelnbogen stirbt Lehrer Johann Philipp Klein. - In Klingelbach wird Adolph Seyberth als Sohn des klingelbacher und oberneisener Pfarrer Georg Carl Seyberth (33) und seiner neuen zweiten Frau, der in Katzenelnbogen geborenen nassauer Hofkommerratstochter, katzenelnbogener Rentmeistertochter Wilhelmine Dübell (29) geboren. - In Neuwied startet Prinz Maximilian von Wied Neuwied (St) (50) zu einer Amerikareise nach Boston, auf der er den züricher Mittelrheinburgenmaler Karl Bodmer (23) mitnimmt. Sein Bruder, der preußische Generalleutnant Prinz Johann August Karl von Wied Neuwied (St) (53), ist mit Prinzessin Auguste von Solms Braunfels (St) (36) verheiratet. - In Diez werden 4 Häftlinge, die Unteroffiziere Trapp, Häuser, Lemp und der in Weisel geborene lutherische Leidung (--), die 18 27 in der weilburger Kaserne an der Ermordung des Offiziersanwärter Kadett Adolph Vigelius (++) beteiligt waren, nach der Verurteilung durch das Kriegsgericht mit dem Schwert geköpft alias hingerichtet, die alle vier behaupten durch Folter zu Geständnissen gezwungen worden zu sein. Scharfrichter Hofmann (--), der mit seine Söhnen angereist ist und an der rothen Erde links an der Strasse nach Limburg später freiendiezer Wohngebiet Johann Schaefer Strasse und Alter Kalksteinbruch der Firma Schaefer Kalk ein Schafott errichtet hat, braucht bei Leidung (--) drei Schläge um den Kopf abzutrennen, wobei 20.000 Zuschauer anwesende sind. Er bekommt eine Henkersmahlzeit und ein Glas Wein. Am Raubmord waren 54 Personen, darunter einige Frauen, beteiligt. Einige haben sich durch Selbstmord der Bestrafung entzogen. Die Gefängniszelle von Leidung (--) befindet sich im Turm neben dem Ziffernblatt. Der limburger Bischof Brand (--) bittet vergeblich in Wiesbaden bei Herzog Wilhelm von Nassau (St) (30) um Gnade. - Der in Bacharach geborene Malerzwilling Johann Karl Ferdinand von Kügelgen (60) stirbt in Reval. Obwohl der Vater, der kurkölner Hofkammerrat Franz Anton Kügelgen (--) nicht adelig war, führt die gesamte Malerfamilie das Adelsprädikat von.

1831 In Frücht wird der in Nassau geborene Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein (St) (74) in der Familiengruft beigesetzt. - Der mitregierende in Hanau geborene Kurprinz Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (29) erhebt seine vom katholischen zum reformierten Glauben übergetretene Ehefrau, die bis dahin in Bigamie gelebt hat, und in Bonn geborene Apothekertochter und seine Ehefrau Gertrude Falkenstein (28) zur erblichen kurfürstlich hessischen Gräfin von Schaumburg und alle ihre Nachkommen zu kurfürstlich hessischen Grafen und Gräfinnen von Schaumburg mit dem Prädikat Erlaucht. - In Holzhausen an der Haide stirbt ein Schulkind an Keuchhusten. - In Mudershausen wird die Schule wegen steigender Schülerzahlen modernisiert. - In Limburg eröffnet der pensionierte Rektors CA Stoll aus Mosbach bei Wiesbaden Biebrich ein privates Erziehungs- und Lehr-Institut mit acht Schülern in der höheren Klasse, 13 Schülern in der mittleren Klasse und vier Anfängern. Es wird Latein, Griechisch und Französisch unterrichtet. - In Oberfischbach beschwert sich der Lehrer Karl Giller (41) über den erbärmlichen Zustand seiner Schule und seiner Lehrerwohnung. - Im Herzogtum Nassau lässt Herzog Wilhelm von Nassau (St) (39) bei einer drohenden Abstimmungsniederlage in der Ständekammer einfach eine durch ihn angeordnete Neuregelung einführen und die Herrenbank vergrössern, wodurch wie gewünscht die Bürgerlichen in der Minderheit sind. - In Nassau wird das Wohn- und Geschäftshaus Kettenbrückstraße 6 erbaut. - In Klingelbach heiratet der klingelbacher und oberneisener Pfarrer Seyberth nach dem Tod im Vorjahr seiner in klingelbach geborenen 29 jährigen erster Frau, der in klingelbach geborenen Pfarrerstochter Wilhelmine Caroline Sell (++) in zweiter Ehe die in Katzenelnbogen geborene nassauer Hofkommerratstochter, katzenelnbogener Rentmeistertochter Wilhelmine Dübell (28).

1830 Nach 6 Jahren zweiter Beginn von umfangreichen Strassenbaumaßnahmen im ganzen Herzogtum Nassau. - In Niederselters wird die Verwaltung aller nassauischen Mineralbrunnen im Herzoglichen Brunnencomptoir zusammengefasst. Der Ertrag aus dem Mineralwasserexport wird die größte Einnahmequelle für den nassauer Herzog Wilhelm von Nassau (St) (38) mit mehr als 100.000 Gulden jährlich. - In Bad Ems wird die Marke von 2.000 Kurgästen ohne Personal erreicht. - In Limburg wird die historische Stadtmauer abgerissen und der Neumarkt angelegt. Dabei werden Gärten planiert und Scheunen abgerissen. - In Boppard kauft der in Frankfurt geborene katholische geistliche Schriftsteller, der eigentlich Geistlicher werden wollte, Christian Brentano (46) eine christliche Mädchenerziehungsanstalt im ehemaligen Kloster Marienberg. - In Bad Ems stehen auf der Römerstraße die Häuser Nr. 24 Goldener Schlüssel, Nr. 23 Russischer Hof, Nr. 22 Logierhaus Zu den drei Reichskronen Römerstraße, Nr. 21 Herzog von Nassau, Nr. 20 Braunschweiger Hof, Nr. 19 Kaiserkrone (20 18 Beatles Museum Yellow Submarine) und Nr. 18 Vorgänger der Stadt Wiesbaden. - In Bad Ems wird der aus Molsberg stammende Philipp Müller katholischer Pfarrer. - In Bad Ems Geilnau werden jährlich über 100.000 Krüge vortrefflichen Sauerwassers abgefüllt und auf Kähne verladen und versandt. - In Nassau wandern 290 Familien aus. - In Dausenau wird eine Schule Lahnstraße 30 erbaut. - In Hahnstätten wird für 16 Feuerwehrleute eine Feuerspritze angeschafft. - In Diez ist Adrian Diel (74) Landphysikus. Der ehemalige bademser Badearzt und geheime Rat befasst sich mit der Züchtung von Obstsorten und verfasste einige Schriften über Pomologie alias Zucht von Apfelsorten. - In Kamp-Bornhofen sieht man auf dem Ölbild des züricher Maler Karl Bodmer (21) im Hintergrund Die feindlichen Brüder, wobei es sich um die beiden Burgen Sterrenberg und Liebenstein handelt. - In Dietkirchen heiratet der limburger Kaufmann Heinrich Trombetta (34) Frankfurter Strasse 2 die dietkirchener Ratstochter Maria Anna Krämer (18). Sein Vater Jacob Anton Trombetta (70) stirbt im Folgejahr. - In Hahnstätten wird das Klapperfeld, wo früher das Pesthaus stand und sich die Menschen, die Essen brachten durch Klappern mit den Schüsseln bemerkbar machten, für den Bau der 4,5  x 6 m großen Bergäuser für  Bergleute mit eigenen Hausbrunnen erschlossen. - In Hahnstätten kauft die Gemeinde eine Feuerspritze, die sie in der Kirchgasse unterstellt. - In St Goarshausen Wellmenich erstellt der in Nürnberg geborene Landschaftsmaler und Kupferstecher Christian Meichelt (54) eine Grafik von der Burg Maus und von der Ruine Heimburg alias Burg Hohneck bei Niederheimbach gegenüber von Lorch.

1829 In Klingelbach werden in der Volksschule wegen der beengten Räumlichkeiten die 76 Schüler in Morgenabteilung und Mittagsabteilung unterteilt. - In Bad Schwalbach wird der neue Brunnen inn der Parkstraße nach der neuen schwerhörigen Herzogin Pauline von Nassau (St) (19) benannt. - Bei Dörsdorf wird der Müller Louis Stricker auf dem Weg nach Laufenselden im Wald von drei Dörsdorfern überfallen. Ein berghausener Bauer mit einer Wagenladung Erz unterwegs rettet ihn aus den Händen der Räuber und bringt den sehr schwer Verletzten nach Laufenselden zum Arzt. Er spendet drei Abendmahlkannen und einen Zinnteller. Die Räuber werden zu Gefängnisstrafen verurteilt. - In Rüdesheim wird der Privatgelehrte Wilhelm Conrady als Neffe vom auf Schloss Oranienstein geborenen Gelehrten Friedrich Gustav Habel (37) geboren. - In Lollschied wird ein Schulhaus erbaut, wohin auch die Kinder aus Pohl gehen. - In Pissighofen beginnen die nassauer Behörden mit einer Flurbereinigung, wodurch die durch Erbteilung geteilten 3.584 Grundstücke für eine erleichterte Bewirtschaftung zusammengelegt werden sollen, was sich aber über Jahrzehnte hinzieht. - Der englische Maler Clarkson Stanfield (36) bereist die Mosel und den Mittelrhein. - In Diez wird Fassenacht alias Carneval gefeiert. - Nach Abschluß der Wiederaufbauarbeiten wird die Burg Voitsberg alias Vaitzburg alias Fautsburg bei Trechtingshausen in Burg Rheinstein umbenannt.

1828 Die in Schloss Schaumburg an der Lahn geborene Fürstentochter Prinzessin Emma von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (26) verheiratet mit dem in Weil am Rhein geborenen Fürst Georg II von Waldeck und Pyrmont (St) (39) verliert nach einem Rechststreit ihr Erbe Schloss Schaumburg an der Lahn. - In Bad Ems beginnt die in Berlin geborene preußische Königstochter Prinzessin Charlotte von Zollern alias russische Großfürstin Alexandra Fjodorowna (St) (30) ihre Kurbesuche. - In Bad Ems gehört der Teil nördlich der Lahn zum Amt Nassau und der südliche zum Amt Braubach. - In Klingelbach erlernt in der Volksschule die 4. Klasse Dreisatzrechnen, Bruchrechnen, Zinsrechnen und Textaufgaben. Auf Kopfrechnen wird besonderes Gewicht gelegt. - In Holzhausen an der Haide wird hinter dem Schulgebäude ein Ökonomiegebäude gebaut, in dem zwei Schülerlatrinen neben dem Kuhstall, Ziegenstall und Schweinestall gebaut werden. - Es gibt im Herzogtum Nassau das Amt Bad Schwalbach mit Laufenselden, das Amt St Goarshausen, das Amt Braubach, das Amt Nastätten mit Katzenelnbogen, Herold, Ebertshausen, Holzhausen an der Haide, Rettert, Miehlen und Bogel, das Amt Limburg, das Amt Wehen, das Amt Diez mit Lauenburg, Biebrich, Schönborn, Hof Schauferts, Burgschwalbach, Gückingen und Holzappel, das Amt Nassau mit Singhofen, Lollschied, Roth, Kördorf, Dausenau und Bad Ems. - In Bacharach kauft der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm IV von Zollern Preußen (St) (33) seiner Frau Prinzessin Elisabeth Ludovika von Wittelsbach Bayern (St) (--) die Burg Stahleck, weil sie eine Burg ihrer Ahnen ist. - In Nastätten heiratet der in Bad Schwalbach geborene katholische eltviller Stadtdirektorensohn Ludolf von Langen (25) die in Bad Schwalbach geborene aber bereits verwitwete katholische kurmainzer Kammerherren- und Jägerhauptmanntochter Freiherrentochter Maria Josepha von Hausen (24), deren Mutter Antoinette von Sohlern (--) ist. - In Bad Schwalbach wird zusätzlich zum Quellwasser des Weinbrunnens Brunnenstraße 24 und des Stahlbrunnens Am Kurpark/Reitallee auch das eines Brunnen in der Parkstraße verschickt. - Bad Schwalbach hat 30 Gebäude und 27 Gärten. - In Nassau wird im Gasthaus Zur Krone in der Römerstraße 10 die Poststation geschlossen. - In Limburg wird die Münzprägeanstalt im Franziskanerkloster aufgelöst und nach Wiesbaden verlegt. - In Herold wird eine Schule eröffnet. - In Holzhausen Haide beginnt man im Rahmen der staatlichen Vermessungsaktionen mit der Konsolidierung der vom Erbrecht verursachten zerstückelten landwirtschaftlichen Flächen alias Angebote durch Tausch größere Flächen zu schaffen, was bis 18 56 beibehalten wird.  - In Braubach ist die seit 15 75 im Schmuckfachwerkstil bestehende Dinkholder Mühle auf Landkarten als Mineralbrunnen eingezeichnet. - In Bad Ems sind Dorf und Bad noch zwei verschiedene Orte. - Die Landkarte Das Herzogthum Nassau von JB Fischer wird in Gießen vom Verlag Heyer gedruckt. - Braunfels gehört zum Königreich Preußen. Das linksrheinische Mittelrheintal mit Boppard, St Goar und Bacharach gehört zum Königreich Preußen. - Katzenelnbogen gehört als östlichster größerer Ort zum Amt Nastätten, wobei das herzoglichnassauer Amt Nassau bis zur Weiseler Höhe oberhalb von Mittelfischbach reicht, das Amt Diez nördlich bei Schaufertshof und östlich von Mudershausen und das Amt Langenschwalbach alias Bad Schwalbach südlich von Laufenselden Ackerbach beginnt. 

1827 Bad Schwalbach hat 1.766 Einwohner, Nastätten hat 1.557 Einwohner, Miehlen hat 1.157 Einwohner, Katzenelnbogen hat 657 Einwohner und Holzhausen an der Haide hat 545 Einwohner. - In Limburg wird durch Druck des nassauer Herzog Wilhelm von Nassau (St) (35) ein neuer katholischer Bischofsitz eingerichtet. Erster katholischer Bischof wird der in Mespelbrunn geborene Jakob Brand (51). Das Bistum Limburg wird auf dem Gebiet ders Herzogtum Nassau und der freien Stadt Frankfurt mit Sitz in Limburg gegründet. - In Holzhausen an der Haide wird das Schulhaus auf Abriß versteigert und durch ein schiefergedecktes neues Holzhaus ersetzt. Das neue Schulhaus wird vom herzoglichnassauischen Amtmann in Nastätten Hofgerichtsrat Volk und dem holzhausener Pfarrer Büsgen eingeweiht. - Das neue Bistum Limburg wird im Rahmen der Oberrheinischen Kirchenprovinz aus Teilen der früheren Erzbistümer Trier und Mainz, den Gegenden Rheingau, Maingau und allen Pfarreien des Herzogtums Nassau und der Freien Stadt Frankfurt gebildet. - Der 17. Jahrgang der Zeitung Nassauisches Intelligenzblatt kommt heraus. - Im Amt Nastätten gibt es laut Adressbuch nur zwei Oberschultheißen: Franz Peters in Nastätten und F Georg Ulrich in Katzenelnbogen. Jedes Dorf wird als Gemeinde bezeichnet und hat einen eigenen Schlutheiß. Nastätten ist eine Stadt, Katzenelnbogen, Rettert und Miehlen sind Flecken. Klingelbach gehört zu Katzenelnbogen. Das Amt Nastätten hat 10.127 Einwohner, davon 8.944 Evangelen, 986 Katholiken, 4 Mennoniten und 193 Juden entsprechend 1,9 %. Es gibt 40 Mühlen. In Katzenelnbogen gibt es  die Neumühle, die Hundemühle und die Itzenhäusermühle alias Itzhäusermühle, dazu ein Hüttenwerk, das einzige im Amt Nastätten. In Klingelbach gibt es den Hof Schelbusch und eine nicht näher bezeichnete Mühle. - Obertiefenbach bei Katzenelnbogen hat 283 Einwohner. Für die stark angewachsene Zahl an Schülern wird ein neues Schulhaus gebaut. - In Miehlen wird eine zweite Brücke am Gasthaus Braun später Zur Friedenseiche erbaut. - Lohrheim hat 226 Einwohner, 15 % weniger zum Vorjahr. - In Kördurf wird Christian Wilhelm Wolf als Sohn des evangelischen Landwirts und Küfermeisters Johann Jakob Wolf (31) und Marie Katharine Hermann (28) geboren. - In Klingelbach wird die spätere evangelische preussische Prinzessinen Privat Pfarrer Hermann Ullrich als Sohn des bergbaulichen Verwalters Georg Ullrich (--) geboren. Sein Bruder Albert Ullrich wird im Folgejahr in Nassau geboren. Dieser wird Pfarrer in Hadamar. - Der nassauer Herzog Wilhelm von Nassau (St) (35) gibt ein Gesetz heraus, dass in seinem Militär wieder nur noch die Söhne des Adels und des reichen Bürgertums Karriere machen dürfen, was in Weilburg dazu führt, dass der Sergeant im 1. Infanterieregiment Mathias Trapp (--) 48 einfache Soldaten und Unteroffiziere anstiftet außerhalb der Weilburger Kaserne den Offiziersanwärter Kadett Adolph Vigelius (18) gemeinschaftlich zu ermorden, die ihn dabei berauben dürfen, wo nach dem Fund der verstümmelten Leiche die Verdächtigen nach Diez ins Zuchthaus gebracht werden, wo sie so schwer misshandelt werden, dass einige gestehen und andere Selbstmord begehen. - In Limburg wird Anton Busch (--) neuer Postverwalter im kaiserlichen Dienst und damit der Thurn und taxis Post im Hotel Zum roten Ochsen in der Frankfurter Strasse 9, der dort auch die Posthalterei alias den Pferdewechsel betreibt. - Der jüdische frankfurter Dichter Heinrich Heine (30) besucht nach der Fertigstellung seines Romans Der Jude von Bacharach, in dem antijüdische Pogrome thematisiert werden, seinen jüdischen Dichterfreund Ludwig Börne (41) in Frankfurt.

1826 Wetter: In Klingelbach stirbt ein Junge an der bakteriellen Scharlach-Epidemie, die im Herzogtum Nassau mit 33 erkrankten Kindern grassiert. Verdachtsfälle werden vom nastättener Ministerialrat verordnet 4 Wochen lang mit dem Tollkirschgift Belladonna behandelt. - In Limburg wird in der Straußwirtschaft in der Frankfurterstraße 13 der Dichter Heinrich Josef Dippel geboren. - In Mudershausen versucht der Tagelöhner Heinrich Thorn, der wegen betrügerischer Werbung und Geldprellerei zu einer 6 monatigen Korrektionshausstrafe verurteilt ist, nach Brasilien auszuwandern. Mit ihm tun dies weitere 9 Personen aus Limburg, Diez, Nastätten und Wehen, die alle überhaupt kein Geld haben. Die Regierung lehnt die Übernahme der Kosten für die Überfahrt und die Ausreise überhaupt ab. - Die gesamte Bäderstrasse heißt Lahnstrasse. - In Diez sind in der Zuchtanstalt 129 Individuen eingesperrt, darunter 21 Frauen, 5 Ausländer und 1 Jude, die täglich in Ketten Zwangsarbeit wie Strohflechten, Schnitzarbeiten, Bürstenmachen, Korbflechten, Stricken, Spinnen und Marmorschneiden, leisten und dabei schweigen müssen. Bei Fluchtversuchen wird die Haftzeit verlängert. Wer sich anpasst kann auf Haftverkürzung hoffen. Der Hauptzweck der Anstalt ist das Bestrafen. - In Michelbach wird die neu erbaute Amtsapotheke Hauptstrasse 23 eröffnet. - In Bad Ems wird das klassizistische Haus Herzog von Nassau mit Mittelrisalit Römerstraße 21 erbaut. - In Steinsberg beginnt ein Elementarschullehrer mit Schulunterricht, der zunächst in Miete wohnt, dem man aber zwei Jahre später ein Schulgebäude baut, in dem er auch ein Lehrerwohnung bekommt. - In Ebertshausen wird der evangelische Provinziallandtagsabgeordnete Johann Jakob Gemmer als Sohn des evangelische ergeshausener Landwirts Johann Georg Philipp Gemmer (26) und der in Ebertshausen geborenen evangelischen Bauerntochter Margarethe Fischer (20) geboren.

1825 In Bad Ems machen der preußische Thronfolger Friedrich Wilhelm IV von Zollern (St) (30) und der deutsche Dichter Carl Maria von Weber (39) eine Kur. Carl Maria von Weber (39) wohnt im Logierhaus Vier Türme. - In Bad Ems wird das Logierhaus Zu den drei Reichskronen Römerstraße 22 erbaut und eröffnet. - Der in Bad Schwalbach geborene nassauer Hofmaler Johann Jakob Christian Verflassen (70) stirbt in Weilburg, was der weilburger Schlossverwalter Riehl mitteilt. Die Witwe Maria Anna Thekla Verlassen verlässt die Stadt Weilburg nach einigen Jahren und zieht nach Ehrenbreitstein. - In Mudershausen wird bei der herrschaftlichen Ziegelhütte ein neu Marmorsteinbruch eröffnet. - In Reckenroth gibt es einen Hof mit mehreren Gebäuden und drei Gärten bei der Hofreite der zu zwei Dritteln der badschwalbacher und zu einem Drittel der laufenseldener Kirche gehört. - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet die in Schloß Schaumburg geborene Fürstentochter Prinzessin Ida von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (21) den verwitweten Herzogssohn und Erbprinz August von Oldenburg (St) (42), der bereits mit ihrer Schwester Prinzessin Adelheid von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (++) verheiratet war. - In Nassau verliert das Gasthaus Zur Krone in der Römerstrasse 10 die Lizenz für den Betrieb der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Posthalterei.  - In Niederwallmenach stirbt der Wirt vom Gasthaus Zum Löwen Philipp Wilhelm Otto (73). Sein Sohn Wilhelm Otto (--) ist Landwirt, Gastwirt und Posthalter in Holzhausen. - In St Goar ist das 17 62 erbaute Rathaus so baufällig, dass es sogar abgerissen werden muss, weswegen der Bürgermeister xxx (--) in das Haus xxx später Gasthaus Zum Goldenen Löwen ziehen muss. Weil darin auch das Gericht untergebracht wird, zieht das Rathaus erneut um und bezieht das angemietete Haus Obernstrasse xx.

1824 Wetter: Hochwasser in Nassau. - Beginn von umfangreichen Strassenbaumaßnahmen im ganzen Herzogtum Nassau. - In Klingelbach schafft die Volksschule ein erstes Lesebuch an. Es kostet 20 Kreuzer und wird portofrei in Wiesbaden bestellt. - In Burgschwalbach wird das letzte Relikt der Stadtmauer, der Torturm, wegen Einsturzgefahr abgerissen. - In Runkel erlischt nach dem kinderlosen Tod von Fürst Karl Ludwig Friedrich Alexander von Wied Runkel (St) (61) und kurz darauf mit dem Tod seines unverheirateten Bruders Fürst Friedrich von Wied Runkel (St) (54) durch einen Schlaganfall das Haus Runkel. - In Limburg wird die Realschule wieder geschlossen. Lehrer Dittert wird versetzt. - In Lahnstein wird in der Hochstraße 44 das kurfürstliche Brauhaus zusammen mit dem Schultheißenhaus neu erbaut. - Bad Schwalbach hat 664 Kurgäste. - In Bad Ems wird eine namentliche und wöchentliche Liste der Kurgäste ab Saisonbeginn geführt, die in innerhalb und außerhalb des herrschaftlichen Badehauses unterteilt ist. Dazu werden auch alle Passanten notiert. Außerhalb logiert man im Gasthaus Zu den vier Türmen, im Gasthaus Darmstädter Hof, im Gasthaus Zum goldenen Faß, im Gasthaus Zum Steinernen Haus, im Gasthaus Nassauer Hof, im Gasthaus Zum grünen Baum, im Gasthaus Zu den zwei Schwerter, im Gasthaus Zum goldenen Lamm, im Gasthaus Zur Blume und im Gasthaus Zur goldenen Traube, im Gasthaus Zur Hoffnung, im Gasthaus Zur Waage, im Gasthaus Zum grünen Baum, im Gasthaus Schwan, im Gasthaus Zur Post, im Gasthaus Hof von Holland, im Gasthaus Zum goldenen Löwen und im Gasthaus Zum goldenen Kreuz, im Gasthaus Zum weißen Ross und im Armenbad. Im Dorf Ems gibt es nur ein Gasthaus für Kurgäste, das Gasthaus Zur Krone. - In Dornholzhausen stirbt der berühmte nieder-florstädter Orgelbauer Philipp Heinrich Bürgy (65). - In St Goar taucht der in Mainz geborene Skandalphilosoph, Narr und Alleinunterhalter Carl Pietschaft (40) während einer Deutschlandtour mit seinem Floß auf, auf dem er auftritt, aber weil er zu nett zu seinen weiblichen Zuschauern ist, im Wasser des Rheins landet. - In Bad Ems wird das Hotel Englischer Hof  Römerstraße 46 erbaut, im Folgejahr eröffnet und schon 10 Jahre später um eine Stockwerk erweitert. - In Klingelbach diesseits der Bach alias Unterdorf gibt es einen Herrenhof. Klingelbach diesseits der Bach hat 13 Bürger, alias Einwohner mit Bürgerrecht. Südlich des Grabenbachs liegt das Oberdorf. - In Miehlen endet die Verwendung von Steinen des römischen Kleinkastells Pfarrhofen für den Bau der Bäderstrasse. - In Klingelbach heiratet der evangelische ergeshausener Landwirtssohn Johann Georg Philipp Gemmer (24), die in Ebertshausen geborene evangelische Bauerntochter Margarethe Fischer (18), zu der er zieht und den Hof übernimmt. - In Preußen wird die Land-Fußboten-Post eingeführt. - Freiherrensohn Franz Georg von Sohlern Nastätten (29) stirbt. - In Hahnstätten sind die Strassen so schlecht, dass Freiherrn Freiherr Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (44) sie in Ordnung bringen lässt. - In Preußen und damit am gesamten linksrheinischen Mittelrheintalufer von Bingen bis Koblenz wird die Lohnfuhrabgabe bei der königlichpreußischen Post wieder eingeführt, worunter der Warenverkehr und die freien Gewerbebetriebe leiden und wobei von einer jeden mehr als zwei Postmeilen sich erstreckenden Personen-Fuhre, von Orten, oder über Orte, wo Postanstalten bestehen, einen Silbergroschen für Pferd und Meile, ohne Rücksicht auf die Zahl der Personen als Abgabe an die Postkasse zu entrichten sind. Für jede Mieths- und Lohnfuhre muss ein als Postschein eingeführter Lohnfuhrzettel im Post-Comtoir gelöst und auf der Reise den zur Kontrolle verpflichteten Post-, Polizey-, Zoll und Steuerbeamten und Gensdarmen auf Erfordern vorgezeigt werden.  - In Gießen werden vor dem Kriminalgericht fünf der acht Räuber des Überfalls auf die Postkutsche in der Subach zum Tode verurteilt und mit dem Schert geköpft werden, wobei der Anstifter und Strumpfhändlersohn David Briel (--) schon nach Amerika ausgewandert ist. Zwei Komplizen haben bereits Selbstmord begangen. Alle waren wegen ihres plötzlichen Reichtums aufgefallen. Hans Jacob Geiz wird gezwungen sich die Hinrichtung seiner beiden Söhne Heinrich Geiz und Jacob Geiz anzusehen, bevor er selbst hingerichtet wird. -  Der jüdische Dichter Heinrich Heine (27) veröffentlich sein Gedicht Die Loreley in der Gedichtesammlung Dreiunddreißig Gedichte, wobei er die Sagenfigur Lore Lay, die sich vom Felsen stürzt, zu einer aus Bacharach stammenden Zauberin umdeutet.

1823 In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet die Fürstentochter Prinzessin Emma von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (21) den in Weil am Rhein geborenen Fürst Georg II von Waldeck und Pyrmont (St) (34). - In Nassau wird 14 Jährigen verboten die Volksschule zu verlassen. - In Bad Ems wird das Alte Rathaus Römerstraße 97 erbaut. - Im Herzogtum Nassau ist der einzige geborene Vertreter in der Herrenkammer Prinz Friedrich Wilhelm von Nassau (St) (24), die erblichen Mitglieder sind der in Budapest geborene Erzherzog Stephan Franz Victor von Habsburg Österreich (St) (06) als Besitzer der Herrschaft Schaumburg und Grafschaft Holzappel, Graf Friedrich I Ludwig Christian von Leiningen Westerburg (St) (62) als Besitzer der Grafschaft Westerburg, Graf Friedrich Waldbott von Bassenheim (St) (44) als Besitzer der Herrschaften Cransberg und Reifenberg, Fürst Philipp von der Leyen (St) (57). als Besitzer der Grundherrschaften Fachbach und Nievern, Graf Carl Wilderich von Walderdorff (St) (24) und Freiherr Heinrich Friedrich Karl von Stein (St) (66).und die erwählten Deputierten der adeligen Gutseigentümer Graf xxx von Ingelheim in Geisenheim (--), Freiherr Georg Ernst Ludwig von Preuschen Liebenstein (59), Freiherr Hans Carl von Zwierlein in Geisenheim (55), der ehemalige kurmainzische Domherr Freiherr xxx von Ritter zu Kiderich (--), der vormalige kurtrierer Domherr Freiherr xxx von Schütz zu Camberg und der herzoglichnassauer Oberstallmeister Freiherr Friedrich Heinrich von Dungern (48). - Der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm IV von Zollern Preußen (St) (28) nimmt offiziell die Ruine Stolzenfels als Geschenk der Stadt Koblenz an. - Der preußische General und Kommandeur Prinz Friedrich von Zollern Preußen (St) (29) kauft Burg Rheinstein gegenüber von Assmannshausen. - In Balduinstein müssen bei Neueindeckungen alle Strohdächer durch Ziegeldächer und Schieferdächer ausgetauscht werden. - In Dörsdorf gibt es 107 Schüler, weswegen man an das Schulhaus anbaut. - In Bad Ems kommt der baltische Maler Gerhardt Wilhelm von Reutern (29) zur Kur. - In Aull stürzt bei einem Sturm der Turm der Kapelle ein, um die man sich nicht weiter kümmert. 15 Jahre später verwendet man die Steine für die neue Friedhofsmauer. - In Kemel entdeckt der in Ziegenhain geborene nassauer Geometer und Archäologe Daniel Wilhelm Wagner (32) historische Grabhübel. - Die 18 06 eröffnet parallele, rechtsrheinische, katholische kaiserliche thurn und taxis Postkutschenstrecke Neuwied~Köln-Deutz hat ein so geringes Verkehrsaufkommen, dass sie wieder eingestellt wird.

1822 In Bad Ems wird das Dorf Ems und das flußaufwärts gelegene Bad in einer Gemeinde vereinigt. Am Bad wird eine Schiffbrücke errichtet. - In Braubach kauft der Unternehmer Johann Christian Heberlein das Schloss Philippsburg und baut es zu einem unscheinbaren Hotel um. - In Dahlheim ist die Schule einsturzgefährdet, weshalb eine eiserne Stange quer durch das Schulzimmer gezogen wird, wodurch der Unterricht noch mehrere Jahrzehnte gesichert ist. - In Idstein Waldsdorf werden die beiden Stadttore der Befestigungsanlage abgebrochen. - Im Herzogtum Nassau wird die vollkommene Zollfreiheit wieder aufgehoben. - In Dörsdorf müssen wieder die eisighofener Schüler zur Schule gehen. - Die thurn und taxis Posthalterei Zur Hühnerkirche wird mitsamt Gastwirtschaft aufgelöst, nach Neuhof verlegt und länger nur noch als Landgut weiterbetrieben. - In Gladenbach bei Marburg stiftet der Strumpfhändlersohn David Briel (--) sieben Bekannte zu einem Überfall auf die Postkutsche in der Subach an, wobei sie nach 6 abgebrochenenVersuchen unerkannt 10.466 Gulden erbeuten, aber durch ihren plötzlichen Reichtum auffallen. - In Wiesbaden kommt das Adressbuch Der Staats- und Adreß-Handbuch des Herzogthums Nassau 18 22/23 heraus. - In Bacharach besucht der Jurist und Heimatschriftsteller Johann Josef Kewer (12) das Progymasium, das er bis 18 26 besucht und dann nach Koblenz geht.

1821 Wetter: Ungewöhnlich kaltes Jahresende. - In Limburg übernimmt der Bäcker Anton Busch (58) die Postverwaltung von Joseph Trombetta. - In Klingelbach wird dem Dorfschullehrer verboten seine privaten Glöckneraufgaben an die Schulkinder zu delegieren. - In Nastätten wird die Realschule wieder geschlossen. - In St Goarshausen Reichenberg wird die hessische Festung Reichenberg auf Abbruch an den jüdischen Kaufmann Moses Aron verkauft, der das aber nicht tut. - In Bad Schwalbach wird das Hotel De la Promenade vom privaten Hotelier Grebert in der Prachtstraße Am Kurpark (später Hotel Alleesaal 20 18 Stadtbücherei) mit einer Spielbank und einem Restaurant eröffnet. - In Ruppertshofen wird das strohgedeckte Schulhaus aus dem Jahre 16 99 an der Vorderseite mit Schiefer verkleidet. - In Bad Ems eröffnen zusätzlich zu den bestehenden Gasthäusern und Pensionen das Gasthaus Darmstädter Hof, die Häuser von Hofgerichtsadvokat Becker, Andreas Weyer, Kiefermeister Klier, Anton Brand, Schlossermeister Müller, Witwe Jahn und Schneidermeister Clos, das Gasthaus Nassauer Hof und das Gasthaus Zum grünen Baum. - In Schadeck zieht der Bürgermeister in den Westflügel der Burg Schadeck. - Im Herzogtum Nassau nutzt Herzog Wilhelm von Nassau (St) (29) die staatlichen Gutshöfe als sein Privateigentum, was der nassauer Regierungspräsident Carl Friedrich Emil von Ibell (41) nicht hinnehmen will und weshalb dieser entlassen wird. Es beginnt der jahrelange Domänenstreit. Auch die Neuregelung der Jagdrechte führt zu Enttäuschung unter der Bevölkerung. - Der frankfurtter Schriftsteller Johann Isaak Gerning (54) erstellt sein Buch Die Lahn- und Maingegenden von Bad Ems bis Frankfurt. - In Holzhausen baut Heinrich Krieger ein Anwesen (19 90 Dieter Hilge GmbH) mit Rundbogenfensterreihen auch am Gesindehaus. - Im Goldenen Grund gibt es Hopfenanbau. - Im Herzotum Nassau gibt es 30 Städte, 27 Flecken und 807 Dörfer. - In Nassau gibt es eine der drei herzoglichnassauer Schießpulvermühlen. - In Katzenelnbogen stoßen 3 staatliche Inspektionsbezirke, die die Oberförstereien beaufsichtigen aneinander. Katzenelnbogen gehört zum Distrikt Bad Schwalbach, Burgschwalbach zum Distrikt Idstein und Schaumburg zum Distrikt Montabaur. Reichenberg bei St Goarshausen gehört zum Distrikt Geisenheim.

1820 In Mudershausen wird die Musterobstbaumschule aufgegeben. - St Goar fällt an Trier. - In Kördorf gibt es ein jüdisches Bethaus alias Synagoge neben der katholischen Kirche in der Lahnstraße. - In Katzenelnbogen schenkt der Fabrikant, Hüttenmeister und Besitzer der Ahler Hütte bei Oberlahnstein Jakob Kraus der Schule 200 Gulden, deren Zinsen für Bücher und die armen Kinder verwandt werden sollen. - In Boppard heiratet der selbständige Tischlermeister Michael Thonet (24) Anna Grahs. - In Bad Ems wird das Geschäftsaus Kaiserkrone Römersstraße 19 erbaut. - In den Taunusbädern glaubt ein Großteil der Kurgäste immer noch, dass es gesundheitsförderlich ist, besonders viel Wasser zu trinken, wogegen das Fachpersonal nur schwer argumentieren kann.  - Der Schriftsteller und Dichter Moriz Schad (--) erstellt sein Buch Das Lahntal mit seinen Heilquellen Geilnau, Fachingen, Ems alias Bad Ems. - In Bad Schwalbach wird das Hotel De la Promenade später Alleesaal Am Alleesaal 1 im klassizistischen Stil vom privaten Hotelier xxx Grebert (54) erbaut und von ihm zur Topadresse gemacht, wobei er es auch als Spielbank nutzt und Glücksspiel anbietet. - In Preußen wird der Postzwang für Reisende erleichtert, wodurch Reisende, die mit einem gedungenen Gespann, Extrapost oder Lohnfuhre an einem Poststationsorte angekommen waren, bereits nach Ablauf von 24 statt früher 72 Stunden mit anderen Mietpferden ihre Reise fortsetzen dürfen. Das gesammte linkrheinische Mittelrheintal von Bingen bis Koblenz ist preußisch. - Der in Bacharach geborene und Malerzwilling Gerhard von Kügelgen (48) wird in Dresden von einem Raubmörder, dem Soldaten Johann Gottfried Kaltofen, erschlagen bzw ermordet. Obwohl der Vater, der kurkölner Hofkammerrat Franz Anton Kügelgen (--) nicht adelig war, führt die gesamte Malerfamilie das Adelsprädikat von. - Nach den Sprengungen des Binger Loches ab 16 80 beginnt man weitere gefährliche Stellen, wie das Bacharacher Werth zwischen Bacharch und Kaub mit der Klippenbank Wildes Gefähr und die Untiefen mit seitlichen Strömungen Sieben Jungfrauen, und bei St Goar unmittelbar nach der engsten Stelle Rheinstelle überhaupt, an der Loreley, den fünf Fuß hohen Wasserfall Bank und das Strömungsgefälle Gewehr zu sprengen. - In Lorch und in Assmannhausen verkaufen die örtlichen Pfarrer die glasbemalten Fensterscheiben bei Renovierungen ihrer Pfarrkirchen an den geisenheimer Großgrundbesitzer und Kunstsammler Freiherr Hans Carl von Zwierlein (--). - In Nassau ist der Abriß des ersten von 5 Stadttürmen, der Oberporte, unter Schlußheiß xxx Hirschhäuser, mit der Pflasterung aller Strassen, nicht mehr aufzuhalten. Der höchste Turm, die Eimelsporte mit Wachtstube Richtung Dausenau, wird abgerissen. Der Turm Richtung Hömberg Müllerporte, ein Zingelturm befindet sich, wo der Kaltbach in die Stadt fließt. Der Graue Turm am Bahnhof ist für den Raubmörder Johannes Lang (--) erbaut, für den man sogar einen Folterstuhl angeschafft hat.

1819 Limburg hat 2.600 Einwohner und ist zweitgrößte Stadt im Herzogtum Nassau. - In Bad Homburg stirbt Magdalena Sophie von Solms Braunfels (St) (76) als Witwe des in Schloss Schaumburg an der Lahn geborenen Prinz Victor Amadeus von Anhalt Bernburg (St) (++). - In Limburg beginnt der Lehrer Franz Jacob Hammerschlag eine Volksschulchronik. - Der in Katzenelnbogen Mittelfischbach geborene evangelische Pfarrersohn und altenkirchener Bürgermeister Gottfried Friedrich Raiffeisen (37) wird nach zweijähriger Amtstätigkeit, cholerischen Anfällen, Stapeln von unbearbeiteten Akten, grundlosen Inhaftierungen von Mitbürgern und dem Verschwinden von 26 Talern aus der Gemeindearmenkasse entlassen. Sein in Hamm geborener Sohn Friedrich Wilhelm Raiffeisen (01) wird Namensgeber der Raiffeisen-Einrichtungen. - In Bad Schwalbach verübt der idsteiner Apotheker Karl Löning (28) ein Attentat auf den in Taunusstein Wehen geborenen Amtmann Carl Friedrich Emil von Ibell (39). Karl Löning (28) begeht mit verschluckten Glasscherben Selbstmord. - In Bad Ems macht der preußische Thronfolger Friedrich Wilhelm IV von Zollern (St) (24) eine Kur. - In Katzenelnbogen kommt es zu einem Großfeuer in der Ortsmitte, bei dem 20 Häuser, 19 Scheunen und 40 Stallungen niederbrennen. - In Klingelbach wird eine weibliche Lehrkraft Maria Elisabetta Henrich als Industrielehrerin angestellt. - In Nassau wird mit der Verteilung der Zeitung Landwirtschaftliches Wochenblatt begonnen. - In Kettenbach wird die Kirchspielschule beendet. - In Limburg wird eine Realschule im Hospiz mit dem Lehrer Balthasar Dittert aus Idstein eingerichtet. Eintreten dürfen nur Jungen. Es soll in zwei Lehr-Cursen, wöchentlich in 30 Stunden gelehrt werden: deutsche Sprache, mit Verfertigung schriftlicher Aufsätze, Naturgeschichte, Naturlehre, Erdbeschreibung mit Geschichte verbunden, Zeichnen, Schönschreiben, Technologie und einfache Buchhaltung. Im Frühjahr findet eine Prüfung statt. Das Fach Religion ist nicht aufgeführt. Vielmehr sollen die Kinder der sonntäglichen Katechisationen in der Kirche beizuwohnen. - In Diez wird eine Reaschule gegründet. - In Limburg eröffnet der Kaufmann Koch eine private Lateinschule, in der die lateinische, griechische und französische Sprache gelehrt wird. - In Bad Schwalbach wird die einzige Zeitung für die Region überhaupt die Vaterländische Chronik nach 5 Jahren wieder verboten. - In Bad Ems darf die Witwe Thilenius im Logierhaus Vier Türme als einzige eine ungenutzte private warme Quelle von der Stadt kaufen. - In Dörsdorf wird die eisighofener Maria Christina Walrabenstein als Industrielehrerin für Handarbeit für 8 Gulden pro Jahr eingestellt. - In Boppard eröffnet der Möbel- und Tischlermeister Michael Thonet  (23) seine eigene Werkstatt. - In Katzenelnbogen gibt es Eisengruben von der Parkstraße 20 bis zum Kirchweg 3 in Allendorf. Die Hauptstraße führt nicht entlang der Bahnhofstraße, sondern am Schloss über die Hofstraße durch den Park und auf der Parkstraße nach Süden, da man über die sanfte Steigung oberhalb des Dörsdbachtals auf einem trockenen Weg an der Anhöhe weiterreisen kann. Die untere Aarstraße ist bei schlechtem Wetter nicht befahrbar. - In Klingelbach ist ein Ortsteil mit rund 11 Gebäuden völlig vom anderen Ortsteil abgetrennt. Südlich der Rathausstraße und Lahnstraße gibt es keine Häuser bis auf das spätere Gasthaus Bornwasser (19 33) alias Alte Rathausschänke (20 18) Rathausstraße 1. - In Birlenbach gibt es eine Eisengrube (20 23 600 m süddlich des Sportplatzes) und auf der gegenüberliegenden Strassenseite das Ohlshausgen alias das kleine Olshaus. -  In Birlenbach gibt es das Anwesen Paulshausgen (Sportplatz) alias kleines Paulshaus und davon 400 m weiter im Wald den Jacobigelhuterhof.  -  In Holzheim gibt es eine Eisengrube (200 m nördlich der Burg Ardeck). - In Biebrich wird ein Brandweiher angelegt. - Der in Florenz geborene Besitzer von Schloß Schaumburg und siebter römischdeutscher Kaisersohn Erzherzog Joseph von Habsburg Österreich (St) (43), der in Ungarn in Budapest-Ofen lebt, heiratet die in Schlesien geborene württemberger Prinzentochter Prinzessin Maria Dorothea von Württemberg (St) (22). - In Lohrheim wird, weil die Schule in Oberneisen zu klein geworden ist, im Backhaus ein Schulzimmer eingerichtet. - In Niederneisen wird das Hirtenhaus verkauft. Man stellt auf Stallhaltung um. - In Mengerskirchen gibt es Nachfahren der Adelsfamilie Steprodt. - In Biebrich hat der Besitzer des Schellbusch Hofs Conrad Schuhmacher (--) Schulden beim Kloster Gronau, die der amtliche nassauer Rentmeister Merz (--) einfordert. - In Pissighofen wird von der Gemeinde ein Zuchtbulle angeschafft, von dem sich die Gemeinde ein konstantes Einkommen erwartet und womit sie sich ein höheres Prestige erwartet. - In Limburg wird der Zunftzwang aufgehoben, was aber keine Belebung der Wirtschaft zur Folge hat. Die Bevölkerung bleibt sehr arm.  - Der frankfurtter Schriftsteller Johann Isaak Gerning (52) erstellt sein Buch Die Rheingegenden von Mainz bis Köln. - In Nastätten stirbt der katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalter Franz Joseph Recken (--), woraufhin der Apotheker Seris Bertrand (--) die Postlizenz erwirbt. - In Katzenelnbogen brennen Häuser rund um das Haus Obertalstrasse 8 (20 23 Paketshop Drogerie Lenz) ab, woraufhin die neuen Häuser keine Strohdächer mehr haben dürfen, sondern Schieferdächer verwendet werden müssen und die Engstelle der Gasse verbreitert wird. - In Koblenz wird die 16 74 bestehende Fliegende Fähre alias Gierseil-Schifffähre durch eine gebogene Schiffbrücke ersetzt.

1818 In Limburg lässt der Bäckersohn und Stadtschultheiß Anton Busch (55) die ererbte väterliche Gastwirtschaft Zum roten Ochsen in der Frankfurter Straße 9 in Mietwohnungen umbauen. - In St Goar wird die Ruine Burg Rheinfels verkauft und als Steinbruch benutzt. - Limburg hat 2.685 Einwohner und Lohrheim hat 234 Einwohner. - In Klingelbach ist Schwarz der Schultheiß. - In Ebertshausen ist Bauer der Schultheiß. - In Klingelbach wird Volksschülern das Betteln verboten und den Volksschullehrern das Jagen. - In der Volksschule Klingelbach Kirchgasse 18 gibt es 66 evangelische Kinder Es gibt 12 Jungen und 6 Mädchen in der 1. Klasse von 4 Klassen. Der in Breckenheim geborene Johann Ludwig Heuß (21) wird neuer Schullehrer, Organist und Glöckner. - In Holzhausen ist das baufällige Schulhaus in der Nähe der Kirche ein strohgedecktes Holzhaus. In der ehemaligen Lehrerwohnung gibt es Tische und Bänke der Schüler, Tisch und Stuhl für den Lehrer, 2 Rechentafeln mit Kreide und Schwamm, eine Singtafel, eine Lesemaschine, eine Einheitstabelle und 12 steinerne Tintenfässer. - In Ruppertshofen dürfen die Volksschulkinder aus Bogel, Oelsberg, Pissighofen und Kasdorf nicht mehr in die rupperthofener Schule kommen. Einzig endlichhofener Kinder gehen nach Ruppertshofen in die Schule. - In Bad Ems will der neue Arzt Hartmann Christian Thilenius erster seßhafter Badearzt sein. Er stirbt noch im selben Jahr. - In Limburg beginnt man mit dem Abbruch der Stadtmauer und der Stadttürme, die auf Abbruch verkauft werden. - In Dehrn kauft der limburger Kaufmann Joseph Anton Trombetta (--) das teilweise baufällige Schloss Dehrn, lässt es renovieren und einen Park anlegen. - In Limburg wird der Innere Brückenturm der alten Lahnbrücke abgerissen. - In Diez wird das Oberappellationsgericht aufgelöst. - In Nastätten wird eine Realschule gegründet. - In Kirberg werden beide Stadtmauertürme abgerissen. - Die beiden Seiten des Ortes Klingelbach sind durch den westlich in den Dörsbach fliessenden Grabenbach getrennt, dörsbachabwärts das Unterdorf und aufwärts das Oberdorf. Unterdorf und Oberdorf werden vereint. Der Grabenbach fliesst vom Brandweiher, hinter Hohlstück 6 (20 23 Wöll Energy) über die Oberdorfstrasse und die Lahnstrasse durch das Anwesen Kirchgasse 2 auf der linken Strassenseite der Waldstrasse bei der Klingelbacher Mühle in den Dörsbach. - Taufregister müssen formularmäßig geführt werden, wodurch einheitlich auch die Mütter und das Geburtsdatum und nicht nur Vater und Taufdatum eingetragen werden. - In Limburg wird Jakob Wolff zum Amtsapotheker für das Amt Limburg ernannt. - In Bad Ems wird eine namentliche und wöchentliche Liste der Kurgäste zum Saisonbeginn eingeführt, die in innerhalb und außerhalb des herrschaftlichen Badehauses unterteilt wird. Dazu werden auch alle Passanten notiert. Außerhalb des Badehauses logieren drei Prinzen von Solms Lich mit ihrem Hofmeister Herr Frank von Solms Lich bei Witwe Dresler. Der Kaufmann Reiferscheid wohnt bei Bäckermeister Linkenbach, die Stiftsdame Sophie von Hobe logiert mit ihrer Schwester im Gasthaus Zur Post und der koblenzer Kaufmann Schmitt wohnt bei Glasermeister Ritzel. Eine Woche später nehmen Medizinalrat Thilenius im Logierhaus Vier Türme, das Gasthaus Steinernes Haus, das Gasthaus Zum goldenen Löwen, Schultheiß Eisfeller, die Familien des Orgelbauers Schöler, Fehrmann, Hanitsch und die Witwe Nuß Kurgäste auf. Dazu kommen ua der Bäckermeister Welker, Herr von Stövensandt, das Gasthaus Zur goldenen Traube, das Gasthaus Hunnisches Haus und die Hofkammerrätin Schapper. - In Hahnstätten wird der treue nassauer Minister Freiherr Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (38) als alleiniger Leiter der Regierung zum Erbauer eines autoritätren nassauer Staatsgefüges. - In Nassau kämpft der angeblich freiheitlich gesinnte Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein (61) gegen den in Hahnstätten wohnenden autoritären Leiter der nassauischen Regierung Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (38) gegen die Mediatisierung seiner Herrschaft, obwohl er nur hoheitliche Rechte abgeben muss, das Land aber behalten kann. - Im Herzogtum Nassau wird das Medizinalsystem verstaatlicht und Amtsbezirke werden eingeführt, in denen es einen Medizinalrat und einen Amtsapotheker gibt. - In Klingelbach quittiert die Frau des Buchbinders Johann Peter Schmitt ihre Rechnungen mit drei Kreuzen. - In Katzenelnbogen gibt es 100 Schulkinder, davon 51 Jungen. 95 sind evangelisch und 5 katholisch. Zur Kirche geht man nach Klingelbach. - In Eisighofen wird eine neue Schule eingerichtet und die Schüler müssen nicht mehr nach Dörsdorf. Die reckenrother Schüler müssen nach Eisighofen in die Schule. - In Oberfischbach bringt die Änderung der Schulfinanzierung mit sich, dass Lehrer Karl Giller (28) nicht mehr von jedem Kind einen Karren Holz und vierzig Kreuzer und von allen Gemeindemitgliedern zusammen 4 mainzer Malter Korn erhält. - In Diez heiratet die Buderuswitwe Sophie Buderus den Bergmeister Ernst Menzler. - Der katzenelnbogener Schneidermeister Philipp Friedrich Habig heiratet die frankfurter Bürgerswitwe Rebecka Dülpert, woraufhin er das Bürgerreht zu erhalten versucht. - In Oberfischbach wird die Schule aufgelöst, weshalb 58 Schüler nach Mittelfischbach gehen müssen. - In Buch wird wieder eine Schule eröffnen. - In Hahnstätten vertritt der Besitzer des Wasserschloss Hahnstätten Freiherr Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (48) die Landstände der Region bei der Erstzusammenkunft in Wiesbaden. - In Allendorf wird Marie Magdalena Mangold (--) auch zur Hebamme von Oberfischbach, Mittelfischbach und Niederfischbach ernannt. - In Ruppertshofen wird die Kirchspielschule, in der Rechnen nur rudimentär gelehrt wird, nur in der Bibel gelesen wird, und hauptsächlich Kirchenlieder gesungen werden, geschlossen. Die ruppertshofener und pissighofener Kinder dürfen nun zur wesentlich näher gelegenen Dorfschule in Gemmerich laufen. - Der Schriftsteller Friedrich Schlegel (46) beschreibt im neuen Stil der Rheinromantik eine Rheinfahrt. - Der in St Goar bürgerlich geborene lutherische Amtmannsohn und Jurist Julius Wangemann später Julius von Sparre (35) hat es 18 10 geschafft sich einen Adelstitel zu besorgen und heiratet als Julius Wangenstein von Sparre, wobei von Sparre ein alter schwedischer  Adelstitel ist, die Freiherrentochter Henriette von Plessen (--).

1817 Wetter: Steckrübenwinter zum Jahresausgang. Viele Menschen können sich nur noch mit Viehfutter ernähren. - Das nassauische Schuledikt führt die Simultanschule ein, bei der Kinder verschiederner Konfessionen gemeinsam unterrichtet werden. Alle Schulen müssen Schulchroniken führen, die jährlich zur Versetzung kontrolliert werden. - Kloster Arnstsein wird unter der Bedingung verkauft, dass die Gebäude nie wieder kirchlich genutzt werden dürfen. Auch der Abbruch ist gestattet. - In Freiendiez brennt der Großteil des Ortes und die Kirche ab. - In Klingelbach wird aus der Volksschule in der Kirchstraße 18, die keine Schulbänke sondern nur gewöhnliche Tische und Bänke hat, deren Räume im Keller dunkel, eng, niedrig und in elendem Zustand sind, deren kleine Fenster nicht vollständig schließen und wo es nur Lesen, Religion, ausschließlich Auswendiglernen, was als Abrichterei empfunden wird, etwas Rechnen, was das Einmaleins umfasst und als Unterrichtsbuch die Bibel gibt, die nur im Winter bis Ostern von 07:00 bis 10:00 Uhr morgens und 12:00 bis 15:00 Uhr abgehalten wird, durch das nassauische Schuledikt reformiert. Schulamtsbezirk ist das Amt Nastätten, wo Johannes Spikert geistlicher und Schul-Inspektor wird. - Es gibt im Herzogtum Nassau eine neue Ämtereinteilung: Das Amt Bad Schwalbach mit Laufenselden, das Amt St Goarshausen, das Amt Nastätten mit Katzenelnbogen, Herold, Ebertshausen, Holzhausen an der Haide, Rettert, Miehlen und Bogel, das Amt Limburg, das Amt Wehen, das Amt Diez mit Laurenburg, Biebrich, Schönborn, Hof Schauferts, Burgschwalbach, Gückingen und Holzappel, das Amt Nassau mit Singhofen, Lollschied, Roth, Kördorf, Dausenau und Bad Ems. - In Oberndorf wird das bis 18 03 katholische Kloster Arnstein, das in herzoglichnassauer Staatsbesitz ist und dessen oberstes protestantische kirchliches Oberhaupt der nassauer Herzog Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (25) ist, auf Abbruch verkauft und darf nicht mehr protestantisch kirchlich genutzt werden. - In Nassau wird die Naturalbesoldung der Lehrer abgeschafft und der ganzjährige Schulunterricht eingeführt. - Bad Schwalbach erhält eine Simultanschule als städtische Volksschule. - Der englische Landschaftsmaler William Turner (42) passiert St Goarshausen bei seiner Wanderung von Koblenz nach Mainz, wo er das Bild Der Loreley-Felsen mit Wasserfarben und Deckfarben malt. - Die nassauische Union wird aus Lutheranern und Reformierten gebildet. - In Nastätten wird der Flecken Nastätten erstmals als Stadt bezeichnet. - Nastätten hat 1.355 Einwohner. - In Dörsdorf befindet sich die Schulstube auf dem alten Pfarrstall (20 22 evangelische Kirchengemeinde Beetsaal). - Dörsdorf gehört zum Schulbezirk Nastätten. Geistlicher Inspektor alias Schulinspektor wird Johannes Spieker. - In Nastätten wird die größere Kapelle alias Kreuzkirche am Robert Wagner Platz von der evangelischen Gemeinde an die Stadt verkauft. - In Bad Schwalbach ist der bei Marburg geborene Lehrersohn und hessenrotenburger geheimer Rat, badschwalbacher Landphysikus alias Landarzt, schlangenbader Brunnenarzt Johann Heinrich Christoph Matthias Fenner von Fenneberg (43) nassauer Badearzt. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen verzeichnen nassauer Beamten die Besitzungen der Gemeinde, darunter viele Wohngebäude, ein Schäferhaus, das alte Schulgebäude, ein neues Schulgebäude und das Rathaus, in dem sich auch der gemeinschaftlich genutzte Backofen des Ortes befindet. - In Miehlen bilden die Juden ein Gemeinde, die sich in Privathäusern trifft. - Miehlen wird nicht mehr von Nassau aus, sondern vom Amt Nastätten aus verwaltet. - In Mudershausen sicherte sich die herrschaftliche General Domänen Direktion das Vorzugsrecht beim Eisensteinabbau für das Amt Nastätten, aber hauptsächlich für Mudershausen und Berghausen, das sie  bis 18 51 behält. - Mit dem Tod der Besitzerin von Schloß Schaumburg, der protestantisch reformierten Prinzessin Hermine von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (19) bei der Geburt ihres zweiten Kindes, erbt ihr in Florenz geborener katholischer Ehemann und siebter römischdeutscher Kaisersohn Erzherzog Joseph von Habsburg Österreich (St) (41), der in Ungarn in Ofen lebt, das Schloß Schaumburg. - In Bad Schwalbach wird der Eisenbahningenieur Edmund Heusinger von Waldegg geboren. - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet die in Hoym geborene Fürstentochter Prinzessin Adelheid von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (17) den Herzogssohn und Erbprinz August von Oldenburg (St) (34) .

1816 In Hahnstätten Zollhaus verschwindet die Zollgrenze. - Elz wird vom Amt Limburg an das Amt Hadamar abgegeben. - In Holzhausen an der Haide wird eine Schulchronik vom in Bornich geborenen holzhausener Schullehrer Georg Philipp Bauer (36) begonnen. Die Judenkinder müssen erstmals in die Schule gehen, sind aber vom Religionsunterricht und vom Singen ausgeschlossen. Ganzjährig wird 6 Stunden Unterricht gehalten, mittwochs und samstags müssen Mädchen zusätzlich nachmittags 3 Stunden Stricken und Nähen lernen. Jede Schule hat einen Schulvorstand, bestehend aus einem Geistlichem, Schultheiß und und 1-2 Gemeindemitgliedern. Jährlich finden zwei Prüfungen statt: Zunächst die Herbstprüfung und dann die Frühjahrsprüfung. Es gibt einen Entlassungsschein. Der Lehrer muss dem Pfarrer Bericht erstatten und Versäumnisse melden. Der Lehrer wird nicht mehr von den Eltern sondern aus der Gemeindekasse bezahlt. - Das Amt St Goarshausen wird neu gebildet. - In Nastätten wird der Flecken Nastätten zur Stadt erhoben. - Alle nassauer Hofgerichte werden zu einem Hofgericht in Dillenburg vereint. - Das neugeschaffene Herzogtum Nassau versucht die Eisenindustrie in Gang zu halten, doch billiges Eisen aus England macht dies zunichte. - In Nassau hält sich Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein (St) (59) auf seinen Gütern auf. - In Ebertshausen gibt es keinen Wirt mehr. Es gibt nur noch 7 Männer. - In Katzenelnbogen wird das Amt Katzenelnbogen aufgehoben und die Aufgaben stark reduziert. Es bleibt kaum mehr als das Kassieren von Steuereinnahmen für das Amt Nastätten, die in der Receptur zu bezahlen sind. - In Katzenelnbogen heiratet die in Katzenelnbogen geborene Friedrike Wilhelme Bach (25) den Sekretariats-akzessist bei der Herzoglich Nassauischen Hofkammer in Wiesbaden Karl Friedrich Schmdit (25). - Zwischen Herold und Bleidenbacher Hof, in der Haarmühle, gibt es einen Müller. - Schönborn hat 391 Einwohner, die meisten Bauern, fünf Bergleute, drei Hirten und vier Leinenweber, Die Wolle von 350 Schafen wird in Frankfurt verkauft. - St Goarshausen, das zwar Stadtrechte hat, trotzdem nur als Flecken bezeichnet wird, ohne überhaupt jemals ein Stadtleben entwickelt zu haben auch amtlich zur Stadt und zum herzoglichnassauer Amtssitz erklärt, woraufhin Bautätigkeiten ausserhalb der Stadtmauern einsetzen. - Das Amt Limburg tritt Balduinstein an Diez ab, Elz an Hadamar und die Orte Villmar, Landhecke und Arfurth an Runkel. - Das Amt Diez tritt Dauborn, Dehrn, Heringen, Kirberg, Linter, Mensfelden, Nauheim, Neesbach, Ohren und Staffel an das Amt Limburg ab, das damit ein geschlossenes Territorium bildet, aber zu den katholischen Einwohnern auch sehr viele evangelische Einwohner dazubekommt. - In Bad Ems werden römische Gräber gefunden. - In Herold wird der bisherige von der nassauer Regierung eingesetzte herolder Schultheiß Johann Peter Gemmer (--) auf Lebenszeit zum herolder Bürgermeister ernannt, was er 10 Jahre bleibt. - Weil im Herzotum Nassau jeder Ort und jede Gemeinde, selbst der kleinste, als obersten Vertreter der Regierung, Verwaltungschef und Polizeichef einen von der Regierung auf Lebenszeit ernannten Bürgermeister bekommt, der oft gar nicht aus dem Ort stammt, wird das nicht gut aufgenommen und schafft vielerorts böses Blut und Streit, was 18 48 in der Revolution gipfen wird. - In St Goar gehört zum seit 18 15 neuen Landkreis St Goar Bacharach, Boppard, Bodenbach, Halsenbruch, Niederheimbach, Obergondershausen, Oberwesel, Pfalzfeld, Stankt Goar und Wiebelsheim.

1815 Revolutionskriege - Bacharach hat 1.794 Einwohner, Nastätten hat 1.355 Einwohner, St Goar hat 1.108 Einwohner, Bad Ems hat 912 Einwohner, Katzenelnbogen hat 667 Einwohner und Birlenbach hat 474 Einwohner. - Das kurhessische Katzenelnbogen fällt an das Herzogtum Nassau. Bisher haben die örtlichen Pfarrer das Recht nach dem Tod des Schullehrers vier Wochen lang Bewerber einzuladen und in der Kirche im Singen und Orgelspielen zu prüfen, und die Wahl durch das Hohe Consitoium von Hessen Kassel bestätigen zu lassen. Die Einwohner wurden dann zum Unterhalt des neuen Lehrers gezwungen. - Hessen-Kassel tritt die Niedergrafschaft an Preußen ab und Preußen tauscht sie an Nassau, wodurch Nastätten, Miehlen, Katzenelnbogen und 32 weitere Orte unter das Amt Nastätten kommen, ausgenommen die linksrheinischen Gebiete mit St Goar und der Ruine Burg Rheinfels. - Das Gerichtswesen wird im Herzogtum Nassau neu geordnet. - In Holzappel übernachtet der monarchisch gesinnte Dichter Johann Wolfgang von Goethe (67) beim Bergwerksdirektor Schneider, wodurch dessen Haus den Namen Goethe-Haus bekommt. - Die Stadt Koblenz schenkt dem preußischen Kronprinz Friedrich Wilhelm IV von Zollern Preußen (St) (20) die Ruine Stolzenfels, die dieser aber noch nicht annimmt. - In Hahnstätten ist das Wasserschloss im Besitz von nassauer Herzog Friedrich August von Nassau Usingen (St) (77), der es mit dem Marschallswald seinem verdienten Minister und noch revolutionär eingestellten Freiherr Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (45) schenkt. - In Bärbach ist die Renovierung der bärbacher Klostermühle abgeschlossen und ein neuer Weiher vor dem Gebäude angelegt. - In Diez wohnt Sophie Maria Elisabeth Spieß, die mit dem erstgeborenen Sohn von Johann Wilhelm Buderus, Johann Christian Wilhelm Buderus, verheiratet ist, mit mit ihrem Sohn Georg Karl Theodor Buderus (07). - In Nassau wird am Spätrenaissanceschloß Stein ein achteckiger neugotischer Turm für rund 100.000 Taler angebaut, was bis in Folgejahr dauert. - In Frankfurt betreibt J Milani (--) eine Weinhandlung. - In Katzenelnbogen stirbt der in Saarbrücken geborene, evangelische ehemalige wiesbadener Stadtamtsmann und herzoglich nassauer Justizrat Wilhelm Christian Schmidt (62), der in Klingelbach begraben wird. Ihr in Saarbrücken geborene Sohn Karl Friedrich Schmidt (26) wird später Prräsident der Hypothekenbank in Frankfurt. - In Mudershausen wird eine herrschaftliche Ziegelhütte eröffnet. - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet die in Hoym geborene protestantische reformierte Besitzerin der Grafschaft Holzappel und von Schloß Schaumburg Fürstentochter Prinzessin Hermine von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (17) den in Florenz geborenen katholischen siebten römischdeutschen Kaisersohn Erzherzog Joseph von Habsburg Österreich (St) (39), der bereits 14 Jahre zuvor mit einer russisch orthodoxen russischen Zarentochter verheiratet war und mit ihr eine Todgeburt hatte, bei der auch die Mutter starb. Nach der Hochzeit zieht das Paar in das ungarische Ofen, wo sie zwei Kinder bekommen, wo aber auch nach zwei Jahren Prinzessin Hermine bei der Geburt ihres zweiten Kindes stirbt, die aber wegen ihres Glaubens nicht in Wien in der Familiengruft beerdigt werden darf. - In Katzenelnbogen stirbt der in Saarbrücken geborene fürstlichnassauer Ratssohn und herzoglichnassauer katzenelnbogener Justizrat Wilhelm Christian Schmidt (62) nach einem Jahr. Er wird in Klingelbach begraben. Sein Sohn Christian Heinrich Schmidt (22) ist Herzoglich Nassauischer Amtsakzessist in Katzenlenbogen alias Steuereintreiber, der wiederum im Folgejahr stirbt. Sein Sohn Ludwig Christian Schmidt (29) heiratet in Frankfurt Amalie Sophie Friederike Holzmann (20) und wird später Präsident der Hypothekenbank in Frankfurt. Sein Sohn Karl Schmidt (26) wird Herzoglich Nassauer Hofkammerrat. - In Limburg erstellt der Maler Friedrich Christian Reinermann (51) eine Ansicht von Limburg mit dem Dom von Osten. - In Dehrn erstellt der Maler Friedrich Christian Reinermann (51) eine Ansicht von der Burg Dehrn mit Dietkirchen im Hintergrund. - In Limburg wird mit dem Ausbau der Poststrasse Limburg~Weilburg begonnen. - In Nastätten übernachtet Karoline Bonaparte (33), ehemalige Königin von Neapel und Schwester von Napoleon (--), der man alle Titel und Vermögen abgenommen hat, im Gasthaus Zur alten Post Poststrasse 3 (20 23 Voba), auf ihrer Flucht von französischem Staatsgebiet nach Wien zu ihrem Lebensgefährten. - In St Goarshausen, das zu Nassau gehört, darf der Fährmann Christof Menges (--) nur ins preußische St Goar übersetzen und in St Goar der Fährmann Bernhard (--) nur nach St Goarshausen Passagiere mitnehmen. - Die Niedergrafschaft Katzenelnbogen wird preußisch um wenig später gegen Gebietsteile im Siegerland und Kreis Wetzlar an Nassau getauscht zu werden. - In Nassau besucht der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (66) während seiner Kur in Wiesbaden und einer Reise über die Stadt Idstein, Niederselters, Blessenbach, die Langhecke, Limburg und Holzappel Freiherr Heinrich Friedrich Karl von Stein (St) (58), den er abholt und nach Köln weiterreist. - In Bacharach wird der französische Posthalter und maitre de poste Franz Christian Wasum (--) als Wirt vom Gasthaus Posthof neuer königlichpreußischer Postmeister. - St Goar wird zur preußischen Kreisstadt erklärt, zu deren Kreis auch Bacharach gehört. - Weil zwischen Bingen am Rhein und Koblenz nur dass Teilstück Boppard~Koblenz der neuen Uferstrasse von den Franzosen fertiggestellt ist, beginnt Preußen ein größeres Straßenbauprogramm, das meist dem Verlauf der B 9 entspricht und wo preußische Meilensteine aufgestellt sind, die die Abstände zu den meist 3 nächsten größeren Städten nicht mehr, wie bei den früheren Meilensteinen der Poststrecke über Limburg in Stunden, sondern wie bei Brey am Rhein mit 1,5 Meilen nach Koblenz in Meilen und halben Meilen entsprechen 7.200 m bzw 3.500 m angeben. Alle 8 Ganzmeilensteine zwischen Bingen und Koblenz, bei der Drususbrücke in Bingerbrück, bei Niederheimbach, bei Oberwesel, bei St Goar Fellen, südlich und nördlich von Boppard, bei Brey und südlich von Koblenz, existieren 20 24 noch. Die preussischen Halbmeilensteine sind halb so hoch und zylindrisch, manchmal konisch. Es gibt auch vereinzelt Viertelmeilensteine.

1814 Revolutionskriege enden. - Völkerschlacht in Leipzig führt zu Kriegswende. - In Klingelbach besteht das Kirchspiel Klingelbach aus acht Gemeinden, in denen die von den durchziehenden Soldaten ausgelöste Fleckfieberepidemie alias Typhus, Lazarettfieber oder Nervenfieber 200 Einheimische tötet. - In Hahnstätten sterben 84 Einwohner an der Ruhr, die sich bei russische Soldaten angesteckt haben. - In Dehrn stirbt xxx von Greiffenclau, wodurch das Haus Sturmfeder von Oppenweiler das Schloss Dehrn erbt. - In Schierstein erbt der in Diez geborene Hofkammerratssohn, abgebrochene Jurist Friedrich Gustav Habel (22) das väterliche Vermögen, darunter in Wellmich Burg Maus, und beginnt mit seinem Hobby Archäologie. - Der preußische Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (71) zieht mit seiner Schlesischen Armee von Wiesbaden über die hohe Wuzel nach Bad Schwalbach, Richtung Katzenelnbogen und setzt am nächsten Tag bei Kaub mit 50.000 Soldaten, 15.000 Pferden und 182 Geschützen auf einer von russischen Pionieren bei Weisel abgeholzten Baumstämmen gebauten Ponton Schiffbrücke über den Rhein. Darunter der preußische Generalfeldmarschall Ludwig Yorck von Wartenburg (St) (55), nachdem die Franzosen auf der gegenüberliegenden Engelsburg aufgerieben wurden. Zwei Nachen werden von 15 Männern von St Goarshausen auf Fuhrwerke verladen und von den Franzosen unerreichbar über den Höhenzug nach Kaub transportiert, wo sie eingesetzt weden. Der st goarshausener Fährmann Christof Menges (--) setzt in Kaub mit seinem Sprengnachen Teile der Nachhut über, darunter 193 Mann, 22 Wagen und 48 Pferde. Danach baut er in Koblenz mit an der neuen Pontonbrücke. - In Braubach wird der in Frankfurt geborene königlich preußische Kammerherrensohn Wilhelm Gustav Adolph von Malapert von Neufville (27) neuer Amtmann. - In St Goarshausen Reichenberg wird ein Turm der Doppeltürme von Burg Reichenberg wegen Einsturzgefahr gesprengt. - In Bad Schwalbach erscheint als einzige Zeitung für die Region überhaupt die Varterländische Chronik. - In Dörnberg sind die Bergleute so unterbezahlt, dass sie vor und nach der Arbeit ihre kleinen Äcker bestellen müssen und dazu die ganze Familie mithelfen muss. Zur Vermeidung einer Existenzbedrohung besteht eine Knappschaft. Fast alle Bergleute leiten an der Silikose alias Staublunge und werden nicht älter als 50 Jahre. Alleine im Kirchspiel Dörnberg gibt es 40 Bergbauwitwen. - In Burg Schaumburg wird der herzoglich nassauer Amtmann abgezogen. - In Nassau wird im Schloß Stein Schloßstraße 1 ein Turm angebaut. - In Flacht sterben 114 Menschen an Typhus, wo im Vorjahr nur 30 und im Folgejahr 25 Menschen sterben. - In Katzenelnbogen wird der in Saarbrücken geborene fürstlichnassauer Ratssohn und herzoglichnassauer wiesbadener Amtmann Wilhelm Christian Schmidt (61) neuer Justizrat. - Der Schriftsteller Johann Isaak Gerning (47) erstellt sein Buch Die Heilquellen am Taunus mit Gedichten, die gesungen werden.

1813 Wetter: Typhusepidemie in Klingelbach durch durchziehende preußische und russische Truppen. - Revolutionskriege - Nach 7 Jahren wird die rechtsrheinische Niedergrafschaft Katzenelnbogen aus dem französischen Staatsgebiet herausgelöst. Der Ort Katzenelnbogen war nicht französisch. Die östlichen französischen Grenzorte waren von der Lahn im Norden nach Süden Bremberg, Kördorf, Roth, Niedertiefenbach, Rettert, Berndroth, Hohenstein, Bad Schwalbach, Hohe Wurzel, Schlangenbad. Französisch waren die Ämter Rheinfels, zu der auch St Goarshausen gehört, das Amt Reichenberg, das Amt Nastätten, das Amt Hohenstein, Miehlen und das Vierherrische mit Zentrum Pohl. - In Klingelbach stirbt der Volksschullehrer Philipp Peter Seyberth nach 51 Dienstjahren. - In Holzhausen an der Haide ist General von Hühnerbein (--) mit 4.000 Mann einquartiert. - In Limburg wird das katholische Franziskanerkloster aufgelöst. - In Limburg rastet der westfälische König Jerome Bonaparte (St) (27) im Gasthaus Zum weissen Ross in der Westerwaldstraße 2, kommt aber nicht mehr zum Essen, weil er vor den Kosaken fliehen muss. - In Limburg schließt das katholische Franziskanergymnasium. - In Kirberg logiert der preußische Generalfeldmarschall Ludwig Yorck von Wartenburg (St) (54) im Adelshof Bubenheimer Str. 3 (20 17 AltesRathaus). - In Bad Schwalbach übernachtet der preußische Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (70). danach zieht er nach Lipporn und die Weihergräben. - In Kaub übernachtet der preußische Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (70) im Gasthaus Stadt Mannheim Metzgergasse 6. - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet die in Kirchheimbolanden geborene verwitwete Prinzessin Amalie Charlotte Wilhelmine Louise von Nassau Weilburg (St) (37) in zweiter Ehe Freiherr Friedrich von Stein Liebenstein Barchfeld (36). - In Balduinstein wird auf Burg Schaumburg der Hofgärtnersohn und Lehrer Friedrich Gottlieb Schulz geboren. - In Scheidt wandern einige Einwohner aus. - In Niederneisen werden russische Soldaten einquartiert, die von der Bevölkerung unterhalten werden müssen. - In den limburger Vororten Aumenau, Offheim und Schadeck und Dehrn, die zum Großherzog Berg gehören und Limburg zur Grenzstadt machen, ändert sich die politische Lage, weil der Napoleon Neffe und neue berger Großherzog Napoleon Louis Bonaparte (07) das Großherzogtum Berg verliert, das von Preußen übernommen wird. Dessen Vorgänger und erste berger Großherzog Joachim Murat (46) wechselt die Seiten, kämpft nun gegen seinen Schwiegervater Napoleon (--) weil er sein Königreich Neapel behalten will. - In Kemel logiert der Adjutant von General Blücher und General York im Gasthaus Zum goldenen Hirsch später Schulhaus bei der Vorbereitung des Rheinübergangs. - In St Goarshausen übernimmt der aus der wittelsbachbayerischen Pfalz vertriebene mennonitische Pächter Jakob Unzicker (--) die Bewirtschaftung und Verwaltung der nassauer Domäne Offenthal und drei Jahre später sogar in die Bürgerliste von Reichenberg aufgenommen. - In Nastätten wird das Schloß Sohlern Hof Borngasse 12 mit Scheune Borngasse 14a (20 23 Evangelische Diakonie), zT in ein Lazarett umgewandelt. - In Mainz startet die in Wien geborene französische Kaiserin und österreichische Prinzessin Marie Luise von Habsburg Lothringen (St) (21) alleine ihre Rückreise nach Paris über Köln und Aachen. Sie ist seit drei Jahren mit dem auf Korsika geborenen Napoleon Bonaparte (St) (44) verheiratet, der in all den Kriegsjahren mit unzähligen Frauen ungeschützten Sex hatte. Sie hat sich angeblich in die arrangierte Ehe gefügt, weil er mit seiner ersten Frau Josephine de Beauharnais (50) keine Kinder zeugen konnte, und ihm bereits einen Sohn und einzigen legitimen Nachfolger Napoleon Franz Bonaparte (02) geschenkt, der allerding rote Haare und eine blasse Haut hat.

1812 Revolutionskriege - In Schloss Schaumburg an der Lahn stirbt Fürst Viktor II von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (45) ohne männlichen Erben, woraufhin sein in Schloss Schaumburg geborener unverheirateter Onkel Fürst Friedrich von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (71) als fünfter und letzter Fürst erbt, der aber kurz darauf in Bad Homburg stirbt, wo er in der Landgrafengruft begraben wird. - In Heidelberg tötet der in Diez geborene Hofkammerratssohn und Jurastudent Friedrich Gustav Habel (20) als Mitglied der Studentenverbindung Corps Nassovia Heidelberg einen Gegner bei einem Fechtduell, woraufhin er aus der Universität geworfen wird. - Der in Bad Schwalbach geborene hessenrotenburger Landgraf Karl Emanuel von Hessen Rotenburg (St) (66) stirbt in Frankfurt. - Der in Bad Ems Frücht geborene Räuberbandenführer der Räuberbande vom Main Philipp Friedrich Schütz alias Mannefriedrich (32) wird in Heidelberg wegen Raubmordes bei einem Überfall auf eine Postkutsche hingerichtet. - In Dornholzhausen richtet der neu zugezogene in Nieder-Florstadt geborene berühmte nieder-florstädter Orgelbauer Philipp Heinrich Bürgy (53) seine Orgelbauwerkstadt ein und führt von dort sein Geschäft weiter. - In Katzenelnbogen stirbt die im Saarland geborene Luise Fuhrmann (59), die Ehefrau des in Saarbrücken geborenen fürstlichnassauer Ratssohnes und herzoglichnassauer wiesbadener Amtmanns Wilhelm Christian Schmidt (59). Sie wird in Klingelbach begraben. - In Dörsdorf wird eine Brücke über den Dörsbach gebaut. - Im Herzogtum Nassau müssen nach den Chausseen im Vorjahr auch die Vizinalwege mit Obstbäumen bepflanzt werden, was bis 19 40 bleibt. Auch der Betrieb von Gemeindeobstbaumschulen wird Pflicht. Federführend sind der kronberger Oberpfarrer Johann Ludwig Christ (--) und der diezer Arzt Adrian Diel (56). - Der in St Goar geborene hessenkasseler Soldatensohn Georg Brunsig von Brun (23), der als 10 jähriger schon zum Militär ging und mit der Übernahme westfälischer Soldat wurde, zieht nach jahrelangen Kämpfen für Napoleon gegen Preußen als Capitain gegen Russland. - Im Wispertal beginnt der 17 90 noch zum bayerischen Freiherren erhobene ehemalige wetzlarer Reichskammergerichtsprokurator Freiherr Hans Carl von Zwierlein (--), der in Geisenheim im Rheingau viele große enteignete ehemalige kurmainzer Ländereien übernommen hat, auch die Kammerburger Mühle und den angeschlossenen Patvester Hof, zu dem das Fischereirecht an der Wisper gehört und Wiesen in Espenschied, Ransel und Welterod aufzukaufen.

1811 Revolutionskriege -  In Diez kommen die Gefangenen aus den aufgelösten Zuchthäusern Limburg und Weilburg an. Die Gefangenen werden in das Diezer Schloss eingesperrt und müssen in der neuen Diezer Zuchthausfabrik Marmor, darunter die nassauer Marmorgrenzsäulen, verarbeiten - Der auf Schloss Schaumburg geborene unverheiratete Prinz Friedrich von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (70) verzichtet auf das voraussichtliche Erbe, die Grafschaften Holzappel und Schaumburg. - In Fachingen läuft die Quellwasserpacht des diezer Kaufmanns August Theodor Pilgrim (--) aus. Die fachinger Quelle wird verstaatlicht. - In St Goar verkauft der französische Staat die Ruine Burg Rheinfels an den stgoarer Kaufmann Peter Glass (--). - In Dausenau verkauft der in Koblenz geborene Staatskanzler Fürst Clemens von Metternich (St) (38) die Ruine Sporkenburg. Sein Schwager und Neffe Grafensohn Aloys von Kaunitz-Rietberg (37) wird 18 22 nach tausendfachem sexuellem Mißbrauch und Vergewaltigung von hunderten Mädchen und Kinder ua eines Kinderballetts verurteilt. - Der gemeinschaftlich genutzte Märkerwald Fuchsenhöhle alias Fuchsehöll wird auf die 15 umliegenden Gemeinden aufgeteilt. Der neue Waldanteil der Gemeinde Klingelbach diesseits des Bachs alias Unterdorf und nördlich des Grabenbachs gelegen beträgt 43 Morgen 41 Ruten. Ebertshausen erhält 43 Morgen 48 Ruten Waldanteil. - In Nastätten wird die hessische Postexpedition im Gasthaus Zur Krone geschlossen. - 1 Pfund Ochsenfleisch kostet 11 Kreuzer, 3 kg gemischtes Brot 34 Kreuzer 2 Pfennig und ein Maß alias 1 Liter Lagerbier 3 Kreuzer. - Im Herzogtum Nassau müssen alle Chausseen, wo es möglich ist, mit Obstbäumen bepflanzt werden. - In Nastätten verliert das Gasthaus Zur Krone Römerstrasse 25 im Besitz von xxx Diefenbach (--) seine Funktion als protestantische fürstlich hessische Posthalterei mit Pferdewechsel und Poststation.

1810 Revolutionskriege - In Burgschwalbach sterben 12 Bewohner am Fleckfieber, das durch Läuse übertragen wird. - .In Bad Ems findet der Besitzer des ehemaligen Badehauses Steinernes Haus Ecke Lahnstraße/Grabenstraße eine verschüttet geglaubte Mineralquelle und legt Bäder an. - In Diez wird ein Oberappellationsgericht eingerichet. - In Diez wird der Lehrersohn und Theologe Ludwig Wilhelm Eibach geboren. - In Isenburg stoppt die Gemeinde wieder die Ruine der Burg Isenburg als Steinbruch zu verwenden. - In Ebertshausen ist die Hofanlage Ebertshäuser / Stracks Unterdorfstraße 14/16 aus dem Besitz der bademser Posthalterfamilie Goedecke an eine Erbengemeinschaft aus Obereinnehmer Jean Herpell aus St Goarshausen, Kommerzienassessor Johann Renand Herff von St Goar und einem Major Buère von Schönhofen bei Bockenheim übergegangen. - In Limburg ist der Ausbau der Lahn bis Weilburg abgeschlossen, wodurch eine durchgehende Flussschifffahrt ermöglicht ist. - In Bacharach wird der Jurist und Heimatschriftsteller Johann Josef Kewer geboren. - Der in St Goar bürgerlich geborene lutherische Amtmannsohn und Jurist Julius Wangemann später Julius von Sparre (27) hat es geschafft sich einen Adelstitel zu besorgen und nennt sich Julius Wangenstein von Sparre, wobei von Sparre ein alter schwedischer  Adelstitel ist.

1809 Revolutionskriege - In Limburg werden die Vororte Aumenau, Offheim, Dehrn und Stadeck mit dem Großherzogtum Berg inoffiziell französisches Staatsgebiet, weil der Napoleon Neffe Napoleon Louis Bonaparte (03) neuer Großherzog von Berg wird. Die Niedergrafschaft Katzenelnbogen ist offiziell französisches Staatsgebiet. - Bad Schwalbach hat 1.455 Einwohner, davon 80 Juden und Niedermeilingen hat 223 Einwohner. - In Nastätten gibt es 323 Strohdächer, in Kördorf 138, in Roth 104, in Niedertiefenbach 78, in Herold 76, in Berndroth 44 Strohdächer auf Häusern von 106 strohgedeckten Gebäuden, in Reckenroth 25 Strohdächer auf Häusern von 61 strohgedeckten Gebäuden. - In Diez wird die Lateinschule in der Pfaffengasse geschlossen. - In Diez wird das Prügeln von Gefangenen im Zuchthaus verboten. Dafür müssen die Gefangen arbeiten. - Im Herzogtum Nassau wird nach dem Rücktritt des bei Worms geborenen Hans Christoph Ernst von Gagern (43) der an der Donau geborene Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (39) alleiniger Leiter der Regierung. - Miehlen verliert den Status als Amt Miehlen. Miehlen wird dem Amt Nassau unterstellt. - In Nassau zieht der Soldat Karl Friedrich May (--), der vom Hof Mauch stammt, mit Napoleon (--) nach Spanien, wo er verwundet und in einem Kloster gesundgepflegt wird. Er verbringt weitere zwei Jahre bevor er zurückkehrt. - Die Bäderstrasse wird von Bad Schwalbach über Kemel und Holzhausen bis nach Singhofen unter niederkatzenelnbogenfranzösicher Administration chausseeartig angelegt. - Der in St Goar geborene hessenkasseler Soldatensohn Georg Brunsig von Brun (20), der als 10 jähriger schon zum Militär ging und mit der Übernahme westfälischer Soldat wurde, kämpft für Napoleon gegen Preußen.

1808 Revolutionskriege - In Ebertshausen brennen zwei Scheunen nieder. Die Schuldigen laut Amtmann Kramb: Böse Geister. - Im Herzogtum Nassau wird die Leibeigenschaft aufgehoben. Alle Grundherren haben plötzlich keine leibeigenen Arbeiter mehr. Ebenso befürchten die Bauern neue Steuern. - In Assmannshausen wird das Wirtshaus Zur Krone eröffnet. - Alle französischen Juden müssen ihre verwirrende Namensgebung, bei der bei jeder Generation der Vornamen des Vaters neuer Familienname wird, aufgeben und vererbliche Familiennamen annehmen, wobei sie sich auch nach Belieben neue Namen aussuchen können, was bei der Unterschrift zu Problemen führt, da viele, besonders Frauen nicht schreiben, und manchmal nur hebräisch schreiben können. - In Diez wird der elsäßer Porträtmaler, ehemalige hessenhomburger Hofmaler Friedrich Ludwig Schrumpf (43) nassauer Landbaudirektor. - In Hausen über Balduinstein kauft Freiherr xxx von Stein (--), das säkulariserte mit einer Mauer umgebene Hofgut Hausen, Hausen 6, vom limburger st georg kloster Kanoniker xxx Berghofen (--), das dieser selbst als Wohnhaus inmitten seiner großflächigen verwilderten und nicht mehr bewirtschafteten und deshalb billig erworbenen hausener Weinberge erbaut hat und baut es im mittelalterlichen Stil zu einer kleinen Burganlage mit Scheune und Stall und mit einer kleinen Parkanlage mit Garten mit Wegen und drei kleinen Weihern um. - In Limburg beginnt man mit dem Ausbau der Lahn bis Weilburg, wodurch eine durchgehende Flussschifffahrt ermöglicht wird, was zwei Jahre dauert. Im Herzogtum Westphalen wird eine königlich westphälische Landespost nach französischem Muster eingerichtet. Die thurn und taxis Posten werden verboten. - In Preußen wird die Gebühr von 2 GuteGroschen pro Pferd und Meile bei Lohnfuhrzetteln der Post auf die Hälfte herabgesetzt. Es wird auch nicht mehr nach der Anzahl der beförderten Personen gefragt, da die Scheine für die ganze Reise, auch wenn diese mehr als einen Tag dauert, gültig sind und sie müssen nicht mehr auf jeder Poststation neu gelöst werden.

1807 Revolutionskriege - Burg Hohlenfels wird von den Franzosen besetzt. - Holzhausen an der Haide ist durch den Krieg völlig verschuldet und die Straßen sind in katastrophalem Zustand. - In Nastätten wird der Galgen abgerissen, der offizielle Galgen des Amtes Reichenberg. - In Wiesbaden wird für die nassauer Postroute über die Posthalterei Zur Hühnerkirche nach Limburg zusätzlich eine schnellere zweispännige Postkalesche in der Nachwoche der reitenden Post für die herrschaftlichen Pakete und Gelder, aber auch damit das reisende Publikum bequemer unterwegs ist, eingeführt.  - In Bacharach baut der französische Posthalter und maitre de poste Franz Christian Wasum (--) als Wirt vom Gasthaus Posthof eine Brauerei an. - Kaub wird Burg Gutenfels von Herzog xxx versteigert.

1806 Das HRR lösst sich auf. - Revolutionskriege - Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (38) in Biebrich und Wiesbaden und sein kinderloser Vetter Fürst Friedrich August von Nassau Usingen (St) (68) lassen von der Thurn und Taxis Post eine innerhalb von drei Jahren erbaute neue rechtsrheinische Postkutschenroute Neuwied~Köln-Deutz eröffnen. Wegen der schlechten Wege, gab es bisher auf dieser Strecke nicht einmal eine reitende Post. Rechtsrheinische Poststationen an den Fährstationen waren bisher nur Relaisstationen ohne Pferdewechsel und Aufbewahrungsorte für Briefpost. - In Lahnstein werden die Schutzgeldzahlungen für Juden erhöht. - Das Herrschaftsgebiet des in Nassau geborenen Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein (St) (49) wird dem Herzogtum Nassau angeschlossen alias mediatisiert. - Die rechtsrheinische Niedergrafschaft Katzenelnbogen kommt als Pays réservé unter französische Verwaltung, zu der der Ort Katzenelnbogen nicht gehört. Die östlichen französischen Grenzorte sind von der Lahn im Norden nach Süden sind Bremberg, Kördorf, Roth, Niedertiefenbach, Rettert, Berndroth, Hohenstein, Bad Schwalbach, Hohe Wurzel, Schlangenbad. Französisch sind die Ämter Rheinfels, zu der auch St Goarshausen gehört, das Amt Reichenberg, das Amt Nastätten, das Amt Hohenstein, Miehlen und das Vierherrische mit Zentrum Pohl. - Der souveräne Staat Nassau ensteht gemäß der Rheinbund Akte. - In Holzhausen wird angeordnet eine wöchentlich dreitägige und 3 stündige Sommerschule abzuhalten. Das Schulzimmer ist die Wohnung des Lehrers, wo äußerst notdürftig Tische und Bänke aufgestellt werden. Die Winterschule findet montags, dienstags, donnerstags und freitags statt. Drei Stunden vormittags und drei Stunden nachmittags. Mittwochs und samstags nur 3 Stunden vormittags. Es gibt eine Woche Osterferien. Es gibt Religion, Lesen, Schreiben, Rechnen und Singen. Lehrbücher sind die Bibel, das Hessische Gesangbuch, Luthers kleiner Katechismus und der Jakobische Katechismus, Rochows Kinderfreund, Wagners Handbuch und das Verstandesbuch von Spieker. - In Bad Schwalbach beginnt der Kaiserliche französiche Präfek Balthasar Pietsch (--) das Territorium des Pays réservé de Catzenellenbogen zu regieren. - Die Leibeigenschaft der Bauern wird aufgelöst. - Die Grafschaft Holzappel von Fürst Victor II von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (41) wird herzoglich nassauer Amtssitz, den der diez Amtmann verwaltet. Er behält aber die standesrechtlichen Privilegien. In Burg Schaumburg stirbt der drittälteste Fürstensohn Prinz Karl Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (83), verheiratet mit Prinzessin Eleonore von Solms Braunfels (St) (72). - In Diez wird das Gefängnis im Schloss Diez erweitert. - In Wellmich wird Burg Maus auf Abbruch an den nassauer Hofkammerrat Christian Friedrich Habel (59) und seinen in Diez geborenen Sohn Friedrich Gustav Habel  (14) verkauft. - In St Goarshausen wird Burg Katz und in Kaub wird Burg Gutenfels von französischen Truppen gesprengt. Auf Burg Katz müssen nastättener Bürger helfen. - Kirberg verliert seinen Amtssitz. Amtsgeschäfte werden nun in Limburg abgewickelt. - Miehlen wird französisch verwaltet. - In Bad Ems kauft der bademser Posthalter Johann Heinrich Goedecke (--) das Hotel Vier Türme. - Die Marmorindustrie an der Lahn erfährt einen ungewöhnlichen Aufschwung. - Die Niedergrafschaft Katzenelnbogen gerät unter französische Verwaltung. - In Nastätten bleibt Oberschultheiß Recken Leiter des neu eingeführten fürstlichen Amtes Nastätten. - Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird französisch, weshalb mit der Säkularisation die immer noch katholischen klösterlicharnsteiner Besitzungen bei Obertiefenbach aufgelöst werden. Auch die Adeligen verlieren alle ihre Privilegien verlieren. - In Allendorf bei Katzenelnbogen ist der Marmorsteinbruch nicht mehr abbauwürdig. - In Katzenelnbogen  Wasenbach verliert nach 102 Jahren der adeligen xxx Boos von Waldeck (St) (--) seinen Lehnsbesitz. - In Flacht wird das Gericht aufgegeben und von der Landesoberschultheißerei  in Diez übernommen. - In Limburg bricht der Postverkehr über den Westerwald ein, weil Limburg Grenzstadt zu den Fürstentümern Siegen, Dillenburg und Hadamar wird, die mit ihren Dörfern Aumenau, Offheim und Schadeck und Dehrn an das neu geschaffene Großherzogtum Berg des Napoleon Schwagers neuer berger Großherzog Joachim Murat (39) fallen, der alle thurn und taxis Poststationen schließen lässt. - In Neuwied verliert der eigens dafür aus der preußischen Armee ausgetretene Fürst Johann August Karl von Wied Neuwied (St) (27) schon nach etwas mehr als einem Jahr wieder seine souveräne Herrschaft Wied Neuwied an das Herzogtum Nassau, woraufhin er zur preußischen Armee zurückkehrt. Er ist Herr von Runkel. - In Nastätten wird der Galgen, der als Hinrichtungsstätte des Amtes Reichenberg gedient hat, abgebrochen. - Bad Schwalbach wird herzoglich nassauer Amtssitz und löst den Amtsitz Hohenstein ab. - Das zu Nassau-Usingen gehörige Amt Braubach mit Braubach, Dachsenhausen, Gemmerich, den Höfe Hinterwald, Ober-Falkenborn, Unter-Falkenborn und Dinkholder Mineralbrunnen wird um die benachbarten Reichsritterschaften  Fachbach, Miellen, Frücht und Osterspai erweitert. Der braubacher Amtmann xxx (--) verwaltet auch die nicht zu seinem Amt gehörigen Ämter Nievern, Oberlahnstein und Wellmich, die erst später dem Amt Braubach zugeschlagen werden.

1805 Revolutionskriege - In Diez ist Adolf Wuth Hofapotheker. - In Diez ist der Amtmann und Landesoberschultheiß Justizrat Conradi oberster Chef des Stadtgerichts. Ihm dient der Stadtwachtmeister Bopp. Keck ist Marktmeister. Justizrat Conradi ist auch Chef des Arbeitshauses und Zuchthauses, dessen Zuchtknecht Daniel dort für Ordnung sorgt. - In Hahnstätten gibt es den ordentlichen Advocaten alias Rechtsanwalt Stotz. - In Diez kommen reitende Posten alias Postboten aus zwei getrennten Regionen an, wobei die erste, die oberländische von Frankfurt und Koblenz über Nassau sonntags und mittwochs morgens um 10:00 Uhr ankommt und dienstags und sonnabends nachmittags um 06:00 alias 18:00 Uhr abgeht, von Frankfurt, Mainz, Wetzlar und Koblenz über Limburg montags und freitags morgens um 03:00 Uhr ankommt und sonntags donnerstags abnds um 07:00 alias 19:00 Uhr abgeht, und die zweite, die niederländische, die montags und freitags morgens um 11:00 Uhr ankommt und sonntags und donnerstags abends um 07:00 alias 19:00 Uhr abgeht. - In Nassau kommen die reitenden Posten aus dem ganzen Reich jeden Morgen um 02:00 Uhr an und gehen alle sofort wieden nach Koblenz und in die Niederlande ab. Auch um 04:00 Uhr kommen jeden Morgen Posten aus den Niederlanden, Köln und Koblenz an und gehen sofort wieder ab. Dienstags und sonnabends abends um 08:00 alias 20:00 Uhr kommt die Post von Dillenburg, Limburg und Diez an, die aber erst sonntags und mittwochs früh um 05:00 wieder ab bzw zurückgeht. - In Kirberg kommt die kaiserliche reitende Post montags und donnerstags morgens von Limburg und geht nach Wiesbaden ohne genau Zeitangabe und geht am selben ebenfalls ohne genaue Zeitangabe wieder zurück. - In Kirberg kommt der diezer Bote donnerstags morgens an und kehrt danach wieder zurück. - In Kirberg geht montags und freitags die sogenannte Ordonanz nach Limburg um die kirberger Postbriefe abzuholen. - In Hilchenbach gibt es eine Kalkbrennerei und eine Ziegelbrennerei. - In Freiendiez gibt es eine herrschaftliche Papiermühle. - In Holzheim gibt es eine Hammermühle. - In Oberndorf gibt es die Leopoldiner und Neuborner Kupferhütte. - In Singhofen gibt es die Höfe Bubenborn und Obergudenau. - Bad Ems ist ein Amt Ems oder Vogtei Ems und hat 2 herrschaftliche Badehäuser. Das Dorf Ems ist selbstständig. - Der Oranien-Nassauischer Adreß-Calender für das Fürstentum Diez, das Fürstentum Hadamar und das Fürstentum Siegen wird ausgegeben. Auf Seite zwei folgt der dreiteilige Calender. Der deutsche zeigt das Jahr 18 05, der französische das Jahr 13 der Republik und der jüdische das Jahr 5.565 der Welt. Danach die Lebensdaten des oraniennassauer Herrscherhauses. Dem folgt die Regierung mit den Ministern in Dillenburg, alias Wirkliche Geheime Räthe: Seine Excellenz Herr Johann David von Passavant Passenburg (--) ist Regierungspräsident. Seine Excellenz Herr Wolfgang Friedrich von Schenck (--) ist Regierungsdirector. Danach folgen die Geheimen Regierungsräte: ua Johann Wilhelm Chelius (--) in Diez und Friedrich Ernst Senfft von Pilsach, Freiherr Georg Ernst Ludwig von Preuschen Liebenstein (40), Andreas Alexander Pagenstecher, Friedrich Franz Ludwig von Pestel und Wolfram Ludwig Burchardi. - In Boppard ist die im katholischen St Martin Kloster außerhalb der Stadt betriebene Lateinschule, die seit 17 65 zur Ausbildung von Schülern für die Existenzsicherung ihres Ordens genutzt wird und seit dem Vorjahr als Ecole commune alias Gemeindeschule betrieben wird, ins säkularisierte in der Stadt gelegenen Karmeliterkloster umgezogen, wo bereits die vom vertriebenen katholischen münstermeifelder Domdekan Bausch (--)  18 00 als private katholische Erziehungsanstalt mit Internat für eine Ausbildung der männlichen Elite gegründete Privatschule mit Internat mit vier Lehrern, darunter nur einem namens Deynet (--) aus Boppard und seit 18 03 umgewandelt in eine von der Stadt betriebene Sekundärschule später Gymnasium ohne seinen Gründer betrieben wird. In der Reihenfolge der Bedeutung für die Stadt bzw der vielen noch klerikalen Lehrkräfte gibt es die Schulfächer: Religion, Deutsch, Französich, Latein, Geographie, Geschichte, Mathematik, Naturgeschichte, Schönschreiben, Rechtschreiben, Zeichnen, Musik und Tanzen für allerdings nun Mädchen und Jungen. Für die Lehrer werden Lehrerwohnungen eingebaut.

1804 Revolutionskriege - In Oberselters wird die Mineralwasserquelle wieder geschlossen. - In Mudershausen wird eine Musterobstbaumschule eingerichtet. - In Diez bietet der Pomologe Adrian Diel (48), der im Haus Eberhard Pfaffengasse 27/29 lebt, einen Kathalog mit seinen zahlreichen Obstsorten an. - In Kirberg wird ein Krankenhaus eröffnet. - In Bad Schwalbach wird die katholische kurmainzer Kammerherren- und Jägerhauptmanntochter Freiherrentochter Maria Josepha von Hausen geboren. - In Rückershausen wird die Holzbrücke über die Aar renoviert. - In Nassau lässt der im Wallerstein an der Donau geborene nassauusingische Regierungspräsident Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (34) die Besitzungen von Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein (47) besetzen, muss sie aber nach kaiserlichem Einspruch wieder freigeben, was zu jahrelangem Streit führt. - In Frankreich wird für den Strassenverkehr das Rechtsfahrgebot eingeführt. - In Nassau wird ein Fachwerkwohnhaus Am Eimelsturm 3 gebaut. - In Schloss Schaumburg an der Lahn wird die Fürstentochter Prinzessin Ida von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) als Tochter des auf Schloss Schaumburg an der Lahn geborenen Fürst Victor II von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (397) und Fürstentochter Prinzessin Amalie von Nassau Weilburg (St) (28) geboren. - Die von Frankreich sequestrierten alias zwangsgeöffneten Besitzungen der Familie von Eltz werden an ihren Verwalter Karl Deynet (--) verkauft. - In Wiesbaden wird die Uniform der Nassauer Post festgelegt. Für das Livree der Postillons bestimmt man, dass der Rock von dunckelblauem Tuch sein soll, davon der Kragenaufschlag ziegelrot und das Wappen auf weißes Blech ausgeschlagen werden muss. Der runde Hut muss eine silberne Tresse haben und die Schnüre am Posthorn müssen blau und ziegelrot sein. Ob die Postbediensteten auf dem Land eine besondere Uniform bekommen, weiß man noch nicht. - In Neuwied tritt Fürst Johann August Karl von Wied Neuwied (St) (25) aus der preußischen Armee aus und übernimmt seine souveräne Herrschaft Wied Neuwied. - In Darmstadt wird durch ein Abkommen mit der überregionalen Thurn und taxis Post für die Koordination mit dem wiederbelebten regionalen herrschaftlichen Postinstitut Landgräflich hessendarmstädter Post eine hessendarmstädter Oberpostdirektion eröffnet. - In Boppard hat der Maire de Boppard alias Bürgermeister Knoodt (--) die Lateinschule im katholischen Franziskanerkloster St Martin zu einer Ecole commune alias Gemeindeschule gemacht. Die nicht geflüchteten beiden katholischen Präfekten Pater Philippsen (--) und Pater Cloodt (--) lobt er für ihr Engagement und ihren Umzug in die Räumlichkeiten des säkularisierten Karmeliterklosters in der Stadt. - In Kaub wird die Invalidenstation für französische Verwundete auf Burg Gutenfels aufgegeben.

1803 Revolutionskriege - Französische Säkularisation in den eroberten deutschen Gebieten. Die meisten Mönche fliehen. Einige bleiben als Französischlehrer. - In Boppard fliehen die katholischen Franzikanerpater aus dem Kloster St Martin. Nur Pater Philippsen (--) und Pater Cloodt (--) bleiben. Auf dem Gebiet des Herzogtum Nassau gibt es 26 Klöster. - Kloster Arnstein wird säkularisiert und aufgehoben. - Aus den Ämtern Katzenelnbogen und Burgschwalbach mit dem Gericht Kettenbach und dem Dorf Schiesheim wird das neue Amt Katzenelnbogen gebildet. - In Boppard versucht die Stadt die außerhalb der Stadt im Franziskanerkloster St Martin untergebrachte Lateinschule, die dort für die Sicherung der Existenz des Ordens einige wenige männliche Schüler unterrichtete, in die Stadt in das säkulariserte Karmeliterkloster zu holen, wogegen sich das katholische Kloster wehrt und zwei Jahre hinauszögert. - Niederselters und Oberselters kommen in das gemeinsame Fürstentum Nassau Weilburg, weshalb Oberselters seine Mineralquelle wieder öffnen darf und es nun Auseinandersetzungen zwischen den beiden Orten gibt. - In Limburg fällt das katholische Stift St Georg an das protestantische Haus Nassau-Usingen. - Fachingen leidet unter einem Ausbleiben von Reisenden. Die fachinger Quelle gilt als Gesundbrunnen an der Lahn. Man feiert das Fest zu Ehren der Geburt der Landestochter von xxx mit einem Wettrennen mit Pferden, Eseln und in Säcken. Ein Esel kommt ohne Reiter durchs Ziel. Ein Junge in einem am Hals zugeschnürten Sack stürzt zwei Schritte vor dem Ziel. Die Fürstin sitzt in Schloss Oranienstein. - In Bad Ems bleiben die jährlichen Badelisten wegen der ungeklärten Besitzverhältnisse zwischen Nassau und Hessen-Darmsstadt ungedruckt. - Die pariser Mode verlangt laut der Zeitung für die elegante Welt im dritten Jahrgang nach längerer Zeit von weiten und luftigen Kleidern wieder strengste Schnürmode und gerougte Wangen. - In Bad Schwalbach wird der katholische eltviller Stadtdirektorensohn Ludolf von Langen geboren. - In Lahnstein wird die ehemalige kurmainzer und säkularisierte Burg Lahneck dem nassauer Amtmann Peter Ernst von Lassaulx übergeben. - Die Herrschaft Langenau wird mediatisiert und fällt an das Fürstentum Nassau Usingen, wodurch die Zahlung der Rittersteuer an die Burggrafschaft Friedberg per fürstlichem Edikt verboten wird. Ihr Besitzer, der Industrielle xxx von Marioth, behält einen Privilegierten Gerichtsstand, verliert aber die hoheitlichen Rechte einschließlich der Patrimonialgerichtsbarkeit. - Der im Wallerstein an der Donau geborene nassauusingissche geheime Rat Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (31) wird nassauusingischer Regierungspräsident. - In Klingelbach wird der Tod von Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (68) für die Herrschaft Katzenelnbogen von der Kirchenkanzel verkündet und eine 4 tägige Trauer angeordnet. - In Schadeck wird die Burg Schadeck ein zweites Mal geschleift, insbesondere der Nordflügel. - In Nastätten wird die Leiche vom verstorbenen Räuber Schinderhannes Johannes Bückler (++), dem schon vor seiner Hinrichtung ehrenvolle Absichten im Kampf gegen Napoleon in mindestens zwei völlig frei erfundenen Biographien angedichtet, aber 94 Straftaten bis hin zu Mord und Raubmord nachgewiesen wurden, Richtung Miehlen überführt. - In Bad Schwalbach wird der Rechtsanwalt Johannes Bückler (++), als Sohn des in St Goar geborenen eltviller Stadtdirektors und hessenrheinfelser Kanzleidirektorensohnes Heinrich Hermann Joseph von Langen (30) und der Kaufmannstochter Barbara Therese Verflassen (--) geboren. - In Limburg gründet xxx Cahensly (--) einen Lebensmittelgroßhandel. - In Nastätten übernachtet der französische königliche Anwaltssohn und französische Revolutionsgeneral und spätere schwedische König Karl XIV Johann von Bernadotte (St) (40), dessen Ehefrau eine ehemalige Verlobte von Napoleon (--) war, unvorhergesehen im Gasthaus Zur alten Post Poststrasse 3 (20 23 Voba). - In St Goar wird die Römerstrasse zur breiten und fast hochwasserfreien Uferstraße Route Napoleon ausgebaut. - Das Amt Braubach mit Braubach, Dachsenhausen, Gemmerich, den Höfe Hinterwald, Ober-Falkenborn, Unter-Falkenborn und Dinkholder Mineralbrunnen wird durch den Reichsdeputationshauptschluss als Ersatz verlorenen linksrheinische Gebiete Nassau-Usingen zugesprochen, aber noch von der Regierung in Wiesbaden aus verwaltet. - In St Goar wird der Arzt Johann Samuel Eduard d'Alton als Sohn des in Venetien geborenen und in Wien aufgewachsenen Arztes, Philosophen und Künstlers Joseph Eduard d'Alton (22) geboren. - In Kaub zeichnet der in Flörsheim geborene Maler Christian Georg Schütz der Vetter (45) die Zollburg Pfalzgrafenstein von Kaub aus. - In Obernhof wird das katholische Kloster Arnstein aufgelöst, womit auch sein aus einem Wohnhaus, zwei Scheunen und Stallungen bestehender weilburger Dominalhof Köbelerhof durch die Bauern Jacob Bruchhäuser und Adam Debusmann in Erbpacht übernommen wird.

1802 Revolutionskriege - Napoleon legt die Bäderstraße an. - In Limburg wird der Räuberhauptmann Schinderhannes Johannes Bückler (24) nachdem er im Morgengrauen in Wolfenhausen durch den kurtrierer Hofgerichtsrat und limburger Amtsverwalter Fuchs bei Tagesanbruch mit falschem Namen aufgespurt und verhaftet wurde, vom kaiserlichen Heer eingezogen, und als Soldat nach Frankfurt überführt, wo er in der Hauptwache im Schanzerloch im Untergeschoss eingesperrt wird und ans französische Mainz ausgeliefert wird. - In Schloss Schaumburg an der Lahn wird die Fürstentochter Prinzessin Emma von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) als Tochter des auf Schloss Schaumburg an der Lahn geborenen Fürst Victor II von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (37) und Fürstentochter Prinzessin Amalie von Nassau Weilburg (St) (26) geboren. - Burg Hohlenfels wird von den Franzosen besetzt. - Das kurtrierische Elz kommt an das Fürstentum Nassau Weilburg. - In Strüth wird das katholische Männerkloster Schönau säkularisiert und der Männerkonvent aufgelöst. Das Kloster Schönau wird Eigentum des Hauses Nassau. - In Hohlenfels übernimmt die Familie Schmidt die Burg. - In Limburg übernimmt Friedrich-Wilhelm von Nassau-Weilburg die Herrschaft. - In Diez tritt der in Den Haag geborene englische Königsenkel Fürst Wilhelm V von Nassau Oranien  (St) (53) die Abteien Corvey und Fulda an seinen Sohn Wilhelm Friedrich von Nassau Oranien (St) (30) ab. - Die Stadt Koblenz erhält die Burg Stolzenfels. - Klingelbach kommt zu Nassau-Usingen. - Katzenelnbogen kommt an Nassau-Usingen. - In Katzenelnbogen meldet der Schultheiß Kramb, dass die Ämter Catzenelnbogen-Braubach von hessen Darmstadt an Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (67) fallen. Das Amt Katzenelnbogen übernimmt der fürstliche Rat Rößler, der von Nastätten kommend erst nach Klingelbach in die Kirche reitet und dann in Katzenelnbogen im Rathaus die Herrschaft Katzenelnbogen in Besitz nimmt. - Die rechtsrheinischen Gebiete der geistlichen Fürstentümer Mainz und Trier werden aufgeteilt. - Die Bürge-Meister- Ämter alias Bürgermeisterämter werden abgeschafft. - In Bettendorf werden für den Bau der Bäderstrasse Steine vom Römerkastell Pfarrhofen abgetragen. - In Katzenelnbogen errichtet man wegen zu vieler Schüler einen Anbau an das Schulhaus. - Der nassauusinger Fürst Friedrich August von Nassau Usingen (St) (64) übernimmt den katholischen trierer Besitz um Limburg. - In Klingelbach wechselt die Herrschaft von Hessen-Darmstadt zur Herrschaft von Nassau-Usingen. - In Miehlen beginnt man mit der Suche nach Schiefer im Steinskopf.

1801 Revolutionskriege - In Diez bezieht der in Den Haag geborene englische Königsenkel und ehemalige als unfähig geltende niederländische Statthalter, der 17 95 vertreiben wurde und nach England floh, Fürst Wilhelm V von Nassau Oranien  (St) (53) das Schloss Oranienstein als Residenz des als Entschädigung für die niederländische Statthalterschaft neu eingerichteten Fürstentums Nassau-Oranien-Fulda. Er beauftragte den in Weilburg geborenen Friedrich Ludwig von Sckell (51) einen englischen Garten anzulegen. Er erhält die aufgehobenen Abteien Corvey und Fulda. - Der in Ehrenbreitstein geborene frankfurter Kaufmannssohn und Schriftsteller Clemens Brentano (23) verbreitet das Kunstmärchen Lore Lay alias Loreley in seinem Roman Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter, einer Ballade über Lore Lay, die Männer so sexuell verzückt, dass sie nicht mehr rational denken können und deshalb für eine Zauberin gehalten wird und die sich schließlich aus Liebeskummer vom gleichnamigen Felsen stürzt, das im Folgejahr fertiggestellt wird. - Das Erzbistum Trier wird auf den rechtsrheinischen Teil beschränkt. - In Limburg verliert der in Bad Camberg geborene Freiherr Friedrich August Schütz von Holzhausen (29) das Amt als Chef der Oberlandeskommission, die den verbleibenden rechtsrheinischen  trierer Kurstaat alias das Erzbistum Trier verwaltet. - In Vallendar überfällt der in Grefrath geborene Räuberhauptmann Mathias Weber (23) mit seiner Bande ein nahegelegenes Gasthaus.  - Der in Ehrenbreitstein geborene frankfurter Kaufmannssohn und Schriftsteller Clemens Brentano (23) schreibt sein Werk Zu Bacharach am Rheine.

1800 In Limburg setzt der Schöffe und Ratsherr Anton Busch (37) durch, dass seine Kinder Privatunterricht nehmen dürfen. - In Laurenburg wird das Schoss Laurenburg vom auf Schloss Schaumburg an der Lahn geborenen Fürst Victor II von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (35) als Sommersitz errichtet. - In Burg Hohlenfels wird eine Revierförsterei untergebracht. - In Nastätten erlaubt der in Bad Schwalbach geborene Landgraf Karl Emanuel von Hessen Rotenburg (St) (54) eine Amts-Apotheke und siedelt einen Landphysicus, den Arzt xxx Fenner (--) an. - In Nassau wird das Buderus Haus Schloßstrasse 3 erbaut. - In Attenhausen ist die Stemmelmühle als Getreidemühle neu erbaut, an der auch ein Backhaus angeschlossen ist. - Lohrheim hat 194 Einwohner. - In Katzenelnbogen werden über das Gericht Verkäufe freiadeliger Güter abgewickelt. - In Limburg erstellt der Maler H Demer (--) eine Ansicht von Limburg mit dem inneren Brückenturm, dem Löhrtum und dem Grünen Haus. - In Hahnstätten gibt es an der Ecke Klapperfeldstrasse/Marktstrasse eine Nagelschmiede (20 23 Textilhaus Hennemann). - In Neuwied wird nach dem in Grefrath geborenen Räuberhauptmann Mathias Weber (23) gefahndet. - In St Goar beginnt man die Stadtmauer zum Rheinufer und dabei den Rundturm abzureißen. Die französische Besatzung setzt den stgoarer Juden xxx (--) als Maire alias Bürgermeister ein. - In Burgschwalbach lässt das hochfürstliche Oberforstamt durch den Feldmeister Brühl (--) die Märkerhecken der burgschwalbacher Gemarkung, die Gartenhecke, die Schlosshecke, die Ziegenhecke und die Forstwiese neu vermessen. Man mißt von den Hoheitssteinen ab und notiert auch Birken, junge Buchenanpflanzungen und Wacholdergebüsch. Es gibt ua den Lindweg die Forstwiese und den Pfaffenweg. Die Schloßhecke ist ein lichter Fichtenwald. In der Ziegenhecke stehen vereinzelt Eichen. Norden ist auf der Zeichnung in der linken oberen Ecke.

1799 Revolutionskriege - In Bad Ems gibt es 9 jüdische Familien. - Burg Ehrenbreitstein wird von den Franzosen erobert und die 5 Meter lange und 275 Jahre alte Belagerungskanone Greif nach Paris abtransportiert. - In Dahlheim beendet der Schullehrer Antonius Emmel (--) seinen Schuldienst. Sein Nachfolger Hubertus Nick übernimmt 46 Schüler, von denen jeder jährlich einen Gulden und 2 Brote und täglich zwei Scheit Holz abliefern muss. Unterricht wird von Allerheiligen im November bis Ostern im April für die 7 bis 12 Jährigen gehalten. - In Schupbach findet ein Räuberkongress statt, da hier durch das Zusammentreffen von mehreren Herrschaftsgrenzen durch schnelle Flucht eine Strafverfolgung fast unmöglich wird. - In Bad Schwalbach gibt der bei Marburg geborene Lehrersohn und hessenrotenburger geheimer Rat Johann Heinrich Christoph Matthias Fenner von Fenneberg (25) seinen Posten als Landphysikus alias Landarzt auf und geht nach Nastätten. - In Katzenelnbogen werden über das Gericht Verkäufe freiadeliger Güter abgewickelt. - In St Goarshausen leben 44 Salmfischer. - In Vallendar und Montabaur treibt sich der in Grefrath geborene Räuberhauptmann Mathias Weber (22) herum.

1798 Revolutionskriege - Rheinfels, St Goar und Pfalzfeld gehören zu Frankreich. - In Katzenelnbogen erhält Georg Peter Hertling für sein Gasthaus Hertling (später Bremser) die Erlaubnis für 6 Jahre Branntwein zu brennen und auszuschenken. Die selbe Lizenz erhält der Schreinemeister Hofamnn. Wellmich hat einen ersten Lehrer. - Die in Miehlen geborene Anna Maria Schmdt rät vor der Gerichtsverhandlung in Idar-Oberstein ihrem Sohn dem Räuber Schinderhannes Johannes Bückler (19) die ihm vorgeworfenen Pferdediebstähle zu gestehen. - St Goarshausen hat 411 Einwohner in 88 Haushalten. - In Hahnstätten erwirbt der Gastwirt und Brauer Johann Wilhelm Trock (--) das Gasthaus im Schmuckfachwerkstil mit Mansardendach Nassauer Hof Ecke Aarstrasse 35/Brückenstrasse 1 und macht es zum Gasthaus Nassauer Hof. - In Limburg wird Freiherr Friedrich August Schütz von Holzhausen (26) Chef der Oberlandeskommission, die den verbleibenden rechtsrheinischen trierer Kurstaat alias das Erzbistum Trier verwaltet. - Die Neuwieder Bande um den in Grefrath geborenen Räuberhauptmann Mathias Weber (20) überfällt hauptsächlich jüdische Kaufleute. Weil er krank ist, wird nur seine Bande bei einem Überfall in Hachenburg Daaden verhaftet, woraufhin er Räuberhauptmann wird und eine neue Bande aufbaut, mit der er im Folgejahr 13.000 Reichstaler bei einem Überfall auf die Köln~Elberfelder später Wuppertaler Postkutsche erbautet. In Wetzlar findet Mathias Weber (20) mit Johann Müller einen Kollegen, mit dem er sogar Stützpunkte in Neuwied und Köln Deutz aufbaut. Zu seinen Bandenmitgliedern gehören Leibchen Schloß, Ruben Simon, Waldmann, Anton Heinze, der offenbacher Jude Schlaumann, der offenbacher Jude Wambach, Meyer Fuchs, Johann Hammer und dessen Sohn, Carl Heckmann, Afrom May, Monsam, Serves Joseph, Meyer Gas, Freyem Polak, Hampel hohl mich, Anron Heinze, Picard der Elsaßer und der dicke Mathies. - Der in die Jahre gekommene ehemalige rheinfelser für seine militärischen Verdienste geadelte hessenkasseler Festungskommandant von 17 93 und 17 94 Generalmajor Philipp Valentin von Resius (--) stirbt wegen Landesverrat an Frankreich auf der hessenkasseler Festung Schloss Spangenberg. - Im Oberen Mittelrheintal gibt es laut der über Jahre aktualisierten Karte Kriegs Theater Der Teutschen Und Franzoesischen Graenzlanden Zwischen Dem Rhein Und Der Mosel nur eine einzige auf die dort nur linksseitig ausgebaute Rheinuferstrasse treffende alleenartig ausgebaute Schnellpoststrasse, die Strecke Rheinböllen~Fähre Bacharach oder Fähre Kaub~Weisel Richtung Osten später Blücherstrasse. Von St Goar bzw St Goarshausen führen keine ausgebauten Strassen weg. Rheinböllen ist der Anschlußort an die Hauptpostverbindung Bingen~Rheinböllen~Simmern~Paris. Eine ebenfalls von Simmern nach Norden führende neugebaute Allee endet nach wenigen Kilometern an der trierer Grenze in der Nähe von Pfalzfeld.

1797 Revolutionskriege - In Bad Schwalbach gibt es die Fürstliche nassauische Kanzlei. - Die französichen Truppen kehren nach verlorenen Schlachten nach Diez zurück, wo sie bis 17 99 bleiben. - In St Goar sprengen 3 Jahre nach der kampflosen Übergabe französische Truppen das Schloss und den 54 meter hohen Bergfried Butterfaß von Burg Rheinfels. - Der in Miehlen geborene Räuber Schinderhannes Johannes Bückler (18), der mit in seiner in Cochem geborenen Geliebten Elise Schäfer und ihrer ebenfalls in ihn verliebten Tochter Amie Schäfer (14) unterwegs ist, erschlägt seinen Räuberkollegen Plackenklos, den eifersüchtigen Ex-Freund seiner Geliebten, der als Ersatz Amie Schäfer (14) als Lebensgefährtin an ihn forderte.  - Der in Altenkirchen geborene Theologiestudent und Freischarführer im Westerwald Andreas Ludwig Balzar (28) wird gefangengenommen und von französischen Truppen standrechtlich erschossen. - In Klingelbach stirbt der in Braubach geborene, ehemalige evangelische dachsenhausener Pfarrer und Inspektor der Niedergrafschaft Katzenelnbogen in Dachsenhausen Johann Peter Snell (77) auf einer Visitationsreise. - Prinz Johann August Karl von Wied Neuwied (St) (18) tritt aus der holländischen Armee des niederländischen Statthalters Fürst Wilhelm V von Nassau Oranien  (St) (49) aus und in die preußische Armee ein. - In Holzhausen ist die Gemeinde sowohl von den katholischen revolutionären Franzosen als auch von den katholischen kaiserlichen Truppen so ausgeplündert, dass sie keine Pflanzkartoffeln mehr hat und diese einkaufen muss. Einen Bittbrief unterzeichnet sie mit In tiefster Ehrfurcht ersterbend. Untertänigst ... .

1796 Wetter: Hagelschlag zerstört Teile der Ernte. - Revolutionskriege - In Limburg kauft der Bäcker Anton Busch (--) die Gastwirtschaft Zum roten Ochsen in der Frankfurter Straße 9. - In Limburg findet die Schlacht bei Limburg statt, bei der die Franzosen versuchen die Österreicher am Überqueren der Lahn zu hindern. Teile von Limburg brennen bei einem Feuergefecht nieder. Die sich zurückziehenden Franzosen unter General Francois Severin Marceau (27) brennen nach dreitägigem Kampf die diezer Altstadt nieder. Auf dem Greifenberg werden zwei österreichische Kanonen plaziert. General Francois Severin Marceau (27) stirbt in Altenkirchen im Westerwald. - In Katzenelnbogen zeigt der Amtsdiener Kimbel den katzenelnbogener Bürgermeister Birlebach wegen verbotenem Tabakrauchens an, und obwohl dieser behauptet, seine Pfeife habe gar nicht gebrannt, muss Bürgermeister Birlebach 5 Gulden Strafe bezahlen. Birlebach zeigt nun wiederum Amtsdiener Kimbel an, der bei einer Sperrstundenübertretung in Niederfischbach, bei der bis in die Morgenstunde getrunken und getanzt worden sei, beteiligt gewesen sein soll, kommt aber mit seiner Anschuldigung nicht durch. - In St Goar sprengen französische Truppen die vorgelagerten Festungswerke. - In Kirberg bricht ein Großfeuer aus. - Der im Wallerstein an der Donau geborene nassauisch geheime Rat Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (26) tritt für eine Annäherung an Frankreich ein. - In Dörsdorf gibt es einen Nagelschmied, der 1.500 Hufnägel an die französische Armee liefert. - In Boppard siedelt sich der aus Andernach stammende Gerbermeisters Franz Anton Thonet (--) an. Sein Sohn Michael Thonet wird geboren. - In Katzenelnbogen plündern die Franzosen und die kaiserlichen Truppen. - Der uneheliche  Landgrafensohn Ernst von Blumenstein (St) wird als Sohn des in Bad Schwalbach geborenen hessenrotenburger Landgraf Karl Emanuel von Hessen Rotenburg (St) (50) und der in Kassel geborenen Lucie Juliane Struve (27) geboren. Verheiratet ist er mit Prinzessin Leopoldine von Liechtenstein (St) (42). - Der in Altenkirchen geborene Pfarrersohn und Theologiestudent Andreas Ludwig Balzar (27) wird Freischarführer im Westerwald und befehligt seine Truppen gegen den französischen General Jourdan. - In Bad Schwalbach wird der bei Marburg geborene Lehrersohn und hessenrotenburger geheimer Rat Johann Heinrich Christoph Matthias Fenner von Fenneberg (22) neuer Landphysikus alias Landarzt. - In Limburg erstellt der Maler Theodor Albrecht (45) ein Ölgemälde Kampf um den Lahnübergang alias Schlacht um Limburg. - In St Goar wird die von den Franzosen abgebaute stgoarer Schiffbrücke alias Fliegende Brücke alias Längsseits-Gierfähre nach Neuwied transportiert. Die ehemaligen stgoarer Brückengehilfen Johann Philipp Bernhard (--) und Christof Menges (--) alias Brückenmenges, die seit zwei Jahren einen geduldeten gelegentlichen Fährbetrieb unterhalten, verpflichten sich die Rentenzahlungen für den ehemaligen Brückenmeister xxx (--) zu übernehmen, wonach sie offiziell Zwerchfahrten auf eigene Rechnung durchführen dürfen, dh sie müssen mindestens zwei Nachen stellen, einen großen Kahn für Vieh und für die Überfahrt von 10 Erwachsenen und einen kleinen Kahn für geringe Lasten.

1795 Revolutionskriege - Nassau Hömberg wird völlig niedergebrannt. - Das selbständige Amt Nassau entsteht aus der Oberschultheißerei. - In Limburg brennt die Brückenvorstadt fast vollständig ab. - In Kaub wird Burg Gutenfels von französischen Truppen erobert. - In Burgschwalbach verpflichten sich die Burgschwalbacher ihre 18 jährigen Söhne und 17 jährigen Töchter, die bisher kein Handwerk erlernt hatten mit bis zu 1,5 Gulden von der zu Martini jährlich in Idstein seit Jahren stattfindenen Musterung freizukaufen, bei der Pächter oder herrschaftliche Verwalter sich Dienstpersonal aussuchen können. Die Jungen und Mädchen werden vom Schultheiß zu diesem Dienstauszug entführt. - In Katzenelnbogen ist die Wetterseite der Burgkapelle so marode, dass man sie im Einverständnis aller abreisst. Das Baumaterial wird unter den Stadtbewohnern versteigert. - In Ebertshausen stirbt der Familienname Wöll aus. - Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird nicht mehr von Reichenberg bei St Goarshausen sondern von Nastätten aus verwaltet. - In Hahnstätten plünderen französische Revolutionstruppen drei Tage lang, wobei sie die Kirchkasse rauben. - In Gückingen wird der Ort restlos ausgeplündert. Von Gückingen aus beschießen die Franzosen das Schloss Oranienstein, wonach sie nach Diez vorrücken. - Im Einrich wird mit der Eroberung durch die Franzosen die Leibeigenschaft abgeschafft, womit auch die willkürliche körperliche Züchtigung der Bevölkerung durch jegliche der vielen Beamten der Landesherren und selbst der daraus ermächtigten Ortsvorsteher, die fast gänzlich aus Leibeigenen besteht, verboten. - Freiherrensohn Anton Franz Georg von Sohlern Nastätten wird geboren. - Der Italiener Aurelio de Giorgi Bertolan (42) bereist und beschreibt seine Rheinreise voiaggio sul reno im Romantikstil. - In St Goar erbaut Jost Goedert (--) eine Mühle.

1794 Revolutionskriege - St Goar hat 1.992 Einwohner. - In St Goar wird die Burg Rheinfels kampflos übergeben. - St Goar wird französisch und die stgoarer Juden werden gleichberechtigt. - Im nassauischen Oberselters marschieren 800 kurtrierer Soldaten mit zwei Kanonen auf und erzwingen die Schließung der oberselterer Mineralquelle. - In Bad Ems stirbt der in Nastätten Diethard geborene niddaer Oberpfarrersohn, Jurist und geadelter dillenburger Regierungspräsident Freiherr Georg Ernst von Preuschen Liebenstein Osterspai (67). - In St Goar flieht der greise Festungskommandant Generalmajor Philipp Valentin von Resius (77) trotz Besatzung mit 3.000 Verteidigern wegen der Ankündigung eines französischen Trommlers, dass 30.000 Franzosen die Burg stürmen wollen, woraufhin er von Landgraf xxx zum Tode verurteilt wird. - Die linksrheinischen Mittelrheingebiete fallen an Frankreich, darunter auch Burg Stahleck. Die rechtsrheinischen Mittelrheingebiete sind bis auf St Goarshausen und Kaub katholisch. - Der katholische trierer Erzbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen (St) (55) verlegt das trierer Generalvikariat und damit seine Verwaltung nach Limburg. - In Nastätten gibt es 10 Mühlen, von denen 5 herrschaftlich mit Bannen und Monopolstellung arbeiten. - Balduinstein ist katholisch. Kloster Arnstein ist katholisch. Die nördlichen Lahn-Ortschaften von Bad Ems über Nassau über Holzappel  bis zur Ortsgrenze von Limburg Staffel sind protestantisch. Nördlich davon ist der gesamte Westerwald bis auf Westerburg selbst katholisch. Diez ist protestantisch und gehört zu Nassau Oranien. Katzenelnbogen ist protestantisch und gehört zu Hessen Darmstadt. Dörsdorf ist protestantisch und gehört zu Nassau Usingen. Nastätten, Bad Schwalbach und St Goasthausen sind protestantisch und gehören zu Hessen Kassel. - In Steinsberg gehören 50 % der Fläche der Kirche oder den Standesherren oder dem Adel und nur ein Drittel der Ackerflächen den steinsberger Bauern. - Zwischen dem französisch besetzten St Goar und dem nassauer St Goarshausen wird wieder ein Fährdienst mit Nachen und Brahmen alias Nähen aufgenommen. - Prinz Johann August Karl von Wied Neuwied (St) (15) tritt in die holländische Armee des niederländischen Statthalters Fürst Wilhelm V von Nassau Oranien  (St) (46) ein. - In Nastätten hat das Gasthaus Zur alten Post Poststrasse 3 (20 23 Voba) eine Brauerei und Brennerei. Sie wird vom kaiserlichen thurn und taxis Postmeister Franz Joseph Recken (28) erweitert. - In St Goar richteten die arbeitslosen stgoarer Brückengehilfen Johann Philipp Bernhard (--) und Christof Menges (--) alias Brückenmenges mit Nachen einen geduldeten Fährverkehr ein, womit er das Fährunternehmen Christof Menges (20 23 noch existent) gründet. - In Lorch versuchen französischen Truppen mehrere Male von der anderen Rheinseite her Lorch zu besetzen. - In Bacharach wird der katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalter und Wirt vom Gasthaus Posthof Franz Christian Wasum (--) neuer französischer maitre de poste. - In St Goar flieht der in die Jahre gekommene rheinfelser für seine militärischen Verdienste geadelte hessenkasseler Festungskommandant Generalmajor Philipp Valentin von Resius (76) vor den Franzosen mit seinen 3.260 Soldaten über den Rhein, obwohl die Festung mehr Geschütze als der Gegner hat und für Monate Lebensmittelvorräte hat, wobei die Bevölkerung noch denkt, es wäre ein militärischer Gegenangriff, wobei er sogar die Kanonen zurücklässt, wofür er im Folgejahr vor das Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurteilt wird, was aber in eine Festungsstrafe umgewandelt wird.

1793 Revolutionskriege - In Osterspai erhält der in Nastätten Diethard geborene niddaer Oberpfarrersohn, Jurist und geadelte und zum Freiherrn erhobene dillenburger Regierungspräsident Freiherr Georg Ernst von Preuschen Liebenstein Osterspai (67), der bereits 10 Jahre zuvor mit der Burg Liebenstein bei Kamp-Bornhofen belehnt wurde, das Schloss Liebeneck für die Erarbeitung des Nassauer Erbvereins. - Bei Kaub bauen preußische Soldaten eine Pontonbrücke nach Bacharach. - In St Goar stirbt auf Burg Rheinfels der Obrist Carl Philipp Heymel (--). - Nach zwei Jahren in Untersuchungshaft des in Burgschwalbach geborenen Adam Hund, des mudershausener Gemeindevorstehers Peter Crass und eines Hofmannes Bach aus der katzenelnbogener Umgebung, die dem frankfurter Kaufmann Johann Peter Leonhardi versucht haben gefälschte Obligation über 4.000 Gulden zu verkaufen, werden die Festgenommenen vom nassauusinger Kriminalgericht zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Dem mudershausener Gemeindevorsteher Peter Crass gelingt die Flucht. - Die Grafen von Leiningen verlieren ihre linksrheinischen Gebiet, die von Frankreich verstaatlicht werden, wogegen sie in Paris vergeblich protestieren, und wobei sowohl Graf Friedrich von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (32) als auch Graf Carl II Gustav Reinhard Woldemar von Leiningen Neuleiningen (St) (46) für kurze Zeit inhaftiert werden. - In Bacharach bauen die Preußen eine Pontonbrücke, damit einige preußische Bataillone den Rhein überqueren können. - Pissighofen  hat 113 Einwohner, die auf 19 Höfen wohnen. Man lebt vom bescheidenen Ertrag vom Obstanbau, Ackerbau und Viehzucht, davon 240 Pferden, Ochsen, Kühen und Schafen, die allerdings laut Stöckbücher gesund sind. Hauptabnehmer sind Kunden in Boppard und St Goar. Die Dorfbewohner müssen eine Vielzahl von Frondiensten wie Spanndienste und Handdienste für den hessenkasseler Landesherrn leisten. Auf der Burg Rheinfels müssen sie ebenfalls kostenlos arbeiten und beim Brückenbau helfen. - Frankreich beendet seinen transatlantischen Sklavenhandel nach 1,1 bis 1,2 Millionen seit 17 12. - In Nastätten gibt es die Funkenmühle von Konrad Kraeling (--) berichtet. - In St Goarshausen wechseln 1.600 preußische Soldaten nach St Goar. Danach räumen die 3.000 hessische Soldaten auf Befehl von General Resius (--) kampflos die unbesiegte Festung Rheinfels und sprengen sie. Die Fliegende Brücke alias Längsseil-Gierfähre auf Höhe des stgoarer Hafens bzw Einmündung des rechtsrheinischen Hasenbachs wird abgebaut.. - In Nastätten ist Johann Heinrich Prätorius (--) fürstlichhessischer Posthalter und Wirt im Gasthaus Zur Krone Römerstrasse 25. - In Bacharach übernimmt Franz Christian Wasum (--) das Gasthaus Posthof als neuer katholischer kaiserlicher thurn und taxis Posthalter. - In Kaub wird die Burg Gutenfels kampflos an die Franzosen übergeben und darin bis 18 04 eine Invalidenstation eingerichtet.

1792 Beginn der Revolutionskriege - In Freiendiez wird mit dem Beginn der Aartalstraße auch die Aarbrücke errichtet. - In Katzenelnbogen zeigt der fürstliche Schultheiß Thorn (--), die Bauern Johannes Daubinger (--) und Friedrich Gütgen (--) wegen Dreschens bei offener Flamme an. Man erklärt ihnm, man wäre zu arm für eine Laterne und deshalb hätte man die Kerze mit der Hand gehalten, was aber eine Geldbuße von 3 Gulden nicht verhindert. - In Limburg gibt Ludwig van Beethoven (22) nach seiner Reise durch hessisches Gebiet von Koblenz über Montabaur dem mutigen Postillon einen kleinen Thaler extra, weil er wie ein Teufel fuhr, und nimmt nach einem Mittagessen in Montabaur für 2 Gulden in Limburg sein Abendessen für 2 Gulden ein. Die Fahrt geht weiter nach Frankfurt, wo die Reisegruppe auch wohlbehalten ankommt. - In Bad Ems stellen 9 jüdische Familien die im Haus des Juden Simon Heyum (--) eine Betstube haben, den Antrag an die Landesbehörde für den Bau einer Synagoge, die sogar genehmigt wird, aber wegen der unruhigen Zeiten nicht gebaut wird. - In Holzappel wird die in Burg Schaumburg geborene, seit 53 Jahren von ihrem Ehemann verstossene und in ärmliche Verhältnisse gezwungene, und seit 25 Jahren geschiedene Fürstentocher Viktoria Charlotte von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (77) als ex zollerner brandenburg bayreuther Herzogswitwe in der Familiengruft Melander Gruft beigesetzt. Sie hat keine lebenden Nachkommen mehr. - In Berghausen erhält der Gastwirt in seiner Hofreite und geschätzte Brauer Friedrich Faust von den Behörden in Kirberg die Erlaubnis ein günstig an der Landstrasse gelegenes neue Gasthaus Zum goldenen Löwen mit Bewirtschaftung mit Bier und Wein, Schnapsbrennerei, Verpflegung und Beherbergung zu bauen und zu betreiben. Allerding muss er auf die Reinheit der Getränke achten und darf keine verdächtigen Personen beherbergen. An seiner alten Hofreite zwischen Peter Diels Hofreite und Ludwig Häussers Hofreite bringt er ein Schild an, das den Weg weist. - Während der Besetzung der Reichsstadt Frankfurt schickt General Adam-Philippe de Custine (52) seine Generäle, der aus Forbach bei Saarbrücken stammende Jean Nicolas Houchard (54) und Victor Neuwinger bis an die Lahn nach Limburg. Custine und Houchard werden im Folgejahr als Verräter gouillotiniert. - In Kaub wird das Gasthaus Zur Stadt Mannheim Metzgergasse 6 um einen Ostflügel erweitert. - Im Kloster Gronau heiratet der Stadtphysicus und Landphysicus Friedrich Schazmann (33) die im Kloster Gronau geborene Luise Grimmel (22). - In Nastätten erbaut der nastättener Amtmann xxx Schilling (--) in der Rheingaustraße 1 (20 23 Bistro Piano) auf seinem von hohen Bruchsteinmauern umgebenen Anwesen ein repräsentatives klassizistisches Haupthaus am Anfang der  Römerstrasse.

1791 In Fachingen übernimmt der diezer Kaufmann August Theodor Pilgrim (--) den Quellwasservertrieb und nennt es Fachinger Brunnen. Admodiation zu Dietz. Seine neu eingeführten Krüge werden mit dem nassauischen Löwen und der Aufschrift Oranien-Nassau Fachingen P. gekennzeichnet. - Der in Nastätten Diethard geborene niddaer Oberpfarrersohn, Jurist und geadelter dillenburger Regierungspräsident Georg Ernst von Preuschen Liebenstein Osterspai (64) wird zum Freiherr erhoben. - Der im Wallerstein an der Donau geborene Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (21) tritt in die Armee von Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (21) ein. - Der in Burgschwalbach geborene Adam Hund, der mudershausener Gemeindevorsteher Peter Crass und ein Hofmann Bach aus der katzenelnbogener Umgebung versuchen dem frankfurter Kaufmann Johann Peter Leonhardi (--) gefälschte Börsen Obligation über 4.000 Gulden zu verkaufen und werden festgenommen. - In Katzenelnbogen beginnt die hessendarmstädter Regierung mit Jakob Forst (--) Amtsschultheissen einzusetzen, die im Schloss residieren. Der bisherige katzenelnbogener Amtsverweser Cruciger wird wegen schlechter Verwaltung fristlos entlassen. - In Berghausen erbittet der Gastwirt in seiner Hofreite und geschätzte Brauer Friedrich Faust (--) bei den zuständigen Behörden in Kirberg die Erlaubnis ein neues richtiges Gasthaus erbauen zu dürfen, weil es in der Umgebung keines gäbe, Berghausen besonders günstig an der Landstrasse gelegen sei und sein Sohn das Bierbrauen gelernt hätte. - In Katzenelnbogen wird Friedrike Wilhelme Bach geboren. - Ergeshausen hat 81 Einwohner, die in einfachen Fachwerkhäusern leben. Es gibt 3 Müller, einen Schneider, einen Schuhmacher und zwei Leinenweber. - Oberfischbach hat 132 Einwohner, 21 Häuser, 12 Scheunen, 34 Ochsen, 72 Kühe und Rinder als auch 130 Schafe. Allendorf hat 152 Einwohner in 34 Häusern, darunter zwei Schuster, ein Schneider und sieben Leinenweber. - In Katzenelnbogen gehören zum Kirchspiel Katzenelnbogen die Dörfer Allendorf, Ebertshausen, Gutenacker, Klingelbach, Mittelfischbach, Niedertiefenbach, Oberfischbach und Schönborn. - In Mudershausen beendet das Ritterstift Bleidenstadt die seit 16 27 eingeforderte Abgabe des Lämmerzehnten. - Aus dem Amt Braubach wird das Kirchspiel Katzenelnbogen herausgelöst. - Der in Bacharach geborene kurkölner Hofkammerratssohn und Malerzwilling Gerhard Kügelgen (46) zieht zurück nach Bonn, wo er seine Schulzeit verbracht hat, und wo er Porträts des kölner Kurfürsten Maximilian Franz von Habsburg Österreich (St) (19) und seinen Begleitern, dem späteren kölner Erzbischofs Ferdinand August von Spiegel zum Desenberg und Canstein (27)  und von Graf Ferdinand Ernst von Waldstein (29) nach deren Rückkehr von der Kaiserkrönung in Frankfurt im Vorjahr erstellt. 

1790 Limburg hat 2.111 Einwohner und Nastätten hat 1.033 Einwohner, darunter fast keine Männer und 13 Juden. - Der in Schloss Schaumburg an der Lahn geborene Prinz Victor Amadeus von Anhalt Bernburg (St) (46) verheiratet mit Prinzessin Magdalena von Solms Braunfels (St) (48) stirbt als russischer General und Kommandant des Leibkürassierregiments seiner Verwandten Zarin Katharina II von Anhalt (St) (61) kinderlos in Finnland im Russisch-Schwedischen Krieg. - In Diez ist der neu zugezogene Pomologe Friedrich Adrian Diel (34) Hausarzt. Er arbeitet auch als Badearzt in Bad Ems. Er heiratet in Diez die diezer Maria Altgelt (--), die das Haus Eberhard Pfaffengasse 27/29 mit in die Ehe bringt, kurz danach aber stirbt. - In Lollschied und Pohl gibt man auf die Kinder nach Niedertiefenbach in die Kirchspielwinterschule zu schicken und beginnt die Kinder wechselseitig in Privathäusern gemeinsam zu beschulen. - In Nastätten gibt es jährlich vier Kramermärkte und Viehmärkte. - In St Goarshausen wird das Fährhaus später Gasthaus Cafe Rose Bahnhofstrasse 1 weit vor dem nördlichen Stadttor am runden Stadtturm erbaut. - In Limburg gilt die neue Strasse nach Köln als bestens ausgebaut und besonders die neue Teilstrecke nach Elz. - In Bad Ems wird die Neuquelle als Pferdebad genutzt. - In Hahnstätten hat die Untermühle später Wirtmühle am Radweg nach Oberneisen zwei Mahlgänge. - Der in Bacharach geborene kurkölner Hofkammerratssohn und Malerzwilling Johann Karl Ferdinand Kügelgen (18) zieht als Philosophiestudent von der Universität Bonn, wo auch Ludwig van Beethoven (20) studiert, nach Frankfurt um Maler zu werden. - In Nassau wird der Kirchhof alias Friedhof von der Kirche nach außerhalb der Stadtmauern verlegt, wofür in die Stadtmauer das Kirchhof Törchen eingebaut wird.

1789 Französische Revolution. - In Gutenacker, das zu Hessendarmstadt gehört, müssen die evangelischen Kirchgänger auf ihrem Weg zur Kirche ins hessenrotenburger Kördorf durch das nassaudiezer Bremberg. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen besetzen französische Revolutionstruppen den Ort kurzfristig. - In Limburg wird der freie Hof Blumenroth bzw die Wasserburg Blumenrod in der Eschhhöfer Gemarkung als einsam gelegenes vielhundertjährig geschichtsträchtiges Bauwerk ohne besondere Rechte im Besitz von Freiherr xxx von Hohenfeld (--) beschrieben, dessen Besitzungen fast alle auf nassauer Hohheitsgebiet liegen. - In Königstein stirbt in der Posthalterei der Witwe Meurer (--) ein Postpferd und in der nächsten Posthalterei von Johannes Oberst (--), einem wiesbadener Beamtensohn, sterben sogar 5 Postpferde, wobei sogar dessen Bruder Joseph Oberst (--), der limburger Posthalter, ihn der Tierquälerei bezichtigt, weil statt 10 nur noch 6 Pferde für die gleiche Strecke eingesetzt werden und den xxx Berg hochgeprügelt werden. - In Limburg werden nach der Fertigstellung der Kurtrierer Strasse, die auch als Poststrasse benutzt wird, neue Studensteine aufgestellt, damit die Reisenden visuell erkennen können, wo auf ihrer Reise sie sich befinden. Seit zwei Jahren ist die Poststrasse nach Wiesbaden in Bau. Im Folgejahr beginnt man mit dem Ausbau der Siegener Strasse. - Der russische Schriftsteller Nikolai Michailowitsch Karamsinß (--) passiert Frankfurt und Mainz. Er beklagt sich bitter über das Verhalten der Postillone im Königreich Preußen, die bei jeder Schenke einkehren, um einen Krug Bier zu trinken, und die armen Reisenden müssen stundenlang warten oder sie durch Geld wieder herauslocken obwohl es extra einen königlichpreußischen Befehl gibt, Reisende höflich zu behandeln und den Aufenthalt bei Posthaltereien nicht über eine Stunde auszudehnen. - Auf der Poststrasse Frankfurt~Limburg~Montabaur~Koblenz lässt der trierer Erzbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen (St) (50) Stundensteinde aufstellen, auf denen die Entfernungen zu den nächsten Hauptpostorten in der Einheit Stunden Reisezeit angegeben ist. Auf dem Stundenstein 7 km nördlich von Montabaur steht: XVIII Stunden von Franckfurt 17 89 alias 18 Stunden ohne Pausen entlang der späteren Bundestrasse B 8. Auf der 95 km langen Stecke hat die Postkutsche eine Durchschnittsgeschwindkeit von 5,2 km/h. - In St Goar wird Georg Brunsig von Brun (St) (50) als Sohn des hessischen Kapitäns Nikolaus Adam Wilhelm Brunsig (--) und Karoline Wachter (--) geboren.

1788 In Kemel gibt es neun Gasthöfe. - In Limburg wird Margarete Abel geboren. - Das Dorf Mudershausen klagt gegen die Bergleute, die ihren Wald verwüsten, weshalb die Belegschaft der Bonscheuerer Bergwerke wieder von der Regierung übernommen werden. - In St Goar wird das Hotel Rheinfels am Marktplatz erbaut.

1787 In Kirchheimbolanden stirbt die niederländische Erbstatthaltertochter und nassauweilburger Fürstin Karoline von Oranien Nassau Diez (St) (44). - In Hohlenfels wird aus der Burg verwertbares Material verkauft. - Bad Schwalbach hat 503 Kurgäste. - In Arnstein muss ein Leibeigener zur Heirat ein Busem-Huhn oder 10 Kreuzer jährlich bezahlen. Ein hessischer Leibeigener muss bei einer Heirat mit einer arnsteiner Leibeigenen das gleiche an die Abtei Arnstein bezahlen. Bei Nachwuchs entfallen diese Zahlungen und es wird nur noch symbolisch ein Hühnerkopf geliefert. - In Burgschwalbach pflanzt Pfarrer Vicarius Bender die Dorflinde. - In Katzenelnbogen wird die Scheune Untertalstrasse 11a (20 23 Commödchen) erbaut. - In Limburg wird mit dem Ausbau der Poststrasse Limburg~Wiesbaden begonnen. - In Limburg beginnt der wöchentliche Verkehr der kaiserlichen thurn und taxis Postkutsche montags morgens mit einer Fahrt nach Frankfurt und nach Wetzlar. Die erste und einzige Postkutsche an diesem Tag kommt über den Westerwald aus Köln an. Die Postkutsche aus Frankfurt ist bereits sonntags nachts über Königstein angekommen. Nach und von Frankfurt fährt man aber auch über Nassau über die neue ausgebaute Bäderstrasse. Nach Koblenz fährt man über Montabaur. Sonntags nachts und donnerstags nachts fährt die Postkutsche sogar nach Diez, die dort abends angekommen ist. Insgesamt fahren pro Woche 16 Kutschen in Limburg ab. - Der italienische Abt Bertola bereist das oberer Mittelrheintal, worüber er erzählt, dass in den Tälern des Burgenstromes das Schreckliche mit dem Anmuthigen und Lachenden wechselt. - Ein kaiserliches Edikt legt fest, dass deutsche Juden deutsche Vor- und Familiennamen tragen müssen, die oft kompromittierend klingen oder wie Städtenamen klingen. - Der romantische Italiener Aurelio de Giorgi Bertolan (34) bereist den Rhein bis Düsseldorf. Den frankfurter Dichter Johann Wolfgang von Goethe (38), von dem er erzählt, dass er in Italien völlig unbekannt ist, und er hofft, dass es auch so bleibt, verachtet er.

1786 In Bad Ems kommt es zur katholischen Revolution gegen den Papst, der Emser Punktation, einem Kongress im Mainzer Haus auf der linken kurmainzer Seite der Lahn, wobei drei römisch deutsche Erzbischöfe, der kurmainzer Oberamtmannsohn und mainzer Erzbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (47), der sächsiche Kurfürstensohn und polnische Königssohn, trierer Erzbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen (St) (47), der römischdeutsche Kaisersohn Maximilian Franz von Österreich (St) (30) und der salzburger Fürstbischof Hieronymus von Colloredo (47) ihre bischöfliche Gewalt gegenüber der päpstlichen für unabhängig erklären. Der in Hattenheim geborene Winzersohn und jesuitische mainzer Weihbischof Johannes Valentin Heimes (45) will erfolglos den Zölibat alias das Priestereheverbot abschaffen. - In St Goar stirbt auf Burg Rheinfels der Generalleutnant Ernst Heinrich von Wilcke (--). - Der gemeinschaftliche Markwald Struth wird unter den Gemeinden Hausen an der Aar, Kettenbach und Rückershausen aufgeteilt, was im Bannbuch notiert wird. Zusätzlich gibt es ein Hofraitenverzeichnis. - Nassau hat 600 Einwohner in 150 Haushalten und Herold hat 170 Einwohner in 34 Haushalten. - In Wasenbach gibt es eine jüdische Familie. - In Bad Schwalbach wird das Cafe mit Conditorei Wagner in der Brunnenstrasse 41 erbaut.

1785 In Diez dürfen Juden laut Juden-Ordnung einen offenen Laden haben und freien Handel führen, außer mit Getreide, Wein, Tee, Kaffee, Zucker, Öl, Salz oder dergleichen. Sie dürfen nur Koschewein für Juden ausschenken. Sie dürfen keine Waren einführen, die in der Region selbst hergestellt werden. Außerdem ist ihnen das Hausieren verboten. - In Holzappel sind in der Grube Holzappel 463 Personen beschäftigt, darunter auch etliche aus Bremberg, Biebrich und Schönborn, die zu Fuß zur Arbeit gehen. - In Dörsdorf macht sich der hoffnungslos überschuldete Georg Peter Wallrabenstein mit dem Rest der Familie heimlich und ohne Erlaubnis zu seinem nach Ungarn ausgewanderten Sohn auf. - Mit dem Tod von Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (65) wird der in Kassel geborene Graf von Hanau und hessenkasseler Landgrafensohn Wilhelm von Hessel Kassel (St) (42) neuer hessenkasseler Landgraf, der das Generaldirektorium seines Vaters auflöst und als Sparmaßnahme kein Theater mehr finanziert. Er schafft die Folter alias peinliche Befragung in Hessen-Kassel ab. - Franz Wilhelm von Steprodt (--) heiratet  Karoline Ludovika von Reichenau (--) in Burbach, die Tochter von Freiherrentochter Christine Charlotte von Seckendorf (--). - In Hahnstätten beginnt man Grenzsteine zum Märkerwald Fuchsenhöhle zu setzen, was bis ins Folgejahr dauert. - In St Goarshausen Auel wird das Schmuckfachwerkhaus Hauptstrasse 2 gebaut. - In Limburg kreuzen sich laut einer kopierten Karte der nassauoranischen Fürstentümer von 17 76 die Landstrassen und Poststrassen ua die Mayntzer alias Mainzer Strasse Kirberg~Limburg~Steinbach~Ellar, die Montabauerer Strasse Koblenz~Staffel~Limburg~Frankfurt, die Poststrasse Limburg~Diez~Nassau und die Rheinstrasse Dillenburg~Waldernbach~Limburg~Diez.

1784 Wetter: Hochwasser in Nassau. In Ebertshausen werden viele verdorbene Äcker nicht geerntet. - In Diez gibt es eine jüdische Gemeinde. - Im nassauischen Oberselters bricht eine Mineralquelle auf, was zum Rückgang der Wassermenge in der kurftrierischen Mineralquelle Niederselters führt, was zu Auseinandersetzungen zwischen den Fürstentümern führt. - In Katzenelnbogen wird ein erster großer Brand mit der fahrbaren Feuerspritze bekämpft, die Teile der Wohnhäuser von Hofmann, Gras, Hofmann. Karthaser, Schuhmacher und Lind retten kann. - In Hahnstätten leben zwei jüdische Familien Loeb und Gumbrich, die beide Viehhändler sind. - In Kirberg lässt der in Nassau geborene Diplomat Freiherr Karl vom Stein (St) (27) das Stein´sche Haus Bubenheimer Str. 3 zum Witwensitz für seine Mutter ausbauen. - In Osterspai verkauft der in Nastätten Diethard geborene niddaer Oberpfarrersohn, Jurist und geadelter dillenburger Regierungspräsident Georg Ernst von Preuschen (57) die ehemaligen Liebenstein Allodialgüter in Osterspai an die Witwe des preußischen Geheimen Rats Freiherr Friedrich Wilhelm von Botzheim. - In Diez wird im Schloß ein Stumpf eines runden Turms überbaut. - In Bad Schwalbach zieht der Maler Johann Heinrich Verflassen (21) nach Koblenz, wo er zuerst Diener und danach Hofmaler wird. - In Dörsdorf heiratet der dörsdorfer Pfarrer Johann Philipp Seyberth (41) die in Klingelbach geborene klingelbacher Pfarrerstochter Johannette Magdalene Juliane Sell (32). - In Limburg wird der limburger Posthaltersohn Joseph Oberst (36) neuer Posthalter im kaiserlichen Dienst und damit der Thurn und taxis Post. Er hatte eine jahrelange Ausbildung in französischer Sprache und französischen Umgangsformen in Paris. - Das zweimal wöchentlich erscheinende Hannoveraner Magazin, in dem in mehrseitigen Berichten über Allgemeinbildung, wie das Gelübde von Nonnen oder die Zucht von Annanas berichtet wird, zitiert im 5. Stück alias in der fünften Ausgabe des xx. Jahrgangs über Biebrich Schlangenbad und Schwalbach aus dem Blickwinkel einer anonymen hannoveraner Dame, die die Gegend um das Schloß, das sie als veraltert empfindet, ein Paradies nennt, hinter dem Aprikosenbäume und vor dem Kastanien wachsen.  Die Strasse nach dem usingischen Schierstein heißt Obstallee. Am Weg nach Schlangenbad gibt es keinerlei große Bäume, nur Weinstöcke, Gartengewächse alias Gemüse und Obstbäume. Bei der Mainmündung fließt ein trüber gelblicher Main in den bläulicheren und helleren Rhein. Das Dorf Martinsthal, das noch Neudorf heißt, ist heruntergekommen romantisch und trennt die Weinberge vom bewaldeten Taunus. Das Korn, das die Mühlen mahlen, wird auf Eseln über den Taunus antransportiert. In Schlangenbad gibt es die drei wichtigen über überdachte Übergänge verbundene neuen hohe Häuser, das schönste davon, das Mainzische Haus, das dem katholischen mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (65) gehört, das Hessische Haus zu dem die Quellen gehören, das dem zum Katholizismus übergetretenen verwitweten und in zweiter Ehe kinderlosen hessenkasseler Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (64) gehört, und das vom hessenkasseler Burggraf xxx (--) alias Concierge geleitet wird und das Nassauusinger Haus. Die anonyme Autorin schwärmt von Schlangenbad als der schönsten und luxuriösesten Einsamkeit mit sauberster Luft, wo man mit Philosophen diskutieren kann. Die Heilkraft des warmen Quellwassers hält sie für schwächer, als die der Bäder der Umgebung. Dafür könne man folgenlos so viel trinken wie man wolle. Sie kritisiert, daß die vielen neugebauten Badezimmer dem Flair des Ortes schaden und fühlt einen Rückgang an Renommee. Das Hessische Haus findet sie fast ohne Gäste mit einem einer Galerie gleichendem langen Saal vor, wo es Glücksspiel gibt. Ein sehr reicher Gast spielt an einem Pharao-Tisch mit französischen Karten später Skat um Geld. Sie kritisiert, dass es nicht genügend hohe Hecken im englischen Stil am Mainzischen Haus zum Flanieren gibt, die wie sie fürchtet, auch nicht weiter angelegt werden. Von einer fast 200 Meter langen kerzengeraden Heckenallee ist sie aber begeistert. Die ungehemmte Bettelei von Kindern, von denen sie in allen Ortschaften der Umgebung verfolgt wird, schreckt sie  ab. In Schlangenbad machen sie mit knapp 1 m langen Schlangen Kunststückchen. Im Hessischen Haus tun einige ehemalige Soldaten aus Sankt Goar, das 9 Stunden entfernt ist, ihren Dienst, wobei sie ein Drittel des Tages am selben Fleck stehen müssen. Für diese armen Menschen empfindet sie Mitleid. Bei einem Ausflug nach Bad Schwalbach, das sie als nicht schön empfindet, fallen ihr die vielen Menschen auf, die herumwimmeln, weshalb es ihr an Exklusivität mangelt. Sie beschreibt, dass die adeligen Kurgäste und fast alle anderen vom Weinbrunnen trinken und dass diese die anderen Kurgäste verachten, die oben in der Stadt an einer kleinen Promenade vom Krätzbrunnen trinken und umgekehrt. Weil alle Quellen nicht überdacht sind, befürchtet sie eine Verminderung der Heilkraft durch Regenwasser.  Sie wundert sich, dass sich selbst hochadelige Damen auf der Straße häuslich familiär und übergriffig als Madamm ansprechen lassen, ist geschockt über den derben Dialekt und die Frechheit der Bad Schwalbacher im Umgang mit den Kurgästen, die fast alle als Gastronomen auftreten und die Kurgäste in ihre Häuser einladen. Die Unterkünfte empfindet sie als erschreckend einfach, aber die Speisen und alkoholische Getränke, die in den Privatwohnungens später Straußwirtschaften serviert werden, lösen regelmäßig Begeisterung aus, wobei es keine Gesellschaftsschranken beim Tanz und in lustiger Gesellschaft gibt: ... Nirgends in Deutschland sieht man ein solches Gewimmel von adelichen und unadelichen, schönen und stinkenden Menschen, Cavalieren alias Sexarbeitern und Juden, Coketten alias Sexarbeiterinnen und Beutelschneidern von jeder Klasse, Farbe und Gestalt. In Bad Schwalbach ist der Tagesablauf der Kurgäste folgendermaßen: Fast alle Kurgäste treffen sich morgens am Weinbrunnen. Die Allee dort empfindet sie als häßlich und heruntergekommen aber schattig und kühl. Neben dem Weinbrunnen gibt es einen verfallenen, altfränkischen Saal mit heruntergekommenen Fenstern und elenden Möbeln, in dem sich die adelige Gesellschaft bis Mittags aufhält und abends dort zum Tanz trifft. Daneben ist das sogenannte Comödienhaus, das sie als wahren Keller bezeichnet, in dem noch schlechtere Schauspieler auftreten. Daneben gibt es einen noch größeren Saal, der noch unansehnlicher ist, als der altfränkische, wo ab 15:00 Uhr bis zur Stunde des Spazierengehens Kaffee getrunken und gespielt wird. In Bad Schwalbach findet man die reichsten Leute aus der Gegend, besonders aus Mainz, Mannheim und Frankfurt, die regelmäßig in das eigentlich elende und schmutzigen Bad Schwalbach kommen, weil es hier so viele Menschen gibt, die die große Freiheit der Adeligen mit den Nichtadeligen im Umgang miteinander und die Gelegenheit viel zu tanzen, zu liebeln alias flirten und zu spielen alias Glückspiel genießen, weshalb es dort außergewöhnlich viele höfliche und muntere Menschen gibt. Sie merkt dazu auch an, dass man in Mainz die Adelsbriefe besonders genau prüft. - In Oberwesel stirbt der Chirurg Franz Joseph Adamy (44) verheiratet mit Catharina Herbrand (--). Ein Chirurg ist kein Arzt. Er hinterlässt den Sohn Joseph Adamy (06).

1783 Der nassauische Erbvertrag Nassauischer Erbverein regelt die Erstgeborenenerbfolge mit Nassau Saarbrücken, Nassau Weilburg und Nassau Diez bzw Oranien Nassau um die Einheit der Nassauischen Gebiete zu bewahren. - Der in Nastätten Diethard geborene niddaer Oberpfarrersohn, Jurist und geadelte dillenburger Regierungspräsident Georg Ernst von Preuschen (56) wird mit Burg Liebenstein und Burg Osterspai belehnt, woraufhin er sich Georg Ernst von Preuschen von und zu Liebenstein nennt. - In Isenburg wird die Ruine Burg Isenburg als Steinbruch genutzt. - In Bonscheuer erreicht in der Grube Bonscheuer nach acht Jahre der untere Stollen bei Meter 955 ein ausgiebiges Roteisensteinlager. - In Miehlen fliehen die Eltern von Räuber Schinderhannes Johannes Bückler (04) der in Merzweiler geborene Johannes Bückler und die in Miehlen geborene Anna Maria Schmidt wegen Holzdiebstahls aus dem Staatswald alias Waldfrevel aus dem Dorf. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst Fuchsenhöhle abgehalten.. - Bei der abgetragenen Hühnerkirche eröffnet der ehemalige nassauische Landesmilizhauptmann Ambrosius Antoni (--) nach fünf Jahren in seinem Gasthaus Zur Hühnerkirche an der Hühnerstrasse, das er auch als Posthaus für andere Postanstalten betreibt, eine katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei mit Wechselpferden, Landwirtschaft, Schmiede, Backhaus, Pferdeschwemme, Holzhandlung, Brauerei und Schnapsbrennerei, Das Gasthaus gilt als Heiratsmarktsort. - In St Goar wird der bürgerliche lutherische Jurist Julius Wangemann später Julius von Sparre als Sohn des Amtmanns Johann Christoph Wangemann (--) und dessen Ehefrau Christiane Caroline Antonie Ludovici (--) geboren.

1782 In Burgschwalbach sterben 8 Kinder an Pocken. - In Katzenelnbogen Mittelfischbach wird der evangelische mittelfischbacher Pfarrersohn Gottfried Friedrich Raiffeisen geboren. - In der Domäne Hohlenfels wird die große Scheune im Innenhof erbaut. - Nastätten hat 1.029 Einwohner in 167 Häusern. - Der in Nastätten Diethard geborene niddaer Oberpfarrersohn, Jurist und dillenburger Regierungspräsident Georg Ernst Preuschen (55) wird geadelt. Er nennt sich Georg Ernst von Preuschen. - In Cramberg wird die Schule durch einen Neubau ersetzt (20 17 Dorfplatz). - In Burgschwalbach werden die Adelshöfe der Familie von der Leyen an Fürst Carl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (47) verkauft. - In Frücht wird die Tabakpflanzerin und Mutter des halbwaisen späteren Räuberbandenführers Mannefriedrich (02) nach einem Dänemarkaufenthalt bankrott und deshalb des Dorfes verwiesen und zieht bettelnd lahnaufwärts nach Giessen, wo der kleine Mannefriedrich Häusermaler und Korbbinden lernt. Im Herzogtum Nassau und im Grossherzogtum Hessen Darmstadt erhält Fahrendes Volk keine Ausweise und Pässe und darf nicht heiraten. Geschlechtsverkehr und Sex stehen bei unverheirateten Paaren unter Gefängnisstrafe um die Ausbreitung des Vagantentums zu verhindern. - In Preußen zwingt die Regierung die Postillone, die eigentlich zeitlich verbindlich getacktet auf festgelegten Postrouten von einer Pferdewechselstation zur anderen unterwegs sind, keine Pause machen dürfen und bei Verzug streng bestraft werden, im äußerst seltenen Fall, wenn ein Adressat zufällig auf dieser Strecke liegt, auch zwischen den Poststationen, Briefe oder Packete abzugeben oder aufzunehmen, wofür sie sich schon Kilometer vor dem Dorf, Flecken oder Hofgut durch das Blasen des Posthorns bemerklich machen müssen. Die von Limburg nächste Poststation nach Köln ist Wallmerod, wo man 10 bis 12 Postpferde vorhält. - In Bad Schwalbach macht sich die Bevölkerung Sorgen um ihren Lebensunterhalt, weil die Kuranlagen in einem völlig heruntergekommen Zustand sind und die Kurgastzahlen immer weiter zurückgehen und schreibt flehend einen Bittbrief an den Landgraf IX in Hanau, der gerade seine neuerbaute schloßähnliche Kuranlage in Hanau Wilhelmsbad fertiggestellt hat und an den bürgerlichen Badeeinrichtungen nicht mehr interessiert ist. - In Singhofen steht das herrschaftliche Hofgut Bubenborn zum Verkauf. - In Hohlenfels wird die große Scheune im Innenhof erbaut. - In Nastätten wird weiter systematisch die Heide zugunsten der Landwirtschaft kultiviert alias zerstört. - In Nastätten gibt es vier Jahrmärkte. - Eine Amtsbeschreibung urteilt, dass es in Nastätten kaum Handel und Handwerksbetriebe gibt, so wie in Braubach und Nassau, aber anders als in Idstein, Diez und Limburg.

1781 Die in der Dörsdorfer Mark zusammengeschlossenen sieben Dörfer bitten erfolgreich um die Teilung der Mark bei Fürst Carl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (46). Die in Bonscheuer lebenden Bergmannsfamilien werden als Märker angenommen und bei der Teilung berücksichtigt. Die Juden und die Förster unterstehen Fürst Carl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (46) direkt. - In Eisighofen, das zu Burgschwalbach bzw zum Amt Idstein gehört, brennt nach unvorsichtigem Tabakgenuss das Anwesen des Waldmeisters Christian Pimmel ab und das Anwesen von Schultheiss Wallrabenstein droht ebenfalls abzubrennen. Von Katzenelnbogen, das zu Hessen Darmstadt gehört, kommen Männer mit einer Feuerwehrspritze zu Hilfe, aber man ist nicht erfolgreich, weshalb auch Gerichtsakten, Dokumente und Geld und noch einige weitere Anwesen abbrennen. Die idsteiner Feuerwehr macht sich mit einer Feuerwehrspritze auf den Weg, kehrt aber auf halbem Weg wieder um. Die Feuerwehrspritzen von Breithard und Strinz beteiligen sich ebenfalls. Es brennen mehrere Anwesen vollständig ab. Die Dörfer liefern kostenlos einzelne Bäume zum Wiederaufbau, etwas 25 Bäume pro Anwesen. Eine Kirchenkollekte ermöglicht es, dass sich Wills Magd eine neue Montur alias Kleidung kaufen kann. - In Hachenburg wird der thüringische Adelige Adolf Heinrich Ludwig von Nauendorf geboren. - In Lohrheim wird der eigene Schullehrer abgeschafft, wonach die Schüler nach 27 Jahren wieder in die evangelische oberneissener Kirchspielschule gehen müssen, wo sie hauptsächlich die Bibel auswendiglernen müssen und nur die Grundrechenarten beigebracht bekommen. - In Nastätten übernachtet der römisch deutsche Kaiser Joseph II von Habsburg (St) (40) unvorhergesehen im Gasthaus Zur alten Post Poststrasse 3 (20 23 Voba).

1780 Wetter: Erste gute Ernte nach 3 Jahren schlechter Ernte. - In Holzhausen gibt es eine erste Orgel. - In Miehlen siedeln sich Juden an. - In Rückershausen gibt es 30 Bauernhöfe, einen davon an der Aarstraße alias Bundesstraße. Der Rest entlang der Langgasse alias Zum Wingert. - In Kaub wird das Gasthaus Zur Stadt Mannheim Metzgergasse 6 erbaut. - Die nördliche Strasse entlang der Lahn von Koblenz bis Limburg und weiter nach Walsdorf bei Bad Camberg ist nach 12 Jahren Bauzeit fertig als Chaussee ausgebaut. Walsdorf ist ein Knotenpunkt mehrer Altstrassen, die aber noch nicht ausgebaut sind. - In Limburg erstellt der Maler Jameau (--) alias Schamo ein Aquarell der Stadt vom Greifenberg aus. - In St Goarshausen wird der Brückengehilfssohn Christoph Menges (--) Brückengehilfe auf der Fliegenden Brücke alias Schiffbrücke alias Längsseil-Gierfähre nach St Goar, was er bis 17 94 bleibt.

1779 In Burgschwalbach sterben 10 Kinder an Pocken. - Der in Schloss Schaumburg geborene Prinz Victor Amadeus von Anhalt Bernburg (St) (35) bekommt von Prinzessin Magdalena von Solms Braunfels (St) (37) den Sohn Prinz Victor Amadeus II von Anhalt Bernburg (St), der aber nur 4 Jahre alt wird. - In Diez wird das Gefängnis im Schloss Diez fertiggestellt. - In Nastätten wird der Gutshof Schwall aufgebaut. - In Katzenelnbogen wird das Schloss überformt. - In Boppard wird nach dem Tod des Vates seines Schwiegersohnes der uneheliche kurmainzer  Großhofmeistersohn und damit Sohn des höchsten kurmainzer Staatsministers, der vier Jahre zuvor geadelt wurde, Georg Michael Frank von La Roche (59) neuer bopparder Zollschreiber. - Die Gemeinden Herold und Ergeshausen verlieren nach einem 12 jährigen Prozess im Kartoffelkrieg um den Kartoffelzehnten am Operappellationsgericht gegen das St Ferrutius Stift, das nun wieder den Zehnten eintreiben darf. - In Diez gründet xx Burbach (--) einen Kolonialwarenladen.

1778 In Diez wird das Grafenschloss in ein Gefängnis umgebaut. - Die nassauweilburger Fürstin Karoline von Oranien Nassau Diez (St) (35) erhält von Wolfgang Amadeus Mozart (22) ein Konzert in der nassauweilburger Residenz Kirchheimbolanden. - In Balduinstein heiratet im Schloss Schaumburg der im Schloss Schaumburg geborene Prinz Victor Amadeus von Anhalt Bernburg (St) (34) Prinzessin Magdalena von Solms Braunfels (St) (36). - In Katzenelnbogen ist der selbsthergestellte Branntwein so schlecht, dass die vier katzenelnbogener Gasthäuser Kraus, Lotz, Witzel und Bücher berichten, dass Gäste das Getränk bestellen aber nicht trinken. Da Katzenelnbogen zu Hessen-Darmstadt gehört, ist es verboten ausländischen Branntwein zu importieren, wobei das Ausland schon Dörsdorf ist, das zu Nassau-Idstein gehört. Ein Gesuch an die Regierung ausländischen Branntwein einkaufen zu dürfen wird abgelehnt. - In Miehlen wird ein nassauweilburger Oberschultheiß eingeführt. Ein weiterer Schultheiß übt sein Amt von seinem Wohnhaus aus, wobei die Sitzungen des Gemeindevorstandes und größere Zusammenkünfte aber in der Gemeindestube in der Schule stattfinden. - In Hohenstein wird die zerstörte Burg aufgegeben. - In Katzenelnbogen werden die Gebäude auf der Burg renoviert. - Niederneisen hat xxx Einwohner in 67 Wohnhäuser, dazu 50 Scheunen. - In Katzenelnbogen verlehnen der hessendarmstädter Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (59) und der hessenkasseler Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (58) das Schloß Katzenelnbogen an den bleidenstadter Stiftsverwalter Freiherr Franz Georg Carl Johann von Boos Waldeck und Montfort (--). - In Katzenelnbogen verkaufen die minderjährigen Söhnen des verstorbenen Johann Hugo von Sohlern (--) für 1.750 Gulden ihre Anteile an der Weiseler Höhe an Hessen-Darmstadt. - Bei der abgetragenen Hühnerkirche kauft der nassauischen Landesmilizhauptmann Ambrosius Antoni (--) das im Vorjahr erbaute Gasthaus Zur Hühnerkirche an der Hühnerstrasse und eröffnet eine inoffizielle Poststation,

1777 In Katzenelnbogen ordnet der hessische Fürst von Hessen an eine vierrädrige Feuerspritze anzuschaffen, die der Amtsverweser Georg Daniel Caspar Cruziger in Butzbach bestellt. - In Bad Ems mietet der aus Singhofen zugezogene jüdische Getreidehändler und Viehhändler Hirz Schweig den zweiten Stock im Gasthaus Steinernes Haus Ecke Lahnstraße/Grabenstraße und beginnt einen Badebetrieb für jüdische Badegäste. - In Bärbach wird die bärbacher Klostermühle stillgelegt, der Mühlweiher abgelassen und als Weide genutzt. - In Rettert werden nach 62 Jahren die Grenzstreitigkeiten um die Weissler Höhe zwischen Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel und Nassau gelöst, indem festgelegt wird, dass die Weissler Höhe zu einem Drittel an Nassau und zu 2 Drittel an das zuerst beteiligte Hessen-Darmstadt fällt.

1776 Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg beginnt, wohin der hessenkasseler Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (56) seine Soldaten verkauft. wobei der Spruch Ab nach Kassel entsteht. - In Burgschwalbach sterben 8 Kinder an Pocken. - In Bonscheuer ist der untere Stollen der Grube Bonscheuer 100 Meter tief in den Berg getrieben. Eine Zeichnung der Grube zeigt das Bergwerk mit Gebäuden, Stollen und Wegen. - In Limburg kreuzen sich laut einer Karte der nassauoranischen Fürstentümer die Landstrassen und Poststrassen ua die Montabauerer Strasse Koblenz~Staffel~Limburg~Frankfurt, die Poststrasse Limburg~Diez~Nassau, die Rheinstrasse Dillenburg~Waldernbach~Limburg~Diez und die Mayntzer alias Mainzer Strasse Ellar~Steinbach~Limburg~Blumenröder Hof~Zollhaus Mensfelden~Kirberg, Die als Alte Mayntzer Strasse bezeichnete Route durchquert aber Mensfelden und führt nach Heringen und südlich an Kaltenholzhausen vorbei.   

1775 In Nastätten wird das auf dem Einrich übliche Vierherrische Gericht aufgeteilt. Das Amt Nastätten wird gebildet mit den Hauptorten, Nastätten, Holzhausen an der Haide, Katzenelnbogen. - Das Amt Nastätten mit Sitz in Nastätten wird ein Verwaltungsbezirk und Gerichtsbezirk von Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (55), verheiratet in zweiter Ehe mit der preußischen Prinzessin Philippine von Zollern Preußen (St) (30). - In Rettert enden die militärischen Streitigkeiten zwischen Hessen-Darmstadt bzw Hessen-Kassel und  dem neuen nassauer Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (40). - In Nastätten beschließen Freiherr August von Rümling (--), Philippine von Gousseault (--) alias Philippine von Sohlern, Katharina von Schütz geborene von Sohlern und von Sohlern zu Groroth alias Katharina Margaretha Josefa von Schütz geborene von Sohler, die in Nastätten wohnt, als Agnaten den Verkauf des sohlern Drittels an der Weiseler Höhe, das den  minderjährigen Söhne des verstorbenen Johann Hugo von Sohlern (++), Anton Josef von Sohlern (--) und Franz Philipp von Sohlern (--), gehört, an den in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (56), der in Bad Ems morganatisch die zur Gräfin von Lemberg erhobene Marie Adelaide Cheirouze (--) heiratet. - In St Goarshausen wird das Schmuckfachwerkhaus Burgstrasse 19 gebaut. - Eine nassauische Verordnung soll die grausame Zerstückelung von landwirtschaftlichen Anwesen durch das Erbrecht durch die Einführung von zwei Aufsehern je Gemeinde verhindern, die Teilungen von Grundstücken, Wiesen, Äckern usw durch Tausch verhindern sollen, was aber an den komplexen Bedürfnissen der Bauern langfristig scheitert.  

1774 In Bad Ems verbringen der schweizer Theologe und Philosoph Johann Caspar Lavater (33) und der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (25) eine Kur. Zusammen mit dem hamburger theologischen Schriftsteller Johann Bernhard Basedow (50) unternehmen sie eine Schiffsreise auf der Lahn nach Neuwied, essen dabei ihn Lahnstein im Gasthaus Wirtshaus an der Lahn  Lahnstraße 8 zu Mittag. Mit Blick auf die Burg Lahnstein diktiert Goethe das Gedicht Geistesgruß, eine Vorstufe von Gretchens Lied Der König in Thule in Faust. - Mit dem Rezess von Nastätten wird das Vierherrische abgeschafft und es werden neue Grenzen festgelegt. Marienfels kommt zum Dreiherrischen also zu Nassau. Die hessischen Anteile werden vom Oberschultheiß in Nastätten verwaltet. - Wellmich hat 342 Einwohner, darunter 22 Juden. - In Burg Sooneck am Rhein wird die Ruine an vier trechtingshausener Einwohner abgetreten, die Weinberge anlegen. - In Katzenelnbogen wird der Bartholomäusmarkt von Militär bewacht. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird das Vierherrische abgeschafft und die Herrschaft nur noch von Hessen-Kassel ausgeübt. - In Nastätten ist die plumpe dunkle eher einer Wehrkirche ähnelnden Kirche nicht mehr schick genug, weshalb man einfach die Pfeiler dünner macht, woraufhin sich Risse bilden und die gesamte Kirche abgerissen werden muss. Danach erbaut man sie im schlichten späten Barockstil neu. - Die Mittelrheinische Ritterschaft bewilligt in Friedberg den Verkauf des sohlerner Anteils an der Weiseler Höhe bei Katzenelnbogen für 800 Gulden, was zum Streit zwischen den potentiellen Käufern Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel führt. - In Limburg berichtet der limburger Posthalter im kaiserlichen Dienst und thurn und taxis Postverwalter Michael Oberst (--) von 75 % Einkommensrückgang in 4 Jahren, die er hauptsächlich auf den Tod des Fürstensohnes Viktor Amadeus von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (++) und die Abreise von all den Prinzen, Kavalieren und Hofdamen in seiner Hofhaltung vor zwei Jahren zurückführt. Auch würde Graf Christian Ludwig von Runkel Wied (St) (--) Prozesse führen und seine amtliche Post nach Dierdorf durch seine Ordonazen befördern lassen und letztendlich sei auch der Handel rückläufig. - Mit dem Verkauf der wittelsbachpfälzer Post an die kaiserliche Thurn und Taxis Post werden zwei Postrouten von Weilburg nach St Goarshausen bzw St Goar eröffnet. Eine führt über Wetzlar nach Usingen und Idstein und eine zweite durch einen Teil des Lahntals. - Der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (24) macht eine Reise an die Lahn.

1773 In Mudershausen verursachen fahrende Leute, die in einer Scheune übernachtet haben, durch die Glut einer Pfeife einen Scheunenbrand, der auf den gesamten Ort übergreift, während die Mudershausener in Dörsdorf in der Kirche sind. Im Ort gibt es kein Löschwasser und das Löschwasser der Aar ist zu weit weg. Man schickt sogar vergeblich nach der Feuerspritze von Wallrabenstein. Der Wiederaufbau zieht sich hin, da man kein eigenes Bauholz besitzt und sich den Zukauf nicht leisten kann. - Nastätten hat 968 Einwohner. - In Nassau heiratet die Freiherrentochter Luise vom und zum Stein (18) den kursächsischen Geheimen Rat und Gesandten ua in Madrid Graf Jacob Friedemann von Werthern (34). - In Limburg wird Michael Oberst (--) neuer Posthalter im kaiserlichen Dienst und thurn und taxis Postverwalter. - Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (53) heiratet in zweiter Ehe die preußische Prinzessin Philippine von Zollern Preußen (St) (28). - In Lorch wird das seit 13 50 als befestigtes Vorwerk bestehende Lorchhausen von Lorch abgetrennt.

1772 In Schloss Schaumburg stirbt der Fürstensohn Viktor Amadeus von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (79). - Die in Schloss Schaumburg geborene Fürstentochter und brandenburgbayreuther Markgräfin Viktoria Charlotte von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (34) stirbt nach ihrer jahrlangen Verbannung in Halle durch ihren Ehemann im Schloss Schaumburg. - Bad Schwalbach darf 3 Jahrmärkte und einen Wochenmarkt abhalten. - In der Mark Bonscheuer haben alle Ortschaften mehr als die Hälfte ihres Waldes gerodet. Nicht einmal Jungbäume zur Neuanpflanzung sind zu finden, berichtet das Oberforstamt Idstein.. - Auf dem ehemaligen gnadenthaler und exklavische nassau-oranische Kloster Filial Hof Hof zu Hausen bei Bad Camberg verprügelt der nassau-oranische Hofpächter Wolf den Überbringer einer kurtrierischen Vorladung nach Camberg, woraufhin der kurtrierische Amtsmann sein Vieh pfänden lässt, woraufhin wiederum der in Herborn geborene nassau-oranische kirberger Amtmann Ernst Cornelius Pagenstecher (34) den Hof durch Soldaten schützen lässt und Kurtrier ebenfalls Soldaten schickt bis sich in kürzester Zeit 7000 Soldaten gegenüberüberstehen. Man einigt sich aber friedlich. - In Klingelbach wird eine evangelische Pfarrkirche erbaut, was mehr als 2 Jahre dauert. - Der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (22) macht eine Reise an die Lahn. - In St Goar wird das Beinhaus auf dem Kirchplatz abgerissen. - In Bacharach wird das Malerzwillingspaar Johann Karl Ferdinand Kügelgen und Gerhard Kügelgen als Kinder des kurkölner Hofkammerrats Franz Anton Kügelgen (--) geboren.

1771 In Isenburg stürzt die südliche Hälfte des Bergfrieds ein. - In Hausen bei Bad Camberg stirbt der Verwalter des ehemaligen gnadenthaler Kloster Filial Hofes Hof zu Hausen, Philipp Kratz (--), woraufhin der katholische kurtrierer Erzbischof dem nassau-oranischen Fürst das exklavische Lehen einfordert, woraufhin der oranische Amtmann Ernst Cornelius Pagenstecher (33) mit 12 Bewaffneten alle mobilen Gegenstände nach Gnadenthal bringen lässt. - Eberthausen hat 60 Einwohner in 8 Häusern, davon 8 Mägde und 8 Knechte, 10 Scheunen, 32 Ochsen, 2 Pferde, 34 Kühe, 49 Rinder 219 Schafe und 64 Schweine und ein Backhaus und ein Hirtenhaus. - In Limburg und Umgebung brechen die Einnahmen der Herzoglich nassauer Post ein. - In Bad Ems gründet LJ Kirchberger (--) ein Bankgeschäft in der Römerstrasse 20. - In Bad Schwalbach wird mit dem Bau eines katholischen Klosters in der Kirchstrasse 7 begonnen, was der kaiserliche Gesandte in Schweden Christoph Theodor von Antivari (--) unterstützt. - Johann Hugo Franz von Sohlern Nastätten (51), verheiratet mit Anna Katharina von Holzfeld (--), stirbt. - Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (69) erhöht die Gebühr zum Freikauf von Mägden, die bei einer Hochzeit in fremde Herrschaftsbereiche abwandern, auf 12 Gulden. Laut seines ausgehandelten Kindgedinges gehören ihm trotzdem noch die Hälfte der aus dieser Ehe geborenen Kinder.

1770 Verhandlungen enden erstmals mit einem Rezess über die Abschaffung des Vierherrischen. - In Diez wird das Haus Eberhard Pfaffengasse 12 fertiggestellt. - In Dörsdorf wird eine Schule mit Lehrerwohnung erbaut. - In Dörsdorf nimmt der Sohn von Georg Peter Wallrabenstein das kaiserliche Angebot nach eigenem Land mit 10 jähriger Steuerfreiheit, Religionsfreiheit und Befreiung von Leibeigenschaft nach Ungarn zu übersiedeln an. - An der Lahn beginnt man den Weinbau aufzugeben. - In Katzenelnbogen kommt es zum Vergleich von Hessen-Darmstadt mit den Herren des Vierherrischen, Hessen-Rheinfels, Oranien-Nassau, Nassau-Usingen und Nassau-Weilburg wegen der Landeshoheit über die Weiseler Höhe und Mittelfischbach. - In Nassau wird das Gasthaus Zur Krone in der Römerstrasse 10 neue katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei.

1769 Wetter: Kometenerscheinung. - In Limburg wird das Trombetta Fachwerkhaus Frankfurter Straße 2 Sitz der Handelsfamilie Trombetta. - In Limburg übernimmt der limburger Bäckersohn Anton Busch (--) das Gasthaus Zum Roten Ochsen in der Frankfurter Strasse 9. - In Bad Schwalbach wird zusätzlich zum Weinbrunnen-Wasser auch das der Stahlbrunnenquelle verschickt. Die Stahlbrunnenquelle wird vom hessenrotenburger Landgraf Konstantin von Hessen Rotenburg (St) (53) aufgekauft und eingefasst. Die Bad Schwalbacher dürfen ihn kostenlos benutzen. - In Ackerbach wird eine evangelische Pfarrkirche erbaut, in der man auch eine mehr als 100 jährige Glocke aufhängt. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst Fuchsenhöhle abgehalten. - In St Goarshausen Prath, das zum katholischen trierer Erzbistum gehört und wo nie die Reformation eingeführt wurde, wird 25 Jahre nach dem Fund Bleierz und Zinkerz mit dem dem Bergbau begonnen und die Saschsenhäuser Hütte später gute Hoffnung Hütte eröffnet. - In dem in Regensburg und in Wien verlegten Buch Neuvermehrtes und verbessertes Reales Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner (++). der Witwe des regensburger Buchhändlers Emrich Felix Bader (++) wird der Rheingau so beschrieben: Rhingau, Rhenogavia, ein District im Erz-Stift Maynz, längst den beyden Ufern des Rhein, zwischen der Grafschaft Catzenelnbogen, Dietz, Wetteraus, Maynz und Bingen, welcher von dm Rheingauer-Wein überall bekannt ist. Der Einrich wird so beschrieben: Einrichgau, ein Strich Landes am Rhein, hat gegen Morgen die Grafschaft Eppstein gegen Norden die Grafschaft Idstein, gegen Abend das Rheingau, und gegen Mittag den Rhein zu Gränzen, und Wisbaden ist darinn gelegen.

1768 In Sclhoss Hohlenfels werden auf dem Turm die vier Wehrerker entfernt. - In Kirberg, einem kondomialen alias zweiherrischen Amt von Nassau-Saarbrücken und Nassau-Dillenburg ist der nassau dillenburger Amtmann Georg Friedlieb Rühle (80), der nicht einmal sein abgebranntes Amtshaus späteres Gasthaus Zur Post wieder aufbauen konnte, so überfordert, dass der in Herborn geborene Ernst Cornelius Pagenstecher (30) seine Amtsgeschäfte übernimmt und erst einmal beginnt ein neues Amtsgebäude zu bauen.  - In Limburg wird mit dem Ausbau der Fernstrasse B 8 nach Frankfurt zu einer Chaussee begonnen. - In Obernhof wird das Fachwerkhaus Borngasse 1 erbaut. - In Nastätten Buch wird die Schule nach 10 Jahren wieder geschlossen. - Der neue trier Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen (St) (29) beginnt nach dem Tod des in Schloß Molsberg geborenen Johann IX Philipp von Walderdorff (67) die nördliche Strasse entlang der Lahn von Koblenz bis Limburg und weiter nach Walsdorf bei Bad Camberg, wobei Walsdorf ein Knotenpunkt mehrer Altstrassen ist, die in den Taunus führen, als Chaussee ausbauen zu lassen, wobei das Strassenbett ein richtiges Fundament bekommt um Schlaglöcher und Wasseransammlungen zu vermeiden. Nach Walsdorf Richtung Frankfurt geht es in das Taunusgebirge. Die Chausseen müssen die anliegenden Gemeinden in Fronarbeit erbauen, was bis 17 80 dauert.

1767 In Schloss Schaumburg an der Lahn wird der Fürstensohn Viktor II von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) als Sohn von Fürst Karl Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (44) aus dessen zweiter Ehe mit der Fürstentochter Eleonore von Solms Braunfels (St) (33) geboren. - In Charlottenberg wird die Schule mit bisher französischer Sprache aufgelöst. - In Gemmerich wird der rüsselsheimer Adam Opel Automobilhersteller Großvater und bischofsheimer Schullehrer und bischofsheimer Schullehrersohn Philipp Wilhelm Opel geboren. - In Ergeshausen und Herold wird der Kartoffelkrieg ausgetragen. Die Gemeinden sollen einen Kartoffelzehnten abgeben und erhalten eine Befreiung, wogegen das St Ferrutiusstift Klage beim Oberappellationsgericht führt. - In Allendorf bei Katzenelnbogen kann der Marmorsteinbruch keine großen Gewinne erzielen. - In Katzenelnbogen übergibt Freiherr Wilhelm Ferdinand von Galen seine Itzhäuser Mühle am Revier Dörst als Erbleihe an den nassauer Hütteninspektor Riccius (--), der den Bergbau überwacht. Der Ort Itzhausen ist schon lange öde und existiert nicht mehr. - Da Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (65) einen durch seine Politik verursachten Bevölkerungsrückgang befürchtet, hat er mit seinen verwandtschaftlich verbundenen Nachbarstaaten Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel neue Heiratsregelungen für seine heiratswilligen, aber dadurch nicht mehr ihm zugehörigen Frauen auf den mehrherrisch alias gemeinschaftlich verwalteten Gebieten der Niedergrafschaft Katzenelnbogen ausgehandelt. Um auch auf deren Kinder alias Kindergedinge Zugriff zu haben, gehört die Hälfte dieser neugeborenen Kinder abwechselnd ihm und dadurch kann er auch die männlichen Kinder darunter als Soldaten einziehen. Seine jungen nassauusinger Männer dürfen erst nach ihrem 3 jährigen Militärdienst heiraten oder müssen sich freikaufen und müssen ebenfalls ihre zukünftigen Ehefrauen freikaufen. Allerdings wieder 3 Gulden Dispensation für einheimische und wesentlich mehr für hessische Frauen. - In Laufenselden stirbt der Großbauer und hochfürstlichhessenrheinfelser Schultheiß Johann Nicolaus Kayer (61). Er ist der Großvater von Anna Katharina Kayser (**) alias Anna Katharina Otto, der Mutter von Nikolaus August Otto (**).

1766 In Charlottenberg wird die selbständige französischsprachige evangelische Waldensergemeinde in die evangelische Kirchengemeinde Dörnberg eingegliedert.

1765 Der weltumspannende Siebenjährige Krieg ist zu Ende. -  In Mittelfischbach wandert Johann Heinrich Klement nach South Carolina in Nordamerika aus. - Die in Katzenelnbogen geborene Augusta Maria Stengel gibt ihrem Kind in Frankfurt eine selbstgemischte Arznei, woraufhin das Kind stirbt und sie verhört wird. - In Obernhof wird ein Gasthaus in der Hauptstraße 15 (später evangelische Kirche) erbaut. - Der in Burg Schaumburg geborene drittälteste und bereits von einer niederländischen bürgerlichen Platzmajorentochter mit einer ehelichen Tochter geschiedene Fürstensohn Prinz Karl Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (42) heiratet diesmal standesgemäß in Braunfels die Fürstentochter Prinzessin Eleonore von Solms Braunfels (St) (31). - In Ransel erhält der Ort ein eigenes Gerichtssiegel,

1764 Wetter: Hochwasser in Nassau. - Die Bäderstraße wird erbaut. - Das Kloster Bleidenstadt wehrt sich gegen den zusätzlichen Kartoffelzehnten auf seinen Besitzungen. - In St Goar wird neben der Dechanei ein Armenhaus erbaut. - In Buch heiratet der aus Tirol mit einer Schwester und einem Bruder nach Nastätten zugezogene Ferdiand Cathrein (34) die bucher Schultheißentochter xxx Lenz (..).

1763 Siebenjähriger Krieg - Feuersbrunst in Nassau. - Im preußischen Nassau werden die Bauern gezwungen Kartoffeln anzubauen. - Burg Katz wird von den Franzosen zurückgegeben. - Am Ende des Siebenjährigen Krieges ist die Burg Rheinfels von französischen Truppen besetzt. - Die in Katzenelnbogen geborene Dienstmagd Maria Elisabeth Freydhoff und ihr männlicher Kollege Johann Elias Weygand aus Offenbach arbeiten im Haushalt von Johann Erasmus Senckenberg in Frankfurt, wo sie des Diebstahls beschuldigt werden und von der Polizei befragt werden. - In Bad Schwalbach wird der Maler Johann Heinrich Verflassen  als Sohn von Johann Heinrich Verflassen (49) und Wilhelmine Sophia Johanna Reinhard  geboren und von seinem Vater ausgebildet. - In Katzenelnbogen Oberfischbach gibt es nassau-weilburger Pachtverträge. - In Burg Hohlenfels wird der bisherige georgenborner Spießförster Johann Jakob Becker (--) zum Jäger ernannt und sein Sohnes als Forstjäger beschäftigt. - In St Goar übernachtet Wolfgang Amadeus Mozart (07) im Gasthaus Zur Lilie.

1762 In Klingelbach verstirbt Georg Henrich Heß nach 22 jährigen Dienst als Schulehrer. - Der in Bad Schwalbach geborene hessische Burggrafensohn und Schlossverwaltersohn Christoph Theodor von Antivary (49) stirbt in Stockholm als katholischer Staatsminister. - In Katzenelnbogen verlehnen Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (71) und Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (42) dem bleidenstadter Stiftsverwalter Freiherr Franz Ludwig von Kesselstatt (--) das Schloss Altkatzenelnbogen und Zubehör. - In St Goar wird ein Rathaus erbaut.

1761 Siebenjähriger Krieg - In Oberklingelbach deckt der Bauer Johann Philipp Römer sein Hofhaus mit Stroh. - In Katzenelnbogen Oberfischbach müssen die Bauernwährend des Siebenjährigen Krieges beim Durchmarsch von Truppen kostenlos Fourage alias Futtermittel liefern.

1760 Siebenjähriger Krieg - Der in Weilburg geborene Karl Christian von Nassau Weilburg (St) (25) heiratet in Den Haag die niederländische Erbstatthaltertochter Prinzessin Karoline von Oranien Nassau Diez (St) (17). - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet der in Birstein geborene Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg und Büdingen (St) (25) Prinzessin Sophie Charlotte von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (17). - In Wellmich werden Richtung Prath Blierze und Zinkerze gefunden - In Holzappel wird in der Grube Holzappel die Schichtarbeit eingeführt. Die Frühschicht beginnt um 04:00 Uhr und dauert 8 Stunden. - Freiherr Viktor August Wilhelm von Röder (40) wird neuer nassauer Oberjägermeister in den nassau-katzenelnbogener Landen. - In Katzenelnbogen Oberfischbach müssen die Bauern während des Siebenjährigen Krieges beim Durchmarsch von Truppen kostenlos Fourage alias Futtermittel liefern. - In Limburg wird Johann Michael Oberst (--) neuer kaiserlicher Reichspostverwalter und auch Posthalter für den Pferdewechsel der Thurn und taxis Post in der Brückenstrasse 2. - In Laufenselden gibt es die Bäckerei Herche.

1759 Siebenjähriger Krieg - In Weyer übernimmt ein eigener Schulmeister den Schulunterricht der Kinder, den bis dahin der Pfarrer leistete. Der Schulunterricht soll ausdrücklich ..nicht... bilden. Hauptziel ist das Auswendiglernen von Kirchenliedern. In der Mathematik wird nicht mehr als die Beherrschung der Grundrechenarten angestrebt. - In St Goar explodieren Pulverfässer, wobei viele Häuser ua die Stiftskirche stark beschädigt werden. Das Rathaus und das Hospital in der Nähe des Gasthaus xxx später Hotel Zum Goldenen Löwen werden völlig zerstört. Insgesamt sterben 31 Menschen.

1758 Siebenjähriger Krieg - In Nassau kommt es zu einer Feuersbrunst. - In Nastätten wird ein eigenständiges Unterschultheißenamt eingeführt. - Die französischen Truppen des französischen Markgrafen Marquis de Chartres Ludwig Philipp II Joseph von Bourbon Orleans (St) (11) greifen Burg Rheinfels an. Sie starten gegen 04:00 Uhr in Oberwesel und fahren mit Schiffen nach St Goar, wo sie über die Strasse Schloßberg zur Burg Rheinfels hochziehen, sie aber nicht erobern können. Sie werden dabei von hessischen Tuppen untertützt. Burg Katz in St Goarshausen wird von den Franzosen erobert, Burg Reichenberg aber nicht. - In Buch wird eine Schule eröffnet. - In Katzenelnbogen wird Christian Ludwig Siegen (--) hessendarmstädter Oberförster der Forsten Katzenelnbogen, Braubach und Ems. - In Katzenelnbogen verkauft Josef Anton von Marioth (--) für 3.100 Gulden und 4 Klafter Holz Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (67) des sogenannten Hüttenwaldes oberhalb der Heyer-Mühle auf der Weiseler Höhe. - Der mainzer Domprälat Freiherr Johann Franz von Hoheneck (72), dem seit 17 52 auch Burg Katzenelnbogen gehört, lässt sich in Bensheim den Hohenecker Hof im Schmuckfachwerkstil erbauen, dessen Haupttor im mittelalterlichen Burgenstil mit Zinnen geschmückt wird.

1757 Siebenjähriger Krieg - In Bad Ems sind während des Siebenjähriger Kriegs überwiegend Aristokraten Kurgäste. - In Nassau wird im Stadtschloss der Freiherrensohn Heinrich Friedrich von und zum Stein (St) als 8 tes Kind geboren. Seine Mutter ist Henriette Karoline Langwerth von Simmern. Sein Vater ist Freiherr Karl Philipp von und zum Stein (St) (--). - In dem in Regensburg und in Wien verlegten Buch Neuvermehrtes und verbessertes Reales Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner (++). des regensburger Buchhändlers Emrich Felix Bader (--) wird Katzenelnbogen so beschrieben: Catzenelnbogen, Alt, Amt, Dorf und ruiniertes Schloß bey Dietz, nebst einem vesten Schloß in der Nieder Grafschaft diese Nahmens, alias die alte Burg Katzenelnbogen ist nur noch eine Ruine und die neue Burg Katzenelnbogen ist eine Festung.

1756 Siebenjähriger Krieg beginnt zwischen Preußen, England einerseits und Habsburg, Frankreich, Russland andererseits. - In Limburg heiratet die in Ehrenbreitstein geborene Anna Lioba von Hohenfeld  (17), die Tochter des Staatsmann Freiherr Wilhelm Ludwig von Hohenfeld  (53) und der Freiherrentochter Josepha Knebel von Katzenelnbogen (51), den auf der Starkenburg über Heppenheim geborenen Freiherrensohn Benedikt Schütz von Holzhausen  (27). Sie wird von ihm 22 Mal geschwängert, wobei 13 Kinder jung sterben und vier Söhne taubstumm sind. - In Diez wird an der Strasse nach Limburg später freiendiezer Wohngebiet Johann Schaefer Strasse und Alter Kalksteinbruch der Firma Schaefer Kalk ein Schafott alias Galgen errichtet.

1755 Der 2. Nastätter Rezeß regelt, dass Weyer dem hessischen Amt Reichenberg zugeschlagen wird. - In Nassau werden an das Spätrenaissanceschloß Stein Schloßstraße 1 zwei barocke Flügel angebaut. - In Bad Schwalbach wird der Maler Johann Jakob Christian Verflassen geboren, der nach der Schule von seinem Vater ausgebildet wird und danach in Mainz die katholische Malerakademie besucht. 

1754 In Bad Schwalbach macht der in Frankfurt geborene Jurist Reichshofrat Freiherr Heinrich Christian von Senckenberg (50) eine Kur. - Der katzenelnbogener Schneidergeselle Johann Georg Lotz versucht in Frankfurt die Bürgerrechte zu erhalten. - In Bad Schwalbach heiratet der Maler Johann Verflassen (40) die Bäckertochter Wilhelmine Sophia Johanna Reinhardt. Ihr Vater, der Bäcker Johann Caspar Reinhardt (--) ist lutherisch. - In Nastätten Buch wird die Kapelle im Barockstil umgebaut. - In Lohrheim gibt es wieder einen eigenen Schullehrer. - In Katzenelnbogen streitet Landgraf Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (63) mit den Vierherrischen Herrschaften um die Landesherrlichen Hoheit über die Dörfer Mittelfischbach und Niederfischbach. - In Balduinstein übernimmt Freiherr xxx von Eltz Rübenach (--) die Ruine Burg Balduinstein.

1753 Mit dem erbenlosen Tod von Hugo Friedrich Waldecker von Kempt (--) fällt Burg Hohlenfels an Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (41) zurück. Das Lehen wird nicht mehr vergeben und vom nassauer Amt Burgschwalbach verwaltet. - Die Burg Hohlenfels wird von Nassau übernommen und nicht weiter verlehnt, wonach sie verfällt. - Der in Kassel geborene Landgraf Wilhelm XIII von Hessen (St) (71) beklagt als Fürst von Hersfeld, Graf von Katzenelnbogen, Diez, Ziegenhayn, Nidda, Schaumburg, Hanau usw, dass bei geringfügigsten Gerüchten keine Totenträger für Beerdigungen gefunden werden können und stellt jegliche Weigerung unter Strafe. Nach der Reichs Constitution alias Reichsverfassung hat jeder ein Recht zu Grabe getragen zu werden. Selbst bei Nachrichtern alias Scharfrichtern und ihren Kindern, die durch das Bürgerrecht und Nachbarrecht zunftfähig sind, müssen Träger gestellt werden. Schinder und ihre Kinder müssen sich allerdings selbst zu Grabe tragen. Alle Missetäter, die mit dem Schwert geurteilt wurden, werden durch den Nachrichter alias Scharfrichter und Hirten, Nachtwächter und Flurschützen unter der Richtstätte vergraben. Ausnahmen gibt es, wenn sie Dispense erhalten und Verwandte dafür zahlen, dass sie in einem Sarg auf dem Totenhof geschafft werden, wo sie dann aber in einer Ecke verscharrt werden müssen. Ebenso verfährt man bei Inquisiten alias Folteropfern. Wenn man einen Erhängten vom Strick abschneidet, darf das nicht als ehrerührig betrachtet werden. Selbstmörder aus Melancholie dürfen nach einer Prüfung durch die Obrigkeit mit Trägern auf dem Totenhof allerdings in aller Stille begraben werden. Ohne Erlaubnis müssen sie vom Schinderknecht vor den Ort gebracht und dort oder unter dem Gericht verscharrt werden. - In Katzenelnbogen gibt es Grenzstreitigkeiten mit dem nassauusingener Dorf Berghausen auf der sogenannten Hammelsbirk.

1752 Der jüdische Wohltätigkeitsverein wird gegründet. Er unterstützt die armen jüdischen Gemeindemitglieder im Synagogenverband Kördorf. - In Ebertshausen wird das zum Märkerwald Fuchsenhöhle gehörige Waldstück Gilgesloch, in dem es viele Hügelgräber gibt, aus dem Märkerwaldgebiet ausgenommen. - In Michelbach pflanzt der eisighofener Lehrer Kern alias Kärn zu seinem Einsatz alias Einstand tradionsgemäß einen Baum, den 12 jährigen Setzling der alten Linde, Apostellinde, auf dem Friedhof. - In Katzenelnbogen wird die Burg Katzenelnbogen von dem in Kassel geborenen Landgraf Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (70), der Fürst von Hersfeld, Graf von Katzenelnbogen, Diez, Ziegenhayn, Nidda, Schaumburg, Hanau usw ist, und dem in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (61) liiert mit seiner in Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, geborenen Mätresse Helene Martini (24), dem bleidenstadter Stiftsverwalter Freiherr Johann Franz von Hoheneck (66) und dem Kapitel des Ritterstifts verlehnt.

1751 In der Esterau wird Fürst Karl Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (28), verheiratet mit der Fürstentochter Prinzessin Eleonore von Solms Braunfels (St) (17), mit einem Teil des Grubenfeldes und dessen Abbau belehnt. - In Holzappel wird eine Bergbaugrube wiedereröffnet, wodurch auch das Dorf Horhausen vom Bergbau geprägt wird. - In Rettert gibt es links neben der Kirche in der Pfarrgasse das Pfarrhaus, das ein Schmuckfachwerkbau ist. - In Ahl wird die Schleuse an der Lahn fertiggestellt. 

1750 In Burgschwalbach verkauft der xxxhessische Haushofmeister Johann von Klingelbach die Burg Burgschwalbach an Junker alias Jungherr Philipp Rode (--). - Dörsdorf teilt sich als Kirch- und Zentralort für Berghausen und Eisighofen mit diesen im Dreijahresrhytmus die Abhaltung der Bornkerb alias Kirchweih mit einer rituellen Reinigung des Mineralbrunnens Sauerborn. - In Katzenelnbogen ist Pauli Besitzer der Erzwäsche, Erzhammer und Erzhütte (20 18 evangelisches Fliedner Elisabethstift). Er lässt für das neue Hammerwerk einen neuen mit Holzplanken bewehrten Mühlgraben ab der Itzhäuser Mühle mit einem geringern Gefälle anlegen, muss aber dabei die Rheinstrasse B 274 bei der Gaststätte Einrichschänke, die noch nicht existiert, unterirdisch queren. - In St Goarshausen wird Christian Anton Menges (--)  Brückengehilfe auf der Fliegenden Brücke alias Schiffbrücke alias Längsseil-Gierfähre nach St Goar, was er bis 17 80 bleibt. - In Ehrenbreitstein besteht die kurtrierer Residenz Schloß Philippsburg, das ein Zwillingsbau ist und darüber das doppelt so große und bereits in den oberen Hanglagen zur Festung ausgebauten Schloß Ehrenbreitstein als eine bauliche Einheit mit nur einem südlichen Zugang am Rheinufer. Die Pagerie und das Dikasterialgebäude bestehen noch nicht.

1749 In Ruppertshofen erhält die Kirche eine Orgel. - In Bad Ems wird die Orgelbauwerkstatt Schöler/Heil gegründet. - In Katzenelnbogen ist das steprodter Hofgut Rudelsberg an der Grenze zu Allendorf abgetragen und nicht mehr nachweisbar. - Der in Burg Schaumburg geborene drittälteste Fürstensohn Prinz Karl Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (26) unstandesgemäß verheiratet mit der bürgerlichen Benjamine Gertrud Kaiser (20) bekommt in den Niederlanden die morganatische Tochter Viktoria Hedwig Karoline, wonach er die Beziehung zur Mutter beendet.

1748 Polnischer Thronfolgekrieg - Nach 14 jähriger Ehe wird der oranische und nassauische Erbfürst Wilhelm V von Nassau Diez Oranien (St) geboren. - In St Goar stirbt auf Burg Rheinfels der Generalmajor xxx von Merlan (--). - In St Goar wird Franz Joseph Martin von Albini  als Sohn des Kaspar Anton von Albini (32) geboren. - In St Goar wird der in Dierdorf geborene Rechtsanwalt und Kanzlist Johann Jacob Bierbauer (46) nach Kassel abberufen, wo er Rat und peinlicher Richter alias Kriminalrichter wird, der für die Räuberbanden zuständig ist und dabei der Folter kritisch gegenübersteht. - In Hahnstätten wird die Wasserburg Hahnstätten an das Haus Nassau-Diez-Oranien verkauft und in ein Wasserschloß umgebaut. - Der in Burg Schaumburg geborene drittälteste Fürstensohn Prinz Karl Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (25) fälscht eine Einverständnisurkunde seines Vaters und heiratet unstandesgemäß in den Niederlanden die bürgerlichen Benjamine Gertrud Kaiser (19), die er geschwängert hat. - In St Goarshausen wird die Schiffsbrücke alias Längsseil-Gierfähre nach St Goar vergrößert. - In St Goar wird von xxx Goedecke (--) das Haus Goedecke später Puppen- und Bären-Museum erbaut.

1747 Polnischer Thronfolgekrieg - In Nastätten verbietet das Gericht die Gänsehaltung.

1746 Polnischer Thronfolgekrieg - In Fachingen beginnt der Quellwasserexport in eigens angefertigten Krügen. - In Bad Schwalbach wird der hessenrotenburger Landgrafensohn Karl Emanuel von Hessen Rotenburg (St) geboren. - Katholische kaiserliche Truppen ziehen durch den Einrich und Katzenelnbogen. - Der in Frankfurt geborene Glasschneidersohn und Gemmenschneidersohn Peter Hess (37) wird vom hessenkasseler Landgraf Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (64) abgeworben, um nach Kassel zu ziehen um das Schmucksteinmosaik vom im Vorjahr verstorbenen Giovanni Francesco Guerniero (++) mit den Abbildungen der katzenelnbogener Stadt Sankt Goar und den Burgen Rheinfels und Katz aus Jaspis, Onyx, Lapislazuli, Chalcedon, Achat gesäumt mit Trophäen, Waffen und Kartuschen und mit Brustbildern der hessischen Familienmitglieder in den Ecken fertigzustellen.

1745 Polnischer Thronfolgekrieg - In Wellmich besetzen die Franzosen Burg Maus. - In St Goar stirbt auf Burg Rheinfels der Generalleutnant und Gouverneur Christian Melchior Sigismund von Kutzleben (--). - Bad Schwalbach beklagt sich über französische Truppeneinquartierungen. - Österreichishe, holländische, hannoveranische und münsteranische Truppen aus den Niederlanden ziehen durch Katzenelnbogen. - In Laurenburg heißt der untere Teil des Ortes nach einem Kupferstich Zilmer. - Laut der Homann Grafschaftskarte Katzenelnbogen gibt es in der Untergrafschaft Katzenelnbogen nur die reichsunmittelbaren Ritterschaften Rückershausen, Kettenbach und Daisbach, die zweite auf der Sauerburg, die dritte auf Burg Rheinberg am Werkerbach über der Wisper, die vierte in Frücht, eine fünfte in Miellen, Nievern und Fachbach und eine in Wasenbach. - In St Goarshausen Prath, das zum katholischen trierer Erzbistum gehört und wo nie die Reformation eingeführt wurde, wird Bleierz und Zinkerz gefunden. - In dem in Regensburg und in Wien verlegten Buch Neuvermehrtes und verbessertes Reales Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner (++). des regensburger Buchhändlers Emrich Felix Bader (--) wird Katzenelnbogen so beschrieben: Catzenelnbogen, kleine Stadt an der Lohne, nebst einem festen Schloß in der Nieder-Graffschafft dieses Nahmens.  Nastätten wird so beschrieben: Nastede, schöner Flecken in der niedern Graffschafft Catzenelnbogen, zwischen Braubach und Schwalbach, ins Amt Reichenberg und Hessen-Cassel gehörig. Nassau wird so beschrieben: Nassau, kleine Stadt und Schloß an der Löhne, in der Wetterau, wovon die Fürsten und Grafen von Nassau ihre Nahmen haben. Limburg wird so beschrieben: Limpurg, kleine Stadt am Fluß Löhne alias Lahn, theils in das Ertz-Stifft Trier, theils den Landgrafen von Hessen gehörig. Das Herzogtum Limburg wird auch so geschrieben. St Goarshausen wird so beschrieben: Gewershausen, kleine Stadt in der Nieder-Grafschafft Catzenelnbogen am Rhein, St Goar gegenüber. Dabey liegt auf einem Berge ein festes Schloß, die Katze genannt. Kaub wird so beschrieben: Caub, kleine Chur-Pfälzische Stadt am rhein, Bacharach gegenüber, im Hertzogthum Simmern. Sie hat ein Schloß Gutenfels genannt, und ein Unter-Amt. Bacharach wird so beschrieben: Bacharch, Bacchi Ara, Baccaracum, Stadt und Amt in der Unter-Pfalz, an dem Rhein, dem Churfürsten zu Pfalz gehörig, welcher Ort des guten weins halber sehr berühmt ist. Hat auch einen austräglichen Rhein-Zoll, und gegenüber im Thal ist ein Sauer-Brunnen. Diez wird so beschrieben: Dietz, Deetia, Decia, Stadt an der Lohne in der Wetterau, dem Fürsten von Nassau-Dietz gehörig. Sie hat ein gedoppeltes hohes Schloß, und nicht weit davon das Schloß Oranienstein, dabey ein Thier-Garten und Lachsfang, nebst einem schönen Luft- und Baum-Garten ist. Der letzt-verstorbene Fürst von Nassau Dietz war Wilhelmus Friso, Erb-Statthalter von Frießland und Gröningen, wie auch General-Capitain über die Militz dieser Provintz, kam den 14. Jul 1711 im Wasser um sein Leben. Seine Gemahlin Maria Louise, Landgraf Caroli zu Hessen-Cassel Tochter, ist den 26. Apr 1709 mit ihm vermähltet worden, und hat nach ihres Gemahl Tode einen Printzen, Nahmens Wilhelmum Carolum Henricum Fisonem am 1. Sept 1711 zur Welt gebracht,... Der Einrich wird so beschrieben: Einrichgau, ein Strich Landes am Rhein, hat gegen Morgen die Grafschafft Eppstein, gegen Norden die Grafschafft Idstein, gegen Abend das Rheingau, und gegen Mittag den Rhein zu Grentzen, und Wißbaden ist darinn gelegen. Der Rheingau wird so beschrieben: Rhingau, Rhenogovia, ein gewisses Gebiet im Ertz-Stift Mayntz, längst den beyden Ufern des Rheins, zwischen der Grafschafft Catzenelnbogen, Dietz, Wetterau, Mayntz und Bingen.

1744 Polnischer Thronfolgekrieg - Kaiserliche Truppen ziehen durch Katzenelnbogen. - In Braunfels heiratet die in Diez geborene diezer Regierungsratstochter Marie Cathaerine Pflüger (26) den fürstlich solmsbraunfelser Französischlehrersohn, Französischlehrer und Fruchtschreibersohn Jacques Michaud (32). - In Darmstadt lässt der hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (53) nach 13 Jahren streitbarer Konkurrenz seine hessendarmstädter Canzleypost von der überregionalen katholischen kaiserliche thurn und taxis Post übernehmen alias die Bestellung des Postwesens in den hochfürstlich Darmstädtischen Landen.

1743 Polnischer Thronfolgekrieg - In Diez wird das Grafenschloss nassauer Amtshaus. - In Holzhausen wird die Zehntscheune im Schmuckfachwerkstil erbaut. - In St Goar wird der spätere Niederländischen Ostindien-Kompanie Kaufmann Diederich Thomas Fretz geboren.

1742 Polnischer Thronfolgekrieg - Die Quelle Fachingen wird gewerblich genutzt. - In Nastätten wird ein dritter Jahrmarkt im Oktober, der Oktobermarkt, eingeführt. - In Braunfels wird Graf Friedrich Wilhelm von Soms Braunfels (St) (28) zum Fürsten erhoben. - Kurpfälzische Truppen ziehen durch Katzenelnbogen.

1741 Polnischer Thronfolgekrieg - In Katzenelnbogen wird ein königlich schwedisches Regiment einquartiert. - In Katzenelnbogen gibt das katzenelnbogener Kirchspielgericht seinen Widerstand gegen einen eigenständigen Weineinkauf der Wirte und damit ihr Monopol auf, womit der Streit um schlechte Weineinkäufer und schlechten und gepanschten Wein beendet wird.

1740 Wetter: Hungersnot. - Polnischer Thronfolgekrieg - In Fachingen wird die Fachinger Quelle entdeckt. - Burg und Schloss Laurenburg sind unbewaldet. - Burg Heppenheft wird auf Abbruch zum Bau des Gehöftes der Brenner von Gerolstein verwendet. - In Bad Schwalbach überzeugt sich der Amtsarzt Schweizer davon, dass der gemiedene Stahlbrunnen Ecke Am Kurpark/Reitallee doch keinen Ausschlag verursacht, stellt einen höheren Eisengehalt fest und gibt ihm deshalb den Namen Stahlbrunnen. - In Nassau wird das Gasthaus Zur Krone in der Römerstraße 10 als neue Poststation erbaut. - In Laurenburg wird von der Ruine Burg Laurenburg ein Kupferstich erstellt, der zeigt und beschreibt, dass auf dem gesamten Burgberg mit Weinbau und auf der Lahn Treidelschifffahrt betrieben wird. Über die Verwendung eines in den Berghang auf halber Höhe des Hanges unterhalb der Ruine mit vielen Fächern getriebenes Mauerwerk wird auf der Beschreibung auch gerätselt.

1739 Das Fürstentum Nassau Diez erbt Nassau Dillenburg. - In Bad Schwalbach beschreibt der französiche Schriftsteller Mervilleux (--) das badschwalbacher Badeleben mit festlichen Diners, Musikgesellschaften, Bällen, Glücksspielen, Hetzjagden, Spazierfahrten und Luxusboutiquen unter dem Titel Amusemens des Eaux de Schwalbach. - Die in Schloss Schaumburg geborene Fürstentochter und brandenburgbayreuther Markgräfin Viktoria Charlotte von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (34) fällt bei ihrem eifersüchtigen Ehemann in Ungnade und wird von ihm verstoßen. Er zwingt sie in ärmlichen Verhältnissen in Halle zu leben. - In Diez stirbt Elisabeth Katharina Felicitas von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (--), die in Boppard im Franziskanerinnenkloster St Martin beigesetzt wird. - In Boppard wird das Kloster Marienberg wieder aufgebaut, was 14 Jahre dauern wird. - In Katzenelnbogen wird das Haus Einrichstrasse 6 erbaut. - In Schönborn wird ein Schulhaus erbaut, die alte Schule. - In Limburg ist die neue Posthalterei der thurn und taxis Reichspost in der Brückenstrasse  2. - In Limburg stiften xxx von Walderdorff (--) und xxx von Hohenfeld (--) neue Glasfenster für die katholische Franziskanerkirche, mit ihren Wappen. - In Limburg übernimmt die Witwe Maria Luisa Fabre (--) die Poststation in der Brückengasse 2 als kaiserliche Reichspostverwalterin. Für sie arbeitet Johan Christoph Scherpff (--). - Der in Leeuwarden geborene Fürst Wilhelm IV von Nassau Diez (St) (28), der Fürst von Oranien, das auch nun noch französisch geworden ist, und der mit der englischen Königstochter Prinzessin Anna von Hannover (St) (30) verheiratet ist, erbt Nassau-Dillenburg. - In Nastätten wird der Gemeinde die Schafhaltung eingeschränkt. - Der in St Goar auf Burg Rheinfels geborene Maler Thomas Huber (39) wird preußischer Hofmaler des preußischen König Friedrich Wilhelm von Zollern Preußen (St) (51).

1738 Die Gemeinde Mudershausen erhält die Genehmigung Kalk zu brennen, wodurch eine Ziegelhütte entsteht. - In Kemel steht ein Posthaus der Hessen-Kasseler Post. - In Bad Ems gibt es 8 jüdische Familien. - In Boppard brennt das Kloster Marienberg ab. - In Reckenroth wird eine neue evangelische Kirche gebaut, in der man die Orgel vom Hospital in Gronau früher Kloster Gronau bei Egenroth einbaut.

1737 In Burgschwalbach wird entschieden, die stark reparaturbedürftige Burg Schwalbach dem Verfall zu überlassen, weshalb das Inventar und die Dächer verkauft werden. - In Dehrn stirbt mit Franz Alexander Frei von Dehrn (--) die Familie der Frei von Dehrn aus, wodurch die Familie von Greiffenclau erbt. - In Kaub lässt die Kommandantenfrau Maria von Bielefeld (--), Frau des burg gutenfelser Kommandanten Freiherr Adam Heinrich von Witzleben den mainzer Domhof Metzgergasse 21/23 neu aufbauen. - In Reckenroth besitzt der Hospitalhof ein Grundstück mit 35 Morgen. Die Gemarkung Reckenroth besteht aus Rauheeckerfeld, Hahnerfeld, Michelbacher Feld und Wiesen und Gärten.

1736 In Klingelbach ist der evangelische Lehrer Philipp Adam Meier Schullehrer und Organist. - In Limburg wird das Gasthaus Weinhaus Schultes Plötze 14 gegründet. - In Cramberg wird in einem Wohnhaus eine Schule eingerichtet. - In Nastätten baut die Frau des kaiserlichen Posthalters Nicolaus Recken auf dem Ottohof (20 23 Volksbank Nastätten Voba) ein neues Gutshaus mit eigener Brauerei und Brennerei. - In Diez wird die Möbelzimmerei Günther Wilhelsmtrasse 21 gegründet. - Weil die in Katzenelnbogen geborene Anna Christina Kuhn mit Erlaubnis des Schultheissen nach einer Befragung durch den Schultheissen und das Landamt in Frankfurt Niederrad ihr Kind zwar bekommen darf, das Neugeborene aber einfach in Frankfurt Oberrad aussetzt, informiert die Stadt das hessendarmstädter Amt Braubach. - In Allendorf endet der Abbau von Eisenstein. - In Nastätten lässt sich die katholische thurn und taxis Posthalterwitwe xxx Recken (--) einen neuen Gutshof erbauen. - In Bad Ems klettert der nach seinem abgebrochenen Studium jahrelang ohne Approbation als Arzt praktizierende frankfurter Stadtphysikussohn und solmser Hofleibarztlehrling Johann Christian Senckenberg (29) auf die Bäderlei, einen Felsen, und untersucht als Naturforscher die Heinzelmannshöhlen. - In Bad Schwalbach schenkt der frankfurter Arzt Wilhelmi das Schmuckfachwerkhaus Adolfstrasse 3 (20 23 Gasthaus Glashaus) Ecke Koblenzer Strasse/Adolfstrasse mit der zugehörigen Brauerei, das seit mehr als einem Jahrhundert im Besitz seiner Familie ist, der reformierten Gemeinde, die daraus ihr Pfarrhaus macht und es als Schulhaus nutzt. - Der in St Goar geborene reformierte Kantorensohn und Beamte Johann Ludwig Knoch (24) wird als Schreiber von Graf Casimir von Sayn Wittgenstein (St) (46) abgegeben und als Archivar, Prinzenerzieher und Baurat von Graf Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (40) übernommen.

1735 In St Goar gibt der hessenrheinfelser Landgraf Chrsitian von Hessen Wanfried Rheinfels (St) (46) die Besatzungsrechte der Burg Rheinfels an Hessen Kassel ab. - In Hahnstätten beendet Lehrer xxx Bekker (--) seinen Schuldienst. Während seines 16 jährigen Schuldienstes wurde eine Schule erbaut. - In Diez stirbt die ehemalige nassauhadamarer Fürstin Elisabetta Caterina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (62), die schon 24 Jahre lang Witwe ist und die in Boppard beerdigt wird.

1734 Polnischer Thronfolgekrieg. - Der nassaudiezer und oranische Fürst Wilhelm Carl Heinrich Friso von Nassau Diez (St) (23) beerbt Friedrich Wilhelm II von Nassau Siegen (St) (26) und kann somit die in Hannover Herrenhausen geborene englische Königstochter Prinzessin Anna von England (St) (25) heiraten. - In Nassau bestätigt der nassauer kaiserliche thurn und taxis Postmeister Goedecke (--), daß seine Strasse zwischen Diez und Nassau nicht mehr zu beanstanden ist, damit der Postwagen auf der von ihm geplanten neuen Poststrecke von Trier über Koblenz Diez und Limburg nach Wetzlar regelmäßig eingesetzt werden kann und bittet bei der Verwaltung in Frankfurt um eine positive Entscheidung. Nur bei Langenau gäbe es noch Probleme bei Hochwasser. Dann würde man einen kleinen Umweg fahren. Auch durch das Lahntal zur Mosel ziehendes Militär kann er nicht ausschließen.

1733 Polnischer Thronfolgekrieg. - In Balduinstein wird das Schloss Schaumburg vom anhaltinischen Fürst Victor Amadeus Adolf von Anhalt (St) (--) an den aus Italien stammenden Glaubensflüchtling und frankfurter Bankier Jacob Bernus (--) auf Pfandleihbasis verkauft. - Der Theaterstückverfasser und französischen Diplomat Marquis Jean Baptiste Francois Joseph de Sade (31) macht Caroline-Charlotte von Hessen Rheinfels Rotenburg, Fürstin von Condé (St) (15), zu seiner Geliebten. Sie ist die Tochter des in Bad Schwalbach geborenen hessenrotenburger Landgraf Ernst Leopold von Hessen Rotenburg (St) (49) und Prinzessin Eleonore Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (47) aus der morganatischen wittelsbacher Prinzenlinie, die in Frankfurt geheiratet haben. - Bei Herold gibt es eine Dillenberger Mühle. - In Nastätten stirbt der katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalter Nikolaus Recken (55). - Der in St Goar geborene reformierte Kantorensohn und Beamte Johann Ludwig Knoch wird Schreiber von Graf Casimir von Sayn Wittgenstein (St) (46).

1732 In Hof Bleidenbach streiten sich der hessendarmstädter katzenelnbogener Oberförster Siegen und der vierherrische Oberschultheiß Frankenfeld um den von Siegen mitten auf dem Hof aufgestellten Grenzpfahl, der wegen eines blechernen Bildes mit einem an einem Galgen hängenden Zigeuner alias Sinti, Zigeunerstock genannt wird. Der Zigeunerstock wird mehrere Male aufgestellt und wieder abgehauen, wobei man mit Gewehren und Äxten unterwegs ist. Ein Vagabund wird verhaftet und nach Darmstadt abgeführt. - In Nasstätten stirbt Freiherr Johann Hugo von Sohlern Nastätten (--) im Schloß Sohlern, dem ehemaligen Klingelbacher Hof alias Sohlern Hof Borngasse 12 (20 23 links neben der Evangelischen Diakonie). - In Burg Schaumburg heiratet die in Burg Schaumburg geborene Fürstentocher Viktoria Charlotte von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (17) den jüngsten von drei lebenden brandenburg bayreuther Markgrafensöhnen Friedrich Christian von Zollern Brandenburg-Bayreuth (St) (24), den Bruder von zollern brandenburg kulmbacher Markgraf Georg Friedrich Karl von Zollern Brandenburg Kulmach (St) (44). - In Katzenelnbogen verlieren die vier Wirte des Kirchspiels ihr im Vorjahr zugestandenes Recht ihren Wein selbst einzukaufen wieder, weshalb sie wieder von dem vom Kirchspiel, dem evangelischen Pfarrer, eingesetzten Weineinkäufer abhängig sind. - In Nassau tagt das Vierherrengericht, das die Grenzstreitigkeiten in Rettert um die Weissler Höhe verhandelt, aber bis 17 77 zu keinerlei Ergebnis kommt. - Die verarmte und kurz vorher mit ihrer unehelichen Tochter Philippina Eleonora de la Cerda de Villa Longa (18) von Mainz zugezogene, in St Goar auf Burg Rheinfels geborene Prinzessin Ernestina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (50) alias Gräfin Ernestina de la Cerda de Villa Longa, Marquesa von La Laguna und Gräfin von Paredes, die mit ihrem in Schmalkalden geborenen Vetter, dem nachgeborenen und abgefundenen hessenphilippsthaler Landgrafensohn Prinz Karl von Hessen Philippsthal (St) (49), ein uneheliches Kind Philippina Eleonora (18) hat, stirbt in Frankfurt, wo sie im Frankfurter Dom begraben wird. Karl von Hessen Philippsthal (St) (49), bezahlt für sein uneheliches Kind Philippina Eleonora (18) Alimente.

1731 In St Goar bleibt nach dem Tod des in Paris des gestorbenen, in Bad Schwalbach geborenen, geistig behinderten und in böser Umwelt verkümmerten Landgraf Wilhelm II von Hessen Wanfried Rheinfels (St) (60) auf Burg Rheinfels nach kinderloser Ehe seine Witwe, die ehemalige essener Klosterschwester Pfalzgrafentochter Ernestine Theodora von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (34) erst  zurück. Man schickt sie noch im gleichen Jahr in das Karmelitinnenkloster in Neuburg an der Donau, wo man sie zwingt wieder Nonne zu werden. Neuer hessenrheinfelser Landgraf wird Chrisitian von Hessen Wanfried Rheinfels (St) (42). - Hahnstätten hat 30 Einwohner. - In Katzenelnbogen erzwingen die vier Wirte des Kirchspiels nach jahrzehntelangem Streit um das Weinausschankmonopol, die hohe Weinsteuer und die schlechte Qualität, dass die Wirte ihren Wein selbst einkaufen dürfen und nicht von dem vom Kirchspiel eingesetzten Weineinkäufer kaufen müssen. - Der in Nassau geborene dornholzhausener Pfarrersohn, laubacher Bergbauhüttenpächter alias hofgräfliche und herrschaftliche Hüttenadmodiator Johann Wilhelm Buderus (41) heiratet die in Wallau geborene höhere Tochter Elisabetha Magdalena Nies (--).

1730 In Bad Ems wird die Famile Goedeck thurn & taxischer Posthalter und bleibt es 100 Jahre. - In Katzenelnbogen betreibt Bergrat Wagner Bergbau. Er betreibt ein neues Hüttenwerk. - In Gutenacker ist die Hofreite mit dem erbenlosen Tod des niederadeligen Ritter xxx von Rolshausen an Hessen-Darmstadt zurückgefallen. Die hinterlassene Tochter xxx von Rolshausen erhält noch eine Monatspacht und muss danach die Hofreite verlassen. - Die in Bad Schwalbach geborne Prinzessin Polyxena von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (24) wird nach 6 jähriger Ehe Königin von Sizilien, wo sie sich von der turnier Chirurgentochter und Malerin Maria Giovanna Clementi (St) (38) malen lässst. Die meisten ihrer Kinder werden in Turin geboren. - In Braunfels wird ein solmsbraunfelser Steckbrief gegen den entflohenen Mörder Johannes Diehl (--) aus dem nahegelegenen Oberwetz verbreitet. - In Diez hat der belgische Künstler Renier Roidkin (46) eine Skizze der Stadt von Süden angefertigt. - In Nastätten wird das Haus Postrasse 6 erbaut. - In Darmstadt wird die hessendarmstädter Canzleypost zur öffentlichen Post umgewandelt. Zur Amtspost werden auch private Briefe und Pakete befördert, womit sie sich mit der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Post große Probleme anlegt und es zu schwerwiegenden Streitigkeiten kommt.

1729 In Bad Schwalbach wird das Rotenburger Schlößchen Am Kurpark 12 neuer Sitz des Amtes Hohenstein, das sich bisher auf der Burg Hohenstein befand. - In Lohrheim gibt es für kurze Zeit einen eigenen Schullehrer.

1728 Wetter: Hagelschlag in Katzenelnbogen vernichtet grosse Teile der Ernte. Erdbeben in Eppstein, bei der nahe der Burg Eppstein ein Hang abgeht, eine Strasse verschüttet und dabei eine Quelle zu Tage tritt, der man Heilkräfte nachsagt. Eppstein liegt in der Wetterau. - Mit dem Tod von Graf Friedrich Ludwig von Nassau Ottweiler Idstein Wiesbaden (St) (77) fällt Idstein an Nassau Usingen und verliert seinen Status als Residenzstadt. - In Limburg hat der in Dehrn geborene fürstlich nassausiegener Amtmann Ludwig Emmermann (--) für den Ausbau und die Benutzung der Wege nördlich der Stadt zu sorgen. Die Postroute führt nicht durch Limburg sondern durch die Furt bei Dietkirchen nach Eschhofen. Weil in Dietkirchen der kaiserliche thurn und taxis Posthalter Johann Faber (62) stirbt, flammen Diskussionen über eine Rückverlegung der Poststation nach Limburg und über die steinerne alte Brücke auf, was Ludwig Emmermann (--) skeptisch sieht, weil auf der alten Route über die Brücke und dann unterhalb der offheimer Höhe nach Elz nicht einmal leere Fuhrwerke bei schlechtem Wetter das sumpfige Gelände passieren können und schon gar nicht die schnelle Post oder die Extrachaisen, wie er behauptet. Die Postroute von Niederbrechen zur Posthalterei nach Dietkirchen und weiter nach Wallmerod nach Norden beschreibt er dagegen als in gutem Zustand. Er hat aber Probleme mit der Wahrheit, denn er gibt sogar seine Straßenbrückenpflasterung mit Katzenkopfsteinen in Niederhadamar gegenüber der als hochnäsig empfundenen weil rechtlich autarken Post als Neubau aus, der Zeit spart, was aber von seinem Dienstherrn gebilligt wird. Die neue Limburger Postordnung wird erlassen. Die Stadt ist eigentlich durch private Transporte verstopft. Der limburger Hausherr, der trierer Kurfürst Franz Ludwig von Wittelsbach von Pfalz Neuburg (St) (64) in Ehrenbreitstein befürwortet die Verlegung. Die Behinderung der kaiserlichen Post ist mit sehr hohen Strafen belegt. Auch der katholische römischdeutsche Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (43) ist wie seine Vorgänger Auftraggeber der Thurn und taxis Reichspost, zahlt aber ebenso wie diese unzuverlässig oder gar nicht, weshalb sich in den letzten 114 Jahres des Bestehens die thurn und taxis Postillone, nicht nur durch den legalen Transport der kaiserlichen Reichspost, sondern auch rechtlich nicht abgesichert, aber auf Druck aller Kaiser durch Privatpost, Expresspostaufträge und Personenbeförderung selbst finanzieren müssen und alle Mitbewerber, städtisch oder wie in Hessen landgräfliche Post verdrängen, wo sie können und als Staatsbeamte immer Vorrang haben. - In Bad Schwalbach wird das Fachwerkhaus in der Brunnenstrasse 9 in Haus Zum goldenen Engel umbenannt.       

1727 Wetter: Pocken Epidemie Ausbruch zum Jahresende in Bad Ems wobei 40 von 53 Todesopfern Kinder. Bad Ems hat 500 Einwohner. - In der Burg Ardeck an der Lahn sterben die Adeligen mit dem gräflich diezer Erbmarschall Philipp Adam von Diez aus. Seine Tochter Charlotte von Diez behält den Ardecker Hof. - In Freiendiez wird eine Papiermühle Aarstraße 30 erbaut. - In Nastätten Diethard wird der niddaer Oberpfarrersohn Georg Ernst Preuschen geboren. - In Limburg verlegt der Bürgermeister und Apotheker Johann Jodocus Horst seine Apotheke von seitlich der Plötze in das 16 05 erbaute Amtsapotheke Haus an den Fischmarkt. - In Katzelnbogen wird die Burg Steprodt endlich nach 8 Jahren Verhandlungen an Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (51) verkauft, wobei das Anwesen schon teilweise verfallen und der Zaun gestohlen ist. Der gräfliche Waldbesitz Weiseler Höhe wurde von Graf Rudolph von Lippe Biesterfeld (--) so stark geschädigt, dass Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (60) sein Versprechen für den günstigen Kaufpreis seinen Sohn als Offizier in der Armee aufzunehmen gekränkt zurücknimmt. Zwei Drittel der Weiseler Höhe gehören zu Klingelbach. - In Langenscheid, das zu Holzappel gehört, wird die Kirche im Barockstil umgestaltet. - In Nastätten übernimmt xxx Groß (--) die väterliche Bäckerei Groß in der Römerstrasse 54 (20 23 noch in Familienbesitz). - In Diez wird der vom koblenzer Bildhauer Joseph Bez entworfene Sarkophag mit Alabasterauflagen mit Henriette Amalie von Anhalt Dessau (St) (60), erstellt vom diezer Steinhauer Wilhelm Schwind (--)  aus poliertem schwarzem Marmor aus dem Marmorsteinbruch bei Altendiez in der Fürstengruft in der evangelischlutherischen Kirche aufgestellt.

1726 In Diez stirbt die nassaudiezer Fürstenwitwe Henriette Amalie von Anhalt Dessau (St) (60) im Schloss Oranienstein. - In der Landgrafschaft Hessen Kassel führt der hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (72) per Dekret die allgemeine Schulpflicht mit Lesen, Schreiben, Beten und Singen ein. - In Koblenz endet der neu eingerichtete Kurtrierische Postwagen, der zwischen Trier und Koblenz verkehrt, wobei das Streckennetz aber ausgebaut wird und neue eigene Posthaltereien eröffnet werden. 

1725 In Nassau stirbt der Amtsmann Simon Moritz von Bethmann (38) woraufhin ihr Onkel mütterlicherseits Johann Adami die Söhne Johann Philipp Bethmann (10), Johann Jakob Bethmann (08)  und Simon Moritz Bethmann  (04) aufzieht. - In Klingelbach gibt es eine eigene Volksschule in der Kirchstrasse 18. Der erste Volksschullehrer ist Hironimus Sommerladen. Die Kinder aus Klingelbach, Ebertshausen, Ergeshausen und Herold wechseln von der Kirchspielschule in Katzenelnbogen zur neuen Kirchspielschule in Klingelbach. - In Bad Schwalbach stirbt der seit 16 88 verwitwete hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (77), der eigentlich in Rotenburg an der Fulda residierte, sich jedoch oft in Langenschwalbach im Taunus aufhielt, die Domänen der Niedergrafschaft Katzenelnbogen, die Ämter und Schlösser Rheinfels, Reichenberg und Hohenstein, sowie einen Anteil an Umstadt und am Vierherrischen an der Lahn verwaltete. Er besaß auch als Präzipuum die Güter Falkenberg, Cornberg und Langenschwalbach. - In Rückershausen schmieden ein rückershäuser Räuber und auswärtige Räuber mit ihren Frauen gemeinsam im Gasthaus Zum Hirschhorn den Plan in Dörsdorf den Dorfpfarrer im Pfarrhaus zu überfallen. Sie ziehen nach Dörsdorf, durchtrennen die Glockenseile und versuchen eine Wand zu durchbrechen, wobei sie von der Pfarrerstochter Katharina überrascht werden. Diese versteckt sich mit den Wertsachen unter der Dörsbachbrücke. Die Pfarrersfrau erkennt den Rückershäuserner und wird von einer Kugel am Kiefer getroffen, wonach man ihr die Kehle durchschneidet. Ihr Mann, der Pfarrer, wird ebenfalls angeschossen und danach mit dem Gewehrkolben totgeschlagen. die Räuber fliehen in die Grafschaft Schaumburg, werden aber später an den gestohlenen Kleidern durch die Pfarrerstochter identifiziert und gehängt. Die Frauen werden mit dem Schwert enthauptet. - In Mudershausen müssen die Kinder nicht mehr in Dörsdorf zur Schule gehen. Man richtet im alten Backhaus Schulräume ein. - In Hahnstätten Schiesheim fangen Leute aus Rückershausen ohne Genehmigung mit Fisch- und Krebsstöcken alias Reusen in der Aar bei den Würzgartenwiesen, was auf einem nassauer Gerichtstag verhandelt wird.

1724 Der hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel  (St) (69) veröffentlicht für seine Hessische Landespost ein Fürstlich hessisches Postreglement nebst der Taxa. - In Bacharach eröffnet die katholische kaiserliche Thurn und Taxis Post eine Posthalterei (20 23 Alter Posthof).

1723 In Strüth brennt das Kloster Schönau zum Großteil ab. - Der in Altwied geborene evangelische Johann Peter Roggenfeller wandert nach Germantown in Pennsylvania Amerika (Vorfahre von John D Rockefeller (+19 37), dem reichsten Menschen der Neuzeit) aus. - In Diez wird das Karl Heck Haus als größtes Haus an der Wilhelmstrasse erbaut. - In Schloss Schaumburg wird der drittälteste Fürstensohn Prinz Karl Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) als Sohn von Fürst Viktor von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (30) und seiner ersten Frau der Grafentochter Charlotte Luise von Isenburg und Büdingen Birstein (St) (42)  geboren. - In Nastätten, das protestantisch ist, wird von der katholischen kaiserlichen und autarken Thurn und taxis Post der in Nastätten geborene vermögende katholische Nicolaus Recken (45) als Posthalter im Ottohof Poststrasse 3 (20 23 Voba Nastätten) später Gasthaus Zur alten Post eingesetzt, was wegen der Konfessionsunterschiede auch zu Streit führt. Im neuen eigenen Pferdestall muss er Wechselpferde vorhalten. Er und die von ihm gestellten Boten, die ebenfalls vermögend sein müssen, weil alle hohe Summen und kaiserliche Amtspost transportieren, müssen hohe Geldsummen als Kaution hinterlegen. Die Boten sind hochbezahlt, werden aber bei Nachlässigkeiten und Unpünktlichkeit auch streng bestraft. - Die verarmte und kurz vorher mit ihrer unehelichen Tochter Philippina Eleonora de la Cerda de Villa Longa (18) von Mainz zugezogene, in St Goar auf Burg Rheinfels geborene Prinzessin Ernestina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (42) alias Gräfin Ernestina de la Cerda de Villa Longa, Marquesa von La Laguna und Gräfin von Paredes, die mit ihrem in Schmalkalden geborenen Vetter, dem nachgeborenen und abgefundenen hessenphilippsthaler Landgrafensohn Prinz Karl von Hessen Philippsthal (St) (41), ein uneheliches Kind Philippina Eleonora (09) hat, zieht nach Mainz, wo sie von einer schmalen Rente lebt. 

1722 In Algenroth brennt das halbe Dorf ab. - In Katzenelnbogen kommt es zum Streit um das Alkoholmonopol, die Weinqualität und die hohe Weinsteuer, die den Weinumsatz behindert, weshalb der katzenelnbogener Wirt für 1 Ohm 8 Wochen zapft. Die vier Kirchspielgerichts Wirte drohen deshalb überhaupt keinen Wein mehr auszuschenken und werden mit dem Verlust des Bierverkaufskonzession bedroht. - In Allendorf bei Katzenelnbogen erhält der Marmorsteinbruch eine Lizenz zum Weiterbetrieb.

1721 Auswanderung aus den Grafschaften Nassau-Diez und Nassau-Dillenburg zur Besiedelung des durch eine Epidemie fast ausgestorbenen Ostpreußens nimmt große Formen an. - In Ruppertshofen stirbt der evangelischlutherische Theologe und Schullehrer Philipp Laurentius Hartmann. - In Biebrich gibt es einen Hof Schaumburger Hofgut. - In Schönborn erhebt Anna Eleonora Luise Schenk von Schweinsberg (--) und Anna Elisabeth von Dernbach (--) Anspruch auf den Hof des verstorbenen xxx von Wonsheim (++). Der Streit dauert bis ins Folgejahr. - In Balduinstein wird im Hausener Gebiet über der Ruine Burg Balduinstein ein jüdischer Friedhof angelegt.

1720 In Burgschwalbach wird das Amt aufgegeben. - Die klingelbacher Schulkinder müssen in Katzenelnbogen zur Schule gehen. - In Nastätten beschweren sich die Bürger über die vielen Juden, denn man zählt 13 jüdische Haushalte, zu denen durch Heirat weitere 4 hinzukommen. - In Allendorf bei Katzenelnbogen erhält der Marmorsteinbruch eine Lizenz zum Weiterbetrieb. - In Bad Ems.bricht bei der Witwe Gerhard im Oberdorf in der Marktstrasse ein Feuer aus, das rasch auf die benachbarten, meist strohgedeckten Fachwerkhäuser und Scheuern übergreift, wodurch es zu einer verheerenden Feuersbrunst kommt, bei der ein großer Teil des Dorfes Ems, 46 Wohnhäuser, 34 Scheuern alias Scheunen und 33 Ställe ohne Eingreifen der Bevölkerung niederbrennt, weil die Frauen alle auf den Äckern und in den Weinbergen und die meisten Männer beim Strassenbau eingesetzt sind, die Feuerspritze erst vom Bad Ems herbeigeholt werden muss und dann ein Eingreifen aussichtlos ist.  

1719 Die Fürstentochter Johannette Wilhelmine von Nassau Idstein (St) (19) heiratet den verschwendungssüchtigen Grafensohn Simon Heinrich Adolf von Lippe Detmold (St) (25), den Sohn von Johanna Elisabeth von Nassau Dillenburg Schaumburg (St) (++), der eigentlich zum Fürsten erhoben werden soll, die dafür benötigte Gebühr aber nicht bezahlen kann. - In Braunfels hält der wetzlarer Kammerrichter Fürst xxx von Fürstenberg (St) (--) an der Tafel von Graf Wilhelm Motitz von Solms Braunfels (St) (--) dessen an den Weinbergen der Stadt angebauten Rotwein für Burgunderwein. - In Oberwesel stirbt der letzte adelige xxx von Schönburg, weshalb das Lehen Burg Schönburg an Kurtrier fällt. - In Nastätten wird im Gasthaus Zur Krone eine hessische Postexpedition eingerichtet. Posthalter wird der Lehrer der reformierten Schule. - In Katzenelnbogen will Graf Rudolph von Lippe Biesterfeld (--) die Steprodtburg (20 22 Stadthalle) wieder verkaufen, obwohl das Gebäude erst 9 Jahre alt ist, da die dazugehörigen Besitzungen zu weit verstreut sind und es immer noch Streit um das Jagdrecht in der Weiseler Höhe gibt, und ist sogar bereit weiter unter Preis an Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (52) zu verkaufen, der dem sofort zustimmt und damit sein Gebiet arrondieren kann. Die Burg Steprodt hat einen eigenen Lustgarten. Der Verkauf zieht sich über 8 Jahre hin, in der das Anwesen verfällt. Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (52) stellt dafür in Aussicht den Sohn des Grafen als Offizier in seine Armee aufzunehmen. - Weil die Linie Hessen Wanfried aus irgendeinem Grund auszusterben droht, die mit dem jüngeren unverheirateten Halbbruder Christian von Hessen Wanfried Rheinfels (St) (30), dem er 17 11 die Landgrafschaft Wanfried abgenommen hat, zu tun hat, wird der im Vorjahr in den weltlichen Stand zurückgeholte, aber angeblich geistig behinderte und in böser Umgebung aufgewachsene kölner und straßburger Domherr, der in Bad Schwalbach geborene und seit 17 11 offiziell regierende aber ständige auf Reisen befindliche Landgraf Wilhelm II von Hessen Wanfried (St) (48) mit einem Dispens von Kaiser xxx (St) (--) mit der in Sulzbach geborenen essener Klosterschwester Prinzessin Ernestine von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (22) verheiratet, die die Tochter der in Burg Rheinfels geborenen Prinzessin Marie Eleonore von Hessen Rotenburg (St) (44) ist, die im Folgejahr stirbt, und die die Enkelin vom in Kassel geborenen und auf Burg Rheinfels aufgewachsenen Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (61) ist, der sechs Jahre später in Bad Schwalbach stirbt. Ein erhoffter Nachwuchs wird sich aber bis zu seinem Tod 17 31 in Paris nicht einstellen. - In Hahnstätten wird eine einspurige vierbogige Brücke über die Aar erbaut und ein neuer Lehrer xxx Bekker (--) eingestellt, der 16 Jahre Schulunterricht gibt. Friedrich Weil (--) ist Schultheiss. - In Katzenelnbogen nennt man die von Baron Alhard von Vasold (--) für 6.000 Gulden verkaufte Burg Steprodt (20 23 Stadthalle) an Klingelbacher Ritterburg. - Es gibt eine katholische kaiserliche thurn und taxis Reichspostroute Wetzlar~Weilmünster~St Goar. - In Nastätten ist das Gasthaus Zur Krone Römerstrasse 25 im Besitz von xxx Diefenbach (--) protestantische fürstlich hessische Posthalterei mit Pferdewechsel und Poststation von hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (65), was sie bis 18 11 bleibt. Hier werden regelmäßig Soldaten ausgehoben, wobei man die unbekümmerten Bauernjungen meistens absichtlich so mit Alkohol abfüllt, dass man sie leicht durch Spiel oder Frauen finanziell so ausnehmen kann, dass sie am nächsten Morgen ihren gesamten Sold schon wieder verloren haben oder sogar noch verschuldet sind, aber trotzdem jahrelang in der Armee ohne jeglichen Sold ihren Dienst tun müssen, was dann oft mit Gewalt durchgesetzt wird. - Mit dem Tod des nach England ausgewanderten und dort naturalisierten englischen Generals Meinrad II von Schönburg (--), alias der in den englischen Adel aufgenommen und zum Baron Tara Earl of Bangor und Duke of Leinster und Duke of Schomberg III erhoben wurde, stirbt das niederadelige Geschlecht der Schönburger, die bis zur Zerstörung durch die Franzosen 16 89 auf der Ganerbenburg Schönburg bei Oberwesel gelebt haben, aus. 

1718 In St Goar erhält der in Bad Schwalbach geborene, geistig behinderte und in böser Umwelt verkümmerte Landgraf Wilhelm II von Hessen Wanfried Rheinfels (St) (53) die Burg Rheinfels. - In Diez wird nach der Fertigstellung der neuen beiden Marktplätze in der ebenfalls neuen Vorstadt der Fruchtspeicher Emmerichstraße 6 und auf der anderen Seite des neuerbauten und mit einer Brücke versehenen Kanals die lutherische protestantische evangelische Kirche erbaut. - In Katzenelnbogen verkauft Baron Alhard von Vasold (--) für 6.000 Gulden die Burg Steprodt (20 23 Stadthalle) an Graf Rudolph von Lippe Biesterfeld (--), zu der auch das freiadelige Gut in Dörsdorf und das Gut Rudelsberg gehört, an die verwitwete Frankfurterin xxx Schütz (--). Der hessendarmstädter Amtsverweser Kriegmann berichtet, dass weder Käufer noch Verkäufer ein Jagdrecht auf der Weiseler Höhe oder Fischfang ausgeübt haben oder ausüben werden. Baron Alhard von Vasold (--) würde gerne in den hessendarmstädter Freiherrenstand erhoben werden, was Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (51) aber ablehnt. - In Gutenacker sieht sich xxx von Rolshausen mit Ansprüchen von Burkhard von Selle (--) auf sein Lehen Friedelhausen bei Lollar konfrontiert, der dieses für seiner Tochter Johanna von Düring beansprucht, wogegen er gerichtlich vorgeht. - In Lorch kauft Anton von Sohlern (78), dem ua Schloß Katzenelnbogen gehört, das Hilchenhaus Rheinstrasse 48. - Die protestantische Hessische Landespost von hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (64) wird nach ständigen Streitereien um die Kundschaft durch den eigentlich einzigen offiziell berechtigten reichsweiten Postbesitzer, den katholischen kaiserlichen thurn und taxis Fürst xxx von Thurn und Taxis (--) anerkannt. - In St Goar zwingt eine katholische kaiserliche Reichsexekution Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (64) zur Aufgabe der alleinigen Herrschaft auf der Burg Rheinfels, die deswegen von verschiedenen Truppen besetzt. - In Bleidenstadt wird die Pfarrkirche erbaut und über dem Eingangsportal acht Wappen von den Stiftern Otto von Malsburg (--), Freiherr xxx von Kesselstatt (--), Freiherr xxx von Bicken (--), Walbod von Bassenheim (--), Freiherr von Hoheneck (--), dem wormer Kämmerer von Dalberg (--), xxx von Hoheneck (--) und xxx zum Jungen (--).

1717 Der in Nassau geborene dornholzhausener Pfarrersohn Johann Wilhelm Buderus (27) tritt in die Dienste von Johann Jakob Neuburger, der die Friedrichshütte von Graf Friedrich Ernst von Solms Laubach gepachtet hat, der ihm die technische und kaufmännische Werksleitung des Holzkohlehochofenwerkes anvertraut. - In Nassau stirbt im Schloß Freiherr Johann Friedrich Franz vom und zum Stein (41), verheiratet mit der Freiherrentochter Mechthild von Gemmingen Hornberg (37)..

1716 In Nastätten entsteht eine evangelisch reformierte Schule. - In Limburg wird das Haus Kolpingstraße 9 (20 17 Kolpinghaus) erbaut. - In Katzenelnbogen verbietet Anton von Sohlern (76), dem das Schloß Katzenelnbogen gehört, die Jagd auf der Weiseler Höhe, worüber sich vierherrische Beamte beschweren. - In Klingelbach wird das alte Pfarrhaus gebaut. - In Bad Ems macht Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (St) (49) eine Kur. Sein darmstädter Hofkapellmeister Christoph Graupner (33), der fast nie selbstbestimmt komponieren darf, führt seine Wassermusik auf. - In Katzenelnbogen trifft Michael Hoffmann alias der galische Müller in die Erzwäsche von Freiherr von Marioth (20 18 Elisabethenstift) ein und misst den 6 Schuh hohen Wasserfall und das 13 Schuh hohe unterschlechtig angetriebene Mühlrad aus. Er erfährt, dasss in trockenen Sommern die Mühle wegen Wassermangels, selbst bei aufgestautem Mühlteich (20 21 Parkplatz Weiherwiese), nicht oder nur ein paar Stunden arbeitet. - In Schoss Hohlenfels ist um einen Rundturm ein dritter Wohnbau fertiggestellt.

1715 In Bad Ems wird das alte Badehaus abgerissen und durch ein neues barockes schloßartiges Kurhaus ersetzt, das man um den Kesselbrunnen herumbaut. Beim Bau stößt man auf weitere heiße Quellen. - In Bad Schwalbach wird eine Synagoge in der Erbsengasse (20 17 Erbsenstraße 2/Pestalozzistraße) oder Höhbergstraße eingeweiht. - In Schloss Schaumburg wird die Fürstentochter Viktoria Charlotte von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) .als Tochter von Fürst Viktor von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (22) und seiner ersten Frau der Grafentochter Charlotte Luise von Isenburg und Büdingen Birstein (St) (35)  geboren. - In Rettert beginnen Grenzstreitigkeiten um die Weissler Höhe zwischen Hessen-Darmstadt und Nassau, was bis 17 77 anhält. - In Katzenelnbogen wird das Eckhaus Obertalstrasse 16 von der Stadt aufgekauft, aufgestockt und zur Schule umfunktioniert. 

1714 In Holzhausen an der Haide brennen 19 Wohnhäuser und 4 Scheunen ab, was etwa der Hälfte des Dorfes entspricht. - In Kaub gibt es eine thurn & taxis kaiserliche Reichs-Poststation. - Im Amt Hahnstätten leben 51 Juden, die ausschließlich vom Viehhandel leben. - In Kaub bekommt die Burg Pfalzgrafenstein ihren barocken Turmhelm. Freiherr Adam Heinrich von Witzleben wird Kommandant auf Burg Gutenfels. Er wohnt im mainzer Domhof Metzgergasse 21/23. Es gibt eine katholische kaiserliche thurn und taxis Reichspoststation. - In Diez wird das Schmuckfachwerkhaus Stahl mit einer 8 fenstrigen Fassade als eines der größten Häuser an der Wilhelmstrasse erbaut. - In Balduinstein tritt der in Schloß Schaumburg geborene Prinz Viktor Amadeus Adolf von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (21) die Regierung der Grafschaft Holzappel im Schloß Schaumburg an, wonach er in Birstein Prinzessin Charlotte Luise von Isenburg Birstein (St) (34) heiratet. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding des Waldgebiets Fuchsenhöhle abgehalten. - In Katzenelnbogen nimmt Freiherr Ludwig Alhard von Vasolt (--) eine Hypothek von 5.000 Gulden auf die Steprodtburg (20 23 Stadthalle) bei der Frankfurterin Katharine Elisabeth Schütz auf. Sie ist die Witwe von Dr J J Schütz. - In Adolfseck wird das Fachwerkhaus Taunusstrasse 15 erbaut, das verputzt (20 23) ist. - In Nastätten und Katzenelnbogen dringen die Franzosen ein und richten dort immer wieder Lager und Magazine ein, was bis zum Ende des Krieges 17 48 so weitergeht. - Der in Schmalkalden geborene nachgeborene und abgefundene hessenphilippsthaler Landgrafensohn Prinz Karl von Hessen Philippsthal (St) (32) bekommt mit seiner kinderlosen aber verheirateten Nichte, der in St Goar auf Burg Rheinfels geborenen Gräfin Ernestina de la Cerda de Villa Longa, Marquesa von La Laguna und Gräfin von Parede alias Prinzessin Ernestina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (33) die uneheliche Tochter Philippina Eleonora de la Cerda de Villa Longa, die in Aachen im Kloster zur Welt kommt, und für das er keinen Unterhalt bezahlen will, aber dann dazu gezwungen für das Kind zu sorgen. Ihr Ehemann kämpft in der Neuen Welt für die Franzosen.

1713 In Hohlenfels legt Hugo Friedrich Waldecker von Kempt (--) Barockanbauten und einen Barockgarten an und baut sich so ein Märchenschloss. - Nassau hat 600 Einwohner in 150 Haushalten. - In Burgschwalbach wird ein Schulhaus erbaut. - In Limburg wird die Zunft der Chirurgen gegründet. - In Limburg wird die fast lebensgroße Heiligenfigur Johannes von Nepomuk auf der Mitte der steinernen Lahnbrücke aufgestellt. - Hannoveranische Truppen ziehen durch Katzenelnbogen. - In Kördorf treffen sich alle vierherrischen Beamte, die Grenzstreitigkeiten regeln und Grenzsteine begutachten. - In Katzenelnbogen stürzt der Hauptpfeiler unter der Burgkapelle ein, weshalb sie nur noch auf einem Pfeiler steht. - In Bad Schwalbach heiratet der in Brabant geborene streng katholische Maler Jakob Verflassen (29) Agnes Katharina Hilgers (--). - Der in Schmalkalden geborene nachgeborene und abgefundene hessenphilippsthaler Landgrafensohn Prinz Karl von Hessen Philippsthal (St) (31) schwängert seine kinderlose aber verheiratete Nichte, die in St Goar auf Burg Rheinfels geborene Gräfin Ernestina de la Cerda de Villa Longa, Marquesa von La Laguna und Gräfin von Parede alias Prinzessin Ernestina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (32), deren Ehemann  in der Neuen Welt für die Franzosen kämpft.

1712 In Burg Hohlenfels lässt Hugo Friedrich Waldecker von Kempt (St) (--) die Burg renovieren. - Die Special Beschreibung der Grafschaft Nasssau Catzenelnbogen beschreibt die Landschaft unterteilt in Centen. Der Zent Marienfels umfasst die Dörfer Marienfels, Denighofen, Winterwerb, Kehlbach, Oberbachheim, Niederbachheim, Dessighofen, Geisig, Dornholzhausen, Singhofen, Hunzel und Berg. - In Nastätten entsteht eine evangelisch reformierte Gemeinde mit einem eigenen Pfarrer. - In St Goar stirbt auf Burg Rheinfels der Generalleutnant und Gouverneur Otto Christoph von Verschuer (--). - In Katzenelnbogen übernimmt nach dem Tod des Oberstwachtmeister in Katzenelnbogen Johann Jakob von Steprod Catzenelenbogen (--) dessen Witwe Margret Johanetta von Munck (--) mit ihrem zweiten Mann Baron Alhard von Vasold (--) die burgähnliche Steprodtburg (20 23 Stadthalle). - In Allendorf bei Katzenelnbogen liefert der Marmorsteinbruch die Säulen für den Festsaal des Schlosses Pommersfelden bei Bamberg des in Hanau Steinheim geborenen katholischen würzburger Fürstbischofs Lothar Franz von Schönborn (57). - In Katzenelnbogen vergibt der Besitzer der Steprodt Burg (20 23 Stadthalle) Johann Jacob von Steprod (--) und seine Frau Margaretha Johannetta von Henck (--) an Freiherr Ludwig Alhard von Vasolt (--) ihre Steprod Burg (20 23 Stadthalle) mit Ländereien, dem Zehnten auf dem Gänseberg, 2 Mahl-, 1 Loh-und 1 Schlagmühlen, Jagd und Fischerei, Hut- und Pferchgerechtsame, den Besitz im Märkergeding der Fuchsenhöhle, das Drittel der Weiseler Höhe, ein Rittergut in Dörsdorf mit Zubehör und den Hof Rudolfsberg oberhalb von Katzenelnbogen. - In Katzenelnbogen hat das nassauusinger Dorf Berghausen Grenzstreitigkeiten mit dem Dorf Allendorf wegen der Waldgebiete an der Talhecke und auf dem katzenelnbogener Adelsfeld. - In Bad Ems kommt es im Dorf Ems zu einem Großbrand. - In St Goar wird der reformierte Kantorensohn Johann Ludwig Knoch geboren.

1711 In Hadamar stirbt der in Hadamar geborene Fürst Franz Alexander von Nassau Hadamar (St) (37) erbenlos. Das Fürstentum Nassau Diez erbt Nassau Hadamar. - In Holzhausen an der Haide müssen evangelische und reformierte Einwohner 8 Kreuzer für den Unterhalt des Dorfschullehrers bezahlen und ein katholischer Einwoher nur 6 Kreuzer. Der Dorfschullehrer ist allerdings auch als Glöckner und Organist für die Kirche zuständig. Die Katholiken müssen nach Nastätten zum Gottesdienst. - Es gibt eine Kurhessische Impostcasse. - Der Prinz von Oranien und nassaudiezer Fürst Johann Wilhem Friso von Nassau Diez Oranien (St) (24), seit zwei Jahren verheiratet mit der Landgrafentochter Marie Luise von Hessen Kassel (St) (23), stirbt, wodurch der neugeborene Säugling Wilhelm Carl Heinrich Friso (St) nassau-diezer und oranischer Fürst und Graf von Katzenelnbogen wird. - In Holzhausen an der Heide ist Johann Jacob Fuhr Bürgermeister. - Kirberg wird wieder aufgebaut. - In Bad Schwalbach kommen 11 Fürsten und 15 Grafen zur Kur. - In Ebertshausen wird die Hofanlage Ebertshäuser / Stracks Unterdorfstraße 14/16 beim Tod des bopparder Schultheiß Philipp Jacob Nesen alias Schunk aus Ems an die Familie Goedeck verkauft. - Der in Bad Schwalbach geborene geistig behinderte und in böser Umgebung aufgewachsene kölner und straßburger Domherr Prinz Wilhelm II von Hessen Wanfried (St) (40)  kommt nach dem Tod seines auf Burg Rheinfels geborenen Vaters Landgraf Karl von Hessen Wanfried (St) (62) als straßburger und kölner Domherr nach Wanfried und meldet Erbansprüche an. Es gibt den in Kassel geborenen Landgraf Wilhelm von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (63) der Ältere genannt, und den in Bad Schwalbach geborenen Neffen, dem Landgraf Wilhelm II von Hessen Wanfried (St) (40), der sich nach Rheinfels umbenennt. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird die Schule erweitert. - In Flacht wird eine neue Schule in der Hauptstraße 5 eröffnet, in der anders als zuvor Unterricht regelmäßig stattfindet. - In Nastätten wird im Gasthaus Zur Krone eine fürstlichhessische Postexpedition eingerichtet. - In Bad Ems wird nach der Einigung mit Hessen-Darmstadt von 16 95 nun auch mit der schloßartigen Bebauung, einem Hauptgebäude mit zwei Seitenflügeln parallel zur Lahn, des östlichen, des nassauer Teils des Badehausgeländes begonnen.

1710 In Kirberg brennt das Amtshaus ab und wird nicht wieder aufgebaut. - In Diez kehrt die gerade vom mecklenburger Herzog Karl Leopold von Mecklenburg (St) (32), dessen Mutter Prinzessin Christine Wilhelmine von Hessen Homburg (St) (57) ist, nach zweijähriger Ehe geschiedene Prinzessin Sophie Hedwig von Nassau Diez (St) (20) wieder an den Hof ihrer Mutter, Schloss Oranienstein, zurück. Viele ihrer Schwestern sind ledig. - Klingelbach wird erstmals mit Klingel geschrieben. - Die zweitjüngste hessenkasseler Landgrafentochter Marie Luise von Hessen Kassel (St) (22) verheiratet mit dem französischen Fürst von Nassau Oranien und dem deutschen Fürst von Nassau Diez Johann Wilhelm Friso von Nassau Diez (St) (23), bekommt ihre Tochter, die geisteskranke, gefühlskalte und jähzornige Prinzessin Anna Charlotte Amalia von Nassau Diez (St). - In Bad Schwalbach kommt Prinz Franziscus Alexander von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) als Sohn des in Bad Schwalbach geborenen hessenrotenburger Landgraf Ernst Leopold von Hessen Rotenburg (St) (26) und Prinzessin Eleonore Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (24) aus der morganatischen wittelsbacher Prinzenlinie, zur Welt. - In Katzenelnbogen verkauft xxx von Steprod (St) Güter.

1709 Der Kupferstich Landkarte nach Halma von Petrus Schenk (50) zeigt die Grenzstädte zum preußischen Bündnisgebiet, wobei linksrheinisch die Mosel bei Koblenz und rechtsrheinisch die Sieg die Grenze bildet und an der Mosel etwa ab Winningen auch das südliche rechte Moselufer dazugehört. Von Koblenz bis über Straßburg hinaus gehört linkrheinisch alles zur katholischen wittelbacher Pfalz mit Ausnahme der winzigen pfälzer Gebiete um Kaub und die Stadt Mainz. - In Limburg erhält der Apotheker Marckthaler eine Apothekenkonzession vom trierer Erzbischof und darf im die Wentzel-Apotheke übernehmen. - In Dörsdorf erstellt Friedrich August Leutheuser ein Gutachten über die Quelle Sauerborn, wo er zarte, elastische Luft alias spirit elastico und Eisenteile findet. - Die zweitjüngste hessenkasseler Landgrafentochter Marie Luise von Hessen Kassel (St) (21) heiratet den französischen nassauoranier und den nassauediezer Fürst Johann Wilhelm Friso von Nassau Diez (St) (22), der zwei Jahre später schon stirbt. - Gückingen hat xxx Einwohner in 10 bewohnten Häusern. - In St Goar wird in der Pumpengasse eine Trinkwasserleitung mit Pumpe eingerichtet.

1708 In Katzenelnbogen ist das seit 22 Jahren bestehende Alkoholmonopol für insgesamt vier Wirte im Kirchspiel und davon einem in Katzenelnbogen eine Katastrophe. Einige Bauern werden von der Kirche zu Weineinkäufern ernannt, die dann ohne Fachwissen einfach losgeschickt werden um Wein einzukaufen. In der Rheinregion lassen sie sich oft gepanschten oder schlechten Wein andrehen, was die wenigen Gäste, die in Katzenelnbogen absteigen, stark kritisieren und belächeln. In Katzenelnbogen kostet die Maß schlechten Wein alias 1 Liter 12 Peterpfennig alias einen halben Gulden, wobei im benachbarten hessenrheinfelser Kirchspiel Kördorf besserer Wein nur 8 Peterpfennig kostet. Der katzenelnbogener Amtmann xxx (--) schlägt vor, das Monopol wieder zu verschärfen, damit nur noch 1 Wirt in Katzenelnbogen von einem Weineinkäufer beliefert werden soll, wogegen sich die katzenelnbogener Kirchspielvorsteher Erff, Thorn, Thorn, Wöll und Schnatz wehren; es würde sich neuerdings schliesslich um rheingauer Wein handeln, der in zwei Sorten und ausreichener Qualität ausgeschenkt und verplombt wird und nicht um weichen anderen Wein wie bisher. Eigentlich ist das Problem, dass die Wirte ihren Wein nicht selbst aussuchen dürfen, sondern die Kirche das tut. Oberster Kirchenherr ist der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (41). - Die Vordere Grafschaft Sponheim wird unter Baden und der Kurpfalz aufgeteilt. - In Nassau wird Carl Philipp vom Stein Nassau als Sohn des hessendarmstädter Kämmerers und kurtierer Oberjägermeisters und Herr von Frücht und Schweighausen Freiherr Johann Friedrich Franz vom Stein (32) und Mechthild von Gemmingen (28) geboren. - In Lohrheim verkauft die Witwe von Wilhelm Albert von Klenck (++) , die Herrin von Lohrheim und Öhrsen Anna Catharina de la Chambre de Gaddelier (--) ein Hof in Lohrheim, einen Hof in Birlenbach und ein Recht auf Abgaben in Heringen an ihren Gläubiger, den diezer Beamten Registrator Johann Christoph Rath (--). - Limburg liegt auf der Poststraßenkarte von JP Nell (--) nicht auf der ausgewiesenen Postroute. Alle Postillone überqueren in Dietkirchen die Lahn an der Lahnfurt zum gegenüberliegenden Eschhofen. Die der späteren B 8 folgende Poststrasse ist zwischen der Bäderstraße und der Postroute über Kassel die einzige Postroute nach Norden. - In Hadamar stirbt der einzige Sohn und Erbprinz Joseph Hugo von Nassau Hadamar (St) (07) der in St Goar auf Burg Rheinfels geborenen hessenrheinfelsrotenburger Prinzessin und nassauhadamarer Fürstin Elisabetta Caterina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (31).

1707 In Diez wird die Brücke am Marktplatz erbaut. - In Schloss Schaumburg über Balduinstein erbt nach dem Tod seiner Grossmutter, der geadelten Generalstochter und nassaudillenburgschaumburger Fürstenwitwe Elisabeth Charlotte von Holzappel (St) (67) ihr in Schloß Schaumburg geborener Enkel Fürstensohn Prinz Viktor Amadeus Adolf von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (14) als Besitzer der Herrschaft Holzappel auch noch das Schloss Schaumburg, wozu auch Biebrich gehört. Er ist der Sohn von Fürst Lebrecht von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (38) und der sieben Jahre zuvor verstorbenen Prinzessin Charlotte von Nassau Dillenburg (St) (++). - In Katzenelnbogen wird das Schmuckfachwerkhaus Ecke Obertalstrasse 19/Lahnstrasse erbaut. - In Nassau wird im Schloß der zum Freiherren erhobene niederadelige Ludwig Christoph vom und zum Stein (41), verheiratet mit Anna Promissa von und zu Eltz (--), beerdigt, die danach ins Kloster Arnstein eintritt. Sein Sohn Johann Friedrich Franz vom und zum Stein (31), verheiratet mit Mechthild von Gemmingen Hornberg (27), erbt dabei den von seinem Vater erworbenen Freiherrntitel. - In Lohrheim ist der aus amsterdamer Freiadelssohn und ererbter Herr von Lohrheim und Öhrsen Wilhelm Albert Klenck (--) als Wilhelm Albert von Klenck (--) schon in den Reichsadel aufgenommen, ist aber so verschuldet, dass er sowohl seine Geldeinnahmen im Dorf, als auch Abgaben in Naturalien wie Gänse- und Hühnerabgaben, an den diezer Beamten Registrator Johann Christoph Rath (--) abtreten muss, wonach er stirbt.

1706 In Bad Schwalbach quartiert sich der in Paris geborene katholische kaiserliche Reichsgeneral Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden Baden (St) (51) ein. Er stirbt im Folgejahr. - In Bad Schwalbach kommt Prinzessin Polyxena von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) als Tochter des in Bad Schwalbach geborenen hessenrotenburger Landgraf Ernst Leopold von Hessen Rotenburg (St) (22) und Prinzessin Eleonore Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (20) aus der morganatischen wittelsbacher Prinzenlinie, zur Welt. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst Fuchsenhöhle abgehalten.

1705 In St Goar stirbt auf Burg Rheinfels der Obrist Curt Schonz (--). - In Bad Schwalbach kommt Erbprinz Joseph von Hessen Rheinfels Rotenburg, (St) als Sohn des in Bad Schwalbach geborenen hessenrotenburger Landgraf Ernst Leopold von Hessen Rotenburg (St) (21) und Prinzessin Eleonore Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (19) aus der morganatischen wittelsbacher Prinzenlinie, zur Welt. - In Balduinstein erbt auf Burg Schaumburg Graf xxx von Leiningen Schaumburg (St) (--) nach dem Tod von Graf Philipp Ludwig von Leiningen Rixingen (St) (--) dessen Gebiete. - In Dillenburg stirbt der Oberstleutnant Philipp Maximilian von Steprod Faulbach Mauden (--). Sein Bruder ist Johann Jakob von Steprod Catzenelenbogen (--) Oberstwachtmeister in Katzenelnbogen, verheiratet mit Margret Johanetta von Munck (--), der die katzenelnbogener Linie weiterführt. Er ist der Sohn des fürstlich hessenkasseler geheimen Rats, Reservat Commissarius und stgoarer Amtmanns Johann Gottfried von Steprod Burbach Faulbach und Catzenelenbogen (--), der mit der Erbtochter Anna Ottilia von Langenbach (--) verheiratet ist. - In Nastätten Buch gibt es das Haus Hauptstrasse 12.

1704 Die 20 jährige kaiserlichdeutsche Anerkennung der französischen Besatzungsgebiete läuft aus. - In Hohlenfels stirbt der uradelige Johann Nikolaus von Kronberg (St) (16), wodurch die Burg Hohlenfels in den Besitz von Hugo Friedrich Waldecker von Kempt (--) kommt. - In Diez lässt die fürstliche Schwiegertochter und Witwe Henriette Amalie von Anhalt Dessau (St) (36) mit 9 Kindern das fürstliche Schloss Oranienstein nach Plänen des französischen Architekten Daniel Marot (43) in ein Barockschloss umbauen und gibt den Bau der Vorstadt in Auftrag . Sie ist Regentin von Friesland, Groningen und Drenthe. - Graf Johann Friedrich Wilhelm von Leiningen Westerburg (St) (23), der auf Burg Schaumburg residiert, heiratet die Grafentochter Wilhelmine von Leiningen Westerburg (St) (16). - Der in Bad Schwalbach geborene hessenrotenburger Landgraf Ernst Leopold von Hessen Rotenburg (St) (20) heiratet in Frankfurt Prinzessin Eleonore Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (18), aus einer morganatischen wittelsbacher Seitenlinie, wonach sie nach Bad Schwalbach ziehen. - Mit dem Aussterben der Herren von Kronberg durch den Tod von xxx von Kronberg (St) (20) wird Wasenbach an xxx  Boos von Waldeck (St) (--) verlehnt. - In Katzenelnbogen vergibt der Besitzer der Steprodt Burg (20 23 Stadthalle) Johann Jacob von Steprod die Heckenmühle an Johannes Teydeler als Erbpacht. - In Nastätten wird eine Pferdewechselstation der Poststrecke Düsseldorf~Frankfurt~Darmstadt eingerichtet.

1703 In Wasenbach gibt Niklas von Kronberg (--) seine Beschwerde über die Grenzlinie zu Schönborn auf. - Die wittelsbachpfälzer Postlinie Düsseldorf~Köln~Westerwald~Weilburg~Frankfurt~Heidelberg wird eingerichtet, wofür es eine gelbe gedruckte Kaiserliche Reichspost Taxa und Ordnung alias Fahrplan und Preisliste gibt. Thurn und Taxis steht ausdrücklich nicht dabei. - In Dietkirchen kommt zur kaiserlichen Reiterstafetten Postlinie Frankfurt~Köln auch eine neue regelmäßige Fahrpost mit Postkutschen, die auch Briefpost befördert, montags um 19:00 Uhr aus Frankfurt an, zu der auch die Postkutsche von Wetzlar über Weilburg zum Umsteigen nach Köln ankommt. Dienstags um 05:00 Uhr geht es weiter und nach einer weiteren Übernachtung in Weyerbusch kommt die Postkutsche mittwoch nachmittags in Köln im Gasthaus Zum Rheinberg an. In Dietkirchen müssen alle Reisenden der Postkutsche aussteigen und können in der Posthalterei nach vorheriger Anmeldung auch übernachten, weil nachts grundsätzlich nicht gefahren wird. Dienstags kommt die Postkutsche aus Köln an und fährt mittwohs um 05:00 Uhr über die Posthaltereien und Pferdewechselstationen Würges und Königstein zum Gasthaus Zum goldenen Engel in Frankfurt, wofür sie 9 Stunden braucht und um 14:00 Uhr ankommt. Die 162 km ensprechend 22 Meilen lange Strecke Frankfurt~Köln hat eine Mindestfahrzeit von etwas mehr als 32 Stunden und kostet 36 Silbergroschen entsprende 1 Taler 6 Silbergroschen.

1702 Mit dem kinderlosen Tod des englischen König Wilhelm III von Nassau Oranien (St) (52) bei einem Reitunfall im Kesington Park fällt das Fürstentum Nassau Oranien an den nassaudiezer Fürst Johann Wilhelm Friso von Nassau Diez (St) (15), das vom französischen König eingezogen und besetzt wird. - In Nastätten wird für eine hessen-kasseler Einheit ein Lazarett eingerichtet. - In Ebertshausen beurteilt der katzenelnbogener Amtschultheiss Forst (--) die Gebäude in Ebertshausen als nicht viel wert. - In Wasenbach beschwert sich Niklas von Kronberg (--) über die Grenzlinie zu Schönborn. - Die Postbeförderung auf der (nur linksrheinischen) Rheinstrecke über Koblenz mit der thurn und taxis Fahrpost alias Postkutschenbetrieb wird wieder aufgenommen. Die wesentlich schnelleren Postreiter werden beibehalten. - In Nastätten gibt es eine hessenkasseler Garnison. - In St Goar kann Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (48) die Burg Rheinfels wieder in seinen Besitz bringen.

1701 Der Besitzer von Spätrenaissanceschloß Stein in Nassau, hessendarmstädter Kämmerer und kurtierer Oberjägermeister und Herr von Frücht und Schweighausen Freiherr Johann Friedrich Franz vom Stein (25) und Mechthild von Gemmingen (21) heiraten in Durlach. - In Holzhausen gibt es Krugbäcker, die ihren Ton aus Miehlen beziehen. - In Singhofen wird das Fachwerkhaus xxx Am Marktplatz 7 (20 23 Geschenkartikel La Luna) erbaut. - In Hadamar bringt die nassauhadamarer Fürstin Elisabetta Caterina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (24) den ersehnten Erbprinz Hugo von Nassau Hadamar (St) zur Welt. - In Nassau stirbt mit dem Tod des Enkels des Erbauers Fricdrich vom Stein (--), der im Adelsheimer Hof wohnt, die Stein-Nebenlinie aus. Dessen einzige Schwester Maria Juliana von Stein ist verheiratet mit dem namensgebenden Christoff Albrecht von Adolzheim (24) alias Adelheim.

1700 Die Besitzerin von Schloss Laurenburg Fürstin Elisabeth Charlotte von Nassau Dillenburg (St) (27) stirbt. - In Schloss Schaumburg erbt nach dem Tod seiner Mutter Fürstin Elisabeth Charlotte von Nassau Dillenburg (St) (27)  ihr Sohn Viktor Amadeus Adolf von Anhalt (St) (07) die Grafschaft Holzappel. - In Dörsdorf wird die Gemeinschaftsschule der Schulkinder aus Dörsdorf, Eisighofen, Berghausen und Mudershausen aufgelöst und in Mudershausen eine eigene Schule im Obergeschoss des alten Backhauses eingerichtet. - In Katzenelnbogen erhält der kaiserliche Reichsrat und kurtrierer Geheimrat, Vicekanzler und Hofrichter Anton von Sohlern (60) alle Originaldokumente über seine Burg Katzenelnbogen. - In Bad Ems gibt es ein zusätzliches Badehaus auf der linken Lahnseite, das Mainzer Haus, das dem kurmainzer Oberlahnstein gehört. - In Nassau wird Johann Philipp Buderus (10) als Bruder von Johann Wilhelm Buderus geboren. - In Nastätten wird an der Ecke Kleine Schanze / Rheinstrasse das Haus Busch mit Schmuckfachwerk erbaut. - In Burgschwalbach wird der Hof Ecke Bachstraße/Kettenbacher Straße 2 in Fachwerkbauweise erbaut. - In Miehlen endet die mehrere Generationen währende Tradition den Scharfrichter aus der Familie Schmidt zu bestellen. - In Berndroth gibt es den Schwankenhof mitten im Ort. - In Bad Schwalbach ist das Gasthaus Zum Rappen erbaut, in dem die katholische kaiserliche thurn und taxis Post einzieht. - In St Goar ist Heinrich Goedecke (--) im Haus Goedecke später Puppen- und Bärenmuseum ein erfolgreicher Weinhändler. - In St Goar wird der Maler Thomas Huber als Sohn des in Bern geborenen Ingenieurleutnant Sigismund Huber (28) auf der Burg Rheinfels geboren.

1699 In Ruppertshofen wird die alte Schule durch eine neue ersetzt. - Die nassaudillenburger Fürstin Elisabeth Charlotte von Nassau Dillenburg (St) (59) gründet mit 80 französischen evangelischen Waldensern die Waldensergemeinde Charlottenberg, in der der Gottesdienst in französischer Sprache abgehalten wird. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst Fuchsenhöhle abgehalten. - In Klingelbach wird das Schmuckfachwerkhaus Kirchstrasse 11 gebaut.

1698 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In St Goar wird der neue katzenelnbogener Oberamtmann und Gouverneur der Burg Rheinfels Dettlof von Schwerin (48) von Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (44) zum Generalleutnant ernannt. - In Katzenelnbogen bestätigen Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (44) und Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (31) dem bleidenstadter Verwalter alias Dechant Franz Emmerich Wilhelm von Bubenheim (--) und dem Kapitel des Ritterstifts die Belehnung mit dem Schloss Katzenelnbogen. - Die katholische kaiserliche thurn und taxis Post und mit ihr ihre Postillone hat mit Autoritätsproblemen zu kämpfen. Die von ihr eingerichteten Poststellen werden korrumpiert, erpresst und ignoriert. Auch die extra angelegten Poststrassen werden zugebaut. Dazu halten sich die Reisenden nicht an die Leihordnung. Sie reiten mit überladenen Pferden über Abkürzungen und teils doppelte und dreifache Strecken, wodurch die Pferde zu Tode geritten werden. - In St Goarshausen Auel wird am verputzten Schmuckfachwerkhaus Kaiserstrasse 6 eine Scheune angebaut. Die kürzeste Strecke und Hauptverbindungsstrasse zwischen St Goarshausen und Bogel führt durch Auel, wohnin aber ein gerader 1.200 m langer und sehr steiler Weg führt.  

1697 In St Goar wird der neue katzenelnbogener Oberamtmann Dettlof von Schwerin (47) zum Gouverneur der Burg Rheinfels ernannt. - In Diez wird das Haus zum grünen Baum erbaut. - In Bärbach ist die bärbacher Kostermühle wegen des geringen Wasserlaufs auf Dauer unrentabel. - In St Goarshausen wird der gräflichwieder Hauslehrersohn Paul Cancrinus (35)  für die nächsten 12 Jahre Lehrer von Grafensohn xxx von Wied Neuwied (St) (--). - In Kemel wird Landzoll erhoben und Holzgericht gehalten. 

1696 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Fürst Heinrich Casimir II von Nassau Diez  (St) (39), Ehemann von Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt Dessau (St) (30) stirbt. Sie wird Regentin für ihren minderjährigen, ältesten Sohn Johann Wilhelm Friso von Nassau Diez (St) (09). Sie hat noch 7 weitere lebende Kinder. Eines ist ein Säugling. - In St Goar stirbt auf Burg Rheinfels der Generalmajor und Oberamtmann Georg Sittich Ludwig von Schlitz alias von Görz (--). - In Bad Ems wird das Haus Vier Türme als Adelssitz und Logierhaus des katholischen kaiserlichen Generalfeldmarschall Freiherr Hans Carl von Thüngen (48) erbaut. Er ist seit 7 Jahren Kommandant der Festung Mainz. - In Langenau kauft der Händler und Industrielle Marioth die Burg Langenau und lässt sie zum Schloss umbauen. - Zwischen Herold und Bleidenbacher Hof, bei der Haarmühle, wird für die Arbeiter der Eisenhütte eine Bierbrauerei, eine Branntweinbrennerei und eine Bäckerei eröffnet. - In Ebertshausen verpachtet das Hospital Gronau den Bauer Hof an einen Mann namens Bauer (--). - In Bad Ems beantragen die Gebrüder Werner auf ihrem Weinberg flußabwärt und mit etwas Abstand zum Bad in der Römerstraße 11 bis 18 (20 23 gegenüber der Spielbank alias Casino) drei dreistöckige barocke Häuser zu bauen. was zunächst abgelehnt wird. Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (29) ändert dann aber seine Meinung und genehmigt den Bau doch und mit ihm den Ausbau der Römerstrasse mit dem Anfang einer barocken Häuserreihe an der Nordseite der Allee. Der Bruder Johann David Werner (--) ist ein dorfemser Schöffensohn und Bäcker. Seine aus der Gegend von Rüsselsheim stammende Frau ist die Mönchbruch Müllerstochter Anna Elisabeth Apfel (--). Sie hat zwei Kinder, wovon der ältere Junge (04) wegen seines schwachen Zustands zuhause getauft werden mußte. Vier ihrer 8 Kinder sterben als Säuglinge oder als Kleinkind. Zwei davon werden sogar notgetauft. - In St Goar verschwindet Thilmann Becker (--) als Wirt vom Gasthaus Zum Schwan unterhalb der Gemeinen Gasse, das in Gasthaus Zum Güldenen Schwanen alias Zum goldenen Schwan umbenannt wird. - In St Goar wird die auf Burg Rheinfels geborene Prinzessin Johannetta von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (--) als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (48) und der 16 88 verstorbenen Prinzessin aus einer morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (++) in ein Kloster in den südlichen Niederlanden geschickt. Sie bleibt bis zu ihrem Tod 17 66 in Essen im Kloster.

1695 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Feuersbrunst in Nassau. - In Burgschwalbach übernimmt Löner von Laurenburg (--) das Forstamt im Haus Pulch in der Kettenbacher Strasse. - In Nastätten gibt es unter den Juden einen Roßkam, einen Glaser und sechs Viehhändler. - In Reckenroth erhält xxx Burggraf (--) und seine Frau das Kapellengut bei der Marienkapelle als Erbleihe. - In Bad Schwalbach widersetzt sich der protestantischen hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (42) den Anordnungen den Ausbau seiner Hessischen Post zu stoppen und behauptet einfach, der Ausbau der Linien diene dem kaiserlichen Reichskammergericht in Wetzlar. - In Bad Ems einigen sich der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (28) und die nassaudiezornanier Fürstin Albertine von Oranien (St) (61), deren Mutter Amalie von Solms Braunfels (St) (++) ist, über die Aufteilung des Badehausgeländes, weshalb der hessendarmstädter Ernst Ludwig von Hessen (St) (28) mit dem Umbau seines westlichen hessischen Teils, des ursprünglichen Badehauses von 15 85, das durch einen schlichten winkelförmigen Neubau ersetzt wird, beginnt. Der nassauische Teil wird erst 17 11 erneuert bzw angebaut. Die nassaudiezornanier Fürstin Albertine von Oranien (St) (61) stirbt im Folgejahr in den Niederlanden.

1694 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Holzhausen an der Haide hat 117 Einwohner von denen 63 protestantisch 15 katholisch und 30 jüdisch sind und 17 Pferde. Holzhausen gehört zum Amt Hohenstein an der Aar, ist hessisch aber vierherrisch. Alle Einwohner sind Leibeigene, Es gibt eine Zehntscheuer, einen lutherischen Pfarrer, eine Kirche und einen Schulmeister. - In Strinz-Trinitatis wird unter dem Namen Haus Nassau eine neue Bergwerksgewerkschaft von Fürst Georg August von Nassau Idstein (St) (29) nebst Gemahlin und Prinzessinnen, Fürst Walrad von Nassau Usingen (St) (59), Oberförster xxx von Griesheim, Oberförster xxx von Schütz, strinzer Pfarrer Wilhelm Hechler und dem Schultheiß Emmerich Barth gegründet. - In Bad Ems wird die thurn & taxis Posthalterei später Alte Post in der Lahnstraße 9 eröffnet. - In Bad Ems wird das Mainzer Haus Mainzer Strasse 1 als nichtreligiöses Badehaus vom in Köln geborenen mainzer Erzbischof Anselm Franz von Ingelheim (60) erbaut, was zwei Jahre dauert. Wegen der unsicheren Zeiten lebt er in seiner Sommerresidenz Aschaffenburg.

1693 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Burg Rheinfels wird erfolgreich gegen französische Truppen verteidigt. - In Schloss Schaumburg wird der Fürstensohn Viktor Amadeus von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) als erster Sohn von Fürst Lebrecht von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (24) und Prinzessin Charlotte von Nassau Dillenburg Schaumburg (St) (20) geboren. - In Balduinstein endet mit dem Tod des unehelichen Landgrafensohnes und ehemaligen landgräflich hessische Kammerjunker Ernst von Hattenbach (76) als Drost sein Amt als Verwalter der Grafschaft Schaumburg, was er 30 Jahre lang war. - In Flacht kommen Flüchtlinge aus der Pfalz an, von denen eine Frau im Folgejahr stirbt. - In Miehlen wird die Bäckerei Scholl Kirchgasse 2 gegründet.

1692 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Schloss Schaumburg heiratet die Besitzerin von Schloss Laurenburg, die jüngste nassausschaumburger Erbprinzessin Charlotte von Nassau Dillenburg Schaumburg (St) (19) heiratet den Fürstensohn Prinz Lebrecht von Anhalt Bernburg Hoym (St) (23). - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet der Grafensohn Friedrich Adolf von Lippe Detmold (St) (25) die schaumburger Fürstentochter Johanna Elisabeth von Nassau Dillenburg Schaumburg (St) (29). - In St Goarshausen wird Burg Katz während der Belagerung von Burg Rheinfels durch französische Truppen verwüstet. Die Besatzung auf der Burg Katz hat großen Anteil daran, dass die Belagerung der Burg Rheinfels, die vom hessenkasseler Generalmajor Georg Ludwig von Schlitz genannt  Görz (37) verhindert werden kann. - In Idstein Walsdorf brennt der ganze Ort nieder. - In Cramberg fällt das Kirchspiel von Habenscheid durch Erbgang an das Fürstentum Anhalt-Bernburg. - In St Goar stirbt der hessische Oberstleutnant Johann Ludwig von Bernhold Eschau (--) bei der Verteidigung der von 28.000 französischen Soldaten belagerten Burg Rheinfels, wodurch seine Tochter Barbara Christine von Bernhold (02), die spätere Landgrafenmätresse, Halbwaise wird. - In Flacht brennt die katholische kaiserliche Armee auf ihrem Weg von Mainz nach Bonn die Pfarrscheune und weitere Scheunen nieder. - in Idstein vernichtet in Walsdorf ein Großbrand nahezu das ganze Dorf, wonach beim Neuaufbau das ehemalige Kloster miteinbezogen wird und die Straßen neuangeordnet werden. - In Bissenberg bei Leun an der Lahn stirbt die nassauer Adelige Agathe Juliane von Steprod (--) als Äbtissin im Fräuleinstift bzw ehemaligen Kloster Ceppel alias Capella. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst Fuchsenhöhle abgehalten. - In Diez werden in der Münze später Gasthaus Nassauer Hof Münzen geprägt. - In St Goarshausen wird die Schiffsbrücke alias Längsseil-Gierfähre nach St Goar vergrößert. - In St Goar Biebernheim geben die Biebernheimer ihr Dorf vor den aufziehenden französischen Truppen auf und fliehen auf die rechte Rheinseite.

1691 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Nastätten wird im von Anton von Sohlern (51) im Vorjahr erhaltenen Sohlernschen Hof alias Sohlern Hof  abgerissen und als 30 x 10 x 11 m großes Barockschloß Borngasse 12 mit Barockeingangsportal, Bruchsteinmauerkeller und -Erdgeschoß und darüber einem Eichenholzfachwerkgeschoß ebenfalls mit Bruchsteinmauerung neu erbaut. Darüber beginnt schon das dreistöckige Satteldach, das eine Bleidachrinne erhält. Die Stuckdecken in den Zimmern erstellt der nastättener Stuckateur Joseph Meurer (--) zT auch in Farbe. Neben dem Haus wird eine Linde gepflanzt. Um das Schloß werden Parkanlagen mit Fischteichen und ein Teich mit einem Springbrunnen angelegt. Im Folgejahr ist das neue Schloß im selben Stil wie das seines Dienstherrren, des trierer Erzbischofs in Montabaur Johann Hugo von Orsbeck (57), fertiggestellt. Die Fenster im Erdgeschoß werden vergittert. Alle Gebäude werden im Stil der Zeit verputzt. Ob das bestehende Schmuckfachwerkhaus und Herrenhaus am Eingang des Anwesens (20 23 Evangelische Diakonie) verputzt wird, ist unbekannt. Fachwerk, selbst künstlerisch verziertes Schmuckfachwerk gilt als bäuerlich und ist in Adelskreisen verpöhnt. - In Lohrheim wohnt der aus Amsterdam stammende freiadelige Herr von Lohrheim Konrad Klenck (--). - Die Postbeförderung auf der (nur linksrheinischen) Rheinstrecke über Koblenz wird auf Fahrpost alias Postkutschenbetrieb umgestellt und bei Kriegsbeginn wieder eingestellt. - Zwei Jahre nach der Zerstörung der Ganerbenburg Schönburg bei Oberwesel durch die Franzosen wird der französische Offizier und kurbrandenburger General der Kavallerie Meinrad II von Schönburg (--), als englischer Adeliger naturalisiert und zum Baron Tara Earl of Bangor und Duke of Leinster erhoben.

1690 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Katzenelnbogen wohnt der fürstlich hessenkasseler geheime Rat, Reservats Commissarius und stgoarer Amtmann Johann Gottfried von Steprodt Burbach Faulbach und Catzenelenbogen (--) mit seiner Frau, der Erbtochter Anna Ottilia von Langenbach (--), auf der Burg Katzenelnbogen, der jährlich 16 Reichstaler und 27 Alben bezahlt. - Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (51) verkauft seine klingelbacher Güter Hof und Güter in Nastätten, Hof Herold mit Wald, Hof Bleidenbach mit Wald, Hof Ergeshausen, Hof Linschied, Becheler Hof, die Mühle in Klingelbach, Wiesen und Äcker bei Buch, sowie Burg Langenbach, Burg Katzenelnbogen und Lorchhausen mit Weinberg usw an den in Siegen geborenen kaiserlichen Reichsrat und kurtrierer Geheimrat, Vicekanzler und Hofrichter Anton von Sohlern (50), seinen ehemaligen Kanzleidirektor, der unmittelbar vorher von Kaiser Leopold von Habsburg zum Edlen alias aus dem Bürgerstand in den Adelsstand erhoben wurde. - In Nastätten kauft Anton Sohlern (50) das freiadelige Hofgut Klingelbacher Hof alias Sohlerscher Hof Borngasse 12. Er hat einen Sohn, den kaiserlichen Rittmeister Anton von Sohlern II (27), der in Wiesbaden Frauenstein auf dem Grorother Hof wohnt. - In Dörsdorf nimmt der Schneidermeister Johann Jacob Eschenroder einen Lehrjungen an, der 3 Jahre bei ihm lernt.  - In Nassau wird Johann Wilhelm Buderus als Sohn des in Polen geborenen dornholzhausener Pfarrers David Buderus (27) früher nicht latinisiert Buder, und der in Scheuern geborenen Anna Christina Knodt (--) geboren. - In Bad Schwalbach wird Christoph Theodor von Antivary als Sohn des hessischen Burggraf und Schlossverwalter Johann Antivary (--) geboren. Er wird als Kind zur Schulausbildung ins Kloster Eberbach geschickt. - In Hahnstätten hat Graf xxx von Nassau Idstein (St) (--) ein neues Zollhaus erbaut, wo er für die Einfuhr bzw Ausfuhr bzw Transit von Wein Zollgebühren einführt, die er als Wegegeld ausgibt. - In Bad Schwalbach baut der aus Bärstadt stammende Pfarrer Zippel in der Brunnenstrasse 9 ein zweigeschossiges Fachwerkhaus. - In St Goar wird der Wirt Johannes Gödecke (--) vom  Gasthaus Zum Adler in der Gasse, die zum Gasthaus Zur Lilie  unterhalb der Gemeinen Gasse führt, neuer Bürgermeister.

1689 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Mainz wird vom katholischen französischen Marschall Marquis d’Huxelles Nicolas Chalon du Blé (37) belagert. - In der Burg Sauerburg sprengen katholische französische Truppen den Bergfried und zerstören die Wohnhäuser. - In Wellmich sprengen die Franzosen die Burg Maus. - In Bacharach sprengen französische Truppen mit den Pulvervorräten in den Kellergewölben die Burg Stahleck, wobei die Wernerkapelle durch die Feuerexplosion so stark beschädigt wird, dass man sie nicht mehr aufbaut, und vier Ecktürme der Stadtmauer. - In Oberwesel zerstören französische Truppen Burg Schönburg. - In Bacharach wird Burg Stahlberg und in Rheindiebach gegenüber von Lorch Burg Fürstenberg von französischen Truppen so stark beschädigt, dass man von einer Ruine spricht. - Burg Reichenstein bei Trechingshausen wird gesprengt, die nahegelegene Burg Rheinstein aber nicht, weil sie so marode ist, dass die Franzosen diese Ruine nicht als Bedrohung betrachten. - In Rüdesheim beschädigt der französische Marschall Marquis d’Huxelles Nicolas Chalon du Blé (37) Burg Ehrenfels schwer.  - In Cramberg gibt die nassaudillenburgschaumburger Fürstenwitwe Elisabeth Charlotte von Holzappel (St)  (49) alle Versuche eigene Münzen zu prägen auf. - In St Goar gibt es das Gasthaus Zum bunten Löwen von Johann Jost Plinius (--)., der zwar schon seit 16 74 dort Zapfender alias Wirt ist, aber erst seit 16 78 die Schildgerchtigkeit besitzt.

1688 Im Rhein wird ein sonderbares Tier, möglicherweise ein Wal, gesichtet. - Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Holzhausen an der Haide gibt es 25 dienstbare hessische Leibeigene, einschließlich derer zu Rettert. - Das Dorf  Esten später Holzappel erhält auf Gesuch der nassaudillenburgschaumburger Fürstengattin Elisabeth Charlotte von Holzappel (St) (67) Stadtrechte, wodurch die Bewohner keine Leibeigenen mehr, sondern freie Bürger sind. Die nassaudillenburgschaumburger Fürstengattin Elisabeth Charlotte von Holzappel (St) (67) erlaubt den Zuzug von evangelischen Waldensern und Hugenotten in ihrer Herrschaft Holzappel. - Der in Metz geborene neugefürstete Fürst Walrad von Nassau Usingen (St) (53), der bereits mindestens 4 Kinder hat, heiratet in zweiter Ehe die Grafentochter Magdalene Elisabeth von Löwenstein Wertheim Rochefort (St) (26) aus der morganatischen pfalzgräflichwittelsbacher Linie mit der er in weiteren 14 Jahre Ehe keine Kinder mehr haben wird. Er hat einen Erbprinz Wilhelm Heinrich von Nassau Usingen (St) (04). - In Oberlahnstein stirbt auf Schloß Lahneck die mit dem in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (41) verheiratete Prinzessin aus einer morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (36).

1687

1686 In Katzenelnbogen erzwingt der evangelische Kirchspielvorsteher ein Alkoholmonopol für ein einziges katzenelnbogener Gasthaus, das Wein und Bier verkauft. In allen anderen Orten bzw Dörfern in seinem Kirchspiel ist Alkoholverkauf verboten. Katzenelnbogen gibt das Bannweingeld an Braubach ab. Alle Bauern um Katzenelnbogen müssen Taufwein und Hochzeitswein in Katzenelnbogen kaufen. Nur wenn Wein und Bier dort ausverkauft sind, darf woanders eingekauft werden.  - In St Goar ist Paulus Kersch (--) neuer Wirt im Gasthaus Zur Lilie unterhalb der Gemeinen Gasse , wo es auch ein neues Gasthaus Zum Ross alias Zum Rösschen gibt, das von einer Frau geführt wird und in dem der welfische Herzog xxx von Braunschweig (St) (--) seine Pferde unterstellt. Sie ist gutmütig und lässt sogar drey arme passanten bei sich logieren.

1685 In Schwalbach verklagt der fürstlichnassauischschaumburger Münzmeister Konrad Bethmann (33) die Juden Mencke zum Hecht und seinen Sohn Abraham zum Hecht wegen Diebstahls und Hehlerei von Geld, was mit einem Vergleich und Strafzahlungen endet. - Johann Nikolaus von Kronberg (St) (52) erbt von seinem Vater Hartmut XVIII von Cronberg (St) (71), verheiratet mit Agnes von Rodenstein (--) die heruntergekommene Burg Hohlenfels und baut sie zu seinem Wohnsitz aus. Agnes von Rodenstein war seine Mutter. - In Holzhausen an der Haide lehrt der Schullehrer Christoph Schmidt. - In Limburg wird ein Gasthaus in der Barfüßergasse 14 (20 17 Gasthaus Schwarzer Adler) erbaut. - In Esten nennt die nassaudillenburgschaumburger Fürstenwitwe Elisabeth Charlotte von Holzappel  (St) (45) ihren Hauptort Esten in Holzappel um. Sie selbst residiert auf dem umgebauten Schloss Schauburg. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird eine Schule eröffnet. - Biebrich hat 13 Bürger als Einwohner. Es gibt den Weingarten Wingertsberg, auf denen aber kein Wein angebaut wird. - In Bissenberg bei Leun an der Lahn wird die nassauer Adelige Agathe Juliane von Steprod (--) Äbtissin im Fräuleinstift bzw ehemaligen Kloster Ceppel alias Capella. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst Fuchsenhöhle abgehalten. - In Katzenelnbogen Berghausen gibt es die Weidgesmühle. - In Bacharach geht die Herrschaft an den jesuitisch erzogenen neuen wittelsbachpfälzerer Kurfürst Philipp Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (70) aus der katholischen wittelsbacher Linie Pfalz-Neuburg über, womit die Rekatholisierung beginnt und die Kapuzinermönche vor den Toren Bacharachs ein katholisches Kloster bauen dürfen.

1684 In Diez lässt die nassaudiezer Fürstin und Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (50) auf den Ruinen des Benediktinerklosters Dierstein ihren Witwensitz Schloss Oranienstein errichten. - In Kaub wird eine Lateinschule eingerichtet. - In Bad Schwalbach wird der älteste Sohn Ernst II Leopold von Hessen Rotenburg (St) des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (37) und der Prinzessin aus einer morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (32) geboren, die aber schon 4 Jahre später in Oberlahnstein auf Schloß Lahneck stirbt.

1683 Die 16 80 ausgestorbenen mainzer Domherrren Herren von Staffel vererben ihre verfallene Burg Balduinstein an ihren Schwager Ritter Johann Anton von Reiffenberg, der in Sayn lebt. - In Bad Schwalbach ist eine Synagoge unter der Pferdeschwemme. - In Ebertshausen verkauft nach einem Jahr der kurfürstlich mainzer Obristwachtmeister Johann Adolf Langwerth von Simmern die Hofanlage Ebertshäuser / Stracks Unterdorfstraße 14/16 mit 120 Morgen Ackerland, 17 Wiesen, Gärten und Wald an den hessenrothenburger Amtssekretär und bopparder Schultheiß Philipp Jacob Nesen alias Schunk aus Ems. - In Diez lässt die nassaudiezer Fürstin und Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (49) Soldaten stationieren. - In Schönborn gibt ein Lehrer Schulunterricht in seiner eigenen Wohnung unter ärmlichen Bedingungen. - In Cramberg lässt die nassaudillenburgschaumburger Fürstenwitwe Elisabeth Charlotte von Holzappel (St) (43) in der Münze eigene Silbermünzen prägen, was zwei Jahre gutgeht und dann eingestellt wird. Danach gibt es noch einige wenige Prägeversuche, die 16 89 eingestellt werden. - In Katzenelnbogen tauscht Johann Gottfried von Steprod (--) mit dem katzenelnbogener Bürger Johann Reroldt (43) einige Grundflächen. - In St Goar wird das Gastshaus Zum Stern von Peter Wendling (--), der bereits 16 77 als Wirt auftaucht, von Georg Plicken (--) übernommen. - Mit dem Tod des mainzer Domherr xxx von Staffel (--) geht die Ruine Burg Balduinstein in den Besitz der Erbtochter Anna Elisabeth von Staffel (--), die Witwe von Johann Anton von Reiffenberg Sayn (++) über, die im Folgejahr stirbt und deren Sohn der in Sayn geborene Johann Philipp von Reiffenberg (38) ist.

1682 In Diez erlässt die nassaudiezer Fürstin und Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (48) eine Judenordnung, bei der ihnen der Handel mit Geld, Silberwaren, Vieh und Wein erlaubt wird, aber die ihre Freizügigkeit einschränkt. - In Ebertshausen verkauft die Familie Mosbach nach 226 Jahren Familienbesitz die Hofanlage Ebertshäuser / Strack an den kurfürstlich mainzer Obristwachtmeister Johann Adolf Langwerth von Simmern die Hofanlage Ebertshäuser / Stracks Unterdorfstraße 14/16.

1681 Singhofen hat 37 Haushalte. - Das in drei Quartiere eingeteilte Vierherrische bzw Dreiherrische wird auf die Justizverwaltung umgesetzt. Es gibt das Quartier Nassau-Diez mit Berg, Hunzel, Ehr, Bremberg und Attenhausen, das Quartier Hessen mit Weyer, Niederbachheim, Oberbachheim, Winterwerg, Kehlbach, Kördorf, Herold, Ergeshausen, Oberwallmenach, Lautert, Rettershain, Bettenmdorf, Egenrod, Grebenrod, Martenrod, Langschied, und Mappershain und das Quartier Nassau Saarbrücken mit Dornholzhausen, Geisig, Dessighofen, Singhofen und Obertiefenbach. - In Nastätten werden zweimal jährlich Märkte von alters her abgehalten. - In Katzenelnbogen verlehnt die in Coburg geborene hessendarmstädter Landgräfin Elisabeth Dorothea von Sachsen Gotha (St) (41) Elisabeth Dorothea geborene Herzogin von Sachsen für ihren Sohn Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (14) Landgrafen Ernst Ludwig und dessen Agnaten, dem Dechant Anselm Franz, Erzbischof von Mainz und dem Kapitel des Ritterstifts Bleidenstadt die Belehnung mit dem Schloss Katzenelnbogen nebst Zugehörungen. - In Diez werden in der Münze später Gasthaus Nassauer Hof Münzen geprägt. - In St Goar  stirbt der stgoarer Bürgermeister Friedrich Gerlach (--), der auch Wirt im Gasthaus Zum Schwert ist, und das er an seinen Sohn Friedrich Gerlach (--) vererbt. - In St Goar wird auf Burg Rheinfels Prinzessin Ernestina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (34) und der Prinzessin aus einer morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (29) geboren. 

1680 Die Burg Balduinstein ist nur noch ein Ruine, die im Besitz der Brüder und mainzer Domherren xxxx von Staffel (--) und xxx von Staffel (--) ist. - In Cramberg ist die Kirche von Habenscheid von alters die rechte Pfarrkirch gewesen, die zur Herrschaft Schaumburg gehört. Die Herrschaft Schaumburg mit ihren Leuten steht a uf der linken Hand, seynd ihre Stühl grün angestrichen, danach seyn in die Kirch gegangen das Dorf Cramberg, Steinsberg, Biebrich, Wasenbach und die Berbacher… Diese Kirch steht noch auf Westerburger Hoheit… Die Kinder haben aus allen Dörfern so zu dieser Kirchen gehört nach Habenscheid in die Schul gangen …, was bedeutet, dass schaumburger Adelige links des Altars und westerburger Adelige rechts des Altars stehen, da die Landesgrenze genau durch den Altar verläuft. - In Nastätten verbietet die Judenordnung Juden christliches Gesinde oder Dienstboten zu beschäftigen und bei Gelddarlehen mehr als 5 Gulden Jahreszins zu verlangen. - In St Goar wird auf Burg Rheinfels Prinzessin Johannetta von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (33) und der Prinzessin aus einer morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (28) geboren.

1679 In Diez wird ein Gasthaus in der xxx, das spätere Gasthaus Bauernschänke eröffnet. - In St Goar regelt im Gasthaus Zum Schwan unterhalb der Gemeinen Gasse der Wirt Hans Jacob Brewer (--) in einer kleinen Erkerstube sein Erbe. Er stribt zwei Jahre später und die Witwe zieht mit den Kindern in sein Haus Zum Ochsen. - In St Goar wird Prinz Philipp von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) als Sohn des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (32) und der Prinzessin aus einer morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (27) geboren. - In St Goar wird auf Burg Rheinfels Prinzessin Maria Amelie Wilhelmine von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (32) und der Prinzessin aus einer morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (27) geboren.

1678 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet der im holländischen Terborg geborene Grafensohn Wilhelm Moritz von Nassau Siegen (St) (29) die schaumburger Fürstentochter Ernestina Charlotte von Nassau Dillenburg Schaumburg (St) (16). - Im kurtrierischen Niederselters wird rings um den Mineralquellbrunnen ein Park angelegt. - In Katzenelnbogen wird das Märkerding über den Forst Fuchsenhöhle abgehalten. - In St Goar ist das Gasthaus Zum Helm von Hans Georg Schneider (--) unterhalb der Gemeinen Gasse Logis hoher Persönlichkeiten, ua von vier Reitern, die dort ihre Pferde unterstellen. - In St Goar stirbt Heinrich Luther Schenk (--) der seit rund 50 Jahren Wirt und Besitzer vom angesehensten stgoarer Gasthaus Zur Krone ist und einige Kelterhäuser besitzt, woraufhin seine Witwe Juliane Hensel (--) das Gasthaus übernimmt. - In St Goar hat ein Jahr nach der Eröffnung der neu zugezogene hessenrheinfelser Fruchtschreiber Johannes Gödecke (--) die Schildgerechtigkeit von seinem Gasthaus Zum Reichsadler alias Zum Adler immer noch nicht bezahlt, weshalb er abgemahnt wird und nach der Bezahlung die Schildtsgerechtigkeit zum Reichs adeler erhält. Im Folgejahr lässt der Rat dort holländischen Käse holen. - In St Goar wird auf Burg Rheinfels Prinzessin Sophie von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (31) und der Prinzessin aus einer morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (26) geboren.

1677 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In St Goar wird in Burg Rheinfels Elisabeth Katharina Felicitas von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) geboren. - In Schloss Schaumburg wird das alte Tor erbaut. - Die nassaudillenburgschaumburger Fürstenwitwe Elisabeth Charlotte von Holzappel  (St) (37) macht Burg Schaumburg zu ihrem Witwensitz und ihrer Residenz und lässt sie zu einem Schloß umbauen. - In St Goar eröffnet der neu zugezogene hessenrheinfelser Fruchtschreiber Johannes Gödecke (--) nach der Ablage seines Bürgereides sein Gasthaus Zum Adler. - In St Goar wird Prinzessin Elisabetta Caterina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (30) und der Prinzessin aus einer morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (25) geboren. 

1676 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Lorch werden Hexenverleumdungsklagen geführt. - Der fettleibige Fürst Adolf von Nassau Dillenburg Schaumburg (St) (47) stirbt und hinterlässt sein Erbe seinem Schwiegersohn und seiner Tochter. - In Ehrenbreitstein stirbt der katholische trierer Erzbischof Freiherr Karl Kaspar von der Leyen (St) (58). - In Burgschwalbach teilt der in Burgschwalbach geborene und moralisch zweifelhafte und von der Gemeinde ungeliebte Pfarrer Johannes Heymann dem Oberamtmann zu Idstein mündlich mit, dass das mit Hexenwesen und das Zauberwesen in seiner Gemeinde wieder Überhand genommen hat, worauf er schriftlich eine ganze Liste von Einwohner einreicht und es zu einigen Hexenprozessen kommt. - In Mainz stirbt der Pfandbesitzer des Amtes Braubach mit EppsteinKatzenelnbogen und Braubach, Freiherr Johann Christian von Boyneburg (54). Sein Sohn und neuer Freiherr Philipp Wilhelm von Boyneburg (20), der in Paris lebt, erbt und kehrt erst im Folgejahr zurück. - In St Goar wird das Gasthaus Zur Gerste von der Witwe Kempf (--) geführt.

1675 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Lorch werden Hexenverleumdungsklagen geführt. - Der Bruder des auf der Festung Ehrenbreitstein residierenden katholischen trierer Erzbischof Freiherr Karl Kaspar von der Leyen (St) (57) wird in Mainz neuer katholischer mainzer Erzbischof Freiherr Damian Hartard von der Leyen (St) (51). - In Braubach wird die mindestens seit 12 77 bestehende Dinkholder Mühle im Schmuckfachwerk neu aufgebaut. - In St Goar wird Prinzessin Marie Eleonore von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (28) und der Prinzessin aus einer morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (23) geboren. 

1674 Wetter: Hungersnot im Einrich. - Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV beginnt. - Der in Wien geborene Kaiserschwager und Herzog Karl V von Lothringen (St) (31), dessen Land von den Franzosen besetzt worden war, quartiert sich mit Teiilen seines Heeres auf dem Einrich ein. Meine armen Untertanen sind durch dreijiihrige Winterrquartiere so erschöpft und verarmt, daß sie für sich selbst kaum noch das Brot bis Weihnachten haben. - In Diez schickt die nassaudiezer Fürstin und Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (40) einen Brief nach Flacht, wo die Bauern ihre Kinder nicht in die Kirchspielschule schicken wollen, weil sie sie als Arbeitskräfte benötigen.  Sie befiehlt ihren Untertanen die Eltern anzuzeigen, die ihre Kinder nicht in die Schule schicken, die aber nicht regelmäßig stattfindet, und wo nur hauptsächlich die Bibel auswendig gelernt wird. Lesen und Rechnen wird dort nur rudimentär geübt. - In Katzenelnbogen bestätigt Landgraf Karl von Hessen (St) (20) dem bleidenstadter Verwalter alias Dechant Anselm Franz Friedrich von Ingelheim (--) und dem Kapitel des Ritterstifts die Belehnung mit dem Schloss Katzenelnbogen. - In St Goar beendet Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (50) den Ausbau der gegen Frankreich befestigten Burg Rheinfels nach 17 Jahren. - In St Goarshausen wird das Schmuckfachwerkhaus Burgstrasse 9 gebaut. - In St Goarshausen sterben die Besitzer des Hofgutes Offenthal aus. Der Erbe der Familie Brömser,  Freiherr Anselm Franz von Breitbach (St) (20) erhält das Lehen mit Patrimonialgerichtsbarkeit, verkauft es aber sofort wieder an Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (50), der es zu seiner Domäne macht. - In Ransel wird die bisher gemeinsame Waldmark mit Wollmerschieds abgetrennt. - In St Goar wird auf Burg Rheinfels Prinzessin Eleonore von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (27) und der Prinzessin aus einer morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (22) geboren.

1673 In Limburg eröffnet der Bürgermeister und Apotheker Johann Philipp Klost eine Apotheke seitlich der Plötze. - In Obertiefenbach wird die Plätzer Mühle von katholischen kaiserlichen Truppen niedergebrannt. - In Katzenelnbogen Berghausen gibt es xxx Einwohner auf 14 Bauernhöfen. - In Flacht werden Soldaten einquartiert, was Pfarrer Wenckenbach notiert. - In St Goar lässt der Rat am Dingtag noch im Gasthaus Zum Schwan von Hans Georg Brewer (--) unterhalb der Gemeinen Gasse Wein und Salmen alias Lachs holen, feiert aber im Folgejahr direkt dort. Im Gasthaus Zum Engel, das ebenfalls Hans Georg Brewer (--) gehört, werden 26 französische Reusser alias Soldaten verköstigt.

1672 Der Französisch-Niederländische Krieg beginnt, bei der der französische König Ludwig IVX mit England verbündet die Niederlande überfällt. Der neue Statthalter der Niederlande Wilhelm III von Nassau Oranien (St) (38) lässt gezielt Schleusen und Dämme öffnen und Teile des Landes überfluten, womit er die Niederlage verhindern kann. - In Diez lässt die nassaudiezer Fürstin und Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (38) acht Jahre nach dem Tod ihres Mannes, das Schloss Oranienstein als ihren Witwensitz auf den Ruinen des Benediktinerinnenklosters Dierstein erbauen, was 9 Jahre dauert. Ihr Sohn Fürst von Nassau Diez und Statthalter von Friesland, Groningen und Drenthe Heinrich Casimir II von Nassau Diez (St) (15) regiert unter ihrer Vormundschaft. - Burg Sauerburg kommt in den Besitz von xxx von Sickingen (--). - In Katzenelnbogen finden zwei Haustaufen wegen der großen Kriegsgefahr, die von kaiserlichen und kurbrandenburgischen Völkern ausgehn statt.

1671 In Wellmich siedeln sich Juden an. - In Bad Schwalbach wird Prinz Wilhelm II von Hessen Wanfried (St) als Sohn von dem auf Burg Rheinfels geborenen Landgraf Karl von Hessen Wanfried (St) (22) und der Grafentochter Sophie Magdalene von Salm Reifferscheid (St) (--) geboren. Der geistig behinderte Prinz Wilhelm II von Hessen Wanfried (St) wächst in böser Umgebung auf und verkümmert und wird deshalb der Kirche übergeben, wofür er straßburger und kölner Domherr wird. Weil sein in Kassel geborener Neffe Prinz Wilhelm von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (23), verheiratet mit der Grafentochter Maria Anna von Löwenstein Wertheim aus einer morganatischen wittelsbacher Seitenlinie (St) (19). der Sohn des in St Goar auf Burg Rheinfels geborenen Prinz Karl von Hessen Rotenburg (St) (23) auch Wilhelm heißt, erhält dieser den Namenszusatz der Ältere. - Zwischen Herold und Bleidenbacher Hof, bei der Haarmühle, wird eine Eisenhütte eröffnet. - In St Goar lässt sich der Fürst Landgraf xxx (St) (--) vom Gasthaus Zum Engel von xxx (--) regelmäßig Wein und auch einen papageyn korb bringen. Weil er als Landgraf einen fürstlichen Rang hat, und damit über den Grafen rangiert, nennen ihn seine Untergebenen fälschlicherweise Fürst, was er defacto nicht ist. - Zwischen Koblenz und Mainz sind die Leinpfade, auf denen die Treidelschiffe gezogen bzw gebremst werden, nach jahrzehntelangen Beschwerden wieder instand gesetzt.

1670 In Bad Schwalbach verfasst der in Leipzig geborene Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (24) seine Denkschrift Teutsch-gesinnte Allianz gegen die Erwerbungsbestrebungen des französischen König Ludwig XIV (St) (32), dessen Mutter aus dem Hause Habsburg stammt. - In Bad Schwalbach kommen der in Laubuseschbach geborene katholische mainzer Johann Philipp von Schönborn (St) (65) und der katholische trierer Erzbischof Karl Kaspar von der Leyen (St) (52) zur Kur. - In Allendorf bei Katzenelnbogen wird oberhalb des Dorfes ein Marmorsteinbruch eröffnet und mit dem Abbau von Marmor begonnen. - In Bad Schwalbach lassen sich katholische Mönche der Minoriten in der Kirchstrasse 7 nieder, die katholischen Pfarrdienst einführen. - In St Goar steigt nach Jahrzehnten im Gasthaus Zum Schwan unterhalb der Gemeinen Gasse, das Hans Jacob Brewer (--) führt, der auch einmal Bürgermeister war, dessen Sohn Hans Georg Brewer (--) ein, wonach im Gasthaus Zum Schwan öfters der Rat einkehrt. - In St Goar ist Heinrich Luther Schenk (--), verheiratet mit Juliane Hensel (--), der seit rund 50 Jahren Wirt und Besitzer vom angesehensten stgoarer Gasthaus Zur Krone ist. Seltsamerweise gibt es in St Goarshausen auch ein Gasthaus Zur Krone, das aber nur einige Jahre besteht und wovon der rheinfelser Amtmann xxx (--) Wein, Lebensmittel, aber auch eichen bordten kauft und sechs Pferde eine Nacht unterstellen lässt.  - In St Goar, das keinerlei Befestigungsanlagen hat und wo die Häuser zwischen Marktplatz und Zollhaus mit Schiffskran ungeschützt am unbewachsenen Ufer stehen, erstellt der in Amsterdam geborene Maler Lambert Doomer (46) auf einer Rheinreise eine Zeichnung der völlig intakten Burg Rheinfels, der Stadt St Goar und St Goarshausen mit Burg Katz mit seinem einzigen doppelt so hohen Rundturm wie der Burgmauer hoch ist. Auf Burg Rheinfels haben sechs nördliche und östliche viereckigen Türme Türmchen und Erker viereckige Spitzdacher.

1669 Die in Schloß Schaumburg geborene Grafentochter Johanna Walpurgis von Leiningen Westerburg (St) (22) heiratet den nach dem Tod seiner Frau in Halle den in Dresden nachgeborenen, durch die Primogenitor entmachteten kursächsischen albertinischen wettinischen Herzog August von Sachsen Weißenfels (St) (55), der bereits 12 Kinder hat und dessen ältestes Kind und Tochter 21 Jahre alt ist. - In St Goar ist das Gasthaus Zum Helm von Hans Georg Schneider (--) unterhalb der Gemeinen Gasse Logis hoher Persönlichkeiten, ua eines auswärtigen Graf xxx (--), der dort eine Zeit lang seine Pferde abstellt und Musikanten aus Hersfeld aufspielen lässt.

1668 Holzhausen an der Haide hat eine Schutzjudenfamilie. Es gehört zum nassauer Amt Hohenstein. - Der Bleidenbacher Hof und die Weiseler Höhe gehören offiziell zu Hessen-Darmstadt. - In Limburg wird auf einem mittelalterlichen Hofgelände unter dem in Würzburg geborenen katholische mainzer Generalvikar Wilderich von Walderdorff (32) der Walderdorffer Hof in der Fahrgasse fertiggestellt. Im Folgejahr wird er Bischof von Wien. - Der katholische Fürstensohn Wildgraf und Rheingraf Gaston Philipp von Salm (St) (22) stirbt bei Nancy bei einem Duell. - In Allendorf bei Katzenelnbogen wird Marmor gefunden. - In Katzenelnbogen wird auf den Ruinen der evangelischen Katharinenkirche Römerberg 13 ein Haus errichtet und darin das Gasthaus Zum Kranz eröffnet. - Das Amt Braubach mit EppsteinKatzenelnbogen und Braubach wird für 53.000 Gulden an den in Eisenach geborenen, in Mainz und Frankfurt lebenden katholischkonvertierten ehemaligen ersten kurmainzer Minister von 16 50 Freiherr Johann Christian von Boyneburg (46) verpfändet. - In Mainz verheiratet Freiherr Johann Christian von Boyneburg (46), dessen Verwandte um 11 25 als Gräfin xxx von Arnstein die Grafschaft Arnstein mit der Vogtei über Boppard, Oberwesel, St Goar, Oberlahnstein und Niederlahnstein, Koblenz und den Einrichgau ua an xxx von Katzenelnbogen (St) (--) und xxx von Laurenburg (St) (--) später von Nassau verkauft hat und von der er gerade einen Teil, das Amt Braubach mit EppsteinKatzenelnbogen und Braubach für 53.000 Gulden als Pfandschaft von hessendarmstädter Landgraf  Ludwig VI von Hessen Darmstadt (St) (--) gekauft hat, seine Tochter Maria Anna Sophia Johanna von Boyneburg Lengsfeld (St) (16) mit dem in Steinheim geborenen Freiherr Melchior Friedrich von Schönborn (24), dessen niederadelige Vorfahren aus dem Dorf Schönborn bei Katzenelnbogen stammen und nassauer Burgmänner und Ministeriale waren.

1667 Kemel hat 9 Einwohner und Niedermeilingen hat 9 Einwohner. - In Allendorf liefert der Marmorsteinbruch die Steine für die Säulen für den Umbau der idsteiner Pfarrkirche. - In Katzenelnbogen verpachtet die fürstlich hessische Rentkammer in Rheinfels im Namen des katholische Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (44) als Pfandinhaber aller ehemaligen klingelbacher und aktuellen riedeseler Güter auf 6 Jahre den Hof Bleidenbach an Schneider (--) und Servatius Lahr (--). - In Katzenelnbogen wird das Märkerding über den Forst Fuchsenhöhle abgehalten. - In Limburg gibt es an der Furt in Dietkirchen eine thurn und taxis Poststation, wo die Pferde gewechselt werden. Die Post führt nicht durch die Stadt Limburg. - In Bacharach wird im Gasthaus Zum Posthof eine katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei eröffnet.

1666 Der in Kassel geborene konvertierte katholische Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (43) lässt das Rheinfelsische Gesangsbuch drucken, das sowohl katholische als auch calvinische und lutherische Lieder beinhaltet. - In Isenburg sind die Grafen von Walderdorff Landesherren von Isenburg. - Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (43) bittet die hessendarmstädter Beamten in Katzenelnbogen den verpfändeten, zur Hälfte abgebrannten und öden Hof Bleidenbach nicht zu pfänden, da der Hofmann nur zwei Ackerpferde hat, obwohl vier nötig wären und der Acker nichts trägt. Die Grenze zwischen Vierherrischem und Hessen-Darmstadt verläuft quer über den Hof. - In Ebertshausen ist ein erster ehemaliger Bewohner wieder zurück in Ebertshausen. - In Lohrheim kauft der aus Amsterdam stammende adelige Konrad Klenck (--) bedeutende Güter, wofür ihm die nassaudiezer Fürstin und Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (32) den erblichen Titel Herr von Lohrheim verleiht. - In Bacharch wird auf der linksrheinischen katholischen kaiserlichen thurn und taxis Poststrecke Mainz~Koblenz genau auf halbem Weg nach 45 km rheinabwärts wegen der verbesserten Wege, der höheren Geschwindigkeit und der dadurch veränderten längeren Intervalle zwischen Mainz und Koblenz für die Postreiter der kaiserlichen Amtspost eine neue katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei, die auch für den Wegebau zuständig ist, auf katholischem wittelsbacher Territorium für den Pferdewechsel und zur garantierten Übernachtung und Verköstigung ein Gasthaus Zum Posthof eingerichtet, wofür die Posthalterei in xxx am Rhein aufgegeben wird. Auf dieser mehr oder weniger gut ausgebauten Poststrasse sind alle anderen Einrichtungen, die Post transportieren, verboten. Rechtsrheinisch gibt es dort keine Poststrecke und keine ausgebaute Strasse. Weil der Kaiser ein unzuverlässiger Zahler ist, transportieren die thurn und taxis Postillione, die eigentlich 16 15 nur für den Transport der Amtspost gegründet wurden, zur Selbstfinanzierung, vom Kaiser gewollt, auch private Post mit der reitenden Post, aber auch Fracht und Personen in Postkutschen, wobei sie mit ihren hoheitlichen Rechten ausgestattet alle anderen Transportunternehmen, ua private Fuhrleute, städtische Post, wie die kölner Stadtpost und die Metzgerpost vertreiben. Wer sich ihnen auf einer offiziellen Poststrasse in den Weg stellt oder sie behindert, wird schwer, zT sogar mit dem Tod bestraft. 

1665 In St Goar ist Obrist xxx von Rodenstein (--) Kommandant der Festung Burg Rheinfels. - In Balduinstein werden nach einem Antrag auf Abbruch der Burg Balduinstein heimlich lose Steine und Balken entfernt. - In Allendorf bestellt Graf Johann von Nassau Saarbrücken Idstein (St) (62) für den Umbau der Unionskirche Marmor aus dem Marmorsteinbruch.

1664 Fürst Wilhelm Friedrich von Nassau Diez (St) (51) stirbt mit einem zweifelhaften Ruf. - Mit dem Tod von Graf Ernst von Isenburg Grenzau (St) (--) ist die Linie Nieder-Isenburg ausgestorben. - In Nastätten wird ein Judenfriedhof am Mühlbachufer nahe des Weges nach Diethardt angelegt. - In Balduinstein wird der uneheliche Landgrafensohn und landgräflich hessische Kammerjunker Ernst von Hattenbach (47) Drost alias Verwalter der Grafschaft Schaumburg, was er 30 Jahre lang bleibt. Er ist der Sohn von Landgraf Otto und der in Hachborn geborenen xxx Reinhard (--). - In Berndroth besitzen Peter Schwank (--) und Friedrich Schwank (--) einen fürstlichhessischen alias landgräflichhessischen Gutshof später Schwankenhof. - In Katzenelnbogen erlaubt Johann Gottfried von Steprod (--) dem katzenelnbogener Bürger und Braumeister Heinrich Koch (--) auf seinem Platz, des Ausstellers, ein Brauhaus zu bauen.

1663 In Nastätten richtet Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (31) im Ottohof Poststrasse 3  (20 23 Voba Nastätten) eine herrschaftliche Privatpost ein, die von der Familie Recken übernommen wird. Nastätten wird in das landgräflichhessenrheinfelser Privatpost-Netz aufgenommen. - In Limburg erhält der Apotheker Wentzel eine Apothekenkonzession vom trierer Erzbischof. - In Bacharach wird die Burg Stahleck vom in Amsterdam geborenen Maler Lambert Doomer (39), dessen Vater aus dem Rheinland stammt und der ein leidenschaftlicher Rembrandt Sammler ist, auf dessen Rheinreise in die Schweiz gezeichnet, die im Folgejahr endet. Burg Stahleck ist unbewohnt. Alle ihre runden Türme haben noch ihre runden Spitzdächer, aber vom Hauptherrenhaus fehlt ein Teil der Außenmauer. Danach zeichnet er eine Ansicht von der mainzer Stadt Bingen mit dem teilweise beschädigten Mäuseturm. Die obere Hälfte des Burgbergs rund um Burg Klopp ist ohne Bewuchs, die untere wie die untere Hälfte des gesamten Hangs dahinter ist von Wein bewachsen. Ein etwa 9 m langer Nachen mit einem eckigen Bug, zwei Ruderen und einem sehr großen Ruder passiert mit seinen Passagieren, die unter einer Plane sitzen, den Flußarm zwischen Mäuseturm und Ufer rheinabwärts, das nur einen schmalen unbefestigten sandigen Leinpfad vor dem steilen Abhang zulässt.  

1662 In Lorch wird ein Hexenprozess geführt. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst Fuchsenhöhle abgehalten. - In St Goar erwarten der Oberschultheiß, der Bürgermeister und der Rat im Gasthaus Zur Krone von Heinrich Luther Schenk (--), der fast 40 Jahre lang dessen Wirt und Besitzer ist, ihren Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (30) bei dessen Rückkehr von einer Reise nach Italien.

1661 In Nassau gibt es ein Vierherrisches Amt. Die vierherrischen Beamten sind angewiesen hessendarmstädter Schultheißen und Unterschultheißen vor ungesetzlicher Jagd zu warnen und mit Leibesstrafen zu drohen, ebenso wie die Mittelfischbacher anzuweisen nicht den hessendarmstädter Schultheißen zu gehorchen. - In Dörsdorf muss der in Burgschwalbach geborene dörsdorfer Pfarrer Johannes Heymann (42) zur Erleichterung der Dörsdorfer neuer Pfarrer in Burgschwalbach werden. Johannes Heymann wird von der burgschwalbacher Gemeinde wegen seiner Geld- und Steuertricksereien über sein Pfarreramt, das steuerbefreit ist, mit seinem Schwiegervater Georg Bastian und seiner groben Art und seiner Besitzgier abgelehnt und es werden sogar vorsichtige Bittbriefe an Fürst xxx von Nassau Saarbrücken (St) (--) für seine Versetzung geschrieben. Da sein Schwiegervater Georg Bastian sein Geld aber wieder an sich zieht, bleiben hohe Steuerausstände übrig. - In St Goar ist das Gasthaus Zur Gerste ein neu eröffnetes Gasthaus von Hans Kempf (--), der seit 16 24 als neu eingebürgerter Wirt und einige Male zum Bürgermeister gewählt dort lebt.

1660 In St Goar lädt Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (37) und seine Frau Jesuiten ein und bewirten sie. - In Oberlahnstein wird ein Hexenprozess geführt. - In Katzenelnbogen wird eine Eisenhütte alias Erzschmelze später (20 23 evangelische Fliedner Einrichtung) betrieben, die dem Wallonen Freiherr Johann Marioth, dem auch die Dörsbach abwärtsliegende Haarmühle bei Herold wie 12 weitere Mühlen an der Lahn und Mosel, gehören. - In Burgschwalbach stirbt der Pfarrer. - In Katzenelnbogen gibt es ein Hüttenwerk für Eisenerz. - In Allendorf betreibt der aus Lüttich stammende Freiherr Johann von Marioth  wieder erfolgreich den Eisensteinabbau. - In Niederneisen wird Margret Schaydin als letzte Hexe im Kirchspiel Flacht hingerichtet. Die nassaudiezer Fürstin und Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (26), die mit dem in Arnheim geborenen Statthalter von Friesland, Groningen und Drenthe Fürst Wilhelm Friedrich von Nassau Oranien (St) (47) verheiratet ist, beginnt aus dem Ausland die Hexenverfolgung zu unterbinden. In Flacht, aber besonders Holzheim und Niederneisen sind in den letzten 31 Jahren 12 Frauen der Hexerei bezichtigt und hingerichtet worden. - In Bad Schwalbach bedient sich der katholische mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (55) der in Kemel geborenen Kartenschlägerin alias Kartenlegerin und Wahrsagerin Sibylle (--) bei der Entscheidung um die Zukunft Erfurts. - In St Goar übernimmt Hans Georg Schneider (--) das Gasthaus Zum Helm unterhalb der Gemeinen Gasse von der Witwe Helena Josten (--), das danach geteilt wird und einige Jahre als Oberer Helm und Unterer Helm auftaucht.

1659 In Bad Camberg wird der in Würges geborenen Barbara Ordeneck (59) wegen des Vorwurfs der Hexerei der Prozess gemacht. Sie wird gefoltert und hingerichtet. - In Flacht wird eine Frau vom evangelischen flachter Pfarrer der Hexerei bezichtigt und in Diez mit dem Schwert geköpft. Er behauptet, sie habe ihm drei Jahre zuvor eine Kuh verzaubert. Ein Mann, der der Hexerei bezichtigt wird, begeht Selbstmord.

1658 In St Goar, wo bereits seit 14 10 ein Schiffskran genutzt wird, wird für 3.000 Reichstaler ein neuer Kran errichtet, der fast ausschließlich Weinfässer verlädt. - Für Katzenelnbogen ist die Westgrenze der Mühlbach inklusive Nastätten, die Nordgrenze die Lahn ohne das Tal, die Südgrenze der Taunus und die Westgrenze der Höhenzug vor der Aar mit Ausnahme von Dörsdorf. - In St Goar gibt es 34 Gasthäuser, Wirtshäuser, Tavernen oder Ausschänken.

1657 In Molsberg wird Schloss Molsberg Stammhaus der Grafen von Walderdorff. - In Klingelbach lässt sich der nastättener Verwalter Hubert Thomas Frankenfeld von Graf Georg Wilhelm von Leiningen Westerburg (St) (38) bestätigen, dass die Vogtei Klingelbach der Witwe Anna Ursula von Riedesel, geboren als Anna Ursula von Stein und ihrer Enkelin Elisabeth Sophie von Riedesel gehört. - In St Goar wird der Maler Philipp Peter Roos als Sohn des Malers Johann Heinrich Roos (26) geboren. - In Koblenz lässt der katholische trierer Erzbischof Karl Kaspar von der Leyen (St) (39) den Heiligen Rock von Trier in der Festung Ehrenbreitstein in Sicherheit bringen. - In St Goar beginnt Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (33) seine Residenz Burg Rheinfels zu einer wehrhaften Festung gegen Frankreich auszubauen, was 17 Jahre dauert. - In Diez wird das Haus Alter Markt 1/Emmerichstrasse im Schmuckfachwerkstil mit Floralen Dekoelementen erbaut. - In St Goarshausen wird die Schiffsbrücke alias Längsseil-Gierfähre nach St Goar vergrößert. - In St Goar ist Lorenz Gilfeld (--) Wirt im Gasthaus Zum Rad, wo er aber auch  Eisenwaren wie Sparren, Nägel und Borten ua für das Rathaus liefert und Wein verkauft.

1656 Der in Westerburg geborene und in finanzielle Schwierigkeiten geratene Graf Georg Wilhelm von Leiningen (St) (37) verkauft Burg und Herrschaft Schaumburg an der Lahn an die bereits damit belehnte Grafenwitwe Agnes von Holzappel (St) (--), die die Herrschaft Schaumburg mit der Grafschaft Holzappel, bestehend aus den beiden Rechtslahngebieten Esterau und Isselbach mit vereinigt. Zur Herrschaft Schaumburg gehören Steinsberg, Cramberg und Biebrich. - In Aarbergen Michelbach wird in der Michelbacher Hütte Eisenerz abgebaut. - In Kloster Beselich werden die katholischen Jesuiten nach massiven Anfeindungen aus dem evangelischen Runkel vertrieben. - In Michelbach besteht Erzbergbau. - In Hadamar heiratet die Fürstentochter Prinzessin Sopia Magdalena von Nassau Hadamar (St) (34) den zweifachen Witwer Fürst Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg (St) (56) in dessen dritter Ehe. Seine zweite Frau war kurz nach der Heirat gestorben. - In Katzenelnbogen tauscht Bartholomäus Jung (--) mit Johann Gottfried von Steprod (--) seinen Garten, damit sein Onkel Georg Gross (--) darauf ein Brauhaus bauen kann. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst Fuchsenhöhle abgehalten.

1655 In Taunusstein Wehen stirbt die in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgrafentochter Gräfin Elisabeth von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (75). - Klingelbach ist durch eine Heirat von Oberst Hermann Riedesel von Eisenbach mit Dorothea Elisabeth von Klingelbach erheiratet. - In Diez erstellt der in Basel geborene baseler Ratsherrnsohn und Kupferstecher M Merian Sen (62) seine Stadtansicht. - In Nassau erstellt der in Basel geborene baseler Ratsherrnsohn und Kupferstecher M Merian Sen (62) seine Stadtansicht. Burg Nassau und die unterhalb liegende Burg Stein sind pomöpöse Burgen. Die Hänge sind sehr spärlich bewaldet. Am Lahnufer gibt es eine von Bäumen gesäumte Allee. - In St Goar ist Heinrich Luther Schenk (--), verheiratet mit Juliane Hensel (--), der seit rund 20 Jahren Wirt und Besitzer vom angesehensten stgoarer Gasthaus Zur Krone ist, auch Besitzer von mehreren Kelterhäusern. Zwei seiner Töchter heißen Anna Sybilla und Maria Salomé.

1654 Der in Arnheim geborene Graf Wihelm Friedrich von Nassau Diez (St) (41) wird Fürst von Nassau Diez. - In Schloss Schaumburg wird der Grafensohn Adolf von Nassau Dillenburg (St) (35), der als einer der jüngsten nur das sehr abseits gelegene Erbe Amt Driedorf zu erwarten hat, aber sich nach der Heirat mit der Grafentochter Charlotte von Holzapfel (St) (14) Graf von Schaumburg nennt, nach der Erhebung in den Fürstenstand Fürst Adolf von Schaumburg auf Schloss Schaumburg an der Lahn. - In Rennerod werden 24 Frauen wegen Hexerei angeklagt und zum Tod verurteilt. - Der Regensburger Vertrag ermöglicht die Gründung von katholischen Gemeinden in St Goar, Nastätten und Bad Schwalbach. - In Diez wird das Fachwerkhaus Alter Markt 2/3 gebaut. - In Nastätten erlaubt Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (31) dem Juden Isaias sich anzusiedeln und ein Gewerbe auszuüben. - In St Goar beschäftigt der in Kassel calvinisch geborene Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (25), verheiratet mit der Grafentochter Maria Eleonore von Solms Lich (St) (16) den bei Kaiserslautern geborene lutherische Maler Johann Heinrich Roos (34) mit seinem jüngeren in Wesel geborenen Bruder Theodor Roos (16) als Hofmaler. - In St Goar wird der Wirt vom Gasthaus Zum Schwan unterhalb der Gemeinen Gasse Hans Jacob Brewer (--), der sogar schon als Waldförster in die eigene Tasche gewirtschaftet und wegen des Bruchs seines Eides bestraft wurde, aber auch schon Bürgermeister war, als Metzger wegen Taxbetrug angeklagt. Er hat das rind- und kalbfleisch tewrer, alß der tax gesetzt verkauff. - In St Goar kann der Johann Simon (--), der Wirt vom Gasthaus Zur Lilie unterhalb der Gemeinen Gasse, nachdem er zum zweiten Mal nach 16 41 mit gefälschten Maßen und Gewichten erwischt worden war, und im Vorjahr sein Gasthaus verpfänden musste, dieses wieder auslösen, muss es aber an den ehemaligen st goarshausener Schultheiß Abraham Ritter (59) verkaufen, der im Folgejahr schon wieder stirbt, wonach die Witwe Rachel Ritter (--) das Gasthaus Zur Lilie weiterführt. - In St Goar fährt der Wirt vom Gasthaus Zum Rad Lorenz Gilfeld (--), verheiratet mit Rachel xxx (--) zum Hessischen Landtag nach Gudensberg, wonach er immer wieder für ein Jahr Ratsbürgermeister wird. - In St Goar verkauft der Wirt Sixt Menges (--) vom Gasthaus Zum Schaf mit seiner Frau Margaretha (--) das Gasthaus an den Schuhmacher Abraham Bauer (--).

1653 Der Grafensohn Adolf von Nassau Dillenburg (St) (34), der als einer der jüngsten Söhne nur das sehr abseits gelegene Amt Driedorf erben wird, heiratet die Grafentochter Charlotte von Holzapfel (St) (13), wird sie aber erst mit 18 schwängern, kommt aber durch die Heirat in den Besitz von Schloss Schaumburg an der Lahn. - In Rennerod beginnt eine Hexenverfolgungswelle. - In Bad Schwalbach heiratet die in Gießen geborene protestantische hessendarmstädter Landgrafentochter Prinzessin Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt (St) (17) den in Neuburg an der Donau geborenen jesuitischen katholischen Witwer Prinz Philipp Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz (St) (37), der nur einen totgeborenen Sohn hat, wobei sie zum Katholizismus konvertiert. Er wird sie 23 Mal schwängern.. 17 Kinder kommen lebend zur Welt. 14 werden erwachsen. Nach 4 Monaten ist sie zum ersten Mal schwanger. Das erste Kind wird deutsche Kaiserin. - In Bad Schwalbach wird das Haus Adolfstrasse 68 gebaut. - In St Goar besitzt Hans Georg Brewer (--), dem das Gasthaus Zum Schwan unterhalb der Gemeinen Gasse gehört, auch das Gasthaus Zum Engel, das er an den ehemaligen Soldaten und Wachtmeister Clemens Lieb (--)  verpachtet hat, der zwei Jahre später im Besitz des Kelterhauses in der Beckergasse ist. - In St Goar treffen sich der stgoarer Bürgermeister, sein Stadtschreiber und einige Ratsmitglieder von St Goar  mit ihren Kollegen aus Bacharach, Kaub, Boppard und Oberwesel zwei Tage im Gasthaus Zur Krone von Heinrich Luther Schenk (--), der fast 30 Jahre lang dessen Besitzer ist, wo sie eine Tagelöhnerordnung ausarbeiten. Es ist das vom Rat meistbenutzte Gasthaus.

1652 Hexenverfolgung in der Gegend von Marienfels. Es gibt spezielle örtliche Hexenausschüsse. - In St Goar konvertiert der in Kassel geborene Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (29) mit seiner Frau, der Grafentochter Maria Eleonore von Solms-Hohensolms (St) (20) vom calvinischen zum katholischen Glauben. Er hat bereits zwei Kinder, den in Kassel geborenen Prinz Wilhelm von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (04) und den jüngeren auf Burg Rheinfels geborenen Prinz Karl von Hessen Wanfried (St) (03). - In Limburg wird das neue Gymnasium von katholischen Jesuiten geleitet. - In Hadamar wird von Fürst  Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (60) ein Jesuiten-Gymanasium gestiftet. - In Michelbach wird eine Eishütte mit dem Fachmann Bergmann Plebanus aus Nassau Scheuern eröffnet. Das Eisenerz kommt aus Rückershausen und Bonscheuer. Man beginnt mit der Produktion von gußeisernen Haushaltsgegenständen. - Der ehemalige hessendarmstädter Hofmeister und Oberamtmann evangelische Georg Dietrich Volmar von Bernshofen (63) stirbt nach drei Jahren als Oberamtmann der Grafschaft Katzenelnbogen. - In St Goarshausen werden die Katholiken der katholischen Pfarrei in St Goar zugeordnet, wodurch der Gang zur Kirche durch die von den Städten bezahlte kostenlose Benutzung der Schiffsbrücke alias Längsseil-Gierfähre auch für die Armen möglich ist. Die Fähre befindet sich nicht vor der Stadt, sondern unmittelbar unterhalb der Burg Rheinfels am Hafen für den direkten Zugang zum Grundelbachtal und auf der stgoarshausener Seite zum Hasenbachtal, das 800 m nördlich des stgoarshausener Stadttores nach Nastätten führt.

1651 In Bad Ems stirbt der in Darmstadt geborene jüngste hessendarmstädter Landgrafensohn Johann von Hessen Braubach (St) (42) unverheiratet, kinderlos und erbenlos nach mehreren Schlaganfällen während der Kur. - Katzenelnbogen wird Sitz eines hessendarmstädter Amtsschultheissen, der im Streit um das Vierherrische kurzerhand die Weissler Höhe und Hof Bleidenbach für den hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstädt (St) (46) besetzt. - Das Kirchspiel Klingelbach fällt an Hessen-Darmstadt. - Das Kirchspiel Katzenelnbogen fällt an Hessen-Darmstadt und damit Allendorf, Klingelbach, Ebertshausen, Schönborn, Oberfischbach und Gutenacker, sowie die Höfe Schauferts, Schellbusch bei Biebrich, Rödelsberg, Bärbach und der Märkerwald Fuchsenhöhle. - In Gutenacker sind die niederadeligen Ritter von Rolshausen die Besitzer einer Hofreite. Gutenacker wechselt von Hessen-Kassel zu Hessen-Darmstadt und bleibt unter der Amtsführung von Katzenelnbogen. - Landgraf Wilhelm VI von Hessen Darmstadt (St) (22) und Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (46) bestätigen dem Dechant alias Verwalter Peterjacob von Partenheim (--) und dem Kapitel des Stifts Bleidenstadt ihre Belehnung mit dem Schloss Katzenelnbogen. - In Dausenau gibt es eine ständige Fähre und ein Fährhaus an der Lahn.

1650 In Limburg wird das Haus Fischmarkt 10 (20 17 Gasthaus Burgkeller) erbaut. - Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (60) wird in den Fürstenstand erhoben. - In Bacharach räumen die französischen Truppen Burg Stahleck. - In Bad Schwalbach stirbt der in Basel geborene baseler Ratsherrnsohn und Kupferstecher M Merian Sen (57). - Hahnstätten hat nur noch 9 Familien in neun Häusern als Einwohner, von 65 Familien 50 Jahre zuvor. - Der neue katholische trierer Erzbischof Karl Kaspar von der Leyen (St) (32)  verlegt nachdem er im Vorjahr noch als neuer trierer Koadjutor seinen Vorgänger verhaften ließ, seine Residenz von Trier nach Koblenz und die Festung Ehrenbreitstein, wo er 26 Jahre bis zu seinem Tod residiert. - In Katzenelnbogen verkauft Johann Heinrich Mosbach von Lindenfels  (--) für 500 Reichstaler seine katzenelnbogener Besitzungen an Johann Gottfried von Steprod (--), was der kurmainzer Oberstleutnants Friedrich Köth von Wahnscheidt (--) und Balthasar Gottfried Loener von Laurenburg (17) bezeugen. - In St Goar wird Johann Simon (--) der Wirt vom Gasthaus Zur Lilie unterhalb der Gemeinen Gasse zum zweiten Mal nach 16 41 mit gefälschten Maßen und Gewichten erwischt, woraufhin er zwei Jahre später sein Gasthaus verpfänden muss.

1649 In St Goar wird in Burg Rheinfels der Landgrafensohn Karl von Hessen Wanfried (St) als Sohn von Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (26) und der Grafentochter Maria Eleonore von Solms Lich (St) (17) geboren. Die Schäden der Belagerung von 16 47 an der Burg Reichenberg werden bis 16 51 behoben. - In St Goar bezieht Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (26) seine neue Residenz Burg Rheinfels, die zu einer imposanten Festung ausgebaut ist und weiter ausgebaut wird. Seine Beamten und Behörden werden in St Goar angesiedelt und bringen der Stadt einen Aufschwung. - In Mudershausen stellt Niclas Oehm, der Ehemann der aus der Haft geflohenen als Hexe beschuldigten Elisabeth Oehm, erfolgreich den Antrag auf Annulierung seiner Ehe um erneut heiraten zu können. Er muss sie aber in Dausenau und an anderen Orten an der Lahn und sogar über dem Rhein suchen und dafür Nachweisscheine erbringen. Er lässt sie auch vom Pfarrer in Miehlen, Burgschwalbach und Nassau von der Kanzel suchen. - In Nassau wird das Gasthaus Zum Stern Römerstraße 3 erbaut. - In Flacht wird eine Frau der Hexerei bezichtigt und des Landes verwiesen, was die Zerstörung ihrer Existenz bedeutet. - In St Goar wird nach Jahrzehnten das Gasthaus Zum Schwan unterhalb der Gemeinen Gasse vom vorjährigen Bürgermeister Hans Jacob Brewer (--) wieder geführt, der als Waldförster in die eigene Tasche wirtschaftet und im Folgejahr dafür und wegen des Bruchs seines Eides bestraft wird.

1648 Ende 30 Jähriger Krieg. Hessenkrieg zwischen Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel endet. - Hahnstätten hat 30 Einwohner, Lohrheim hat 29 Einwohner, Martenroth hat 0 Einwohner und Miehlen ist fast ausgestorben. - In Balduinstein wird die Burg Balduinstein durch den trierer Erzbischof zum Abbruch freigegeben. - In Katzenelnbogen verwüsten katholische bayerische Truppen das Schloss und die Umgebung. Auf dem Schloss brennt das Mosbach Haus ab. Das anschließende Landgraf Moritz Haus (20 18 Schloss Katzenelnbogen) wird gerettet und dient als Flüchtlingsunterkunft, wodurch es verkommt. - Im Einigkeitsvertrag muss Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (43) auf die ihm 16 22 zugestandene Niedergrafschaft Katzenelnbogen verzichten. - In Nastätten stiftet der in Kassel calvinisch geborene Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (25) eine lutherische Schule. - Der in Niederhadamar geborene Graf Peter Melander von Holzappel  (25) wird in Holzappel beigesetzt. - Kaub wird wieder kurpfälzisch. - Nastätten kommt von Hessen Darmstadt an Hessen Kassel. - In Nastätten erhält die Familie Recken den Ottohof (später Gasthof Zur alten Post) vom hessischen Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (25). - In Nastätten stiftet Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (25) eine katholische Schule und stellt dafür ein Gebäude zur Verfügung, das er unterhält. - Mit der Abtretung von Bremberg, Kördorf, Herold und Ergeshausen an den hessischen Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (25) wird das Dorf Gutenacker zu einer exterritorialen Insel, die keine Verbindung zu Katzenelnbogen mehr hat. Auf Grenzposten und Ausweiskontrolle wird allerdings verzichtet. - In Herold wohnt ein Kuhhirte im gemeindeeigenen Backhaus. - In Ebertshausen gibt es den Pulch Hof im Unterdorf und den Bauer Hof, der dem Hospital Gronau gehört, und den Krambe Hof mit ehemals niederländischen Besitzern im Oberdorf. - Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird trotz Herrschaftswechsel weiterhin vom vierherrischen Amt Reichenberg aus verwaltet. Den Krieg haben von 27 Familien nur 3, darunter die Familie Müller, überlebt. - In Hahnstätten beginnt der Schulunterricht wieder. - Bei Diez sind die Dörfer Niederstaffel, Kreuch bei Limburg, Habenscheid und Heuchelheim gegenüber von Holzheim nicht nur ohne Bevölkerung sondern wüst alias dem Boden gleich. - In Diez ist das Kloster Dierstein später Schloss Oraniensstein ist bis auf einige Mauern der Kapelle seit 15 Jahren völlig zerstört. - In Langenscheid sind von 30 Häusern nur fünf übriggeblieben. Die Orte Mühlberg und Milsberg in der Langenscheider Gemarkung sind verlassen, ausgestorben und zerstört und werden nicht mehr aufgebaut. - In Niederneisen ist das Nachbarort Heuchelheim zerstört und wird nicht mehr aufgebaut. - Niederneisen hat als größtes Dorf der Grafschaft Diez nur noch 45 bewohnte Häuser. - In Katzenelnbogen verkauft die Witwe Agnes Maria Mosbach von Lindenfels (--) geborene von Dernbach für 157 Gulden ihre Wiesen und Ländereien an Johann Gottfried von Steprod (--). - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen stehen nur noch 3 Häuser, das älteste Haus (20 23 Wiese rechts des Rathauses), das Schmuckfachwerkhaus An der Kirche 1 und das Fachwerkhaus Unter den Eichen 1. 

1647 In Hohenstein wird die Burg Hohenstein in der Niedergrafschaft Katzenelnbogen durch niederhessische alias hessenkasseler Truppen in Brand geschossen, zerstört, wonach sie nicht wieder aufgebaut wird. - In Holzhausen gibt es nach 12 Jahren wieder einen Pfarrer. Es ist der in Oberhessen geborene Laurentius Feudener. - Hessen-Kassel erobert mit französischer Unterstützung die Niedergrafschaft von Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (42) zurück, wobei Burg Rheinfels erobert wird und in St Goarshausen Burg Katz bei der Verteidigung von Burg Rheinfels teilweise zerstört wird. - Das Vierherrische wird in drei Quartiere eingeteilt, was zunächst nur die Abgabeerhebung betrifft. - Der in Darmstadt geborene jüngste hessendarmstädter Landgrafensohn Johann von Hessen Braubach (St) (38) heiratet die Grafentochter Johannette von Sayn Wittgenstein (St) (15) deren Mutter die Grafentochter Louise Juliane von Erbach (St) (40) ist und die in Hachenburg residiert. Sein Gemeinschaftsbesitz umfaßt Eppstein, Katzenelnbogen und Braubach mit der Marksburg. Das Amt Katzenelnbogen ist eine Enklave im Einrich. Die Ehe bleibt kinderlos. Die Residenz Schloss Philippsburg in Braubach wird nicht weiter bewohnt und verfällt. - In Frankfurt heiratet der in Kassel calvinisch geborene Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (24) die Grafentochter Maria Eleonore von Solms Lich (St) (15). - Kaub wird von hessischen Truppen erobert. - Miehlen, Oelsberg, Bogel und Marienfels sind ab Pfingsten menschenleer. - In Cramberg nimmt der in Westerburg geborene ledige Graf Georg Wilhelm von Leiningen Westerburg Schaumburg (St) (28), verheiratet mit der Grafentochter Sophie Elisabeth von Lippe Detmold (21) nach fünf Jahren den Betrieb der Münze alias Münzstätte wieder auf. In Balduinstein wird auf Schloß Schaumburg seine Tochter Johanna Walpurgis von Leiningen Westerburg Schaumburg (St) geboren. - Die auf Burg Burgschwalbach aufgewachsene Grafentochter Elisabeth Juliane von Nassau Weilburg (St) (49) heiratet nach dem Tod ihres Ehemannes und Cousin Graf Ludwig Casimir von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (49) ihren Schwager Georg von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (42). - In St Goarshausen trifft sich der Rat im Gasthaus Zum grünen Wald von xxx Winter (--). - Dem kaiserlichen Heer unter Führung des in Niederhadamar geborenen katholischen kaiserlichen General Peter Melander (58), der bis 16 40 selbst in Diensten von Hessen-Kassel gestanden hat, gelingt es die Stadt Marburg, aber nicht das Schloss – zurückzuzuerobern. Weil aber kurz danach die Stadt Darmstadt und die Obergrafschaft erneut von den Franzosen unter Führung von Marschall Turenne angegriffen wurden, war der Erfolg nur von kurzer Dauer. Bis Ende 16 47 ist ein Großteil von Oberhessen und auch die Niedergrafschaft Katzenelnbogen wieder von hessenkasseler Truppen der in Hanau geborenen seit 10 Jahren verwitweten hessenkasseler Landgräfin Amalia Elisabeth von Hanau Münzenberg (St) (45) besetzt, darunter die Burg Rheinfels, bei deren Eroberung die gegenüberliegende Burg Katz teilweise zerstört wird. - Nach der Eroberung und der Besetzung der Stadt Kaub und Burg Gutenfels belagert der in Belgien geborene ehemalige schwedische General und und erst seit wenigen Wochen hessenkasseler General Kaspar Kornelius Mortaigne de Potelles (38) die hessendarmstädter Burg Rheinfels, wobei er angeschossen wird und nach der Übergabe auf Burg Rheinfels stirbt.

1646 Kaub ist von katholischen kaiserlichen Truppen belagert. - In Katzenelnbogen erstellt der in Basel geborene baseler Ratsherrnsohn und Kupferstecher M Merian Sen (53) eine Stadtansicht. - Nassau hat 136 Einwohner in 43 Haushalten. - In Niederneisen wird eine Frau der Hexerei beschuldigt, in Diez angeklagt und während des Prozesses, bei dem insgesamt 32 Ankläger und Zeugen auftreten, im Gefängnis gefoltert. Sie wird öffentlich mit Halseisen zur Schau gestellt und dann verbannt, was Prostitution, Obdachlosigkeit oder Schlimmeres bedeutet. - In Limburg überqueren die Postillone alias Boten alias reitende Post auf ihrem Weg von Brüssel nach Frankfurt die Lahn nicht über die steinerne Alte Brücke, sondern in Dietkirchen, wo sie auch an der Poststation ihre Pferde wechseln, die Lahnfurth zum gegenüberliegenden Eschhofen. Bei niedrigem Wasserstand reiten sie durch die Furth, bei hohem Wasserstand benutzen sie die Fähre. - Die in Den Haag geborene Prinzessin Luise Henriette von Nassau Oranien (St) (19), die älteste Tochter des Prinzen und Statthalters der Niederlande Friedrich Heinrich von Nassau Oranien (St) (62), der im Folgejahr stirbt, und Grafentochter Amalie von Solms Braunfels (St) (44), die Hofdame von Elisabeth Stuart im niederländischen Exil, heiratet den preußischen Herzog und seit 6 Jahren brandenburger Kurfürst Friedrich Wilhelm von Zollern Brandenburg (St) (26).     

1645 Hessenkrieg zwischen Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel beginnt. Nach Erfolgen im Rheinland und in Westfalen beginnt die in Hanau geborene seit 8 Jahren verwitwete hessenkasseler Landgräfin Amalia Elisabeth von Hanau Münzenberg (St) (43) das ehemalige hessenmarburger Erbland für ihre minderjährigen Söhne militärisch einzufordern. - Kaub ist französisch besetzt. - Die in Mudershausen als Hexe beschuldigte und inhaftierte und auf ein Gutachten der Juristenfakultät in Mainz gefolterte verheiratete Elisabeth Oehm kann aus der Haft fliehen. Ihr Ehemann Niclas Oehm muss alle entstandenen Kosten bezahlen. - In Hahnstätten kommt es zu Plünderungen, weshalb die Bauern bewaffnet auf dem Feldarbeit dürfen.

1644 In Katzenelnbogen brechen die katholischen kaiserlichen Soldaten auf 200 Pferden die Stadttore auf, brennen 38 Gebäude, darunter auch die evangelische Katharinenkirche Römerberg 13.nieder, stehlen 9 Pferde, 32 Rinder und 47 Schweine und verwüsten auch die Burganlage. - In Idstein Waldsorf wird der ganze Ort von katholischen bayerischen Truppen niedergebrannt. - In Bacharach wird die Stadt und Burg Stahleck nach zehntägiger Belagerung durch französische Soldaten eingenommen. Einen Monat später zwingen katholische kurkölnische Truppen unter Oberst Constantin von Nievenheim (48) die französischen Truppen sich aus Bacharach zurückzuziehen, weshalb sie sich auf Burg Stahleck verschanzen und dort beschossen werden. Burg Stahleck erleidet dabei schwere Zerstörungen, kann aber von den französischen Truppen gehalten werden. - Katzenelnbogen hat 19 Familien mit 27 Kindern, Klingelbach hat 8 Familien mit 13 Kindern, Schönborn hat 8 Familien mit 17 Kindern, Oberfischbach hat 4 Familien mit 6 Kindern, Allendorf hat 4 Familien mit 3 Kindern, Mittelfischbach hat 1 Familie mit 1 Kind und Niederfischbach hat 1 Familie mit 1 Kind. Ebertshausen ist ausgestorben. - In Mudershausen wird die in Dörsdorf geborene verheiratete Elisabeth Oehm von drei Frauen, die selbst der Hexerei beschuldigt werden, ebenfalls der Hexerei und Mittäterschaft beschuldigt und angeklagt. Zwei der Frauen werden in Burgschwalbach hingerichtet und eine verbannt. Elisabeth Oehm wird eingekerkert. - In Ebertshausen verkauft Wilhelm Schnatz für 18 Thaler an den hessendarmstädter Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (39) seinen Weiher, was in Katzenelnbogen beurkundet wird.

1643 Der in Niederhadamar geborene Peter Melander von Holzappel (54) kauft die verfallene Burg Laurenburg von Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (53), der in finanziellen Nöten ist und dem  die Burg Burgschwalbach gehört. - Der in Darmstadt geborene jüngste Landgrafensohn Johann von Hessen Darmstadt (St) (34) erhält in einem Teilungsabkommen mit seinen Brüdern das Amt Braubach EppsteinKatzenelnbogen und Braubach mit der Marksburg, für das er einen Amtmann als Verwalter einsetzt. Er macht Schloss Philippsburg in Braubach zu seiner Residenz. - In Dörsdorf wird ein Kirchenbuch geführt. - Der in Arnheim geborene Graf Friedrich Wilhelm von Nassau Diez (St) (30) kauft von Georg Wilhelm von Westerburg Schaumburg (St) (24) für 800 Taler die Grundherrschaften Fachingen und Birlenbach. - In Bad Ems stirbt der in Darmstadt geborene kinderlose hessenbutzbacher Titular Landgraf Philipp von Hessen Butzbach (St) (61) bei der Kur bei einer Schwitzanwendung über offenem Feuer, wobei eingesetzter Spiritus explodiert. - In Katzenelnbogen wird die Burg von Johann Ludwig von Langenbach (20 23 Stadthalle) an seinen Schwager Johann Gottfried von Steprod (--) übergeben, die dadurch Steprod Burg heißt. Johann Gottfried von Steprod (--) hat über seine Frau Anna Ottilie von Langenbach (--) Erbschaftsansprüche angemeldet. Dazu erhält er weitere Höfe und Güter in Katzenelnbogen, von der Gemeinde Klingelbach 160 Gulden und ausstehende Zinsen, Renten und Pachtgelder in Katzenelnbogen und 1.400 Reichstaler. Außerdem verspricht er sich für die Entlassung aus der hessischen Dienstbarkeit des Hof Rudolfsberg einzusetzen. - Feuersbrunst in Nassau, bei der auch das Pfarrgehöft in der Kirchgasse 6 abbrennt. - In St Goarshausen trifft sich der Rat im Gasthaus Zum grünen Wald von xxx Winter (--). - In Taunusstein Neuhof wird neben der Burg Neuhof ein Posthaus erbaut.

1642 Runkel wird wiederaufgebaut. - In Cramberg nimmt der in Westerburg geborene ledige Graf Georg Wilhelm von Leiningen Westerburg Schaumburg (St) (23) 14 Jahre nachdem sein Vater die nur sechs Jahre betriebene Münze alias Münzstätte aufgegeben hat, wieder auf. - Zwischen Hessen-Darmstadt, der Grafschaft Katzenelnbogen und Hessen-Kassel wird das ordinari Landes-Botenwesen alias hessisches Amtspostsysem von Postmeister Rütger Hinüber (--) ausgebaut, wobei Nebenposten verboten werden.

1641 Der in Niederhadamar geborene Bauernsohn Peter Melander von Holzappel (51) kauft vom finanziell in Not geratenen Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (51) die Herrschaft Esterau später Holzappel, die kurz danach zur Grafschaft erhoben wird und er zum Graf von Holzappel. Der Ort Esten heißt aber weiter Esten und nicht Holzappel. Die Umbenennung findet erst 16 85 statt. - Im zweiherrischen Miehlen wird die Reformation eingeführt. - In Allendorf brennt der Kurpfälzer Hof, der seine Pacht nach Kaub bezahlen muss, bis auf ein kleines Häuschen ab. Von insgesamt 19 allendorfer Häusern brennen 13 Häuser durch einen unabsichtlich entstandenen Brand völlig ab. - In St Goar betrügt Johann Simon (--) der Wirt vom Gasthaus Zur Lilie unterhalb der Gemeinen Gasse mit gefälschten Maßen und Gewichten.

1640 In Diez übernimmt seine Mutter, die auf Schloss Hessen geborene reformierte hessennassauer Grafenwitwe Herzogstochter Prinzessin Sophie Hedwig von Braunschweig Wolfenbüttel (St) (38) die Regentschaft Diez im Namen ihres Sohnes Wilhelm Friedrich von Nassau Diez (St) (27). - Kaub ist schwedisch besetzt. - In Flacht besetzt Herzog Henrie von Longueville (St) (45) die Burg Aardeck. Seine Soldaten werden in den umliegenden Dörfern einquartiert und Bevölkerung wird zu Abgaben und Unterhalt der Truppen erpresst. - Der mainzer Domherr Friedrich Georg von Schönborn (--) stirbt, womit die ältere hahnstätter Linie ausstirbt. - In St Goar wird das Verhalten in der Öffentlichkeit streng kontrolliert. Ua wird an jedem Dingtag ermittelt ob jemandt in Wirtshäuser oder uff der gassen mit Kantthen, Steinen oder dergleichen nach den anders geworfen habe und ob jemandt in hiesisch in Wirtshäuser über gebürliche Zeitt gesessen und gezecht habe. - In Hohenstein werden die Burg Greifenstein zerstört, die 200 m nördlich von Burg Hohenstein liegt.

1639 In Nassau wird Burg Stein völlig zerstört. - Kaub ist schwedisch besetzt. - In St Goar wird das Gasthaus Zum grünen Wald von Otto Wilhelm Winter (--) geführt, das oberhalb des Gasthaus Zur Krone liegt. - In Hohenstein werden die Burg Greifenstein und die von ihr 200 m südlich gelegene Burg Hohenstein belagert.

1638 In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen lebt niemand mehr. Einige konnten fliehen. - Der Besitzer von Burg Burgschwalbach Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (48) verliert seine Frau bei der Geburt seines 15. Kindes im Wochenbett.  - In St Goar ist eine Gruppe von Fremden gestrandet, weshalb der Rat die Einlogierung von 72 Soldaten, 45 Frauen und 52 Kinder in den stgoarer Gasthäusern anordnet. 

1637 In Hahnstätten kommt es zu einer Hungersnot und Kanibalismus. - Kloster Beselich wird den in Hadamar residierenden katholischen Jesuiten überlassen, die auf Befehl des in Dillenburg geborenen Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (47) die Rekatholisierung betreiben. - Pest in der Region Limburg. - In Kamp Bornhofen sterben die Liebensteiner aus, weshalb die Burg Liebenstein als erledigtes Lehen an den kurmainzer Kanzler Gerhard von Waldenburg (--) verleht wird. - In Klingelbach wird ein neues Taufregister begonnen, weil ein Obristleutnant mit seinen Soldaten das alte Taufregister geraubt hat. - In Bad Schwalbach quartiert sich das ganze Fußvolk der Armee Jean de Werth mit 2 Regimenter ein. - In Flacht wird das Dorf Heuchelheim niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. - In Nastätten gibt es den Pestilenzenacker alias Pestacker auf dem rund 80 Menschen liegen. - In St Goar übernimmt Johann Simon (--) das Gasthaus Zur Lilie unterhalb der Gemeinen Gasse. - Der seit Urzeiten linksrheinisch angelegte Leinpfad der Schiffstreidler wechselt ebenfalls seit Urzeiten auf der 6 Kilometer langen Strecke zwischen Oberwesel und Bacharach auf die rechte Uferseite des Rheins. - In Oberwesel wird eine Zollkonferenz abgehalten, bei der sich die Schiffsleute über den Zustand der Leinpfade, auf denen die Treidelschiffe flußaufwärts und flußabwärts gezogen bzw gebremst werden, beschweren, die jenige so die leinpfad zu handhaben schuldig, solchs zu repariren mit ernst ahngehaltten werden mögen.

1636 Wetter: Lebensmittelteuerung. - In Miehlen treffen kaiserliche Regimenter mit Fusssoldaten ein. Es treffen nur noch ohnmächtige und ausgemergelte Kranke in den unverbrannten Häusern an, die sie ausrauben. Der miehlener Pfarrer Plebanus wird trotz Krankheit besonders maltraitiert. Tote werden z.T. von Hunden und Katzen aufgefressen, weil keiner Zeit oder die körperlichen Kräfte besitzt sie zu beerdigen. Die meisten Miehlener sterben an Hunger. - In Ruppertshofen ernährt die Kuhhirtin ihre Kinder durch Kanibalismus. - In der ganzen Idsteiner Gegend gibt es keinen Pfarrer mehr. Die Geistlichen in Bachheim ,Weiher und Singhofen leben zwar noch, dürfen sich aber nicht sehen lassen. - In Dachsenhausen, Himmighofen, Ruppertshofen, Nastätten, Holzhausen, Diehthard, Meilingen und Dickschied gibt es schon lange Zeit keine Geistlichen mehr. - Der in Darmstadt geborene schwedische Reiterregimentskommandeur und jüngste lutherische hessendarmstädter Landgrafensohn Johann von Hessen Braubach (St) (27) wechselt die Seiten zum katholischen Kaiser, was zur Folge hat, dass calvinische hessenkasseler Truppen im Einrich auftreten. - In Nassau ist Burg Stein in gutem Zustand. - In Nastätten haben alle überlebenden Bewohner den Flecken verlassen. Nastätten ist nach 135 Toten seit 16 26 entvölkert. - In Hahnstätten wird von katholischen kaiserlichen Truppen unter Rittmeister Leoman geplündert und es werden Brände gelegt, für die aber später eine Entschädigung von 178 Reichstalern gezahlt wird. - Burgschwalbach wird von der kaiserlichen Verwaltung an den in Dillenburg geborenen Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (46) versetzt. - In Niederneisen kommt es zu Fällen von Kannibalismus. St Goarshausen hat 250 Bürger, wovon 178 an der Pest sterben. - In Miehlen quartieren sich diverse Male katholische kaiserliche Truppen ein. - In St Goar steigen die Nahrungsmittelpreise. - In Miehlen stirbt die Bäckersfrau Margareta Rörich (60), im Haus von Hans Schreiner (--), wo sie isoliert wird und deshalb nicht sofort begraben werden darf. Wegen des Gestanks zerrt die bettlägerige Katharine Schreiner den Leichnam aus dem Bett, wirft ihn die Treppe hinunter und zerrt ihn in ein anderes Zimmer, wo er so lange liegt, dass die Hunde und Katzen den Leichnam bis auf den Kopf auffressen und die Gemeine verschleppen. - Endlichhofen ist ausgestorben. Es liegen von Tieren angefressene Leichen in den Häusern. - In Ruppertshofen schlachtet die Kuhhirtin nicht nur ihren Hund, sondern wird auch Kanibalin, indem sie ein Stück von ihrem toten Ehemann abschneidet, kocht und mit ihren Kindern aufißt. - In St Goar ist das Gasthaus Zum Greif ein neu eröffnetes Wirtshaus, das Johann Simon (--) führt, der auch Wirt vom Gasthaus Zur Lilie ist. Auch das Gasthaus Zum Schaf in der Mittelstadt gelegen, das Jacob Becker (--) aus Nastätten gehört, ist neu eröffnet und wird von Sixt Menges (--) geführt und von Soldaten und Offizieren, ausdrücklich auch über Nacht, frequentiert. - In Trechtingshausen ist die Burg Vatzberg später Rheinstein nach einer Zeichnung von Wenzel Hollar (--) eine kleine aber imposante mainzer Burg mit zwei Türmen, davon einem überdacht und einem vorgelagerten Herrenhaus mit Türmchen. - In St Goar passiert Earl of Arundel (--) auf einer Diplomatenreise im Auftrag des englischen Königs mit einem Oberländer Schiff mit einem Treidelzug von acht bis neun Pferden die Stadt, wobei er von Köln bis Boppard bzw St Goar drei Tage entsprechend 2 bis 3 km/h benötigt. Der Titel des Earl of Arundel wurde 11 38 zur gleichzeitig mit der Erhebung der Katzeenlnbogener in den Grafenstand als ältester existierender Adelstitel von England dem normannischen Baron Sir William d'Aubigny, später Earl of Sussex, verliehen, der ein Wappen führt, das dem nassauer Wappen gleicht, aber mit den Farben gelber Löwe auf rotem Grund.

1635 Wetter: Pest in Diez. In Katzenelnbogen herrscht großer Hunger. Es gibt zahllose Kranke und nur noch 4 Gesunde. Pest im Kirchspiel Niedertiefenbach. Der Transport der Toten zum Friedhof ist zu gefährlich. - In Holzhausen an der Haide flieht der lutherische Pfarrer Johann von Eichen (--). Die Pfarrei bleibt 12 Jahre verwaist. - Im Einrich werden die Untertanen im Vierherrischen von den Schweden verjagt. Pfälzisch birkenfelder Truppen werden einquartiert. Kein Mann darf zuhause bleiben, weshalb nur noch Frauen und Kranke auf den Höfen leben. Es herrscht Armut und Hunger. - Die protestantischen Schweden erobern und plündern das katholische Limburg. - In Kaub besetzen katholische kaiserliche Truppen den verlassenen Ort und verursachen durch ein Lagerfeuer einen Stadtbrand, wobei viele Häuser abbrennen. - In Bacharach belagert der in Italien geborene katholische kaiserliche Generalleutnant Matthias Gallas (47) die Stadt und die Burg Stahleck. - In Dausenau wird die Burg Sporkenburg von französischen Truppen zerstört. - In Diez wird das Fachwerkhaus Altstadtstraße 26 erbaut. - In St Goarshausen stirbt Wolf Adam von Klingelbach (--), wodurch seine Witwe Anna Ursula von Stein erbt. Das Geschlecht der Herren von Klingelbach stirbt damit aus. - Der in Nastätten geborene ehemalige nastättener Pfarrer und seit dem Vorjahr neuer badschwalbacher Pfarrer Antonius Forst (38) flieht vor Soldaten nach St Goarshausen, wo er Superintendent des Amtes Hohenstein und der Herrschaft Eppstein wird. - In Diez bricht auch im Schloss die Pest aus, weswegen die reformierte Residentin nassaudiezer Grafenwitwe Herzogentochter und Prinzessin Sophie Hedwig von Braunschweig Wolfenbüttel (St) (43) kurzfristig in die Wasserburg Hahnstätten zieht. - In Altendiez treibt sich der berüchtigte Räuber Etzkorn (--) im Altendiezer Wald mit seiner Bande herum, von woaus er die Bevölkerung terrorisiert. Sein Hauptstützpunkt hat er auf Burg Molsberg. - In Niederneisen stirbt die Frau des Amtsschultheißen, der eigentlich in Flacht residiert, an der Pest. - St Goarshausen hat 250 Einwohner, wovon 178 an der Pest sterben.

1634 Wetter: Strengkaltes Jahresende. Pest in Hahnstätten, die aber eingedämmt werden kann. - In Diez versuchen die Schweden vergeblich die steinerne Lahnbrücke zu sprengen, da die Pulverladung zu schwach ist. Ein Brückenpfeiler verschiebt sich ein bischen. - In Diez näherte sich der katholische spanische Kaiserenkel, Königsohn und Feldherr Ferdinad von Habsburg Spanien (St) (31) mit seinen Truppen der Stadt Diez. Die reformierte Residentin nassaudiezer Grafenwitwe Herzogentochter und Prinzessin Sophie Hedwig von Braunschweig Wolfenbüttel (St) (42) empfängt ihn mit ihrem Hofstaat und bittet ihn mit seinen höheren Offizieren zur Tafel, weshalb Diez weder Plünderungen erdulden noch Contributionszahlungen leisten muss. - Im Einrich setzt eine Massenflucht ein, wobei viele Menschen sterben. - Runkel wird von katholischen spanischen Soldaten und von Isonlani´s kroatischen Truppen niedergebrannt und fast ganz zerstört. - In Kettenbach wird ein Schulgebäude in der Kirchstraße 10 eröffnet. Unterricht ist nur im Winter. - In Limburg wird das Zolhaus an der Lahnbrücke abgerissen, aber wieder aufgebaut. - Schupbach wird geplündert und verwüstet. - In Dörsdorf gibt es 26 Häuser, wovon 6 unbewohnt sind. - In Burgschwalbach verliert der mit den protestantischen Schweden verbündete Graf Johann von Nassau (St) (31) die Burg Burgschwalbach an katholische spanische Soldaten, die Burg und Ort plündern und für den katholischen Kaiser besetzen. - In Altendiez fallen katholische spanische Soldaten ein und rauben 156 Schafe und 7 Kühe. - In Lohrheim gibt es eine kleine Wasserburg mit einem Hof und einem Bierhaus alias Taverne. - Katzenelnbogen Berghausen, das zu Nassau-Saarbrücken gehört hat 100 Einwohner in 18 noch bewohnten Häuser.

1633 Die Pest entvölkert die Dörfer an der Aar, im Einrich und im Blauen Ländchen. - Die Schweden zerstören fast alle Orte im Einrich. - In Diez bezieht seine Mutter, die auf Schloss Hessen geborene hessennassauer Grafenwitwe Herzogstochter Prinzessin Sophie Hedwig von Braunschweig Wolfenbüttel (St) (30) ihren Witwensitz Burg Diez. - In Isenburg ist die Burg Isenburg von schwedischen Truppen besetzt. - Der in Schloß Oberlahnstein geborene Herr von Schloß Stein in Nassau Ludwig von und zum Stein (29) heiratet neun Monate nach dem Tod seiner Frau in St Goar und einer dreijährigen Ehe, mit der königlich schwedischen Kanzlertochter in Mainz Anna Elisabeth Hutten (20), die davor auf Schloß Steckelberg wohnte, in Kirchheim-Bolanden die aus Mandel bei Kreuznach stammende Anna Sibylle von Koppenstein (21). - In Hahnstätten erpresst der schwedische General Pfalzgrafensohn Christian von Wittelsbach Birkenfeld Bischweiler (St) (35) von der Bevölkerung 910 Reichstaler und in Diez zerstört er das Kloster Dierstein bis auf einige Mauern der Kapelle später Schloss Oranienstein. - In Bad Schwalbach wird das unauffällige Gasthaus Zum Schwein in der Adolfstrasse 74 erbaut, das das Zentrum des Kurbetriebs wegen der Lage am Brodelbrunnen wird. Darin werden ua Landgraf Georg von Hessen-Kassel und der mainzer Kurfürst Johann Philipp von Schönborn logieren.  

1632 Der in Dillenburg geborene Graf Ernst Casimir von Nassau Diez (St) (59) stirbt. Sein in Arnheim geborener Sohn Heinrich Casimir von Nassau Diez (St) (34) erbt die Grafschaften Nassau Diez, die die Grafschaften Katzenelnbogen, Vianden, Diez und Spielberg umfasst. In Diez bezieht seine Mutter, die auf Schloss Hessen geborene reformierte hessennassauer Grafenwitwe Herzogstochter Prinzessin Sophie Hedwig von Braunschweig Wolfenbüttel (St) (30) ihren Witwensitz Burg Diez. Zu ihrer Sicherheit bewaffnet sie die Stadtbevölkerung und bietet Unterkunft in der Burg. Sie hat zwei in Arnheim geborene lebende Söhne Grafensohn Heinrich Casimir von Nassau Diez (St) (20) und Wilhelm Friedrich von Nassau Diez (St) (19). - In Geisig wird die Witwe von Clos Friedrichs verhaftet und wegen Zauberei als Hexe zum Tod verurteilt. - Kaub wird von hessischen Truppen erstürmt. - In Bacharach werden die katholischen spanischen Truppen von protestantischen schwedischen Truppen aus der Stadt und von Burg Stahleck vertrieben. - In Rheindiebach erobern protestantische schwedische Truppen die Burg Fürstenberg. - Cramberg,  Habenscheid und Wasenbach sind von protestantischen solmser alias schwedischen Reitern besetzt, die von katholischen spanischen Reitern überfallen und ausgeplündert werden. Weil die Schweden an Verrat durch die Bevölkerung glauben, verlangen sie Schadenersatz. Weil sich die Orte weigern, werden sie bis auf die Kirche und Pfarrhaus niedergebrannt, was Graf Christoph von Leiningen Westerburg (St) (--) berichtet. - In Michelbach wird die Michelbacher Hütte eröffnet. - Der hahnstättener Markt, der umständehalber in Staffel stattfindet, wird nach Diez verlegt. - In Bad Schwalbach wird das abgebrannte Fachwerkhaus Adolfstrasse 3 (20 23 Gasthaus Glashaus) Ecke Koblenzer Strasse /Adolfstrasse wieder im Schmuckfachwerkstil aufgebaut. Beim Brand ist ein großer Teil des Oberflecks alias Oberflecken abgebrannt. - In Bad Schwalbach lobt der frankfurter Arzt Ludwig von Hörnigk (32) den langen schwalbacher Sauerbrunnen und schreibt über die Eigenschaften und den rechtmäßigen Gebrauch. - Schloß Philippsburg unterhalb von Schloß Hermannstein später Festung Ehrebreitstein vom evangelisch lutherisch getauften, aber katholisch konvertierten trierer Kurfürst Erzbischof Philipp Christoph von Sötern (St) (65) reicht bis zum Rheinufer, das mit Festungsanlagen gesichert ist. Wer das Ostufer passieren will, muss über den nördlichen Burggraben und durch das monumentale Südtor und über den gesamten Schloßplatz. 

1631 In Singhofen werden Agnes Völkert, die Ehefrau von Hermann Thöngesen und Anna Görgel aus Dessighofen verhaftet und in Marienfels, dem Gerichtssitz des Vierherrischen wegen Zauberei als Hexen zum Tode verurteilt. - Teilungsvorschläge um das Vierherrische. - In Attenhausen wird ein Mann wegen Hexerei verhaftet und im vierherrischen Kördorf hingerichtet. Katzenelnbogen gehört zu Hessen-Darmstadt. - In Laufenselden wird die Kirchweih Fahlerkerb von Laufenseldenern und Rettertern gefeiert, bei der ein heidnischer Brauch gefeiert wird. Zunächst wird am westlichen Ortsrand gefeiert, dann in Privatwohnungen. Gefeiert wird im Dreijahresrhymthmus. - In Bad Ems wird Anna Hess der Hexerei beschuldigt und nach einem Geständnis statt durch den Feuertod gnadenhalber durch das Schwert hingerichtet. - In Bad Ems wird die Krämerin Sophia Fey (95) nach einem letzten Hexenprozess freigesprochen. - Die protestantischen Schweden erobern und plündern das katholische Limburg. - Kaub wird von schwedischen Truppen erstürmt. - In Bacharach wird Burg Stahlberg von französischen Truppen beschädigt. - In Cramberg Habenscheid endet eine dreijährige Hexenverbrennungswelle. - In Bleidenstadt bringt man die Gebeine des Heiligen Ferrutius nach Mainz in Sicherheit. - In Niederneisen rebellieren die Dorfbewohner gegen die Zwangskriegszahlungen an die Franzosen, woraufhin die Bevölkerung zu Abgaben gezwungen wird. - In Niederneisen wird eine Frau der Hexerei angeklagt und gefoltert. - In St Goar ist Hans Ritter (--) Wirt im Gasthaus Zum Schwert.

1630 In Frücht werden neun Frauen und ein Mann der Hexerei beschuldigt. Alle sterben auf dem Scheiterhaufen. - In Oberlahnstein wird ein Hexenprozess geführt. - In Cramberg Habenscheid werden Hexenverbrennungen durchgeführt. - In Nastätten wird das Gasthaus Zur Lilie Römerstraße 49 (22 23 vor Abriss) erbaut und eröffnet. - In Nassau heiratet der in Schloß Oberlahnstein geborene Besitzer des Spätrennaissanceschloßes Schloß Stein in Nassau gegenüber dem Rathaus Ludwig von und zum Stein (26) die aus Mainz stammende königlichschwedische Kanzlertochter Anna Elisabeth Hutten (17), die auf Burg Steckelberg gewohnt hat. - In Freiendiez wird die katholische thurn und taxis Posthalterei nach 15 Jahren mit der Einstellung der Postroute aufgegeben.

1629 Durch eine Erbteilung gründet Graf Johann von Nassau (St) (26) eine neue Grafschaft Nassau-Idstein mit Idstein, Wiesbaden, Sonnenberg, Weher Grund und Burgschwalbach. - In Biebrich wird unter schaumburger Herrschaft eine Frau wegen Hexerei verhaftet, verurteilt und auf der Burg Schaumburg verbrannt. - Oberhalb von Allendorf gibt es beim Fischweiher eine Richtstätte. - In Bad Ems wird Anna Hömberg der Hexerei beschuldigt und bis zu einem Geständnis gefoltert. Ihr Körper wird verbrannt. - In Diez wird Michael Zimmermann von 18 Zeugen der Hexerei beschuldigt und zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Er hat den Spitznamen Zaubermichel. - In Bad Ems wird die Bäckerfrau Elisabeth Els der Zauberei verdächtigt. Ihr Nachbar Arnold Heß verdächtigt sie des Mordes an seine Schwester Trina mit vergiftetem Wein. Während der Folter gesteht sie Sex mit einem verstorbenen Einwohner Johann Lauttner am Kohlbach und viele teuflische Tänze und Hexenversammlungen an der Brücke über den Kohlbach in Begleitung von Elisabeth Frickel, Katharina Ahler und deren Schwiegertochter Eisabeth Ahler, die wiederum weitere Hexen, darunter Anna Hömberg der Hexerei beschuldigen. - In Bad Ems wird die Hebamme Ehle, die Frau des Jost, der Hexerei beschuldigt und hingerichtet. - Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (39) tritt zum Katholizismus über und führt die Gegenreformation ein, mit der das Schulwesen rekatholisiert wird. - In Cramberg Habenscheid beginnen Hexenverbrennungen. - In der Niedergrafschaft Katzenelnbogen werden auf Betreiben der Gemeinden Ausschüsse gebildet um Hexen aufzuspüren. - In Rüdesheim lässt der in Speyer geborene, vom calvinistischen zum katholischen Glauben übergetretene, neue jesuitische mainzer Erzbischof Anselm Casimir Wambolt von Umstadt (St) (50), der Sohn von Anna von Reiffenberg (St) (--), Burg Ehrenfels niederbrennen lassen, um zu verhindern, dass sie als Schlupfwinkel dient. Mit der Wahl von Anselm Casimir Wambolt von Umstadt (St) (50) verliert der habsburger Kaiser an Einfluss. - In Katzenelnbogen verlängert nicht mehr die Regierung in Form des Landesherrn, sondern das Kirchspiel die Weinkonzessionen und Bierkonzessionen und achtet darauf, dass Wein und Bier nicht verfälscht werden. - In Herold besitzt das Hospital Gronau einen Hof mit großem Landbesitz. Steuern müssen an das Amt Hohenstein gezahlt werden. - In Hahnstätten beginnen Hexenverfolgungen. - In Birlenbacher wird Sara Thebes (--) wegen Hexerei angeklagt, kommt aber mit dem Leben davon. - In Flacht beginnt eine Hexenverfolgungswelle. - Zwischen Hessen-Darmstadt, der Grafschaft Katzenelnbogen und Hessen-Kassel wird ein ordinari Landes-Botenwesen alias Amtspostsysem eingerichtet.

1628 Kemel ist durch eine Wallanlage befestigt. - In Klingelbach beschwert sich Wolf Adam von Klingelbach darüber, dass der hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (55) seine uralten adeligen Güter Ergeshausen, Herold und Bleidenbach unter seine Herrschaft bringen und an das Amt Katzenelnbogen angliedern will. Das Vieh des Bleidenbacher Hofs wird zu den Mastungszeiten auf die Mark und in die Horst getrieben. Das Schultheißengericht in Katzenelnbogen bezeichnet Wolf Adam von Klingelbach als Junker. - In Bad Schwalbach kommt der katholische Heerführer Johann T´Serclaess von Tilly (St) (69) zur Kur. Bad Schwalbach hat 439 Kurgäste. - Nassau hat xxx Einwohner in 80 Haushalten, Herold hat 80 Einwohner. - In Cramberg gibt Graf Christoph von Leiningen Westerburg Schaumburg (St) (53), verheiratet mit Maria Ungnad (St) (55) aus einer österreichischen hochadeligen Familie, in seiner Münze alias Münzstätte nach sechs Jahren und ohne überhaupt ein kaiserliches Münzregal zu haben, das Prägen von Groschen wieder auf, die im angrenzenden Ausland, schon wenige Kilometer weiter, sowieso niemand angenommen hat. - Die auf Burg Burgschwalbach aufgewachsene Grafentochter Anna von Nassau Weilburg (St) (31) heiratet mit Graf Friedrich von Leiningen Dagsburg (St) (--). - In St Goar ist das Gasthaus Zum Falken ein neu eröffnetes Wirtshaus, das Peter Lutz (--) führt, der darin auch einen Krämerladen hat. Nach 6 Jahren ist der Wert eines Guldens in der Niedergrafschaft Katzenelnbogen um 50 % gefallen.

1627 Die Burg Ardeck an der Lahn wird vom Landrettungsausschuß besetzt. - Der hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (54) dankt auf Druck der hessischen Landstände ab. Seine Söhne aus zweiter Ehe erben wie ausgemacht ein Viertel, die Rothenburger Quart. - In Bad Ems wird die Trinkquelle als Kränchen beschrieben. - In Klingelbach stellt Wolf Adam von Klingelbach (--) Adam Löbeling (--) aus Rettert als Wildschütz an, der über seine Jagdgründe das klingelbacher Anwesen, die Bornheck, den Mühlberg, die Schlackenjunkerheck, die vordere und hintere Weiseler Höhe und den Bleidenbacher Hof wacht. Adam Löbeling muss alles Wild abliefern und erhält pro abgeliefertem Wild und Fisch Geld. Für einen Hasen bekommt er 3 Alben, für ein Reh ein halbes Kopfstück und für ein Schwein ein ganzes Kopfstück alias Münze mit einem Kopf drauf. Von geschossenen Wölfen und Füchsen darf er das Fell behalten. - In Mudershausen beginnt das Ritterstift Bleidenstadt die neue Abgabe Lämmerzehnten einzuführen, die bis 17 91 eingefordert wird. - In Burgschwalbach heiratet die auf Burg Burgschwalbach aufgewachsene Grafentochter Elisabeth Juliane von Nassau Weilburg (St) (29) ihren Cousin Graf Ludwig Casimir von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (29). Ihr erstes lebendes Kind wird erst 9 Jahre später geboren, ihr zweites 15 Jahre später. - In Altendiez lässt sich ein französischer Soldat in der Peterskirche öffentlich mit einem jungen heisterbacher Mädchen trauen, wobei ihm Pfarrer Wissenbach (--) einen Dolmetscher besorgt. - Der katholische kaiserliche wallensteiner Oberst Görzenich greift das Gebiet von Diez mit acht Kompanien an, wobei Oberneisen, Hahnstätten, Niederneisen, Lohrheim und Netzbach geplündert werden. Danach wird Oberst Görzenich gefangengenommen und  hingerichtet. - In Allendorf vergibt der niedergräflichkatzenelnbogener Oberamtmann Ritter Johann Wolf von Weitolshausen genannt Schrautenbach (--), den Hof des hessendarmstädter Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (22) an den Bauer Andreas Müntz (--), was auf Burg Rheinfels beurkundet wird. - In Hahnstätten wird eine Kriegskostenliste erstellt. - In Darmstadt eröffnet der hessendarmstädter Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (22) einen Botenlauf alias herrschaftlichen Briefpostdienst mit hessendarmstädter Postboten.

1626 In St Goar enteignet der katholische bayerische Kurfürst Ferdinand von Wittelsbach Bayern, der auch Erzbischof von Köln ist, erfolgreich den hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (54) und seine von ihm seit 3 Jahren illegal besetzte Burg Rheinfels durch eine Belagerung, woraufhin er sie dem hessendarmstädter Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (21) übergibt. Die auf der anderen Rheinseite gelegene Burg Katz wird bei der Verteidigung von Burg Rheinfels teilweise zerstört  - Der hessenkasseler Besitz Einrich alias Untergrafschaft Katzenelnbogen mit Bad Schwalbach, Katzenelnbogen und Rheinfels ist von hessendarmstädter Truppen erobert. - In Holzhausen flüchtet der reformierte Pfarrer Moritz Bremer, weil der lutherische Glauben wieder eingeführt wird. - In Nastätten werden katholische bayerische, kaiserliche und lauenburgische Truppen einquartiert. - Der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (49) stirbt in der Nähe der Burg Rheinfels am Rhein. Georg II von Hessen Darmstadt (St) (21) wird sein Nachfolger. - Die in Nassau im neuen Spätrenaissanceschloß geborene weilburger Amtsmannschwester Margarete Katharina vom Stein (26) heiratet in Weilburg Walrab Scheiffart von Merode (--).

1625 Wetter: 22 Pesttote bis zum Frühjahr in Kaub. Der Reichstaler wird Reichseinheitsmünze mit einem Wert von 1.5 Gulden. - Die in Schloss Braunfels geborene protestantische Grafentochter Amalie von Solms Braunfels (St) (27), heiratet den niederländischen Statthalter Friedrich Heinrich von Nassau Oranien (St) (51), der nach einer mißglückten Befreiung der niederländischen Residenz Breda mit der Eroberung von weiteren Städten beginnt. - In Braubach wird das Gasthaus Zum weißen Schwan Brunnenstraße 4 erbaut. - In Holzhausen wird das zweitälteste erhaltene Haus Langgasse 24 (20 23) erbaut.

1624 In Burgschwalbach sterben von Juni bis August 170 Menschen an der Pest. - In Limburg vereint der evangelisch lutherisch getaufte, aber katholisch konvertierte trierer Kurfürst Erzbischof Philipp Christoph von Sötern (St) (57) durch die eingelöste hessische Hälfte die Herrschaft über die Stadt nach fast 300 Jahren.  - In Katzenelnbogen ziehen die 42 Soldaten, Frauen und Prostituierten im Tross eines jungen katholischen bayerischen Offiziers, der seit dem Vorjahr die Burg Katzenelnbogen besetzt hat, nach dessen Tod und seiner Beerdigung in Limburg ab. - In Limburg wird der junge katholische bayerische Offizier, der in Katzenelnbogen die Burg Katzenelnbogen besetzt hielt, beerdigt und sein Grab mit einem eigens in Kerkerbach gestohlenen Grabstein einer katzenelnbogener Gräfin geschmückt. - In Bad Schwalbach wird vom strengen protestantischen calvinistisch reformierten zum gemäßigten protestantischen lutherischen Bekenntnis zurückgewechselt. - In Katzenelnbogen zeichnet Daniel Meisner (39) die Burg Katzenelnbogen, wonach er nach Frankfurt zieht, wo er im Folgejahr stirbt. - Die katholische thurn und taxis Kaiserliche Reichs Post, die offiziell nur kaiserliche Amtspost und keine Privatbriefe transportiert, reitet über Koblenz.

1623 Wetter: Pest in Burgschwalbach mit 170 Toten. - In St Goar besetzt der protestantisch calvinistische hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (51) die ihm durch ein Reichskammergericht abgesprochene Burg Rheinfels, die eigentlich dem lutherischen hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (46) gehört. - Weil seit dem Vorjahr der Einrich alias Untergrafschaft Katzenelnbogen mit Bad Schwalbach, Katzenelnbogen und Rheinfels offiziell nicht mehr dem protestantischen calvinistischen hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (51), sondern dem kaisertreuen lutherischen hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (46) gehört, greifen hessendarmstädter Truppen an. In St Goar weigert sich der protestantisch calvinistische hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (51) die ihm abgesprochene Burg Rheinfels herauszugeben, weshalb er sie besetzt. - In Nastätten werden katholische kaiserliche, bayrische und lauenburgische Truppen einquartiert, die die Einwohner verköstigen müssen. - In Katzenelnbogen besetzt 5 Wochen lang der fürstenberger Obristleutnant Adrian von Cordenbach mit 30 Soldaten die neuerbauten Häuser in der Burg Katzenelnbogen, erpresst 3.500 Gulden und verkauft geraubtes Vieh und Nahrungsmittel der in die Wälder geflohenen Katzenelnbogener in Limburg auf dem Markt. In Katzenelnbogen bricht die Pest aus und fordert 60 Totesopfer. Danach besetzt ein katholischer kaiserlicher fürstenbergischer Oberst mit 30 Soldaten 3 Wochen lang die Stadt, die für 1.500 Gulden verpflegt werden müssen. Vom Schultheiß erpresst er 3.500 Gulden und ebenso erpreßt er den Flecken um Vieh, das er auf dem Markt in Limburg und Koblenz verkauft. Er selbst zieht ins Schloß Katzenelnbogen ein. Danach besetzt ein junger bayerischer Offizier mit 42 Soldaten, vielen mitziehenden Frauen und Prostituierten die Burg und bleibt bis ins nächste Jahr. Jedem Belagerer muss bei freier Kost und Logis 7 Gulden gezahlt werden. - In Katzenelnbogen notiert Max Behm, dass insgesamt 3 Kriegshorden durch den Ort ziehen. - Der vom reformierten zum katholischen Glauben übergetretene Wildgraf und Rheingraf Philipp Otto von Salm Salm (St) (48) wird in den Fürstenstand erhoben. - In Diez und in Hahnstätten fällt der katholische kaiserliche Oberst Freiherr Schellart von Dorenwert Görzenich (--) ein. Er plündert Hahnstätten und die Nachbargemeinden. - In Schiesheim und Mudersheim endet der seit 16 03 geführte Streit um den Zehnt zwischen Johann Gottfried vom Stein (--) und Bernhard Horneck (--). - In Rheindiebach gegenüber von Lorch ist die drei Jahre zuvor durch die habsburger Spanier unter der Führung vom in Genua geborenen General Herzog Ambrosio Spinola (54) für den katholischen Kaiser eroberte Burg Fürstenberg eine kleinere Burganlage um einen runden Bergfried mit Spitzdach um den drei Herrenhäuser angeordnet sind, wovon zwei mit Türmchen an allen möglichen Mauerecken geschmückt sind. In die Anlage kommt man von Süden durch einen Torturm. Die gesamte  Landschaft um die Anlage, sowohl zum Rheintal als auch auf dem Südhang, ist frei von Bewuchs. Es gibt dort auch keinen Wein.  

1622 Wetter: Das Wetter zerstört die Kornernte und führt zu einer Hungersnot in Katzenelnbogen. - In Schönborn logieren 30 Soldaten des protestantischen calvinistischen hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (50). - In Oberlahnstein wird ein Hexenprozess geführt. - In Kaub hält der evangelische dörscheider Pfarrer vertretungsweise den Gottesdienst und wird von einem katholischen spanischen Soldaten erschossen. - In Hadamar wird Sopia Magdalena von Nassau Hadamar (St) (--) als siebtes Kind von Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (32) geboren. - In Cramberg beschäftigt Graf Christoph von Leiningen Westerburg Schaumburg (St) (47), verheiratet mit Maria Ungnad (St) (49) aus einer österreichischen hochadeligen Familie, in seiner relativ jungen Münze alias Münzstätte einen festen Münzmeister ohne überhaupt ein kaiserliches Münzregal zu haben, der Groschen prägt, die aber im angrenzenden Ausland, schon wenige Kilometer weiter, niemand annehmen will. Seine auf Burg Schadeck bei Runkel geborene Tochter Maria von Leiningen Westerburg Schaumburg (St) (18) heiratet in Butzbach Landgraf Friedrich von Hessen Homburg (St) (37), der durch die Einführung der Primogenitur entmachtet ist, mit dem Amt Homburg abgefunden ist, von hessendarmstädter Appanagen lebt und eigentlich nur ein hessendarmstädter Amtmann mit hessenhomburger Landgrafentitel ist. Der eigentlich lutherische Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (43) kämpft für den katholischen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (44) in der Schlacht bei Wimpfen am Neckar, wird dort von den Protestanten gefangengenommen, aber schon kurz danach und nach einem katholischen Sieg wieder freigelassen, weshalb ihm der katholische römischdeutsche Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (44) die Niedergrafschaft Katzenelnbogen zuspricht.   - In St Goar lässt der rheinfelser Kommandant  Johann von Uffeln (--)  wieder eine fliegende Brücke alias Längsseil-Gierfähre, mit der man mit Hilfe mehrerer Ruder den Rhein überqueren kann, die eine auf mehreren Nachen montierte große Plattform ist und an einer mittig im Rhein befestigten und auf kleinen Bötchen befestigten Eisenkette hängt, erbauen. Die Fähre befindet sich nicht vor der Stadt, sondern unmittelbar unterhalb der Burg Rheinfels am Hafen für den direkten Zugang zum Grundelbachtal und auf der stgoarshausener Seite zum Hasenbachtal, das 800 m nördlich des stgoarshauser Stadttores nach Nastätten führt.

1621 Wetter: Der Winter ist so kalt und trocken, dass die Wintersaat erfriert und die erste Ernte ausfällt. - In Schönborn logieren 30 Soldaten des protestantischen calvinistischen hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (49). - In Katzenelnbogen hält der extremistische calvinistische hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (49) ein Fürstenlager ab, bei dem man den Kampf gegen den katholischen römischdeutschen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St)  bespricht, der im Vorjahr die wittelsbacher Oberen Mittelrheinburgen und die wittelsbacher Kurpfalz erobert hat.  Weil der Calvinismus auf dem Augsburger Reichstag nicht angenommen wurde, führt er auf eigene Faust ultrastrenge reformierte religiöse Sitten in seinem Herrschaftsgebiet gegen den Willen der gemäßigten lutherischen Kleriker ein. Woraufhin ihm die Landgrafschaft Hessen-Kassel vom Kaiser entzogen wird. - In Burgschwalbach wird der burgschwalbacher Pfarrer Servatius Plebanus (44) unter dem Altar begraben. - In Nassau wird der Zehnthof von xxx von und zum Stein (--) in das Spätrenaissanceschloß Schloß Stein umgebaut, weil die Burg Stein nicht zu verteidigen ist und unterhalb der Burg Nassau liegt. - Der in Bacharach geborene Arzt Arnold Weickard (43) ist Leibarzt der sterbenden simmernsponheimer Herzogin Anna Margarethe von Wittelsbach von der Pfalz Veldenz (St) (50).

1620 Wetter: 57 Pesttote zum Jahresende in Kaub. - In Katzenelnbogen wird der Landgraf Moritz Bau in der Burg Katzenelnbogen fertiggestellt. Der hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (51) ist strenger Calvinist und ein Feind des im Vorjahr in Frankfurt neu gewählten katholischen römischdeutschen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (42). - Kaub wird von katholischen spanischen Truppen erobert. - In Bacharach zieht der katholische Generalfeldmarschall Ambrosio Spinola (51) ein und besetzt die Stadt und die Burg Stahleck. Außerdem erobert er Burg Fürstenberg in Rheindiebach gegenüber von Lorch für den katholischen römischdeutschen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (42). Danach erobert er die wittelsbacher Kurpfalz, wonach er aber im Folgejahr wieder abzieht. - In Burgschwalbach erhält Bernhard von Lindenau (--) das Seehausen Haus. - In Dörsdorf nimmt der hessische katzenelnbogener Schultheiß mit 60 Berittenen 8 Bewaffnete fest, die sich gegen die Plünderung wehren, weswegen es mit Nassau einen Schriftwechswel gibt. - In Hahnstätten fällt der katholische kaiserliche Herzogssohn Prinz Adolf von Schleswig Holstein Gottorp  (St) (20) ein. Er lässt sich in der Wasserburg Hahnstätten nieder und erpresst von der Bevölkerung Lebensmittelabgaben und Geldzahlungen. Er und der protestantische schwedische König Gustav II Adolf Wasa (St) (26) haben die gleiche Großmutter, die hessische Landgrafentochter Christine von Hessen (St) (++), die auch die Stammutter des russischen Zarenhauses ist. - Der in Dillenburg geborene Besitzer der Grafschaft Diez Ernst Casimir von Nassau Diez (St) (47)  erbt von seinem verstorbenen Bruder dessen Amt als Statthalter von Friesland, Groningen und Drenthe in den Niederlanden, das er im Folgejahr antritt. - In Flacht gibt es eine Mobilmachung für den im Vorjahr begonnenen Französisch-Niederländischen Krieg. 150 bis 200 Männer werden bewaffnet und Proviantwagen und Munitionswagen werden aufgestellt. Der katholischen Marquis Ambrosio Spinola (61) lagert mit einer großen Armee aus spanischen und flämischen Söldnern für mehrere Tage am Mensfelder Kopf. - In Frankfurt eröffnet die katholische kaiserliche Thurn und Taxis Post eine Ordinari-Post alias Postroute Frankfurt~Friedberg~Butzbach~Gießen~Marburg die donnerstags gegen Mittag abfährt und mittwochs am Abend nach Straßburg abfährt. - In Bad Schwalbach wird das Haus Adolfstrasse 3 (20 23 Gasthaus Glashaus) Ecke Koblenzer Strasse /Adolfstrasse im Schmuckfachwerkstil erbaut. Es ist noch kein Eckhaus. - In Laufenselden existiert das Schmuckfachwerkhaus Rudolf Dietz Strasse 5. - In Schiesheim und Mudersheim streiten sich Johann Gottfried vom Stein (--) und Bernhard Horneck (--) um den Zehnt vor Gericht.

1619 In Strinz-Trinitatis gründet der protestantische Johann Jäger mit verschiedenen Adeligen, seinem Bruder Dr Reimund Jäger, dem Amtsschreiber Kilian und Johannes F Diefenbach eine Bergwerksgewerkschaft um Pleyerz alias Bleierz aus dem Kirchenberg auszuscherpfen. - In Hahnstätten lässt der Grafensohn Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (29) dessen Mutter die Grafentochter Johannetta von Sayn Wittgenstein (St) (58) ist, alle jungen Männer mustern. Grafensohn Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (29) hat 19 Geschwister, von denen 12 noch leben. - Die in Schloß Braunfels geborenen Grafentochter Amalie von Solms Braunfels (St) (17) ist Hofdame der protestantischen Winterkönigin in Heidelberg, deren Mann im Vorjahr den 30 jährigen Krieg ausgelöst hat. - Der neue katholische römischdeutsche Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (41) wird in Frankfurt gewählt. - In Bacharach wird Johann David Wilhelmi geboren.

1618 Beginn 30-jähriger Krieg, bei dem die altgläubigen Katholiken gegen die reformerischen Protestanten kämpfen, die die Herrschaft des Papstes und damit das durch den Kaiser im Namen der Kirche ausgeführte Lehenssystem in Frage stellen, womit sie sich zu niemandem untergeordneten souveränen Landesherren machen wollen, sich aller kirchlicher Besitzungen bemächtigen und sich zu neuen Oberhäuptern neuer Kirchensysteme machen können. Es folgt eine Hyperinflation. - Die komplizierten Verhältnisse des Vierherrischen, zweier nassauer und zweier hessischer Herrren, werden im Einrich beraten. - Die verfallene Sauerburg wird von den Brömsern von Rüdesheim ererbt. - In Katzenelnbogen existiert neben dem Mosbach Haus und dem hessenkasseler Landgraf Moritz Haus (20 18 Schloss Katzenelnbogen), das in Bau ist, ein drittes herrschaftliches Haus in der Burg Katzenelnbogen, das als Gästehaus für durchreisende Grafen dient. - Obertiefenbach bei Katzenelnbogen hat 27 Hausgemeinschaften. - Zur westerburger Herrschaft Schaumburg gehören seit einigen Jahren nur noch Habenscheid, Cramberg, Steinsberg, Biebrich und Wenigenhabenscheid. Das Dorf Wasenbach ist herausgelöst und im reichsritterlichen Besitz von xxx von Kronberg (St) (--). Große Landflächen um Wasenbach gehören dem Klarissinnenkloster Wasenbach. - Bei Horhausen ist das Dorf Billenstein bereits öde und verlassen.

1617 In Bad Schwalbach sechs Jahre nach dem Bau des Schmuckfachwerkhauses Adolfstrasse 75 rechts vom Pestgässchen das Schmuckfachwerkhaus Zum goldenen Rebstock in der Adolfstrasse 73 links vom Pestgässchen erbaut.

1616 In Hohenstein lebt der in Kassel geborene hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (44) auf Burg Hohenstein über der Aar häufig über längere Zeit. - In St Goar kauft Johannes Schneider (--) das Gasthaus Zur Lilie, das er bis 16 37 führt, als Konkurrenz zum beliebteren und besseren Gasthaus Zur Krone, wo bisher mehr Soldaten und Offiziere verkehren. - In St Goar wird ein neuer Kran errichtet. - In der Nassau-Katzenelnbogener Gerichts- und Landordnung wird der Ablauf der freiwilligen Gerichtsbarkeit festgelegt. Es gibt Geschworene Montage alias Rügetage, die an einem bestimmten Montag im Jahr abgehalten werden, wo niedere Polizeigerichtsstrafen verhängt werden. - Hans Reinhard von Klingelbach (--) ist verstorben.

1615 Es gibt die Nassau-Katzenelnbogeische Polizeiordnung. Sie regelt ua den Besuch der Gottesdienste, Ketzerei, Zauberei, Fluchen, Schul- und Arbeitspflicht der Kinder, Respekt vor der Obrigkeit, Dienstboten, Beleidigungen, Trinken, Spinnstuben, Ehebruch, Diebstahl, Maße, Gewichte, Handwerker und ihre Lehrjungen, Viehhändel, Weidgang, Schäfereien, Umgang mit Bettlern, Fahrigen und Zigeunern und die Feuerordnung. - In Diez wird die Alte Lahnbrücke an der Stelle einer älteren Holzbrücke errichtet. - In Limburg eröffnet Johann Erben (--) eine Apotheke. - In Nastätten wird ein Oberschultheiß eingesetzt, der nun die hessischen Interessen im Vierherrischen vertritt. - In Freiendiez wird, weil normalerweise die eingesessenen Posthalter in den Städten, Marktflecken oder Dörfern ihre Kundschaft beim Pferdewechsel und bei der Verköstigung erpressen und die Preise nach Belieben festsetzen, außer sie haben einen einschüchternden Geleitbrief dabei, eine thurn und taxis Posthalterei auf der neuen katholischen kaiserlichen thurn und taxis Postroute von Köln über Frankfurt nach Wien eingerichtet. Die Postroute dient offiziell nur zum Transport von kaiserlicher Amtspost. Damit der Postverkehr auch auf der Strecke nach Frankfurt mit doppelter Geschwindigkeit ermöglicht wird, werden die Anrainer vom kölner thurn und taxis Postverwalter Coesfeld (--) gezwungen die Poststraße herzurichten, was Jahre dauert, allerdings nur die Poststrasse. Die Posthaltereien werden in regelmäßigen Abständen von etwa 3 Meilen entsprechend 21 km angelegt, unabhängig davon, ob dort eine Siedlung ist, wo immer die selben Pferdewechseltarife von den Postillonen bezahlt werden müssen. Die nächste Posthalterei nach Norden ist in Wallmerod, nach Süden Würges bei Bad Camberg. Auch alle Taxen für Brücken und Fähren und die Qualität der Verkostung der Postreiter werden vom römischdeutschen Kaiser Matthias von Habsburg (St) (41) festgesetzt. Wer in irgendwelcher Form das Projekt, oder auch die kaiserlichen Postillone behindert oder ihnen den Weg versperrt, wird schwer bestraft. Da der Kaiser schon nach wenigen Monaten nicht mehr regelmäßig oder gar nicht zahlt, beginnt die Thurn und Taxis Post auch Privatpost und Geld zu befördern, wogegen sich die städtischen Boten, die in den Farben und dem sichtbar aufgenähten Wappen der Städte zu Fuß oder per Pferd unterwegs sind oder die Kaufmannszüge, die ebenfalls Post mitnehmen, auflehnen, aber gegen den Kaiser langfristig chancenlos sind. Die Städte müssen jederzeit den kaiserlichen Postboten, auch nachts, versperrte Stadttore öffnen und den Zugang zu den Brücken oder Übergängen ermöglichen. Alle kaiserlichen Boten sind vermögende Bürgersöhne, die für die Vermögenswerte, die sie transportieren, Bürgschaften hinterlegt haben.   

 1614 In Katzenelnbogen sticht auf dem Bartholomäusmarkt der aus Miehlen stammende Hafner Wolf (--) einem aus Panrod stammenden Mann mit einer Musketengabel ein Auge aus. - In Bad Salzig wird die Kleeburg letztmals erwähnt. - In Katzenelnbogen fordert Graf Christoph von Leinigen Westerburg Schaumburg (St) (--) durch seinen Bevollmächtigten Martin Evertshausen aus Biebrich die Schulden der verstorbene Judith von Klingelbach alias Judith von Hxrenberg (--) ein.

1613 Wetter: Pest im Kirchspiel Niedertiefenbach, wobei 147 Menschen sterben. Pestausbruch an der Universtität Marburg. - In Katzenelnbogen werden in der Burg Gebäude errichtet. - In Koblenz wird die katholische Jesuitenkirche erbaut. - In Oberlahnstein wird ein Hexenprozess geführt, der zum Freispruch führt. - In Limubrg erhält das Gasthaus Fischmarkt 8 (20 17 Gasthaus bella citta vecchia) eine repräsentative Giebelfasssade. - In Langenau stirbt die Familie xxx von Langnau aus.

1612 In Bad Schwalbach muss Burg Adolfseck nach jahrelangem Streit an den mainzer Erzbischof Johann Schweikhard von Cronberg (St) (44) abgegeben werden.

1611 In Bad Schwalbach wird das Schmuckfachwerkhaus Adolfstrasse 81 rechts vom Pestgässchen erbaut. - In Bad Ems verkauft der in Koblenz geborene Graf Clemens Wenzel Lothar von Metternich (38) die Ruine Sporkenburg.

1610 In Holzhausen an der Haide wird in der Berggasse 7 und 8 das älteste bestehende Haus (--) als Schmuckfachwerkhaus erbaut. - In Kirberg wird ein Adelshof errichtet (20 17 Altes Rathaus). - In Diez wird die Rezeptur Schloßberg 12 erbaut. - In Bad Schwalbach wird das Haus Zum Bären in der Adolfstrasse 103 später Rathaus später Schule (20 23 Metzgerei Schmidt) erbaut. - In Nastätten kauft Reinhold von Klingelbach (--) den spätere Sohlern Hof Borngasse 12 und nennt ihn in Klingelbacher Hof um. Dazu erhält er alle ehemaligen dazugehörigen klosteraffolderbacher Besitzungen. - In Nassau wird das Schloß Stein Schloßstrasse 1 erbaut. - Niederneisen hat xxx Einwohner auf 40 Bauernhöfen und ist das größte Dorf in der Grafschaft Diez. - In Obertiefenbach wird das Schmuckfachwerkhaus An der Kirche 1 erbaut.

1609 Auf Burg Ardeck an der Lahn ist Johann Mechtel Bewohner der Burg. Er wird von einem Habicht in seinem Zimmer angefallen und an den Augen verletzt, dass er daran stirbt. - Die komplizierten Verhältnisse des Vierherrischen werden beraten. - In Nastätten wird das Rathaus am Lohbach Römerstrasse 1 erbaut und ein Brunnen aufgestellt. - Hans Reinhard von Klingelbach streitet sich mit dem Kloster Arnstein. Er behauptet im Vierherrischen zu liegen. - In St Goarshausen wird das Gasthaus Zum roten Kopf Burgstrasse 5 erbaut. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über das Waldgebiet Fuchsenhöhle abgehalten.

1608 Der Besitzer von Burg Hohlenfels Hartmut von Kronberg (St) (--) stirbt. - In Dörsdorf wird ein Jugendlicher namens Philipp mit dem Schwert beim Galgen hingerichtet, was im Kirchenbuch festgehalten ist. - In Katzenelnbogen Berghausen gibt es eine Brücke über den Dörsbach. - In Rettert wird die schon seit Jahren abgebrannte Schule mit einem Neubau wiederbelebt. - In Diez unterhält der hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (36) eine Residenz Postanstalt der Hessen kasselischen Post alias Kasselpost.   

1607 In Nassau Scheuern bezieht Gräfin Maria von Nassau Idstein (St) (--) ihre Wasserburg als Witwensitz. - Der in Dillenburg geborene nassaudillenburger Grafensohn Ernst Casimir von Nassau Dillenburg (St) (34) wird Graf von Nassau Diez. - In Strinz-Trinitatis folgt dem protestantischen Pfarrer Johann Jäger alias Johann Venator dessen Sohn. - In St Goar zeichnet der Baumeister Johann Heinrich Dillich (36) die Burg Rheinfels. - In Nassau erbauen gegenüber dem Zehnthof Stein später Schloss Stein der kurpfälzer Geheimrat und gräflichnassauer und wildischer Ratsherr und Amtmann in Weilburg Freiherr Adam von Stein (47) und Engel von Geispizheim, Tochter des kurpfälzer Rats und Amtmanns Heinrich von Geispizheim Bolanden und Maria von Koppenstein (--), die Verwandten aus einer Nebenlinie auf der anderen Strassenseite den Adelsheimer Hof am Adelsheimer Hof 1 später Rathaus wobei zur Hofseite die Erker und an der Südfront schöne und reich mit Schnitzereien geschmücktes Fachwerk verbaut wird. was zwei Jahre dauert. - In Bad Schwalbach wird der evangelische Pfarrersohn und laaspher Pfarrer und Superintendent Paul Crocius (56) neuer badschwalbacher Pfarrer und Superintendent. Sein Sohn ist der spätere hessische Hofprediger Johannes Crocius (17). - Der streng calvinistisch erzogene nassaudillenburger Grafensohn und seit dem Vorjahr halbwaiser minderjähriger neuer Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (17) macht eine Bildungsreise nach Frankreich zu seinem Cousin Philipp Wilhelm von Nassau Oranien (St) (51) und dann nach Paris, wo er den französischen König kennenlernt und im Folgejahr nach London, wo er den englischen König kennenlernt. Graf Johann von Sayn (St) (--), Graf Adolf von Solms (St) (--) und Graf Johann Albrecht von Solms (St) (--) sind seine Vormünder.

1606 In Diez stirbt der in Dillenburg geborene calvinistische Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (70), worauf die Grafschaft unter seinen fünf lebenden Söhne aufgeteilt wird. Er ist bzw war Vater von 20 Kindern von drei Ehefrauen, von denen 12 weiblich sind. 5 seiner 9 lebenden Töchter sind schon verheiratet, mit Isenburg Büdingen, Salm Dhaun, Nassau Wiesbaden, Mansfeld und Solms Greifenstein. Sein Sohn Ernst Casimir von Nassau Dillenburg (St) (33), der Statthalter von Groningen und Friesland ist, erhält Diez, wonach er sich Graf Ernst Casimir von Nassau Diez nennt, wozu ua Birlenbach gehört. Er hat mit 70 Hexenprozessen mit 40 Hinrichtungen inklusive dreier Selbstmorde deutlich weniger Tote auf dem Gewissen als seine Nachbarn. - In Strüth wird das katholische Nonnenkloster Schönau, das nur noch aus wenigen Schwestern besteht, aufgelöst. - In Katzenelnbogen wird der Jude Hirz mit offener Flamme vom klingelbacher Bauer Laux Müller ertappt und angezeigt. Er erhält eine Geldstrafe. - Schönborn gehört zu Hessen. - In St Goar wird auf Burg Rheinfels vom Oberamtmann Otto Wilhelm von Berlepsch (--) ein Vergleich im Streit zwischen dem Dorf Schönborn und dem Dorf Wasenbach, das von katzenelnbogener Schultheiß Hartmut von Kronberg (--) vertreten wird, um die Hut, Trift- und Holzungsgerechtigkeit in der Wasenbacher Heide geschlossen. Weiter beteiligt sind der Keller alias Verwalter in Rheinfels und Hohenstein Hans Reinhart von Klingelbach (--) und der Anwalt xxx (--) des Dorfes Schönborn.

1605 Feuersbrunst in Nassau, bei der auch das Pfarrgehöft in der Kirchgasse 6 abbrennt. - In Mudershausen gibt es einen Einbruch in der Eisenerzförderung, weshalb Japhet Gunst von Hohenstein um Belehnung mit den mudershausener Gruben bittet. - In Bad Schwalbach wechselt man vom evangelischen zum reformierten Bekenntnis. - In Katzenelnbogen erstellt der Kupferstecher Wilhelm Scheffern (--) alias Dilich eine Ortsansicht. - In Allendorf gibt es zwei Eisensteingruben, die Grube Wees und die Grube Kaute in denen Arbeiter aus Allendorf, Berghausen, Dörsdorf, Eisighofen, Munderhausen und aus Berndroth den Eisenstein ins Wispertal bringen, wo er zu Roheisen verhüttet wird. - In Limburg zeichnet der Baumeister Johann Heinrich Dillich (36) die Südseite der Stadt Limburg mit Dom und Stadtbefestigung, wovon er Kupferstiche herstellt. - In Nastätten gibt es das Gasthaus Zur Krone Römerstrasse 25 von xxx Diefenbach.

1604 In Hohenstein lässt der in Kassel geborene hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (32) die mehr als 150 zuvor von den Nassauern zum Teil zerstörte und verwahrloste ehemalige katzenelnbogener Grenzfestung Burg Hohenstein über der Aar wiederherstellen. Die Untergrafschaft ist in hessenkasseler Besitz. - Nastätten hat 163 Begüterte. - In Katzenelnbogen wird das Haus Untertalstrasse 19 erbaut. - In Bad Schwalbach wird im Rahmen der Gegenreformation der katholische Glaube wieder eingeführt. - Der in Schloß Oberlahnstein geborene Herr von Schloß Stein in Nassau Johann Gottfried von und zum Stein (44), verheiratet mit Katharina von Quadt Landscron  (--) wird in Weilburg gräflich nassauer saarbrückener Rat und Oberamtmann. - Mit dem Tod von Daniel von Mudersbach (St) (--), stirbt das Niederadelige Geschlecht der Mudersbacher aus, weshalb der Schwiegersohn Hartmut von Kronberg (St) (--) Burg Hohlenfels erbt. - Der streng calvinistisch erzogene nassaudillenburger Grafensohn Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (14) reist nach Sedan um dort zu studieren. Der gleichalte Sohn seines Halbbruders, sein Neffe Johann Philipp von Nassau Beilstein (St) (14), begleitet ihn. - In Bad Ems geht die Sporkenburg von den nicht mit dem Grafenhaus Nassau verwandten Herren von Nassau an den in Koblenz geborenen Graf Clemens Wenzel Lothar von Metternich (31) über.

1603 Der in Kassel geborene hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (31) heiratet die Grafentochter Juliane von Nassau Dillenburg (St) (16). - In Kördorf, das zu Nassau Diez gehört, gibt es Grenzstreitigkeiten mit Kördorf, das zu Hessen Rotenburg gehört, die mit Ortsbesichtigungen und Rechtsbriefen ausgetragen werden und nicht ausgeräumt werden können. - Der in Schloß Oberlahnstein geborene verwitwete Herr von Schloß Stein in Nassau Johann Gottfried von und zum Stein (43) heiratet Katharina von Quadt Landscron  (--).. - In Katzenelnbogen versucht der Bruder des Besitzers des Burglehens Katzenelnbogen Johann von der Leyen (--) erneut nach 11 jähriger Haft den ehemaligen rückershausener Schultheiß, von der leyener Beamter aber auch als nassauischer Untertan, der seine eigene nassauer Regierung als schelmische Obrigkeit bezeichnet hat, Heinrich Behr (--) aus dem Gefängnis in Kirberg herauszuklagen. In Mudershausen und Schiesheim beginnen zwei jahrzehnte lange Streitigkeiten zwischen Johann Gottfried vom Stein (--) und Bernhard Horneck (--) über die Abgabe des Zehnten.

1602 In Taunusstein Wehen stirbt der in Saarbrücken geborene Graf Johann Kasimir von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (35). - In Bad Schwalbach erbaut der in Kassel geborene hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen-Kassel (St) (30) das Rotenburger Schlößchen Am Kurpark 12. - Die Ehefrau Grafentochter Agnes von Solms Laubach (St) (--) des in Kassel geborenen hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (30) stirbt nach 9 jähriger Ehe. - In Braunfels wird die Grafentochter Amalie von Solms Braunfels als Tochter von Graf Johann Albrecht von Solms Braunfels (St) (39) und Agnes von Sayn Wittgenstein (St) (34) geboren. - In Rettert wird die Besetzung der evangelischen Pfarrstelle nicht mehr vom Kloster Schönau sondern von der Regierung in Idstein bestimmt. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über das Waldgebiet Fuchsenhöhle abgehalten. - In Würges wird eine kaiserliche thurn und taxis Posthalterei eingerichtet. - In Bad Schwalbach wird das Amtshaus im Fachwerkstil erbaut.

1601 In Habenscheid ist die Kirche das Kirchspiel der reichsritterschaftlichen Herrn von Kronberg, womit der Ort Gerichtsort und Zentrum der Herrschaft Schaumburg und des Dorfes Wasenbach ist.

1600 In St Goar wird das Gasthaus Zum Engel von einer Frau geleitet. - In Nassau ist der Adelsheimer Hof (20 17 Rathaus der Verbandsgemeinde) erbaut. - In Katzenelnbogen ist der neue Bartholomäusmarkt eingeführt. - In Holzhausen wird der Pfarrer Wilhelm Colonius wegen seiner lutherischen Glaubens abgesetzt. Er wird durch den reformierten oberhessischen Pfarrer Zacharias Textor ersetzt. - In Schupbach wird Marmor abgebaut. - In St Goar wird auf Burg Rheinfels der in Kassel geborene evangelische landgräflichmoritzer Gesandter und Kammermeister Johann Heugel (47) neuer Rat und Oberamtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen, der aber schon im Folgejahr stirbt. - Hahnstätten wird als Hanstätten geschrieben. - Hahnstätten hat 65 Familien in 60 Häusern als Einwohner. - In Diez gibt es eine Pferdewechselstation der kaiserlichen Thurn und taxis Post, die für den Kaiser auf der Strecke von Frankfurt~Diez~Köln ausschließlich Amtspost transportiert, und deren Boten unter eigenem kaiserlichem Recht stehen und autark sind also selbst in den Städten nicht deren Recht unterliegen, auf der auch frankfurter und kölner Stadtboten und in Messezeiten auch Kaufmannspost, von Kaufleuten angeheuerte Fuhrleute, unterwegs sind. Wie man sich in den engen Gassen verhält regelt in Diez eine Rittordnung. Von Frankfurt kommen die Boten auf dem Mensfelder Kopf an, folgen der Hohen Straße nach Freiendiez, wo sie über die Rudolf-Dietz-Strasse und die Wilhelmstrasse nach Diez und die steinerne Brücke nach Wallmerod Richtung Köln ziehen. Der Mensfelder Kopf funktioniert wie ein Straßenkreuz und wird Strassenspinne genannt. Von Freiendiez bis nach Diez führt die Strecke möglichst hoch am Hang entlang der als Sumpfgebiet gefürchteten Wilhelmstrasse bis zum östlichen Stadttor, dem Mühltor Ecke Wilhelmstrasse/Rosenstrasse. Die Aar fließt noch dort, wo sich die Rosenstrasse befindet in die Lahn, wo es eine Furt gibt. 

1599 Im hessischen Teil von Ems wird eine Schule gegründet. - In Katzenelnbogen gibt es bereits eine Schule. - In Limburg prallt die Kutsche von trierer Kurfürst Lothar von Metternich (St) (48) gegen den Eckpfosten am Haus von Schöffe Jacob Löb Fischmarkt 8 (20 17 Gasthaus bella citta vecchia) weshalb der Rest bis zum Schloss zu Fuß nötig ist. Das Haus wird sogar wegen des schlechten Omens nach dem Tod von Jacob Löb abgerissen und es bildet sich der Begriff Stein des Anstoßes. - In Braubach verlässt die in Simmern geborene kinderlose streng calvinistische hessenrheinfelser Landgrafenwitwe Kurfürstentochter Prinzessin Anna Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (50) nach 16 Jahren ihrem Witwensitz Schloss Phillipsburg, weil sie Johann August von Wittelsbach Pfalz Lützelstein (St) (25) heiratet. - Das Geschlecht Rode von Schwalbach stirbt mit Philipp Rode von Schwalbach im Mannesstamm aus. Das Erbe fällt an die Schenken von Schweinsberg. - Nach sechsjähriger Bauzeit sind an der unteren Lahn bis Diez Leinpfade alias Treidelpfade für Pferde fertig anlegt. - Graf xxx von Nassau Katzenelnbogen (St) (--) kauft in Ungarn und Österreich Pferde, die im Folgejahr ankommen.

1598 In der Niedergrafschaft Katzenelnbogen haben seit der Reformation 13 von 27 Kirchspielgemeinden eigene Schulen. - In Burgschwalbach lässt die seit dem Vorjahr Witwe nassauweilburger Gräfin Erika von Isenburg Birstein (St) (--)  die Wasserleitung zur Burg mit neuen Tonröhren wieder instandsetzten. Sie gebärt nach dem Tod ihres Mannes Graf Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (++) und ein Jahr nach ihrem ersten Kind Grafentochter Anna von Nassau Weilburg (St) (01) ihr zweites Kind Elisabeth Juliane von Nassau Weilburg (St).

1597 Wetter: Pest im Kirchspiel Niedertiefenbach, wobei in Lollschied 55 Menschen sterben. - In Burgschwalbach stirbt Graf Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (27). Seine Witwe Prinzessin Erika von Isenburg Birstein (St) (--) übernimmt die Burg als Witwensitz. Die gemeinsame Tochter Anna von Nassau Weilburg (St) wird geboren. - In Nassau ist die Burg Nassau bereits stark verfallen. - In Burgschwalbach muss jeder Bewohner einmal/Woche Nachtwache halten. - In Balduinstein erbt Graf xxx von Leiningen Schaumburg (St) (--) durch das Aussterben der Hauptlinie mit Graf xxx von Leiningen Westerburg (St) (--).

1596 In Nassau Scheuern wird für Gräfin Maria von Nassau Idstein (St) (--) eine Wasserburg als Witwensitz erbaut. - Der Besitzer von Burg Liebenstein in Kamp Bornhofen Franz Friedrich von Liebenstein stirbt als Oberamtmann von Saarbrücken. - In Burgschwalbach lässt Graf Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (26) den Ort pflastern. - In Katzenelnbogen wird nach dem Tod des in Kassel geborenen hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (49) in Darmstadt das Schloss Katzenelnbogen an den hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (24) übergeben. - In Niederneisen, das ursprünglich ganz dem Kloster Prüm gehörte, sind die Bauern 14 verschiedenen kirchlichen und weltlichen Herren lehn- und dienstpflichtig, wie der Fronhof in Flacht, der zum Florinstift in Koblenz gehört. - In Niederneisen gibt es ein Hubengericht, das die Streitigkeiten zwischen Grundbesitzern und den Pächtern, also Leibeigenen oder freien, aber frondienst- und abgabepflichtigen Bauern verhandelt. - In Katzenelnbogen verkauft Hans Andreas von der Leyen (--) verheiratet mit Juliana Donner von Lohrheim verkaufen für 27.000 Gulden die Burg Katzenelnbogen und die Dörfer Daisbach, Kettenbach, Oberhausen und Niederhausen an den hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (24). Statt der Burg Katzenelnbogen und einer Manngeldrente aus der Kellerei alias Verwaltung Hohenstein will Hans Andreas von der Leyen (--) dem Landgrafen seinen Hof zu Berghausen zu Lehen auftragen. - Der Herr auf Deuernburg alias Burg Maus in St Goarshausen Graf Philipp von Nassau Dillenburg (St) (30) fällt bei Kriegshandlungen in Rheinberg bei Wesel. - In Oberwesel erbt der bacharacher Amtmann Johann Otto von Schönberg (--) Schloss Schönburg bei Oberwesel. - In Idstein stirbt Graf Johann Ludwig von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (29), verheiratet mit der Grafentochter Maria von Nassau Dillenburg (St) (28), der Tochter von Graf Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (60), bei der Taufe seines Sohnes, als er aus dem Fenster der Burg Idstein in den mit Wasser gefüllten Burggraben fällt und ertrinkt.

1595 In Kemel wird der Schullehrer Friedrich Diefenach wegen seines reformierten Glaubens abgesetzt, wonach er in Holzhausen an der Haide neuer Geistlicher wird. - In Flacht wird letztmals das Nachbardorf Heuchelheim erwähnt, danach verödet es. - In Obertiefenbach wird ein Rathaus erbaut, das zum vierherrisches Amt Reichenberg gehört.

1594 Graf Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (24) erhält nach der Erbteilung Burgschwalbach und macht die Burg zu einer seiner Residenzen. - In Kirberg wird der Ort als Flecken bezeichnet, weshalb er keine Stadtrechte mehr hat, aber Sitz des Amtes Kirberg ist, das neben der neuen Stadt auch Bubenheim, Sindersbach, Niederheringen, Ohren, Nauheim, Neesbach und Oberheringen umfasst. - In Strinz-Trinitatsis beklagt sich der protestantische Pfarrer Johann Jäger alias Johann Venator über die mangelnde Gläubigkeit seiner Gemeindemitglieder, die lieber im Wirtshaus alß in der Kirche sitzen. - Der Herr von Schloß Stein in Nassau Johann Gottfried von und zum Stein (34) heiratet Magdalene von Wallbrunn (20).

1593 In Diez beginnt man die Bauten des Schlosses zu dokumentieren, darunter die Wasserleitungen und den Brunnen, was bis ins Folgejahr dauert. - Im Amt Montabaur werden rund 30 Frauen wegen Zaubererei auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In Nastätten müssen Neubürger ein Vermögen von 60 Gulden nachweisen. - Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (57), in dritte Ehe mit der in Berleburg geborenen Grafentochter Johannetta von Sayn-Wittgenstein (St) (32), lässt an der unteren Lahn bis Diez Leinpfade alias Treidelpfade für Pferde anlegen. - In Boppard erhält das Anwesen (20 23 Alter Posthof) Schmuckfachwerknebengebäude und das steinerne Haupthaus zwei Fachwerkeckerker mit geschnitzten Verzierungen.

1592 In Nastätten kommt das Gasthaus Zur Krone in den Besitz der Familie Krone. - In Rückershausen bezeichnet der rückershausener Schultheiß Heinrich Behr (--), der zwar von der leyener Beamter, aber auch nassauer Untertan ist, seine eigene nassauer Regierung als schelmische Obrigkeit im Streit seines Herren und Besitzers des Burglehens Katzenelnbogen Hans Andreas von der Leyen (--) im von seinem Vater begonnen Prozess von 15 62 um seine katzenelnbogener Leibeigenen im Streit gegen die Aushebung von Soldaten durch die Territorialherren Nassau-Weilburg, woraufhin man ihn verhaftet und im Amtssitz Kirberg einsperrt und vor ein nassauisches peinliches Gericht stellen alias Foltern will. Dort bleibt er aber mindestens bis 16 03 eingesperrt. - Mit dem Tod von Graf Konrad von Solms Braunfels (St) (52), verheiratet mit der Grafentocher Elisabeth von Nassau Dillenburg (St) (50), wird der Grafensohn Johann Albrecht von Solms Braunfels (St) (29) neuer Graf von Solms Braunfels. - In Nastätten wird der Klingelbacher Hof Borngasse 14a (20 23 Evangelische Diakonie) ausgebaut und zum Schmuckfachwerkhaus umgebaut.

1591 In Osterspai ist das Schloss Liebeneck der Herren von Liebenstein erbaut. - In Kettenbach wird eine Schule eröffnet. - In Allendorf gibt es zwei Eisensteingruben, die Grube Wees und die Grube Kaute in denen Arbeiter aus Allendorf, Berghausen, Dörsdorf, Eisighofen, Munderhausen und aus Berndroth den Eisenstein ins Wispertal bringen, wo er zu Roheisen verhüttet wird. - In Katzenelnbogen führt der Besitzer des Burglehens Katzenelnbogen Hans Andreas von der Leyen (--) den von seinem Vater begonnen Prozess von 15 62 um seine katzenelnbogener Leibeigenen bis 16 07 gegen den Nachfolger im Territorialbesitz und Bruder des verstorbenen Angeklagten, den in Weilburg geborenen Graf Philipp IV von Nassau Weilburg (St) (49), der seit 15 74 auch Graf von Saarbrücken ist.

1590 In Limburg werden acht elzer Hexenverdächtige hingerichtet. - Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (--) lässt seinen fünften in dritter Ehe mit der Grafentochter Johannetta von Sayn Wittgenstein (St) (--) geborenen nassaudillenburger Grafensohn Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) streng calvinistisch erziehen. - In Nastätten müssen alle Bewohner Nachtwache halten und einen ledernen Feuerlöscheimer besitzen. Nächtliches Dreschen wird verboten.

1589 Der in Weilburg geborene Graf Ludwig II von Nassau Weilburg (St) (24) heiratet die hessenkasseler Landgrafentochter Anna Maria von Hessen Kassel (St) (22). - In Rettert wird ein Taufregister geführt. - In Katzenelnbogen erhalten Gebhard Müller und Hans Jung eine Ausschankgenehmigung für guten und unverfälschten Wein und Bier, die auf Schloss Rheinfels ausgestellt wird. Thomas Herold erhält ebenso eine für Klingelbach und xxx Christmann für Ergeshausen.

1588 In Dörsdorf wird nach 7 jährigem Amt als Schullehrer in Dörsdorf und einem erneuten Examen der Pfarramtsanwärter Maternus Sebastiani neuer Pfarrer in Rettert. - Lohrheim hat 122 Einwohner. - In St Goarshausen nennt sich Graf Philipp von Nassau Dillenburg (St) (22) Herr auf Deuernburg alias Burg Maus.

1587 In Kloster Beselich wird Demuth von Montabaur Äbrissin. - Der ehemalige holzhausener an der haide Pfarrer Gerhard Kröcker Lindanus stirbt an der Pest. - In Schupbach wird aus dem lutherischen Bekenntnis ein reformieres Bekenntnis. - St Goarshausen hat 210 Einwohner in 39 Haushalten, Bad Schwalbach hat 107 Hausgesessene, Herold hat 18 Feuerstätten mit etwa 90 Einwohnern, Gutenacker hat 6 Familien als Einwohner und in Ebertshausen wohnen 7 Familien. - In Klingelbach vererbleiht der hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (40) seinen halben Hof an Thomas Theyssen (--). - In Schönborn Bärbach verleihen der niedergrafschaft katzenelnbogen Oberamtmann Burkhard von Calenberg (40) und der Braubacher Keller alias verwalter Heinrich Grass (--) im Namen des in Kassel geborenen Landgraf Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (49), Landgraf Ludwig (St) (--) und des hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (40) der Landgrafen Wilhelm, Ludwig und Georg von Hessen unter näheren Bedingungen dem Christmann Dechen von Schönborn den Hof Bärbach. - St Goarshausen wird als beschlossener Fleck alias Flecken bezeichnet. Beschlossen bedeutet mit Mauern und Toren, die nachts verschlossen sind.

1586 In Balduinstein stirbt Graf Georg von Leiningen Westerburg Schaumburg (St) (53) auf Schloß Schaumburg. Sein Sohn Graf Georg von Leiningen Westerburg Schaumburg (St) (11) beerbt ihn. Seine Mutter ist die Grafentochter Margareta von Isenburg Birstein (St) (44). - In Mainz kommt es letztmals zu einer Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - In Hahnstätten wird eine Frau der Hexerei angeklagt und in Diez verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In Katzenelnbogen bestätigen der in Kassel geborene Landgraf Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (48), Landgraf Ludwig (St) (--) und der hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (39) dem bleidenstadter Verwalter alias Dechant Gerhard Koeth von Wannscheid (--) und dem Kapitel des Ritterstifts die Belehnung mit dem Schloss Katzenelnbogen.

1585 Die seit 16 Jahren unbewohnte Burg Geroldstein im Wispertal ist eine Ruine. - In Burgschwalbach beurteilt Professor Dr Johann Wolf das Wasser der Römerquelle als gesund und eines trefflichen Sauerbrunnens. - In Bad Schwalbach kommt der sächsische Kurfürst August von Sachsen (St) (59) zur Kur, wonach seine Ehefrau Königstochter Anna von Dänemark (St) (54) an der Pest stirbt und er nur einige Monate später die gernroder Äbtissin anhaltiner Fürstentochter Prinzessin Agnes Hedwig von Anhalt (St) (12) heiratet. Er selbst stirbt noch im Winter. - In Diez errichtet der gräflichnassauer Amtmann Dietrich von Monreal (--) auf den Resten eines gotischen Vorgängerbaus ein repräsentatives Fachwerkhaus in der Pfaffengasse 7, das Haus Monreal. - In St Goarshausen Patersberg wird das Schmuckfachwerkhaus Bendergasse 44 erbaut. - In Katzenelnbogen müssen die Einwohner von Mudershausen Rauchhühner beim Besitzer des Burglehens Katzenelnbogen xxx von der Leyen (--) als Lehnsnehmer abliefern. - Der Besitzer von Gutenacker, der protestantische Ritter Friedrich von Rolshausen (--), verheiratet mit Anna von Ehringshausen (--), stirbt und wird in Kirberg bei Marburg beigesetzt. Auf seinem Epitaph trägt er fast lebensgroß eine mittelalterliche Rüstung mit Halskrause. Seine Großmutter ist xxx von Schutzbar genannt Milchling. Seine Frau, deren Vorfahren aus dem Vogelsberg kommen, ist ebenfalls in einem schmucklosen schwarzen hell gebrämten Mantel mit Puffärmelchen abgebildet, aber noch am Leben. Die Todesdaten werden aus unbekanntem Grund nicht mehr eingetragen. Das Gericht in Katzenelnbogen wird für Gutenacker zuständig. - In Hohenstein wird die Burg Greifenstein, die 200 m nördlich von Burg Hohenstein liegt, vom in Kassel geborenen Landgraf Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (47) an vier Ministeriale der Knebel von Katzenelnbogen erneut vergeben.

1584 In Katzenelnbogen lässt Freiherr Hans Endres von der Leyen (St) (--), verheiratet mit Juliane Donner von Lohrheim (--) neben dem Mosbach Haus auf der Burg Katzenelnbogen ein neues Haus am Südende des Burgfelsens (20 18 Schloss Katzenelnbogen) einstöckig in Stein und mit Sichtfachwerk und Eckercker erbauen. - In Kloster Bärbach bei Schönborn werden die Klostergebäude zerstört. - Katzenelnbogen Berghausen hat 120 Einwohner auf 42 Höfen. Berghausen gehört zum Amt Burgschwalbach. - In Bad Schwalbach müssen die Kurgäste ihre Post bzw Briefe an der  Poststation in Kemel abholen, die an der Fernstrasse zwischen Nürnberg und Antwerpen liegt. - In Burgschwalbach sendet der burgschwalbacher Keller alias Verwalter Philipp Schauss (--) an seinen Territorialherren Graf Albrecht von Nassau Weilburg (St) (47) sechs Krüge Wasser der Römerquelle in Zollhaus. Die Johannisquelle befindet sich nur 40 m entfernt weiter östlich.

1583 In St Goar stirbt auf Burg Rheinfels der in Marburg geborene erste und einzige Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (42), wodurch die Niedergrafschaft Katzenelnbogen bzw der hessische Anteil am Einrich an seinen in Kassel geborenen Bruder Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (51) fällt und Homburg an seinen in Kassel geborenen Bruder Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (36). - In Diez wird das alte Rathaus Altstadtstrasse 1 errichtet. - In Burgschwalbach sieht Graf Albrecht von Nassau Weilburg (St) (46) nach dem badschwalbacher Wasserskandal im Vorjahr die Chance das Wasser der Römerquelle in Zollhaus berühmt zu machen, spricht von ihm sogar als kostbares Nahrungsmittel, wofür er das Wasser, das auf freiem Feld aus dem Boden quillt, als Sauerbrunnen neu fassen lässt und wofür er extra vom kreuznacher Arzt Erhardt Neyphardt (--) ein Gutachten anfertigen lässt, das zum Schluß kommt, das Wasser aus der Römerquelle enthalte alle guten Eigenschaften, die dem Sauerwasser nötig seien, es eben so gut und nit viel geringer als das hochgelobte Langenschwalbacher sei alias das aus Bad Schwalbach. Die Johannisquelle befindet sich nur 40 m entfernt weiter östlich. - In Braubach zieht die in Simmern geborene kinderlose streng calvinistische hessenrheinfelser Landgrafenwitwe Kurfürstentochter Prinzessin Anna Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (34) in ihrem Witwensitz Schloss Phillipsburg ein. Sie besitzt auch Rhens auf der gegenüberliegenden Rheinseite mit dem Königstuhl. - In Frankfurt ist die prunksüchtige und streng calvinistische hessenrheinfelser Landgräfin Kurfürstentochter Prinzessin Anna Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (34) hoch verschuldet und erreicht bei ihrem Bruder, dem neuen calvinistischen Administrator der Kurpfalz Johann Kasimir von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (40), dem Jäger aus Kurpfalz, als Ausgleich dafür, dass Juden wieder pfälzer Geleit erhalten. - Nach dem Tod von Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (42) fällt die Niedergrafschaft Katzenelnbogen an Hessen Kassel. - Nastätten gehört zum Amt Reichenberg. In Bad Schwalbach macht der speyerer Weihbischof Heinrich Fabricius (--) eine Kur, wobei er dem Wasser des Sauerbrunnens als Heilwasser magische Fähigkeiten zuschreibt. - In St Goar wird der Wirt im Gasthaus Zur Lilie Matthias Bauschmann (--) neuer stgoarer Schultheiß, wofür er das Amt als Nachschreiber aufgibt.

1582 Der in Dillenburg geborene Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (46), verheiratet in zweiter Ehe und mit 11 Kindern aus erster Ehe, mit Prinzessin Kunigunde Jakobäa von Wittelsbach von der Pfalz (St) (26), befiehlt die Einrichtung von Kirchspielschulen, mit dem die Bauern aber nichts anfangen können und ihre Kinder nur ungern und unregelmäßig hinschicken. Außerdem lässt er sich von seinen Untertanen dazu drängen ein Hexenmandat zu erlassen, das Hexenprozesse nur noch in den Amtsorten zulässt und auch entlastende Tatsachen zu erforschen sind. Er hält Zauberei grundsätzlich für möglich. - In Schönborn streiten sich Junker Hans Georg von Schönborn (--) und seine Vettern, die Söhne von Hans Wilhelm von Schönborn (--), mit den Dorfbewohnern wegen Faselvieh, Maß-, Weide-, Zehnten-, auch Kirchenangelegenheiten, was erst im Beisein des Kanzlers und der Räte von Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (42) beigelegt werden kann. - In Limburg wird ein hessisches Postbuch vom Postschreiber Melchior Schieferstein (--) geführt. - In Bacharach wird der kurpfälzischer und kurbrandenburgische Feldobrist und Hofmeister des spätern Winterkönigs Hans Meinhard von Schönberg als Sohn des Feldmarschall von Pfalzgraf Kasimir (St) (--) und zugleich bacharacher Amtmann Meinhard von Schönberg (52) geboren.

1581 Die ungeliebte, prunksüchtige und streng calvinistische hessenrheinfelser Landgräfin Kurfürstentochter Prinzessin Anna Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (32) wird von einem Attentäter auf offener Landstrasse beschimpft, in den Arm geschossen und mit dem Pferd umgeritten. Ihr Ehemann Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (40) ist ihr hörig. Die Landgräfin pflegt eine aufwändige Renaissancehofhaltung. Sie liebt Musik, Theater und Festlichkeiten. - In Bad Schwalbach behauptet der Entdecker der Heilkraft der badschwalbacher Quellen, der in Bergzabern geborene Arzt und Apotheker Jacobus Theodorus (59) alias Tabernaemontanus in seinem Buch Neuw Wasserschatz, dass das Wasser der Stahlbrunnenquelle am Kurpark/Reitallee Hautausschläge verursacht, weshalb der Brunnen den Namen Grindbrunnen erhält und fast 200 Jahre lang gemieden wird und nur der Weinbrunnen zum Trinken und der Brodelbrunnen zum Baden genutzt wird. - Die in Boppard geborene entführte Sexskalvin des in Kerpen geborenen hundertfachen Serienmörders Christman Gniperdoliga oder Groperunge, der all seinen Bekannten vorgaukeln kann sich als Geist unsichtbar machen zu können, verrät auf ihrem ersten unbeaufsichtigten Gang in die Stadt nach 6 Jahren Gefangenschaft erst nach gutem Zureden, als sie spielende Kinder sieht, ihren Entführer Christman Gniperdoliga, der alle ihre gemeinsamen Kinder getötet hat. Er hält sich in einem Bergwerksstollen in Bernkastel mit seiner Beute von 70.000 Gulden versteckt, wo er aufgespürt wird. Er wird in Bernkastel gerädert, was er noch neun Tage überlebt. - In Dörsdorf gibt es eine Schule. Lehrkräfte sind der Kleriker, die auf ein Pfarramt warten.

1580 Hexenverfolgung in der Gegend von Marienfels. - Klingelbach gehört zum Kirchspiel Katzenelnbogen. - In Bacharach ist der alte Templerhof eine Poststation.

1579 In Nastätten kauft Hans Reinhard von Klingelbach ein Bauerngut (19 03 Kaiser Wilhelmheim).

1578 Kaub hat 90 Bürger nicht Einwohner. - In Klingelbach wird der obere Hof von Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (37) zur Hälfte an Johann von Klingelbach (--) verlehnt. - In Diez wird die aus Hahnstätten stammende im Vorjahr der Hexerei bezichtigte Frau wegen Hexerei verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In Nastätten ist Reinhard von Klingelbach (--) im Besitz des Klingelbacher Hof Borngasse 14a (20 23 Evangelische Diakonie), der danach auch öfters nastätter Schultheiß wird. - In St Goarshausen wird in der Burg Maus das Inventar aufgelistet (NA). - In Bacharach wird der Arzt Arnold Weickard geboren.

1577 In Kloster Beselich wird Ida von Wied Verweserin. - Nastätten hat 108 Hausgesessene. - In Hahnstätten wird eine Frau der Hexerei angeklagt. - In Flacht gibt es Schulunterricht.

1576 In Hahnstätten wird Zollhaus nassauidsteiner Zollgrenze im Amt Burgschwalbach. - In Katzenelnbogen müssen die Einwohner von Mudershausen Rauchhühner beim Besitzer eines katzenelnbogener Burglehens Melchior von der Leyen (--) als Lehnsnehmer abliefern.

1575 In Altwied werden 9 Hexen verbrannt. - In Idstein stirbt die Grafentochter Eva von Nassau Beilstein (St) (--) im Benediktinerkloster Walsdorf. - Eine in Boppard geborene Frau wird vom in Kerpen geborenen hundertfachen Serienmörder Christman Gniperdoliga oder Groperunge, der all seinen Bekannten vorgaukeln kann sich als Geist unsichtbar machen zu können, entführt und zu seiner Sexsklavin gemacht. Er tötet ihr erstes gemeinsames Kind sofort nach der Geburt. - In Kaub wird das Gasthaus Zum goldenen Hirschen Hochstrasse 15 im Schmuckfachwerkstil erbaut. - Bei Obertiefenbach gibt es die Plätzermühle.

1574 In Altwied wird die Hexe Zey aus Leubsdorf wegen Zauberei und Teufelsbuhlschaft alias Sex mit dem Teufel auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. - In Bingen wird auf der Stromburg der kurpfälzische Amtmannssohn und Reitergeneral der Protestanten Hans Michael Elias von Oberntraut geboren. - Der Herr von Schloß Stein in Nassau Christoph von und zum Stein in Nassau (--), verheiratet mit Margarethe von Nassau (--), stirbt in Frankreich. Sein Sohn Johann Gottfried von und zum Stein (--) erbt. - Die nassauweilburger Gebiete werden von Saarbrücken aus verwaltet. - In St Goar ist Johann von Klingelbach (--) Hofmeister von Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (33) auf der Burg Rheinfels. - In Braubach wird die Burg zur Unterscheidung von der neuen Burganlage Philippsburg am Rheinufer Sankt Marxpurgk und Markusburch genannt.

1573 In Oberlahnstein beginnt eine zweijährige Hexenverfolgungswelle.

1572

1571 In Braubach ist mit der Fertigstellung der Burg Philippsburg als Residenz die Funktion der Burg Marksburg als Adelssitz vorbei. - In Katzenelnbogen besitzt Hans Andreas von Klingelbach ein Anwesen neben der Burg (20 21 Stadthalle). - In Katzenelnbogen Oberfischbach wird der Herr xxx von Klingelbach (--) neuer Lehnsnehmer. - In Katzenelnbogen schenkt Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (30) den Brüdern Johann von Klingelbach (--), Adam von Klingelbach (--), Hans Andreas von Klingelbach (--) und Reinhard von Klingelbach (--) den sogenannten alten Gräbenplatz, zu dem ein Bach fließt. Hans Andreas von Klingelbach (--) kauft in Katzenelnbogen am Burghain einige Gärten. - In Katzenelnbogen wird eine Schule eröffnet.

1570 Auf Burg Ardeck lebt Junker Walter von Dirz mit seiner Köchin Margaretha von Fachingen in öffentlicher Hurerey. - In Schönborn Bärbach vererbleiht Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (29) sein Hofgut Bärbach an Kuntz Schnatz von Schönborn (--).

1569 Mit dem erbenlosen Tod des letzten Besitzers von Burg Geroldstein im Wispertal Hedderich von Geolstein fällt die Burg an Hessen zurück und verwahrlost. - Der in Marburg geborene erste hessenrheinfelser Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (28) heiratet die in Simmern geborene Kurfürstentochter Prinzessin  Anna Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (20). - In Geroldstein im Wispertal fällt die Burg Geroldstein mit dem Aussterben der Familie von Geroldstsein an Hessen zurück. Sie beginnt zu verfallen. - In Geroldstein im Wispertal wird nach dem Tod von Hedderich von Gerolstein die mainzer Burg Haneck nicht mehr bewohnt. - Bad Schwalbach wird anerkannter Kur- und Badeort. - In Bad Ems hält sich Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (54) zur Kur wegen eines Katarrhs auf. Er macht Schwitzbäder und Fußbäder woraufhin seine Beine anschwellen. Er nimmt zunächst ab, danach aber schnell stark zu. Der Hustenschleim wird als Reinigung der Krankheitsmaterie interpretiert, der sich in den Beinen absetzt. Er wird genötigt viel Wasser zu trinken. Holtzwasser aus dem Guajakholz sei wegen des Harnbrennes nicht ratsam. Destilliertes Guajakholz, das der Kurfürst oftmals als Schnaps im morgentldlichen Wein trinkt solle aber 3 Wochen lang genommen werden. Er ist mit dem Verlauf der Kur unzufrieden. - In St Goar erzwingt der Stadtrat vom hessenrheinfelser Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (28) das Privileg, keine Juden in der Stadt dulden zu müssen.

1568 Kloster Beselich wird aufgehoben, die Gebäude in ein Landeshospital umgewandelt. In Kloster Beselich wird Sophie von Runkel Verweserin. - In Bad Schwalbach lässt der in Marburg geborene erste hessenrheinfelser Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (27) die badschwalbacher Mineralwasserquellen durch Tabernaemontanus einfassen. - In Braubach baut der in Marburg geborene erste und noch unverheiratete hessenrheinfelser Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (27) einen Witwensitz für seine Zukünftige, Schloss Philippsburg. - In Kamp Bornhofen wird die baufällige kurtrierische Burg Sterrenberg als unbewohnt bezeichnet. - In Lohrheim gibt es eine Herberge.

1567 In Schönborn wird das Kloster Bärbach aufgehoben. - In Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - In Limburg wird das Haus der sieben Laster in der Brückengasse 9 renoviert und mit auffälligen Fratzen verziert. - Katzenelnbogen fällt an den hessenrheinfelser Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (26). - In Kloster Bärbach ist das Kloster an den zweitjüngsten Landrafensohn hessenrheinfelser Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (26) übergegangen. Die Gefälle alias Einkünfte dienen dem Unterhalt des Spitals im Kloster Gronau und für die neuen Pfarrer. Die Weingärten in Cramberg und Steinsberg und auf anderen Gütern werden verkauft. Das Kloster Bärbach wird als herrschaftlicher Wirtschaftshof verpachtet, wodurch die Kirche nicht mehr benutzt wird und verfällt. Die bärbacher Klostermühle, das Kloster und die Klosterhöfe vor dem Kloster werden separat verpachtet. Der formale Besitz des Klosters Bärbach, der Hof Schauferts wird ebenfalls als herrschaftlicher Wirtschaftshof verpachtet. - In Burgschwalbach kauft Junker Philipp Rode den Brederhof alias Weilnaushof vom kurmainzischen Hofmarschall Philipp von Bicken. - In Obernhof wird das besonders schmale Fachwerkhaus Hauptstrasse 5 erbaut.

1566 In Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - In Kloster Bärbach werden die letzten verbliebenen Nonnen abgefunden und zum Verlassen des Klosters gezwungen, darunter die zeuzheimer Catharina Hilt, die als Kleinkind von ihren Eltern ohne Geldleistungen dem Kloster übergeben wurde und nun 12 Gulden zum Verzicht und Abzug erhält. Der hessische Landgraf Philipp von Hessen der Großmütige (St) (62) beschreibt den Orden des Klosters Bärbach als verdächtig, ärgerlich und Gottes Wort ungemäß und schafft ihn ab. Die Bewirtschaftung wird von einem landgräflichen Keller alias Verwalter übernommen. - In Balduinstein wird in Hausen hoch über der Burg Balduinstein ein Friedhofsgelände angelegt.

1565 In Schupbach wird die Reformation eingeführt. - In Miehlen geht die Burg Miehlen an Freiherr xxx vom Stein (St) (--), der in Nassau wohnt, über.

1564 Mit dem Diezer Vergleich, einem Vertrag zwischen dem protestantischen Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (28) und dem katholischen trierer Erzbischof Johann VI von der Leyen (55), der weder Priester ist noch zum Bischof geweiht wurde, fällt Aull und Niederselters an Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (28), der dort die Reformation einführt. - In Diez wird von Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (28) die Lateinschule in der Pfaffengasse gegründet. - Landgraf Philipp von Hessen (St) (60) befiehlt seinem marburger Statthalter einen Hofgerichtsrat nach Katzenelnbogen zum Märkerding des Forst Fuchsenhöhle zu schicken. - In Allendorf vererbleiht Landgraf Philipp von Hessen (St) (60) seinen Hof an Diel von Ebertshausen (--) und Johann von Cramberg (--), was auf Burg Rheinfels beurkundet wird. - In Hohenstein ist Lenhart Kämpfer hessischer Landschreiber und Keller alias Verwalter. - Mit dem Diezer Vergleich wird die Dreiherrschaft aus Hessen, Nassau-Dillenburg und dem Erzbistum Trier beendet und Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (28) übernimmt die Herrschaft. Außerdem erhält er fast die gesamte Grafschaft Diez. - Friedrich von Rolshausen ist Hofmarschall des hessischen Landgraf Philipp von Hessen (St) (60), dem die Niedergrafschaft Katzenelnbogen gehört. - In St Goar wird der mit einer Sara (--) verheiratete Wirt im Gasthaus Zur Lilie Matthias Bauschmann (--) neuer Nachschreiber. - In Taunusstein Neuhof übergibt Graf Philipp II von Nassau Idstein (St) (48) Burg Neuhof an seinem Bruder Balthasar von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (44), der die Erbtochter Margareta von Isenburg Büdingen Dreieich Offenbach (St) (22) heiratet, die in Offenbach lebt.

1563 In Nassau wird einer der beiden Amtsmänner, die gemeinsam die nassauwalramischen Gebiete ua Miehlen verwalten, entlassen und ein jährlicher Wechsel zwischen Nassau-Idstein und Nassau-Weilburg eingeführt. - In Nassau wird das Siechenhaus alias Hospital überflüssig und zu einem Schulhaus umfunktioniert.

1562 In Strinz-Trinitatis lässt Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (26) eine Dorfschule eröffnen. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (26) antwortet mit einem Brief aus Büttenpapier mit einem gekrönten Adler als Wasserzeichen seinem lieben Herrn Vatter Graf Reinhard von Solms und Münzenberg (St) (71), dem ingolstädter Festungsbaumeister und katholischen kaiserlichen Feldmarschall, und gibt ihm die gewünsten guttwillig erbietten und begerten ...... Instruction .... bereister sachen halben, der gerade sein zweites Werk Kriegsordnung fertiggestellt hat und noch im selben Jahr stirbt. - In Mudershausen, Burgschwalbach, Dörsdorf und Berghausen lässt der Territorialherr des Amtes Burgschwalbach, der protestantische Graf Albrecht von Nassau Weilburg (St) (25) Soldaten ausheben, wogegen sich deren Besitzer Melchior von der Leyen (--), verheiratet seit 15 48 mit Magdalena von Ingelheim (25), dem die abgebrannte Burg Katzenelnbogen gehört, wehrt und behauptet sie würden ihm lehensmäßig gehören, weil sie zum Burglehen Katzenelnbogen gehören, woraufhin Graf Albrecht von Nassau Weilburg (St) (25) ihnen einfach ihr Vieh pfändet, woraufhin Melchior von der Leyen (--) und in Wetzlar vor dem Reichskammergericht einen Zivilprozess beginnt, der bis 15 94 dauert. Damit der Prozess nicht im Falle seines Todes platzt, bestimmt er für seine minderjährigen Kinder sogar noch die Vormünder, den katholischen mainzer Dompropst Johann Andreas Mosbach von Lindenfels, den katholischen koblenzer Amtmann Johann von der Leyen, Marsilius von Ingelheim und Johann Vogt von Hunolstein. - Der Besitzer von Burg Hohlenfels beginnt Daniel von Mudersbach (--) will nicht hinnehmen, dass die Gemeinde Hahnstätten auf seinem Land ihr Vieh hütet und besondere im Birkenwald Holz schlägt, und beginnt einen jahrelangen Streit.

1561 In St Goar bricht im Gasthaus Zum Helm ein Feuer aus, das ua auch das Gasthaus Zum Engel und das Gasthaus Zur Lilie erfasst. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (25), der Graf von Nasssau-Dillenburg, Katzenelnbogen, Diez, Siegen und Hadamar ist, erbt nach dem Tod von Graf  Johann III von Nassau Beilstein (St) (61) auch Beilstein. Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (25), schreibt einen Brief an Graf Reinhard von Solms (St) (25), in den er ihn als wohlgeborenen Herrn Reinhard Graf zu Solms und Herr zu Müntzenberg betitelt.

1560 Die Parteiung zwischen Lutheranern und Reformierten wird schroffer. - In Flacht übernimmt der in Saffig bei Andernach geborene katholische trierer Erzbischof Johann VI von der Leyen (St) (50) mit dem Fronhof nun auch die anderen Güter des katholischen koblenzer Domstifts. - In Lohrheim ist der Wein so sauer, dass man beginnt den Weinbau aufzugeben.

1559 Eine neue Bergordnung für nassauische Gebiete wird erlassen. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (23) stellt sein erstes Werk Kriegsregierung fertig. - Graf Konrad von Solms Braunfels (St) (23) heiratet die Grafentochter Elisabeth von Nassau Dillenburg (St) (--) und Schwester von Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (23). - Graf Wilhelm von Nassau Dillenburg (St) (72) der Reiche erlässt die Nassauische Bergordnung. - Der Besitzer von Bacharach, der in Amberg geborene pfälzer Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (57), stirbt kinderlos.

1558 In Balduinstein wird Johann von Hausen (--), der über dem Ort in Hausen wohnt, neuer Schultheiß von Balduinstein. - In Hahnstätten gibt es einen Schullehrer. - Der in Marburg geborene und seit dem Vorjahr alleinige Besitzer der Niedergrafschaft Katzenelnbogen und hessische Landgraf Philipp von Hessen (St) (54) beurteilt nach der im Vorjahr wegen einer Beschwerde ausbezahlten Botenlöhne die Poststation für niederkatzenelnbogener Amtspost in Katzenelnbogen als überflüssig, weswegen er dem rotenburger Schenk Reinhard befiehlt, die Postroute Alten-Katzeneinbogen alias Katzenelnbogen~Gießen aufzugeben und nur noch in dringenden Fällen einen reitenden Boten nach Gießen zu schicken, wo die Amtsbriefe dann weiterbefördert werden. - In St Goar ist der mit einer Sara (--) verheiratete Matthias Bauschmann (--) Wirt im Gasthaus Zur Lilie. - In Bacharach zwingt der in Amberg geborene neue pfälzer Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (56) seit 15 Jahren kinderlos verwitwet mit seiner Cousine Susanne von Wittelsbach Bayern (St) (++) zwei Jahre nach der Einführung der Reformation, das Kölner St Andreasstift alle ihre katholischen kirchlichen Güter und Rechte an ihn zu verkaufen.

1557 In Schloss Schaumburg richtet Graf Georg von Leiningen Westerburg Schaumburg (St) (24) seine neue Residenz ein. - Katzenelnbogen wird hessisch. - Der in Marburg geborene hessische Landgraf Philipp von Hessen (St) (53) wird in einem Vergleich im Katzenelnbogener Erbfolgestreit zum alleinigen Eigentümer der Niedergrafschaft Katzenelnbogen erklärt. Seine Amtsbriefboten beschweren sich erfolgreich wegen der säumigen Löhne, die von den Beamten nicht ausgezahlt wurden, wofür tatsächlich 1.000 Gulden bereitgestellt werden, die aus der Tranksteuer finanziert werden. - In Miehlen wird eine Schule im Frühmesserhaus in der Kirchgasse gegründet. - In Katzenelnbogen bevollmächtigt Claus Scholass (--) und seine Frau vor dem Gericht den Junker Dietrich von Klingelbach (--) gegen die Zusicherung lebenslänglicher Leibzucht zur Erhebung aller im Erzstift Trier gelegenen Erbgüter des in jungen Jahren außer Landes gezogenen Bruders des Claus namens Johann Scholass (--).

1556 Der Herr von Schloß Stein in Nassau Christoph von und zum Stein (--) heiratet in Koblenz Margarethe von Nassau (--), die Tochter von Johann von Nassau und Margarethe von Schöneck (--). - Der in Saffig bei Andernach geborene katholische Johann VI von der Leyen (St) (46) wird neuer trierer Erzbischof, obwohl er weder Priester ist noch zum Bischof geweiht wurde. - Landgraf Philipp von Hessen (St) (52) befiehlt für die Bewirtung des in Wien geborenen böhmischen König Maximilian II von Habsburg (St) (29) und seiner Frau neben zwei Fudern je 1.000 Liter guten rheinisch Weins auch Fleisch, Fisch und darzu Salmen alias Lachse. - In Bacharach führt der in Amberg geborene neue pfälzer Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (54) seit 13 Jahren kinderlos verwitwet mit seiner Cousine Susanne von Wittelsbach Bayern (St) (++) die Reformation ein, wodurch er sich aller kirchlicher Besitzungen bemächtigen kann.

1555 In Holzhausen an der Haide wird der ehemalige katholische klostereberbacher Mönch Heinrich von Hattenheim Geistlicher der evangelischen Gemeinde. - In St Goar erhält  der Oberamtmann der Niedergrafschaft xxx (--) den Befehl für Fährmann Hans (--) einen neuen Nachen zu kaufen, der auch als Fährschiff genutzt werden soll, wofür er vom Spital 18 Gulden leihen soll, die Fährmann Hans (--) dreimal jährlich mit 8 Gulden abzahlen soll, damit das Spital auch noch etwas Gewinn macht. 

1554 Wetter: Pest in Marburg. - In Gutenacker erhält das hessenkasseler Dorf 27 Jahre nach den Herren von Allendorf wieder einen adeligen Lehnsnehmer, Ritter Friedrich von Rolshausen (--), verheiratet mit Anna von Ehringshausen (--). - In Dausenau wird ein kleines Fachwerkhaus Kirchgasse 5 erbaut. - In St Goar ist der Fährdienst mit der Gierfähre wieder eingestellt. Der Fährdienst wird wieder mit Nachen bewältigt, die mit Segeln ausgestattet sind und gelegentlich an Seilen von Ufer zu Ufer gezogen werden. Die Fähre befindet sich nicht vor der Stadt, sondern unmittelbar unterhalb der Burg Rheinfels am Hafen für den direkten Zugang zum Grundelbachtal und auf der stgoarshausener Seite zum Hasenbachtal, das 800 m nördlich des stgoarshauser Stadttores nach Nastätten führt.

1553 In Idstein wird Wilhelm von Stockheim (14) Amtmann der Grafschaft Idstein.

1552 Das Untergericht Marienfels, bestehend aus 3 Schultheißen und 7 Schöffen ist für die Dörfer Denighofen, Hunzel, Geisig, Dessighofen, Kehlbach, Nieder- und Oberbachheim, Winterwerb, Ehr, Eschbach, Weyer, Berg, Bettendorf, Obertiefenbach, Singhofen und die Höfe Gutenau, Bubenborn und Spriestersbach zuständig. - In Balduinstein wird in einer vierten Bauphase Burg Balduinstein umgebaut, wobei der Palas zum zweiten Mal aufgestock wird und damit die südlichen Burgbereiche um in ihm zu wohnen. - Kloster Eberbach wird geplündert. - In Nassau hat es der junge neue protestantische Pfarrer xxx (--) geschafft, den Menschen einzureden, dass sein katholischen Kollege ein Menschenfresser ist, und sich über ein Verbot der katholischen Messen zu freuen, wo nach päpstlicher Anweisung weiter während der Eucharistie bzw Abendmahl Jesus Christus tatsächlich in Form von Brot und Wein gegessen werden muss und nicht wie sie neu interpretieren, nur symbolisch. Weil auch ihr katholischer Pfarrer xxx (--) die Vergebung von Sünden wie üblich zu seiner eigenen Finanzierung über Jahrzehnte zu einem einträglichen Geschäftsmodell gemacht hat und sich dadurch nur noch reiche Gemeindemitglieder einen Platz im Himmel leisten können, lässt sich die arme Bevölkerung gerne dazu anstiften, ihn und seinen Kaplan zu ächten, sogar gewaltsam zu vertreiben und mit einem neu eingeführen Ritual gemeinsam zu beichten und sich damit von ihrem Landesherrn Landgraf Philipp von Hessen (St) (48) als neuem staatlichherrschaftlichen Kirchenoberhaupt die Angst vor der Hölle nehmen zu lassen, der beginnt den Besitz der katholischen Kirche für sich persönlich einzuziehen und seine Truppen damit zu finanzieren.

1551 In Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - Die Burg Gerolstein im Wispertal wird von der Familie von Geroldstsein bewohnt. - Graf Philipp III von Hanau Münzenberg (St) (25) heiratet die Grafentochter Helena von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (23), deren Großmutter Ottilie von Katzenelnbogen (St) (++) war. - In St Goar wird der in Nastätten geborene ehemalige nastättener Pfarrer, ehemalige badschwalbacher Pfarrer und Superintendent des Amtes Hohenstein und der Herrschaft Eppstein Antonius Forst (54) neuer evangelischer Superintendent der Grafschaft Katzenelnbogen und stgoarer Pfarrer, wo er sieben Jahre später stirbt. - In Oberwesel wird auf der Ganerbenburg Schönburg Simon Rudolph von Schönburg als Sohn von Friedrich von Schönburg (--) und Clara von Franckenstein (--) geboren, die eine Tochter von Georg von Franckenstein (++) und der Clara von Sternenfels (--) von Burg Franckenstein im Odenwald ist.

1550 In Attenhausen wird die Waldschmiede mit Schleifmühle Waldtschmidtmühle am Dörsbach als Ölmühle genutzt. - In Lollschied wird der Wappenbaum gepflanzt. - In Diez verklagt xxx von der Leyen (--) seinen Leibeigenen xxx (--) und dessen Familie wegen Ungehorsams vor Gericht. - In St Goar gibt es ein Gasthaus Zum bunten Löwen. - In Oberwesel stirbt auf der Ganerbenburg Schönburg Friedrich von Schönburg (66), dessen Eltern Adam von Schönburg auf Wesel (++) und Guda von Wallbrunn (++) waren, ungewöhnlicherweise als alleiniger Besitz. Er vererbt an seine Söhne Friedrich von Schönburg (--) und Meinhard von Schönburg (--).

1549 In Lohrheim werden die Güter und Wiesen von Philipp von Lohrheim (--) von xxx von Rheinberg (--) übernommen.

1548 In Limburg entsteht das Limburger Stadtbuch Ordenung der Oberkeit, in dem die Rechtsbestimmungen der Stadt von Stadtschreiber Georg Rauscher zusammengefasst werden. - In Kloster Bärbach verleiht Äbtissin Irmgard von Staffel den Klosterhof an den schönborner Peter Schnatz und dessen Frau Mergen auf 12 Jahre gegen die Hälfte des Ertrags.

1547 In Bacharach wird Graf Hermann V von Wied (St) (70) Schirmherr der neu gegründeten  Gesellschaft der edlen lebendigen selbst gehenden Wasserkunst. - Graf Bernhard III von Solms Braunfels (St) (79) stirbt, wodurch sein in Burg Braunfels geborener Sohn Philipp von Solms Braunfels (St) (53) verheiratet mit Anna von Tecklenburg (St) (--) neuer Graf von Solms Braunfels wird.

1546 In Lorch baut Johann Hilchen von Lorch (62) rechts neben seinem Fachwerk Geburtshaus das neue schloßartige Hilchenhaus Rheinstrasse 48, dessen Mittelerker auf Säulen ruht. - In Hahnstätten gibt es eine Walkmühle für die Wollweber und Tuchmacher.

1545 In Burgschwalbach ist die Wasserleitung zur Burg kaputt, weshalb man mit Eseln Trinkwasser aus dem Palmbach zur Burg hochtransportiert, was 53 Jahre so bleibt.

1544 In Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - In Elville wird Friedrich von Stockheim (35) Vitztum im Rheingau. - In Kloster Bärbach bittet die Äbtissin Irmgard von Staffel den hessischen Landgraf Philipp von Hessen der Großmütige (St) (40) erfolgreich im Kloster Bärbach bleiben und einige Kinder vom Adel zu sich nehmen zu dürfen. - In Burgschwalbach bewohnt Eydell von Waldmannshausen die Burg. - In Nassau Bergnassau wird die Rezeptur (20 22 Hotel Lahnromantik) Bezirksstrasse 9 erbaut. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen ist der protestantische Pfarrhof und die Kirche, in der bereits mehrmals Balken von der Decke gefallen sind, in einem desaströsen baulichen Zustand, wofür das eigentlich katholische Kloster Arnstein bezahlen soll. - In Miehlen gehen die klosteraffolderbacher Besitzungen mit dem Hof Affolderbach an das nassauer Benediktinerinnenloster Walsdorf bei Idstein über, in Nastätten das Schmuckfachwerkhaus (20 23 Evangelische Diakonie) in der Borngasse 14a. - In Mudershausen erlaubt Enders von der Leyen (--), dass seine Leibeigenen Margret aus Mudershausen (--) gegen Lisabet (--), die in Hohlenfels lebt, getauscht wird.

1543

1542 In Katzenelnbogen wird ein neues Gerichtsbuch angelegt. - In Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - In Nastätten hat die Schafherde 1.133 Tiere. - Der ehemalige hessische Militär Heiderich von Calenberg (58) verlässt nach dem Tod des in Homberg Efze geborenen 11 jährigen evangelischen Superintendenten, Visitator der Niedergrafschaft und stgoarer Stadtpfarrer Gerhard Ungefug (52) als Oberamtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen nach 11 Jahren seine Residenz Hohenstein und geht ins Braunschweigische. - In Egenroth wir das katholische Kloster Gronau in ein Hospital umgewandelt. Es besitzt in Reckenroth einen Wirtschaftshof, der in Hospitalhof umbenannt wird.

1541

1540 Wetter: Hitze und Dürre. - Burg Katzenelnbogen brennt vollständig aus alias nieder. - In Limburg ist der in Limburg ansässige Philipp von Walderdorff (33) durch seine Heirat mit Eva von Diez (--) im Besitz einer mittelalterlichen Anlage (20 18 Walderdorffer Hof).

1539

1538 In Dietkirchen wird der Lubentiusmarkt gefeiert.

1537 Der Herr des Zehnthofes später Schloß Stein in Nassau Engelbrecht von und zum Stein (--) verheiratet mit Margaretha von Greiffenclau Vollrads (--), stirbt. Engelbrecht von und zum Stein in Nassau (--) ist Amtmann in Schloß Molsberg. - In Hohenstein bezieht der ehemalige hessische Militär Heiderich von Calenberg (47) als Oberamtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen die Burg Hohenstein.

1536 Burgschwalbach wird vom in Marburg geborenen hessischen Landgraf Philipp von Hessen (St) (32), der Großmütige, an den in Neuweilnau geborenen Graf Philipp III von Nassau Weilburg (St) (32) getauscht und von diesem reformiert. - Der in Bad Bergzabern geborene Gelehrte Tabernaemontanus (14) bestätigt den Quellen von Niederselters eine heilende Wirkung. - Das Kloster Bärbach verkauft Land an den Ardecker Hof. - In Frankfurt bringt der in Hadamar geborene Verleger Christian Egenolff (34) das Naturbuch mit 46 Seiten von Conrad Mengenberger mit 113 Kochrezepten heraus. - Nassau erhält als Abfindung aus dem Katzenelnbogener Erbfolgestreit 600.000 Gulden Abfindung, das Amt Burgschwalbach mit Berghausen, Dörsdorf und Eisighofen. - In Bad Schwalbach wird eine Polizeiverordnung für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen betreffend Gewinnung, Verarbeitung und Verkauf von Wolle verfügt. 2 Bürger haben eine Walkmühle angelegt. - In Kloster Bärbach tragen die Nonnen keinen Habit mehr. - In Nastätten verpachtet das Zisterzienserinnenklostr Affolderbach ihren Stadthof in der Borngasse 14a (20 23 Evangelischen Diakonie) an Adam von Chirdorff (--). Acht Jahre später gibt es das katholische Kloster nicht mehr.

1535 In Burg Sooneck am Rhein stirbt Philipp Melchior von Waldeck (--), wodurch der Mitbesitzer der Burg die Familie von Breidbach Bürresheim erbt und die Burg alleine übernimmt. - In der Esterau wird in einem Bergbaustollen eine Wettertür eingebaut. - In Bad Ems wird der Alltag beschrieben Vom ymsser Bad / was natur es in im hab.

1534 In Holzhausen an der Haide wird der ehemalige katholische Priester Matthias Keyer (--) alias Caesar Geistlicher der evangelischen Gemeinde. - In Bad Schwalbach wird Sebastian Ligarius (--) erster evangelischer Pfarrer. - Die stgoarer oder st goarshausener Fischer Philipp Grieffen (--) und Paul Mor (--) haben den Fangplatz Werben.

1533 Der Oberamtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen Heidenreich von Kalenberg (--) vermittelt einen Vertrag zwischen Johann von Schönborn (--) und den  schönborner Dorfbewohnern über die beiderseitigen Rechte. - In Diez stirbt der diezer Vogt Johann von Dehrn (--).

1532 In Katzenelnbogen erscheint vor dem Gericht ua Junker Dietrich von Klingelbach. - In St Goarshausen wird in der Burgstrasse 7 das alte Rathaus (20 14 Gasthaus Altes Rathaus) erbaut und bis 18 47 als Rathaus und Schule genutzt. - In Gutenacker erhält das Dorf mit dem nastättener Schultheiss Peter Stapel (--)  einen neuen Lehnsnehmer, der bis zu seinem Tod vom hessischen Landgraf Philipp von Hessen der Großmütige (St) (28) damit belehnt wird. Es gehört zu Katzenelnbogen und zum Amt Hohenstein. - In Miehlen ist Johann von Miehlen (--)  genannt Dieblich letzter nachgewiesene Ritter von Miehlen. - In St Goar nutzt der hessische Landgraf Philipp von Hessen der Großmütige (St) (28) eine fliegende Brücke alias Längsseil-Gierfähre, mit der man viel schneller als bisher mit Hilfe mehrerer Ruder den Rhein überqueren kann, die eine auf mehreren Nachen montierte große Plattform ist und an einer mittig im Rhein befestigten und auf kleinen Bötchen befestigten Eisenkette hängt, wofür er den stgoarer Schiffmann Peter Menges (--) zum Schiffbrückendiener mit einem jährlichen Sold von 10 Gulden ernennt und dieser ein Hofkleid alias Uniform erhält. Die Fähre befindet sich nicht vor der Stadt, sondern unmittelbar unterhalb der Burg Rheinfels am Hafen für den direkten Zugang zum Grundelbachtal und auf der stgoarshausener Seite zum Hasenbachtal, das 800 m nördlich des stgoarshauser Stadttores nach Nastätten führt.

1531 In Limburg stirbt Magdalena von Reiffenberg (--) als Frau des Herrn von Schloß Stein in Nassau Dietrich von und zum Stein (--). Magdalena ist die Tochter von Marsilius von Reiffenberg (--) und Gisela Frey von Dehrn (--). - Der ehemalige hessische Militär Heiderich von Calenberg (47) wird Oberamtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen sind der protestantische Pfarrhof und die protestantische Kirche, die aber vom katholischen Kloster Arnstein finanziert werden, in baufälligem Zustand.

1530 In Limburg macht ein Postbote auf der Strecke Frankfurt~Köln eine Pause. - Nastätten gehört zum Amt Reichenberg. - In Diez kauft Nassau Dillenburg den eppsteiner Anteil alias ein Viertel der Burg Diez von den Grafen von Königstein. - In Nassau gibt es einen Kaplan auf der Burg Nassau. - In Bad Schwalbach darf die Stadt einen Wochenmarkt abhalten. - Der in Hadamar geborene Christian Egenolff (28) zieht nach einer mehrjährigen Wanderschaft nach Frankfurt, siedelt sich dort an und wird der erste bedeutende Buchdrucker der Stadt. - Kloster Arnstein, das katholisch ist, verliert seine Pfarrei Obertiefenbach bei Katzenelnbogen, erhält aber ein gewisses Mitsprachrecht bei der Besetzung der evangelischen alias protestantischen Pfarrstelle. - Der im niederländischen Breda geborene Renatus von Nassau Breda (St) (11) erbt das südfranzösische Fürstentum Oranien. - In Hahnsätten gibt es die Ölmühle Aarstrasse 10 an der B 54 (20 23 Tankstelle). - Wilhelm von Staffel (--), verheiratet mit Margaretha Wolf von Sponheim (--) stirbt als Oberamtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen.

1529 In Kamp Bornhofen ist die Burg Liebenstein verfallen und unbewohnbar. - Der mainzer bischöfliche Rat Georg von Schwalbach (48) wird im mainzer Dom begraben.

1528 In Kloster Beselich wird Anna von Brambach Äbtissin. - In Bonscheuer erlaubt man den Köhlern eine große Waldrodung um für die Erzschmelzen Holzkohle liefern zu können. - In  St Goar wird der in Homberg Efze geborene Pfarrer Gerhard Ungefug (38) neuer evangelischer Pfarrer und Schulleiter. - Mit dem Tod des klosterarnsteiner Vogt Friedrich von Stockheim (--) wird sein Sohn xxx (--) neuer klosteransteiner Vogt. 

1527 In Grebenroth treffen sich im Kloster Gronau im Auftrag von Landgraf Philipp von Hessen (St) (23) Geistliche der Niedergrafschaft und des Vierherrischen, das aus den Kirchspielen Marienfels, Bachheim, Singhofen, Obertiefenbach, Dornholzhausen, Oberwallmenach, Egenroth, Weyer und Kirdorf besteht. Sie beschließen, dass nach dem Buch von der Deutschen Messe von Martin Luther der Gottesdienst gehalten werden soll, keine Meßopfer beim Abendmahl gefordert werden dürfen, die Bilder abzuhängen sind, weniger Kerzen angezündet werden sollen, keine Wallfahrten mehr veranstaltet werden und die Feiertage einzuschränken sind und führen die Reformation ein. Der in Neuweilnau geborene Graf Philipp III von Nassau Weilburg (St) (23) unterstützt die Bewegung, Graf Johann von Nassau Idstein (St) (--) weigert sich katholische Geistliche abzusetzen, da ihm bisher keine Klagen zu Ohren gekommen wären. - In Katzenelnbogen führt der hessische Landgraf Philipp von Hessen (St) (23) die Reformation ein. - In Nastätten wird die Reformation eingeführt. - In Limburg wird das Gasthaus Zum goldenen Hirsch Kornmarkt 3 eröffnet. - In Klingelbach wird die Reformation eingeführt. - In Gutenacker verliert das Dorf mit dem Tod von Werner von Allendorf (--) bei Katzenelnbogen, ein enger katzenelnbogener Mitstreiter, der seinen Sitz als Vertreter der älteren Linie in Nierstein bei Oppenheim hat, seinen adeligen Lehnsnehmer, dessen nebenlinige Verwandschaft vergebens bei Landgraf Philipp von Hessen (St) (23) nach mehr als 150 jährigem Besitz um eine Wiederbelehnung verhandelt. Die jüngere Linie mit Sitz in Erbach bei Wiesbaden erhält einen Anteil an Lierschied, einen Hof in Allendorf und weitere Besitzungen rund um Katzenelnbogen. - In St Goar endet der 30 jährige Ausbau der Burg Rheinfels. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des aus Eltville stammenden geborenen Nikolaus IV (--) der aus Dornberg stammende Lorenz (--) neuer 35. und zweiter südlich von Mainz geborener klostereberbacher Abt. - In Niederlahnstein bezieht xxx von Nassau Sporkenburg (St) (23) den Gutshof Nassau-Sporkenburger Hof (20 24 Städtische Bühnen Lahnstein) als neuen Wohnsitz.

1526 Dem lutherischen Landgraf Philipp von Hessen (St) (22) werden habsburger Verschwörungspläne zur Vernichtung des Protestantismus vorgelegt, die dieser ohne Prüfung zur Aufrüstung nutzt, was zu schweren Verstimmungen mit Kaiser Karl V von Habsburg (St) (26) führt. - In Kloster Bärbach lässt der lutherische Landgraf Philipp von Hessen (St) (22) einen evangelischen Gottesdienst abhalten. - In Ruppertshofen wird die Reformation eingeführt, weshalb der katholische Pfarrer Thomas Krug von Rothenburg/Fulda abgesetzt und durch Adam Ebel aus Gießen ersetzt wird. - In Lohrheim wird ein Weingarten angelegt. - In Lohrheim muss man Schützengeld für die Jagd an die hessische Regierung bezahlen. - In Katzenelnbogen belehnt Landgraf Philipp von Hessen (St) (22) dem bleidenstadter Dechant alias Verwalter Philipp Hilchen von Lorch (--) und das Kapitel des Ritterstifts mit dem Schloss Katzenelnbogen genannt Alten Catzenelnbogen. - Pissighofen hat xxx Einwohner auf 8 Höfen, wovon einige dem Kloster Gronau gehören. - Der klosterarnsteiner Vogtsohn Friedrich von Stockheim (17) gibt sein Amt als mainzer Domherr auf oder wird rauusgeworfen.

1525 In Limburg duldet der Magistrat einen lutherischen Prediger, woraufhin zwei Ratsmitglieder und zwei Bürgerschaftsvertreter zum trierer Kurfürst Richard von Greiffenklau zu Vollrads (St) (58) nach Ehrenbreitstein befohlen werden, dessen Kanzler ihnen offen droht. Die Bürgerschaft will sich die Einmischung nicht gefallen lassen und nutzt die Gelegenheit und stellt 30 Forderungen beim Rat der Stadt, die sich dann hauptsächlich auf Besteuerung beziehen. Entrüstet entzieht der trierer Kurfürst Richard von Greiffenklau zu Vollrads (St) (58) daraufhin der Bürgerschaft alle Mitbestimmungsrechte auf Dauer. - Der in Hohenstein an der Aar geborene reformatorische Prediger Johann Bernhard (--) wird bei Bürgerunruhen aus dem Gefängnis Mühlpforte befreit. - Der in St Goarshausen geborene lutherische Prediger Nicolaus Maurus (43) wird erster protestantischer und lutherischer darmstädter Pfarrer. - In Limburg werden von der Bürgerschaft die freiheitlichen Thesen Limburger Arikel aufgestellt. - In St Goar ist das Gasthaus Zur Lilie vielmals Unterkunft adeliger Gäste. - Im Kloster Eberbach lagern aufständische Bauern auf der Wacholder Heide, von wo aus sie die Vorräte des Klosters plündern, ua das 71.000 Liter fassende Große Fass, das sie etwa zu zwei Dritteln leertrinken. Alle rheingauer Klöster werden von den Bauern gezwungen keine Mönche mehr aufzunehmen und das schriftlich zu bestätigen. Weil sich der Schwäbische Bund mit zahlenmäßig überlegenen Truppen nähert, geben die Bauern auf. woraufhin der Schwäbische Bund von den Klöstern Entschädigungszahlungen fordert.

1524 Ein Jahr nach dem Urteil im 44 Jahre andauernden Katzenelnbogener Erbschaftsstreit wird der unterlegene, in Marburg geborene Landgraf Philipp von Hessen (St) (20) Anhänger der neuen Lehre und führt die Reformation ein, die die seit Urzeiten praktiziierte Vergabe der Lehnsverhältnisse durch den Kaiser mit Absegnung durch das Kircherecht aufhebt. - In Ehrenbreitstein lässt der trierer Kurfürst Richard von Greiffenklau zu Vollrads (St) (57) die mit 9 Tonnen und 4,5 Meter größte Belagerungskanone der Zeit Greif, gegossen von Meister Simon (--) in Frankfurt, aufstellen. - Der kurfürstlichpfälzer Rat Georg von Schwalbach (44) nimmt am Nürnberger Reichstag teil.

1523 Im 44 Jahre andauernden Katzenelnbogener Erbschaftsstreit zwischen Hessen und Nassau um die Grafschaft Katzenelnbogen entscheiden kaiserliche Kommissare zugunsten von Nassau und gegen Landgraf Philipp von Hessen (St) (19), wobei der katholische habsburger Kaiser Karl V von Habsburg (St) (23) die Umsetzung des Urteils sofort einfordert. - In der Dörfsdorfer Mark wird ein Weisthum angelegt. - Der in Hohenstein an der Aar geborene reformatorische Prediger Johann Bernhard (--) wird in Mainz verhaftet und ins Gefängnis Mühlpforte gesteckt. - Die verwitwete hessische Landgräfin Anna von Mecklenburg (St) (38) verheiratet ihren einzigen Sohn Landgraf Philipp von Hessen (St) (19) mit der sächsischen Herzogstochter Christine von Sachsen (St) (19).

1522 Der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (29) heiratet in München Prinzessin Jakobäa von Baden (St) (15), Verwandtschaft 3. Grades, was vom Papst für einen Dispens von 400 Gulden erlaubt wird. Ihre Mutter Prinzessin Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz (St) (39) stirbt. Ihre Großmutter, die auf der Starkenburg geborene Grafentochter Ottilie von Katzenelnbogen (St) (++) ist fünf Jahre zuvor gestorben. Seine Mutter ist die in Wiener Neustadt geborene und zwei Jahre zuvor verstorbene Prinzessin Kunigunde von Habsburg Österreich (St) (++), die für ihn und seine Brüder die Aussetzung der Primogeniturregelung durchgesetzt hat, wodurch alle drei Herzöge von Bayern geworden sind.  - In St Goarshausen, wo auf der Unteres Wasen ein Exerzierplatz existiert, werden zur Burg Rheinfels mittels mehrerer Fährnachen in drei Aktionen 1.500 Soldaten von bis zu 11 Fährleuten übergesetzt.

1521 März bis Oktober Feldzug gegen Frankreich bei Mouzon, Mezières unter dem kaiserlichen Oberbefehl von Franz von Sickingen (--) und Graf Heinrich von Nassau (St) (--).

1520 In Lorch wird ein Hexenprozess geführt. - In Nastätten wird die Heilwirkung des Schwaller Heilwassers erwähnt. - Der in Nastätten geborene Poet und Erfarner in lateinischer und griechischer Sprach, der mit Martin Luther (37) in regelmäßigen Kontakt steht, Wilhelm Nesen (28) wird Direktor der städtischen frankfurter Lateinschule. - In Nastätten bestellt der nürnberger Kanzlist xx für das folgende Frühjahr wieder Zimmer für das gesamte Gefolge mit 6 Pferden im Gasthaus Zur goldenen Krone später Zur Krone Römerstrasse xx für seinen Herrn Graf Philipp von Sickingen (--), und dessen Schwester Anna, weil ihr die Kur am Schwaller Brunner ganz ausgezeichnet bekommen sei.

1519 Das Dorf Schönborn gehört zum Bistum Trier. Der katholische mainzer rheingauer Vitztumsohn Richard von Greiffenklau zu Vollrads (52) ist katholischer trierer Erzbischof.

1518

1517 Die auf der Starkenburg geborene Grafentochter Ottilie von Katzenelnbogen (St) (64) stirbt in Baden. Sie hat 15 Kinder. Ihr ältester Sohn Markgraf Bernhard III von Baden Baden (43) ist mit der Grafentochter Franziska von Luxemburg (St) (--) verheiratet. Ihr Sohn Markgraf Philipp von Baden (St) (38) ist mit Prinzessin Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz (34) verheiratet. Ihr Sohn Markgraf Ernst von Baden Durlach (St) (35) ist mit der Markgrafentochter Elisabeth von Zollern Brandenburg Ansbach Kulmbach (23) verheiratet. Ihr jüngster Sohn Markgraf Wolfgang von Baden (St) (33) ist nicht verheiratet, ist nicht regiernder Markgraf und über ihn ist fast nichts bekannt. Ihre Tochter Prinzessin Sibylle von Baden (St) (32) ist mit Graf Philipp von Hanau Lichtenberg (St) (35) verheiratet. Ihre Tochter Prinzessin Rosine von Baden (St) (30) ist mit Graf Franz von Hohenzollern und Haigerloch (St) (35) verheiratet, der noch im selben Jahr stirbt und die in Haigerloch ihren Witwensitz nimmt. Ihre Tochter Prinzessin Beatrix von Baden (St) (25) ist mit Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (25) verheiratet, deren in Simmern geborener Sohn Friedrich von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (02) später pfälzer Kurfürst wird. - Arnstein bleibt im Besitz des Patronats von Niedertiefenbach und Singhofen. 

1516 Martin Luther (33) predigt über den Bund der Hexen mit dem Teufel und fordert deren Bestrafung. - In Gerolstein bei Bad Schwalbach wird die Eisenhütte mit dem Eisenstein aus den Gruben von Bonscheuer und von Allendorf versorgt. - In Ebertshausen verpfänden Apollonia Hospacher von Lindenfels (--), deren Schwager Endris von der Leyen (--) ist, die Witwe von Pawel Fuest von Stromberg und die Brüder Hans Fuest (--) und Georg Fuest (--) ihren Hof. Ihre Töchter bzw Schwestern Irmgard (--) und Frantziska (--) sind Nonnen im Kloster Marienberg bei Boppard. - In Kloster Eberbach werden 98 Fuder entsprechend xx.000 Liter Wein nach Köln verkauft. 

1515 In Nassau gibt es einen Kaplan auf der Burg Nassau. - In Dausenau verkauft Johann von Helfenstein die fast baufällige Burg Sporkenburg an die niederadeligen Herren Johann von Nassau und Quyrin von Nassau, die nicht mit dem Grafenhaus Nassau verwandt sind.

1514

1513 Der Herren von Allendorf (--) besitzen seit mindestens 12 80 Güter in Gutenacker mit aller Obrigkeit. Dazu besitzen sie Obrigkeitsrechte über die Vogtei Lierschied oberhalb von St Goarshausen. - In Celle stirbt die aus erster Ehe ehemalige braunschweiglüneburger Herzogin und aus zweiter Ehe ehemalige katzenelnbogener Gräfin und nassaudillenburger Grafentochter Anna von Nassau Dillenburg (St) (72), die sich als letzte katzenelnbogener Gräfin bezeichnet. Weil sie mit ihrem zweiten und 14 79 gestorbenen Mann Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (++) keinen Erben zeugen konnte, fiel das große katzenelnbogener Erbe über die 14 94 verstorbene katzenelnbogener Erbtochter und hessische Landgräfin Anna von Katzenelnbogen (St) (++) an Hessen, wogegen das Haus Nassau schon vor 34 Jahren beim Reichskammergericht und dem Kaiser Klage eingereicht hat, die aber erst 15 23 postiv für Nassau entschieden wird.   

1512 In Huppert besitzt der niederadelige xxx von Reckenroth (--) einen Hof.

1511 In Mainz verklagt die usinger Magd Veronika den Sackträger Hans Behaltnust, der sie öffentlich mehrmals als Hexe des Schadenzaubers beschuldigt hat und ihren Tod fordert. - Graf Adolf III von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (68) stirbt in Wiesbaden.

1510

1509 Die Mark zu der die Markgenossenschaft Bonscheuer gehört, besteht aus den Ortschaften Berghausen, Dörsdorf, Eisighofen, Mudershausen, Rückershausen, Schiesheim, Obernhausen, Neuhausen und Niedernhausen. - Wellmich bekommt durch eine Rechtsvereinbarung mit Kurtrier eine städtische Verfassung.

1508 Der mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierte Landgraf Wilhelm II von Hessen (St) (39), der Mittlere, der seine Regierungsgeschäfte einem von ihm eingesetzten Regentschaftsrat übergeben hat, hat mehr mit den Folgen der Angst vor der Krankheit zu kämpfen, die hauptsächlich seine Bediensteten betrifft, die Angst vor ihm haben und ihn meiden. Niemand weiß, dass die Syphilis nur zu 5 % tödlich ist und nach 3 bis 5 Jahren nicht mehr ansteckend ist, deshalb nagelt man ihm sogar die Fenster zum Hof seiner eigentlich komfortablen Stube zu und lässt ihn selbst bei schönem Wetter nicht ins Freie, wodurch er körperlich verfällt, wogegen er sich schriftlich in der Klage gegen seine Räte Clage widder sein rethe beschwert. Nur seine zweite Frau Anna von Mecklenburg (St) (23), mit der er seit 7 Jahren verheiratet ist, geht freundlich mit ihm um. Den Regentschaftsrat mit Konrad von Wallenstein, Friedrich Trott und Rudolf von Waiblingen setzt er ab und mit einer Testamentsänderung setzt er seine Frau als obersten Vormund seines in Marburg geborenen Sohnes und Erben Landgraf Philipp von Hessen (St) (04), ein, die vier andere Räte erhalten, was der Adel und die Stände als Entscheidung eines Verrückten nicht tolerieren. Durch die Folgen seiner Isolation stirbt er im Folgejahr.

1507 In Kloster Beselich verbietet der arnsteiner Abt die Lagerung von Bier in der Kapelle. - Die uneheliche Tochter Contzel Dietz (St) (18) vom hessischen Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (++), die eine Vorfahrin von Johann Wolfgang von Goethe (**)  ist, ist mit Ludwig Orth (29) verheiratet. - In Kloster Eberbach werden rekordverdächtige 440 Fuder entsprechend xxx.000 Liter Wein nach Köln verkauft.

1506 Elisabeth von Nassau Dillenburg (St) (18) wird von ihrem Vater Graf Johann V von Nassau Dillenburg (St) (51) und seiner Ehefrau, der Landgrafentochter Elisabeth von Hessen (St) (40), mit dem Grafensohn Johann III von Wied Runkel Isenburg (St) (--) verheiratet, der mit seiner Heiratspolitik mit seinen 10 Kindern Vorfahre fast aller europäischer hochadeliger Häuser wird. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des aus Boppard stammenden Martin Rifflinck(--) der aus Eltville stammenden Nikolaus IV (--) neuer 34. Abt. - In Kloster Eberbach werden 228 Fuder entsprechend 200.000 Liter Wein nach Köln verkauft.

1505 In Kaub wird die Burg Sauerburg vom in Heidelberg geborenen Pfalzgraf und pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach der Aufrichtige (St) (57) an seinen Marschall Philipp von Kronberg (--) verkauft.

1504 In Kaub beginnt auf Betreiben von König Maximilian I von Habsburg (St) (45) der hessische Landgraf Wilhelm II von Hessen der Mittlere (St) (35) mit der Belagerung um die  Reichsacht gegen die Kurpfalz durchzusetzten und obwohl er Burg und Stadt intensiv unter Beschuss nimmt, gelingt ihm die Eroberung nicht. Dass in der Stadt ein Feuer ausbricht, ist die Folge eines Unfalls mit Schießpulver. Dabei sterben 11 Menschen und es werden 20 Gebäude zerstört. Als Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (23) Kaub zu Hilfe kommt, zieht der hessische Landgraf Wilhelm II von Hessen Kassel der Mittlere (St) (35) unter erheblichen Verlusten an Menschen und Geschützen wieder ab. - Der hessische Landgraf Wilhelm II von Hessen der Mittlere (St) (35) infiziert sich offiziell mit Syphilis. Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (23) stirbt noch im selben Jahr an der Ruhr - In Neuweilnau  wird in Schloß Neuweilnau Philipp III von Nassau Weilburg (St) als Sohn von Graf Ludwig von Nassau Weilburg (St) (31) und der Grafentochter Maria Margaretha von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) geboren, deren Vater Graf Adolf III von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (61), dessen Ehefrau Grafentochter Margarethe von Hanau Lichtenberg (St) (41)  gerade gestorben ist.  

1503 In Kloster Besselich wird Anna von Heppenheft Äbtissin. - Prinzessin Elisabeth von Hessen (St) wird als fünftes lebendes Kind und fünfte Tochter des geisteskranken und mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierten zurückgetretenen hessischen Landgraf Wilhelm I von Hessen (St) (36) geboren. Er hat damit offiziell seit seiner Erkrankung zwei gesunde Kinder, zwei Töchter, mit seiner Frau Herzogstochter Prinzessin Anna von Braunschweig (St) (42) gezeugt, obwohl die Krankheit während der Schwangerschaft und bei der Geburt übertragbar ist.

1502 Mit dem Ende der Pest im Mönchskloster Eberbach sind 15 Mönche gestorben. Der klostereberbacher Bücherkatalog von Abt Martin Rifflinck beinhaltet 753 Bände, mit insgesamt etwa 1.000 darin zusammengefaßten Büchern. - In Hadamar wird der Verleger Christian Egenolff geboren. - In Idstein wird der klosterarnsteiner Vogt Friedrich von Stockheim (40) Amtmann

1501 Wetter: Pest im Mönchskloster Eberbach. - In Nassau beginnt Graf Adolf III von Nassau Idstein (St) (58), verheiratet mit der Grafentochter Margarethe von Hanau Lichtenberg (St) (38), mit einer einjährigen Renovierung von Burg Nassau.

1500 Wetter: Heiligen Jahr. - Pest im Mönchskloster Eberbach. - Im Kloster Eberbach beginnt man das neuerrichtete Große Fass, das ein Fassungsvermögen von ungefähr 71.000 Liter Wein  entsprechend 74 Fuder hat, zu befüllen.  - Wellmich ist Amtssitz des Bopparder Reiches. - In Katzenelnbogen fällt Burg Katzenelnbogen, die dem hessischen Landgraf Wilhelm III von Hessen Marburg (St) (29) seit zwei Jahren verheiratet mit der in Heidelberg geborenen pfälzischen Kurfürstentochter Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz (St) (17) gehört, mit der er durch seine Heirat auch offiziell Sex haben darf, obwohl das vor der Volljährigkeit verboten ist, mit dessen Tod bei Marburg durch einen Sturz vom Pferd beim Jagen, obwohl sein Erbe per Erbvertrag und Ehevertrag an die Wittelsbacher in Heidelberg in der Pfalz fallen soll, an seinen Vetter Landgraf Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (29), der Mittlere, der die Witwe heiraten soll. Landgraf Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (29) lehnt diese Heirat ab, erkrankt aber offiziell erst 4 Jahre später an Syphilis. Sein Bruder Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (34), der Ältere, ist seit 8 Jahren an der Sexualkrankheit Syphilis erkrankt und auch durch die Behandlung geisteskrank. - Graf Johann V von Nassau Dillenburg (St) (45) verheiratet mit der in Marburg geborenen hessischen Landgrafentochter Elisabeth von Hessen (St) (34), die ihm bereits seit 14 48 versprochen war, mit der er bereits wegen ihres katzenelnbogener Erbes seit 6 Jahren verlobt ist und deren Mutter die Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (++) ist, ist bedeutend weniger erfolgreich als seine Brüder, weshalb er nach dem kinderlosen Tod von Landgraf Wilhelm III von Hessen Marburg (St) (29) gegen den Erbantritt dessen Neffen Landgraf Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (31) ein kaiserliches Mandat erwirkt und den Katzenelnbogener Erbstreit auslöst, der zunächst einige Jahre im Sande verläuft und somit zugunsten Hessens. Die Landgrafschaft Hessen ist unter ihm wieder vereint. - Die zwischen St Goar und Bacharach bestehenden ehemaligen katzenelnbogener und hessischen Salmenfangrechte alias Lachsfangrechte auf dem Rhein gehen von Landgraf Wilhelm III von Hessen Marburg (St) (29) mit der Grafschaft Katzenelnbogen an den hessenkasseler Landgraf Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (31) über.

1499 In Limburg teilt sich die offizielle Postroute auf der Anhöhe Mensfelder Kopf. Wer über Siegen nach Köln fahren will, nutzt die Furt in Dietkirchen oder die Brücke in Limburg. Wer über Koblenz nach Köln fahren will, der fährt nach Diez, dort über die Lahnbrücke und weiter über Montabaur nach Koblenz. Das Lahntal wird ausdrücklich nicht als Poststrecke genutzt.

1498 Wellmich hat 45 Feuerstellen. - Der Besitzer von Burg Katzenelnbogen Landgraf Wilhelm III von Hessen Marburg (St) (27) heiratet in Frankfurt, seine ihm zwei Jahre zuvor versprochene Braut, die in Heidelberg geborene pfälzische Kurfürstentochter Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz (St) (15), und hat nun offiziell Sex mit ihr. Eine Ehe wird normalerweise offiziell erst bei Volljährigkeit vollzogen. In Frankfurt wird die Badstube alias Badehaus Rothe Badstube in der Fahrgasse 118 wegen häufiger Syphilisfälle durch Sexarbeit als befleckt geschlossen. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des aus Rüdesheim stammenden Johann IV Edelknecht (--) der aus Boppard stammende Martin Rifflinck  (--) neuer 33. Abt.

1497 Bopparder Krieg. - In St Goar beginnt der hessische Landgraf Wilhelm III von Hessen Marburg (St) (26) mit dem Ausbau der Burg Rheinfels zu seiner Festung am Rhein. Um die Fähre von St Goarshausen nach St Goar effektiver zu machen, lässt er eine sogeannte Schiffbrück, eine in der Strommitte befestigte Längsseil Gierfähre erbauen, wobei die Fähre aus einem Nachenkatamaran besteht, der über das Ruder gesteuert zwischen den beiden Ufern mit einer bisher noch nicht gekannten Geschwindigkeit pendelt. Die Fähre befindet sich nicht vor der Stadt St Goar, sondern unmittelbar unterhalb der Burg Rheinfels am Hafen für den direkten Zugang zum Grundelbachtal und auf der stgoarshausener Seite zum Hasenbachtal, das 800 m nördlich des stgoarshauser Stadttores nach Nastätten führt. - Obertiefenbach bei Katzenelnbogen hat 8 Haushalte als Einwohner, zwei weniger als 14 00. - In Boppard lässt der trierer Erzbischof Johann II von Baden (St) (63) die Stadtverfassung ändern und die Adligen grundsätzlich vom Amt der bopparder Schöffen ausschließen, was Johann von Eltz (St) (--) betrifft, der 14 86 den Bachemer Hof von der koblenzer Adelsfamilie Bachem erheiratet hat. 

1496 Der Besitzer von Burg Katzenelnbogen Landgraf Wilhelm III von Hessen Marburg (St) (25) wird mit der in Heidelberg geborenen pfälzischen Kurfürstentochter Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz (St) (13) verheiratet. Eine Trauung ist erst in zwei Jahren vorgesehen, von woab offiziell Sex praktiziert wird, obwohl das erst ab Volljährigkeit erlaubt ist. Sein Vetter Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (30), der Ältere, ist seit 4 Jahren an der Sexualkrankheit Syphilis erkrankt und geisteskrank. - In Mainz bricht unter den Domherren des mainzer Domkapitels die unheilbare durch Sex übertragbare Geschlechtskrankheit Syphilis aus, die dem Zölibat unterworfen sind oder sich bei homosexuellen Handlungen gegenseitig anstecken. Die Syphilis entwickelt an denjenigen Körperstellen Pusteln, an denen die Person infiziert wurde, ua Mund, Scheide, After usw, was bei der damit verbundenen zwangsläufigen Entdeckung von homosexuellen alias unnatürlichen Sexualpraktiken tödlich sein kann. Nur wenige Domherren gehören dem Hochadel an. Die meisten Domherren gehören dem Landadel an und wurden von ihren Familien zur geistlichen Laufbahn und zum Leben in dieser mehr oder weniger isolierten Männergemeinschaft gezwungen.

1495 In Nastätten wird der Humanist Konrad Nesen geboren. - In Nastätten ist das freiadelige Hofgut alias Sohlern Hof der Schwestern des Zisterzienserklosters Affolderbach bei Miehlen in der Borngasse 12 fertiggestellt. - Prinzessin Katharina von Hessen (St) wird als drittes lebendes Kind und dritte Tochter des geisteskranken und mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierten zurückgetretenen hessischen Landgraf Wilhelm I von Hessen (St) (29) geboren. Er zeugt angeblich 15 03 ein weiteres gesundes Kind, eine Tochter, mit seiner Frau Herzogstochter Prinzessin Anna von Braunschweig (St) (35).

1494 Die seit elf Jahren verwitwete ehemalige hessische Landgräfin und katzenelnbogener Erbgrafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (50) stirbt. Ihre ältere Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische Landgrafentochter Elisabeth von Hessen (St) (28), ist mit dem in Breda geborenen nassaudillenburger Graf Johann V von Nassau Vianden Diez (St) (39) verheiratet. Ihre jüngere Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische Landgrafentochter Mechthild von Hessen (St) (21), ist mit dem klever Herzog Johann II von Kleve (St) (36), Graf von der Mark und Katzenelnbogen, der in seinem Leben 63 uneheliche Kinder zeugt und der Kindermacher genannt wird, verheiratet. - Prinzessin Katharina von Hessen (St) wird angeblich als Tochter des geisteskranken und mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierten zurückgetretenen hessischen Landgraf Wilhelm I von Hessen (St) (28) drei Jahre nach seiner Ansteckung gezeugt, obwohl die Krankheit in der Schwangerschaft und bei der Geburt übertragbar ist. - In Mainz steckt sich der mainzer Kurfürst Berthold von Henneberg (St) (--) als größter Betreiber von Bordellen, in denen Prostituierte der Sexarbeit nachgehen und mit denen er sich gerne umgibt, mit der Sexualkrankheit Syphilis an. Er glaubt an eine Strafe Gottes, was er in Worms verkünden lässt. Die Bordelle gehören entweder dem Domkapitel oder den mainzer Klöstern. Die rückkehrenden, von der Syphilis schon gezeichneten kaiserlichen Soldaten, ua 148 in Bern, werden in vielen Städten nicht mehr in den Städten eingelassen. Sie sind mit ihren Begleiterinnen, meist Gelegenheitsprostituierten alias Sexarbeiterinnen, unterwegs. - In Nastätten wird der klosteraffolterbacher Hof in der Borngasse 12 spätere Sohlern Hof erbaut. - Philipp von Solms Braunfels (St) wird als Sohn des Grafensohnes Bernhard III von Solms Braunfels (St) (26) und Margaretha von Henneberg (St) (19) geboren. Bernhard III von Solms Braunfels (St) (26) ist der Sohn von Graf Otto II von Solms Braunfels (St) (74) und der Grafentochter Anna von Nassau Wiesbaden (St) (++).

1493 Die katzenelnbogener Grafenwitwe Ottilie von Nassau Dillenburg (St) (56) stirbt. - Der mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierte Landgraf Wilhelm von Hessen (St) (27) der Ältere gibt die Regierung an seinen jüngeren Bruder Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (24) ab, der daraufhin Landgraf von Hessen wird, und zieht sich auf Schloss Spangenberg zurück.

1492 In Nastätten wird der Humanist Wilhelm Nesen geboren. - Kemel wird geplündert und niedergebrannt. - Graf  Johann II von Nassau Beilstein (St) (--) verlobt sich mit der Grafentochter Maria von Solms (St) (--). Sein Schwiegervater ist Graf Otto von Solms (St) (--). - In Heppenheft vergibt Pfalzgraf und pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach (St) (44) die verfallene Burg Heppenheft an Johannes Mannheymer, der die Burg nicht wieder aufbaut. - Der Besitzer von Burg Katzenelnbogen Landgraf Wilhelm III von Hessen Marburg (St) (21) kauft mit dem Erbe der Grafschaft Katzenelnbogen die halbe Herrschaft Eppstein, darunter das Ländchen am Wiesbadener Autobahnkreuz. Landgraf Wilhelm von Hessen Kassel (St) (26) der Ältere kommt von seiner Pilgerreise mit der Sexualkrankheit Syphilis infiziert nach Jerusalem zurück. Syphilis ist bei der Schwangerschaft und Geburt übertragbar. Ein lebendes Kind ist erst drei Jahre später bekannt, bei der die Syphilis nicht mehr ansteckbar sein kann. - In Hahnstätten vermerken limburger Bauakten Jahrhunderte alte Kalkbrand, wobei der Kalk offen an den Kalkfelsen zutage tritt. - In Burgschwalbach wird der Witwensitz der aus erster Ehe ehemaligen braunschweiglüneburger Herzogin und aus zweiter Ehe ehemalige katzenelnbogener Gräfin und nassaudillenburger Grafentochter Anna von Nassau Dillenburg (St) (51), die sich als letzte katzenelnbogener Gräfin bezeichnet, an den oberhessischen Landgraf Wilhelm III von Hessen Marburg (St) (21) für eine jährliche Rentenzahlung von 700 Gulden aus der Kellerei Darmstadt eingelöst, weil sie sich dort schon lange nicht mehr aufhält und in Braunschweig bei ihren Kindern lebt. - In St Goar weist die Rheinzollrechnung Ausgaben von etwa 53 Gulden für Schiffsbauer und Baumaterialien aus.

1491 Landgraf Wilhelm von Hessen Kassel (St) (26) der Ältere macht eine Pilgerreise nach Jerusalem, wo er sich mit der Sexualkrankheit Syphilis infiziert. Syphilis ist bei der Schwangerschaft und Geburt übertragbar. Seine Tochter Anna von Hessen Kassel (St) wird geboren. -  In St Goar lässt sich Landgraf Wilhelm III von Hessen Marburg (St) (20)  einen vom stgoarer oder st goarshausener Fischer Werner Thonies (--) gefangenen und eingesalzenen Salm alias Lachs auf die Burg Rheinfels bringen. Werner Thonies (--) schickt auch zwei Salme in die Residenz Marburg, wo sie als Fastenspeise erlaubt sind. Der Fischer Jorgen (--) schickt einen Salm nach Wiesbaden, drei Salme auf die Burg Rheinfels und einen Salm dem hessischen Amtmann xxx (--), der auf der Burg Rheinfels lebt und der sich das Tier im Haus des Zollbesehers abholen lässt.

1490 Wetter: Pest in Limburg. - Der verwitwete Graf Philipp von Hanau Münzenberg (St) (35), der morganatisch mit der Hanauerin Margarete Weißkircher (--) zusammenlebt, verheiratet seine Tochter Adriana von Hanau Münzenberg (St) (20) mit Grafensohn Philipp von Solms Lich (St) (22), wofür wegen des Verwandtschaftsverhältnisses ein päpstlicher Dispens erkauft wird. - In Koblenz gibt es eine thurn und taxis Postreiterei auf der Postroute Innsbruck~Mecheln. Sie transportiert nur kaiserliche Amtspost und wird von dem norditalienischen Adligen Johann Baptist von Tassis (28) geführt.

1489 Die uneheliche Tochter Contzel Dietz (St) (18) vom hessischen Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (++), die eine Vorfahrin von Johann Wolfgang von Goethe (**) ist, ist mit Ludwig Orth (29) verheiratet. - In Weilburg stirbt die hessische Landgrafentochter und nassauweilburger Gräfin Elisabeth von Hessen (St) (35). - Die verwitwete Erbgrafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (46), verheiratet ihre jüngere Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische Landgrafentochter Mechthild von Hessen (St) (15) mit Herzog Johann II von Kleve (St) (31), dessen Mutter die burgunder Grafentochter Elisabeth von Burgund (St) (++) ist und der in seinem Leben 63 uneheliche Kinder zeugt und deshalb der Kindermacher genannt wird und sich Herzog Johann von Kleve Graf von der Mark und Katzenelnbogen nennt.

1488

1487

1486 Gottfried X von Eppstein (St) (--) verkauft Burg, Amt und Stadt Bad Homburg für 19.000 Gulden an Graf Philipp von Hanau Münzenberg (St) (37) seit 9 Jahren verwitwet mit der Grafentochter Adriana von Nassau Dillenburg (St) (++).

1485 Die seit zwei Jahren verwitwete ehemalige hessische Landgräfin und katzenelnbogener Erbgrafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (42), verheiratet ihre jüngere Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische Landgrafentochter Mechthild von Hessen (St) (11) doch noch nicht wie geplant mit Johann von Kleve (St) (27), dessen Mutter die burgunder Grafentochter Elisabeth von Burgund (St) (++) ist und der in seinem Leben 63 uneheliche Kinder zeugt und der Kindermacher genannt wird. Die Heirat wird bis 14 89 verschoben. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des aus Boppard stammenden Johann III Bode (--) der aus Rüdesheim stammende Johann IV Edelknecht (--) neuer 32. Abt.

1484 In Katzenelnbogen werden alle Juden nach einer Feuersbrunst ausgewiesen. - Der zweite Grafensohn Johann von Nassau (St) von Graf Johann V von Nassau Dillenburg (St) (45) wird geboren. - Der in Breda geborene nassaudillenburger Graf Johann V von Nassau Katzenelnbogen (St) (45) verheiratet mit der in Marburg geborenen hessischen Landgrafentochter Elisabeth von Hessen (St) (18) unternimmt mit stattlichem Gefolge über Augsburg, Innsbruck und Venedig zusammen mit seinem in Windecken geborenen Schwager Graf Philipp von Hanau Münzenberg (St) (35) verwitwet mit der in Breda geborenen und in Hanau begrabenen nassaudillenburger Grafentochter Adriana von Nassau Katzenelnbogen (St) (++) eine Pilgerreise nach Jerusalem. 

1483 Die Kammerburg im Wispertal ist mit einem Knecht besetzt. - Der Besitzer von Burg Katzenelnbogen Graf Heinrich III von Nassau der Reiche (St) (43) und seine Frau Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (40), durch die er seinen Namenszusatz bekam, sterben an Lepra. Er hat eine uneheliche Tochter Contzel Dietz (St) (12), deren offizieller Vater der Maler Johannes Dietz (++) ist. Seine drei von sechs lebenden ehelichen Kinder sind sein Nachfolger Wilhelm III von Hessen (St) (22), seine ältere Tochter, die in Marburg geborene hessische Landgrafentochter Elisabeth von Hessen (St) (17) verheiratet mit Graf Johann V von Nassau Dillenburg (St) (44), die ihr erstes Kind, den in Siegen geborenen Grafensohn Heinrich von Nassau Breda (St) bekommt, und die jüngere Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische Landgrafentochter Mechthild von Hessen (St) (10) um deren Erbe im Katzenelnbogener Erbfolgestreit später gekämpft wird.

1482 In Katzenelnbogen Ebertshausen ist der jüdische Rabbi Meir Katzenellenbogen geboren. - In Limburg teilen sich Kurtrier und Hessen die Herrschaft. - In Bad Schwalbach gibt es eine Zollstätte. - Graf Johann V von Nassau Dillenburg (St) (43) heiratet die in Marburg geborene hessische Landgrafentochter Elisabeth von Hessen (St) (16), die ihm bereits seit 14 48 versprochen war, mit der er bereits wegen ihres katzenelnbogener Erbes seit 6 Jahren verlobt ist und deren Mutter die Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (39) ist.

1481 In Kirberg erbaut das Adelsgeschlecht von Reifenberg das Haus Stein. - Der Besitzer von Burg Katzenelnbogen Graf Heinrich III von Nassau der Reiche (St) (41) und seine Frau Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (38), verloben ihre jüngere Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische Landgrafentochter Mechthild von Hessen (St) (07) mit dem neuen klever Herzog Johann II von Kleve (St) (23), dessen Mutter die burgunder Grafentochter Elisabeth von Burgund (St) (41) ist, und verabreden die Hochzeit  für 14 85. Johann II von Kleve (St) (23) zeugt in seinem Leben 63 uneheliche Kinder.

1480 Die zwischen St Goar und Bacharach bestehenden katzenelnbogener Salmenfangrechte alias Lachsfangrechte auf dem Rhein gehen mit der Grafschaft an den hessischen Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (40), der mit Anna von Katzenelnbogen (St) (37) verheiratet ist, über. Die flachen Stellen für den Fischfang heißen Wogen, Wagen oder Gründe, werden erblich an Fischerfamilien verkauft und haben die Namen Lung, Lützelstein, Sand, Werben, Schappe oder Garten. - In Marburg stirbt der Maler Johannes Dietz. Dessen Frau Christine Dietz (St) (--) alias Steyna ist die Geliebt vom hessischen Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (40), mit der er die uneheliche Tochter Contzel Dietz (St) (09) hat, die eine Vorfahrin von Johann Wolfgang von Goethe (**) ist.

1479 Mit dem Tod von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77) stirbt das Geschlecht der Grafen von Katzenelnbogen aus. Der Katzenelnbogener Erbstreit bricht aus. Er wird erst 44 Jahre später im Jahr 15 23 .... gegen den Schwiegersohn Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (39.... und zugunsten der Ehefrau bzw Witwe Anna von Nassau Dillenburg (St) (38) ........ entschieden. Der Grafentitel wird über die Töchter weitervererbt. Der böhmische Königssohn Herzog Heinrich von Münsterberg bemüht sich auf die (verfrühte) Nachricht des Todes von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77) um die Vollstreckung der ihm von seinem exkommunizierten Vater König Georg von Böhmen übertragenen kaiserlichen Anwartschaft auf die Grafschaft Katzenelnbogen.
Der trierer Erzbischof Johann II von Baden überträgt auf Bitte Graf Philipps die trierer Lehen auf Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (39).
Gottfried IX von Eppstein (St) verkauft dem Grafen seinen Teil an Schloß Breuberg für 4.000 Gulden.
Tod des letzten Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77), am 28. Juli 14 79.
Sein Schwiegersohn Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (39) nimmt die Grafschaft unter umfassenden militärischen Sicherungsmaßnahmen ein. Mit Wagenkolonnen läßt er Gold, Silber und Kleinodien von Rheinfels zur aufgewerteten Landgrafenhauptstadt Marburg bringen und veranstaltet am 11. und 12. Oktober 1479 unter großer Anteilnahme der westdeutschen Fürsten u.a. dem Herzog von Jülich am Grabe des Grafen in der Erbbegräbnisstätte des katzenelnbogener Grafenhauses im Kloster Eberbach ein feierliches Totengedächtnis.

Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77) stirbt am 28. Juli. -  Er ist mit der verwitweten ehemaligen braunschweiger Herzogin Anna von Nassau Dillenburg (St) (38) in zweiter Ehe verheiratet. Deren Sohn ist der welfische Prinz Heinrich von Braunschweig Lüneburg (St) (11), der aber erst zu seinem 18. Geburtstag sein Erbe Braunschweig antreten darf. Sein Grafentitel wird über die Töchter weitervererbt. Der böhmische Königssohn Herzog Heinrich von Münsterberg bemüht sich auf die verfrühte Nachricht des Todes von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77) um die Vollstreckung der ihm von seinem exkommunizierten Vater König Georg von Böhmen übertragenen kaiserlichen Anwartschaft auf die Grafschaft Katzenelnbogen. Um die wahren Familienverhältnisse des verstorbenen pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach (St) (++), der mit dem ehemaligen Hoffräulein Clara Tott (39) aus Augsburg morganatisch verheiratet war, zu verheimlichen, wird Clara Tott (39) auf die Burg Lindenfels verschleppt, wo Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77) ein Burglehen besitzt, und dort jahrelang eingekerkert. Ihr erster morganatischer Sohn und ehemaliger speyerer Domherr Friedrich von Wittelsbach Bayern (St) (++) ist bereits mit 14 verstorben. - Der Versuch den bescheidenen und barmherzigen heiligen Kasimir, polnischer Königssohn, Sohn von Elisabeth von Habsburg (St) (42), mit der Kaisertochter zu verehelichen misslingt wegen dessen Keuschheitsgelübdes. - Angeblicher Hostienfrevel führt in Passau zu Judenverfolgung und Bau der Kirche Sankt Salvator auf dem Standort der ehemaligen Synagoge. - Die Kronen von Kastilien und Aragón vereinigen sich zur erfolgreichen und endgültigen Vertreibung der seit 711 bestehenden muslemischen Herrschaft auf der iberischen Halbinsel. - Die Portugiesen importieren Sklaven nach Spanien. - In Würzburg wird nach 30 Jahren wieder ein überregionales Turnier abgehalten. Das Vier-Lande-Turnier mit 780 Turnierkämpfern mit 4073 Pferden Kämpfern ist das erste von 7 jährlichen Turnieren und so erfolgreich. Durch den Erfolg steigen die Teilnehmerzahlen der folgenden Turniere in Mainz, Heidelberg, Stuttgart, Ingolstadt, Ansbach, Bamberg, Regensburg und Worms bis die Größe der Turniere sie 14 87 undurchführbar machen. (Teilnahmebedingen waren vier adelige Ahnen). - In Frankfurt in der späteren Buchgasse wird ein Buchladen eröffnet. - In Hamburg wird die erste öffentliche aber kaum genutzte Bibliothek Deutschlands eröffnet. - Christoph von Baden I und seine Frau Ottilie von Katzenelnbogen (St) verlegen die Residenz in das Neue Schloss Baden um. - Die Tochter des unehelichen Friedrich von Heppenheft Anna von Heppenheft ist Nonne im Kloster Beselich ist letzte ihres adeligen Geschlechts, übereignet 14 81 ihr gesamtes Vermögen dem Kloster und wird 14 99 dessen Äbtissin. Die nun westerwälder Familie rutscht in den Bauernstand ab. - Jakob von Kronberg wird Hauptmann der Stadt Frankfurt. - Die ungeliebte Bauerntochter Bärbel von Ottenheim nimmt politischen Einfluß auf ihren Geliebten, den straßburger Vogt Jakob von Lichtenberg, und wird nach einem Jahr von den Erben aus der Burg Buchsweiler geworfen und dann unter dem Vorwurf der Hexerei in der Stadt Hagenau eingekerkert und geht nach 4 Jahren zugrunde. Der Erbe Graf Philipp von Hanau II Lichtenberg (St) fordert von der Stadt sogar ein Todesurteil. - Der Baumeister Donato Bramante (35) kommt an den Hof von Gian Galeazzo Sforza (St) (10) in Mailand, der von seiner Mutter, der Kunstmäzenin Bona von Savoyen regiert wird, und beginnt seine ersten Bauten. - Das ganz in Goldtinte geschriebene Lorscher Evangeliar wird neu gebunden. - Der frankfurter Bürger Johannes Bach leitet die Passionsspiele. - Der Patrizier und spätere Ältere Bürgermeister Hamman von Holzhausen (12) bereitet sich auf sein Studium an der von Graf Eberhard von Württemberg V (St) (34) gegründeten Universität Tübingen vor. - Marquard von Hattstein läßt den Verkauf seiner Güter von Niedererlenbach um das Heilig-Geist-Spital prüfen und verkauft es daraufhin 14 80. - Der Bruder des frankfurter Stadtschreibers Georg Uffsteiner erkrankt an Lepra. Sein Status erlaubt ihm sich trotz Einweisung in den Gutleuthof davor zu drücken und in der Stadt aufzuhalten. - Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (39) gibt in Auftrag 100.000 Schüsseln für die Begräbnisfeierlichkeiten von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) in Kloster Eberbach zu kaufen, kann einen Teil unter anderem 400 aus Holz geschlagene bei Meister Valentin in Elsoff und 100 in Ellar bei Meister Rorich erhalten. - Die niederadeligen lebensfrohen Konventualen Eckhard von Hutten, Friedrich von Hutten und Gilbert von Buches alias Lindheim werden aus dem Kloster Seligenstadt ausgestossen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) reitet in Begleitung von 27 Personen von Reichenberg nach Hohenstein reitet. - Der hohensteiner Amtmann, der Landschreiber, der Wagenmeister und zwei Schöffen foltern und hängen in Nastätten einen Dieb nach 11 Wochen und 2 Tagen im Turm. - Ein Heldenbuch mit Holzschnittbildern wird gedruckt. - Der bayerische Benediktermönch Vitus Auslasser veröffentlicht sein Kräuterbuch, in dem er die Flora des Alpenvorlandes malt und mit deutschen Namen bezeichnet. - Der Nürnberger Peter Henlein, Erfinder der tragbaren Taschenuhr wird geboren. - Johann von Wesel schickt dem Hussiten Nikolaus von Böhmen ein Traktat gegen die Kirche, wird vom mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) (67) verhaftet und vor ein vom kölner Großinquisitor, dem Dominikaner Gerhard von Elten geführtes Ketzergericht gestellt. Um sein Leben zu retten schwört Johann von Wesel alias Johannes Rucherat von Wesel auf dem Marktplatz von Mainz ab, verliert alle seine Ämter und wird im Augustiner-Eremitenkloster Barfüßerkloster von Mainz bis zu seinem Tode 14 81 eingekerkert. - Walther von Kronberg, späterer Deutschmeister und Hochmeister des Deutschen Ordens wird auf Burg Kronberg geboren. - Der aus dem elsässischen Schlettstadt stammende Dominikanermönch Heinrich Kramer lässt sich auf eigenes Betreiben hin den Titel Inquisitor der Ordensprovinz Alemannia verleihen. Heinrich Kramer ist von einer Hexenverschwörung besessen und beginnt mit der systematischen Verfolgung von Frauen, die Magie praktizieren. Er lässt mehr als 200 Frauen als Hexen hinrichten. - Peter Schöffer erwirbt das frankfurter Bürgerrecht um nicht weiter von Bernhard Inkus von Frankfurt und anderen Gläubigern, die am Reichskammergericht in Rottweil erfolgreich die Bürger der Stadt Mainz ächten und überall pfänden lassen, gepfändet werden darf. Bernhard Inkus von Frankfurt lässt in Basel bei einem Priester, der Mitglied der dortigen Hohen Schule ist, einen Kasten mit 56 gedruckten Büchern aus Peter Schöffers Besitz beschlagnahmen. Der mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) (67) fordert von der Stadt Basel für Bernhard von Inkus von Frankfurt gepfändeten Besitz seiner Drucker Schöffer und Henckis von 56 Büchern vergeblich zurück. - Die Graserin, oder Grasmagd ist eine beliebte erotische Figur in der niederen Minne aus einer heidelberger Handschrift. - Schenk Johann von Schweinsberg führt für den hessischen Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (39) einen Krieg mit dem hildesheimer Fürstbischof. - Der mainzer Stadthof Zum Dimerstein des Patriziers Eberhard zum Dimerstein, der 14 62 Mainz verraten hat, wird vom mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) (67) an seinen Rat Doktor Johann Mergentheim verschenkt. - Reckenroth wird hessisch. - In Berndroth wird ein vormals katzenelnbogener Bauernhof als fürstlichhessischer alias landgräflichhessischer Herrenhof bezeichnet.

1478 Hermann IV von Hessen (St) (76), Gubernator des Kölner Erzstiftes, erhöht die an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76) wegen der Pfandschaft auf Rolandeseck und Linz am Rhein jährlich zu zahlende Rente von 800 Gulden auf 1.100 Gulden, bis mit dem erhöhten Betrag die Schadensersatzforderungen des Grafen in Höhe von 3.600 Gulden beglichen sind. (St)
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76) leiht Graf Johann V von Nassau Saarbrücken (St) (23) 1.000 Gulden gegen 50 Gulden jährlicher Rente, für deren pünktliche Zahlung ihm dieser seinen Anteil an Oberroßbach zum Pfand setzt.
Gottfried IX von Eppstein (St) verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76) für 1.400 Gulden die Hälfte von Bischofsheim und verkauft ihm das Schloß Ziegenberg in Nordhessen mit 6 Dörfern und ein Viertel an Butzbach und der Weiseler Mark für 40.000 Gulden.
Philipp Kämmerer von Dalberg verkauft dem Grafen Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76) das Dorf Schwanheim für 1.200 Gulden.

Herzog Friedrich von Braunschweig stirbt, Graf Philipps von Katzenelnbogen Diez (St) (76) 10 jähriger Stiefsohn darf aber erst zu seinem 18. Geburtstag sein Erbe Braunschweig antreten.

Der Urenkel von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) Philipp von Baden I wird geboren. Er wird 15 15 Markgraf. - Das Zeitalter der Inquisition beginnt. Die neue Inquisition wird von Papst Sixtus IV durch eine spezielle Bulle erlaubt und die spanische Inquisition wiederbelebt. - Der englische heilige Staatsmann Thomas Morus wird in London geboren. - Die friedberger Warte in Frankfurt wird gebaut. - Der diersteiner Nonne Kunigunde Hömberger wird vom trierer Offizialen ein Jahr Abwesenheit vom Kloster Dierstein gestattet. - Mit der Verbreitung des Rechenbuchs Arithmetik von Treviso setzen sich die indo-arabischen Ziffern entgültig durch. - Der diktatorische augsburger Bürgermeister Ulrich Schwarz lässt die Patrizierbrüder Vittel hinrichten, was zu seinem eigenen Sturz und seiner Hinrichtung führt. - Für einen Sturz der Medici in Florenz erlaubt der nepotische Papst Sixtus IV in der Pazzi-Verschwörung die Ermordung Lorenzos de’ Medici und seines Bruders Giuliano durch die konkurrierende aber durch die Medici zur Bedeutungslosigkeit gedränkten hochadeligen Ritter- und Bankiersfamilie während der Messe. Giuliano stirbt durch 19 Messerstiche, Lorenzo kann verletzt entkommen, zeigt sich der Menge. Papst Sixtus IV schickt noch Truppen, die die Medici vernichten sollen.Ein Verschwörer wird am Fenster des Regierungspalast gehängt, der Papst durch Lorenzos Geld zu einem Friedensabkommen gedrängt. - Hermann IV von Hessen (St) (76) Gubernator des kölner Erzstiftes nimmt den kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (52) mit Hilfe der kölner Bürger gefangen und hält ihn auf Burg Blankenstein bis zu seinem Tod 14 80 fest. Der kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (52) dankt nach seiner Gefangennahme ab. Hermann wird aber erst nach Ruprechts Tod 14 80 zum Kurfürsten gewählt. - Durch den Untergang des Herzogtum Burgund als Hauptkreditnehmer erleidet die von Tommaso Portinari geführte Medici-Bankfiliale in Brügge einen Verlust von mindestens 70.000 Gulden und wird liquidiert. - In der Stadt Mainz am nördlichen Rheinufer erbaut der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) die Martinsburg zu Verteidigungszwecken gegen die Bürger mit einem Wassergraben zur Stadt hin aus dem eingezogenen Nachlass des 14 76 hingerichteten Wanderpredigers Hans Böhm, dem Pauker von Niklashausen. - Alle Juden werden aus dem Bistum Bamberg ausgewiesen. - Johann Geiler von Keyserberg aus Schaffhausen hält derbe Predigten in deutscher Sprache, die Hörer aus dem Gedächtnis niederschreiben. - Die Grafen von Salm ehemals Rheingrafen erben die Grafschaft Moers und Saarwerden. - Der spätere Abt von Kloster Bleidenstadt und Wandler von Kloster Bleidenstadt in ein Ritterstift Eckart Klüppel von Elkerhausen ist Kind. - Ludwig von Hessen Marburg (St) (18), der Erbprinz stirbt. - Buchhändler auf der frankfurter Herbstmesse. - In Kloster Eberbach wird auf dem Westflügel des Kreuzgangs unter Abt Johann III Bode von Boppard eine Bibliothek erbaut, die erlaubten Bücher vom Armarium neben dem Chor oder über der Sakristei, dorthin verbracht. Verbotene bes. juristische Bücher bewahrt der Kantor separat auf. - Der Maler von Limburg arbeitet am Hof in Dillenburg. - Der augsburger Zunftbürgermeister Ulrich Schwarz wird gestürzt. - Die Stadt Frankfurt erhält von Papst Sixtus IV die Erlaubnis Käse, Butter, Milch und Eier während der Fastenzeit zu konsumieren. - Die Rheingrafen erheiraten die Grafschaft Finstingen. - Auf der frankfurter Ostermesse lässt der nürnberger Rat für ihren Buchhändler und Verleger Anton Koberger Bücher beschlagnahmen. Johann Amerbach und Michael Wenzeler sind weitere Buchhändler. - Die abwesende klosterdiersteiner Nonne Kunigunde Hoenberger wird die Exkommunikation angedroht, falls sie nicht sofort wieder in das Kloster Dierstein zurückkehrt. Die pflichtvergessene Nonne, die sich in der Umgebung herumtreibt wird 14 80 vergeblich durch einen Anschlag an der limburger Stiftskirche (heutiger Dom) gesucht und zur Rückkehr in Kloster aufgerufen. - Der verräterische verschmitzte Helfer des mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) und unter Mordverdacht stehende Ewald Faulhaber von Wächtersbach wird von Papst Sixtus IV freigesprochen, weshalb das mainzer Domkapitel schadenersatzpflichtig wird. - Nach dem Tod des Mitstreiters von Lichtenberg von 14 62 wird der Algesheimer Hof hinter der Christophkirche von der mainzer Universität zur Große Burse umgewandelt um große Versammlungen abzuhalten. - Im Besitz des kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz (St) (52) befinden sich zahreiche Manuskripte aus der Schreibstube des hagenauer Lehrers Diebold Lauber. - Der kölner Buchdrucker Heinrich Quentell, aus dem nordhessischen Quentel, heiratet Elisabeth Helman, die Tochter des kölner Münzmeisters Johann Helman und bringt deutschsprachige Bibeln heraus, die von Inquisitoren wegen ihrer individuellen Übersetzung und Zusammenstellung kritisch betrachtet werden. Heinrich Quentell verzichtet in der Folgezeit darauf seine Druckerzeugnisse mit seinem Namen zu versehen. - Die Kölner Bibel besteht gleichberechtigt aus Bild und Text und ist eine Bilderbibel. Die Bilder sind im Holzdruckverfahren hergestellt. Die Holzstöcke der Bilder werden 14 83 im Druck von Anton Koberger in Nürnberg, bei einer Auflage von 1.500 Stück erneut verwendet. - Burg Leiterstädt bei Marburg wird zerstört. - Damian von Praunheim ist mainzer Domscholaster.

1477 Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (72) leiht Graf Johann V von Nassau Diez (St) (22) abermals zinslos 10.000 Gulden und zwar zur Auslösung seines gefangenen Bruders Graf Engelbrecht von Nassau Vianden (St) (26), wofür Graf Johann sein Viertel an der Grafschaft Diez zum Unterpfand setzt.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) veranlaßt den neuen Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach der Aufrichtige (St) (29), Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) (37) die pfälzer Lehen in der Obergrafschaft, vorbehaltlich ihrer lebenslänglichen Nutzung durch Graf Philipp, zu übertragen, wofür er dem Pfalzgrafen 125.000 Gulden, verzinslich mit 5 % auszahlt, die beim Tode des Grafen verfallen. Zur Sicherung der Zinsleistung setzt Pfalzgraf Philipp die Sauerburg und Zoll und Burg Kaub ein.
Philipp von Sirck, Dompropst zu Trier, löst die Burg Herschbach von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (72) für 3.000 Gulden wieder ein.


Wetter: Jahresbeginn mit sehr kaltem Winter. Der Bodensee ist zugefroren . - Philipp und Ulrich von Kronberg verkaufen Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (75) ihren Besitz in den Rieddörfern für 3.000 Gulden. - Der Urenkel von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) Christoph von Baden wird geboren. Er wird Domherr in Straßburg und Köln. - Nach dem Tod seiner Frau Adriana von Nassau Dillenburg verweigert Graf Philipp von Hanau Münzenberg jegliche weitere Konsensehe, liebt offen und unstandesgemäß seine Untertanin Margarete Weißkirchner und läßt später als Beweis für Unterhaltsansprüche da er ins Heilige Land ziehen will das Bildnis Die Liebenden oder Gothaer Liebespaar vom Hausbuchmeister anfertigen. - Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (65) eröffnet die Universität in Mainz. - Marco Polos Reisebericht wird in Nürnberg in seiner ersten deutschen Fassung gedruckt. - Gründung der ersten Nordeuropäischen Universität in Uppsala. - Gründung der Universität Tübingen - Nach der letzten Schlacht im Burgundischen Krieg der Schlacht von Nancy findet man die verstümmelte Leiche von Burgunderherzog Karl dem Kühnen (44) im Eis. - Burgund fällt an Habsburg, die französischen Lehen werden aber von Frankreich annektiert. - Flussgoldwaschen in der Isar bei Landhut wird durch den bayerischen Herzog erlaubt. - Maria von Burgund heiratet den Königssohn und späteren Kaisers Maximilian von Habsburg. - Vlad III Tepes, der Pfähler, ist rumänischer König und durch seine Brutalität die Quelle der Legende um Graf Dracula. - In der sayner Residenzstadt Hachenburg schließen sich die Schneider zu einer Zunft zusammen. - Johann von Wesel wird als wormser Domprediger wegen seiner Veröffentlichungen Disputatio adversus indulgentias sowie die gegen die Ansprüche des Papsttums gerichtete Schrift Von der Autorität, Pflicht und Vollmacht der geistlichen Hirten abgesetzt und als Dompfarrer nach Mainz versetzt. - Graf Eberhard V von Württemberg (St) (--) gründet die Universität Tübingen. - Nikolaus der Trompeter aus Griesheim (--) kommt mit dem Gesetz in Konflikt, da er widerrechtlich im gräflichkatzenelnbogener Wald Holz schlägt. - Auf Ehrenbreitstein wird der in sprendlingen geborene bürgerliche Hans von Sprendlingen (--) als trierer Hofwundarzt eingestellt. - Trier, Mainz, Pfalz und Jülich gründen einen Münzverein. - Hermann V von Wied (St) wird als fünfter Sohn von Graf Friedrich IV von Runkel Wied Isenburg (St) (--) und dessen Ehefrau Agnes von Virneburg (St) (--) in Alt Wied geboren. Er wird 15 15 Erzbischof und Kurfürst von Köln. - Der letzte Herr von Heppenheft, Friedrich von Heppenheft erhält von Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach der Aufrichtige Heppenheft als Lehen. Nach seinem Tod 14 90 gehen seine Güter an den bacharacher Bürger Heinrich Grüninger. - Der Verräter aus der Ligue du Bien public, der französische Herzog Jakob von Nemours wird nach einem neuerlichen Verrat in Paris öffentlich geköpft. - Erzherzog Sigmund von Österreich , der Münzreiche verlegt die Münzprägestätte von Meran nach Hall. - Die uneheliche Tochter des französischen Königs Karl VII mit seiner Geliebten Agnès Sorel, Charlotte de Brézé, wird von ihrem Ehemann mit ihrem Liebhaber überrascht und mit dem Schwert getötet. - Der uneheliche Halbbruder von Herzog Philipp von Burgund III, der Gute, der utrechter Bischof Dietrich von Burgund bleibt im Amt, sieht sich aber einem Bürgerkrieg gegenüber. - Friedrich Donner von Lohrheim ist Mönch in Kloster Bleidenstadt - Die Herren von Eppstein verkaufen ihren Eppsteiner Hof in Sachsenhausen mit Gütern und das Dorf Heddernheim an das Heilig-Geist-Spital in Frankfurt. - Der katzenelnbogener Amtmann in Diedorf, Hadamar und Ellar Daniel von Mudersbach stirbt. Von seinen 6 Söhnen sind 2 Edelfreie und 2 Ritter. Er wird in der Stiftskirche St Georg in Limburg an der Lahn neben seiner Frau Jutta von Bubenheim beerdigt. - Der seligenstädter Abt Reinhard von Weilnau (St) veretzt den Klosterschatz mit Abtsstab, Ring, Mitra und Handschuhen für 800 Gulden an Graf Philipp von Hanau, d.J. (St). Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (65) schreitet ein. - Mit dem Fürstabt von Fulda Reinhard von Weilnau (St) .stirbt die jüngere weilnauer Linie im Mannesstamm aus. - In Wiesbaden ist ein Kindermeister für den Unterricht von Lesen, Schreiben und Kirchengesang zuständig. - Guy Pot, der Enkel von Ritter Regnier Pot, dem burgundischen Kammerdiener erhält die Grafschaft Saint-Pol. - Der am burgundischen Hof in Brüssel aufgewachsene und mit einer illegitimen unehelichen Tochter von Burgunderherzog Philipp III von Burgund (St) (--) verheiratete Neffe des Burgunderherzog Philipp III von Burgund der Gute (St) (--) Adolf von Kleve (St) (50) wird Regent aller burgundischen Gebiete. - Die Schelme von Bergen werden gezwungen ihre Hälfte ihres Anteils am Ort Frankfurt-Seckbach an Frankfurt verkaufen. Die Reichsstadt Frankfurt besetzt in der Folgezeit das Seckbächer Schultheißenamt. - Der des Mordauftrags auf Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) verdächtigte hessische Hofmeister Hans von Dörnberg erbaut in Dörnberg eine neue Burg nach den Plänen des Restungsbaumeisters Hans Jakob von Ettlingen. - In Sprendlingen übergibt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (75) dem mainzer Richter Hans von Sorgenloch genannt Gensfleisch das Vogteigericht zum Lehen, was dem dort regiernden Graf xxx von Isenburg (St) (--) ärgert. - Mit dem Tod des klosterarnsteiner Vogt Philipp von Stockheim (--) verheiratet mit Catharina von Bellersheim (--) wird sein Sohn Friedrich von Stockheim (--) verheiratet mit Irmel von Karben (--) neuer klosteransteiner Vogt.  

1476 Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (74) gibt dem Schenk Diether von Erbach ein zinsloses Darlehen von 10.000 Gulden, die er ihm ratenweise in vier Jahren aus Lahnsteiner bzw Höchster Zollgefällen zurückzuzahlen gestattet. Bei Zahlungsverzug ist Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) berechtigt, Stadt Lahnstein und Schloß Lahneck einzunehmen.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (74) gibt Graf Johann V von Nassau Diez (St) (21) ein zinsloses Darlehen von 5.000 Gulden gegen Rückzahlung in drei Jahresraten, für deren Sicherstellung Graf Johann seinen Anteil an Hadamar und Ellar zum Pfand setzt.

Der mit der Grafentochter Ottilie von Katzenelnbogen (St) (--) verheiratete Markgraf Christoph von Baden (St) übernimmt für 6 Jahre zusammen mit seinem Bruder Albrecht von Baden (St) (--) die Regierung der Markgrafschaft Baden, danach übernimmt er alleine die Regierung . - Der Urenkel von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (74) Karl von Baden wird geboren. Er wird Domherr in Straßburg und Trier. - Der Viehhirte, Musikant und Prediger Hans Böhm prangert die Gier der Fürsten und hohen Geistlichkeit an und wird als Initiator der Niklashäuser Wallfahrt auf Anordnung des mainzer Erzbischofs Diether II von Isenburg (St) (64) in Würzburg auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Es folgen spontane Massenproteste in Franken. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (51) stirbt in seiner Residenz Heidelberg und sein Neffe Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach der Aufrichtige (St) (--) wird wie verabredet Kurfürst. Seine morganatische Frau, die Witwe Clara Tott (--) wird vom Neffen Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach der Aufrichtige (St) (--) gefangen genommen um die tatsächlichen Familienverhältnisse geheim zu halten. - Ersterwähnung des Grobrot, einer weniger edlen Weinrebsorte, in Kloster Eberbach erstmalig erwähnt. - Im Burgundischen Krieg besiegen die Eidgenossen den Burgunderherzog Karl den Kühnen (43) in der Schlacht bei Grandson empfindlich und in der darauffolgenden Entscheidungsschlacht von Murten beginnt das Ende Burgunds das Frankreich eine Vormachtstellung einbringt. - Der mailänder Herzog Galeazzo Maria Sforza (St) (32) kehrt als Sieger nach Mailand zurück und wird auf Betreiben von seinem jüngeren Bruder Ludovico Sforza (St) (24) von drei mailänder Adeligen ermordet. Ludovico Sforza (St) (24) übernimmt die Regierung für den minderjährigen Thronfolger Herzog Gian Galeazzo Sforza (St) (10), den er 14 94 ermorden lässt und selbst Herzog von Mailand wird. - J. Scolvus sucht Nordwestpassage und dringt in die Baffin-Bai und den Lancaster Sound vor. - Gründung der Universität Mainz. - Durch die Abtretung der Herrschaft an das adelige Domkapitel und dessen Repressalien beginnt ein Bürgeraufstand in Mainz, den der mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) niederschlägt. - Im Kloster Marienstatt wird der Besuch von Frauen in der Klosterkirche an drei Tagen im Jahr und der Beschränkung dieser Erlaubnis auf den achten Tag nach Fronleichnam erlaubt. - Seilfurt bei Rüsselsheim brennt nieder und wird zur Wüstung. - Ende der russischen Tributzahlungen an die Mongolen. - Erdbeben in Moskau mit Einsturz der Kathedrale. - Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) überschreibt die Burg Ronneburg seinem Bruder Graf Ludwig II von Isenburg Büdingen (St) (--). - Elisabeth von Kronberg (--), die zukünftige Ehefrau von Graf Salentin VII von Isenburg Grenzau (St) wird als zweiter von drei Söhnen von Graf Heinrich von Isenburg Grenzau (St) (--) und dessen Frau Margarete von Wertheim (St) (--) auf Burg Isenburg geboren. - Graf Eberhard von Württemberg (St) bittet den königsteiner Gabriel Briel um Mitarbeit bei der Klosterreform in seinen Landen. - Der frankfurter Patrizier Wolf Blum junior (--) wird Mitglied in der Stubengesellschaft Alten Limpurg. Mit leichtfertigen Geschäften von Wolf Blum Junior beginnt der Niedergang der Familie, die 14 92 mit dem Ausschluss aus der Stubengesellschaft Zum Frauenstein und 15 15 mit dem Ausschluss aus der Stubengesellschaft Alten Limpurg endet. Der frankfurter Stadthauptmann zerstört die Ganerben-Burg Vetzberg wegen dauernder Verletzungen des Landfriedens durch Raubüberfälle. - Der Ritter Eberhard von Heusenstamm VII wird frankfurter Schultheiß. - Ruprecht von Virneburg wird Abt von Prüm. Auf seinem Grabstein werden Affen die Schilde der Ahnen tragen. - Der frankfurter Schultheiß belehnt im Auftrag von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (61) Wildgraf und Rheingraf Johann V von Dhaun und Kyrburg (St), Graf von Salm, mit dem ererbten Pfefferzoll auf dem Rhein bei Geisenheim. - Die mainzer Bürger stürmen in den Mainzer Dom und zwingen die Domherren zu einem Lossagungsbrief, der ihnen die Freiheiten zurückgeben Der mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) droht den mainzer mit einem kleinen Heer. Die mainzer Bürger geben auf und ziehen die Herrschaft des Erzbischofs derer des Domkapitels vor. Das mainzer Domkapitel verhöhnt die unterlegen mainzer Bürger und ihm wird von Papst Sixtus IV unter Androhung von Absetzungen geboten die verhöhnungen zu unterlassen. - In Frankfurt werden Almosen gegen Almosenzeichen eigentlich nur an notdürftige Hausleute vergeben. Weil es auswärtigen Bettlern und Hausierern ständig gelingt sich diese Almosenzeichen anzueigenen erläßt der Rat der Stadt Frankfurt vergeblich eine Verordnung zum Schutz vor Missbrauch. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach, der Siegreiche von der Pfalz (St) (51) lässt den Kran bei Frei-Weinheim an der engsten Stelle zwischen Mainz und Bingen wegen Streitigkeiten mit dem mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) abreißen. -  Wildgraf und Rheingraf Johann von Daun (St) stirbt. In seinem Besitz befinden sich zahreiche Manuskripte aus der Schreibstube des hagenauer Lehrers Diebold Lauber.

1475 Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (73) befindet sich unter den Fürsten und Herrn, die sich mit Kaiser Friedrich III von Habsburg
(60) von Köln aus gegen Herzog Karl der Kühne von Burgund (42) ins Feld begeben. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (73) belagert mit 350 Mann zu Roß und zu Fuß mit Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) (35) und denen zu Köln (insgesamt 4.000-5.000) Linz und die Belagerer auf dem Neußer Werth.
Dietrich von Runkel (St) (--) verkauft an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (73) für 3.000 Gulden die zweite Hälfte seines Viertels an Limburg, Molsberg und Brechen.

Wetter: Erdbeben in Heidelberg. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) erklärt in Andernach dem Burgunderherzog Karl der Kühne von Burgund (4-) den Krieg. - Die Eidgenossen erklären dem Burgunderherzog Karl der Kühne (41) den Krieg und siegen im Burgundischen Krieg in der Schlacht auf der Planta. Sie führen eine neue Kriegsordnung ein, in der offiziell das unritterliche Kriegsziel die vollständige Vernichtung des Gegners ist, bei der auch keine Geiseln zur Erpressung von Lösegeld genommen werden dürfen, da dies durch die Geldgier vielen Unterlegenen und deren verminderter Aufmerksamkeit Gelegenheit zur Flucht gibt. - Kölner Stiftsfehde. - Pfalzgraf Friedrich I bei Rhein erwähnt in einer Bitte nach Beurkundung einer Jagderlaubnis das Ableben von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez. (5859) Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez ehrt seinen langjährigen Jäger Seitz (5834) - Der brandenburgansbacher Kurfürst Albrecht Achilles (61) schreibt sogar im offiziellen Briefwechsel mit seiner Frau als er in Kriegshandlungen ein Jahr von ihr getrennt war, über sexuelle Phantasien, die sie gehorsam beantwortet. Gleichzeitig scheint er mit den Hofdamen seiner Frau ebenfalls sexuelle Verhältnisse zu haben, die seine Frau duldet. - Mainzer Glasmalerei mit Turniermotiven (Hess. Glasmalerei). - Vermählung von Graf Eberhard von Württemberg V (St) (36) mit Markgräfin Barbara Gonzaga von Mantua in Urach mit 20.000 Gulden Mitgift und einer dreitägigen Hochzeitsfeier mit Ritterturnier und Weinbrunnen zu der 650 Adelige mit 4.280 Pferden kommen. - Ältestes Rechenbuch in deutscher Sprache,  der Trienter Algorismus wird in Trient gedruckt. - C. Ptolemäus lässt sein Geographica in Bologna drucken. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (52) wird im Kloster Eberbach beigesetzt. Vor seinem Tod schlägt er seinen einstigen Kriegsgegener von 14 62 Diether II von Isenburg (St) wieder als neuen Erzbischof von Mainz vor, der dann tatsächlich zum Erzbischof gewählt wird. Er kauft Weinessig. - Der Burgunderherzog Karl der Kühne von Burgund (42) besetzt und beansprucht die Gebiete von Herzog Rene von Lothringen und hat damit ein durchgängiges Machtgebiet von Holland bis Genf. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) droht Graf Philipp von Hanau (St), den Herren von Eppstein-Königstein, den Herren von Eppstein-Münzenberg, den Herren von Bickenbach, den Schenken von Erbach, den Herren von Kronberg und den Städten Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar mit der Acht, falls sie sich nicht sofort am Krieg gegen den Burgunderherzog Karl der Kühne von Burgund (42) beteiligen. - Köln wird freie Reichsstadt. - Reinhard IV von Westerburg (St) nennt sich Graf Reinhard von Leiningen Westerburg. - Die frankfurter Patrizierfamilien Stalburg und Bromm bilden die Stalburg Gesellschaft mit einem Gesellschaftsvermögen von 60.000 Gulden. - Bei einem Inquisitionsprozess im koblenzer geistlichen Gefängnis behauptet ein älteres Ehepaar aus Nassau, dass nur reine Priester die Absolution erteilen könnten, werden von einem dominikanischen Ketzermeister belehrt, sind aber nicht einsichtig, woraufhin sie gefoltert, auf dem Neuen Plan auf zwei Stühlen zur Schau gestellt und belehrt werden und nur der Mann unter der Bedingung ein gelbes Kreuz zu tragen abschwört. Die Frau wird auf der koblenzer Schartwiese verbrannt. - Johann von Nassau V -Dillenburg (St) und Engelbert von Nassau II Dillenburg (St) teilen ihre Gebiete in die niederländischen und deutschen Gebiete zu denen auch Teile der Grafschaft Katzenelnbogen gehören wird. - Im bamberger Pfaffenstreit kämpft der bamberger Bischof Philipp von Henneberg mit Kurfürst Albrecht Achilles und dem Domkapitel. - Der bamberger Domherr Albrecht von Eib, der Verfasser der humanistischen Werke Von der Schönheit des Mägdelein Barbara und Lobrede auf Bamberg stirbt 55-jährig. - Das Schwarze Studenbuch entsteht in Brügge. - Der designierte badische Nachfolger Christoph von Baden I (St) verheiratet mit Ottilie von Katzenelnbogen (St) unterstützt Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) mit Truppen gegen den Burgunderherzog Karl der Kühne von Burgund (42). - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) ernennt Hermann IV von Hessen (St), der bereits zwei uneheliche Söhne hat, von denen einer noch zu seinen Lebzeiten Stiftsdechant an St Maria ad Gradus in Köln wird, zum kölner Stiftsgubernator. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) erlaubt Graf Kuno von Solms Lich Laubach (St) wegen dessen Verdiensten im Kampf gegen den Burgunderherzog Karl der Kühne von Burgund (42) die Befestigung aller seiner Schlösser, Städte und Flecken. - Bei der Landshuter Hochzeit führt Brautführer, Pfalzgraf Otto  II von Wittelsbach Neumarkt, in Landshut die polnische Prinzessin zur Kirche. Die Heirat soll ein Bündnis gegen die Türken bilden. - Die Stadt Andernach bedroht die Stadt Linz am Rhein bei Kripp mit einer Erdbefestigung, die deren Verbündeter Herzog Karl der Kühne von Burgund (42) mit einer Kanone beschiessen lässt, das Pulvermagazin trifft und fast alle andernacher Schützen tötet. Als Anerkennung für den Blutzoll verlegt der Kaiser den Rheinzoll nach Andernach zurück und stiftet einen kaiserlichen Altar im Andernacher Mariendom. - Der bamberger Erzbischof Philipp von Henneberg tritt sein Amt an. - Graf Johann IV von Nassau (St) (65) stirbt in Dillenburg. Der Leichnam wird nach Breda überführt, das Herz jedoch bleibt in Dillenburg. - Die niederadeligen Herren von Nassau zu Sporkenburg sind Inhaber der Pfandschaft Hartenfels. - Auf Wunsch von Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz I (St) (50) kommt der Dominikaner Gerhard von Elten als Vikar des Ordensgenerals für das neugegründete Kloster und Studienhaus nach Heidelberg. - Herzog Karl der Kühne von Burgund (42) verlobt nach der Aufgabe der Belagerung von Neuss seine Erbtochter Maria von Burgund (18) mit dem Sohn Maximilian (16) von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60). - Der Bibliothekar von Papst Sixtus IV lässt die Rezepte des päpstlichen Koch Martino de Como, der für seine verschwenderischen und opulenten Gerichte berühmt ist, im Buch De Honesta Voluptae et Valetudine drucken. Er passiert Saucen durch Tücher und verwendet Zucker in großen Mengen. - Der Ordensgeneral Leonardus Mansetis droht den Mönchen der Dominikanerklöstern in Frankfurt und Mainz bei unerlaubtem Entfernen mit Ausschluß. - In Frankfurt bezahlen 3 % der städtischen Steuerzahler 54 % der Gesamtsteuersummer. - Die frankfurter Tuch- und Seiden-Großhändler und Mitglied der Stubengesellschaft Limpurg Hans Steffan stirbt. - Wildgraf und Rheingraf Johann V von Dhaun und Kyrburg (St) wird als Graf von Salm in den Grafenstand erhoben. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) erlaubt Graf Kuno von Solms (St) Stadt und Burg Laubach auszubauen. - Der wormser Domherr Doktor der Theologie Johann von Wesel (55) kritisiert den wormser Jubiläumsablaß und wird vom wormser Bischof Reinhard von Sickingen entlassen. - Swicker von Sickingen heiratet die Schwester von Richard von Fleckenstein-Hohenburg. - Der basler Dominikanermönch und Inquisitor Jakob Sprenger gründet in Köln die hochangesehene Rosenkranzbruderschaft. - Graf Philipp von Eppstein (St) ist im Besitz der mainzer Fähre. - Simon von Eppstein, Mosse von Luyden und Joseph Wetzl sind Judenmeister in Frankfurt. - Stahlschmiedezunft in Siegen. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) bezeichnet die Stadt Mainz in seinem Aufruf gegen den Herzog Karl der Kühne von Burgund (42) als Reichsstadt. - Das mainzer Domkapitel wählt gegen den Wunsch des Papstes und des Kaisers den abgesetzten mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) zum neuen mainzer Erzbischof und zwingen ihn durche einen Vertrag und einen Schwur die Stadt Mainz für immer an das mainzer Domkapitel zu binden und beschließen daraufhin die Befestigung der Stadt durch die Martinsburg und den Ausbau des Grinsturms zur Festung. - Der am burgunder Hof in Brüssel aufgewachsene und mit einer illegitimen Tochter von Burgunderherzog Philipp III von Burgund verheiratete Neffe des Burgunderherzog Philipp III von Burgund der Gute. Adolf von Kleve (50) wird Generalstatthalter der burgundischen Niederlande. - Burg Ockenstein, alias Burg zur Leyen im Besitz von Dietrich von Monreal wird von Truppen von Herzog Karl der Kühne von Burgund (42) zerstört. - Heinrich von Nassau resigniert als mainzer Dompropst und wird von Dietrich von Monferrato abgelöst. - Berthold II von Henneberg wird mainzer Domdekan. - Dietrich von Monferrato und Wilhelm II von Wertheim sind mainzer Domherren. - Miehlen wird erwähnt, weil es ein Marktrecht besitzt.

1474 Die Grafschaft veranlaßt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) trotz seines hohen Alters wegen eines fehlenden Erben zu einer zweiten Ehe mit Herzogin Anna von Braunschweig Lüneburg, geborene Gräfin von Nassau Dillenburg. (St) Ihr sechsjähriger Sohn ist Erbe des Herzogtums und bleibt in Celle zurück. Auf seine Gemahlin wird wenige Monate später durch den landgräflich-hessischen Hofmeister Hans von Dörnberg von hessischer Seite angeblich ein Mordanschlag mit Arsen durch den des mehrfachen Mordes beschuldigten Johann von Bornich in der Kapelle auf Rheinfels bei einem Gottesdienst verübt.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) stellt im Reichskrieg gegen Herzog Karl den Kühne von Burgund (41) ein von Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) (34) befehligtes Truppenkontingent. Kaiser Friedrich III von Habsburg (59) macht mit seinem Sohn und späteren Nachfolger Maximilian von Habsburg, Erzherzog von Österreich (15), sowie mit Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) und Graf Johann IV von Nassau (St) (64) Rast in Nastätten. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) unterstützt Kaiser Friedrich III von Habsburg in Nastätten mit Futter für seine Pferde auf dem Weg von Koblenz nach Frankfurt. Unerwünschte Gäste (Raubritter des Taunus und der Wetterau) im Gefolge des Landgrafen werden vor den Toren Frankfurts abgewiesen.

Wetter: Orkan mit blauem Himmel, bei dem in Augsburg eine Kirche einstürzt. - Der Urenkel von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) Bernhard III von Baden (St) wird geboren. Er wird 15 15 Markgraf. - Die Eidgenossen einigen sich mit dem Habsburgern zu einem Frieden Ewige Richtung, der beiderseitig den augenblicklichen Besitzstand wahrt und den Eidgenossen Durchmarsch durch habsburger Gebiet erlaubt. - Mit der Schlacht bei Héricourt kommt es zu den ersten militärischen Auseinandersetzungen im burgundischen Krieg zwischen Karl der Kühne von Burgund (41) und den Eidgenossen. - Regiomontanus publiziert seine Ephemeriden, von Sonne, Mond und Planeten und berechnet deren tägliche Position bis 15 06. - Der italiensische Mediziner, Mathematiker, Astronom und Karthograph Paolo dal Pozzo Toscanelli empfiehlt aufgrund seiner Erdkarte Christoph Kolumbus eine Asienfahrt aber Richtung Westen, bei der die atlantische Westküste einfach die Ostküste Asiens ist. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) verhängt auf dem augsburger Reichstag über Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz der Siegreiche (St) (49) wegen der Weißenburger Fehde die Reichsacht und wird von Gläubigern bis zur Auslösung durch Gesandte aus Köln wegen nicht bezahlter Rechnungen festgehalten. - Durch die Einmischung von Herzog Karl der Kühne von Burgund (41) lässt Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) den Administrator und Hauptmann des Erzbistums Köln Hermann IV von Hessen (St) (24) vor Koblenz ein Heer zusammenstellen und zieht den Belagerern von Neuss mit hessischen Truppen nach der fast einjährigen Belagerung durch den kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (47), der versucht verpfändete Besitzungen mit Gewalt und unrechtmäßig zurückzugewinnen entgegen. Die Stadt Frankfurt stellt 100 Ritter und 300 Fußknechte. Ritter Johann von Hatzfeld wechselt vom kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz (St) (47), der von seinem Bruder Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz der Siegreiche (St) (49) unterstützt wird, zum kölner Administrator und späteren kölner Erzbischof Hermann IV von Hessen (St) (24) der von Andernach mit ca. 150 Büchsenschützen unterstützt wird. Lütticher Bergleute von den Erz- und Kohlelagern helfen beim Ausheben von Gräben und Stollen sowie bei Sprengungen. Herzog Karl der Kühne von Burgund (41) fühlt sich durch sein Scheitern in seiner Ehre gekränkt und reagiert deshalb auf seiner Gegner nicht rechtzeitig. Er versetzt seinen Bündnispartner England ignoriert. Rene von Lothringen bricht seinen Treueeid zu Herzog Karl der Kühne von Burgund (41) und fällt in die Grafschaft Luxemburg ein. Der französische König Ludwig XI überfällt die niederen Lande und Burgund. - Graf Eberhard von Württemberg (St), heiratet die oberitalienische Markgräfin Barbara Gonzaga von Mantua . Bei der Hochzeit in Urach verzehren 14.000 Gäste 165 000 Laib Brot und über 150.000 Liter Wein. Barbara hatte zeitlebens Heimweh nach Italien. Die einzige eheliche Tochter stirbt als Säugling. Eberhard lässt seine Kinder von ledigen Frauen außerhalb der Ehe geboren durch den Kaiser legitimieren. - Das im Besitz der frankfurter Patrizierfamilie Glauburg befindliche Haus Lichtenstein am Römer zählt 48 Betten. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (51) erlässt eine Marktschiffordnung, die die Frühschiffer und Marktschiffer vereint und Verkehr, Fahrpreis und Schutz zwischen Frankfurt und Mainz regelt. - Herzog Karl der Kühne von Burgund (41) organisiert seinen Hof in militärischer Hierarchie. - Die Einwohner von Linz am Rhein planen einen Angriff auf ihre Nachbarstadt Andernach, da Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) den Linzern den Rheinzoll entzieht und der Stadt Andernach zuspricht was von zwei andernacher Bäckerlehrlingen, die die Stadtmauer entlanglaufen und aus den dort hängenden Bienennestern naschen, bemerkt wird und sie im Angesicht der Angreifer die Nester den Linzern entgegenwerfen und die Linzer in die Flucht schlagen. Zur Feier wird ein besonderer Kuchen der Bienenstich gebacken. - Die rüdesheimer Boosenburg kommt in Besitz der Boos von Waldeck. - Verhandlungen am Berggericht zu Suhl verhandeln bergmännische Streitigkeiten. - Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (72) verlässt den Wetterauer Grafenverein, den er selbst 14 22 gegen die Expansionsbestrebungen der Landgrafschaft mitgegründet hat und dessen Führung er über Jahrezehnte hatte. - Der ehemalige Knecht und mit einer verarmten aber schönen Landadeligen verheiratete augsburger Bürger Burkard Zink (78) stirbt als wohlhabender Mann. - Der Dominikaner Wenzel von Frankenstein wird Generalvikar der Provinz Teutonia. - Herzog Karl der Kühne von Burgund (41) nimmt Graf Heinrich von Württemberg (St) in der Nähe von Metz gefangen, zwingt ihn vergeblich seine Stadt Mömpelgard zu öffnen, da sich die württemberger Stadtbesatzung unter Landvogt Marquard von Stein weigert die Tore der Stadt selbst als Graf Heinrich von Württemberg (St) zum Schein vor der Stadt hingerichtet wird zu öffnen. Mömpelgard wird vergeblich belagert. Durch die Scheinhinrichtung und die schlechte Behandlung während der Gefangenschaft bis zu seiner Befreiung 14 77 wird Graf Heinrich von Württemberg (St) geisteskrank. - Der seit einem Totschlag an Henne Brun 14 58 in Frankfurt in Eltville lebende Kontad Weiß von Löwenstein wird von Friedrich III von Habsburg (St) (59) begnadigt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) fordert in Würzburg von Graf Philipp von Hanau (St), Graf Philipp von Hanau, der Jüngere (St), dem trierer Erzbischof Johann II von Baden (St), Graf Otto von Solms (St), Graf Ludwig von Isenburg-Büdingen (St) und Graf Diether von Isenburg -Büdingen (St), und letztgenannt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) Kontingente von bis zu Hundert Rittern. - Doktor Georg von Hell, genannt Pfeffer ist Rat von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59). - In Frankfurt werden 3 Reichsbanner für den Krieg gegen Herzog Karl der Kühne von Burgund (41) hergestellt. Ein Banner für den mainzer Erzbischof Friedrich III von Habsburg (St) (59) und zwei Banner für den Kaiser, die ihm in Frankfurt übergeben werden. - Die Stadt Frankfurt schickt 25 Zentner Schießpulver. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) schließt ein Bündnis mit dem französischen König. - In Köln lädt Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) in den Prachtbau Gürzenich. - Der kurmainzer Kanzler Georg von Hell heiratet die jüngere Tochter Elisabeth Weiß zum Rebstock. - Der uneheliche Sohn Friedrich (St) (14) von Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz I (St) (49) stirbt. - Der Abt Engelbert von Buchenau lebt in wilder Ehe mit einer Frau zusammen, die ihn zur Geldverschwendung animiert. Aus Geldnot verkauft Engelbert von Buchenau verschiedene Dörfer an Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) (34). Der Verkauf der fuldaer Dörfer wird durch den fuldaer Fürstabt Johann von Henneberg-Scheusingen rückabgewickelt. - Bei der Amberger Hochzeit von Pfalzgraf Philipp (St) (26) mit Herzogin Margarethe von Bayern-Landshut (St) (18) werden große Mengen an Malvasier - Wein und Reinfal und etwa 110.000 Liter fränkischer Wein bestellt. - In Straßburg beginnt der Jude Hans von Straßburg mit organisierter Betrugsbettelei, als falsche Mönche, die mit dem Fegefeuer Geld erpressen oder mit vorgetäuschter Epileptik und wird erst 14 87 dafür verurteilt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) lädt Eberhard von Eppstein-Königstein (St), Graf Otto von Solms (St) und Graf Kuno von Solms (St), Graf Philipp von Nassau (St), Graf Ludwig von Isenburg (St) vor. - Jakob von Bicken und Friedrich von Hohenlohe sind mainzer Domherren. - In Nastätten hält sich Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) auf. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des aus dem wittelsbachpfälzer und regional weit entfernten Germersheim stammende Johann III (--) wieder ein aus Boppard und der Region stammende Johann III Bode (--) neuer 31. Abt.

1473 Vergleich zwischen der schweizer Gräfin Ottilie von Thierstein und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (71), der ihr nach Verzicht auf alles Übrige außer den 1.000 Gulden Wittungsgeldern das von Graf Bernhard von Solms (St) für 6.000 Gulden erworbene Viertel an Limburg einräumt.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) ist bei der Zusammenkunft von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) mit Herzog Karl der Kühne von Burgund (40) in Trier anwesend. Schutzversprechen des Landgrafen Heinrich III von Hessen Marburg (St) für Kloster Eberbach.

Universität von Trier wird gegründet. - Extrem heißes und trockenes Wetter über das ganze Jahr. - Die Urenkelin von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) Marie von Baden wird geboren. Sie wird Äbtissin der ehemaligen Grablege der Markgrafen von Baden Kloster Lichtental. - Das Bankhaus Fugger erhält eigenes Wappen. - Heinrich von Steinhöwel bringt sein Buch Buochlin der ordnung - wie sich der mensch halten sol - zu den zyten dieser gruselichen kranckheit (Pest). - Ein Guteleutehaus, ein Armenbad wird in Bad Ems erwähnt. - Der Bau der Sixtinischen Kapelle nach Papst Sixtus IV wird begonnen. - Vanozza de’ Cattanei wird die Mätresse des Kardinals Rodrigo Borgia späteren Papstes. Eine weitere seiner Mätressen, die 15 jährige Giulia Farnese verschafft sogar ihrem Bruder Papst Paul III das höchste Kirchenamt, der sich aber nachdem die Syphilis auftritt dem sittenlosen Treiben entgegenstellt. - Nikolaus Kopernikus, der das ptolemäische geozentrische System, nach dem die Erde im absoluten Mittelpunkt der Welt steht, widerlegt, wird geboren. - Der junge Jakob Fugger sieht einen geisteskranken Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (58) in seiner Geburtsstadt, der reichen Handelsstadt Augsburg, erkennt die Macht des Geldes, verläßt das Kloster und wird Kaufmann. - Die Venezianer zerstören Smyrna. - Agnes von Baden (St), von ihrem Bruder auf Lebenszeit interniert, stirbt erblindet auf Burg Eberstein. - Das friedberger Haus Zum Bornziegel wird als Zunfthaus der Wollweber erwähnt. - Nach dem Tod seines Schwiegersohnes Herzog Nikolaus von Lothringen verhandelt Herzog Karl der Kühne von Burgund (40) in Trier erneut die Vermählung seiner Tochter Maria mit dem Kaisersohn Maximilian vom römisch-deutschen Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (58) und stellt unvorstellbaren Prunk zur Schau. Neben den berühmten Wandteppichen verschlingt alleine die Einkleidung seiner Höflinge die ungeheure Summe von 38.819 flandrischen Pfund. Er trägt eine goldene Rüstung. Er will für seine Beteiligung an dem geplanten Türkenfeldzug ein Königreich Burgund. Die Kurfürsten sind gegen eine Einigung. - Für den Reichstag in Augsburg lässt Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (58) sein etwa 1.000 Personen starkes Gefolge von Jacob Fugger neu einkleiden, der dafür das Wappen mit den beiden Lilien verliehen bekommt. - Die trierer Universität wird eröffnet. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (58) versucht vergeblich in der vom kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--) begonnenen und von dessen Bruder dem pfälzer Kurfürst Friedrich I von Wittelsbach, der Siegreiche (St) (49) unterstützten Kölner Stiftsfehde zu vermitteln. Der kölner Erzbischof Ruprecht verbündet sich jedoch noch enger mit Herzog Karl der Kühne von Burgund (40) von Burgund. - Die Äbtissin von Kloster Klarenthal Katharina von Dhaun (St) stirbt. - Herzog Johann von Kleve unterstützt Herzog Karl der Kühne von Burgund (40) beim Erwerb des Herzogtums Geldern und erhält dafür u.a. Lobith. - Dem Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Schönborn folgt der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Walderdorff II. - Die kirchlichen Gesetze von Papst Gregor IX aus dem Jahr 1234 werden gedruckt. - Mit der Öffnung der Schlucht Via Mala verlagert sich der Reiseverkehr über den Splügenpass. - Graf Engelbert von Nassau II (St) (22) wird als letzter in den Orden zum Goldenen Vlies von Herzog Karl der Kühne von Burgund (40) aufgenommen. - Der in Mainz ausgebildete Buchdrucker Lucas Brandis geht nach Lübeck, eröffnet eine Druckerei und beginnt mit seiner Weltchronik Rudimentum Novitorum. - Der frankfurter Rat bemängelt, dass auf Höhe des Gutleuthofes der Main auf Pferden durchritten wird. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (58) versucht in Basel die Streitigkeiten mit den Eidgenossen beizulegen. - König Ludwig XI (50) erleidet seinen ersten Schlaganfall, dem noch 3 weitere folgen. - Der gefürchtete burgunder Landvogt der Pfandlande Peter von Hagenbach, der in seinen Landen, die Kriegssteuer, den Bösen Pfennig einführt, dolmetscht bei der direkten geheimen Endverhandlung in Trier das Gespräch von Herzog Karl der Kühne von Burgund (40) mit Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (58) und plant die Erhebung zum König. - Das von den Medici für die Stadt Fiesole bestimmte Triptichon Jüngstes Gericht wird von der burgundischen Residenzstadt Brügge mit dem Hanseschiff Peter von Danzig aus nach Italien transportiert. Das Schiff wird gekapert, das Triptichon und ein Teil der Fracht nach Danzig verschleppt. - Bei Schriesheim fördert die pfälzer Grube Anna-Elisabeth Silber. - Der frankfurter Patrizier Klaus von Rückingen wird frankfurter Ratsherr und wird in die Stubengesellschaft Alten Limpurg aufgenommen. - Konrad von Bickenbach XII ist geisteskrank. - Käsekarren auf dem frankfurter Freithof (Hühnermarkt). - Gerhard von Ehrenberg ist mainzer Domherr. - In Burgschwalbach gibt es eine Eisenschmiede.

Anna von Württemberg (St) (64), die geschiedene Frau von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (69) stirbt einsam in Waiblingen. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (69) darf wieder heiraten.

1472 Herzog Karl der Kühne von Burgund (38) verlobt seine Erbtochter Maria nach den gescheiterten Verhandlungen mit Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (57) mit Herzog Nikolaus von Lothringen. - Heinrich Steinhöwel gelingt mit seiner Übersetzung und in Ulm von Johannes Zainer gedruckten Vita et Fabulae als der deutsche Äsop eines der erfolgreichen Projekte des frühen Buchdrucks. - Brunnenvergiftungsvorwürfe gegenüber Juden in Regensburg. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach (St) (49) heiratet das ehemalige Hoffräulein Clara Tott aus Augsburg und muss deshalb auf die Nachfolge verzichten. - Gründung der Universität Ingolstadt. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (49) gründet eine höfische Sängerei „Capelley“ mit Sängermeister Johann von Soest. - Erstes gedrucktes Notenblatt im italienischen Bologna. - Die Hattsteiner treten in Driedorf in katzenelnbogener Dienste. - Die Alaunminen von Volterra werden vom Florentiner Lorenzo geplündert und viele Einwohner massakriert. - Pest in Fritzlar. - Die Zunft der Härter und Schleifer im grafschaftlichbergischen Solingen erhält das Schwertschmiede-Privileg. - Viele Juden in Speyer begehen Selbstmord um der Zwangstaufe zu entgehen. - Johann II von Henneberg Schleusingen wird Fürstabt von Fulda. - Die nassauer Landesburg Tringenstein wird von Graf Johann IV von Nassau (St) (62) ausgebaut. - Die Hindernisse für Fischlaich zwischen Amel und Salm werden verboten. - Auf Burg Eltz wird ein Hauptgebäude das Rübenacher Haus unter Lancelot von Eltz und Wilhelm von Eltz vom Silbernen Löwen fertiggestellt. - Der baseler Buchdrucker Leonardus Achatus druckt Vergil in Venedig und Vincenza. - Der intime Berater von Herzog Karl der Kühne von Burgund (38) Philipe de Commynes wechselt überraschend in den Dienst von dessen Erzfeind König Ludwig XI (49). - Gotthard von Schönborn ist Prior im katzenelnbogener Hauskloster Gronau. - Der uneheliche Sohn Friedrich (St) (12) von Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz I, der Siegreiche (St) (49) soll Kanoniker in Speyer werden und benötigt dazu einen Nachweis, dass seine Mutter Klara Dett, eine ehemaligen Hofdame von Albrecht von Wittelsbach von Bayern (St) adelig und mit Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz I (St) (49) verheiratet ist. - Der Ehevertrag zwischen Johann von Dehrn (--), späterer Vogt von Diez und Anna von Lindau wird unterzeichnet. - Der basler Dominikanermönch Jakob Sprenger und wird Prior des kölner Konvents. - Ein Guteleutehaus, ein Armenbad wird in Bad Ems erwähnt. - Der landgräflich-hessische Dienstmann Ludwig Schrendeißen wird gudensberger Schultheiß. Seine Familie wird 15 30 in den Adelsstand erhoben. - Mit dem tod von Michael von Bickenbach fällt Bickenbach an die hHrren von Erbach. - Schenk Wilhelm II von Limpurg ist mainzer Domherr.

1471 Ottilie von Nassau (St) (--), die Witwe von Junggraf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere wird anläßlich ihrer Heirat mit Graf Oswald von Thierstein für ihr katzenelnbogener Wittum mit 1.000 Gulden jährlich abgefunden.
Sie bringt in diese Ehe zugleich das ihr von Graf Johann IV von Nassau Diez (St) (--)verpfändete Viertel der Grafschaft Diez ein.

Die Türken fallen in die Steiermark ein. - Der alteingesessene frankfurter Goldschmied, Maler und Stecher Johann von Dirmstein erschafft eine Handschrift des Erotik-Thrillers Sieben weise Meister in seiner Werkstadt im Haus Groß-Laubenberg. - Der Urenkel von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) Jakob II von Baden wird geboren. Er wird 15 03 Erzbischof von Trier. - Auf dem Reichstag in Regensburg verkündet Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) einen Vierjährigen Allgemeinen Frieden. - Die Portugiesen überqueren als erste Europäer den Äquator und entdecken die Goldküste in Westafrika (Ghana) - Gründung der Universität Genua - Nürnberg erhält vom Patrizier B. Walther die erste christliche Sternwarte Europas. - Der Venezianer G. Barbaro reist zu einem 5 jährigen Aufenthalt nach Persien. - Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St) (33) wird auf der ziegenhainer Stammburg Reichenbach mit Gift ermordet. Sein Bruder Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) (30) übernimmt die Vormundschaft über Ludwigs II Söhne Wilhelm von Hessen I (St) (05) und Wilhelm II von Hessen (St) (3) und Regierungsgeschäfte. - In Baden-Baden wird bei Tag und bei Nacht allerlei Ungebühr von Fremden und Einheimischen betrieben. - Albrecht Dürer wird in Nürnberg geboren. - Der homosexuelle Sixtus IV wird Papst. Infessura schreibt über ihn: Es war keine Liebe zu seinem Volk in ihm, nur Wollust, Geiz, Prunksucht und Eitelkeit. Seine Lustknaben macht er ungeniert zu seinen Kardinälen. - Heidelberger Apothekenordnung. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) besucht das Auerbacher Schloß. Sein Tross umfaßt 60 Pferde. - Osmanisches Reich reicht bis an die Adria. - In der Baumkircher Fehde wird Freiherr und Heerführer Andreas Baumkircher vor geplanten Verhandlungen mit dem Kaiser trotz dessen Zusage von freiem Geleit verhaftet und enthauptet. - Solms-Braunfels erhält die kaiserliche Befreiung von fremder Gerichtsbarkeit. - Neben dem Gemeinen Bad nennt sich das Badehaus in der wiesbadener Langgasse Zum Bär. - Der kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz fordert von den kölner Ständen eine Erhöhung der Steuer, die er durch die Besetzung der vom kölner Domkapitel in Pfand gehaltenen Stadt Zons durchsetzt und dadurch mit dem Domkapitel und der Stadt bricht - Die Stadtbefestigung von Lambsheim wird vollständig zerstört. - Die uneheliche Tochter Anna von Albrecht von Baden heiratet bürgerlich. - Kloster Disibodenberg wird während der Kriegshandlungen geplündert. - Katzenelnbogener Fehde gegen Kurköln unter Beteiligung von Wilhelm von Brambach? - Graf Gerhard II von Sayn (St) muß Altenkirchen unter dem Schutz des Herzogs von Jülich-Berg stellen. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche (St) (48) erobert und zerstört die Stadt Dürkheim. - Herzog Karl der Kühne von Burgund (38) fordert für die Vermählung seiner Tochter mit Maximilian von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) die Kaiserwürde nach dessen Tod für sich selbst, was Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) ablehnt. - Graf Gerhard von Sayn II (St) berichtet Herzog Karl der Kühne von Burgund (38) in einem Brief von seinem Gespräch mit Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) über die geplante Vermählung von Maria von Burgund. - In Frankfurt werden 12 Fleischschirnen gegen den Widerstand des frankfurter Rats vom Bartholomäusstift erworben. - Drei frankfurter Schuldgefängnisse sind in so schlimmem Zustand, dass Claus Bavare für seinen wohlhabenden Schuldner Hans von Thusenberg kein akzeptables Gefängnis findet. - Die große vergoldete Blume auf dem Turm der frankfurter Weißfrauenkirche wird mit kölner Glasmalereien verglast. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (46) zerstört und schleift die Emichsburg von Graf Emich VIII von Leiningen (St) zum zweiten Mal. Sie wird sofort wieder aufgebaut. - Der nürnberger Kaufmann, Astronom und Humanist Bernhard Walther finanziert Regiomontanus eine Sternwarte und eine Druckerwerkstatt in Nürnberg. - Beutelbuch in Nürnberg. - Die Burg Hardeck über Büdingen wird nicht mehr bewohnt. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (46) erobert, zerstört Dürkheim fast vollständig, entzieht die Stadtrechte und erobert Kloster Limburg. - Der leidenschaftliche Büchersammler Wirich VI von Oberstein gibt Graf Kuno von Manderscheid Blankenheim einen Grundstock an Büchern zur Gründung der Blankenheimer Schlossbibliothek. - Der deutsche Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) erteilt dem frankfurter Patrizer Heinrich Degen zum Burggrafen, Teilhaber an der Blumengesellschaft, Schwiegersohn von Agnes Blum, der reichsten Patrizierin Frankfurts, in Regensburg ein FamilienWappen. - In Frankfurt wird ein lebender Strauß auf dem Römer bestaunt. - Die frankfurter Patrizierwitwe Agnes Blum, Besitzerin der Blumengesellschaft, stirbt mit einem Barvermögen von 35000 Gulden und wird von ihren Söhnen Melchior Blum und Wolf Blum junior beerbt. Die Patrizier Melchior Blum und Wolf Blum junior verbinden erfolgreich norddeutschen und süddeutschen mit italienischem Handel und sind im Deutschen Kaufhaus in Venedig vertreten. - Der Humanist Giovanni Antonio Campano beklagt sich in seinen Briefen über die eintönigen Zechgelage in der schmutzstarrenden und stinkenden Reichsstadt Regensburg, in der es kein anderes Leben als Trinken gäbe und darüber hinaus der Wein sauer sei und ihm bei Jedem Becher, den er leert die Tränen kämen. - Der nürnberger Großkaufmann Hans Praun verkauft riesige Mengen an billigen Massenbieren. - Der promovierte Niklas von Wyle tritt als Landhofmeister in die Dienste von Markgraf Ulrich von Württemberg (St) (58). - Graf Johann von Nassau Wiesbaden Halb-Diez (St) erhält von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) ein uneingeschränktes vererbbares Bergregal für Gold, Silber, Kupfer, Kochsilber, Zinn und Blei. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) befiehlt dem kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz den bei ihm gefangen gehaltenen Graf Johann II von Nassau Weilburg (St) (--) freizulassen. - Der hessische Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (24) hat eine uneheliche Tochter mit der Frau Christine Steyna des Malers Johannes Diez. - In Holzheim an der Aar erhält die Kapelle ein Glocke mit der Inschrift Maria Namen ich, bössen Wedder verreiben ich, womit man besseres Wetter beschwören will. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des aus Lorch stammenden Richwin (--) der aus dem wittelsbachpfälzer und regional weit entfernten Germersheim stammende Johann III (--) neuer 30. Abt.

1470 Gerlach von Isenburg (St) verkauft Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (68) das Kirchspiel Meudt und Pütschbach für 2.000 Gulden und das Schloß Herschbach für 3.000 Gulden. Gleichzeitig löst Graf Johann IV von Nassau Diez (St) (30) das dem Grafen Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (68) verpfändete Achtel an sechs Westerwälder Kirchspielen wieder ein.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (68) übergibt seine Anteile an Driedorf seinem Schwiegersohn Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (30) und überträgt ihm die Obergrafschaft einschließlich der würzburger Lehen unter Vorbehalt gewisser Gefälle und Einkünfte.

Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Unruhen im Reich. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (55) befiehlt der Stadt Frankfurt in Frankfurt, Sachsenhausen und seiner Umgebung Schutzgräben und Befestigungen zu errichten - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (47) verfügt die Ausweisung aller Juden aus dem Mainzer Erzstift. - Die Urenkelin von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) Ottilie von Baden wird geboren. Sie wird Äbtissin zu Pforzheim. - Botticelli eröffnet seine eigene Werkstatt. - Die Rebsorte Klebrot, heute Spätburgunder, wird im rheingauer Hattenheim erwähnt. - Anna Donner von Lohrheim, die ihr Kloster Dierstein (Oranienstein) leichtfertig verläßt, wird das Recht zurückzukehren von Papst Sixtus befohlen. - Marco Polos Reisebeschreibung erscheint gedruckt und wird lange bezweifelt. - Zatteltracht (oder Zaddeltracht, Bsp.: Till Eulenspiegel) verschwindet und wird nur noch von Spassmachern oder Gauklern getragen. - Heidelberger Neckarbrücke und die Flußmühlen werden durch Eisgang zerstört. - Die verfallene Burg Greifenstein wird ausgebessert, dennoch ist der fortschreitende Verfall der Anlage nicht aufzuhalten. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (47) lässt alle Juden aus dem mainzer Erzstift ausweisen, ihr Grundbesitz wird beschlagnahmt und die mainzer Synagoge in eine christliche Kapelle umgewandelt. - Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus (ab 15 62 Frankfurter Dom) beschallt die Zuhörer mit einer große Orgel im Chor. - Der hessenkasseler Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St) (32) erbaut Burg Rotenburg an der Fulda. - Die Meisterköche des trierer Erzbischofs Johann II von Baden (St) Konrad von Udenheim danach Konrad von Basel und danach Martin von Udenheim leben in der koblenzer Hühnerstrasse, im Lehenshaus, wo die Münzen geschlagen werden. - Der mit Elisabeth von Witttelsbach verheiratete brandenburger Kurfürst Friedrich VI von Zollern Nürnberg dankt ab und diese Würde und damit der gesamte Besitz des Hauses Hohenzollern fällt an Albrecht Achilles (St) von Brandenburg. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche (St) (47) nimmt die von Schwarz-Reinhard III von Sickingen und Friedrich von Fleckensteinern bewohnte leininger Ganerbenburg Madenburg ein. - Burg Stahlberg wird ausgebaut. - Markgraf Karl von Baden (St) (--) läßt in Enningen juden verfolgen, foltern und gefangenhalten. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche (St) (47) erobert Burg Hornberg. - Burg Herschbach wird an den trierer Erzbischof Johann II von Baden (St) und an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez verpfändet. - In Lüneburg wird der Einhornteppich hergestellt. - Der uneheliche Halbbruder von Herzog Philipp III von Burgund der Gute utrechter Bischof David von Burgund ist mächtigster Bischof. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (55) lässt alle schadhaften Häuser in geistlichem Besitz in Frankfurt, die nicht binnen Jahresfrist instand gesetzt werden vom frankfurter Rat entschädigungslos enteignen und für städtische Belange verwenden. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (55) versucht die Juden zu schützen und bestätigt besonders den frankfurter Juden ihre Rechte. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (47) überfällt die Stadt Weißenburg und das Kloster Weißénburg ein. Herzog Ludwig von Wittelsbach Zweibrücken Veldenz soll als Reichshauptmann die Stadt beschützen - Graf Philipp von Hanau (St), Graf Ludwig von Isenburg Büdingen (St) und Graf Kuno von Solms (St) versuchen vergeblich den Bau frankfurter Verteidigungsanlagen zu verhindern. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (47) forciert den Bergbau im hinteren Kahlgrund. - Der spätere frankfurter Stadtarzt Johann Steinwert von Soest übersetzt die niederländische Vorlage des Haimonskinder-Stoffes. Er dichtet später ein Spruchgedich zu Ehren der Stadt Frankfurt und wird hessischer und danach Sangesmeister am heidelberger Hof von pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche (St) (47). - Johann von Merenberg ist Amtmann von Amt Kransberg. - In der hanau-lichtenberger Residenz Burg Babenhausen von Graf Philipp von Hanau I -Lichtenberg (St) sind der Wall, die Kasematten und vier runde Batterietürme für die Kanonen fertiggestellt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (55) befiehlt eine Mobilisierung aller Stände gegen den pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche (St) (47), namentlich nach Rangfolge Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez, Graf Wilhelm von Henneberg, Graf Otto von Henneberg und Graf Friedrich von Henneberg, Graf Johann von Vianden, Graf Philipp von Nassau und Graf Johann von Nassau(-Saarbrücken), Graf Johann von Nassau(-Wiesbaden), Graf Rudolf von Leiningen, Graf Hammann von Leiningen und seinem Sohn Swicker, Graf Emich von Leiningen, Graf Bernhard von Leiningen und Graf Diether von Leiningen, Graf Wilhelm von Leiningen und ........ Graf Johann von Solms und Graf Otto von Solms, ........... Graf Diether von Isenburg, Rheingraf Johann, N. von Hanau, ........... N. von Virneburg, Graf Gerhard von Sayn, Graf Walrave von Waldeck, Rheingraf Johann d. J., .......... , ein Graf von Rieneck und Wittgenstein, Georg und allen anderen (Erbschenken) von Limpurg, Schenken Konrad und Hans von Erbach, Simon und seinem Sohn Burkhard zu Finstingen, Eberhard von Eppstein-Königstein, ...... und alle Freien, die Städte Köln, Straßburg, Augsburg, Regensburg, Mainz, Trier, Metz, Frankfurt, Nürnberg, Basel, Speyer, Worms, Konstanz, Ulm, den gemeinen Eidgenossen, Rottweil, Nördlingen, Hall, Esslingen, Überlingen, Schaffhausen, Memmingen, Ravensburg, Schwäbisch Gmünd, Heilbronn, Reutlingen, Rothenburg, Windsheim, Weissenburg, Wimpfen, Oppenheim, Lindau, St Gallen, Dinkelsbühl, Weill der Stadt, Aalen, Giengen, Bopfingen, Buchhorn, Pfullendorf, Hagenau, Colmar, Schlettstadt, Kaysersberg, Kintzheim, Mülhausen, Oberehnheim, Rosheim, Türkheim, Münster, Oppenheim, Landau, Odernheim, Ingelheim, Kaiserslautern, Offenburg, Gengenbach, Zell, Seltz, Freiburg i. Br., Breisach und Neuenburg. sowie allen anderen Reichsuntertanen bei Verlust aller ihrer Rechte, Privilegien und Lehen sowie den Strafen des fünfjährigen Nürnberger Landfriedens, dem von ihm zum Hauptmann ernannten Hz. Ludwig von Bayern(-Veldenz) auf dessen Ersuchen unverzüglich Hilfe zur Abwehr und Strafe des Angriffs Pfgf. Friedrichs bei Rhein auf Abtei und Stadt Weissenburg zu leisten. - Der friedberger Burggraf Johann von Bellersheim alias Henne von Bellersheim lädt Graf Otto II von Solms Braunfels (St) vor Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (55). - Der am burgundischen Hof in Brüssel aufgewachsene Neffe des Burgunderherzog Philipp III von Burgund (St) (--) Adolf von Kleve (45), heiratet ein illegitime Tochter Anna von Burgund von Burgunderherzog Philipp III von Burgund. - Der Schreiber einer heidelberger Handschrift Ludwig Henfflin schmückt seine Manuskripte mit dem Wappen seiner Auftraggeberin Margarethe von Savoyen, der Ehefrau von Markgraf Ulrich von Württemberg (St) (57). - Margarethe von Savoyen, die Ehefrau von Markgraf Ulrich von Württemberg (St) (57) unternimmt eine Reise durch die Schweiz, bei der züricher Patrizier als Gastgeschenk eine Handschrift mit züricher Stadtheiligen überreicht. - Eberhard Greifenklau zu Vollrads ist mainzer Domherr.

1469 Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) kündigt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) die gau-algesheimer Pfandschaft, ohne sie jedoch einzulösen, da Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) diese Dörfer mit seiner Gerechtigkeit an Stadecken bei Mainz dem Markgraf Karl von Baden (St) (42) zur Ausstattung seines Sohnes Christophs (St) und seiner Enkelin Ottilie von Katzenelnbogen (St) überläßt, die von Graf Philipp die mainzer Pfandschaft Gernsheim im Werte von 40.000 Gulden als Mitgift erhält.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) liefert dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) für 2.000 Gulden Frucht und gestattet ihm die zinslose ratenweise Rückzahlung in sieben Jahren aus Lahnsteiner Zollgefällen.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) vermittelt die Freigabe von Graf Dietrich von Wied (St), Herr von Isenburg und Runkel, aus der Gefangenschaft von Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) (29) für ein Lösegeld von 3.000 Gulden.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) und die Stadt Oppenheim erneuern den Vertrag über Bau und Unterhaltung des Rheindeiches zum Schutze der Rieddörfer.

Der Frankfurter Rat bittet um Geleit durch katzenelnbogener Gebiet zum Tag nach Koblenz. - Graf Friedrich von Wied und Wilhelm von Runkel sind Herren auf Burg Isenburg. - Der nürnberger Patrizier und oberster städtischer Steuereintreiber (Vorderster Losunger) Niklas Muffel bricht die Ständeordnung durch seinen adeligen Lebensstil und wird in Nürnberg gestürzt und gehängt. - Die bereits betagteren diersteiner Nonnen Metze von Schönborn und Liese von Sottenbach werden aus dem Kloster in andere gemässigtere Kloster oder in ihr Elterhaus vertrieben. - Der Hessische Bruderkrieg unter den hessischen Landgrafen Ludwig II von Hessen Kassel (St) und dem mit dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) verbündeten Heinrich III von Hessen Marburg (St) (29) bricht offen aus. Die vom mainzer Burgmann von Linsingen verteidigte Burg Jesberg wird nach langer Belagerung und Beschießung durch 500 vom hessischen Landgrafen Ludwig II von Hessen Kassel (St) (31) angeworbene böhmische Landsknechte und 300 Berittene, erstürmt, fast völlig zerstört und alle Verteidiger getötet. - Die Heirat Ferdinands II von Aragon und Isabellas von Kastilien vereinigt ein Königreich Spanien. - Lorenzo de Medici, der Prächtige übernimmt die Kontrolle von Venedig. - Der augsburger Bürgermeister Ulrich Schwarz übernimmt sein Amt mit großen politischen Visionen, die jedoch zu einer regelrechten Diktatur im Kampf gegen die Patrizier führen. - Wilhelm von Hessen-Kassel (St) wird auf Burg Blankenstein geboren, er gibt die kirchliche Laufbahn auf, wendet sich dem Kriegshandwerk zu und wird wie sein älterer Bruder an Syphilis sterben. - Die Burg Erfenstein der Herren von Leiningen wird im Krieg der Grafen von Zweibrücken und der Kurpfalz zerstört. - Größere Pulverexplosion in Kassel. - In Koblenz ist der Magister Heinrich Arzt. - Leprafall in Kronberg. Er soll in das frankfurter Gutleutspital. - Herzog Sigmund von Österreich , der Münzreiche verkauft wegen seines ausschweifenden und zügellosen Lebensstils Herzog Karl der Kühne von Burgund (36) die Grafschaft Pfirt (das Erbe seiner Urgroßmutter), die Landgrafschaft Elsaß, den Breisgau und einige Städte. - Die Pest tritt in Hachenburg auf. - Im gefürchteten Benediktiner-Kloster Sankt Prosdocimo in Padua stirbt die Nonne Eustochio von Padua (25) nach Visionen, aggressiver Besessenheit und Androhung des Scheiterhaufens. - Der Diener des frankfurter Münzmeisters Erwin von Steeg, der als kaiserlicher Bote gerichtliche Ladungsbriefe zustellen soll, wird in der Nähe Frankfurts überfallen und beraubt, eine mündlich abgegebene Ladung lehnt der Rat der Stadt Frankfurt ab. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (54) befiehlt den frankfurter Stadtwerkmann Bingerhenn vergeblich an den kaiserlichen Hof in Graz. - Die Grafen von Hohenlohe verklagen Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (29) vor dem kaiserlichen Gericht. - Das eppsteiner Kloster Retters wird vergeblich reformiert. - Der französische König Ludwig XI (46) gründet den Orden des Erzengels Michael. - In Ferrara wird die Stuckresidenz mit geometrischen Mustern von Herzog von Modena Markgraf Borso d`Este das Lustschlößchen Villa Schifanoia von Francesco del Cossa ausgemalt. - Gilbrecht von Schönborn -Burgschwalbach wird mainzer Amtmann in Oberlahnstein. - Der Leibarzt von Graf Eberhard von Württemberg Lukas Scheltz wird erster akademisch ausgebildeter Stadtarzt von Heilbronn, ausgebildet an der Universität in Heidelberg. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) erlässt die mainzer Weberordnung mit 4 Tucharten, gute und schlechte Qualität und 2 Tuchbreiten: Gute Qualität ist das mit acht Gebund und drei Strängen breiteste Tuch, ein an der Wollflocke blau gefärbter Stoff, mit Waid gefärbt. Danach ein acht Gebund breiter, weißgrauer oder weißer Stoff. Die schlechten Tucharten beginnt mit einem sieben Gebund von slecht wijß, das wijß sal bliben und slecht grae werck. Und gefärbte Tücher tauchen in den Tuchrichtlinien nicht auf und werden auch nicht gesiegelt. Die Schwarzfärberei ist verboten. Eine vierte Tuchart, weißgraue mit rot versetzte Tuche sind Spezialtuche. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) weilt mit seinem Schwiegersohn Christoph von Baden (St) und dessen Schwestern in einem Bad um mit ihnen das Bad und Geselligkeit zu pflegen. - Der verräterische verschmitzte Helfer des mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) Ewald Faulhaber von Wächtersbach wird vom mainzer Apotheker Johann von Bobenberg im Todeskampf wegen eines Mordanschlags auf ihn selbst beschuldigt und die Beschuldigung durch seine Frau auf dem Marktplatz von Mainz mit lautem Geschrei veröffentlicht. Ewald Faulhaber von Wächtersbach wird vom Domkapitel suspendiert aber vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) geschützt und für drei Jahre nach Rom geschickt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (54) bezichtigt Graf Philipp von Rieneck des Landfriedensbruchs in einer gesetzeswidrigen Fehde gegen den mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) und verbietet namentlich seinem Rat, dem würzburger Bischof Rudolf von Scherenberg, Graf Otto von Henneberg, Graf Friedrich von Henneberg, Graf Johann zu Wertheim, Graf Friedrich von Castell, Graf Kraft von Hohenlohe, Graf Albrecht von Hohenlohe, den Schenken von Schenken von Limpurg, den Herren von Hutten, den Herren von Thüngen, den Herren von Lichtenstein, der gesamten fränkischen Ritterschaft, dem würzburger Bürgermeister und dem Rat der Stadt Würzburg unter Strafandrohung Graf Philipp von Rieneck in der Fehde zu helfen. - Johann von Scharfenstein zerstört 14.000 Liter Wein von Kloster Bleidenstadt im Streit um das bleidenstädter Lehen seines verstorbenen Vaters, das er nicht mehr zu Lehen nehmen will, sondern als Eigentum betrachtet. Kloster Bleidenstadt zieht das Lehen nach einem Ultimatum ein und vergibt es neu. Der kaiserliche Kommissar Pfalzgraf Ludwig von Witttelsbach Zweibrücken Veldenz (St) verurteilt Johann von Scharfenstein zur Annahme des Lehens und zur Begleichung der Schäden. - Der kurpfälzische Amtmann von Oppenheim Johann von Sickingen, verheiratet mit der wormser Margarete Kämmerer von Dalberg, stirbt. - Ewald Faulhaber von Wächtersbach ist mainzer Domkantor. - Ludwig von Helmstadt ist mainzer Domherr. - In Darmstadt wird der katzenelnbogener Hofmeister und Oberdeichmeister Heinrich von Mosbach (--) katzenenbogener Rheindeichmeister.

1468 Kaiser Friedrich III von Habsburg fordert u.a. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) erstgenannt vor Graf Otto von Solms (St), Graf Johann von Nassau (St) und Graf Gerhard von Sayn (St) zum Kreuzzug gegen den gebannten böhmischen König Georg von Godiebrad auf. Schuldenregelung zwischen Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) und dem kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St). Die Schulden des Erzstifts betragen 18000 Gulden, die jährlich mit 900 Gulden aus dem Linzer Zoll am Rhein verzinst werden sollen und wofür die Hälfte der Burg, Stadt und Zoll Linz und Schloß Rolandseck mit dem Mehlemer Kirchspiel und Honnef verpfändet sind. Die Herrren von Buseck verkaufen ihren Besitz in mehr als sechs Orten der Obergrafschaft f ür 1.450 Gulden an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St). Pfalzgraf Ludwig, Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), Landgraf Heinrich III von Hessen (St), Markgraf Karl von Baden I (St) (41) und die Grafen von Nassau und Solms sowie Reinhard IV von Westerburg (St) schließen ein lebenslängliches Bündnis, in dem sie insbesondere die gegenseitigen Rechtsbeziehungen regeln.

Johannes Gutenberg stirbt in Mainz. - Der gebannte böhmische König Georg von Podieprad überfällt das Herzogtum Österreich. - Die Pest tritt in Frankfurt auf, viele Bürger fliehen nach Gelnhausen. - 2-jähriger Hessischer Bruderkrieg zwischen dem hessischen Landgrafen Heinrich III von Hessen-Marburg (St) und dem Landgrafen Ludwig II von Hessen Marburg. - Burgundischer Krieg oder Kölner Siftsfehde beginnt. - Durch die Errichtung eines Blockhauses auf der geschleiften Burg Hattstein erhält Henne von Hattstein seinen Besitzanspruch aufrecht und beschwört einen Ganerbenvertrag Vergleich Frankfurts mit den hattsteiner Ganerben (Adolf von Nassau, Philipp von Nassau, Eberhard, Philipp und Georg von Eppstein, Herren zu Königstein und Münzenberg und Ludwig Marquard, Johann und Philipp von Hattstein). Burg Hattstein wird langsam als Ganerbenburg wieder aufgebaut und kommt durch überzogene Geldforderungen 14 94 aber ohne politische Bedeutung wieder in hattsteiner Besitz. - Der Leibarzt und Humanist Heinrich Steinhöwel übersetzt sinngemäß die Griseldis-Novelle mit dem deutschen Titel Diss ist ain epistel francisci petrache / von grosser stätigkeit ainer frowen Grisel gehaissen. - Die orakelähnliche Sagenfigur Sibylle wird am Chorgestühl des Ulmer Münsters dargestellt. - Erdbeben in Wiener Neustadt. - Wetter: Regiomontanus beobachtet den Halleyschen Kometen und bestimmt mit hoher Genauigkeit dessen Position und Geschwindigkeit. - Die Stadt Hanau erhält die Erlaubnis zwei Messen pro Jahr abzuhalten. - Die frankfurter Patrizierfamilie Stalburg, die in Genau und Venedig Niederlassungen betreibt, wird in die Stubengesellschaft Alten Limpurg aufgenommen. - Graf Philipp von Hanau Münzenberg (St) (19) heiratet die Grafentochter Adriana von Nassau Dillenburg (St) (19). - In Koblenz werden beim Schöffengerichtsschreiber Clas von Sierck im Haus zum Hammer beim Burgtor sowohl Trinkgelage als auch Gerichtssitzungen abgehalten. Der fuldaer Abt Reinhard von Weilnau (St) verkauft Herbstein an Eberhard von Eppstein-Königstein (St). Der 15 jährige Christoph von Baden (St) heiratet die 17 jährige Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen (St). - Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach , der Siegreiche (St) (45) mischt sich in leiningische Erbstreitigkeiten ein und nimmt Burg Neu-Leiningen mit Gewalt in Besitz. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (53) wird von Hans Burgmeier senior portraitiert. - Graf Eberhard von Württemberg I/V (St) (23) unternimmt eine Palästinafahrt nach Jerusalem, auf der er gelobt bei glücklicher Heimkehr seinen Bart nicht mehr zu schneiden und nach der er seinen Beinamen im Barte erhält. - Der in Breda geborene Graf Engelbert von Nassau II-Dillenburg (St) (17) heiratet Cimburga von Baden (St) (18). - Die schlichte Weißfrauenklosterkirche in Frankfurt wird im gotischen Stil neu aufgebaut und reich mit Fresken geschmückt. - Graf Heinrich von Württemberg (St) (20) wird von Graf Ulrich V von Württemberg (St) (55) auf Bildungsreise in Begleitung der angesehenen Juristen Bernhard Schöfferlin und Ludwig Vergenhans nach Rom und Paris geschickt. - In Frankfurt lehnt die Errichtung eines Pestillenzhauses ab. Erst 14 92 wird im Klapperfeld das Haus zum kleinen Römer in ein Pesthaus umgewandelt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (53) wird beauftragt seinen Schwager Markgraf Karl von Baden (St) (41) im ganzen Reich die halbe Judensteuer einzutreiben. - Die von Eberhard von Eppstein III -Münzenberg (St) gegründeten königsteiner Kugelherrenstiftsbrüder, die Brüder von der Feder genannt werden, richten im Kloster Marienthal die erste Klosterdruckerei ein. - Die frankfurter Patrizier Klaus von Rückingen und Johann von Rückingen erhalten eine Adelsbestätigung von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (53). - Der Maler Hugo van der Goes wird zusammen mit Jacques Daret zur Ausschmückung der Hochzeitsfeierlichkeiten des Burgunderherzogs Karl der Kühne nach Brügge. - Graf Johann IV von Nassau (St) löst die in bickener Pfandschaft befindliche Ganerbenburg Wallenfels wieder ein. - Der französische König Ludwig XI gerät in burgundische Gefangenschaft und der intime Berater von Herzog Karl der Kühne von Burgund (35) Philippe de Commynes bringt Herzog Karl der Kühne von Burgund (35) davon ab den französischen König Ludwig XI (45) zu töten. - In der Reichsstadt und Hansestadt Goslar wird Vitriol hergestellt. - Auf dem Ostlettner im mainzer Dom steht eine Orgel. - Der speyerer Bischof Matthias von Rammung beginnt eine Reformation des Kloster Odenheim, das sich aber erfolgreich wehrt.

1467 Gottfried von Eppstein IX (St) verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) für 3.000 Gulden ein weiteres Achtel an der Grafschaft Diez.
Der kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz verspricht seinem Bruder Kurfürst Friedrich von der Pfalz (St) (42) für den Fall des Ablebens von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (65) dessen kölner Lehen.
Landgraf Heinrich III von Hessen (St) zahlt dem Grafen Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) eine jährliche Rente von 200 Gulden aus Gießen.

Konrad von Katzenelnbogen, unehelicher Sohn von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), Pastor von Roßdorf (14 57-14 60) tritt in den weltlichen Stand zurück. Er wird Landschreiber der Obergrafschaft. (St)

Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (44) weigert sich trotz der Drohungen von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (52) der Stadt Frankfurt ihren Besitz in Mainz zurückzugeben. - Der heilige Niklaus von Flüe, reicher schweizer Bauer, verläßt seine Frau mit 10 Kindern und wird Einsiedler, der sich nur durch die Eucharistie ernährt. - Die ungern durch hohe finanzielle Aufwendungen von Frankfurt verwaltete Burg Hattstein wird durch den mainzer Erzbischof Adolf von Nassau belagert, erobert und geschleift. - Margarethe von Württemberg lässt sich über Diät und Massage beraten. - Regiomontanus berechnet seine astronomischen Sinustafeln in Dezimalbruchschreibweise und die scheinbare Rotation der Himmelskugel. - Erster deutscher Schach-Wettkampf in Heidelberg. - Mühlhäuser und Waldshuter Krieg. - Der frankfurter Schöffe Wicker Frosch stiftet die Ratsmessen in der alten Nikolaikirche, in denen sich jeweils dienstags und donnerstags morgens um fünf Uhr alle Ratsherren in der Kirche zum Gottesdienst vor den Ratssitzungen treffen. - Walther von Reifenberg zerstört das Mainz und Frankfurt gehörende Schloss Hattstein. - Durch den Tod von Graf Hesso von Leiningen-Dagsburg (St) stirbt dieser Zweig der Leininger Grafen im Mannesstamm aus, seine Schwester Margarete von Leiningen (St), verheiratet mit Reinhard III von Westerburg (St), erbt den größeren Teil des Besitzes dieser älteren Hauptlinie der Leininger, und die Westerburger nennen sich seitdem Leiningen-Westerburg. Der landgräfliche Familientitel und der Titel einer gefürsteten Landgrafschaft sind damit erloschen. - Die Witwe des Patriziers Johann Fust heiratet den Goldschmied und Buchdrucker Conrad Henkis von Gudensberg zum Iseneck. Fusts Tochter Margaretha heiratet den ehemaligen Schreiber, Gehilfen, Teilhaber und schlußendlich Alleininhaber der Druckerei Fust und Schöffer in Mainz. Schöffer ist weltlicher Richter in Mainz. - Flohpelze im Inventar von Karl dem Kühnen von Burgund (34). - Das Gleven-System wird abgeschafft. - Die nassauer Burg Herborn wird nicht mehr bemannt. - Reinhard IV von Westerburg (St) (14) verlegt seine Residenz von Westerburg ins Leininger Land. - Die Räte des Pfalzgrafen Simmern besetzten mit bewaffneter Mannschaft Kloster Sponheim. Der sponheimer Mönch Andreas de Trajecto superiori beschäftigt sich unbekümmert um das wüste Treiben um ihn herum fleissig mit geistlichen und weltlichen Wissenschaften und hinterlässt mehrere in damaliger Zeit geschätzte Werke, Predigten, Gedichte, Reden und Briefe. Der sponheimer Abt reformiert Kloster Sponheim mit neuen Mönchen die ein karges armseliges Leben in Not fristen und nicht selten fliehen. Selbst Fisch gibt es selten und überbackene Birnen in Brühe sind tägliches Brot. - Graf Gerhard von Sayn II (St) wird von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (52) zum Statthalter der heimlichen westfälischen Gerichte. - Der kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz (St) nimmt Graf Gerhard von Sayn II (St) die Pfandschaft von Rheinbach mit der kölner Römer-Wasserleitung entschädigungslos ab. Graf Gerhard von Sayn II (St) bittet Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (52) und Herzog Karl der Kühnen von Burgund (34) um Hilfe. Herzog Karl der Kühnen von Burgund (34) nimmt die Gelegenheit wahr sich am Rhein in Streitereien einzumischen. - Der diezer Erbtruchsess Dietrich von Diez wird mit der Burg Ardeck belehnt. - Der spätere trierer Erzbischof Richard von Greiffenklau zu Vollrads wird geboren. - Die Koadjutorfehde zwischen dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (44) und Heinrich von Württemberg endet. - Graf Philipp von Hanau Münzenberg (St) (18) hat ein Verhältnis mit der hochstätter Pfarrerstochter Gutte aus Reifenberg. - Michael von Bickenbach führt für eine Reihe von Ansprüchen eine Fehde gegen die Stadt Frankfurt, die versucht die Schenken von Erbach davon abzuhalten ihn zu unterstützen. Der Bote eines kaiserlichen Briefes wird einen Tag festgehalten und mit dem Brief zurück nach Frankfurt geschickt. - Die Tochter Ursula von Hohenzollern aus der ersten Ehe von Albrecht Achilles (St) (52) mit Margarete von Baden (St) (52) heiratet Herzog Heinrich von Münsterberg I. - Der Bruder von Gerhard von Schönborn, Johann von Schönborn wird Amtmann und Vogt im nassauischen Weilburg. - Der in Seligenstadt geborene Maler der niederländischen Schule Hans Memling malt das von den Medici für die Stadt Fiesole bestimmte Triptichon Jüngstes Gericht in Brügge. - Johann von Schönborn wird Vogt und Amtmann in Weilburg. - In Gladenbach wird in der Silberkaute ein reiches Silbervorkommen ausgebeutet. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (44) verkauft an einen kölner Bürger das mit gotischen Fenstern Zinnen, Türmen und einem Rittersaal im ersten Stock ausgestatteten mainzer Familienhaus Zum Frosch nahe des Brandplatzes der mainzer Patrizier zum Frosch.

1466 Markgraf Karl von Baden I (St) (39) erhält von Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (41) die Erlaubnis, Enkirch, Winninge, Obermendig und den Wildfang auf dem Idarwald an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) zu verpfänden.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) löst für 2.000 Gulden Gernsheimer Zollanteile aus dem Besitz von Graf Johann IV von Nassau (St) ein.
Markgraf Karl von Baden I (St) (39) gibt das ihm vom Mainzer Erzstift für 20.000 Gulden verpfändete Gau-Algesheim mit 7 zugehörigen Dörfern und einen für 30.000 Gulden verpfändeten ehrenfelser bei Bingen Zollanteil nominell für 50. 000 Gulden an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) weiter. Dieser gestattet dem Erzstift, sie innerhalb der nächsten beiden Jahre für 32 000 Gulden wieder einzulösen.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) schließt mit den Grafen von Nassau und Solms und Reinhard VI von Westerburg (St) ein lebenslängliches Bündnis, in dem insbesondere die gegenseitigen Rechtsbeziehungen geregelt werden.

Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (41) fährt mit Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) auf dem gräflichen Schiff nach Köln und danach nach Bacharach (6232). - Der Kaufmann Nikitin reist über Wolgamündung-Baku-Persien-Hormus-Maskat nach Indien  und liefert Länderbeschreibungen. - Die Grafen Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), Johann von Nassau und Gottfried von Eppstein (St) reformieren ihr Kloster Dierstein (Oranienstein) in dem schon längere Zeit die Regeln nicht mehr beachtet werden, indem sie es mit reformierten Nonnen besetzen. - In Straßburg erscheint die erste deutschsprachig gedruckte Mentelin-Bibel. - Graf Gottfried VIII von Eppstein (St) stirbt. - Landgraf Ludwig II von Hessen (St) führt Krieg gegen den würzburger Bischof und lässt sich für 166 Gulden die Burg Reifenberg öffnen. - Der frankfurter Patrizier und Geschäftsmann Johann Fust stirbt auf einer Reise in Paris. - Eberhard von Eppstein Königstein (St) besitzt das Rote Haus in Mainz. - Der würzburger Fürstbischof Johann III von Grumbach wird mit einem Zeremonienschwert statt einem Krummstab im Würzburger Dom beigesetzt. - Bona Sforza, die Gemahlin Galeazzo Maria Sforzas (St), ist im Besitz eines mit 30 Edelsteinen geschmückten Stundenbuches. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (51) verbietet den Ganerben der Burgen in Friedberg, Neu-Falkenstein, Kronberg, Voitzburg, Staden, Bickenbach, Lintheim, Reifenberg und Frankenstein weiter Forderungen an die Stadt Frankfurt wegen der Zerstörung der Burg Bickenbach zu stellen. - Johann und Philipp von Scharfenstein streiten um Besitzungen des Klosters Bleidenstadt in Frauenstein. - Johann von Schönborn erhält Burg Freienfels als Lehen. - Burg Wallenfels und Burg Hain in Siegen werden für Nassau zurückerobert. - Das unter strarken Repressionen leidende Dinant wird von Herzog Karl der Kühne von Burgund (33) wegen der Beleidigung seiner Mutter während der Belagerung zerstört, weshalb die Messinggießer mit ihren Formen und Kenntnissen des Gebildebrotbackens nach Aachen ziehen, wo die Aachener Printen entstehen. - Im Kloster Sponheim wird der Mönch Johannes von Bockenau durch mainzer Mönchsbrüder ersetzt, wofür er sich mit einem Raubmord rächt. Weil der sponheimer Mönch Bruno verkehrt herum in seinem Bett schläft misslingt der Mordanschlag. Johannes von Bockenau brennt die Getreidescheune nieder und flieht mit einem gestohlenen Pferd nach Hornbach wo er beim Diebstahl in der Kirche ertappt wird und ins Gefängnis geworfen wird. Der leichtgläubige sponheimer Abt Johann kauft ihn nach einem Bettelbrief frei, doch stiehlt er weiter bis ihn Pfalzgraf Friedrich von Pfalz-Simmern I (St) (49) fängt und lebenlänglich in den Kerker von Kloster Sponheim sperren lässt. - Papst Paul exkommuniziert den böhmischen König Georg von Podiebrad. - Graf Johann IV von Nassau (St) wird in den Wetterauer Grafenverein aufgenommen. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (37) verleiht dem straßburger Buchdrucker Johannes Mentelin ein eigenes Wappen. - Die Stadt Frankfurt erhält die Erlaubnis Butter während der Fastenzeit zu konsumieren. - Die Fehde zwischen Graf Heinrich von Württemberg (St) (18) und Graf Johann von Wertheim ist eine Machtprobe, die beinahe zu einem Krieg im ganzen Reich führt, von der nur Kurfürst Friedrich der Siegreiche (St) (45) profitiert. - Reichstag in Ulm. - Das eppsteiner Kloster Retters wird wieder mit Prämonstratenserinnen besiedelt. - Der Mitbesitzer von Burg Hohlenfels Johann von Einenberg, Herr von Burg Landskron wird von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (51) geächtet und verliert alle seine Burgen. Die Besitzrechte an Burg Hohlenfels erhält sein Onkel, der trierer Hofmeister Johann von Eltz (--). - In Uribno wird der erste Buchdrucker und Musikverleger Ottaviano dei Petruccci mit bewegliche Noten geboren. - Eberhard von Eppstein III-Münzenberg (St) macht Gabriel Briel zum Vorsteher des Kugelherrenstifts in Königstein. - Der in Seligenstadt geborene Maler der niederländischen Schule Hans Memling bewohnt ein gemietetes Steinhaus in der Sint-Jorisstraat in der burgundischen Residenzstadt Brügge. - Der flämische Arzt und Astronom stirbt am Hofe des herrschsüchtigen und tückischen französischen König Ludwig XI Henri Arnaut de Zwolle. Henri Arnaut de Zwolle hinterlässt Beschreibungen des chembalo-ähnlichen Clavicymbalum. - Der mainzer Domherr Friedrich Broemser von Rüdesheim I stirbt. Sein Bruder ist ebenfalls mainzer Domherr (wann?). - Ulrich von Bickenbach ist mainzer Domkantor. - Johann von Nassau III ist mainzer Domherr. - In Nassau brennt in der Obergasse die Kirche des Siechenhauses alias Hospital ab.

1465 Lebenslängliches Bündnis zwischen dem trierer Erzbischof Johann von Baden (St) (35) und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) in dem besonders die rechtlichen Beziehungen zwischen dem Erzstift und der Grafschaft geregelt werden. Hierfür verpflichtet sich Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), die 18.000 Gulden, die ihm das Erzstift schuldet, gegen eine jährliche Verzinsung mit 5 % zu Lebzeiten des trierer Erzbischofs Johann von Baden (St) (35) nicht zurückzufordern, wogegen der Erzbischof dem Grafen gestattet, von allen Gütern, die über den Hunsrück an die Mosel geführt und zu Treis eingeschifft und dem Erzbischof verzollt werden, dort den gleichen Zoll, wie er ihn zu St Goar genommen haben würde, zu erheben.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) erwirbt vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (42) von Mainz Burg, Ort und Zoll Gernsheim gegen Erhöhung der bisherigen Pfandsumme von 24.800 auf 40.000 Gulden von denen 33.000 Gulden durch Mainzer Schuldverpflichtungen an den Grafen bereits abgegolten und daher nur noch 7.000 Gulden bar zu erlegen sind.

Wetter: Jahresbeginn mit strengem Winter, der Bodensee ist komplett zugefroren. Die Weinernte wird durch starken Frühfrost geschädigt. Feuersbrunst in Nassau. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) hält sich in Köln auf, wo er vor der Beschlagnahme fremder mitgeführter Gelder gewisser Herren gewarnt wird (5359) - In der nassauer Residenz Dillenburg wird eine Wasserversorgung aus 1 Meter langen gusseisernen Röhren benutzt. - Die Stadt Niederbrechen öffnet Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) ihre Tore zu langsam. Er nimmt ihnen ihr Vieh weg, schlachtet eine Hälfte und gibt die andere zurück. Die Einwohner schwören daraufhin Treue und Gehorsam. (5354) - Johannes Gutenberg wird vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (42) in seinem Hofgesinde aufgenommen und Hofedelmann, der einmal im Jahr Kleidung für Edelleute erhält. - Der Deutschordenstaat muss auf seine Souveränität verzichten und die Lehnshoheit der polnischen Krone akzeptieren. - Burg Hattstein ist nur noch mit 3 Bewaffneten besetzt. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach tritt die Stadt Pfeddersheim an Kurfürst Friedrich I von der Pfalz (St) ab. - Eberhard von Eppstein-Königstein (St) befehdet die Stadt Frankfurt im Streit um Vilbel und Graf Kuno von Solms (St) schlichtet. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich I (St) (48) geht ein Bündnis mit Karl dem Kühnen von Burgund gegen Kaiser Friedrich III, den brandenburger Kurfürst Albrecht Achilles von Hohenzollern und Herzog Ludwig von Veldenz, ein. - Französische Adelige unter Führung von Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (32) bilden die Ligue du Bien public, revoltieren gegen den französischen König Ludwig XI und liefern sich eine unentschiedene Schlacht bei Monthlery. Deutsche Verbündete sind der pfälzer Kurfürst Friedrich I, der Herzog Ludwig IX von Bayern und der Herzog Johann von Kleve I. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Schönborn versucht vergeblich Burg Katzenelnbogen als verfallenes Lehen einzuziehen und an Graf Johann von Nassau (St) weiterzugeben. - Graf Gerhard von Sayn II (St) verabschiedet die Landesordnung der Grafschaft Sayn, zum Teil eine Kopie der Landesordnung der Landgrafschaft Thüringen. - Der Seligenstädter Hans Memling, ein erfolgreicher und anerkannter Maler, erhält in Brügge das Bürgerrecht. - Die von Kaiserbruder Albrecht VI von Österreich (St) (35) inszenierte Koadjutorfehde zwischen dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (42) und Heinrich von Württemberg (St) (17) bricht aus. - Die Nonne Eustochio von Padua (21) legt im gefürchteten Benediktiner-Kloster Sankt Prosdocimo in Padua ihr Gelübde ab, wohin ihr Vater die ungeliebte und ungwöhnlich hart erzogene Tochter, vor der er Angst um sein Leben hatte, geschickt hatte. Sie zeigt alle Anzeichen von Besessenheit, wie Anfälle und Selbstgeisselung, liebt ihren Dämon, dessen Qualen sie gerne erleidet und spricht von exzessiver Liebe zu Jesus. Man fürchtet sie als Hexe, die durch Verwünschungen Menschen töten kann. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (50) befiehlt dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (42) vergeblich der Stadt Frankfurt ihren Besitz in Mainz zurückzugeben. - In der Lichtenberg-Leininger Fehde verklagt Graf Schaffried von Leiningen (St) die Stadt Straßburg. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (50) nimmt Graf Emicho VIII von Leiningen (St) unter seinen besonderen Schutz. - Eberhard III von Eppstein Münzenberg (St) gründet das Kugelherrenstift in Königstein. - In der Magna Aula, dem neuen prunkvollen Versammlungssaal in der Residenz des burgunder Erbprinzen Karl der Kühne (32) auf dem Koudenberg in Brüssel, werden die burgundischen Generalstaaten einberufen. - Israhel van Meckenhem der Jüngere arbeitet in Kleve als Kupferstecher. - Der in Seligenstadt geborene Maler der niederländischen Schule Hans Memling erhält das Bürgerrrecht in der burgundischen Residenzstadt Brügge. - Die Grube Neue Haardt bei Siegen fördert Eisen. - Schweickhardt von Sickingen heiratet die Erbtochter Margarethe Puller von Fleckenstein-Hohenburg mit der Stadt Landstuhl und Burg Nanstein. - Im Rodensteiner Hof der Brüder Schelm Hans von Bergen und Schelm Eberhard von Bergen in Groß-Umstadt wird ein sechseckiger Treppenturm angebaut. - In Frankfurt verlegt die Patrizierfamilie von Marburg das Unternehmen Claus Stalburg und Gesellschaft in ihren Messehof Klein-Nürnberg. - Der den trierer Erzbischof Johann II von Baden (St) zwingt die Herren von Helfenstein ihre Dörfer Arenberg und Immendorf unter seinen Schutz zu stellen. - Die Stadt Nassau brennt fast vollständig nieder. - In Kloster Dierstein wird die Äbtissin Else Beyer von Boppard mit ihrer Mitschwester Maria von Württemberg mit der Durchführung der Reform von Graf Johann von Nassau V, Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), und Gottfried IX von Eppstein (St) beauftragt. Viele der diersteiner Nonnen flüchten aus dem Kloster und leben ausserhalb der Klostermauern. - Der ehemaligen erste burgundische Kammerherrn, Graf Antoine der Croy, Schwiegervater von Graf Ludwig von Wittelsbach Veldenz Zweibrücken (St) (41) wird als Statthalter abgesetzt, wegen eines versuchten Attentats auf den burgunder Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (32) angeklagt und verliert seinen Status als Mitglied des Ordens vom Goldenen Vlies. Die Familienmitglieder der Croys fliehen vor dem neuen Generalstatthalter Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (32) aus den burgundischen Gebieten.

1464 Erneute Verhandlungen zwischen Herzog Philipp von Burgund III der Gute (68), den brabanter Städten Löwen, Brüssel und Mecheln, und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), die auch in den folgenden Jahren noch andauern.
Ein katzenelnbogener Manngericht erkennt Johann, Herrn zu Winneburg und Beilstein, die katzenelnbogener Lehen ab.

Ein Horn wird auf dem Turm zu Altweilnau erwähnt. 3 Rechtstage in Katzenelnbogen.(5306) - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) empfängt seine mainzer Lehen. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) weilt mit Landgraf Ludwig von Hessen I (St) zur Hochzeitsberedung seiner Tochter Elisabeth und Graf Johann III von Nassau Saarbrücken mit 136 Pferden in Dornberg. Im Folgemonat findet diese Hochzeit statt. (6155) - Der Antihumanist Papst Paul II führt den kirchlichen Hut Birett ein. - Regiomontanus gibt sein Werk zu sphärischen Trigonometrie heraus. - Antonio Averlino Filarete beschreibt einen 4,5 Meter hohen mit Wasserkraft angetriebenen blasebalgbetriebenen Metallschmelzofen mit einer Tagesleistung von 1.600 Kilogramm. - Das frankfurter Steinerne Haus wird als Stammhaus der Patrizierfamilie Melem von Johann von Melem auf dem Grund der abgerissenen Gebäude Zum Rauchfass und Zum Bornfleck erbaut. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) betreibt Kupferbergbau in Dillenburg-Nanzenbach. - Eberhard von Eppstein-Königstein (St) verkauft seine Anteile an Homburg an Graf Kuno von Solms (St). - Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg erbt nach dem Tode seines Bruders Johann dem Alchimisten das Fürstentum Kulmbach. - Die kölner Dom-Orgel wird erweitert und verfügte über acht Bälge, die über einen Mechanismus von einem einzigen Balgtreter bedient werden und über 14 Registerzüge. - Der speyerer Bischof Matthias von Rammung verkauft Burg Hornberg samt Neckarzimmern, Steinbach und Haßmersheim an Ritter Lutz Schott von Schottenstein. - Die verlassene Burg Herborn wird für die Treffen mit dem Landgrafen von Hessen und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), als repräsentative Landesburg mit falschen Bewohnern inszeniert. - Der neu gewählte Papst Paul II erklärt Georg von Podiebrad zum Ketzer. - Der frankfurter Kanonikers Jungo Frosch, verwandt mit der frankfurter Patrizierfamilie Brun zu Brunfels stirbt. Er stiftete dem Bartholomäusstift zahlreiche handgeschriebene Bücher. - Die Stadt Frankfurt bittet Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (49) um Schutz. Der kaiserliche Schutzauftrag wird von Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg übernommen. - Die 4 Reichsstädte Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar in der Wetterau gehen trotz Verbotes von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (49) ein Bündnisse ein. Graf Schaffried von Leiningen (St) wird kaiserlicher Bevollmächtigter in Znaim. - Die Tochter von Ritter Reinhard von Rumpenheim Guda von Rumpenheim läuft ihrem Ehemann, dem alteingesessenen frankfurter Goldschmied, Maler und Stecher Johann von Dirmstein davon. Der Rat der Stadt Frankfurt überredet sie zu ihrem Mann zurückzukehren. - In Burg Hohlenfels besetzt der katzenelnbogener Amtmann Daniel von Mudersbach (--) bei einem Erbschaftsstreit die einenbergische Hälfte an Burg Hohlenfels und beginnt den vollständigen Erwerb der Burg Hohlenfels für die Familie Mudersbach. - Der verräterische verschmitzte Dekretal und Protonatar des apostolischen Stuhls, der mainzer Domherr, Rat und Vertrauter vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (40) Ewald Faulhaber von Wächtersbach erhält den großen mainzer Patrizierhof Zum Weitenhof. - Abgeortnete der Stadt Worms und der Stadt Speyer beraten sich in Mannheim und versenden erfolglos Bittbriefe an eine große Anzahl von Reichsstädten um der Stadt Mainz zu helfen. - Der am burgundischen Hof in Brüssel aufgewachsene Neffe des Burgunderherzog Philipp III von Burgund der Gute Adolf von Kleve (39) heiratet eine Enkelin des portugiesischen Königs Johann I aus burgundischem Haus. - Der erste burgundische Kammerherr, luxemburger boulognener und namurer Gouverneur, herzöglich-burgundischer Bannerträger Graf Antoine der Croy, Schwiegervater von Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (St) (40) verliert seine übermächtige Stellung am burgundischen Hof nach der Versöhnung von burgunder Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (31) mit seinem Vater Herzog Philipp von Burgund III, der Gute (68). Der ehemaligen erste burgundische Kammerherrn, Graf Antoine der Croy, Schwiegervater von Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (St) (40) unterstützt ein Attentat auf den burgunder Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (31). - Markus Knebel von Katzenelnbogen erhält von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) Lehen zu Oberingelheim. - Der katzenelnbogener Amtmann Daniel von Mudersbach stiftet umfangreich dem St Georg Stift in Limburg an der Lahn. - Die mainzer Enklave Stadt Neustadt wird an den hessischen Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (24) verpfändet. Die Stadt weigert sich ihrem neuen Herrn die Tore zu öffnen, wird belagert und kapituliert. - Hertnid vom Stein zu Ostheim ist mainzer Domkantor. - Berthold von Henneberg ist mainzer Domherr.

1463 Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (61) sühnt sich mit dem ihm aus der Mainzer Siftsfehde verfeindeten Markgraf Karl von Baden I (St) (36).
Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (48) erneuert die Anwartschaft des gebannten böhmischen König Georg von Podiebrad auf die Grafschaft Katzenelnbogen da dieser selbst ihn und Eleonore und den Sohn Maximilian von Habsburg (St) aus wiener Gefangenschaft befreit hatte (5241).
Der trierer Erzbischof Johann von Baden (St) (33) erneuert gegenüber Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) die Anerkennung der trierer Schuld von 18.000 Gulden.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) entbindet die Einwohner von Dreieichenhain und den zugehörigen Dörfern der ihm als Pfandinhaber geleisteten Huldigung. Nassau und Scheuern speziell wird vor einem Angriff des Pfalzgrafen und Graf Philipps von Katzenelnbogen Diez (St) gewarnt (5262).

Die Freie Stadt Mainz ist mit der Herausgabe aller Freiheitsprivilegien am Ende und der neue Herr, mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St), versucht seine Stadt durch vier Märkte im Jahr vergeblich, durch den Widerstand Frankfurts, wirtschaft wiederzubeleben. - Meffert von Brambach ist katzenelnbogener und hessischer Keller in Driedorf. - Der reformerische mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) dankt ab und erhält die mainzer Ämter Höchst, Steinheim und Dieburg als eigene Herrschaft. Seine Residenz ist das erzbischöfliche Höchster Schloss. - Graf Gerhard von Sayn (St) verliert 22 Pferde in einem Jahr Krieg gegen Katzenelnbogen (5219). - Katzenelnbogener entwenden in Miehlen zwei Wagen voll nassauer Weins der nach Elz gebracht werden sollte (5254). - Graf Ludwig von Löwenstein-Wertheim ist uneheliches Kind des Pfalzgrafen mit der augsburger Bürgerstochter und Hoffräulein Klara Dett. - Nikolaus von Kues vertritt seine Impetustheorie de ludo globi in der bewegliche Kugeln nach ihrem Anstoss stufenweise Kraft verlieren. - Die Raubüberfälle des bickenbacher Ganerben Ulner von Dieburg auf frankfurter Messebesucher veranlassen Frankfurt Burg Bickenbach (Schloss Alsbach) zu belagern, einzunehmen und niederzubrennen. - Herzog Albrecht VI von Österreich stirbt. - Brand Knoblauch und seine beiden Söhne werden von Gottfried VIII von Eppstein (St) vor Mainz gefangengenommen und erst mit einem Lösegeld von 2.000 Gulden freigelassen. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (40) ist bei Eberhard von Eppstein Königstein (St) mit 380.000 Gulden verschuldet. - Der würzburger Fürstbischof Johann III von Grumbach bekämpft das Bistum Bamberg. - In Echternach kommt eine große Revolte auf. Der Abt zieht sich in die Burg Bollendorf, auch Chateau  St Willibrord genannt, zurück.. - Mechthild von der Pfalz (St), Witwe von Erzherzog Albrecht VI von Österreich und Witwe von Ludwig von Württemberg (St) bezieht ihren Witwensitz in Rottenburg am Neckar, wo sie einen Musenhof einrichtet, Dichter, Musiker, Gelehrte und Künstler um sich schart und Übersetzer ermutigt, das Decamerone ins Deutsche zu übertragen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) lässt aus Rache, da Eberhard von Eppstein Königstein (St) zu Nassau hielt, 6 schweizer Söldner von der katzenelnbogener Burg Rüsselsheim aus das königsteiner Hofheim überfallen und die Beute nach Gerau bringen. - Der Bruder von Friedrichder Siegreiche von der Pfalz (St) (38) wird kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz (St). - Papst Pius II bemüht sich bei Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (48) um ein Königtum Burgund und berichtet Philipp von Burgund III, der Gute schriftlich davon. - Die Chorbücherei des frankfurter Bartholomäusstifts listet 75 Bücher für die Chorherren und 10 Büchertitel mit liturgischen Gesangstexten. Es gibt noch kein einziges gedrucktes Buch. - Im frankfurter Stadtgebiet gibt es 400, durch Ewigzinsen verursacht, verlassene Häuser und Hofstätten in geistlichem Besitz. - Graf Ulrich von Württemberg V (St) (50) wird aus der Geiselhaft entlassen und kehrt nach Stuttgart zurück. - Der nach seinem Totschlag an Henne Brun 14 58 in Frankfurt in Eltville lebende Kontad Weiß von Löwenstein erhält kaiserliches Geleit um sich mit der Witwe des Opfers zu vergleichen. - Der ehemalige wormser Domherr Doktor der Theologie Johann von Wesel (44) kehrt von der Universität Basel nach Worms zurück. - Auf Grund der Überfälle des Ganerben Raubritters Hartmann Ulner von Dieburg aus der Ganberbenburg Bickenbach heraus wird Burg Bickenbach von der Stadt Frankfurt belagert, erobert und niedergebrannt. - Der spätere mainzer Erzbischof Philipp von Daun-Oberstein wird geboren. - Graf Ludwig von Isenburg kauft den Hof Zum Birnbaum in der Christophsgasse gegenüber dem Algesheimer Hof auf. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (40) versteigert die Beute des Raubes in Höhe von 38000 Gulden. Jeder Reiter erhält 14 Gulden und jeder Fußsoldat 7 Gulden. Graf Ludwig von Veldenz-Zweibrücken (St) (39), genannt der Schwarze Graf wegen seiner dunklen Haare und Haut, erhält die Vorräte des Zeughauses.

1462 Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) weist den Versuch von Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St) (--), den Bruder seines Schwiegersohnes, ihn vom Bündnis mit dem mainzer Diether von Isenburg (St) abzuziehen, zurück und interveniert deshalb bei den niederhessischen Städten.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St)  nimmt mit 3.300 Reisigen an der Schlacht von Seckenheim teil. Der kaiserliche Heerführer Graf Ulrich V von Württemberg (St) (49), Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach (St) (St), der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (39), Markgraf Karl von Baden I (St) (35), dessen Bruder der metzer Bischof Georg von Baden (St) (29) und der Bruder von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (47), der mit Mechthild von Wittelsbach von der Pfalz verheiratete Albrecht VI Habsburg Österreich (St) (35) unterliegen.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) leiht dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) 3.000 Gulden, die er in Getreide entrichtet.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) entkommt mit knapper Not in der mainzer Mordnacht dem Überfall des mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau (St) auf die Stadt Mainz beim Aufenthalt im Königsteiner Hof, einem städtischen Wirts- und Ballhaus. Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) entkommt während seines Aufenthaltes im ehemaligen Patrizierhaus, dem erzbischöflichen mainzer Haus Zum Schultheiß. Die Stadt Mainz wird seinen Leuten zur Plünderung gegeben.

Die Stadt Frankfurt weigert sich Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (47) militärisch zu untertützen und schickt trotz Strafandrohung nur einige wenige Truppen. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (47) befiehlt der Stadt Wetzlar ihn militärisch zu untertützen. - Der nassauer Mauer-Steiger wird von Frankfurt gefürchtet. - Die Verbündeten von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (47), Markgraf Karl I von Baden (St) (35) unterliegen Kurfürst Friedrich I dem Siegreichen von der Pfalz (St) (37) und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), der durch einen pfälzischen Eilboten herbeigerufen noch rechtzeitig mit dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) im Badisch-Pfälzischen Krieg in der Schlacht von Seckenheim mit 300 Rittern eingreift. - Frankfurt bleibt militärisch neutral. - Landgraf Ludwig II von Hessen (St) zieht am Jahresanfang mit 1.185 Pferden für seinen Verbündeten, den mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (39). nach Fulda erweitert sein Heer um 215 Pferde seines Onkels Herzog Wilhelm von Sachsen, fordert vergeblich die Städte Aschaffenburg, Miltenberg, Steinheim und Seligenstadt auf sich ihnen anzuschließen und trifft sich ratlos mit der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (39) in Wiesbaden. - Das Ghetto neue frankfurter Judengasse entsteht. Die neue Judengasse wird vom frankfurter Rat angelegt, die Gasse mit drei Toren nachts, sonntags und an jüdischen Feiertagen abgeriegelt und den Bewohnern nur zur Miete gegeben. Der Aufenthalt der Juden auf speziellen öffentlichen Plätzen wird verboten. - Die katzenelnbogener Streitkräfte sind in rot-weiss gekleidet! Die Rheingauer und Lorch werden niedergeworfen. Die Gefangenen werden auf der Sauerburg geschatzt. - Graf Ulrich von Württemberg V (49) (St) wird in der Schlacht von Seckenheim von Hans von Gemmingen gefangen genommen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) ist Schlichter im Streit, ob Mainz nun Erzbischöfliche Stadt oder Reichsstadt sein soll. - Regiomontanus fasst arabisches Wissen in de triangulis omnimodis libri quinque für das christliche Europa zusammen. - P. de Cintra segelt auf der noch von Heinrich dem Seefahrer geplanten Tour nach Liberia. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) lässt frankfurter Fischer solange auf dem Rhein gefangen nehmen bis Schadensersatz geleistet wird. - Der Stadtbaumeister und erste Bürgermeister von Mainz Jacob Fust wird gelüncht, da man ihn verdächtigt dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) die Stadt Mainz in die Hände gespielt zu haben. - Die Grafschaft Lützelstein wird von Kurfürst Friedrich von der Pfalz I, (St) (37) der Siegreiche, der sich die Grafschaft als sein Lehen von Graf Johann von Sponheim (St) bestätigen ließ, nach dem Tod von Graf Johann von Sponheim (St) als erledigtes Lehen eingezogen. - In Würzburg steht ein Stadtturm mit einer Uhr. - Markgraf Karl I von Baden (St) (35) muss 25.000 Gulden Lösegeld zahlen, die Grafschaft Sponheim verpfänden und Pforzheim zum pfälzischen Lehen erklären. - Der frankfurter Patrizier Peter von Marburg, genannt Lump zum Paradies ersucht um eine gerichtliche Verwandtschaftsprüfung. - Nikolaus von Kues veröffentlicht seinen Dialog über das Globusspiel. - Die Linie der Grafen von Isenburg-Wied stirbt aus. - Böhmische Truppen brennen Weißenstadt nieder und werden in Wunsiedel nach ihrer erfolglosen sechswöchigen Belagerung der Stadt zurückzuschlagen. - Markgraf Karl von Baden I (St) verliert seinen Anteil an der Kauzenburg an Pfalzgraf Philipp (14)?, der die Burg ausbaut. - Jakob von Kronberg und Hartmut von Kronberg sind unter der Leibwache des jungen Pfalzgrafen. - Graf Ludwig von Veldenz-Zweibrücken (St) (39), genannt der Schwarze Graf wegen seiner dunklen Haare und Haut, Verbündeter von Adolf II von Nassau (St) (39) raubt aus der Stadt Mainz 21 Wagenladungen mit Beute. Sein Erzkanzler wird dafür mit dem Dorf Hattenheim belehnt. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (60) befindet sich im mainzer Templerhof und seilt sich beim Überfall des herausfordernden mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) gemeinsam mit dem vergeblich verteidigenden mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) beim Stierhaus über die Stadtmauer ab und flieht zum Pfalzgrafen nach Oppenheim. (5189) . - Weil Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Pfalz I (St) (37) die pfalzgräfliche Residenz von Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (St) (39), genannt der Schwarze Graf, belagert schließt dieser sich dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) an. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) schenkt die mainzer Stadtresidenz von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (60), das Rote Haus seinem Schwager Eberhard von Eppstein III Königstein (St), der Hauptmann von Mainz wird und das Gebäude zu einer Residenz mit eigener Kapelle umbaut und Königsteiner Hof nennt. Heute ist es der Dalberger Hof. - Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (St) (39), bleibt als Verbündeter im Rheingau während der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (39) in der Schlacht von Seckenheim unterliegt. - Graf Gerhard von Sayn II (St) sieht sich mit dem kölner Erzbischof Dietrich von Moers (77) konfrontiert. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) versucht das königsteiner Gebiet an sich zu bringen. - Junggraf Eberhard von Sayn (St) in Wittgenstein unterstützt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) mit 19 Pferden. - Graf Gerhard von Sayn (St) unterstützt den mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) mit 100 Rittern. - Der böhmische König Georg von Podiebrad erstellt den ersten europäischen Föderations-Plan mit 21 Artikeln erstellt, wobei verschiedene gemeinsame europäische Einrichtungen vorgesehen waren, darunter Heer, Haushalt, Gericht, Volksvertretung, Asyle, Verwaltung und ein Wappen. - Die Stadt Frankfurt weigert sich ihre Stadtsteuer an Graf Ulrich von Württemberg V (49) (St) für dessen Freilassung zu bezahlen. - Im Kloster Himmethal ist die Geburt eines Kindes der Nonne Agnes Grundlage der Sage Der Teufel reitet die Nonne Agnes. - Der fuldaer Abt Reinhard von Weilnau (St) gibt Landgraf Ludwig II von Hessen (St) Waffenhilfe um seine an den mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) und an Landgraf Ludwig II von Hessen (St) verpfändete Burgen zurückzubekommen. - Der am burgundischen Hof in Brüssel erzogene Graf Eberhard II von Württemberg (St) nimmt bei der Krönung des französischen Königs Ludwig XI in Reims teil. - Der Apotheker Johannes von Steinheim heiratet nach Frankfurt und eröffnet dort die Hirsch-Apotheke auf der Zeil. - Der aufstrebende Handelskaufmann Lukas Fugger vom Reh erhält zusammen mit seinen Brüdern das Wappenbild eines springenden Rehs verliehen. - Der 13 19 von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) (++) an Kloster Eberbach verpfändete gotische Templerhof in Mainz wird vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) eingezogen und als Pulverlaboratorium benutzt. Dieser Teil wird Pulverhof genannt, die Gärten kommen zum Straßburgerhof. - Das mainzer Haus Zum Spiegel brennt mit mehreren anderen ab. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) schenkt den Besitz der mainzer Walpoden, alias Patrizier zum Silberberg, den Hof zum Silberberg gegenüber dem Goldschmiedsplatz seinem militärischen Oberbefehlshaber Graf Albich von Sulz. - Vitztum Johann von Breidenbach, Vitztum Emmerich von Karben und Vitztum Eidel Wolf von Stein bewohnen den von Richter Volmar konfiszierten mainzer Kronenbergerhof auf dem Karmeliterplatz. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) schenkt den Hof der Patrizier Zum Jungen zum größeren Teil an Graf Adolf III von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (19) und den kleineren Teil an die Brömser von Rüdesheim und den Hof Zum Dürrenbaum, der Patrizier zum Dürrenbaum an Graf Adolf III von Nassau  Wiesbaden Idstein (St) (19). Den Familienhof Zum Algesheimer, der Patrizier zum Algesheimer verleiht er bis zu seinem Lebenende 14 78 an seinen Mitstreiter Ludwig von Lichtenberg. - Der verräterische verschmitzte Dekretal und Protonatar des apostolischen Stuhls, der mainzer Domherr Ewald Faulhaber von Wächtersbach hilft dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) beim Überfall auf die Stadt Mainz und wird dessen Rat und Vertrauter. - Der Patrizier Eberhard zum Dimerstein verrät die Stadt Mainz und wird dadurch berüchtigt.. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) schenkt den Hof des Patrizier Humbrecht zum Widder aus der familie Zinnen an Markgraf Karl I von Baden (St) (35). - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) verkauft die beiden jüdischen mainzer Häuser Zum kleinen Affen und Zum großen Affen, eine Herberge und Wirtshaus. - Die Franziskaner umgehen das Zinsverbot und betreiben Pfandleihhäuser mit einer Bearbeitungsgebühr von 10%. - Johann von Henneberg und Makarius von Buseck II sind mainzer Domherren. - In Nastätten ist xxx von Allendorf (--) bei Katzenelnbogen katzenelnbogener Schultheiß.

1461 Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (46) verspricht König Georg von Böhmen für einen seiner Söhne die Grafschaft Katzenelnbogen, wenn diese ledig wird.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) verbündet sich mit Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (--) und dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (seinem Vetter), um diesen im Besitz des Mainzer Erzstiftes zu erhalten, gegen Adolf II von Nassau (St) (38), dessen Bruder Graf Johann von Nassau (St) und Eberhard von Königstein und führt deshalb in diesem und im folgenden Jahr umfangreiche Werbungen durch. Der neue mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (37) eröffnet die Mainzer Stiftsfehde durch die Absetzung von Diether von Isenburg (St). Dieser wird durch den Papst wegen seiner oppositionellen Haltung gegenüber der Kirche und für Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (--) aufgrund Diethers Reformbestrebungen und seiner Forderung nach Abschaffung der päpstlichen Annaten gebannt. Die Fehdeparteien kaufen ua in Nastätten Tuch in großen Mengen.

Die Stadt Frankfurt weigert sich Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (46) militärisch zu untertützen. - Während der Mainzer Stiftsfehde dient Burg Ellar als Stützpunkt der katzenelnbogener Grafen gegen die Grafschaft Sayn. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (36) duldet keine Juden mehr in seinem Herrschaftsbereich. - In St Goar stiftet Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) einen Altar und eine Orgel (5098). - Die Stadt Mainz lehnt ab als der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (36) und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) im ächtigen und um Unterstützung bitten. - Antoniusfeuer tritt im Rheingau auf. - Versuchter Einfall in den Rheingau von Walluf aus durch das Rheingauer Gebück und den stark befestigten Landgraben mit dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St), Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach bei Rhein (St) (36) und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) mit zahlreichem Volk, das Wetter hat angeblich den Angriff vereitelt. (5146). - Seligenstadt steht auf der Seite des mainzer Erzbischofs Diether von Isenburg (St). - In Walluf sagt der Markgraf Karl von Baden I (St) (34). Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) Fehde an. - Gründung der Universität Nantes. - Vertrag der Ganerben Philipp (St), Johann d.A.(St) und Johann Adolf von Nassau und Eberhard von Eppstein über Burg Hattstein. - Diether von Isenburg Büdingen (St) wird in den Grafenstand erhoben und stirbt. - Rödelheim und Assenheim fallen durch Heirat an Graf Kuno von Solms Lich (St). - Der frankfurter Patrizier Claus Stalburg kauft den Turm Zum Grimmvogel als festes Lagerhaus. - Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von der Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (71) stirbt nach der Rückkehr von der Palästinafahrt nach Jerusalem in Kloster Reichenbach, in dem es eine 1.000 bändige Bibliothek gibt und ein Astronomischer Turm angelegt ist. - Der bischöfliche Sekretär und ehemalige Gehilfe von Johannes Gutenberg Albrecht Pfister druckt die ersten deutschsprachigen Bücher in Bamberg. - Mit Frank von Kronberg stirbt der Ohrenstamm aus. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Schönborn versorgt seine Nichte im nassauer Kloster Klarenthal. - Burg Bütgenbach wird an Johann von der Raven als Lehen übertragen. - Der französische König Ludwig XI heiratet Charlotte von Savoyen. - Im Gernsheimer Friedensvertrag verpfändet der Mainzer Erzbischof Dieter von Isenburg (St) das Amt Schauenburg mit Lorsch, Bensheim und Heppenheim an den pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz der Siegreiche (St) (35). Handschuhsheim, Neuenheim, Dossenheim und Heiligenberg kommt an Kurpfalz. - Durch die Vergabe des Amtes Starkenburg vom mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) verliert Mainz seinen letzten Einflußbereich an der Bergstrasse. - Ungewöhnlich starker Ausbruch der Pest in Frankfurt. In frankfurter Häusern von Familien von Ratsmitgliedern werden die Ratsmitglieder für die Dauer von 4 Wochen von den Sitzungen ausgeschlossen. Der Rat verbietet die häusliche Pflege von Pestkranken aus Mitleid. Gelegentlich erlaubt er Beginen Pestkranken zu helfen. - Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--) Pfalzgraf Friedrich von Witttelsbach von der Pfalz bei Rhein (St) (36) und Markgraf Friedrich von Brandenburg (St) (--) werfen in Nürnberg Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (46) Untätigkeit vor, und beschließén nach einer verstrichenen Frist selbst zu handeln. - Der mit Sophie von der Leyen verheiratete Gerhard von Schönborn stirbt. - Der Kohlebrecher Nolleke arbeitet in der Anthrazit-Steinkohlengrube am Piesberg in Osnabrück. - Meister Peter ersetzt in Oberwesel die bestehende Orgel. - Der wormser Domherr Doktor der Theologie Johann von Wesel lehrt an der neugegründeten Universität in Basel. - Der uneheliche Sohn Tilmann von Nassau (St) (--) alias Bastard von Nassau erhält das Burglehen Wallenfels. - Der burgunder Herzog Philipp III von Burgund der Gute, reist zur Krönung des französischen Königs Ludwig XI in Reims mit Wein aus Beaune, den er für den besten Wein der Christenheit hält. - Das mainzer Haus Zum Kalten Bade gegenüber dem Franziskanerkloster ist die einzige Judenherberge der Stadt, wo sich auch das Judenbad befindet. - Kuno Herdan von Büches II, Philipp von Isenburg und philipp Hertonis de Galbelnheim sind mainzer Domherren.

1460 Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) gibt Kurfürst Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) 3.000 Gulden gegen eine jährliche Rente von 150 Gulden.
Er erhält vom mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (seinem Vetter), für 20.000 Gulden von denen Diethers Vorgänger bereits 10.000 Gulden erhalten hatte, Burg, Stadt und Zoll Gernsheim zum Pfand.

Auf Rhein und Main herrscht schwerer Eisgang. - In Würzburg kommt es zu Vergiftungserscheinungen durch Wein, weil die Winzer durch höheren Konkurrenzdruck durch den Weinhandel den Geschmack ihrer Weine verbessern wollen. Der Rat der Stadt Würzburg erläßt ein Reinheitsgebot und verbietet Zusatzstoffe. - Schlacht bei Pfeddersheim, in der der pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche (St) (35) gegen den Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (45), den Pfalzgrafen Ludwig von Zweibrücken Veldenz (St), Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St), Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg der Reiche (St), die Grafen von Leiningen und Ulrich von Württemberg V (St) gewinnt. - Lorch wird in Kriegshandlungen verwickelt und stark zerstört. - Einigung zur Teilung der Landgrafschaft Hessen, bei der Heinrich den Teil an der Lahn erhält (5089). - Papst Pius II stiftet die Universität in Basel. - Heinrich von Pfolspeundt verfasst die erste Schrift über Chirurgie in deutscher Sprache. - In der Schlacht bei Hemsbach an der Bergstrasse fällt Ulrich von Kronberg vom Flügelstamm. - Der Maure al-Qalasadi verwendet algebraische Symbole für Unbekannte, Wurzeln, Potenzen, Gleichheits- und Operationszeichen. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz der Siegreiche (St) (35) belehnt Friedrich IV von Runkel (--) aus Dankbarkeit mit der halben Grafschaft Wied. - Zwischen Espa und Cleeberg beginnt ein 100 jähriger Prozess vor dem Reichskammergericht wegen Grenzstreitigkeiten zwischen Nassau und Hessen um die Grube Amalie, in der Blei, Kupferkies und Silber gefördert wird. - Schleswig-Holstein fällt im Vertrag von Ribe an das Königreich Dänemark. - Der florentiner Maler Alessandro Botticelli beendet sein Werk La Primavera (der Frühling). - Graf Philipp von Eppstein (St) heiratet Margarethe von Hanau. - Der frankfurter Patrizier Henne Brunn betreibt ein Privatgefängnis im Keller des frankfurter Salzhauses, da der Magistrat Schuldner aus Kostengründen nur bis zu 4 Wochen in Haft nimmt. - Das frankfurter Patrizierhaus Lichtenstein kommt in den Besitz der Patrizierfamilie Glauburg. - Landgraf Ludwig II von Hessen (St) baut die kasseler Residenz neu aus. - Der koblenzer Patrizier Eberhard von der Arken ist koblenzer Amtmann und wohnt in Kamp-Bornhofen. - Kurfürst A1brecht Achilles von Brandenburg machte Ansbach zu seiner Residenz. - Die Stadt Goslar ist im Besitz der königlichen Gold- und Silbergrube Rammelsberg. - Der starkenburger Burggraf Ulrich von Kronberg fällt in einem Gefecht für den mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--) durch Truppen des Pfalzgrafen in Hemsbach an der Bergstraße. - Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--) baut Burg Höchst aus. - Die isenburger Burg Herschbach wird an Graf Gerhard von Sayn (St) (--) verpfändet. - Luigi Gonzaga ernennt Andrea Mantegna zum Hofmaler der Familie. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz der Siegreiche (St) (35) zerstört die Emichsburg von Graf Emich VIII von Leiningen (St) nach 10-tägiger Belagerung. - Der heidelberger Vogt Engelhard von Neipperg besetzt, plündert und brennt auf Befehl des pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche (St) (35) die Dörfer Handschuhsheim und Dossenheim, bei der der Turm von St Vitus in Handschuhsheim einstürzt. - Die Burg Schauenburg wird fünf Tage lang vom pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche (St) (35) belagert. Die Schauenburger ergeben sich und die Burg wird geschleift. - Die Stadt Frankfurt nimmt den kaiserlichen Münzmeister Friedrich Nachtrabe gefangen. - Der kurpfälzer Ratssohn, der wormser Bischof Reinhard von Sickingen bleibt gegen die Order von Papst Pius II neutral. - Der speyerer Bischof Johannes von Hoheneck stellt sich aus familiären Gründen auf die Seite des pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (35). - Vom Turm der Nikolaikirche in Frankfurt aus werden die ein- und auslaufenden Schiffe vom Tagwärter und danach vom Nachtwärter angeblasen und der Verkehr auf dem Main kontrolliert. - Johann von Langenau hat eine Hofstatt als Burglehen in Laurenburg. - Der erfolgreiche Briefdrucker, Spielkartendrucker, Hans von Pfeddersheim kauft in Frankfurt das Haus Zum alten Baumeister in der Großen Sandsgasse 17. - In Frankfurt an der Katharinenkirche verkauft der Buchbinder Philipp nach Inhalt sortiert Bücher neben Kalendern und Schulbüchern. - Der frankfurter Patrizier Jakob Heller wird geboren. Er wird Besitzer des Hellerhofes und des Nürnberger Hofes in Frankfurt werden. - Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von der Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (70) macht eine Pilgerreise nach Jerusalem. - Das mainzer Stift St Viktor ist zum Teil niedergebrannt. Im Klostergebäude wird im 16. Jhd. die wird Druckerei von Martin Beheim eingerichtet. - Philipp Kämmerer von Dalberg baut seine Residenz Worms-Herrnsheim zu einer Burg aus. - Richard vom Stein wird mainzer Domdekan. - In Lorch liefert sich die Besatzung der Sauerburg mit den Lorchern in der Nähe der Kreuzkapelle ein schweres Gefecht.

1459 Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) verkauft dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (seinem Vetter) für 2.973 Gulden 6.000 Malter Frucht.
Nach dem Tod von Kuno von Westerburg (St) wird Graf Philipp von Katzenelnbogen Vormund seiner fünf unmündigen Kinder und Verweser der Herrschaft Westerburg.

Aufruhr im Reich und besonders in der Umgebung von Frankfurt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (44) fühlt sich vom Volk verachtet (warum?). - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (44) erlaubt der Stadt Frankfurt gegen alle Raubritter gnadenlos vorzugehen und ihren Besitz ohne Verhandlung zu zerstören oder einzuziehen und nach eigenem Gutdünken zu verteilen. - Eberhard von Württemberg V (St) wird Graf, bekannt als Eberhard im Bart. - Der Mönch Fra Mauro manipuliert Afrikas Nord-Süd-Ausdehnung auf seiner Weltkarte, bei der Süden zum ersten Mal unten ist, um Umschiffbarkeit zu suggerieren. - Der neue mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) unterstützt Kurfürst Pfalzgraf Friedrich (St) gegen den Kaiser und verweigert die Zahlung von 20650 Gulden an Papst Pius II 20659 Gulden weshalb Papst Pius II das Amt an Adolf II von Nassau (St) verkauft. - Erste schweizer Universität wird in Basel gegründet. - G. Peurbach vollendet seine Mondfinsternistafeln. - Der Lombarde Franz von Taxis, der Begründer des modernen Postzeitalters wird in Camerata Cornello, Italien geboren und 15 12 in den Adelsstand erhoben. - Graf Johann von Solms V -Lich (St) stirbt und vererbt Burg Rödelheim an Graf Kuno von Solms (St). - Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St) beginnt ein Verhältnis mit seiner Mätresse Margarethe von Holzheim mit der er 7 Kinder hat. - Nikolaus von Kues veröffentlich Der Goldene Satz in der Mathematik. - Pfalzgraf Stefan von der Pfalz (St) (74) stirbt, wird in Meisenheim begraben und sein Söhne Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St), der Strenge, und Ludwig von Wittelsbach von der Pfalz Zweibrücken (St), der Schwarze, der alleine die Grafschaft Veldenz regiert, teilen den väterlichen Besitz. - Die Rheingrafen erheiraten die Hälfte der Grafschaft (Ober-)Salm und nennen sich Grafen von Salm. - Philipp Melanchthons Vater Georg Schwartzerdt wird in Heidelberg geboren. Er wird kurfürstlicher Rüstmeisters und Waffenschmied. - Graf Ludwig von Veldenz I (St), der Schwarze, übernimmt die Grafschaft Veldenz alleine. - Papst Pius II erlaubt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) Milchprodukte während der Fastenzeit auf Grund seines hohen Alters von 60 Jahren. Dies bedeutet, dass sein Geburtsjahr 14 02 möglicherweise falsch ist. - Erster jährlicher Sendgerichtsbericht im Archipresbyterat Wetzlar berichtet erstmals von Verstößen gegen die kirchliche Ordnung, die Ehebruch 9x, Unzucht 19x, Blutschande, Fehlen der ehelichen Gemeinschaft 4x, Versäumnis der Eheschließung, Wucher 3x, fehlende Abrechnung, Fluchen und Gewalttäigkeiten richtet. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (34) trifft das Hoffräulein, die augsburger Sängerin Klara Dett am bayerischen Hof in München. - Karl von Hynsperg bei Kaiserslautern heiratet in die frankfurter Patrizierfamilie ein und wird in die Stubengesellschaft Alten Limpurg aufgenommen. - Graf Diether von Isenburg Büdingen (St) bittet den Rat der Stadt Frankfurt um die Untersuchung von Leprakranken. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (45) ernennt den Enkel des verstorbenen böhmischen Königs Georg von Podiebrad Viktorin von Münsterberg (16) zum Reichsgrafen. - Der Briefdrucker, Maler und Offenbacher Kilian Began von Siebenbürgen wird frankfurter Bürger. - Im schweizer Urserental wird Katharina Simon von Steinbergen wegen Verwandlung in wahlweise Fuchs, Katze oder Wolf und Reitens auf Wölfen durch die Täler, wobei sie Lawinen auslöse, angeklagt und hingerichtet. - Der mit Gräfin Lisa von Wied (St) verheiratete Ritter Gerlach von Breidenbach stirbt. - Ruprecht von Solms ist mainzer Domkustos. - In Lorch gibt es den Adelsitz Staffeler Hof  Wisperstrasse 20.

1458 Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) gibt seinem Vetter, dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) 4.000 Gulden gegen eine jährliche Rente von 200 Gulden und leiht dem kölner Erzbischof Dietrich von Moers 1.000 Gulden. Der hessische Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (18) heiratet nach dem Tod seines Vaters die Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (15), deren Mitgift um 12.000 Gulden auf 48.000 Gulden erhöht wird, die Auszahlung derselben dafür aber bis zum Tode Graf Philipps (St) verschoben werden, wofür die katzenelnbogener Anteile an den Graf- und Herrschaften Diez, Löhnberg, Ellar, Hadamar und Driedorf zum Pfand gesetzt werden. Graf Philpp von Katzenelnbogen Diez (St) löst für die 12.000 Gulden um die er die Mitgift seiner Tochter Anna von Katzenelnbogen (St) erhöht hat, ein Viertel an Limburg, Molsberg und Brechen von Graf Reinhard von Solms (St) und Frank von Kronberg (--) denen es Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St) verpfändet hatte.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) übernimmt von Frank von Kronberg eine Schuld Kunos von Westerburg (St) in Höhe von 2.000 Gulden.

Die Stadt Marburg schenkt der jungen hessischen Landgräfin, Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (--) einen vergoldeten Pokal. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) stirbt und löst Erbstreitigkeiten unter seinen Söhnen den Landgrafen Ludwig II von Hessen Kassel (St) (--) und Heinrich III von Hessen Marburg der Reiche (St) (--) aus. - Bartholomäus von Eten, Doktor der sieben freien Künste und der Arzneikunde wird Leibarzt Graf Philipps von Katzenelnbogen Diez (5019). Er darf nur in Frankfurt, Mainz oder Köln leben. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) reitet mit seinen Freunden (u.a. Kuno von Reifenberg, Otto Breder, Heinrich Wolf, Philipp Rode) zur koblenzer Fasnacht zum Stechen und Tanz. - Der Narr des trierer Erzbischofs Johann II von Baden (St), der kleine Reterchen, erhält von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) einen Gulden.(6125). - Papst Pius II beginnt intensiv vor der Ausbreitung der Osmanen zu warnen. - Graf Philipp von Nassau II (St) bekommt Streit mit dem Domkapital, da er diesem gegenüber den Zehnten von den Gütern um die Kapelle des Heiligen Kreuzes in Sonnenberg beansprucht und auch erheben läßt. Daraufhin werden er und sein Keller mit dem Kirchenbann belegt. - Der kaiserslauterner Carl von Hynsperg heiratet die frankfurter Patrizierin Guda von Heringen, die das Haus Fürsteneck erbt - Kuno und Emmerich von Reifenberg verstümmeln grundlos einen Unbeteiligten in der Dorheimer Fehde, indem sie ein Bein abschlagen. - Graf Gerhard von Sayn II (St), verheiratet mit Elisabeth von Sierck, verkauft für 20.000 Gulden frankfurter Währung Frank dem Älteren von Kronberg Burg Assenheim, Burg Petterweil und seinen Anteil an Burg Vilbel. - Der später seliggesprochene Bernhard von Baden (St) stirbt in Moncalieri. - Graf Ulrich V von Württemberg der Vielgeliebte (St) lässt Burg Widdern zerstören, auf der sich pfälzische Lehnsleute befanden wodurch sich Auseinandersetzungen zwischen ihm und Kurfürst Friedrich I von der Pfalz (45) zuspitzen. - Pfalzgraf Kaspar von Wittelsbach von der Pfalz Zweibrücken Veldenz (St) wird geboren und von seinem Bruder 14 90 lebenlang eingekerkert. - Der italienische Maler Filippo Lippi malt die Fresken im Chor des Doms von Prato, lernt dabei die schöne florentiner Novizin Lucrezia Buti kennen, die für ihn Modell sitzt und mit der er durchbrennt. - Der mailänder Herzog Francesco Sforza (St) schickt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) seinen Gesandten Antonio Caraffa (--), der sich auf dem Weg zu Herzog Philipp III von Burgund der Gute (--) befindet. - Graf Johann von Nassau (St) verlangt eine Reform seines Hauskloster Klarenthal. - Der in Selestat geborene Johannes Mentelin eröffnet in Straßburg eine Druckerwerkstatt. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) zelebriert in Heidelberg ein weihnachtliches Hoffest mit größter Prachtentfaltung vor hochrangigem Publikum. - Prozess in Frankfurt gegen Jakob von Kronberg (--) wegen des Überfalls in Kelsterbach. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (43) verbietet zwei mainzer Jahrmärkte und allen Kaufleuten sie zu besuchen. - Graf Johann von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (--) lässt die vier von seiner Mutter Gräfin Elisabeth von Lothringen (St) übersetzten französischen Romane Der Weiße Ritter - Herpin, Loher und Malle, Sibille und Huge Scheppel in großem Format und mit vielen Miniaturen geschmückt anfertigen. - Am Hof des burgunder Herzogs Philipp III der Gute (29) gibt es 591 Amtsträger, etwa doppelt soviele wie 13 26. - Grenzstreitigkeiten zwischen Lorch und Kaub werden entschieden. - Die Rheingrafen erhalten durch Heirat die Hälfe der Besitzes der Grafen von Salm. - Dr. Ludwig zum Paradies ist Advocat in Frankfurt in einem Rechtsstreit von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St). - Die raugräfliche Altenbamburg ist zu 3/4 im Besitz von Pfalzgraf ?. - Der gelnhausener Burgmann und frankfurter Patrizier Johann Breidenbach stirbt. Die Witwe heiratet in 3. Ehe Eberhard Stommel. - Der bologneser Medizin-Professor Giovanni Arcolani stirbt. Giovanni Arcolani hinterlässt Beschreibungen über Füllungen von Zahn-Karieslöchern mit Blattgold. - Nach dem Tod seiner Mutter Margarethe von Pfalz Mosbach (St) ist Philipp von Hanau Münzenberg (St) (09) Vollweise, sein Großvater Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von der Pfalz Mosbach Neumarkt (St) gibt seine Vormundschaft und seinen Wiederstand zur Teilung der Grafschaft auf. Bei der hanauer Landesteilung wird dem Onkel, dem Windeckener Graf Philipp von Hanau Lichtenberg (St) Burg Babenhausen als Residenz für die südlich des Mains gelegenen Grafschaftsteilen zugewiesen. - Der Abt von Kloster Eberbach Richwin visitiert das Kloster Gnadenthal und stellt für die Nonnen neue Regeln, die alle 3 Monate vorgelesen werden müssen, wie die Anwesenheitspflich bei der Messe, die Schweigepflicht in der Kirche, dem Kreuzgang, im Dormatorium und Refektorium und tägliche Strafaktionen fest. Wer sich über die harten Strafen bei Verwandten ausserhalb von Kloster Gnadenthal beklagt wird noch einmal mit Wasser und Brot bestraft. Ebenso werden die harten Strafen bei den Regeln zum Verlassen des Klosters ohne geistlicher Kleidung oder verspäteter Rückkehr, bei Tragen von Schmuck, Kontakt mit Männern fällig. Fleisch darf nur auf der Krankenstation gegessen werden. Die Nonnen werden gemeinsam nachts im Schlafhaus eingeschlossen und bei Aufruhr solange bei Wasser und Brot von ihren Mitschwestern isoliert bis sie gehorchen. 14 92 werden die Strafen verschärft und das Urlaubsverbot selbst auf Schwangerenpflege, Geburts- und Hochzeitsfeiern und Taufen von Verwandten ausgeweitet. - H von Nuenfels, Hertnid vom Stein zu Ostheim und Adolf Rau von Holzhausen sind mainzer Domherren.

1457 Graf Philpp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) leiht dem kölner Domkapitel 1.000 Gulden während eine Anfang des Jahres beabsichtigte Anleihe des mainzer Erzbischofs Dietrich Schenk von Erbach in Höhe von 3.000 Gulden anscheinden nicht zustande gekommen ist, da eine Einigung über die Differenzen des Grafen mit dem Mainzer Erzstift erst am Ende des Jahres erfolgt.
Anna, die Gemahlin Graf Philipps des Älteren von Katzenelnbogen Diez (St). welche 14 56 durch Papst Calixt III von Bett und Tisch des Grafen getrennt worden war, zieht sich gegen eine jährliche Abfindung von 1.000 Gulden und unter Vorbehalt ihres Wittums Burg Lichtenberg nach Württemberg zurück.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) hat die halbe Stadt Homburg alias Bad Homburg von Gottfried VIII von Eppstein (St) für 4.500 Gulden pfandweise inne und kauft mit anderen zwei Teile der eppsteinschen Dörfer im Taunusvorland für 20.720 Gulden.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) regelt mit dem neuen trierer Erzbischof Johann II von Baden (St) die Schuldverpflichtungen des trierer Erzstifts an ihn, die auf 18.000 Gulden festgesetzt werden.

Die Tochter von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), Anna von Katzenelnbogen (St), heiratet am 24. Jan. um 1 Uhr oder 2 Uhr Nachmittags in der Kirche zu St Goar Landgraf Heinrich von Hessen. (4957)

Wetter: Nach einem langen besonders kalten Winter kommt es in der Abtei Seligenstadt zu zahlreichen Erkältungskrankheiten und deshalb wärmere Kleidung erlaubt und die Fleischtage auf 3 pro Woche erhöht. Hochwasser in Nürnberg. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) gestattet Anna von Venningen, der Frau von Bernhard Kalb von Reinheim ihn zu bewittumen (4972). Kuno von Westerburg (St) und Schaumburg überfällt frankfurter Kaufleute bei Frankfurt Kelsterbach. In einem Brief wird Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) gebeten Frankfurt Beistand leisten (4977). - Der Vetter von Gottfried VIII von Eppstein (St) xxx von xxx (--) ist Herr zu Königstein, Werner von Eppstein (St) ist Herr zu Münzenberg. - Anomalie des Baumwachstums durch den Ausbruch des Vulkans Kuwae beendet. - Gründung der Universität Freiburg im Breisgau. - E. S. Piccolomini, späterer Papst Pius II verfasst seine Schrift über Deutschland. - Die letzte Linie der Raugrafen Neuenbaumburg stirbt mit Otto von Neuenbaumberg aus. - Die letzte Raugrafenlinie Neuenbaumburg stirbt aus. - Die Ganerben von Reifenberg, Rodenstein und Kronberg befehden Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel der Friedfertigen (St), der daraufhin marodierend die reifenberger Lande durchzieht. - Der Urenkel des reichen frankfurter Patriziers Jacob Knoblauch stirbt kleinbürgerlich mit einem kleinen städtischen Amt bekleidet. - Dietrich Perselmann ist Orgelbaumeister in Köln. - Kölner Kaufleute werden bei Höchst am Main von Kuno von Westerburg (St) und Jakob von Kronberg angegriffen und nach Westerburg verschleppt. Karl Markgraf von Baden und Graf von Sponheim ist Schiedsmann. - Der gelernte Anwalt Johannes Fust bringt Psalterium im Zweifarbendruck heraus. - Der Turm von Breda stürzt ein. - Mechthild von der Pfalz (St) bewegt ihren zweiten Ehemann Erzherzog Albrecht von Österreich VI (St) in Freiburg im Breisgau eine Hochschule zu gründen, die Albertina oder heutige Albert-Ludwigs-Universität. - Die Pest tritt in Hachenburg auf. - Dietrich von Manderscheid wird in den Reichsgrafenstand erhoben. - Die burgunder Erbtochter Maria vom Burgund wird geboren. - Der an Epilepsie erkrankte kränkliche Graf Ludwig II von Württemberg Urach (St) (18) der Nachfolger sein Bruder Eberhard V von Württemberg Urach (St) (12) mit dem Bart ist minderjährig. - Die Stadt Frankfurt erbittet erfolgreich von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (42) die Rückkehr ihres Büchsenmeister Heinrich Molner. - Gräfin Margarethe von Baden (St) (26), die Ehefrau des ansbacher Herzogs Albrecht Achilles von Hohenzollern (St) stirbt nach 11 jähriger unglücklicher Ehe und einem 2 jährigen Thronfolger Johann Cicero. - Der frankfurter Großhandelskaufmann und Patrizier Bromm stirbt. Sein Enkel wird Frankfurt 15 56 in schwere Schulden stürzen. - Kuno von Reifenberg ist katzenelnbogener Amtmann im diezer Teil der Grafschaft Katzenelnbogen Diez. - Der Schwiegersohn von Agnes Blum, frankfurter Patrizier Heinrich Degen zum Burggrafen wird frankfurter Syndicus. - In Straßburg darf der städtische Weinausschank schon am frühen Morgen für arme Leute, Arbeiter und Pilger öffnen.

1456 Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) und Frank von Kronberg erwerben die Pfandschaft in Höhe von 16.000 Gulden welche Wilhelm von Büren vom kölner Erzbischof Dietrich von Moers auf Zoll und Stadt Linz am Rhein besitzt, unter Erhöhung der Pfandsumme auf 23.000 Gulden für die sie die Hälfte von Zoll und Stadt Linz erhalten.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) und die trierer  Mannen und Städte schließen eine Einung, in der sie Bedingungen festlegen unter denen sie nach dem Tode des trierer Erzbischofs Jakobs von Sierck I den neuen trierer Erzbischof allein anerkennen wollen.
Einung der diezer Erbherren Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--), Graf Johann von Nassau Diez (St) (--) und Gottfried VIII von Eppstein (St) (--) über die Angelegenheiten und die Verwaltung der Grafschaft Diez.

Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--), Domherr in Köln, stirbt. (St)

Die Ehe von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) und seiner Frau Anna von Nassau wird getrennt. Eine erneute Heirat ist bis zum Tod von Gräfin Anna ausgeschlossen. Hintergründe.

Der im Dienst von Herzog Albrecht III von Wittelsbach Bayern München (St) (--) stehende Arzt Johannes Hartlieb (--) schreibt Das Buch aller verbotenen Kunst, Unglaubens und Zauberei - Der trierer Erzbischof Jakob I von Sierck (--) stirbt und Johann II von Baden (St) wird neuer trierer Erzbischof. - Die Burg Diez wird ausgebaut. - In der kurtierischen Exklave, der Stadt Elz läßt Graf Johann von Nassau Diez (St) mit 200 Mann die Türme abtragen und die Gräben schleifen (4948). Siegender Bergleute sind für die Abrissmanahmen zuständig. - Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) verweilt in Marburg, wo ihr der Rat der Stadt 2 Vt. Wein schenkt. (4955) - Gründung der Universität Greifswald - Die fünfte vollkommmene Zahl wird angegeben. - Erdbeben zerstört Neapel mit 30.000 - 40.000 Toten. - Wetter: Am 24. Juni besteigen heidelberger Studenten den Allerheiligenberg, um den Kometen zu sehen. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (41) fordert von der Stadt Frankfurt zwei ihrer besten Büchsenmacher, bekommt aber nur Heinrich Molner und den Büchsenschützen Hans Goldsmyd. - Wilhelm von Virneburg verkauft die Hälfte der Grafschaft Falkenstein an Wirich IV von Daun Oberstein (--); die Lehnsrechte gibt Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (41) an Lothringen. - Osmanen nehmen Athen ein. - Burg Sterrenberg ist baufällig. - In Bamberg werden vier Bordelle im Stadtgebiet betrieben. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--) erobern die Raubritterburg Montfort und zerstören sie. - Johann von Wesel wird Rektor der Universität Erfurt. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (54) erhält die Lehnshoheit über die Herrschaften Büren und Rietberg. - In Darmstadt wird eine Bäckerordnung über Roggenbrot und Weißbrot und eine Metzgerordnung erlassen. - Eberhard von Katzenelnbogen (St) ist kölner Domkanoniker. - Steinbrücke über die Lahn in Nassau. - Anna Donner von Lohrheim ist Nonne in Kloster Dierstein. - Graf Ulrich V von Württemberg der Vielgeliebte (St) (54), beginnt den Bau des Württembergischen Landgrabens östlich des Neckars. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach nimmt den kaiserlichen Münzmeister aus Frankfurt fest und weigert sich ihn an Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (41) auszuliefern. - Der neue trierer Erzbischof Johann II von Baden (St) übernimmt den Landhofmeister Johann von Eltz seines Vorgängers des trierer Erzbischof Jakob von Sierck I. - In Belgrad wird das letzte männliche Mitglied der gefürsteten Grafen von Cilli Graf Ulrich von Cilli II ermordet. Das Erbe fällt an Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (41). - Das Blutwunder von Walldürn löst die erste große Wallfahrt aus. - Johann von Wesel wird an der Universität in Erfurt Doktor der Theologie. - Ein Ritter von Westerburg wird am Rhenser Königsstuhl wegen Raubes an Kaufleuten zu einer Buße von 12.000 Gulden an die Opfer verurteilt. - Ein Ehevertrag zwischen Graf Melchior von Falkenstein Bretzenheim Daun (--) und Margarethe von Virneburg (--) wird unterzeichnet. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) und sein Bruder halten sich bei Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) auf der katzenelnbogener Burg Hohenstein auf. Zu den Mahlzeiten gibt es Reis, Senf, Mandeln, Rosinen, Zimt, Feigen, frische Fische, die teils heiß, teils in einem vergoldeten Gelee serviert werden, zudem Hausenblase, Lachs und Kobbelchen. - Der am burgundischen Hof in Brüssel aufgewachsene Neffe des Burgunderherzog Philipp von Burgund III, der Gute (St) (--) Adolf von Kleve (St) (31), wird in Den Haag in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen. - Der erste burgundische Kammerherr, luxemburger boulognener und namurer Gouverneur, herzöglich-burgundischer Bannerträger Graf Antoine der Croy, Schwiegervater von Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (St) (32) sorgt erfolgreich für Kompetenzstreitigkeiten am burgunder Hof mit dem burgunder Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (23), der sich mit seinem Vater Herzog Philipp von Burgund III, der Gute (60) überwirft. - Georg von Baden ist mainzer Domherr. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des aus Johannisberg stammenden Tilmann (--) der in Lorch geborene Bürgersohn Richwin (--) neuer 29. Abt.

1455 Kaiser Friedrich III von Habsburg (40) verschreibt dem trierer Erzbischof Jakob von Sierk I für den Fall, dass Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) vor Erzbischof Jakob stirbt, die Hälte des stgoarer Zolles. Der trierer Erzbischof verkauft dem Grafen Philipp für 2.000 Gulden bopparder Zollgefälle.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) leiht dem mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach 2.000 Gulden und kurz darauf weitere 3.000 Gulden gegen eine zehnprozentige Rente. Auf Hohenstein wird die Reparatur einer Uhr erwähnt.

Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen alias Gräfin Ottilia von Nassau (St), die an Liebeszauber bzw Hexerei glaubt und damit ihren Mann traktiert, besitzt u.a. einen Seidenrock im Gegenwert von 2.400 Zentner Hafer. Zum Hofpersonal gehören: zwei Köche, zwei Bäcker, Hofmetzger mit Falknern und Hundeführern, Vogelsteller, Otternfänger, Wappenmeister und viele Hofmusiker.

Nichteheliche alias uneheliche Kinder, Kinder von Konkubinen oder Kinder aus nachträglichen ehelichen Verbindungen beginnt man zu diskriminieren. - Graf Philiipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) reitet nach Aschaffenburg (6100.13). - Territorialer päpstlicher Nepotismus beginnt unter Papst Kalixt III, der sogar ein Königreich (Neapel) seinen Verwandten zukommen lässt. - Das Sternbild Kreuz des Südens wird erstmals vom Venezianer A. Cadamosto, der im Dienste Heinrichs des Seefahrers stand, während seiner Entdeckung der Kapverdischen Inseln erwähnt. - Der berühmteste französische Dichter des Spätmittelalters Francois Villon flüchtet nach Verwicklungen im pariser akademischen Proletariat mit den Coquillards, marodierender krimineller Banden, bei der Verletzungen an seiner Lippe erhält, wegen Mordanschuldigungen aus Paris. - Der Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (53) holt den Alchimisten Klaus von Urbach auf die Burg Felsberg um Gold zu machen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) hat auf Burg Auerbach neben 64 Laden mit Pfeilen für 24 Armbrüste, 107 Handbüchsen aus Eisen, 30 Handbüchsen aus Messing, eine Lade mit Eisen, mit der man die Büchsen lädt und die zugehöigen Klober und Forme, sowie 6 Tonnen und 2 Fäßchen Pulver. - Im mainzer Barfüsserkloster wird Johannes Gutenberg von Geldgebern und Mitläufern, ua vom frankfurter Goldschmied Johannes Kist (--), auf Zahlung von 1.250 Gulden verurteilt. Problemlos zahlt Johannes Gutenberg (--) die Summe. Er bleibt im Besitz der Werkstatt und der Druckerzeugnisse und hat bereits 160 fertige Druck-Bibeln verkauft. - Nikolaus von Kues (--) verbietet den Besuch der Kirchtage mit Wehr und Waffen sowie die Entheiligung des Kirchtages durch Tanzveranstaltungen. - Durch die Mode Häusern Namen zu geben nennt sich das erste Badehaus in Wiesbaden Zur Krone. - Die Streitigkeiten von Werner von Eppstein Münzenberg (St) (--) und Eberhard von Eppstein Königstein (St) werden in ihrer Fehde um Butzbach von Walter von Eppstein Breuberg (St) geschlichtet. - Der neue würzburger Fürstbischof Johann II von Grumbach Wolfskeel (--) beginnt kriegerische Auseinandersetzungen gegen den lokalen Adel und danach Territorialpolitik zwischen Hohenzollern und Wittelsbachern. - Der 30-jährige Rosenkrieg, ein Bürgerkrieg zwischen York und Lancaster beginnt. - Beim Altenburger Prinzenraub entführt Ritter Kunz von Kauffungen die Kinder Ernst und Albrecht von Kurfürst von Sachsen, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, Friedrich den Sanftmütigen. und Margarethe von Habsburg (St). - Ludwig von Wittelsbach von der Pfalz Zweibrücken (St) versucht sich als Raubritter und plündert bei seinen Vetter Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St), der ihm die Grafschaft Veldenz streitig machen will. Ludwig von Pfalz I-Zweibrücken (St) (31). - Der erste burgundische Kammerherr, luxemburger boulognener und namurer Gouverneur, herzöglich-burgundischer Bannerträger Graf Antoine der Croy, Schwiegervater von Graf Ludwig von Veldenz-Zweibrücken (St) (31) wird in seiner befestigten Stadt Bergzabern belagert und zur Unterzeichnung des Friedens zu Worms und der Anerkennung der Lehenshoheit von Kurfürst Friedrich von der Pfalz (St) gezwungen. - In der Stadt Pfeddersheim wird der Märchenerzähler und -sammler Johannes Pauli geboren. - Johann von Grumbach II wird Fürstbischof von Würzburg. - Johann I von Kleve heiratet Elisabeth von Nevers aus einer Seitenlinie des Hauses Valois-Burgund. - Johannes Gutenberg druckt Flugschriften von Bischof Heinrich Kalteisen von Drontheim. - Ludwig von Bourbon wird Bischof von Lüttich. Er heiratet heimlich Katharina von Kleve und hat mit ihr 3 Kinder. - Der Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (53) erstellt eine Landes- und Geichtsordnung für Hessen-Kassel. - Johann von Dalberg wird geboren, er wird 14 80 wormser Bischof. - Nach der Geburt seines Sohnes Wilhelm wird Herzog Gerhard von Jülich-Berg (39) geisteskrank und seine Frau Sophie von Sachsen-Lauenburg übernimmt die Regierung. - Die Franziskaner bemühen sich erfolgreich den Handel im frankfurter Barfüßerkloster aufrecht zu erhalten. - Kurfürst Friedrich von der Pfalz (St) zwingt Herzog Ludwig von Veldenz militärisch zur Anerkennung seiner kurpfälzischen Lehnshoheit. - Der frankfurter Patrizier Johann Leidermann stiftet in Frankfurt eine große Summe zum Neubau der Elendenherberge vom Heilig-Geist-Spital an der heutigen Konstabler Wache. - Gilbrecht Schadeck prozessiert gegen die Stadt Frankfurt und Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (40) verbietet es. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (40) befiehlt der Stadt Frankfurt am Krieg gegen die Türken mit 200 Reitern und 300 Mann Fußknechten teilzunehmen. - Der frankfurter Münzmeister Konrad Steeg wird zu Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (40) befohlen und der Stadt Frankfurt in seiner Abwesenheit verboten Münzen zu prägen. - Die Schwester des diezer Amtmanns Gerhard von Schönborn (--), Metze von Schönborn (--), kommt als Nonne in das Kloster Dirstein. - Der berühmteste deutsche Rotschmied Peter Vischer wird in Nürnberg als Sohn eines Messinggießers geboren. - Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St) (--) erweitert Burg Hungen. - Der trierer Erzbischof Jakob I von Sierck erhält vom neuen Papst Kalixt III alias Alfonso Borgia die Bestätigung für eine neue Universität in Trier, kann sie aber aus Geldmangel nicht durchführen. - Daniel von Mudersbach (--) übernimmt die hessische Pfandburg Hermannstein. - Johann von Schönborn II nennt sich Johann II von Freienfels (--) und wird 1493 sterben. - Johann von Milwalt alias Johann Heidrich von Lorch verliert die Patronatsrechte über die oberweseler Liebfrauenkirche an die Herren von der Leyen. - Johann Nix von Hoheneck wird mainzer Domdekan.

1454 Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen  (St) verzichtet gegenüber Graf Johann von Nassau Diez (St) auf das Erbe ihres Vaters betreffend die Güter jenseits der Maas zu Brabant und Holland. Graf Johann von Nassau (St) löst zugleich für 20 000 Gulden, die Ottilie als Heiratsgut verschriebenen Teile der Herrschaft St Vith und Boitenbach ein und weist sich mit Herzog Gerhard von Jülich und Berg über seine Manngeldforderungen aus den Düsseldorfer Zollgefällen.
Johann und Johann Boos von Waldeck tragen Graf Philipp ihre Güter zu Boppard und im dortigen Reichsgericht auf, die sie dem Grafen bereits 14 52 vorübergehend für 1.500 Gulden verpfändet hatten.
Kuno von Westerburg verpfändet dem Grafen seine mainzer Zollanteile.

Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere nennt sich mit dem Namenszusatz Diez Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St).

Auf dem Frankfurter Reichstag, genannt Türkentag, versucht der kaiserliche Sekretär Ennea Silvio Piccolomini (ab 14 58 Papst Pius II) altgermanische Tugenden der Tapferkeit mit dem Begriff Vaterland zu mobilisieren und fordert eine Art Europa-Armee und führt den Begriff Europa wieder ein. - Johannes Gutenberg erfindet Buchdruck in Mainz und beendet nach dreijähriger Arbeit seine erste berühmte Bibel, flieht nach Frankfurt und druckt dort Ablaßbriefe zur Beschaffung von Geldern für den Krieg gegen die Türken. - Die reiche Kaufmannsfamilie Melem zieht von Köln nach Frankfurt. - Der Sänger von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez heißt Jakob (--) (6247). - Der heilige Franz von Paola gründet das erste Kloster der Paulaner. - Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen (St) zieht nach Marburg. - In Bacharach, wo sich Pfalzgraf xxx von Wittelsbach (St) (--) aufhält, bricht Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) mit Daniel von Mudersbach (--) auf um nach Aachen zu reiten (4861). - Durch den koreanischen Kuwae-Ausbruch friert das Gelbe Meer zu, hunderttausende erfrieren durch 40 Tage kontinuierlichem Schneefall. - Elisabeth von Habsburg (St) (18), die Tochter des verstorbenen römischdeutschen Königs Albrecht II von Habsburg (St) heiratet den Jagiellonen Kasimir II (St) und wird als Mutter der Könige berühmt. - Nicolaus von Kues erstellt seine Karte von Mitteleuropa. - Der frankfurter Rententurm im Saalhof wird errichtet. - In Konstantinopel wird der Topkapi-Palast erbaut. - Nikolaus der Trompeter musiziert in Darmstadt. - Der trierer Erzbischof Johann von Baden (St) verpachtet dem frankfurter Bürger und koblenzer Münzmeister das Bergwerks Falkenley bei Kennfuß - Venedig schließt Frieden mit den Osmanen und hält seine Häfen offen. - Der kinderlose und erbenlose Graf Wilhelm II von Isenburg Braunsberg (St) (--) verschenkt alle seine Besitzungen an Friedrich IV von Runkel (--), den Sohn seiner Nichte Anastasia von Runkel (--). - Jakob Fugger nimmt seinen Geschäftsanteil aus dem Handelshaus Fugger und gründet sein eigenes Handelshaus. - Ketzerverbrennung in Aschersleben. - Kuno von Westerburg (St) führt eine Fehde gegen den kölner Erzbischof Dietrich II von Moers. - Der Preussische Bund beginnt mit dem Deutschen Orden den 13jährigen Krieg. - Der burgunder Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (21) bittet seinen Vater Margareta von York, die Tochter des Herzogs von York, heiraten zu dürfen, muss jedoch in Lille seine Nichte Isabelle de Bourbon (18), Cousine des französischen König Karl VII heiraten. - In der höchster Justinuskirche wird ein Lettner errichtet. - Der frankfurter Patrizier Engel Frosch, dessen Familie im Besitz des Messequartiers Hof Rebstock ist, ist Kanzler des mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach. - Den Spendern zum Neubau der Elendenherberge vom Heilig-Geist-Spital an der heutigen Konstabler Wache wird erlaubt Glasfenster mit ihren Wappen auf Kosten der Herberge einsetzen zu lassen. Die Kammern werden hergerichtet und sind nur für Ortsfremde und Pilger bestimmt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (39) befiehlt der Stadt Frankfurt das Dorf Sulzbach an Eberhard von Eppstein-Königstein (St) zurückzugeben. - Bernhard von Schwalbach und Johann von Erlenbach werden die Geiselbacher Bergwerke, wo nach Gold, Silber, Blei, Zinn, Kupfer, Eisen und Salz gesucht wird, verliehen. - Die Äbtissin von Kloster Bärbach Gute von Königstein kauft Güter von Kloster Brunnenburg auf. - Am Rathaus Römer in Frankfurt wird die Sonnenuhr durch eine große Räderuhr mit Schlagwerk ersetzt. - In Lille feiert der burgunder Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (21) das Fasanenfest, bei dem Burgund die Führung eines neuen Kreuzzugs beansprucht. Auf dem Fest wird unglaublicher Prunk demonstriert. Hauptattraktionen sind eine Pastete, in der 20 lebende Menschen musizieren, mechanische Spielereien, Zimmerspringbrunnen und ein lebender Fasan, der Gold und Edelsteine trägt und den Kreuzzug symbolisieren soll. Der uneheliche Herzogssohn Cornelius von Burgund, Gouverneur und Generalkapitän des Herzogtums Luxemburg, feiert in Begleitung einer Gräfin von Kleve feiert. - Der kinderlose Graf Wilhelm von Isenburg-Wied (St) schenkt seine Grafschaft Wied Dietrich IV von Runkel (St). - In Dillenburg wird in der Grube Laufender Stein gearbeitet. - Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (St) (30), genannt der Schwarze, heiratet in Luxemburg Johanna von Croy, die Tochter des ersten burgundischen Kammerherrn luxemburger boulognener und namurer Gouverneur, herzöglich-burgundischer Bannerträger Graf Antoine der Croy. Graf Antoine der Croy beherrscht den gesamten burgundischen Staat und besetzt freie Ämter mit seinen Günstlingen. - Dietrich Knebel von Katzenelnbogen (--) besitzt Burglehen auf Ungeld von Kastellaun von Pfalzgraf Friedrich, Graf von Sponheim. - Der walisische Dichter Newbold Rebel (--) verlässt die katzenelnbogener Burg Rüsselsheim.

1453 Diether von Isenburg (St) verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) die Hälfte seines Anteils an Dreieichenhain.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) kauft mit Zustimmung des trierer Erzbischofs Jakob von Sierk (55) von Gottfried von Eppstein für 30.000 Gulden ein Viertel der Grafschaft Diez, während Erzbischof Jakob zugleich ein Achtel für 10.000 Gulden erwirbt. Graf Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen (St) befindet sich des öfteren im Wirtshaus Zum Renner in Frankfurt-Sachsenhausen.

Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) stirbt im Schloss zu Darmstadt.

Das Mittelalter endet mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen. Ende Hundertjähriger Krieg. - Ulrich von Hanau I-Münzenberg, der Jüngere von (St) wird als 4-jähriger Erbgraf. - Ein Sänger Graf Philipps von Katzenelnbogen des Jüngeren wird erwähnt. - Eine Anzahl bad emser Bürger werden trotz Vergehen gegen den Grafen aus dem braubacher Gefängnis gegen Zahlung einer Summe von 600 Gulden entlassen. - Der heilige Markgraf Bernhard II von Baden, persönlicher Gesandter des Kaisers, der die vornehme Lebensart und den Ritterdienst am kaiserlichen Hof erlernt hatte, fällt durch überaus grosse Freigebigkeit an die Armen und ausgeprägte Frömmigkeit auf. - Wetter: Der koreanische Vulkan Kuwae bricht aus. Es folgen zwei Jahre vulkanischer Winter und Ernteausfälle auf der nördlichen Hemisphäre. Chronisten der Ming Dynastie bezeichnen es als das Jahr in dem der Staub die Sonne verdunkelte. - .Nikolaus von Kues schreibt sein philosophisches Werk de visione dei. - Türken gründen Universität von Istanbul nach der Eroberung der Stadt. Der Handelsweg nach Indien ist endgültig für Christen versperrt, ein neuer Seehandelsweg wird gesucht - Ein Unbekannter aus Nowgorod erstellt einen Bericht über die westasiatischen Länder. über die Länder hinter dem Ararat. - Die Herzogenwitwe von Ludwig III von Anjou und Kurfürstenwitwe von Ludwig IV von Wittelsbach von der Pfalz Gräfin Margarethe von Savoyen und Piemont (33), deren Vater Gegenpapst Felix V war, heiratet Graf Ulrich V von Württemberg der Vielgeliebte (St). - G Peurbach (--) vollendet ein gründliches Astronomielehrbuch entsprechend dem ptolemäischen Sphärenmodell der Planetenbewegung - Der Maler N. Brancaleone wird neben einer Anzahl von Mönchen zur Einigung der christlichen Kirche nach Äthiopien geschickt. - Der aschaffenburger Trompeter Kunz verdingt sich auch als Kurier. - Auf Burg Neu-Falkenstein findet eine Ganerbenteilung statt und Eberhard von Eppstein-Königstein (St) wird aufgenommen. Den Burgfrieden überwachen Philipp von Kronberg, Philipp von Hattstein und Walter von Reifenberg. - In der Burg Ortenberg steht ein Maulbeerbaum. - Diether von Isenburg-Büdingen (St) und Walter von Eppstein Breuberg (St) beenden ihre Fehde um Ortenberg. - Ludwig von Pfalz-Zweibrücken (St), Graf von Veldenz übernimmt die Regierung seines Vaters Herzog und Pfalzgraf Stefan von Pfalz-Simmern-Zweibrücken (St), der abdankt. Die Grafschaft Veldenz wird auch von seinem Onkel Kurfürst Friedrich von der Pfalz I (St) (29) beansprucht, der militärisch gegen ihn vorgeht. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (47) beendet seine Fehde gegen xxx von Rodenstein und Lißberg um Burg Lißberg. - Die Dörfer Kröftel und Oberrod im Taunus werden von reifenberger Rittern niedergebrannt und geplündert. Herr Eberhard III von Eppstein Königstein (St) beendet die Fehde. - Der Rat der Stadt Frankfurt droht den Kaufleuten im Barfüßerkloster die Pfändung an, wenn sie weiter auf geweihtem Boden Geschäfte machen. Der Orden bleibt untätig und genießt die höhere Frequentierung und Ablenkung vom langweiligen Klosterleben. - Der an Epilepsie erkrankte kränkliche Graf Ludwig II von Württemberg Urach (St) (14) wird für mündig erklärt und mit der Regierung betraut. - Kampf um die vor den Toren Frankfurts gelegene Grafschaft Bornheimer Berg zwischen Graf Philipp von Hanau (St) (36) und der Stadt Frankfurt. - Graf Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen (St) ist mit Junker Bernhard von Solms (St) mit 40 Pferden auf Burg Reichenberg. - In den goslarer Bergbaustollen setzt Claus von Gotha erfolgreich Heinzenkunst ein. - Der Sohn des Leibarztes von Cosimo de Medicid, der florentiner Humanist und Philosoph Marsilio Ficino schreibt eine Abhandlung über die Lust. - Der Burgunderherzog Philipp III von Burgund der Gute (57) besucht Graf Ulrich V von Württemberg der Vielgeliebte (St) in Stuttgart. - Der katzenelnbogenhohensteiner Landschreiber Konrad Letsche (--) erhält von Kloster Brunnenburg seinen jährlichen Zins, einen Kuchen, wie alle anderen katzenelnbogener Klöster. - Diether von Isenburg (--) ist mainzer Domkustos.

1452 Graf Philippvon Katzenelnbogen der Jüngere (St) nimmt den Juden Jonas (--) wohnhaft zu Wertheim als Leibarzt bei sich auf.

Wetter: Hochwasserkatastrophe in Nürnberg. - Reichstag in Regensburg. - Der deutsche König Friedrich III von Habsburg (St) (37) wird zum deutschen Kaiser in Rom gekrönt. - In St Goar wird das katzenelnbogener Zollschiff, ein Nachen Nachen, ausgebessert. - Graf Reinhard III von Hanau (St) stirbt nach nur wenigen Monaten Regierungszeit und hinterläßt die Witwe Margarethe von Wittelsbach von der Pfalz Mosbach (St) und einen unmündigen Sohn Philipp von Hanau Münzenberg (St) (03). - Juden müssen einen gelben Ring tragen. - In Nürnberg werden nach Reden des heiligen Johannes Capistranus Würfel, Karten und Brettspiele auf Scheiterhaufen verbrannt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (37) besteht aus Angst vor Liebeszauber darauf die Hochzeitsnacht mit der Königstochter Eleonore von Portugal (16) im eigenen Bett zu verbringen. - Meysster Nyclas, der astronimus, kommt ins Schloß (6095.45) (Nicolaus von Kues?) - Kardinal Nikolaus von Kues, der Pfründe misbraucht, unterschreibt einen Ablassbrief über 100 Tage Fegefeuer in Frankfurt. - Gräfin Henriette von Mömpelgard (St), die Schwiegermutter von Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) wird von ihrem Sohn Graf Ulrich V von Württemberg (St) (39) mehrere Monate gefangen gehalten bis sie darauf verzichtet, das Erbe ihrer Tochter an Katzenelnbogen fallen zu lassen. - Philipp von Hanau Münzenberg (St) (03) übernimmt unter Vormundschaft seiner Großeltern und seines Onkels Philipp von Hanau Lichtenberg der Ältere (St) (--) die Grafschaft. - Den frankfurter Juden wird das Bürgerrecht von König Friedrich III von Habsburg (St) (37) abgesprochen. - Reinhard III von Hanau (St) (40) stirbt trotz guter medizinischer Behandlung an der Universität in Heidelberg an einer Erbkrankheit. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (37) kommt zur Krönung nach Rom durch Florenz und wird als Freund begrüßt. - Mit dem Ausbau der weitläufigen Vorburg mit ihren Burgmannenhäusern und Wirtschaftsbauten verliert das Tor der Kasselburg seine sichernde Funktion. - Der 12 Jahre von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (37) zwangsweise in vormundschaftlicher Obhut gehaltene Neffe Ladislaus Postumus wird von den niederösterreichischen Ständen befreit. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (46) liegt mit den Raubrittern von Rodenstein, von Kronberg, von Reifenberg und den Schelmen von Bergen in Fehde, da diese seine Fuhrleute vor Friedberg überfallen und als Geiseln benutzen. - Die Dörfer Kröftel und Oberroden werden von reifenberger Rittern in der Fehde mit Eberhard von Eppstein III Königstein (St) geplündert und niedergebrannt danach wird die Fehde beendet. - In Kloster Altenberg existiert ein Orgel. - Der kölner Domherr und aachener Propst Graf Gerhard von Sayn II (St), tritt nach dem Tod seines einzigen älteren Bruders Dietrich (St) in den weltlichen Stand zurück und heiratet Elisabeth von Sierck. Er begleicht eine alte Schuld seines Onkels Wilhelm von Sayn (St) von 13 98 bei Herzog Philipp von Burgund III, der Gute (56). Graf Gerhard von Sayn II (St), hält sich mit dem westerburger Amtmann Ludwig von Ottenstein auf Burg Schaumburg auf Rhodos bei einer Palästinafahrt nach Jerusalem auf. - Der Hofmarschall von Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St), der wormser Kämmerer von Wolf II von Dalberg zieht mit Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (37) nach Rom und erhält auf der Tiberbrücke den Ritterschlag. Danach ruft der kaiserliche Herold bei jeder Krönung: „Ist kein Dalberg da?“, und der neugekrönte König schlägt den anwesenden Dalberg zum ersten Reichsritter. - Kardinal Nikolaus von Kues verspricht dem frankfurter Rat Verstöße des Handelsverbotes auf geweihtem Boden mit der Exkommunikation zu bedrohen, die vom Rat ausgeführt werden darf. - Kurfürst Friedrich I von Wittelsbach von der Pfalz (St) erhält die Grafschaft Lützelstein. - Im Neubau der Elendenherberge vom Heilig-Geist-Spital an der heutigen Konstabler Wache werden Dachfenster eingebaut und der Schützenmeister stiftet die Bleiabdichtungen. - Der bischöfliche Hof des wormser Bischof Reinhard von Sickingen in Worms wird vollkommen zerstört. - Der frankfurter Patrizier und Syndicus Dietrich von Alzey wird in die Gesellschaft Alten Limpurg aufgenommen. - Orgel in Kloster Altenberg. - Am bischöflichen Hof in Lausanne wird ein Prozess gegen Engerlinge geführt. Ein vom Gericht bestimmter Prokurator zitiert die Tiere persönlich vor Gericht. Ein amtlicher Bote fordert die Tiere auf zum gesetzten Termin zu erscheinen. Der Richter nimmt Engerlinge in die Hand und befiehlt ihnen, innerhalb von drei Tagen das Gebiet, in dem sie sich aufhalten, zu verlassen. Das Verschwinden der Tierplage wird mit einem Gebet gedankt. Verschwinden die Tiere nicht wird der Prozess weitergeführt. - Dieter Grans von Heppenheft-Rheinberg erbt von seinem Burder Burg Heppenheft. - Johann von Erlenbach und Gottfried Kolling sind mainzer Domherren.

1451 Der kölner Erzbischof Dietrich von Moers (66) verpfändet dem Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) für 7.000 Gulden Burg Rolandseck mit Zubehör. Der neue Kurfürst Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (26) verkauft Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) für 60.000 Gulden einen Tournosen am bopparder Zoll. Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen (St) erhebt Anspruch auf die Herrschaften Homburg und Vianden. Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) (++) bittet den Rat von Frankfurt, ihm ihren Leibarzt, Meister Heinrich (--) nach Darmstadt zu schicken und für längere Zeit dort zu belassen (4707).

Ottilie von Katzenelnbogen (St), die Tochter Graf Philipps des Jüngeren von Katzenelnbogen (St) (++) und seiner Frau Ottilie, wird geboren

Wetter: Hagel in Rüsselsheim führt zu Verlusten bei der Getreideernte. - Der walisische Dichter Newbold Rebel erhält trotz Mord, Raub, Diebstahl, Wilderei und Vergewaltigung und einer Gefängnisstrafe Asyl auf der katzenelnbogener Burg Rüsselsheim, wo er bis 14 54 lebt. - Ein Fährmann in Weisenau wird erwähnt. - Graf Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen (St) zerschlägt Glasfenster. - Dreitägiges Schneechaos in Siegen. (6095) - Gründung der Universität Glasgow - F. Biondo vollendet sein topographisches Werk Italia illustrata. - Im trierer Montabaur existiert eine Schule. - Der mit der nassau-beilsteiner Gräfin Katharina verheiratete Graf Reinhard II von Hanau (St) stirbt. - Die frankfurter Marktschiffer fordern zu hohe Fahrpreise und werden von aufgebrachten Passagieren verklagt. - Die Vertreter von Nassau werden zur Feier des Burgfriedens nach Darmstadt eingeladen. Das Weihnachtsfest wird auf der katzenelnbogener Burg Lichtenberg gefeiert. - In der arheiligener Pfarrkirche finden Singende Messen statt. - Die Pfaffenfastnacht in der Nacht zum Rosenmontag wird gefeiert. - Der Buß- und Kreuzzugsprediger Johannes Capistranus predigt auf dem bamberger Domberg. - Kardinal Nikolaus von Kues stellt bestürzt fest, dass das Kloster Johannisberg wegen der unordentlichen Lebensweise der Mönche innerlich und äußerlich zerfallen ist. - Kronberg erhält Pflastersteine aus Frankfurt. - Herzog Johann von Kleve kehrt von einer Palästinafahrt nach Jerusalem zurück und wird in Mons der 48. Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies. - Der päpstliche Inquisitor Johannes Capistranus fertigt einen Ablaß für Frank von Kronberg und seiner Frau Katharina von Isenburg (St). - Mit dem Tod von Gräfin Irmgard von Nassau (geb. Schleiden) wird Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) Alleinbesitzer des Gesamtgebietes. - Im trierer Wiltingen wird Katharina de Wiltinck als Hexe angeklagt und ins Gefängnis geworfen. In der Nacht vor dem Verhör lösen sich auf wundersame Weise die Handschellen, was von ihr als Marienwunder erklärt wird und sie rettet. - In Würzburg lässt Nikolaus von Kues unter anderen den erschrockenen sponheimer Abt auf eine Reformation der Kirche schwören. Der Reformer begnügt sich jedoch mit finanziellen Verbesserungen. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (26) verzichtet auf eine Ehe und adoptiert seinen Neffen Philipp (St) (03) um die Erbfolge zu sichern. - Der uneheliche Halbbruder von Herzog Philipp III von Burgund der Gute (55), David von Burgund wird Bischof von Utrecht. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach erhält die gesamte Pfandschaft über die Stadt Pfeddersheim. - Graf Heinrich II von Nassau Diez Vianden (St) macht eine Reise nach Rom, auf der er als capitano bezeichnet wird, um Papst Nilolaus V um Aufhebung seiner Exkommunikation zu bitten und stirbt auf dem Rückweg bei San Quirico d’Orcia in der Toskana an der Pest. Mit dem Tod seines Bruders Graf Heinrich II von Nassau (St) kann Johann IV von Nassau (St) alle ottonische Gebiete vereinigen. - Die Abtei Seligenstadt führt offiziell die Dreifelderwirtschaft ein. - Die Frau von Graf Diether von Isenburg (St) Gräfin Elisabeth von Solms Braunfels (St) und seine Schwester Elisabeth von Isenburg (St) die Frau von Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St) sterben. - Die Tuch- und Seiden Großhändlerfamilie Steffan aus Bingen zieht nach Frankfurt. - Mit dem Tod der verschwenderischen Herzogin Elisabeth von Luxemburg-Görlitz (St) (52) erbt Herzog Philipp III von Burgund der Gute (55) die Pfandschaft der Grafschaft Luxemburg. - Das Hofämterspiel mit 48 Karten ist erfunden. - Ewald Faulhaber von Wächtersbach ist mainzer Domherr. - In Lohrheim hat man das Kalksteinvorkommen entdeckt. - In Frankfurt geht eine Bitte von Gottfried von Eppstein (St) (--) ihm gegen seine Feinde, die sich diesseits des Mains sammeln, zu helfen.

1450 Kuno von Westerburg (St) verheiratet mit Metze von Virneburg, verkauft für 2.200 Gulden einen Teil seiner stgoarer Zollgefälle an Graf Philipp von Katzenelnbogen (St), verpfändet ihm zur Sicherstellung sein Silberzeug und öffnet ihm seine Schlösser Westerburg, Weltersburg, Schadeck, Schaumburg und Cleeberg.
Die Grafen von Katzenelnbogen und die Grafen von Nassau schließen mit den vier ellarer Zenten einen Dienstvertrag.
Graf Ruprecht von Virneburg vermittelt vergeblich zwischen zwischen Herzog Philipp III von Burgund der Gute (54) und Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (48) wegen dessen strittiger Erblehens- und Schuldforderungen an den Herzog, so dass Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (48) seine Angriffe auf die Untertanen von Herzog Philipp III von Burgund der Gute fortsetzt.
Sühne und Vertrag des Grafen mit der Stadt Frankfurt.
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (48) übernimmt eine Schuld von Kuno von Westerburg (St) in Höhe von 3060 Gulden gegenüber Frank von Kronberg und Jakob von Kronberg wofür er weiter Anteile der westerburger Zollgefälle zu St Goar erhält.
Diether von Isenburg Büdingen (St) verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (48) für 2.300 Gulden seinen Anteil an der Burg und Stadt Villmar. Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St), Ottilie von Nassau und Nassau erhalten dafür die Hälfte von Ems.

Graf Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen (St) heiratet Ottilia von Nassau (St) im Todesjahr ihres Vaters Heinrich von Nassau (St) .

Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach bekriegt die Stadt Frankfurt. König Friedrich III von Habsburg (St) (35) befiehlt Graf Dieter von Isenburg-Büdingen (St) die Stadt Frankfurt zu schützen. Die Stadt Brügge versandet und die Händler ziehen nach Antwerpen. - Der humanistische Heinrich Steinhöwel ist Leibarzt von Graf ? von Württemberg (St) in Ulm und beginnt sinngemäße Übersetzungen klassischer und neuitalienischer Literatur. - Der Main ist so zugefroren, dass eine Überquerung unmöglich ist. - Eine Rheinüberquerung findet in Niederwalluf statt. - Die beiden Grafen von Katzenelnbogen gehen auf den Tag in Andernach. - Herzog Heinrich XVI  von Wittelsbach Bayern der Reiche, der Sohn von Maddalena Visconti, ist mit seinen Lautenschlägern zu Gast auf Rheinfels. Zurück in Landshut stirbt er an der Pest. Der katzenelnbogener Arzt Meister Clais holt sich Rat in Koblenz in der Apotheke (6085.24). - Nikolaus von Kues glaubt menschliches Wissen beruht auf Vergleichen und Messen und widmet sich der Unendlichkeit (Makrokosmos und Mikrokosmos). - Georg Peurbach entwickelt in Rom das Quadratum geometricum, sein Hausgenosse ist Nikolaus von Kues. - Der Deutsche Neßler gewinnt Kupfer mit Hilfe von Vitriol und Ausfällen durch Eisen. - Die Mätresse des französischen Königs Karl VII, Agnes Sorel ist nach drei Kindern erneut im siebten Monat schwanger und leidet an Wurmbefall und wird mit einer Überdosis bei der Quecksilberbehandlung ermordet. - Kartographenschulen in Venedig, Genua, Ancona, Barcelona und Sagres. - Jus primae noctis soll angeblich vom französischen und katalonischen Adel zur Demütigung von Untergebenen misbraucht werden. - Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) vermutet Gefahr und warnt seinen Vater durch Briefe. - Graf Georg von Sayn Wittgenstein (St) belehnt 3 Dillenburger mit einer Waldschmiede. - Die revoltierenden aachener Gewerbetreibenden erhalten durch den Gaffelbrief Sitz und Stimmrecht in der Aachener Verwaltung. - Das Erbe des letzten Grafen Johann II von Ziegenhain der Strarke (--), der ohne männliche Erben stirbt, wird den Brüdern Albrecht II von Hohenlohe Weikersheim und Kraft V von Hohenlohe Weikersheim, den Söhnen von Albrecht von Hohenlohe (--), von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (35) als ziegenhainer Reichslehen zuerkannt und die beiden zu erblichen Reichsgrafen aber nur für Ziegenhain und Nidda erhoben aber trotzdem von Hessen militärisch besetzt. - Johannes Gutenberg und Johannes Fust richten im Hof zum Humbrecht in Mainz eine Druckerei ein. - Graf Heinrich II von Nassau (St) stirbt. - Der kölner Glockengiesser Christian Cloit arbeitet auch als Büchsenmeister und giesst in seinem Häuschen in der kölner Altstadt nicht nur Büchsen sondern stellt dort auch das als Donnerkraut bekannte Schießpulver her, was seine Nachbarin Kathrin von Wesel so in Angst versetzt, dass sie sich beim kölner Rat beschwert. - Markgraf Albrecht von Brandenburg muss alle aus dem ersten Markgrafenkrieg eroberten Gebiete an die Stadt Nürnberg zurückgeben. - Nikolaus von Kues unternimmt eine zweijährige Legationsreise durch Deutschland um Kirche und Klöster zu reformieren und lässt in verschiedenen Kirchen Tafeln mit dem Vaterunser und den Zehn Geboten in der Volkssprache anbringen um das Glaubenswissen in der Bevölkerung zu verbessern. - Der Rat der Stadt Hamburg markiert erstmalig das Fahrwasser der Elbe mit Tonnen. - Der uneheliche Sohn Friedrich von Heppenheft und sein Bruder Emmerich sind die letzten bezeugten männlichen Mitglieder der Familie. - Die Äbtissin von Kloster Altenberg Catharina von Solms (St) stirbt. - Kloster Peternach ist von den Augustiner-Nonnen verlassen. Die Gebäude und Äcker gehören zum Deutschen Orden. - Adolf von Nassau (St) (27) lässt die Glasmalerei verbieten und nur noch weiße oder farbige Gläser aus eigener Herstellung zu. - Die Herrschaft Bütgenbach wird Abfindung für den ehrgeizigen unehelichen Sohn von Graf Johann IV von Nassau, Adrian von Nassau (St). - Herzog Arnold von Geldern kehrt von seiner Palästinafahrt zu seiner Frau Katharina von Kleve zurück und lebt verschwenderisch und gesetzlos bis sein Sohn Adolf von Geldern versucht ihn abzusetzen. - Bei der Wahl des zurückgetretenen utrechter Bischof Walram von Moers zum münsteraner Bischof Walram von Moers wird diesem sogar ein Mord vorgeworfen um an das Amt gelangt zu sein. - Hermann Sprikast von Waldmannshausen besitzt Burg Freienfels als Pfand. - In Kiedrich wird die Elendenbruderschaft gegründet, die auf der Valentinuswallfahrt Verstorbene bestatten hilft. - Graf Ulrich V von Württemberg (St) (37) fällt nach dem Tod seines Bruders Ludwig (St) (11) die Vormundschaft über den künftigen Graf Ludwig II von Württemberg Urach (St) (St) und Graf Eberhard V von Württemberg (St) (St) zu und muss sich gegen Ansprüche von Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (26) wehren. - Fehde von Markgraf Albrecht von Brandenburg und Nürnberg mit Graf Ulrich V von Württemberg (St) (37) und Esslingen. - Aus Rache für Mordversuche mit Gift von frankfurter Räten stehlen Michael von Bickenbach und Philipp von Frankenstein ohne Fehdeerklärung frankfurter Vieh vor der Stadt. Die beschuldigten frankfurter Räte behaupten die Zeugen seien durch Folter zu ihren Aussagen gezwungen worden. - In St Goar wird auf Burg Rheinfels das opiumhaltige Allheilmittel Theriak benutzt. - Graf Heinrich II von Nassau  Diez Vianden (St) wird nach einem Ultimatum durch Anschlag an den Kirchentüren von Dietkirchen und Mensfelden exkommuniziert und schickt dem limburger St Georgsstift einen Fehdebrief.. - Graf Heinrich II von Nassau Diez Vianden (St) verbündet sich mit dem trierer Domkapitel, Pfalzgraf Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (26), Heinrich von Nassau Beilstein (St), dem mainzer Dompropst, den Grafen Dietrich von Sayn (St) und Gerhard von Sayn (St), der 14 52 Elisabeth von Sierk heiratet, Philipp II von Nassau Saarbrücken (St) und Johann von Nassau Saarbrücken (St) und Ruprecht von Virneburg gegen den trierer Erzbischof Jakob von Sierck. - Gräfin Elisabeth von Nassau Saarbrücken alias Elisabeth von Lothringen (St), die seit 14 29 Witwe ist, beschäftgt den Maler Jost von Saarbrücken für Tafelgemälde und Wandmalereien im Karmeliterkloster Metz. - Stephan Lochner, alias Stephan von Köln, Kölner Schule in der Schildergasse, Maler seines letzten Bildes der Madonna im Rosenhag, stirbt an der Pest in Köln. - Der Briefdrucker, Spielkartendrucker, Hans von Pfeddersheim zieht nach Frankfurt an den Brückenturm in der Fahrgasse. - Uhrmacherzunft in Wien. - In Frankfurt wird ein lebender Elefant auf dem Römer bestaunt. - Der baseler Stadtrat warnt vor Falschspielern und organisierten Bettlern, die Krankheiten simulieren mit einem öffentlichen Mandat. - In Limburg stiftet der katzenelnbogener Amtmann Daniel von Mudersbach (--) dem St Georg Stift ua eine Kasel aus venzianischem Brokatsamt mit einem Kreuz aus burgunder Goldstickerei, Silberstickerei und Seidenstickerei und einen Goldkelch. - In Landau in der Pfalz wird Hans Boner als Sohn einer wohlhabenden Tuchhändlerfamilie mit Handelsbeziehungen nach Frankfurt und Nürnberg geboren. Hans Boner wird einer der reichsten Männer Europas. - Heinrich Greifenklau Vollrads (--) wird mainzer Domdekan. - Ludwig Eckbrecht von Dürkheim (--), Johann Specht von Bubenheim (--) und Bernhard von Breidenbach (--) sind mainzer Domherren. - In Balduinstein gibt es ein Judenhaus. - In Frankfurt gibt Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (--) dem Schiffsbauer xxx (--) den Auftrag sein altes Schiff durch ein neues zu ersetzen, der auf der Werft in Mainz Vilzbach ein neues Schiff erbaut, das dann zur Fertigstellung mit Teer und Tuch nach St Goar überführt wird, wo es auch noch eine Treidelleine einen Mast zum Treideln und Glasfenster erhält. - In St Goar arbeitete der Schiffmacher Klaus (--) 3 Tage am Salmenschiff vom Fangplatz Sand.

1449 Sühne zwischen Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) und Reinhard III von Westerburg (St), der dem Grafen seine Schlösser öffnet und dafür seine stgoarer Zolleinkünfte wiedererhält.
Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) erklärt mit Rücksicht auf den trierer Erzbischof Jakob von Sierk einen Verkauf der Grafschaft Diez mit Hadamar und Ellar durch Graf Heinrich von Nassau Diez (St) an ihn für einen Scheinkauf (was er tatsächlich nicht war).
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St)  stattet seinen Sohn Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) anläßlich seiner Eheschließung mit Ottilie von Nassau Dillenburg (St) mit eigenem Besitz in der Obergrafschaft aus, womit er auch den Grafentitel erhält.

Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) fährt mit dem Schiff nach Köln. (6122). - Graf Ulrich von Württemberg siegt in der Schlacht von Waldstetten. - Der deutsche König Friedrich III von Habsburg (St) (34) gebietet folgenden Personen dem mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach nicht zu helfen: 1. Dem trierer Erzbischof Jakob von Sierck, 2. Pfalzgraf Ludwig IV bei Rhein 3. Markgraf Jakob von Baden (St) 4. Markgraf Albrecht von Brandenburg 6. Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (43) 7. Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (47) und Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St), 8. Graf Walram von Waldeck (--), 9. Graf Reinhard II von Hanau (St) und Reinhard III von Hanau (St) (38) 10. Graf Philipp II von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) und Graf Johann II von Nassau Weilburg Saarbrücken (St), 11. Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St), Graf Johann V von Solms Lich und Hohensolms (St) und Graf Kuno von Solms Lich Laubach (St), 12. Graf Johann IV von Nassau Dillenburg Breda (St) 13. Graf Dieter von Isenburg Büdingen (St), 14. Herren von Eppstein 15. Herren von Eppstein Königstein, 16. Jungherr Werner von Falkenstein Münzenberg und 17. Herrn Walter von Eppstein Breuberg (St). - Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) setzt sich für Werner Notthafft (--) ein, der von Köln für falsche leichte Gulden eingekerkert und gefoltert wird (4604). - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) steht vor Rothenburg. - Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) beteiligt sich am ersten Markgrafenkrieg, dem Nürnberger Städtekrieg als Verbündeter von Markgraf Albrecht von Zollern Brandenburg als 7.000 Mannn erfolglos die Stadt Nürnberg belagern (4593). Ebenfalls verbündet ist der mainzer - 1.100 Krüge und 800 Schüsseln werden von Graf Phillip von Katzenelnbogen dem Älteren (St) in Koblenz gekauft. - Äußerst gutes Weinjahr in Arnstadt. - Albrecht von Hohenlohe I und seine Frau Elisabeth von Hanau (St) erheben wie der Graf von Waldeck vergeblich Anspruch auf die Grafschaft Ziegenhain als der letzte Graf Johann II von Ziegenhain stirbt, da Hessen sich durchsetzen kann und die Grafschaft als heimgefallenes Lehen einzieht führt aber bis 14 95 offene Erbstreitigkeiten. Albrecht von Hohenlohe I (--) erhält aber den Grafentitel für Hohelnlohe aus der ziegenhainer Erbschaft. - Die Reifenberger unter Führung von Henne Rudel und Emmerich überfallen Kaufleute denen Eberhard von Eppstein (St), Herr von Königstein, das Geleit gibt und den Angreifern ihre Beute postwendend wieder abnimmt. Rudel Emmerich von Reifenberg und Siegfried von Glauburg sagen Eberhard darauf hin ihre Lehen auf, eine Fehde an, kidnappen seine Leute und verwüsten und brandschatzen bis 14 52. - Reinhard von Weilnau (St) wird Fürstabt in Fulda bis 14 72. Emmerich von Heppenheft ist Bürgermeister in Oppenheim. - Der pfälzer Kurfürst Ludwig IV (25) stirbt nach 13 jähriger Herrschaft in Worms und sein 1-jähriger Sohn Philipp der Aufrichtige von der Pfalz kommt unter die Vormundschaft seines Onkels Kurfürst Friedrich I von Wittelsbach von der Pfalz. - Herzog Johann I von Kleve siegt in der Soester Fehde. - Philipp von Hanau Münzenberg der Jüngere (St) wird in Windecken geboren. - Graf Johann von Nassau (St) tritt Herborn an seinen Bruder ab. - Mehrere reifenberger Ritter überfallen frankfurter Kaufleute bei Glashütten, im Taunus, wo farbige Gläser und Glasmalereien hergestellt werden, denen Herr Eberhard von Eppstein III Königstein (St) Geleit gegeben hat. Eberhard von Eppstein III - Königstein (St) nimmt sofort die Verfolgung auf und nimmt mehrere Ritter gefangen. - Während Herzog Arnold von Kleve eine Palästinafahrt nach Jerusalem unternimmt übernimmt seine Frau Katharina von Kleve stellvertretend die Regierungsgeschäfte. - Die Tochter Polissena von Francesco I Sforza, (St) wird im Auftrag von ihrem Ehemann erdrosselt. - König Friedrich III von Habsburg (St) (34) verhängt über die Stadt Würzburg die Aberacht. - Die frankfurter Steuern werden von Dieter von Alzey nach Wiener Neustadt gebracht. - Beim jährlichen Besuch des seligenstädter Abtes im Amt Steinheim in der Burg Steinheim dürfen Freunde vorort eingeladen werden, Muli, Pferde, zwei Windhunde, ein Jagdhund und ein Habicht mitgebracht werden, die von den Steinheimern verköstigt werden müssen, wird Hof gehalten, zu Gericht gesessen und der Schultheiß bestimmt. - In Bruchhausen wird ein neues befestigtes Haus errichtet, das durch einen Sakralraum im Erdgeschoß als Kapelle ausgegeben wird. Darüber wird eine Waffenkammer mit Munition eingerichtet und darüber ein Wehrturm. - Die vor den Toren der neuen erzbischöflichen Burg Alzenau gelegene neue Stadt Wilmundsheim wird von der Ganerbschaft Lindheim, die mit dem mainzer Erzbischof gegen den Landgrafen von Hessen und die Städte verbündet sind, restlos vernichtet. - Graf Heinrich II von Nassau Diez Vianden (St) beraubt das limburger St Georgsstift und beginnt einen jahrelangen Streit mit dem ungeliebten trierer Erzbischof Jakob von Sierck, dessen Rat er ist. - Graf Reinhard II von Hanau (St) versucht die Dörfer Selbold, Gründau und Wolferborn durch eine Wirtschaftsblokade von Holz, Kohlen und Lebensmitteln auf seine Seite zu zwingen. - Die Handelsblockade gegen Nürnberg bewirkt, dass in Nürnberg Wein knapp wird und selektiv ausgegeben wird. Für einen Großteil der Stadtbevölkerung wird ersatzweise Bier gebraut, bis auch dafür die Rohstoffe ausgehen und nur noch Wasser als Getränk übrig bleibt. - Die Witwe von Graf Heinrich von Habsburg-Löwenstein Schenkin Anna von Erbach verkauft die Grafschaft an den pfälzer Kurfürst Ludwig IV von Wittelsbach (St). - Die mainzer Patrizier Philipp zum Jungen (--) und Heinrich zum Jungen (--) werden von König Friedrich III von Habsburg (St) (34) wegen unrechtmässig erhobenen Zolls in Mainz verurteilt. - König Friedrich III von Habsburg (St) (34) befiehlt Graf Dieter von Isenburg Büdingen (St) seine Übergriffe auf Martin (--), den Forstmeister im Büdinger Wald, zu unterlassen. - Philipp von Rieneck (--), Ludwig von Wertheim (--), Peter von Schwarzenberg und Wilhelm von Helmstadt sind mainzer Domherren. - In St Goar gibt es einen Zollturm, der direkt neben dem Zollhaus steht und die Lücke der Stadtverteidigung geschlossen hat. - In St Goar arbeitet der Schiffsmeister Werner (--) mit seinen Knechten 30 Tage lang am Pferdeschiff, wofür er pro Tag 5 Alben erhält.

1448 Der Versuch von Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St), die Begleichung seiner Forderungen an Luxemburg durch Pfändung der die Frankfurter Messe besuchenden luxemburger und brabanter Kaufleute zu erreichen, wird auf Betreiben der Städte (Frankfurt, Köln, Nürnberg und Ulm) durch energisches Einschreiten der rheinischen Kurfürsten verhindert.
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) gibt der kölner Erzbischof Dietrich von Moers ein zinsloses Darlehen von 3.000 Gulden unter der Bedingung der Begleichung seiner Manngeldforderungen in Höhe von 1.400 Gulden. Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St), ist im Besitz der Krone seiner Schwiegermutter Gräfin Henriette von Mömpelgard (St) im Wert von 1.000 Gulden.

Brand auf Rheinfels (6098), - Wiener Konkordat. - Pestepidemie in Deutschland - Das Erbe von Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) zu Braubach wird besichtigt. - Weltkarte von A. Walsperger. - Burg Auerbach ist ältester Hauptverwaltungssitz der Obergrafschaft. - Die runkeler Lahnbrücke ist fertiggestellt. - Runkel brennt. - Die Stadt Westerburg brennt. - Der mainzer Goldschmied Johann Fust hat berufliche Beziehungen zum frankfurter Münzmeister Conrad zum Stege. - Die frankfurter Marktschiffer müssen die Schiffe selbst mit Kanonen, Pulver und Pfeilen ausstatten. - Der Meistersänger Johann von Soest musiziert in Heidelberg. - Auf Burg Münzenberg wird unter den falkensteiner Erben, den Grafen Bernhard II von Solms (St) und Johann V von Solms (St), Eberhard von Eppstein Königstein (St), Walter von Eppstein Breuberg (St) und Reinhard II von Hanau (St) ein Burgfrieden geschlossen. - Der kölner Glockengiesser Christian Cloit gießt die grösste kölner Glocke. - Graf Johann II von Nassau Dillenburg, der Ältere, mit dem Helm, der Hübner (St) (47) stirbt unvermählt und kinderlos. - Die gesamte Herrschaft Ebernburg gelangt in den Pfandbesitz der Sickinger. - Die Ebernburg wird an Sickingen verpfändet. - Der Pfalzgraf und späterer Kurfürst Philipp von Wittelsbach (St), der Edelmütige wird in Heidelberg geboren. - Regiomontanus (12) errechnet ein astronomisches Jahrbuch für die Erstellung von Horoskopen. - Graf Johann II von Ziegenhain wird in Westfalen angeklagt und bittet Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (46) ihn durch einen Brief zu schützen. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (46) und Graf Johann II von Ziegenhain übertragen Burg Lißberg an Walter von Eppstein - Breuberg (St). - Ludwig von Pfalz Zweibrücken (St), Graf von Veldenz, kämpft in der Fehde seines Vaters mit dem Rheingraf von Grumbach. - Frank von Kronberg bezieht die Burg Rödeheim. Die Grafen Johann von Solms (St) und sein Sohn Kuno von Solms (St) werden die Burg erben. - In der mainzer Residenz Eltville wird ein repräsentativer Raum, in dem im großen Stil Silber als Dekorationsmittel eingesetzt wird Silberkammer genannt. - Der frankfurter Rat bestellt beim frankfurtrer Architekten Meister Eberhard einen Lettner für die Nikolaikirche. - Der letzte männliche Vertreter der Familie Hohenlohe-Brauneck Konrad von Hohenlohe Brauneck verkauft seine Stammburg Brauneck an Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Brandenburg Ansbach (St). - Die runkeler Lahnbrücke wird fertiggestellt. - Dietrich von Alzey, der Ehemann der frankfurter Apothekerstochter Petze Schönberg wird ein Syndicus der Stadt Frankfurt. - Das Chorfrauenkloster Beselich wird reformiert. Vor einem weltlichen Gericht erreichen Hermann Roispecher und sein Sohn Emmerich die Beschlagnahmung von klösterlichem Besitz, wofür die Meisterin von Kloster Beselich die Rückgabe und die Überweisung an ein geistliches Gericht fordert und als Strafandrohung die Exkommunikation und den Ausschluss vom Gottesdienst erreicht. - Richard von Kleen alias Richard von Cleen wird mainzer Domdekan. - Konrad Rau von Holzhausen ist mainzer Domkantor. - Johann von Baden, Helfrich von Dorfelden, Salentin von Isenburg, Otto von Bach, Bertram von Breidbach und Diether von Wertorf sind mainzer Domherren. - In Hohensstein an der Aar wird Burg Greifenstein, die 200 m nördlich von Burg Hohenstein liegt, zusammen mit dieser erwähnt.

1447 Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) zwingt Dietrich von Runkel V (St) zum Empfang seiner katzenelnbogener Lehen.

Hexenverbrennung in Willisau (Basel) - Vermählung Markgraf Karl von Baden I (St) mit der habsburger Katharina von Österreich, der Schwester von König Friedrich III von Habsburg (St) (32) und mit 20.000 Gulden Mitgift. - Der 20jährige Markgraf Karl von Baden I (St) heiratet in Pforzheim Katharina von Österreich und wird zeitgenössisch nur als Gemahl der königlichen und später kaiserlichen Schwester erwähnt. - Der portugiesische König Alfons V und der Orden der Christusritter mit dem Vorstand Heinrich der Seefahrer erhalten von Papst Nikolaus V, der besonders Wissenschaft und Kunst fördert und eine ausserordentliche kirchliche Prachtentfaltung und Demonstration von Stärke beginnt, mit dem Handelsmonopol über Häfen, Inseln und Meere Afrikas das Recht Ungläubige in die Sklaverei zu führen. - Antonio Malfante bereist im Auftrag eines genueser Handelshauses als erster Europäer die Oase Tuat. - Die Reichsstadt Friedberg brennt bei einem schwerden Stadtbrand nieder. - Der mailänder Herzog Filippo Maria Visconti (St) hinterlässt die ältesten Tarotkarten . - Der frankfurter Patrizier Johann von Breidenbach verkauft für 1.530 Gulden sein Haus zum Fürsteneck an seinen Schwiegersohn den zweithöchsten Steuerzahler und 14 78 jüngeren Bürgermeister der Stadt Frankfurt Wigand von Heringen. - Nikolaus von Kues steht nach dem Tod des Papstes Eugen IV zur Wahl. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (45) erhält die Lehnshoheit über die Herrschaft Plesse. - Graf Johann von Nassau (St) teilt mit Graf Heinrich von Nassau (St) sein Gebiet auf. - Die Stadt Frankfurt führt einen Prozess gegen die pfälzer Residenzstadt Neumarkt in der Oberpfalz wegen Zollvergehen. - Einige oppenheimer Bürger müssen wegen Auseinandersetzungen mit der Kessler-Gesellschaft die Stadt Oppenheim verlassen. Selbst fürstlichen Boten ist das Zustellen von Briefen zu gefährlich. - König Friedrich III von Habsburg (St) (32) befiehlt die Rücknahme einer 15 % igen Apfelguldenabwertung. - Nonnenklause in Freiendiez. - In der mainzer Residenz Eltville wird der Burghof gepflastert. Alle Fenster sind verglast. - Die Stadt Gelnhausen baut gegen die Burg Gelnhausen eine Mauer und Befestigungsanlagen, nimmt den königlichen Kammerknecht, den Juden Isaak gefangen und nimmt ihm 200 Gulden ab. König Friedrich III von Habsburg (St) (32) verbietet vergeblich durch den mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach der Stadt Gelnhausen Wegezoll zu erheben. - Ludwig von Wittelsbach von Bayern Ingolstadt stirbt auf Burg Burghausen in der Gefangenschaft seines Vetters Heinrich von Wittelsbach. - Der Maler des weichen Stils Stephan Lochner, alias Stephan von Köln, Kölner Schule in der Schildergasse, ist Mitglied der Schildergaffel und im Besitz mehrerer Häuser in Köln. - Der kloster arnsteiner Abt Ortlieb Donner von Lohrheim berichtet von den erbärmlichen und verödeten Zuständen seines Filialnonnenklosters Beselich, das von einem Prior geführt wird, und sich seinen Lebensunterhalt nicht mehr selbst erwirtschaften kann. Der kloster arnsteiner Abt Ortlieb Donner von Lohrheim schlägt vor es in ein Kanonikerkonvent umzwandeln, da er es selbst nicht reformieren könne. - Schenk Dietrich von Schweinsberg ist mainzer Domherr. - In Lohrheim gibt es Weingärten.

1446 Graf Wilhelm von Wertheim verkauft Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) seinen Anteil an der Burg Breuburg für 2400 Gulden.
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (44) verlobt seine Tochter Anna von Katzenelnbogen (St) mit Landgraf Heinrich III von Hessen (St) und sichert ihr eine Mitgift von 36.000 Gulden zu.
Beendigung der Streitigkeiten zwischen Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) und Reinhard III von Westerburg (St) durch Verpfändung der halben Herrschaft Schaumburg  an den Grafen (St).
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (44) nimmt die Durchfechtung der katzenelnbogener Forderungen an Luxemburg gegenüber Herzog Philipp III von Burgund der Gute auf.
Streitigkeiten von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) hinsichtlich Reinhard III von Westerburg (St) über die Auslegung und Durchführung ihres Vergleichs hinsichtlich der Öffnung seiner Schlösser, welche zur Sperrung von Reinhards stgoarer Zollgefällen führen.
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) beginnt mit der systematischen Ablösung der Geldlehen gegen Auftragung von Eigengütern durch die Belehnten.

Anna von Katzenelnbogen, Tochter von Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (44) und Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) alias Anna von Württemberg wird geboren und Landgraf Heinrich III von Hessen (St), dem Sohn Landgraf Ludwigs von Hessen I (St) zur Ehe versprochen. Die Ehe soll nach Gewohnheit der Kirche mit Annas 12. Geburtstag geschlossen werden.

Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) klagt ihren lichtenberger Kellner wegen Verleumdung und Zauberei alias Hexerei an. - Nuno Tristao segelt bis in die Gambia-Mündung. - Ältester datierter Kupferstich. - Ketzerverbrennung auf dem Konzil von Basel. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) tritt aus der Ganerbengemeinschaft der Burg Hattstein wieder aus. - Frank von Kronberg erbaut mit seiner Frau Katharina von Isenburg eine neue Burg in Rödelheim, die nach seinem Tod an Graf Johann von Solms V Lich und Hohensolms (St) und seinen Sohn Kuno von Solms (St) fällt. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) verpfändet seinen letztes Viertel an Limburg an Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St). Fordert Graf Philipp von Katzenelnbogen eine eigene hessische Herrschaft für seinen Schwiegersohn? - Die mainzer Zünfte wollen sich nicht mehr mit den mainzer Patriziern einigen, zwingen die meisten Patrizier aus Mainz wegzugehen und erringen vermeintlich einen Sieg. - Nikolaus von Kues stellt seine Vermutungen über den letzten Tag an. - Charisma von Melem kauft die Messeherberge Zum Krebs am frankfurter Fahrtor, das zum Stammwappen der Patrizierfamilie wird. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) lässt sich die westerburger Burg Cleeberg wegen seiner zahlreichen Fehden öffnen. - 8 Frauen werden vor den Toren von Heidelberg als Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - König Friedrich III von Habsburg (St) (31) verbietet Frank von Kronberg den Weiterbau der Burg Rödelheim mit neuen Türmen und einer hohen Burgmauer innerhalb der Burg am ehemaligen königlichen Lagerplatz vor der Stadt Frankfurt. König Friedrich III von Habsburg (St) (31) gibt der Bitte von Frank von Kronberg, der Reiche, für den Weiterbau der Burg Rödelheim nach. Die Stadt Frankfurt erhält ein Öffnungsrecht. Graf Dietrich von Sayn (St) (--) verpfändet seinen Teil an Schloss Assenheim an Frank von Kronberg, der Reiche. - Gilbrecht von Schönborn wird bis 14 48 Hofmeister von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44). - Die nürnberger Patriziern und Ministerialen Rieter kaufen die ehemalige nassauer Burg Kornburg, werden in den Adelsstand erhoben und nennen sich Rieter von Kornburg. - Die Linie des trierer Erbmarschalls xxx von Helfenstein Sporkenburg (--) trennt sich von der Linie Helfenstein-Mühlenbach im Arenberger Bereich. - Der ehemalige mainzer Patrizier Ort vom Jungen baut das Haus Zum Großen Korb am Kornmarkt in Frankfurt und vertreibt Baumwolle, Spezereien, Pelze und Tuche. - In Straßburg können normale Haushalte gegen eine Pauschalgebühr an ärmere Durchreisende, Lehnsleute, Maurer, Zimmerleute und Schneider Wein verkaufen. - In Frankfurt wird Bier als Ersatz für den überteuerten Wein gebraut. - Die Ungarn fallen in Österreich ein. - Dietrich Knebel von Katzenelnbogen (--) besitzt Mannlehen auf die Bede von Langenlonsheim von Markgraf Jakob von Baden (St), Graf von Sponheim. - Die 2-fache Witwe und 2-fache ehemalige Herzogin von Mecklenburg und Herzogin von Bayern-Ingolstadt Margarethe von Zollern Nürnberg (St) (--) alias Margarethe von Brandenburg heiratet heimlich ihren markgräflichbrandenburger Hofmeister Martin von Waldenfels (--). Ihr Bruder, der kulmbacher und ansbacher Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (32), ist Vermittler in der Waldenfelser Fehde. - Georg vom Stein ist mainzer Domherr. - Wilhelm von Schönborn ist Hofmeister von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44), der ihm die Güter von Wilhelm Stroß von Schönborn, der in Hadamar gewohnt hat, verlehnt, darunter das Burglehen mit ua dem Haus oben am Mühlenturm in Burgschwalbach und Wiesen in Schönborn und am Wahrzeichen Krummer Baum am Weg nach Bärbach. - In Balduinstein Hausen kaufen Junker Wilhelm von Staffel (--) und seine Frau Agnes eine Wiese.

1445 Beendigung der Streitigkeiten mit den Ulnern von Dieburg durch Verkauf ihrer Rechte zu Erzhausen an Graf Philipp von Katzenelnbogen (43) für 12.000 Gulden.
Der kölner Erzbischof Dietrich von Moers (60) verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) die Stadt Rhens für 9.000 Gulden.
Reinhard III von Westerburg (St) öffnet dem Grafen Philipp seine Schlösser Westerburg, Weltersburg, Schadeck, Schaumburg und Cleeberg, wogegen ihm dieser gestattet, seinen Tournosen am dtgoarer Zoll gegen eine bestimmte Abgabe davon an den Grafen (St) zu erheben. Reinhard von Westerburg III (St) erneuert die Verpfändung des halben Schlosses Schaumburg mit Zubehör an den Grafen für 2.246 Gulden und 500 Ml. Frucht; doch gehen die Streitigkeiten über Schaumburg gleichwohl noch weiter. Graf Philipp (St) ist im Besitz eines Hauses in Heidelberg.

Wetter: Durch eine Mißernte in Nassau fällt die Weinlieferung an Burg Herborn aus. Hochwasser in Nürnberg. - Reichstag in Konstanz. - König Friedrich III von Habsburg (St) (30) bittet seinen Bruder Herzog um Hilfe gegen die Eidgenossen bei Zürich. - Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (43) verweilt mit 45 Pferden auf Burg Stadecken. - Jakob ist gräflich katzenelnbogener Sänger. - Pfalzgraf Ludwig IV (St) (21) ist zu Gast in St Goar, als er nach Boppard fährt. - Die nach Aristoteles heisse, verbrannte und unbewohnbare Zone erweist sich unter Diniz Dias als Kap Verde. - A Fernandez erreicht das Kap der Masten. - In Hausen über Balduinstein kauft Wilhelm von Staffel (--) und seine Frau Agnes eine Wiese. - Margarethe, die Tochter aus der unglücklichen ersten Ehe von Markgraf Albrechts Achilles von Zollern Brandenburg versucht vergeblich einen Suizid um ihrer Vermählung mit Graf Caspar von Zweibrücken zu entgehen. Nach ihrer Genesung darf sie ins Kloster. - Der kölner Erzbischof Dietrich von Moers (60) verübt einen nächtlichen Angriff auf das klevische Duisburg, der von den Wächtern noch rechtzeitig bemerkt wird als die Angreifer versuchen die Mauern zu besteigen, wird erfolgreich zurückgeschlagen und muss schließlich aufgeben. - Graf Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen (St) hält ein großes Turnier in Heidelberg ab. - Der oppenheimer Bürgermeister, Emmerich von Heppenheft erhält ein Burglehen in Burgschwalbach. Er ist letzter seines Geschlechts. - Der Kurfürst und Pfalzgraf Ludwig IV von Wittelsbach (St) (21) heiratete in Heidelberg Prinzessin Margarethe von Savoyen. Sie ist die Witwe von Herzog Ludwig III von Anjou und Tochter von Gegenpapst Amadeus VIII und seiner Gattin Prinzessin Marie von Burgund. - Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (43) kauft von Ritter Philipp von Kronberg den Hof in Wallau. - Die nassauer Burg Dillenburg übernimmt die Verwaltungsaufgaben von Burg Herborn. - Johann von Eltz ist trierer Hofmeister. - Hermann Riedesel ist in Diensten von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (43). - Der sponheimer Abt ist ein Lebemann und liebt Gelage und Würfelspiel und man spottet in Kloster Sponheim gäbe es zwei Äbte und einen Mönch. - In Geisenheim existiert eine Schule mit besonderem Ruf. - Landesordnung der Landgrafschaft Thüringen. - Reinhard von Sickingen wird Fürstbischof von Worms. - Graf Johann von Nassau (St) (35) dient als General dem Burgunderherzog Philipp dem Guten bei seinem Angriff auf die Grafschaft Holland, zum Dank wird Graf Johann von Nassau (St) (35) Seneschall von Burgund. Er dient auch dessen Sohn Herzog von Burgund Karl der Kühne. - Die friedberger Burgmann Landgraf Hesso von Leiningen (St), Hans von Sickingen, Diether Kämmerer von Worms, Frank von Kronberg und Philip von Kronberg streiten sich mit den Bürgern der Stadt Friedberg um Wein und Immobilien. - Graf Reinhard von Hanau II (St) verweigert der Stadt Friedberg die Einlösung von um Karben. - Der aachener Kaufmann Wilhelm Prum verkauft in Frankfurt dem königlichen Diener 30 gefälschte aachener Tuche. - Elisabeth von Görlitz lebt in Trier als Wohltäterin des Franziskanerordens. - Der trierer Hofmeister Johann VII von Eltz, besitzt ein Burglehen auf der katzenelnbogener Burg Burgschwalbach. Johann von Eltz (VIII?) - Das trierer Domkapitel wird von 40 auf 16 reduziert. - Das Leinentuch des Blutwunder von Walldürn wird für Ablässe nach Rom gebracht. - Enea Silvio Piccolomini beurteilt bei seinem Abschied vom kaiserlichen Hof in Wiener Neustadt die Stadt Wien, als Ort wo man solange trinkt, isst, spielt und streitet, bis der Weinkeller erschöpft ist. Der gemeine Mann sei dem Bauch ergeben und gefräßig, und die Bürger ein wild gewordenes, wüstes Pack, das an Festtagen mit Unmäßigkeit alles Geld verschleudere, was es die Woche über durch Handarbeit verdient habe. - Die Boten der Stadt Frankfurt befördern Gebotsbriefe von König Friedrich III von Habsburg (St) (30) an Graf Diether von Isenburg (St), den Alten von Hanau, Philipp von Eppstein Königstein (St), Gottfried von Eppstein-Münzenberg (St), Konrad von Bickenbach, Schenk Philipp von Erbach und Schenk Jörg von Erbach, Philipp von Kronberg mit Sohn Hans und Frank von Kronberg und Jakob von kronberg und an die Burgen und Städte Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar. Den friedberger Burggraf und den friedberger Bürgermeister erreicht ein Bote in der Friedberger Trinkstube. - Wildgraf und Rheingraf Johann von Daun (St) wird elsässischer Landvogt. - Sittich von Buchenau ist mainzer Domherr.

1444 Die Grafen Johann von Nassau (St) und Heinrich von Nassau Diez (St) verkaufen Grafen Johann von Katzenelnbogen (St) und seinem Sohn Philipp von Katzenelnbogen (St) ein Viertel der Grafschaft Diez für 12.000 Gulden. Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) kämpft mit Kurfürst Ludwig IV von Wittelsbach von der Pfalz (St) (20) gegen die Aramagnaken. Die Schlacht bei St Jakob an der Birs vor den Toren Basels findet statt. Inventur wegen des Umzugs nach Burg Rheinfels mit einer langen Liste von Büchern Büchern u.a. über König Artus.

In der kisten, da die bucher inne ligen: Sanct Brandanus buch, 1 gut psalter, 1 groß dutsch buch, hebet sich an von dem berbaum, der in dem paradise stet, 1 groß dutsch buch, alß unser hergot die menscheit imphing, 1 groß dutsch buch mit iuddescher schrifft off den breddern unde dainne stet auch von konig Artus, 1 groß dutsch buch mit gulden buchstaben foren gewappent Kaczenelnbogen, 1 dutsch buch von der heilgen driefaldickeyt unde als sanct Iohannes unsern herren godt dauffte, 1 cleyne dutsch buch, wie man sich nach eren und wißheit richten sal, 1 passional von unserm herre Ihesu Cristi, 1 rechtbuch zu dutsche, 1 dutsch beblie, die hat myne gnediger herre dem amptman geluwen, 1 buch von sanct Elsebeth leben, 1dutsch buch von eyme heiden, 1 dutsch buch von her Nytharts reden, 1 dutsch buch von den czehen geboden, 1 dutsch buch von eyme vater unde sime kinde, 1 dutsch buch , wie man den tufel sal ußjagen, 1 buch von der minne, 1 buch von der heilgen drie konige leben, 1 buchelchen in suchen syn done, 1 Lucidarius, 2 sexstern von dem scholer von Pariß, der konigin bat der eebrecher mere, deß Nitharts profincie, 1 buch von der heilgen leben

Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) stirbt überraschend.

Die Schmiede auf Burg Herborn stellt im Verbund mit Siegen und Schleiden in der Eifel Büchsen her. - Kurfürst Ludwig IV von Wittelsbach von der Pfalz (St) (20) bittet König Friedrich III von Habsburg (St) (29) um Hilfe gegen die Armagnaken und wird zum Reichshauptmann für den bevorstehenden Krieg ernannt. König Friedrich III von Habsburg (St) (29) fordert von den Städten Frankfurt, Friedberg und Gelnhausen je 500 Bewaffnete, möglichst Schützen mit Handbüchsen und einen Büchsenmeister mit 5 Kammerbüchsen. - Der Weihbischof weiht die Altäre in St Goar. - Der Pfalzgraf Kurfürst Ludwig IV von Wittelsbach von der Pfalz (St) (20) bei Rhein ist auf der Marksburg zu Gast. Dabei werden 500 l Wein getrunken. - Ein Tag zu Koblenz wird von Junker Wilhelm von Schönborn und dem bornicher Pastor wegen der Runkeler gehalten. (6122). - Die blonde Lothringerin Agnès Sorel ist die Mätresse von Karl VII von Frankreich und führt die sexskandalöse Sitte ihre nackten Brust am Hof zu zeigen ein. - Portugiesen erreichen die Senegalmündung. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Der polnische König Wladisdlaw bricht politisch gewollt, durch seinen Heerführer angestachelt, ungünstig terminiert den Friedensvertrag mit Sultan Murat II und wird mit dem Kreuzfahrerheer in der Schlacht von Varna, die eine Eroberungswelle, die schließlich zur Eroberung Konstantinopels 14 53 führt, auslöst, vernichtend geschlagen. - Cosimo de´ Medici gründet in Florenz die erste nachantike öffentliche Bibliothek von San Marco. - Mit dem Tod von Graf Friedrich III von Veldenz stirbt die Grafschaft im Mannesstamme aus. Seine einzige Tochter Anna vererbt die Grafschaft an den Pfalzgrafen Stefan von Pfalz Simmern Zweibrücken (St) (59) den Sohn des verstorbenen wittelsbacher König Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz. - In der Soester Fehde erobert das mit Burgund verbündete Herzogtum Kleve die Stadt Soest erfolgreich von Kurköln, macht es dadurch aber zu einer bedeutungslosen Enklave und Stadt in der Herrschaft Xanten. - Kurfürst Ludwig IV Wittelsbach von der Pfalz (St) (20) heiratet die Tochter von Gegenpapst Felix V Gräfin Margarethe von Savoyen und Piemont. - Der frankfurter Patrizier Conrad Weiß von Limpurg heiratet Grete Ulner von Dieburg. - Die mainzer Bürgeropposition beschwert sich über das übermäßige Schuldenmachen, die ungezügelte Bauwut, undurchsichtige Finanzen, ungerechte Steuervorteile für Patrizier und Vetternwirtschaft des mainzer Bürgermeisters Rebstock. - In der katzenelnbogener Bibliothek in Darmstadt steht das Buch mit den bekannten volkstümlichen Liedern von Neidhard von Reuental. - Nikolaus von Kues kauft astronomische Geräte während des Reichstages in Nürnberg. - Stephan von Pfalz Simmern Zweibrücken folgt als Erbe des Veldenzer Anteils der Kauzenburg. Sein Sohn Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz Simmern regiert von Kastellaun aus. - Graf Hesso von Leiningen erhält den Titel gefürsteter Landgraf von Leiningen. - Ludwig von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken wird Graf von Veldenz. - Belagerung von Zürich-Greifensee durch die Eidgenossen. - Johann I von Kleve kehrt vom burgundischen Hof in Brüssel seines Onkels Herzog Philipp dem Guten (44) zurück nach Kleve um in der Soester Fehde gegen den kölner Erzbischof Dietrich von Moers (59) zu kämpfen. Eine päpstliche Bulle bestätigt die Lossagung Kleves vom kölner Erzbischof, wodurch das Sprichwort der Herzog von Kleve ist Papst in seinen Ländern entsteht. - In Herborn steht die ertragreichste Mühle des Dillgebiets. - Herzog Albrecht III von Wittelsbach Bayern München (St) (43) entwickelte eine landesweite Kampagne gegen Raubritter. - Winrich Donner von Lohrheim tritt als Abt von Kloster Bleidenstadt zurück. - Der königliche Kämmerer Wolfgang Ungnad kommt nach Frankfurt und holt die Steuern ab. - Die Witwe Gräfin Elisabeth von Nassau-Saarbrücken (Elisabeth von Lothringen) (St) bitten den französischen König Karl VII um Schutz. - Durch Verkäufe von Konrad von Schönborn (20) an Kloster Bärbach kommt das Hofgut Schauferts vollständig an das Kloster Bärbach. - Der musikalische Hans Rosenplüt wird städtischer nürnberger Büchsenmeister und trägt Verssprüche und Maeren mit erotischem Inhalt, bei denen Geistliche Ehebrecher spielen vor und dichtet Fastnachtsspiele. - Die alte hölzerne Rialto-Brücke bricht während der Hochzeitszeremonie der Markgräfin von Ferrara zusammen. - Der mainzer Patrizier und Stadtbaumeister Henne Salmann ist im Besitz des mainzer Hauses Zum Schultheiß. - Gerlach Grans von Heppenheft und sein Sohn Friedrich zeigen sich am Weiseler Gericht seinem Dienstherren, Kurfürst Ludwig IV von der Pfalz (St) (20) gegenüber reuemütig und beteiligen sich zur Reue an einer Preußenfahrt. - Ruprecht von Solms ist mainzer Domherr. - In Katzenelnbogen bewohnen die Herren von Klingelbach eine Hofstadt links an die Burgmauer am Eingangstor anschliessend (20 21 Stadthalle).

1443 Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) läßt das Schloß Schaumburg besetzen und verteidigt seine Ansprüche auf einem koblenzer Tag und im folgenden Jahre auf einem bopparder Tag, zu dem er beide Male ein umfassendes Aufgebot seiner Vasallen und der mittelrheinischen Grafen und Herren entbietet. Anhaltende schwere Streitigkeiten.
Lebenslängliches Bündnis zwischen Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (41) und Heinrich II von Nassau Diez (St) und Gottfried VIII von Eppstein (St) (4119).

Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) verlobt sich mit Ottilie von Nassau Dillenburg (St)

Wetter: Mehrere Hagelunwetter zerstören die Ernte. - Herr Johann Korn schreibt für Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ein Meßbuch. (6122) - Nuno Tristao und Antao Goncalves entdecken auf der westafrikanischen Insel Arguin unerwartet Zentralafrikaner wo sie eigentlich Araber erwarten. - Adolf von Nassau ist Ehrenrektor der Universität Heidelberg. - In Hagenau in der Werkstatt Diebold Laubers entsteht eine Handschrift des Parzival von Wolfram von Eschenbach. - Die Arbeit im Beruf erhält einen hohen Stellenwert, dass der nürnberger Karthäuserprior Erhard Groß ehemals geachtete Bettler als ein verdorben Volk voll Untugend beschimpft. - Graf Eberhard II von Eppstein (St) verheiratet mit Agnes von Kronberg, stirbt. - Das wirtschaftlich marode Kurtier unter dem trierer Erzbischof Jakob I von Sierck (45) verpfändet auch seine zweite und letzte Hälfte, also ein Viertel an der Pfandschaft Limburg an der Lahn an Gottfried VIII von Eppstein (St). Gottfried VIII von Eppstein (St) erhält von Eberhard von Eppstein der Jüngere (St) und Eberhard von Eppstein der Ältere (St). die Erlaubnis in Born einen See anzulegen, wo ihnen das Wildbannrecht zusteht. - Der würzburger Erzbischof Sigismund von Sachsen wird wegen seiner Verschwendungssucht und seines unsteten Lebensstils abgesetzt. - Herzog Philipp III von Burgund der Gute nimmt die Stadt Luxemburg durch einen nächtlichen Überraschungsangriff ein. - Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (60) stirbt. - In Katzenelnbogen bewohnen Johann von der Leyen der Jüngere und das Brüderpaar Johann und Johann Boos von Waldeck in der Burg Katzenelnbogen das Haus zwischen dem Brunnen und der Kapelle und den darunterliegenden Hof. - Herzog Philipp III von Burgund der Gute übernimmt Bitburg. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach bestätigt den Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Schönborn in seinem Amt. Der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Schönborn gibt Alt-Katzenelnbogen als empfangenes verjährtes und deshalb heimgefallenes Lehen aus und will es an Nassau verlehnen. - Burg Hain in Siegen wird an den Herrn von Bicken verpachtet. - Wetter: Ungewöhlich langer und harter Winter, in dem die Bauern ihr Vieh aus Futtermangel schlachten müssen und manche es unverständlicherweise in den Wald treiben um es den Wölfen vorzuwerfen. - Das Dorf Mandeln wird in der Fehde des Grafen von Nassau gegen Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (41) verwüstet und niedergebrannt. - Der spätere Papst Pius II (38) kommt an den Hof von König Friedrich III von Habsburg (St) (28) in Wiener Neustadt und Graz, und arbeitet bis 1455 unter anderem als kaiserlicher Sekretär. - Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (41) lässt Freigraf Mangold von Freienhagen trotz des Verbotes von König Friedrich III von Habsburg (St) (28) über den Geleitsverstoß von Frankfurt richten. Freigraf Mangold von Freienhagen wird von König Friedrich III von Habsburg (28) der Prozess gemacht. - Das Dorf Oberrosbach von Reinhard von Hanau II (St) (74) wird nach dreimaligem Nichterscheinen vor Gericht von König Friedrich III von Habsburg (St) (28) geächtet. - Der frankfurter Patrizier Wolf Blum, Gründer der Blumengesellschaft und Mitglied der Stubengesellschaft Frauenstein stirbt. Seine Frau Agnes Weiß zum Lämmchen übernimmt erfolgreich den Betrieb mit Hilfe ihrer Schwiegersöhne. - Die Stadt Frankfurt und Frank von Kronberg kaufen einen Teil von Rödelheim aus dem Nachlaß von Dietrich von Praunheim. - Der 14 20 nach Frankfurt geflohene mainzer Patrizier Ort zum Jungen überlässt für drei Jahre seinen Patrizierhof Zum Jungen in der Stadt Mainz Henne Gensfleisch, alias Johannes Gutenberg. - Der am burgundischen Hof in Brüssel aufgewachsene Neffe des Burgunderherzog Philipp von Burgund III, der GuteAdolf von Kleve (19), beteiligt sich an den Eroberungsfeldzügen. - Phililpp von Geroldstein ist mianzer Domherr.


Anna, Tochter von Graf Johann von Nassau Dillenburg (ottonisch), spätere Frau Graf Philipp von Katzenelnbogen (Ä) (St) wird geboren.

1442 Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) ist bei der Krönung König Friedrichs III in Aachen zugegen, reitet an der linken Seite Pfalzgraf Ludwigs bei Rhein während des Einzugs des neuen Königs in die Stadt und erhält dort das Privileg der Befreiung der katzenelnbogener Untertanen von fremder Gerichtsbarkeit. Der König beauftragt ihn als königlichen Kommissar mit der Untersuchung eines Streites zwischen Isenburg, Nassau und Mainz über einen Tournosen vom lahnsteiner Zoll. Der trierer Erzbischof Jakob von Sierck verkauft Graf Philipp (St) für 1.000 Gulden weiter bopparder Zollgefälle.

König Friedrich III von Habsburg (St) (27) erhebt Diether von Isenburg Büdingen (St) wegen Büdingen und die Herren von Sierck in den Grafenstand. - Reichstag in Frankfurt. - Berlin wird vom Territorialfürsten unterworfen. - Wetter: Im 8 Monate dauernden Winter bleibt der Rhein 3 Monate zugefroren. - Burg Brodenbach wird an Graf Philipp verpfändet. - Zwei alte Armbrüste werden repariert (6242) Graf Philipp von Katzenelnbogen erzeugt alleine in St Goar 96.000 Liter Wein (6229) - Die verschwenderisch lebende Herzogin Elisabeth von Luxemburg-Görlitz (St) (52) verkauft ihre Pfandschaft an der Grafschaft Luxemburg nicht an den trierer Erzbischof Jakob I von Sierck sondern übergeht die Erbansprüche ihrer Cousine Elisabeth von Luxemburg (St) (33), die mit der Thronfolge ihres Sohnes in Böhmen und Ungarn beschäftigt ist und versöhnt sich mit Philipp von Burgund III, der Gute, den sie gegen eine stattliche Leibrente als Universalerben einsetzt. - Die Markgrafschaft Baden erwirbt die Hälfte der Herrschaften Lahr und Mahlberg und schafft dadurch ein Bindeglied zwischen dem südlichen breisgauer Teil und dem nördlichen Gebiet um Baden-Baden. - Frank von Kronberg wird mit einem Teil der Burg Rödelheim von König Friedrich III von Habsburg (St) (27) belehnt. - Das Marktschiff, das 300 Personen aufnehmen kann, pendelt täglich zwischen Mainz und Frankfurt. - Der kölner Kirchenbaumeister Hans von Köln wird vom carthagener Bischof Alonso nach Burgos zum Bau von zwei Facadentürmen mit schlanken durchbrochenen hochgotischen Helmen berufen. - Graf Engelbert von Nassau I (St) stirbt in Breda. - In Glashütten im Taunus existieren mehrere Glashütten, deren Gründer Herr Eberhard von Eppstein II - Königstein (St) ist. - In Frankfurt werden grüne Gläser beim Weintest verboten um Weinpanscherei zu verhindern. Es gibt Rippenbecher und Kreuzrippenbecher aus transparentem Glas. - Der Rat der Stadt Frankfurt versucht vergeblich die Minoriten im Barfüßerkloster zur Aufgabe des Handels in den Kirchhöfen und Kreuzgängen des Barfüßerklosters zu bewegen. - Die Almosenstiftung des frankfurter Arzt Johann Wiesebeder von Idstein bringt einen Jahresertrag von 340 Gulden. - König Friedrich III von Habsburg (St) (27) läßt die Juden in Frankfurt umsiedeln. Die unmittelbare Nähe der jüdischen Häuser am Dom stört König Friedrich III von Habsburg (St) (27) beim Gottesdienst. - Eberhard von Eppstein - Königstein (St) befehdet die Dörfer Sulzbach und Soden. - Die Stadt Frankfurt gibt gegen den Willen von Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (40) aber von König Friedrich III von Habsburg (St) (27) gebilligt dem Knecht Dutsche Geleit. - Gottfried VIII von Eppstein (St) ist an der frankfurter Judensteuer beteiligt. - König Friedrich III von Habsburg (St) (27) logiert in der frankfurter Herberge Haus Braunfels. - König Friedrich III von Habsburg (St) (27) erhebt Elz zur Stadt. Der trierer Erzbischof Jakob I von Sierck (45) beginnt mit dem Bau einer Stadtmauer und Befestigungstürmen der trierer Exklave vor den Toren der Stadt Limburg an der Lahn. - Der Maler des weichen Stils Stephan Lochner, alias Stephan von Köln, Kölner Schule in der Schildergasse, kommt nach Köln. - Der Gesandte des Konzils Enea Silvio Piccolomin, und spätere Papst  hält sich in Frankfurt auf und rühmt die Stadt Frankfurt als Krönungsstätte. - In Speyer erstürmt die Bürgerschaft das Kloster St German, da dies nur von Adeligen besetzt ist. - Graf Heinrich von Nassau Vianden Dillenburg (St) liegt im Streit mit dem trierer Erzbischof Jakob von Sierck um die Grafschaft Diez. - Peter von Udenheim wird mainzer Domdekan. - Volprecht von Ders ist mainzer Domscholaster. - Johann von Festenberg und Hermann von Buchenau sind mainzer Domherren. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des aus Kaub stammenden Nikolaus III (--) der aus Johannisberg stammende Tilmann (--) neuer 28. Abt.

1441 Wetter: Ein besonders kalter Winter in Koblenz. - Das Dominikanerkloster in Koblenz brennt ab und erhält einen 7 jährigen Ablass durch den Großinquisitor Heinrich Kalteisen. - Der Streit zwischen Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) und den Herren von Wolfskehl um das Landgericht zum Hohlen Galgen wird durch den Verkauf der wolfskehlener Anteile an den Grafen für 1.800 Gulden beendet - Der katzenelnbogener Landschreiber kauft einen neuen Zaun um den Tiergarten. (6108) - Gründung der Universität von Bordeaux. - Goldstaubfunde in der Westsahara. - Erstmals schwarze Sklaven in Europa. - Nach dem Tod von Margarethe von Hanau heiratet Gottfried VIII von Eppstein (St) seine zweite Frau Agnes von Runkel-Wied. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) tritt der Ganerbengemeinschaft um die Burg Hattstein bei. - Württemberg wird geteilt. Ulrich V von Württemberg(St) erhält die Residenz Stuttgart und sein Bruder Ludwig von Württemberg (St) die Residenz Urach. - Philipp von Nassau (St), wird der Schutz der Stadt Wetzlar von König Friedrich III von Habsburg (St) (26) befohlen. - Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) wird geboren. - Rödelheimer Burgfrieden unter den Ganerben. - Die verschwenderisch lebende Herzogin Elisabeth von Luxemburg-Görlitz (St) (39) beabsichtigt ihre Pfandschaft an der Grafschaft Luxemburg an den trierer Erzbischof Jakob I von Sierck zu verkaufen. - Der Deutsche Orden versucht vergeblich das hochverschuldete Stift Würzburg zu übernehmen. - Während des Reichstages zu Mainz führt Nikolaus von Kues Dispute mit Johannes von Segovia. - Friedrich von Bellersheim und sein Sohn Friedrich von Bellersheim verkaufen Bornheim. - Friedrich von Heppenheft wird Burgmann in Kaub (Gutenfels) für die Pfalzgrafen und erhält, wie sein Vater, die Burg Heppenheft als Lehen. - Der Preussische Bund wird von preussischen Handelsstädten gegründet. - Das Kloster Bleidenstadt besitzt den Bleidenstädter Hof in Mainz. - Der Herr Hermann von Rodenstein und Lißberg nennt sich noch nach Lißberg, obwohl er nicht mehr in dessen Besitz ist und befehdet Landgraf Ludwig von Hessen (St) (39) mit Hilfe von Jakob von Sickingen. - Bei seiner Heirat mit Bianca Maria Visconti erhält Francesco Sforza I (St) die Thronfolge im Herzogtum Mailand. - Der Sohn von Anna Schelris von Wasserlos, der mainzer Hofmarschall, Hofmeister und Amtmann in Steinheim Johann von Erlenbach wird Vitztum in Aschaffenburg. - In Köln wird ein Festhaus, der Gürzenich auf dem Grundstück der Patrizier von Gürzenich begonnen. - Am Rathaus Römer in Frankfurt wird eine große Laterne mit 73 venzianischen Glasscheiben aufgehängt. - Gerhard von Schönborn wird Amtmann in der Grafschaft Diez. - Der Schirmvogt Pfalzgraf ? befestigt sein Hauskloster Maulbronn mit Mauern, Türmen und Zinnen. - Der Ehevertrag von Johann von Dehrn, späterer Vogt von Hadamar und Diez und Margaret von Dorfelden wird unterzeichnet. - In Bamberg wird ein falscher Bettelmönch, mit gefälschten Reliquien und einer Monstranz, verurteilt. - Lukard von Eppstein heiratet Wild- und Rheingraf Friedrich (St). - Die Tochter Katharina, alias Ketter, von Gerlach Grans von Heppenheft erhält als Mitgift den Hof Heppenheft. - Richard von Kleen alias Richard von Cleen ist mainzer Domkantor. -Volprecht von Ders, Reinhard von Sickingen, Friedrich von Lewenstein alias Löwenstein und Pfalzgraf Stephan von Wittelsbach sind mainzer Domherren. - In St Goar wird der gräflichkatzenelnbogener Zollnachen vom Schiffsmacher xxx ausgebessert, wofür dieser zwei Ohm Wein als Bezahlung erhält.

1440 Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) ist bei der Wahl von Friedrich III von Habsburg zum deutschen König in Frankfurt zugegen und Zeuge. Er erhöht die Pfandsumme des von Kraft von Hohenlohe erworbenen Bopparder Königstournosen um 1.000 Gulden auf 5.000 Gulden und erwirbt vom trierer Erzbischof Jakob I von Sierck eine jährliche Rente von 850 Gulden vom Bopparder Zoll für 17.000 Gulden. Der frankfurter Rat bedauert böse Worte gegen den Grafen bei einem Zwischenfall auf der alten Brücke. Mainzer Zwiebelzoll wird bestritten (3968).

Johannes Gutenberg erfindet die beweglichen Lettern für den Buchdruck in Mainz. - Der Innsbrucker Friedrich III von Habsburg (St) (25) wird in Frankfurt zum deutschen König gewählt. - Der bisheribgbe mit Generalvollmachten ausgestattete Reichserbkämmerer Konrad von Weinsberg behält seinen Titel als Erbkämmerer, wird aber nicht mehr aktiv tätig und muss auch auf seinen Lohn, der sich über Jahre angehäuft hat, verzichten. - Frankfurt hat 1.300 wehrfähige Männer unter seinen Einwohnern. - Nikolaus von Kues erfindet einen Hygrometer aus Schafwolle und Tiefenloten mit Auftriebskörper bei Grundberührung. Für ihn ist das Universum unendlich und unbegrenzt und alle Himmelskörper ähneln einander. Da ein unendlicher Raum keinen Mittelpunkt haben kann ist es nicht möglich, dass die Erde in dessen Mittelpunkt steht. Dies steht im krassen Widerspruch zu kirchlichen Lehre. - Bianca Maria Viscontis Tarotkarten finden starkes Interesse in Ferrara. - Klosterneuburger Fridericuskarte. - Der Bau der runkeler Lahnbrücke wird trotz Streitigkeiten mit Reinhard III von Westerburg (St) da die Burg vertragswidrig mit Brückentürmen und einer Zugbrücke ausgestattet wird an der Stelle eines Mühlenwehrs begonnen. - In der Bebenburger Fehde wird die Reichsstadt Weinsberg durch das Trojanische Fass erobert und Teil der Kurpfalz. - Der frankfurter Rat beschliesst, dass alle in Frankfurt und Sachsenhausen lebende Menschen, eben auch Nichtbürger, Bürgerrechte erhalten. - Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (38) verpfändet die Hälfte seiner Hälfte der Pfandschaft Limburg an der Lahn an Frank von Kronberg. - Der würzburger Bischof Johann II von Brunn stirbt unerwartet und der zweitälteste Sohn von Kufürst Friedrich I von Sachsen, Sigismund von Sachsen folgt ihm. - Der trierer Erzbischof Jakob I von Sierck übergibt die Hälfte der Grafschaft Blieskastel dem Ritter Friedrich von Loewenstein. - Das bamberger Stadtarchiv wird durch einen Blitzeinschlag in den Turm mit der Pulverkammer des Rathauses zerstört. - Florenz und Venedig vernichten die Visconti unter Niccolo Piccinino in der Schlacht von Anghiari unter dem florentiner Francesco I Sforza (St). - König Friedrich III von Habsburg (St) (25) bringt seinen neugeborenen Neffen Ladislaus Postumus in vormundschaftlicher Obhut, um ihn dem Einfluss seiner Gegner zu entziehen und die Kontrolle über Niederösterreich zu behalten. - Die 12 jährige Tochter des französischen Königs Karl VII Catherine de Valois wird mit ihrem Großonkel Karl dem Kühnen von Burgund (7) verheiratet. - Herzog Albrecht von Wittelsbach III von Bayern-München (St) lehnt ab König von Böhmen zu werden. - In der mainzer Zweitresidenz Aschaffenburg wird ein Tiergarten, die Parkanlage Schöntal, vom mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach vor den Toren der Stadt angelegt. - Die Heirat von Charles d`Orleans mit der 14jährigen Maria von Kleve, der Tochter Graf Adolfs II von Kleve und Maria von Burgund leitet das Ende des Hundertjährigen Kriegs ein. - Pfalzgraf Christoph von Wittelsbach von der Pfalz-Neumarkt (St) (60) wird nach dem abgesetzten König Erik VII zum König von Dänemark gewählt. - Der kölner Patrizier Werner Overstolz veröffentlicht die Geschichte seiner Familie, die ihre Herkunft bis auf Trajan fälschte, der im Jahr 98 in Köln zum Kaiser ausgerufen worden war, im Overstolzenbuch. - Eberhard von Eppstein II -Königstein (St) lässt für sich und seine Frau Wappenscheiben in Glasmalerei herstellen. Er gilt als Gründer der Glashütten bei Glashütten im Taunus. - Bei der Hochzeit von Karl dem Kühnen (7) arbeitete Jaques Daret an der Festdekoration mit. - Der wiesbadener Bürger Konrad Bodel ist Verwalter von Kloster Klarenthal. - Aus Speyer vertriebene Zigeuner tauchen um Heidelberg auf. - Die Bacheburg von Hans Madern Großneffe von Anna Schelris wird wegen der daraus verübten Raubzüge zerstört. Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach bestraft Hans Madern lediglich mit einem befristeten Hausarrest in der zerstörten Burg. - Der Schüler des Meisters E.S. Israhel van Meckenhem der Jüngere wird geboren. In seiner Werkstadt in Bocholt erschafft er viele seiner 550 Kupferstiche. - Der Serienmörders und ehemaligen Marschalls von Frankreich Gilles de Rais nimmt einen Priester während des Pfingsgottesdienstes gefangen, verschleppt ihn, verliert dadurch seine Unantastbareit, wird gefangen genommen, gesteht und wird mit zwei Helfern gehängt. - Erste als Kupferstich gedruckte Spielkarten werden im Rheinland verkauft. - Der im Dienst des österreichischen Herzog Albrecht von Habsburg VI (St) stehende Arzt Johannes Hartlieb schreibt ein Buch über die Regeln der Liebe am Hofe. - Waldschmiede in Kraftsolms. - Die Weinpreise in Löwen erreichen den Wendepunkt und steigen seit 14 25 wieder. - Der pfalzeler Vogt Wirich von Daun, Herr von Falkenstein am Donnersberg, Oberstein und Neuenbaumberg heiratet Margarethe von Leiningen, die Tochter des unterelsässischen Landvogts. - Im Besitz von Wenzel von Cleen und sein Mitganerben Wilhelm von Ingelheim sind der Bilsengarten in Sachsenhausen, der Krautgarten (cappeßgarten) in Oberrad (zum Hohenrade), Anteile an der frankfurter Waage und den Mehlhäusern, der Leyß-Zoll (Lusetzolle) in der alten Messe, ein Hof zu Kriftel, ein Teil der Burg Rödelheim, den Tiergarten, den Baumgarten und den Urbergerhof in Sachsenhausen und die zwei Wassermühlen an der Mainzer Pforte am Main und die an der Mainbrücke. - Die kirchlichen Kalenderdaten mit ihren Festen stimmen nicht mit den astronomischen Erscheinungen, wie der Wintersonnenwende überein, die bereits 12 Tage vorher stattfand. - Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Dietrich von Hatzfeld und Richard Kolling II sind mainzer Domherren.

1439 Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St), die Mutter von Junggraf Philipp von Katzenelnbogen des Älteren (St) (37) stirbt und macht ihn rechtlich zum Herrn großer Teile der Obergrafschaft.

Kaiser Albrecht II von Habsburg (St) (42) stirb bei einem Kriegszug gegen die Türken an der Ruhr. - Der trierer Erzbischof Jakob I von Sierck verpfändet die Hälfte seiner Hälfte von Limburg an der Lahn an Dietrich IV von Runkel (St). - Pestepidemie. - Trotz der Bedrohung durch die Türken lehnt die östliche Bevölkerung auf dem Konzil von Florenz den Versuch des byzantiner Kaisers einer Wiedervereinigung der beiden Kirchen als vermeintliche Kapitulation vor Rom ab. - Das strassburger Münster ist der höchste Turm der Welt. - Der Erfinder von Landminen Francesco di Giorgio wird in Siena geboren. - Die sayner Residenzstadt Hachenburg brennt innerhalb 3 Stunden vollständig nieder. Das einzige steinerne Haus ist das Wirtshaus zur Krone. Der Marktplatz wird neu von Graf Gerhard von Sayn II (St) geschaffen. - Große Teile der Stadt Hersfeld brennen ab. - Der letzte an der Ganerbschaft des frankfurter Saalhofs beteiligten Besitzer aus der Familie Knoblauch stirbt. - Gottfried VIII von Eppstein  (St) gibt seinem Bruder dem mainzer Domherren und Propst von St Bartholomäus in Frankfurt die Gülten von Ober- und Niederliederbach. - Die Malerin Mettele, Witwe des Malers Cyelifs von Brabant, kauft in Köln ein Haus. - Der trierer Erzbischof Raban von Helmstatt stirbt. Während seiner Amtszeit hatte er seiner Familie 3 Mannlehen und fünf Burglehen verschafft und 5 Familienmitglieder in das speyerer Domkapitel aufgenommen. Dem neuen trierer Erzbischof Jakob I von Sierck hinterlässt der trierer Erzbischof Raban von Helmstatt ein heruntergewirtschaftetes Kurfürstentum. - Die Region Speyer wird von marodierenden Armagnaken, aus französischen Diensten entlassene Söldner, bedroht. - Die klosterklarenthaler Nonne Margarethe von Nassau (St) wird Äbtissin in Kloster St Ursula in Nürnberg. - Im frankfurter Barfüßerkloster wird gegen die Interessen der Stadt im Kreuzgang und auf dem Hof Handel getrieben. - In Frankfurt werden Neubelastungen von Immobilien und Erbe mit einem nicht ablösbaren Zins verboten. - Durch die Vermählung mit Anna von Breidenbach wird der Montabaurer Wigand von Heringen in die Stubengesellschaft Alten Limpurg aufgenommen. - Pest in Paris mit 45.000 Toten in diesem Jahr. - Im katzenelnbogener Wersau wird eine Wehrkirche mit Glockenturm erbaut. - Reinhard von Sickingen gibt sein Amt als Landvogt im Elsass ab. - Johann von Löwenstein unternimmt verschiedene Raubzüge in Hessen. - Jakob Gensfleisch ist Scholaster von St Viktor vor den Mauern der Stadt Mainz. - Die Grafentochter Anna von Hanau (St) ist Äbtissin von Kloster Patershausen. - Simon Grans von Heppenheft ist koblenzer Offizial, Hofrichter in Koblenz. - Adolf II von Nassau ist mainzer Domherr.

1438 Kraft von Hohenlohe verkauft einen Erbtournosen vom Bopparder Zoll für 4.000 Gulden wiederverkäuflich an Graf Philipp von Katzenelnbogen (St). Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) und die Graf Engelbert von Nassau I (St) (68) bauen die Badeeinrichtungen in Ems um 200 % aus, in denen spezielle Kräfte zum Scheren und Schröpfen angestellt werden müssen. Heinrich Groschlag verpfändet den Grafen Johann IV von Katzenelnbogen (St) und Philipp von Katzenelnbogen (St) (36) vier Dörfer im Gebiet der Obergrafschaft für 1.200 Gulden. Bei der Wahl Albrecht II von Habsburg (41) zum Römischen König assistiert Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (36) Pfalzgraf Otto von der Pfalz-Mosbach (St) bei der Wahlhandlung. Altarstiftung für Dornberg. Bücher für mehr als 12 Gulden werden von Wiegel von Rennerod gekauft und nach Burg Hohenstein gesandt.

Gräfin Margarete von Isenburg (St), die Schwester von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) stirbt. Sie ist die Großmutter des späteren mainzer Erzbischofs Diether von Isenburg (St) .

Wetter: Missernte führt zu Teuerung der Nahrungsmitel, die Hungersnöte mit vielen Toten und Seuchen in Deutschland verursacht. Bauern fliehen in die Städte. Der Landadel verarmt- Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) will nach Böhmen reiten und läßt sein Pferd vorbereiten (6245). - Der Rhein ist so stark zugefroren, dass Schenk Ludwig von Erbach zum kranken Jung-Grafen Philipp (6352) zu Fuß über das Eis nach St Goar läuft. - Die Gräfin von Katzenelnbogen kommt mit 40 Pferden aus Schwaben nach Zwingenberg (6251). - Es werden in Zwingenberg 4.200 Schüsseln gekauft. Kacheln für einen Ofen in Biebesheim. Der katzenelnbogener Hof in Heidelberg wird mit Hausrat bestückt (6251). - Jakob und Georg Gensfleisch (Verwandtschaft Gutenbergs) verkaufen  städtische Schuldscheine vom seit 13 82 bankrotten Wetzlar, aus den Jahren 13 51 und 13 56 über 2.000 Gulden an Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St), der noch 600 Gulden von seinem Schwager, dem Grafen von Solms, Stadtherr von Wetzlar, dafür aushandelt. (3830) - Lustfeuerwerk in Wien, das nach der Wahl des in Wien geborenen Herzogs Albrecht V von Habsburg zur Residenzstadt des Heiligen Römischen Reiches wird. - In Braubach werden Habichte gefangen. (6121) Die Grafen von Solms führen ihre 3. Fehde gegen die Stadt Wetzlar. (3844) Graf Johann IV von Katzenelnbogen ist bei der Eroberung Wittgensteins und Laasphe dabei. - Graf Amadeus VIII von Savoyen der Friedfertige wird als Felix V Gegenpapst. - Der Rat der Stadt Frankfurt feiert alljährlich ein großes Hirschessen vom Fleisch der Tiere aus dem Großen Hirschgraben für die städtischen Beamten das immer üppigere Formen annimmt und zu dem schließlich sogar Prostituierte alias Sexarbeiterinnen eingeladen werden. - Der verstorbene trierer Erzbischof Raban von Helmstatt hinterläßt dem neuen trierer Erzbischof Jakob I von Sierck ein heruntergewirtschaftetes Kurfürstentum. - Während des Reichstages zu Nürnberg führt der päpstliche Gesandte Nikolaus von Kues Dispute mit Thomas von Courcelles. - Der Landgrafensohn Ludwig II von Hessen Kassel (St) wird geboren. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (36) erhält die Lehnshoheit über die Grafschaft Waldeck. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (36) verzichtet auf die wetzlarer Forderungen aus dem Handel mit Jakob Gensfleisch. - Der bürgerliche Nikolaus von Germersheim wird Burgmann auf der Sauerburg. - Birstein fällt aus diez-weilnauer Besitz an Diether von Isenburg Büdingen (St). - Johann von Waldeck III Sooneck verliert den Schultheißentitel von Lorch. - Die uneheliche Tochter Adelheid von Nassau (St) von Graf Johann II von Nassau  (St), mit der Haube, geht ins Stift Keppel. - Die Bewohner von Preungesheim erhalten als Lohn beim Bau der neuen Stadtmauer in Frankfurt das frankfurter Burgrecht. - Sophie von der Leyen ist verheiratet mit Gerhard von Schönborn (--). Der kurtrierer Amtmann in Mengerskirchen Gerhard von Schönborn ist kurtrierer Amtmann in Limburg an der Lahn. - Der westerburger Vogt Gilbrecht von Schönborn (--) ist kurtrierer Amtmann und Vogt in Hammerstein. - Konrad Bayer von Boppard wird lothringischer Statthalter. - Ulrich von Bickenbach ist mainzer Domherr.

1437 Beendigung des seit 14 22 andauernden Streites zwischen Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) und den Grafen von Sayn um deren aus der falkenstein-münzenberger Erbschaft stammenden Besitz in der Obergrafschaft durch dessen Verkauf an Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) für 1.700 Gulden.
Kaiser Sigismund von Luxemburg (St) (69) gestattet dem Grafen Johann IV von Katzenelnbogen (St) den weiteren Ausbau der Burg und die Befestigung des Ortes Rüsselsheim.
Bündnis von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit Graf Johann von Wertheim, Graf Reinhard von Hanau (St), Graf Philipp von Nassau Saarbrücken (St) (19), den königsteiner Herrn Eberhard von Eppstein (St), den büdinger Herrn Diether von Isenburg (St), den eppsteiner Herrn Gottfried von Eppstein (St), den münzenberger Herrn Werner von Eppstein (St), Graf Philipp von Rhieneck und Frank von Kronberg jun. und Frank von Kronberg sen. .

Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) liegt in Darmstadt im Kindbett. Eberhard von Katzenelnbogen (St) wird geboren.(6082)

Wetter: Missernten. - Das luxemburgische Haus stirbt mit Kaiser Sigismund von Luxemburg aus. - Der österreichische Herzog, Schwiegersohn und designierter Thronfolger, Albrecht II von Habsburg wird Kaiser. - Burg-Solms geht in den Besitz der Grafen von Solms-Braunfels über. - Johann von Nassau Wiesbaden Idstein (St) heiratet Maria von Nassau Dillenburg (St). - In der sayner Residenzstadt Hachenburg schließen sich die Bäcker zu einer Zunft zusammen. - Der Sponheimer Vertrag tritt in Kraft. Nach dem Tode des letzten Grafen von Sponheim Johann V von Sponheim (St) geht die Hintere Grafschaft an die Markgrafen von Baden und den Grafen von Veldenz. - Der würzburger Bischof Johann von Brunn muss in der Wertheimer Fehde hinnehmen, dass die würzburger Burg Schweinberg von den Wertheimern und ihrem zahlreichen Verbündeten eingenommen und geschleift wird. - Darmstadt erhält das Sanctus-Glöckchen. - Erneute Teilung der Kauzenburg unter dem heidelberger Pfalzgrafen Ludwig IV von Wittelsbach (St), Friedrich III von Veldenz (St) und dem Markgrafen von Baden (St). - Nikolaus von Kues unternimmt mit seinem Lehrer Kardinal Giuliano Cesarini eine erfolgreiche Reise nach Konstantinopel. - Der spätere würzburger Bischof Sigismund von Sachsen beginnt eine Liebesbeziehung zu einer Klosterjungfrau, wird Geistlicher und danach von seinem Bruder Kurfürst Friedrich von Sachsen gegen seinen Willen nach Freyburg gebracht. - Kloster Dorlar wird aufgegeben. - Der auf der Starkenburg verstorbene Graf Johann V von Sponheim (St) wird nicht im Familienkloster Himmerod sonder in der Pfarrkirtche von Trarbach in einem aufwändigen Grabmal aus getriebenem Messing bestattet. Da sein Barvermögen nicht auffindbar ist wird Abt Gobelin von Kloster Sponheim auf Burg Winterburg inhaftiert und zur Vorlage der Rechnungsbücher gezwungen, die hohe Zahlungen an Schwindler und Alchemisten offenlegen. - Freiherr Kaspar Schlick wird für seine diplomatischen Dienste von Kaiser Sigismund zum Grafen ernannt. - Auf der sponheimer Grevenburg befinden sich 20 Handbüchsen 2 Kammerbüchsen, 2 Schermbüchsen und 2 Tonnen Pulver. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (35) erhält die Lehnshoheit über die Grafschaft Ziegenhain. - Auf Burg Kastellaun wohnen 45 Personen und in der Stadt 207 Bürger. - Auf den sponheimer Burgen Grevenburg, Starkenburg, Birkenfeld, Frauenberg, Allenbach, Dill, Kastellaun und Winterburg befinden sich 154 Handbüchsen,14 Kammerbüchsen, 13 Schirmbüchsen, 23 Büchsen auf Böcken, 65 Armbrüste und 22.000 Pfeile. - Der Burgort Kronberg brennt und die kronberger Johanniskirche wird von Frank von Kronberg sofort wieder aufgebaut. - Graf Johann III von Nassau Idstein (St) heiratet Maria von Nassau Dillenburg (St) und verlebt mit ihr glückliche Jahre auf Burg Adolfseck. - Burg Laasphe ist im Pfandbesitz von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). Die erste Abtissin von Kloster Marienberg, Isengard von Greiffenclau, führt die Reform des Abtes Johannes Rode ein und schließt das Kloster damit der Bursfelder Vereinigung an. - Der Bergmann Johann Schüren erhält von Adolf II von Berg das Kohleprivileg. - Graf Gerhard II von Sayn (St), ist mit 20 Jahren schon Domherr in Köln und Propst im Marienstift in Aachen. - Landesteilung zwischen Graf Dietrich von Sayn I (St) und seinem Bruder Graf Gerhard II von Sayn (St). - Der flämische Maler Rogier van der Weyden wird Stadtmaler von Brüssel. - Der Buß- und Kreuzzugsprediger Johannes Capistranus bittet den Papst die kirchlichen Anhänger der Venezianerin Mina, die prohezeite einen Papst und ein Mädchen, das den Glauben der Frauen verteidigen werde zu gebären und den Schlüssel zum Himmelreichen zu besitzen mit aller Härte zu bestrafen. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ist Vorsitzender des Wetterauer Grafenverein. - Der Rat der Stadt Frankfurt verpflichtet den Berufsstand der Bartscherer Kranke, die Symptome von Pest oder Lepra zeigen, heimlich anzuzeigen. - Die Witwe (seit 14 29) Gräfin Elisabeth von Nassau Saarbrücken (Elisabeth von Lothringen) (St) von Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) übersetzt die vier französischen Romane Der Weiße Ritter - Herpin, Loher und Malle, Sibille und Huge Scheppel ins Deutsche und besucht mit dem metzer Bischof Konrad Bayer von Boppard und dem Abt von Gorze ein Passionsspiel in Metz. - Die Herren von Mudersbach kommen in den Besitz von Junkernschloss Driedorf. - Die koblenzer Kaufmannsfamilie Sale, die in Haus Zum Hirschhorn in der klobenzer Rosengasse wohnt, schenkt alle ihre Habe dem Kloster Bärbach. - Die Witwe des nassauer Amtmannes in Diez Walter von Reifenberg heiratet Johann von Mudersbach. - Der mainzer Patrizier Johannes Gutenberg wird von seiner langjährigen Lebensgefährtin Ennelin zu der Iserin Tür vor dem erzbischöflichen Gericht in Straßburg wegen eines nicht eingehaltenen Eheversprechens verklagt. Der Zeuge Schumacher Claus Schott verklagt Johannes Gutenberg erfolgreich wegen übelster Beleidigung. - Auf den Pfandbesitz von Henne von Fauerbach, die hessische Pfandburg Hermannstein wird ein Brandanschlag verübt und Graf Bernhard von Solms Braunfels (St) als Anstifter beschuldigt. - Die mit dem österreichischen Herzog Albrecht II von Habsburg (St) (40), dem designierten Thronfolger verheiratete Tochter Elisabeth von Luxemburg (St) (26) der deutschen Kaiserin Barbara von Cilli (St) (43) unterbindet die plötzliche rege politische Aktivität ihrer Mutter, die die böhmische Verwaltung selbst behalten will und eine Ehe ihrer anderen Tochter mit dem polnischen Thronfolger anstrebt. - Der mainzer Patrizier Johann Jude zum Stein erhält die wild- und rheingräflichen Lehen von Arnold vom Jungen in Gonsenheim. - Der mainzer Bürger Peter von Sorgenloch, genannt Gensgfleisch kündigt sein erzbischöflich-mainzer Mannlehen für das mainzer Haus Zum Merenberg in der Betzelsgasse auf. - Philipp von Bickenbach und Harmann von Biedenfeld sind mainzer Domherren.

1436 Die Stadt Mainz räumt den Grafen von Katzenelnbogen einen Hof in der Stadt ein, in dem sie jährlich 1.500 ML. Frucht und 1.500 Fuder Wein steuerfrei lagern und verkaufen können.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erweitert seinen Pfandbesitz an Schloss Schaumburg  und den zugehörigen Dörfern und Gerichten, worüber er mit Reinhard von Westerburg (St) in jahrelange schwere Auseinandersetzungen gerät. Johann von Milwalt beginnt eine Fehde mit Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St).
Bündnisse zwischen Katzenelnbogen, Nassau und Eppstein. Altarstiftung für Reichenberg.

Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (34) erwirbt von Kurtrier ein Drittel der Pfandschaft Limburg und eröffnet sich den Zugang an die untere Lahn. - Judenbad in Lich. - Wetter: Die Allerheiligenflut in der Deutschen Bucht richtet großen Schaden an. - Frankfurt leiht Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) 6 Reisige mit Harnisch und Armbrüsten bewaffnete Reiter (3769). - Mainz verbietet die Turnierteilnahme für unerfahrene Turnierbewerber. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) bezahlt Reiter, die die Weingärten vor dem Martinstein abhauen. (6104.2) In St Goarshausen und Patersberg gibt es grosse Ausfälle in der Weinlese durch missewas (6082.9). - In Anwesenheit der gräflichen Musikkapelle schläft ein Graf Daniels von Mudersbach Tochter bei. Eine regelrechte Hochzeit - Philipp? - Dem französischen König Karl VII (34) gelingt die Rückeroberung von Paris von den Engländern. - Die falsche Johanna von Orleans alias Jeanne des Armoises wird vom französischen König Karl VII (34) empfangen. - Giosafat Barbaro bereist Südrussland und Kaukasien. - Graf Georg von Sayn I Wittgenstein (St) schließt eine Erbvereinigung mit Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (34). - Nach einem letzten vergeblichen Schiedsgerich in St Goar zieht der unter Reichsacht stehende Ulrich von Manderscheid zu Papst Eugen IV nach Rom, stirbt aber schon vor Zürich auf seiner Reise, wodurch die Manderscheider Fehde endet und Raban von Helmstatt Erzbischof von Kurtrier wird. - Die Messe von Antwerpen ist noch wesentlich eindrucksvoller als die Frankfurts. Frankfurt hat 4000 Bürger bei 20.000 Einwohner. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach zieht einen zweiten Mauerring mit Zwinger zur Angriffsseite um Burg Lahneck. - In Darmstadt wird der erste Glockenturm eingeweiht. - Nikolaus von Kues entwirft während seines Aufenthaltes in Koblenz die Kalenderreform für das Konzil von Basel. - Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (58) stirbt. Der älteste lebende Sohn Ludwig IV (St) (12) wird Kurfürst. Der Onkel Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von der Pfalz Mosbach (St) (46) übernimmt die Vormundschaft. - Simon von Heppenheft alias Grans von Rheinberg, Scholasiker des koblenzer St Kastorstifts wird koblenzer Hofrichter. - Ein Schiedsgericht in St Goar entscheidet, dass Rhaban von Heimstatt der rechtmäßige Erzbischof von Trier ist, dem Ulrich von Manderscheid alle besetzten Burgen und Städte zu übergeben habe. - Graf Johann V von Sponheim (St) lässt den Glaser Konrad von Bern gefangen nehmen und lässt ihm erst nach Preisgabe seiner Geheimnisse des Glaswerks und der Farben wieder frei. - Johann von Milwald genannt von Lorsch droht Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit einem Guerillakrieg, weil dieser seinen Knaben gefangen genommen hat. - Johann III von Waldeck Sooneck wird Schultheiß von Lorch. - Der gelnhausener Burgmann Friedrich von Fechenbach überfällt Orte der Abtei Seligenstadt. Abt Kuno II kann einige Räuber gefangennehmen und läßt sie hinrichten. Die anderen müssen den Schaden bezahlen. - Die verschwenderisch lebende Elisabeth von Luxemburg Görlitz (St) beherbergt die falsche Jeanne d`Arc, alias Jeanne des Armoises, eine burgundische Gefangene auf ihrer Burg Arlon. Der luxemburger Seneschall Graf Ruprecht von Virneburg IV (St) geleitet sie an der Spitze seines Söldnerheeres nach Köln. Sohn Ruprecht V von Virneburg verliebt sich in sie. Sie trägt Männerkleidung und trinkt mit den Söldnern in den kölner Gaststätten. Der Inquisitor Kalteisen klagt sie wegen Zauberei, Tragens von Männerkleidung und Unterstützung des gebannten Ulrich von Manderscheid, der Erzbischof werden will, an. Sie flieht zurück auf Burg Arlon. - Herzog Rene von Lothringen wird aus der Gefangenschaft freigelassen. - Der trierer Rat und Amtmann in Cochem Johann von der Leyen ist mit Kunigunde von der Leyen verheiratet. - In Schwäbisch Hall verfasst der durch Intrigen entlassene Stadtschreiber Conrad Heyden den Klagspiegel, ein in Zivilrecht und Zivilrechtsordnung und Strafrecht und Strafprozessordnung geteiltes Rechtsbuch für unstudierte Richter in leicht verständlicher deutscher Sprache. - Burg Sterrenberg ist baufällig. - Turnier in Schaffhausen. Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach und Johann Nix von Hoheneck genannt Enzberger ist mainzer Domherr. - In Nassau gibt es das Portengasthaus alias Gasthaus Am Lahntor später Gasthaus Zur Krone Römerstrasse 10. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des heimbacher Bürgersohn Arnold III (--) der in Kaub geborene Nikolaus III (--) neuer 27. Abt.

1435 Der gräflich katzenelnbogener Kellner Klaus Kleinfisch zu Rüsselsheim verbucht den Kauf von Setzreben. Die gräflichkatzenelnbogener Weingärten im Bereich der rüsselsheimer Verwaltung erzeugten vor dem Ausbau der Weingärten etwa 3.000 l Wein/Jahr.

Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (33) fordert von Graf Georg von Sayn (St) Wittgenstein und Laasphe einzunehmen. Graf Georg von Sayn erwidert, er sei verhindert. Konrad von Frankenstein verkauft Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) Groß-Zimmern.

Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Eisgang auf dem Rhein, weshalb die Schiffsknechte von Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (--) sein gräfliches Schiff bis zum Abtauen nicht nach St Goar bringen können. - Die Magd eines Baders Agnes Bernauer (St) wird nach ihrer Vermählung mit dem bayerischen Thronfolger Albrecht III von Wittelsbach Bayern München nach einem von ihrem Schwiegervater initiierten Hexenprozess bei Straubing in der Donau ertränkt. - Junggraf Philipp von Katzenelnbogen (St) ist krank, ein Trank aus zucker, ingwer und canele wird gemischt, als ihm des mals gar weh wart (6081). - Leone Battista Alberti erfindet ein perspektivisches Zeichnungs-Verkleinerungsgerät und beginnt projektive Geometrie. - Isabeau von Wittelsbach Bayern (St) französische Königinmutter und Tochter von Philipp des Älteren von Katzenelnbogens (St) Cousine 1. Grades stirbt 64-jährig in Paris. Mode: Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St) soll den Hennin als Kopfschmuck eingeführt haben. - Im Vertrag von Arras beendet Herzog Philipp III von Burgund der Gute den Bürgerkrieg mit Frankreich, mit England hingegen gibt es keine Verständigung und lässt sich die völlige Unabhängigkeit Burgunds vom französischen König Karl VII (33) garantieren. - Erster Einsatz der Heintzenkunst alias Wasserpumpen im Harz im Bergwerk Rammelsberg. - Der kölner Erzbischof Dietrich von Moers versucht eine zusätzliche Kopfsteuer mit Gewalt zu erheben und stärkt damit die Stände. - Der arnstädter Herr, Heinrich IX von Schwarzburg verkauft eine Hälfte der Pfandschaft Gelnhausen an Reinhard von Hanau II (St) und Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (57) - In Straßburg ist Fleisch kranker Tiere dem Spital zu überweisen. - Nach jahrelangen Unruhen wegen der Mitherrschaft Juncker Franks von Kronberg tritt dieser seine Pfandschaft an Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (33) ab. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) stiftet der katzenelnbogener Kirche in St Goar eine Orgel (5098). - Während des Muntäterkrieges kämpfen bamberger Bürger vergeblich um ihre Rechte und eine Stadtmauer gegen den Klerus. - Der Erztruchseß des HRR, Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (57) holt sich mit Gewalt die sponheimer Erbschaft von Graf Johann V von Sponheim (St), verheiratet mit Walpurga von Leiningen, baut vor Kreuznach befestigte Häuser und verschafft sich die königlichen Regalien wie Münze und Jagdrechte. - Graf Engelbert von Nassau I (St) ist in der burgunder Delegation im schmachvollen Frieden, den der französische König Karl VII (33) in Arras mit Herzog Philipp von Burgund III, der Gute eingehen muss. - Die Stadt Gelnhausen wird von Heinrich von Schwarzburg an Kurfürst Pfalzgraf bei Rhein Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (57) und Graf Reinhard II von Hanau (St). - Der nürnberger Burggrafensohn Johann von Zollern Nürnberg Brandenburg, der Alchimist (29) tritt mit seinem jüngeren Bruder Albrecht von Zollern, alias Albrecht Achilles (21) (St) eine Palästinafahrt nach Jerusalem an. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (33) führt Kleinkrieg mit Graf Dietrich von Sayn (St). - Der kiedricher Altarist Henne Battenberg (61) legt ein Hausbuch an. - Frank von Kronberg, der Junge kauft die Burg Alzenau von den Fischborns. - In Frankfurt führt Apotheker Conrad seine Kopf-Apotheke am Alten Markt. - Herzog Rene von Lothringen muss zurück in die Gefangenschaft. - Der trierer Chorbischof Werner von der Leyen stirbt. - Der Gattinnenmörder Graf Friedrich von Cilli II wird in den Reichsfürstenstand erhoben. - Heinrich von Neuhaus, der Bruder des frankfurter Patriziers und Tuchgroßhändlers Jakob von Neuhaus wird Kanoniker in St Bartholomäus. - Die Stadt Mainz wird gezwungen die Steuerfreiheit und den freien Weinausschank der mainzer Kleriker anzuerkennen. - Der Sohn von Gerlach Grans von Heppenheft-Rheinberg Simon von Heppenheft-Rheinberg wird wie sein Vater Burggraf von Burg Gutenfels und erhält das Lehen Burg Heppenheft. - Heinrich II von Schönburg ist mainzer Domkantor. - Johann Krieg von Geispitzheim, Dietrich von Hagen alias Tillmann von Hagen und Friedrich Wolf von Sponheim sind mainzer Domherren.

1434 Das Pilgerschiff erleidet bei der Rückfahrt Schiffbruch. Glüchliche Rückkehr im Mai auf Burg Rheinfels.

Der deutsche Kaiser Sigismund von Luxemburg (St) (66) hält eine Besprechung in Breda wegen der entrissenen Herrschaften Holland und Brabant. Graf Engelbert von Nassau I (St) ist in der burgunder Delegation. - Die Bockenheimer Warte in Frankfurt wird gebaut. - Ein Anschlag durch Dietrich von Hattstein auf seine verlorene Burg Hattstein mit Verrat der kronberger und reifenberger Verwandschaft mislingt. - Hussitenkriege werden durch die Schlacht von Lipan beendet. - Gründung der Universität Catania. - Der in portugiesischen Diensten stehende Gil Eanes passiert in einem epochalen Vorstoss das als Ende der Welt geltende und unpassierbare Kap Bojador. - Thomas von Kempen verfasst die Nachfolge Christi, eine Anweisung wie die Bibel zu interpretieren ist. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) exkommuniziert die Stadt Mainz, da die Stadt im Streit um Steuern für Priester alle Priester aus der Stadt vertreibt. - Friedrich Schenk von Erbach, der Sohn Eberhards X, des Frommen und Marie von Bickenbach, wird bis 14 59 Erzbischof von Mainz. - Graf Amadeus VIII von Savoyen, übergibt die Amtsgeschäfte an seinen Sohn und zieht sich mit sechs Rittern in ein Kloster und gründet den Moritzorden. Nach 5 Jahren wird er Gegenpapst. - Durch den Miserfolg der Albizzi in Florenz kehrt Cosimos de’ Medici von Venedig nach Florenz zurück. - Orkan in Frankfurt, bei dem der Brückenhahn abbricht. - Im Haus Limpurg in Frankfurt am Römer wird Tuch im Wert von 32.000 Gulden beschlagnahmt. - Konrad von Weinsberg erhält alle Privilegien über Königstein bis 14 88. - Während eines Orkans lockert sich ein großer Stein in der Spitze des kölner Glockenturms, fällt herunter, durchschlägt das Gewölbe. - Das Weißenseer Reinheitsgebot schreibt zum Brauen von Bier Hopfen, Malz und Wasser vor. - Mit dem florentiner Baumeister Filippo Brunelleschi, der die Gesetze der linearen Zentralperspektive entdeckt, endet die Gotik und beginnt die Renaissance in Italien. - Der deutsche Kaiser Sigismund von Luxemburg (St) (66) stellt Ulrich von Manderscheid unter die Reichsacht. - Pfalzgraf Stefan bei Rhein (St) erwirbt Nanstein von Graf Johann V von Sponheim (St). - Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (56) vereinbart mit der Stadt Speyer einen Schutz- und Schirmvertrag auf 10 Jahre. - Das Stadtbuch von Weißensee beinhaltet die Statuta thaberna über das Benehmen in Wirtshäusern und das Bierbrauen. - Orkan in Frankfurt. - Hartmann Ulner von Dieburg fordert am Grab von Graf Eberhard in Kloster Eberbach 300 Gulden von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ist auf dem großen Turnier in Nürnberg und verspricht im nächsten Jahr ein großes Turnier in Heidelberg abzuhalten. - Philipp von Isenburg (St) ist Herr auf Burg Grenzau. - Johann von Milwald genannt von Lorsch beschwert sich bei Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) über ungerechtfertigte Anschuldigungen. - Hans von Wolfskehl kann sich vor dem Zugriff von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) auf sein Land nicht schützen. - Der Dominikaner Johannes Nider nimmt in Regensburg an der peinlichen Befragung (Folter) einer der Ketzerei beschuldigten Frau teil. Der Inquisitor Heinrich Kalteisen ist Informant. - Mit der Schlacht bei Lipan werden die Hussitenkriege beendet. Der spätere böhmische König Georg von Podiebrad nimmt als 14-jähriger teil. - In Alt-Weilnau wird die Schmiede Egertshammer vergeben. - Im nassauer-dillenburger Eisemroth wird eine wasserbetriebene Eisenerzhütte betrieben. - In Frankfurt wird in der St. Leonhardkirche ein neuer Chor angebaut, der von den frankfurter Patriziern, der Familie von Holzhausen, aber auch von Diether von Isenburg Büdingen (St) und den Grafen von Nassau finanziert wird. - Gerhard von Manderscheid stirbt bei einem Sturm in St. Gereon in Köln durch einstürzende Glasscheiben. - Der mainzer Patrizier Johannes Gutenberg lässt in Straßburg erfolgreich den mainzer Stadtschreiber Nicolaus von Werstad wegen seiner Forderung von 310 Gulden an Mainz verhaften. - Der Bruder des Serienmörders und ehemaligen Marschalls von Frankreich Gilles de Rais erobert dessen Folter-Schloss Champtoce. und sichert Beweise. Familienzwänge und Zuständigkeitsprobleme zwingen die Beteiligten bis 14 40 zum Stillschweigen. - Der frankfurter Patrizier Johann von Glauburg ist Vormund des Gotteshauses der Beginen in Gelnhausen. - Der spätere Gegenpapst Herzog von Savoyen Amadeus VIII stiftet den Ritterorden der hl Mauritius und Lazarus. - Der mainzer Patrizier Ort zum Jungen wird Bürger der Reichsstadt Frankfurt und Mitglied der Stubengesellschaft Alten Limpurg durch seine Ehefrau Anna von Ahausen, genannt zum Maulbaum, einer Tochter der frankfurter Patriziertochter Kuntzel Brun zu Brunfels, ebenfalls Mitglied der Stubengesellschaft Alten Limpurg und dem mainzer Schultheiß Peter zum Maulbaum, mit dem Stammhaus in der mainzer Birnbaumgasse, der durch seine Ehefrau Mitglied geworden ist. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach überlässt seine Residenz in Mainz, das Haus zum Tiergarten lebenslang seinem Bruder Diether von Erbach als Wohnung. - Beim Verkauf des Teils von Johann von der Leyen (--) an Burg Hohlenfels wird xxx von Mudersbach (--) und xxx Bröser von Rüdesheim (--) als Mitbesitzer aufgeführt. - Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Schenk Diether von Erbach und Johann Mönch von Rosenberg sind mainzer Domherren.

1433 Die Herren von Rodenstein verkaufen an Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (31) ein Viertel ihres Schlosses Rodenstein und ihren Anteil an 6 zugehörigen Dörfern und anderen Gütern für 1.000 Gulden.
Vertrag von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit der Stadt Oppenheim über die Instandhaltung des Rheindeiches von Poppenheim (nw Erfelden) bis Nierstein.
Graf Philipp der Älter von Katzenelnbogen (St) begibt sich mit 10 Gefährten auf eine Palästinafahrt nach Jerusalem und wird auf dem Sinai zum Ritter geschlagen. Die Reise verläuft zu Pferd über Innsbruck, bis Venedig, mit einem Pilgerschiff nach Kreta, Alexandria, mit einer Karawane über den Sinai in die heilige Stadt Jerusalem. Der Hofpoet des mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) begleitet ihn und dichtet seine Reisebeschreibung Hodoeporicon.

Wetter: Auf dem Rhein herrscht schwerer Eisgang. Hochwasser in Nürnberg. - Die deutsche Königin Barbara von Cilli (St) (43) begleitet ihren Mann König Sigismund von Luxemburg (St) (65) in einer kurzen Friedenszeit nach Rom, wo er zum Kaiser gekrönt wird. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (65) beginnt einen Krieg gegen Herzog Philipp III von Burgund der Gute und setzt ihn in die Reichsacht. - Nikolaus von Kues (Ort an der Mosel) fordert eine Reichsreform in der nicht mehr der Papst sondern das Baseler Konzil oberste religiöse Instanz sein soll. Dazu weisst er nach, dass die berühmte konstantinische Schenkungsurkunde, die eigentlich den Anspruch der römischen Kirche auf Ländereien und die Weisungsbefugnis über alle anderen Ortskirchen begründet und dem Papst den Rang eines Kaisers verleiht, eine Fälschung ist, da in der Urkunde Byzanz schon als Konstantinopel genannt wird und bringt das kirchliche Weltbild ins Wanken. - Dammbruch in den Rieddörfern zwischen Poppenheim bis Nierstein führt zu großflächigen Überschwemmungen (3620). - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) wird Wein nach Wiesbaden gebracht (6239). - Bei innenpolitischen Streitereien des Kirchenstaates gelingt es Papst Eugen IV als Mönch verkleidet aus der Engelsburg in Rom zu fliehen und verlegt den päpstlichen Hof für 10 Jahre nach Florenz. - Die erste philosophische Akademie, die Academia Pontiniana, wird von Antonio Beccadelli gegründet. - Die Brüder Gottfried von Eppstein VII -Münzenberg (St) und Eberhard von Eppstein II -Königstein (St) teilen das väterliche Erbe in der Eppsteinischen Bruderteilung untereinander auf. - Dietrich Schenk von Erbach wird Erzbischof von Mainz. - Nach dem Zwillingssturz von Gottord interniert Jakob von Baden I (St) (26) seine fehltrittige Schwester Agnes von Baden (St) (25) bis zu ihrem Lebensende auf Burg Eberstein und bringt sich durch den Tod der Zwillinge, die Tochter stirbt kurz nach der Geburt als Nonne und der Sohn ertrinkt beim Spiel mit dem Hofnarren, um das Herzogtum Holstein. - 2. Würzburger Fehde bis 14 36. - Rückschlag für die Medici beim Kampf mit den Albizzi um die Vorherrschaft in Florenz und Cosimos de’ Medici Inhaftierung und Verbannung nach Venedig. - Kelsterbach fällt an Isenburg, das königliche Jagdrecht bleibt bestehen. - In der Schlacht bei Hiltersried gewinnt Pfalzgraf Johann (St) gegen die Hussiten. - In der Nacht zum Dreikönigstag versucht Ulrich von Manderscheid vergeblich die Stadt Trier einzunehmen. Auch eine Belagerung bleibt erfolglos. - Herzog Philipp von Burgund III, der Gute entreißt Jakobäa von Bayern (St) Brabant und Holland. - Hermann Boos von Waldeck besitzt ein Haus in Darmstadt. - Ein Deich von Poppenheim bis Nierstein ist fertiggestellt. - Die Grafen Gonzaga werden zu Markgrafen erhoben. - Graf Ruprecht von Virneburg IV (St) verheiratet mit Agnes von Solms Braunfels (St) wird als erster deutscher Graf Mitglied des Ordens zum Goldenen Vlies. - Agnes von Langenau (--) verpfändet ihren Anteil an Burg Hohlenfels an ihren Schwiegersohn, den erzbischöflichen Hofmeister Johann VII von Eltz. - Die Grafschaft Eppstein wird unter den Brüdern Gottfried VII von Eppstein (St) und Eberhard II von Eppstein (St) aufgeteilt. Die Stadt Eppstein fällt an die ältere Linie von Gottfried VII von Eppstein (St). - Der Maler Hans Memling wird in Seligenstadt geboren. - In Basel wird eine Frau in einem Hexenprozess wegen Wolfsverwandlung und Wolfreiten angeklagt. Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) schickt den koblenzer Dominikanermönch Heinrich Kalteisen zum Konzil von Basel. - Papierfabrikation beginnt in Basel.

1432 Wetter: Hochwasser in Köln, bei dem der Hochaltar von Kloster Sion überflutet wird. Hochwasser in Nürnberg. - Mainz wird mit einer Landwehr befestigt. - Junker Philipp von Katzenelnbogen (St) (30) kehrt häufig in St Goar im Gasthaus Zum Roten Löwen, Zum Rad und Zum Helm ein. Er läßt den Jungfern und Mägden seidene Haarbänder kaufen. - Burg Hattstein wird durch Frankfurt von Adam von Allendorf, Johann von Boos von Waldeck der Ältere und Wilhelm von Staffel der Älteren erobert und erlebt danach wider Erwarten einen wirtschaftlichen Aufschwung. - Die katzenelnbogener Hörige Gudel Schuetdenhelm soll sich schwer gegen ihren Mann vergangen haben und wird gegen den Willen von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) vom Bürgermeister und vom Rat der Stadt Frankfurt zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt (3593). - In Würzburg wird über den Bau eines Stadturms mit einer Uhr beraten. - In St Goarshausen gibt es das Eisfischen im Januar in Wellmich am Rhein. Überfahrt für Junker Philipp von Katzenelnbogen (St) (30) von Burg Reichenberg nach Rheinfels wegen Treibeises nicht möglich. - Gründung der Universität Caen. - Goncalo Velho Cabral entdeckt die Azoren. - Jan von Eyck vollendet den Genter Altar, auf dem seit der Antike Nacktheit wieder natürlich dargestellt wird. Taccola konstruiert für den ungarischen König Sigismund von Luxemburg Kriegsmittel in Siena. - Braunschweig erhält seine städtische Unabhängigkeit. - Graf Johann von Nassau Vianden (St), Gottfried VII von Eppstein (St), Graf Eberhard von Eppstein (St), Graf Friedrich von Leiningen und Reinhard von Westerburg und Schauenburg (St) befehden Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) und Johann von Nassau-Saarbrücken (St). - Der würzburger Bischof Johann II von Brunn wird von Verbänden des Domkapitels und der Stadt Würzburg aus der Stadt vertrieben, behält aber sein Amt und zieht sich auf seine Burg Zabelstein zurück. - Weimarer Fleischhauersatzung sorgt für hygienischeren Umgang mit Fleisch- und Wurstwaren. - Ritter Hermann von Riedesel, der Goldene Ritter, wird Erbmarschall von Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (30). - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) erlaubt Kloster Dorlar in eine Propstei umzuwandeln. - Die Gefangennahme sponheimer Bedienstete führt zu Kriegshandlungen mit der Stadt Trier. Der ebenfalls von der Stadt Trier bekriegte trierer Erzbischof Ulrich von Manderscheid verbündet sich mit Graf Johann V von Sponheim (St) und zwingt die Stadt Trier zu Sühnezahlungen. - Kronberger Knechte überfallen den frankfurter Münzmeister Stephan Scherff. - Die Grafentochter Elisabeth von Hanau (St) (16) heiratet den  Wild- und Rheingrafen Johann IV von Daun Kyrburg (St) (10) und späteren Landvogt im Elsass. - Die Herren von Montfort verlieren ihre Burg Montfort. - Abt Gobelin von Kloster Sponheim ist Beichtvater von Graf Johann V von Sponheim (St). - Der Weltpriester Philipp Koch von Hadamar taucht auf. - Hans von Wolfskehl will sich nicht damit abfinden, dass Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ihm seine Burg Dornberg durch Meineide abgenommen hat und fordert von ihm Genugtuung, die dieser einfach ablehnt. - Frank von Kronberg ist Amtmann von Anna von Solms (St), Frau von Jülich, Heinsberg und Löwenberg. - Graf Johann V von Sponheim (St) lässt den disibodener Zisterziensermönch Gobelin von Kreuznach zum Abt von Kloster Sponheim wählen um angeblich die Moral des Klosters wiederherzustellen aber möchte sich dessen Wissen von Alchemie und Medizin zunutze machen. Der Abt lebt mit Dienerschaft und Laboratorium in Trarbach und versucht dort Gold zu machen und den Stein der Weisen zu finden. - Großer Messestreit der Stadt Frankfurt mit der Stadt Nürnberg beginnt. - In Dausenau wird der Bau des Rathauses begonnen. - Die Stadt Frankfurt sucht den mainzer Erzbischof Konrad von Daun III (St) als Unterstützer zu einer Teilung der frankfurter Pfarrei Bartholomäusstift. - Erbteilung in der Familie der Ritter von Kronberg. - Der metzer Bischof Konrad Bayere von Boppard wird nach Zahlung von Lösegeld von Anton von Vaudemont freigelassen. - Makarius von Buseck, Friedrich von Wertheim und Johann von Eppstein sind mainzer Domherren.

1431 Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) warnt die Brüder Heinrich, Philipp und Konrad von Hattstein seine Hörigen in Wambach und Hettenhain zu schädigen.

Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. Zum Jahresende beginnt die kleine Eiszeit, in der in Deutschland alle Flüsse zufrieren. - Jeanne d`Arc stirbt in Lothringen und bringt die Wende im 100 jährigen Krieg zwischen Frankreich und England zugünsten Frankreichs. Sie wird u.a. des Drogenmisbrauchs durch Alraunewurzeln bezichtigt. Der zu hohe und unzugängliche Scheiterhaufen auf dem Alten Marktplatz in Rouen der von 800 Soldaten bewacht wird, bringt Johanna einen unglaublich brutalen und schmerzhaften Tod - Gräfin Anna von Katzenelnbogen, ehem. Gräfin von Württemberg, lässt sich Erdbeeren, Kirschen und Himbeeren bringen. (6089) - Papst Martin V stirbt und Papst Eugen IV beginnt den Kampf gegen die Konzile. - Gründung der Universität Poitiers. - Bauerntumulte in der Gegend von Worms. - Auf Burg Auerbach wird der erste Weinkelter erwähnt. - Katzenelnbogen steht in der Reichssteuerliste auf Platz 2, nach Württemberg. - Wetter: Jahrhunderthochwasser der Lahn verursacht Schäden in Dehrn. - Assmannshäuser Bergleute suchen im Silberberg nach Bleiglanz. - Die Brüder Albrecht IV und Hans von Ravensberg fallen in Lothringen und da der dritte Bruder Martin Domhherr zu Speyer ist, erhält dieser als letzter männlicher Sproß des Geschlechts 14 33 durch Papst Eugen IV nur unter ansehnlichen Kosten Befreiung vom geistlichen Amt. - Der Ritter Ulrich von Hutten nutzt einen lächerlichen Vorwand um der Stadt Frankfurt einen Fehdebrief zu schicken, weil ihm ein frankfurter Pferdehändler drohte. - Der würzburger Bischofs Johann II von Brunn wird von der Familie von Hirschhorn wegen Schulden bei Elsendorf gefangen genommen und von Hans von Hirschhorn auf der egloffsteinschen Burg Reicheneck bei Hersbruck gefangen gehalten. - Markgraf Jakob von Baden (St) übernimmt die Regierung seines verstorbenen Vaters Markgraf Bernhard von Baden I (St) und Anna von Oettingen. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (63) verleiht Pfalzgraf Stefan von Pfalz-Simmern (St) (46) das Münzrecht in Wachenheim. - Gerlach Grans von Rheinberg verkauft seine Rechte in Niederwallmenach an Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). - Die Heilige Francesca von Rom hat Visionen in denen fliegende Hexen mit erotischen Bewegungen mit dem in einem Baum sitzenden Teufel feiern. - Im lothringer Streit um die Erbfolge siegt Anton von Vaudemont in der Schlacht von Bulgneville und nimmt seinen Gegner Rene von Lothringen und seinen Verbündeten, den metzer Bischof Konrad Bayere von Boppard gefangen. Philipp von Ingelheim und Heinrich von Handschuhsheim fallen in der Schlacht von Bulgneville. - Ludwig von Oranien-Chalons wird wegen Feigheit in der Schlacht aus dem Orden zum Goldenen Vlies ausgestoßen. - Der Minnesänger Owald von Wolkenstein und Graf Vlad von der Walachei II, werden beim Reichstag in Nürnberg in den Drachenorden des böhmischen Königs Sigismund von Luxemburg (St) aufgenommen. Der am Prager Hof des böhmischen Königs Sigismund von Luxemburg aufgewachsene uneheliche Fürstensohn Graf Vlad II erhält hier den Beinamen dracul. - Ulrich von Manderscheid zerstört die trierer Saarburg. - Der musikalische nürnberger Kettenhemdmacher und Rotgießer Hans Rosenplüt beginnt mit der Dichtung von modernen Fastnachtspielen. - Der glühende Bewunderer von Jeanne d`Arc Gilles de Rais Marschall von Frankreich kehrt auf seine Besitzungen in Angers zurück lebt dort als Mäzen und führt einen königlichen Lebensstil, den er mit Landverkäufen finanziert. Gilles de Rais versucht seine Finanzprobleme durch Alchemie zu lösen und bedient sich teuerer Geisterbeschwörer. Am Ende läßt Gilles de Rais 140 - 1000 junge Knaben als Menschenopfer von seinen Dienern entführen, grausam foltern und töten. - Die Getreide- und Weinpreise in Basel sinken seit 14 21 so tief, dass sich der Anbau kaum noch lohnt. - Der wetterauer Vertreter der Ritter der Gesellschaft mit dem Esel Frank von Kronberg findet sich zu einem Treffen in der Reichsstadt Windsheim ein. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) kommt in den Besitz der sponheimer Burg Stauf. - Friedrich Brömser von Rüdesheim, Johann von Waldeck und Dietrich Brömser von Rüdesheim sind mainzer Domherren.

1430 In der Liste des Reichsaufgebots für den Hussitenfeldzug steht die Grafschaft unter 77 Grafen und Herren an 2. Stelle. Die Gräfinnen Anna und Anna von Katzenelnbogen verweilen mehrere Male auf Stadecken. Reifenberger, Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) weilt im Bad zu Wiesbaden. Bündnis Graf Philipps von Katzenelnbogen (St) mit den wetterauer Herrn.
Erneute Auseinandersetzungen von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit dem trierer Erzbischof Konrad von Weinsberg im Gebiet der Obergrafschaft, wobei insbesondere die noch immer schwebenden Streitigkeiten mit den Ulnern von Dieburg von Bedeutung sind.

Der trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain stirbt woraufhin der neue trierer Erzbischof Raban von Helmstatt seine Vetternwirtschaft startet und den Einfluss seiner Familie über Generationen erweitert. - Burg Vilbel fällt an Frankfurt. - Herzog Philipp von Burgund III, der Gute erbt Brabant und macht die Stadt Brüssel zu seiner Residenz. Herzog Philipp von Burgund III, der Gute stiftet den Orden vom goldenen Vlies als höchste Auszeichnung. - Der katzenelnbogener Kellner Hans von Zwingenberg in Stadecken kauft Glasfenster und Kacheln für Stadecken für 10 Schilling. - Der photorealistische Öl-Maler Antonello di Messina wird geboren. - Ulugh Beg erweitert seinen Fixsternkatalog. - Das byzantinische Saloniki begibt sich unter Venedigs Schutz. - Erste Erwähnung des Fleischerei- oder Metzgereiprodukts Sülze, das meist von der Frau des Metzgers hergestellt wird, in der Grafschaft Katzenelnbogen. Schlachten ist Frauen verboten. Schlachten wird in Frankfurt von Juden betrieben. - Abtreibungspraxis in den Klöstern von Basel durch Arzneien ist dokumentiert. - Weinsberg wird uneingeschränkte Reichsstadt. - Die Schriftstellerin Christine de Pisan stirbt. - Mit derm Beginn der Manderscheider Fehde kämpft Ulrich von Manderscheid gegen Jakob von Sierk bei um den Stuhl des Erzbischofs von Kurtrier. - Die Frühschiffe, auf privater Basis, zwischen Frankfurt und Mainz verkehren täglich. - Gottfried II von Eppstein (St) leiht sich 600 Gulden getarnt als Leibgeding vom frankfurter Bürger Henne Leydermann. - Fehde zwischen Eppstein und Kronberg da Frank d. Ä. von Kronberg Gottfried VII von Eppstein (St) alle Lehen und seinen Eid aufsagt wird in Sulzbach beigelegt. - Der königliche Pfalzgrafensohn Otto von Wittelsbach von der Pfalz I (St) heiratet Prinzessin Johanna von Wittelsbach Bayern Landshut (--). - Der würzburger Bischof Johann von Brunn verbündet sich mit den Grafen von Henneberg gegen die von Buchenau und von Schlitz. - Die Hussiten stehen vor Bamberg und verschonen nach Markgraf Friedrichs von Brandenburg Waffenstillstand für 12.000 Gulden die Stadt plündern aber die Domherrenhöfe. - Da in der Fastenzeit weder Butter noch Milch im Christ-Stollen verwendet und der Teig nur aus Wasser, Hafer und Rüböl geknetet wird fordert Kurfürst Ernst von Sachsen und sein Bruder Herzog Albrecht vergeblich vom Gegenpapst Nikolaus V in Avignon eine Aufhebung des Butterverbots für den Stollen. - Der englische König Heinrich VI lässt sich in der Kathedrale Nôtre-Dame in Paris zum König von Frankreich krönen. - Glashütten im Wald von Kaufungen. - Adolf von Eppstein (St) wird Bischof von Speyer. - Hans von Hirschhorn VI beginnt wegen verliehenem Geld eine langwierige Fehde mit dem würzburger Bischof Johann von Brunn II, den er dabei auch gefangennimmt. - Im kaufunger Wald werden Glashütten errichtet. - Diether von Isenburg I (St) und Frank von Kronberg bekriegen Gottfried von Eppstein (St) und Eberhard von Eppstein (St). - Der Pfalzgraf (St) (--) erreicht, dass bei Frei-Weinheim nur ein pfälzischer Kran zwischen Mainz und Bingen linksrheinisch aufgestellt werden darf. - Die Witwe (seit 1429) Gräfin Elisabeth von Nassau-Saarbrücken (Elisabeth von Lothringen) (St) von Graf Philipp von Nassau I Weilburg-Saarbrücken (St) zwingt die Familie Greiffenclau auf die Steinkohlengruben und Eisenschmieden bei Neunkirchen und Schiffweiler zu verzichten. Bedford belehnt den burgunder Herzog Philipp den Guten mit der Grafschaft Champagne. - Hesso von Leiningen (St) kehrt in den weltlichen Stand zurück und wird Landgraf von Leiningen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) wird hochadeliges Mitglied in der eigentlich niederadeligen Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - Das Goldbergbaugebiet Goldkronach vom brandenburger Kurfürst Friedrich von Zollern V1-Nürnberg erlebt seine Blütezeit bis 14 70 das Gold nicht mehr rentabel abgebaut werden kann. - Uhr mit Federantrieb. - Der Probst auf dem würzburger Marienberg Konrad Geyer wird vom würzburger Bischof Johann von Brunn in die verwaiste Abtei Münsterschwarzach am Main mit romanischer Basilika abgeordnet. - Der frankfurter Großhändler Wolf Blum wird wegen seiner wirtschaftlichen Erfolge in die Stubengesellschaft Zum Frauenstein aufgenommen. - Der Adelsbrief des mainzer Patrizier Peter zum Jungen ist der einzige nicht gefälschte Adelsbrief der Familie zum Jungen. Alle vorherigen Versionen über 260 Jahre haben den gleichen Wortlaut. - Philipp von Schönborn IV (--) ist mainzer Domherr. - Der mainzer Domherr Konrad Broemser von Rüdesheim VI stirbt. - Ludwig Knebel von Katzenelnbogen besitzt Burglehen der Starkenburg auf Schlierschied und Gehlweiler von seinem verstorbenen Vater Werner Knebel von Katzenelnbogen von Graf Johann von Sponheim. - Im Gefolge des mainzer Erzbischof Konrad von Daun III (St) beim Besuch in Regensburg ist eine Sängerin. - Wilhelm von Nassau resigniert als mainzer Dompropst und Albert Schenk von Limpurg wird kurzzeitig mainzer Domporopst und wird von Heinrich von Nassau abgelöst. - Konrad Brömser von Rüdesheim, Erwin von Kronberg, Philipp von Schönborn, Friedrich von Praunheim, Salentin von Scharfenstein, Heinridch von Nassau und Richard vom Stein Oberstein sind mainzer Domherren.

1429 Zwei uneheliche Kinder von Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) erhalten jährlich 12 Schilling. Die württemberger Witwe Margarethe von Nassau (St) und ihre Söhne Johann von Nassau (St) und Adolf II von Nassau (St) (07) verzichten endgültig auf Katzenelnbogen und schließen mit Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ein Bündnis.
Die Ansprüche der Herren von Wolfskehl auf das Landgericht zum Hohlen Galgen werden durch ein katzenelnbogener Manngericht und ein Schöffenweistum rechtlich abgewiesen, doch gehen die Auseinandersetzungen weiter.

Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (61) ernennt Reinhard II von Hanau (St) zum Grafen. - Ein Schloß an der Schatzkammer von Reckenroth. - H.Schiltberger beginnt seinen Reisebericht als Soldat und Gefangener durch den Orient und Zentralasien. - Al Kasi erweitert Genauigkeit bei Sinusberechnungen auf 16 Stellen. - Die freie Stadt Mainz sagt der Messestadt Frankfurt den Kampf an, indem sie Jahrmärkte kurz vor der frankfurter Herbstmesse abhält. Diese finden bis 14 31 statt. - Vor der Belagerung der Burg Hattstein unternehmen die Herren von Hanau Schlichtungsversuche. - Dietrich von Hattstein ist Diener der verwitweten Gräfin Margarethe von Nassau (St). - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) schirmt und schützt die Stadt Wetzlar bis 14 41. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) stirbt auf der Durchreise in Kloster Klarenthal. - Erbteilung in der Burg und Vorburg Weilnau zwischen den Grafen Engelbert von Nassau (St), Johann von Nassau (St) und Johann von Nassau (St) und andererseits Gottfried von Eppstein (St). - In Balduinstein wird eine Stadtmauer erbaut. - Mit dem Tod des erbenlosen Graf Johann III von Namur erbt Herzog Philipp von Burgund III der Gute die Grafschaft. - Graf Johann V von Sponheim (St) täuscht eine Palästinafahrt nach Jerusalem vor und überläßt Markgraf Bernhard von Baden I (St) seine Geschäfte per Vollmacht. - Frank von Kronberg wird die schon schriftlich niedergelegte Rangerhöhnung in den Adelsstand zum freien Bannerherrn des Reiches von Reinhard von Hanau, der Stadt Frankfurt und des Oberhauptes des Kronenstammes vom deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (61) verweigert. - Der französische Dauphin wird wie von Jeanne d’Arc prophezeit, in der Kathedrale von Reims als der französische König Karl VII gekrönt. Jeanne d`Arc steht dabei mit der Siegesfahne neben dem Altar. Herzog Rene von Lothringen kommt zu spät und hintertreibt für Anton von Lothringen, der auf der Seite des Gegners kämpfte, die Verfolgung der fliehenden Engländer und Burgunder. - Jeanne d`Arc kommt an den Hof des kranken Herzog Karl II von Lothringen (St) der sie vergeblich auf eine Pilgerreise nach Saint-Nicolas-de-Port schickt. Jeanne d`Arc kritisiert seinen ausschweifenden Lebensstil und rät ihm seine Mätresse zu verstoßen. - Der frankfurter Rat bemüht sich um die Abschaffung des verhaßten geistlichen Ewigzinses auf Immobilien. - Die Grafen Hesso von Leiningen (St) und Graf Friedrich von Leiningen (St) streiten um ihr mütterliches Erbe. - Jeanne d`Arc ruft vergeblich zum Aufstand in Paris gegen die Engländer und Herzog Philipp III von Burgund den Guten auf. - In Vaucouleur findet ein Gericht über die Schutzgelderpressung von Robert von Saarbrücken-Commercy statt. - Der dietkirchener Archidiakon Werner von der Leyen wird trierer Chorbischof. - Gräfin Elisabeth von Nassau- Weilburg-Saarbrücken (St), alias Elisabeth von Lothringen erhält mit der Burg Bucherbach ihren Witwensitz, eine quadratische Burganlage mit 40 Meter Seitenlänge und runden Ecktürmen und 3,80 Metern Meaurstärke auf denen sich die Geschützstellungen befinden, übernimmt die Vormundschaft für Graf Philipp II von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (11) bis 14 38 und hält sich vorwiegend in ihrer Residenzstadt Saarbrücken auf. - Simon Grans von Heppenheft ist bis 14 39 Kanoniker von Stift St Kastor in Koblenz. - Schenk Dietrich von Erbach ist mainzer Domkantor. - Epchen von Praunheim, Wittekind von Wittershausen und Damian von Praunheim sind mainzer Domherren. - In Balduinstein wird begonnen Burg Balduinstein weiter auszugebauen.

1428 Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (26) erwirbt von Diether von Isenburg I (St) dessen Anteil an Dreieichenhain und 6 weiteren Dörfern (darunter Offenbach) für angeblich 8.000 Gulden pfandweise. Der Deutsche Orden sendet Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) eine Anzahl Falken.

Wetter: Pestwelle in Metz mit 20.000 Toten. - Tommaso Masaccio malt Adam und Eva nackt bei der Vertreibung aus dem Paradies. - Stockstadt geht mit anderen Besitzungen durch Verkauf an Johann Kämmerer von Dalberg über. - Hattsteiner Fehde, in der die Reifenberger zusammen mit der Stadt Frankfurt und Kurmainz Burg Hattstein angreifen und trotz Geheimunterlagen über den Bau der Vorburg durch die Fürsprache der Herren von Hanau scheitern, dauert bis 14 35 an. Die finanzielle Situation hat sich bei der Familie von Hattstein so verschlechtert, dass sie sich nicht mehr Ritter sondern nur noch Edelknechte nennen und Wolf von Hattstein wird sogar bei der bäuerlichen Arbeit Heuwenden erwähnt. - Die frankfurter Messe fällt aus, da Konrad von Weinsberg in Sinsheim um die Reichsstadt Weinsberg zu erpressen süddeutsche Kaufleute überfälllt, was ihm die Gunst des deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (60) kostet. - Pfalzgrafensohn Johann von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) heiratet in 2. Ehe Prinzessin Beatrix von Wittelsbach Bayern München (St) (--). - Jakobäa von Wittelsbach Straubing Holland (St) (19) erkennt im Delfter Versöhnungsvertrag die Regelungen ihres Vaters, bleibt aber in Haft und bekommt den zeelander Stadthalter und Patrizier Frank von Borsselen als Bewacher. - Matteuccia di Francesca bekennt zum Sabbat beim Nußbaum von Benevent häufig mit einer magischen Salbe aus Kinder- und Eulenblut bestrichen blitzschnell mit einem Ziegenbock geflogen zu sein. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ist Vorsitzender des Wetterauer Grafenverein. - In der Nikolaikirche in Frankfurt wird vom frankfurter Arzt Johann Wiesebeder von Idstein eine Almosenstiftung über 3.200 Gulden ins Leben gerufen und die 132 Gulden Zinsen als Almosen dort verteilt. In der Nikolaikirche finden die Ratsmessen statt. - Der Maler Jan van Eyck gehört einer Delegation des burgunder Herzog Philipp III der Gute (32) an den portugiesischen Hof an. Er lässt um die Hand der Infantin Isabella von Portugal (31) anhalten und sich von Jan van Eyck ein Bild seiner Braut malen. - Bedford zwingt Rene von Lothringen und Karl II von Lothringen unter die Gewalt des englischen König Heinrich VI. - Agnes von Langenau (--) verpfändet ihren Anteil an Burg Hohlenfels an ihren Schwiegersohn Johann Boos von Waldeck. - Mainzer Patrizier und Johannes Gutenberg ziehen aus der Stadt Mainz wegen nichtgezahlter Pfründen aus. - Der in der Kerkerhaft erkrankte Gattinnenmörder Graf Friedrich von Cilli II söhnt sich mit seinem Vater aus. - Der frankfurter Gärtner, Ratsherr auf der 3. Bank, Jakob Blum stirbt. Sein Sohn Wolf Blum ist verheriatet mit der verarmten Patriziertochter Agnes Weiß zum Lämmchen. - Peter Echter von Mespelbrunn wird mainzer Domdekan. - Heinrich Greifenklau zu Vollrads und Konrad von Bickenbach sind mainzer Domherren.

1427 Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) schließt mit dem trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain (47) und Graf Philipp von Nassau Saarbrücken (St) (--) ein lebenslängliches Bündnis. Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) beruft ein Märkerding in Gross-Gerau ein, das die Holzrechte im Markwald regelt. Der Frankfurter Friede beendet die jahrhundertelangen Kämpfe zwischen den Landgrafen von Hessen und Mainz.

Erste katzenelnbogener Erwähnung von Semmeln.

Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) wird geboren

Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (--) feiert mit seinen Damen im Schloss von Lichtenberg. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St), verbündet sich mit dem Bischof von Würzburg, dem Erzbischof xxx von Köln,  Grafen xxx von Mörs 6151.2, Graf xxx von Berg und Ravensburg (--), Graf xxx von Nassau Dillenburg (St) (--), Graf xxx von Leiningen (St) (--) und Graf Johann II von Wertheim (St) (--) und bekämpft, vertreten durch seinen Neffen Dompropst Gottfried von Leiningen (St) im Mainzisch-Hessischen Krieg von der mainzer Enklave Fritzlar aus Landgraf Ludwig von Hessen (St) (25), wird trotz 600 Reitern und zahlenmäßiger Übermacht bei der Belagerung von Fulda angegriffen auf dem Münsterfeld vor Fulda entscheidend besiegt, muss 44.000 Gulden als Entschädigung bezahlen und fast alle niederhessischen und mittelhessischen Besitzungen von Hessen zu Lehen nehmen. - Katzenelnbogener Rösser werden zu Schiff nach Köln transportiert (6151.2). - Die Balduinbrücke in Koblenz wird fertiggestellt. - GF Poggio gründet auf seinem Landsitz die erste moderne humanistische Akademie, die Academia valdarnina. - Al Kasi beschreibt umfassend, vielleicht mit chinesischem Einfluss, das Rechnen mit Dezimalbrüchen, welches zu einer der wichtigsten mathematischen Schriften des Mittelalters wird. - Claudius Clavus überarbeit eine Nordlandkarte. - Auf der katzenelnbogener Burg Auerbach werden 18.000 Liter Wein verbraucht. - Der vorbildlich fromme aber gleichzeitig nach Macht strebende und seine Vetternwirtschaft ausbauende trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain (47), beginnt Reformen in Kloster Springiersbach und den dazugehörigen Frauenklöstern. Intrigen und Verwaltungsschikanen des Adels vereiteln die Reform. Der trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain (47), reist mit seinem Sekretär Nikolaus von Kues (--) zu Papst Martin V nach Rom. - Gräfin Marie von Savoyen und Piemont, die Tochter des späteren Gegenpapstes, heiratet den mailänder Herzog Filippo Maria Visconti (St). - Obwohl sich die Hussiten nähern verbietet der mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St) (--) den frankfurter Bürgern die Brücke zu sperren. -  Der nürnberger Burggraf Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St) (--) verkauft seinen Burggrafentitel und die Überreste der Burggrafenburg für 120.000 Gulden an den Rat der Stadt Nürnberg. - Schlacht auf dem Münsterfeld bei Fulda zwischen dem mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St) und dem hessischen Landgrafen verbündet mit der Stadt Fulda. - Der mainzer Berufsrevolutionär Henne Knauf lebt von fragwürdigen Geschäften. Der mainzer Patrizier Philipp zum Jungen beteiligt sich zunächst nicht an den Auseinandersetzungen. - Wetter: Schwere Sturmflut in den Niederlanden. - Henne von Ortenberg ist der Koch von Gottfried VII von Eppstein (St) (--). - Der königswinterer Maler Heinrich von Heidelberg kauft ein Haus in Köln. - Die Clermonts sterben aus, wodurch die Burg Montclair an die Herren von Sierck-les-Bains fällt. - Fehde zwischen Philipp von Kronberg und Rheingraf Friedrich, dem Bruder des mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St) (--) und Konrad von Frankenstein (--). - Graf Johann III von Nassau (St) (--) wählt Siegen als Residenz. - Schenk Eberhard von Schweinsberg ist hessischer Erbschenk von Landgraf Ludwig von Hessen (St) (25). - Graf Johann von Wertheim II macht vor seinem Kriegszug mit 5 Gleven gegen die Hussiten, die er als Ketzer bezeichnet, sein Testament. - Graf Johann von Wertheim II ist Verbündeter des mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St). - Der mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St) verpfändet die Stadt Orb mit ihren Solequellen. - Die mit Gerhard von Oberstein (--) wieder verheiratete Witwe Agnes von Langenau (--), führt mit ihrem Vetter Thiemo von Langenau eine Fehde, in der Thiemo von Langenau (--) Burg Hohlenfels erobert. Bei einem Vergleichsichert sie sich einen erblichen Teil an der Burg Hohlenfels. Johann von Eltz VII (--), der Schwiegersohn von Agnes von Langenau erhält 1/16. - Der westerburger Vogt Gilbrecht von Schönborn (--) ist Hofmeister des trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain. - In Diez ist Walter von Reifenberg (--) bis 14 30 nassauer Amtmann der Grafschaft Diez. - Der andernacher Erbamtmann Dietrich IV von Runkel (St) (--) ist nach dem Tod seiner beiden kinderlosen älteren Brüder im Gesamtbesitz der Herrschaft Runkel, heiratet die Erbtochter Anastasia von Isenburg Wied (St) (--), die Erbtochter von Johann II von Wied (St) (--) und Agnes von Westerburg (St) (--), und sichert sich einen Teil der Herrschaft Isenburg, Grenzhausen und Alsbach. - Der deutschsprachige hagenauer Lehrer Diebold Lauber betreibt ein Schreibstube und Kopierstube in der bis 14 71 80 bekannte handgeschrieben und bebilderte Maunskripte entstehen. Beliebte Kopien von Diebold Lauber sind der Versroman Tristan von Gottfried von Straßburg, Karl der Große von Stricker, dem Erfinder von Till Eulenspiegel, und der Parzival von Wolfram von Eschenbach. Diebold Lauber vertreibt erfolgreich bebilderte Massenware, die auf Ausschmückung der Seiten verzichtet. - Johann Flach von Schwarzenberg ist mainzer Domkustos. - Hermann von Buchenau und Diether von Isenburg sind mainzer Domherren.

1426 Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) erhebt zum zweitenmal eine allgemeine Landsteuer in Höhe des 10. Pfennigs.

Wetter: Extrem heißer Sommer mit vielen Toten und Erdbeben. Pest in Heidelberg. - Junggraf Philipp von Katzenelnbogen (St) (24) reitet mit dem grauen Hengst nach Köln und tritt seinen Dienst beim kölner Erzbischof Dietrich von Moers an. - Der Eschenheimer Turm in Frankfurt wird fertiggestellt. - Der gräflich katzenlnbogener Kellner Boemund Bisser genannt Stamme rechnet für Burgschwalbach 56 Fuder Wein entsprechend 56.000 Liter und der Rheinfelser Kellner Henne 52 Fuder Wein entsprechend 52.000 Liter für die letzten beiden Jahre ab. In Hadamar rechnet er für 1 1/2 Jahre 65 Fuder entsprechend 65.000 Liter. - In Boppard arbeiten im katzenelnbogener Hof ua Pflasterer. - Der Bauernsohn Carmagnola wird Condottiere der Republik Venedig. - Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (48) unternimmt von Venedig aus eine Palästinafahrt über Venedig nach Jerusalem und kommt schwer krank zurück. - Limburg an der Lahn wird zur Hälfte vom trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain zur Aufnahme von Geldern für den Hussitenkrieg an Juncker Frank von Kronberg (--), der damit Mitherrscher wird, verpfändet. - In Darmstadt ist Konrad Duchscherer (--) kirchenmusikalisches Genie. - Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) ist maßgeblich bei der Gründung der Universität Löwen. - Der älteste Sohn von Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach (St) (44) von der Pfalz, Ruprecht von Wittelsbach der Engländer (St) (20), stirbt. - In der Kirche in Hilgenroth beginnt eine intensive Wallfahrtstätigkeit wegen Wunderberichten, in der Blinde und Taube und viele andere Krankheiten, selbst Malaria geheilt werden. Die Wunder werden im Mirakelbuch 3 Jahre sorgfältig notiert. - Der spätere Hofmarschall des späteren pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche. (St) (01) genannt Wolf von Dalberg und Vater von Johann von Dalberg wird geboren. - Das heidelberger Franziskanerkloster wird reformiert. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) verpfändet Burg Alzenau an seinen steinheimer Keller Henne von Beldersheim. - Graf Adolf von Nassau -Wiesbaden -Idstein (St) (40) stirbt und seine Witwe Margarethe von Baden I (St) (24) übernimmt energisch die Vormundschaft und Regierung für ihren minderjährigen Sohn Johann von Nassau (St) (07). Sie verweigert dem Kloster Bleidenstadt die Lehnsoberhoheit. - Am Hof des burgunder Herzogs Philipp III der Gute (St) (31) gibt es 325 Amtsträger. - Dietrich von Hattstein beraubt frankfurter Bürger, den Boten der Stadt Frankfurt lässt er ausrauben und totschlagen. - Gerhard von Schönborn (--) ist kurtrierer Amtmann in Mengerskirchen. - Der musikalische Hans Rosenplüt bewirbt sich in Nürnberg um Aufnahme in die Zunft der Kettenhemdmacher. - Frank von Kronberg erhebt Ansprüche auf Burg Grenzau gegen Salentin VI von Isenburg (St) (--). - Burg Affenstein ist Vorburg der rheingräflichen Burg Rheingrafenstein. - Der nürnberger Tannensäer Kunz Hülpüchel (--) wird nach Frankfurt gesandt, wo dieser über die neue Technik ausgehorcht wird. Der frankfurter Rat lässt eine Lehrfibel für die Gewinnung von Samen, der Behandlung und Aussaat erstellen. - Adolf von Eppstein (--) ist mainzer Domherr.

1425 Beginn der Auseinandersetzung von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) mit dem Herrn xxx von Wolfskehl (--) um das Landgericht zum Hohlen Galgen in der Obergrafschaft.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) kauft die Dörfer Seilfurt und Raunheim für 5.000 Gulden von den Herren von Eppstein.

Der gräflich-katzenlnbogener Kellner Boemund Bisser genannt Stamme rechnet für Burgschwalbach 89 Fuder Wein (89.000 l) für die letzten 5 Jahre ab. - Um Nicolai blühen schon in den Gärten und auf den Feldern die Kirschbäume und die Blumen in Arnstadt. - Gründung der Universität Löwen. - Die mechanische Kopplung von Fußhebel und Federbalken ermöglicht die erste Drehbank. - Der fuldaer Koadjutor Hermann II von Buchenau (--) überfällt für den mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) den fuldaer Fürstabt Johann von Merlau im Schloss Neustadt und vertreibt ihn nach Ottershausen. Der fuldaer Fürstabt Johann von Merlau stellt sich unter den Schutz von Landgraf Ludwig von Hessen (St) (23). - Nach Verhör und Folter wird der ehemalige Priester Johannes Drändorf wegen angeblicher Verbindung zu den Hussiten vor den Toren Heidelbergs verbrannt. - Gerhard von Hohenkirchen verfaßt in Heidelberg einen Kanon des Medizinstudiums auf der Grundlage der Lehrgedichte über Puls und Harnschau. - Die Wolkenburg wird vom kölner Erzbischof aus Geldmangel verpfändet. - Gottfried von Heusenstamm (--) gibt sein Lehen an Hanau zurück. - In Limburg erhalten die Schneider vom trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain das Zunftrecht verliehen. - Peter Schöffer, Mitarbeiter Johannes Gutenbergs bei der Erfindung des Buchdrucks, wird in Gernsheim geboren. - Im katzenelnbogener Hof von Darmstadt musizieren Heinz, der Posauner und die Pfeifer Hencze, Elschen und Jacob. - Henchen, der darmstädter Glöckner und Kirchensänger läutet und ruft die Uhrzeit aus. - Gottfried VII von Eppstein (St) (--) verkauft das Dorf Kleestadt der Söhne Adolf von Eppstein (St) und Gottfried von Eppstein VIII (St) an Reinhard von Hanau II (St). - Sponheimer Erbvertrag. - Graf Johann V von Sponheim (St) (--) verweigert dem deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (57) jegliche Beteiligung an den Hussitenkriegen. Alle von Trithemius beschriebenen Heldentaten sind daher Fiktion. - Der Maler Masolino ist Hofmaler in Budapest. - Das Hexagramm wird Aushängesymbol für das Brauerhandwerk. - Die nassauer Landesburg Tringenstein wird von den Adeligen von Haiger vergeblich angegriffen. - Mefried von Brambach kämpft in der Sayner Fehde mit der Stadt Köln. - Der burgunder Herzog Philipp III der Gute (St) (31) holt den Maler Jan von Eyck (35) an seinen Hof in Lille, der dort als Maler, Portraitist, Dekorateur und Diplomat in geheimen Missionen arbeitet. - Herzog Johann III von Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) (--) wird mit Gift bestrichenen Seiten seines Gebetbuchs ermordet, wodurch die holländischen Gebiete an den burgunder Herzog Philipp III der Gute (St) (31) .fallen. - In Hanau verkauft Gottfried VII von Eppstein (St) (--) sein Amt Steinheim an den mainzer Erzbischofs Konrad von Daun (St). - Der Neffe Graf Anton von Vaudemont wird bei der Erbfolge durch ein neues Testament von Karl II von Lothringen, der die weiblichen Erbfolge zugunsten seines Schwiegersohnes Herzog von Bar und Pont-Mousson Rene von Lothringen, einführt, übergangen und verbündet sich mit Herzog von Burgund Philipp dem Guten. - Gottfried VII von Eppstein (St) verkauft die eppsteiner Stammburg in Hainhausen als Teil des Amtes Steinheim an den mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St), der das benachbarte Niederroden zum Sitz des Zehntgerichts macht. - Die Stadt Butzbach holt ihre Kanonen von der Stadtmauer und greift die falkensteiner Minderstadt Wölfersheim dreimal an. - Der kloster-steinfelder Abt Christian von Zirn wird von seinen Mitbrüdern ermordet. - Die Weinpreise in Löwen fallen analog zu Nahrungmittelpreisen bis 14 40 um 20 %. - Die Zerstörung der Raubritterburgen Burg Affenstein und Burg Bommersheim soll nach dem Willen von König Sigismund von Luxemburg (St) (57) für den mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) straflos sein. - König Sigismund von Luxemburg (St) (57) verleiht dem mainzer Stadtschreiber ein Wappen. - König Sigismund von Luxemburg (St) (57) entzieht Konrad von Bickenbach den goldenen Opferpfennig der Juden der Stadt Erfurt und gibt ihn seinem Diener Eberhard Venck für dessen jahrelang schuldig gebliebenes Gehalt. - König Sigismund von Luxemburg (St) (57) verspricht den Adeligen unter dem Tyrannen Herzog von Mailand Filippo Maria Visconti (St) die Befreiung durch die Eidgenossen, wenn sie auf eine Rebellion verzichten. - Der nürnberger Patrizier Sigmund Stromer bringt die Reichkleinodien nach Nürnberg und wird dafür von König Sigismund von Luxemburg (St) (57) in sein Hofgesinde aufgenommen und erhält uneingeschränkte Zollfreiheit. - Gewalttätige Unruhen im gespaltenen Konvent von Kloster Patershausen. - In Mainz sind Johann II von Schönburg (--), Albert Schenk von Limpurg (--) und Eberhard IV vom Stein Oberstein (--) mainzer Domherren. - In Katzenelnbogen erhält der katzenelnbogener Burgmann Hermann Sprickast von Waldmannshausen von Graf Johann zu Katzenelnbogen (St) (--) ein Haus im Tal, das seinem Schwiegervater, Dietrich von Allendorf (--) vorher gehört hat, als Burgmannlehen.

1424 Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) nimmt die Fehde gegen Luxemburg wegen der noch immer unbeglichenen Forderungen seines Vaters aus dessen luxemburger Stadthalterschaft erneut auf.
Sühne mit dem mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St), in der Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) nach jahrelangem Streit seine Rechte an der Bergstrasse und im vorderen Odenwald behauptet.

Die Zahl Pi kann Al Kasi auf 16 Dezimale genau berechnen. - Samarkand wird astronomisches Zentrum der Welt. - Das Mainzer Domkapitel kauft eine erste Hälfte der Stadt Bingen . - Der münzenberger Burgherr Bernhard von Solms Braunfels (St) beginnt umfangreiche Befestigungsbauten an seinem seit 12 96 leerstehenden falkensteiner Erbe und lässt einen Portenturm, das heute Mitteltor genannte Bauwerk errichten. - Raban von Helmstatt will Bischof werden und lässt deshalb seinen Bruder, der die dazu nötige Dompropststelle in Speyer besetzt von einem weiteren Bruder gefangen nehmen und 12 Jahre festsetzen. - Pumpsystem der archimedischen Schraube und drehbarer Windmühlen. - Die mainzer Burg Ronneburg wird an Reinhard von Hanau (St) verpfändet. - Kaiserswerth wird als mächtigste Festung Kurkölns fertiggestellt. - Die nürnberger Heiltumsmesse wird vom deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (56) zur Reichsmesse erhoben. - Beatrix von Bayern-München (21) heiratet nach zweijähriger Ehe mit dem Grafen von Cili Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (43). - Graf Ludwig von Veldenz (St) (--), der Schwarze, zweiter Sohn von Pfalzgraf Stefan von Pfalz-Zweibrücken (St) wird geboren. - Herzog Johann von Wittelsbach von Bayern Straubing Holland (St) (--) macht einen Erbschaftsvertrag mit dem burgunder Herzog Philipp III der Gute (29)., wird in seiner niederländischen Residenz Den Haag durch ein präpariertes Gebetsbuch von seinem Hofmarschall Jan van Vliet vergiftet und stirbt 14 25. - Frank von Kronberg (--) gibt sein rumpenheimer Lehen an an Reinhard von Hanau (St) zurück. - Bedford demütigt Herzog von Bar und Pont a Mousson Rene von Lothringen (ab 14 31) nur burgunder Vasall zu sein und warnt ihn vor Gesellschaft mit Verrätern. - Die neureiche Silberstadt Kuttenberg wird von hussitischen Truppen gebrandschatzt und geschleift und die deutsche Bevölkerung vertrieben. - Das Geschlecht Isenburg-Kempenich stirbt mit xxx von Isenburg Kempenich (St) (--) im Mannesstamm aus. - In Bingen verbünden sich der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) (--), der kölner Erzbischof Dietrich von Moers, der trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain, der pfälzer Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach (St) (46), der sächsische Kurfürst Friedrich von Wettin I und der brandenburger Kurfürst Friedrich von Zollern Nürnberg auf Lebenszeit beim Binger Kurverein gegen König Sigismund von Luxemburg (St) (56) um einem möglichen Schisma der Kirche eine gemeinsame Linie entgegenzusetzen und die Husiten zu bekämpfen. Der neue sächsische Kurfürst Friedrich von Wettin I verrät König Sigismund von Luxemburg (St) (56), der ihn 14 19 zum Kurfürsten erhob. - Der frankfurter Apotheker Siegfried von Schönberg stirbt. - Auf der verlassenen solmser Burg Münzenberg beginnen Um- und Ausbauarbeiten. - Heinrich von Schönburg, Friedrich von Waldeck und Konrad II Rau von Holzhausen sind mainzer Domherren. - In Burgschwalbach gibt es eine Waldschmiede.

1423 Unter dem neuen Dogen der Republik Venedig Francesco Foscari vergrößert sich das Territorium der Republik durch Krieg mit Mailand unter dem Tyrannen Herzog von Mailand Filippo Maria Visconti (St). - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (55) verspricht seinem Schwiegersohn Albrecht von Habsburg (St) (26) die Nachfolge auf den deutschen Thron. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (55) schafft die Reichskleinodien von Prag nach Nürnberg, wo sie auf ewige Zeiten, unwiderruflich und unanfechtbar aufbewahrt werden sollen. - Die limburger Wolltuchhändler mieten das Haus Limpurg am Römer in Frankfurt, das dem Patrizier Weiß von Limpurg gehört. - Heinz Bartscherer wird von den Prämonstratensern erlaubt Geld für ein Badehaus am Kranzplatz, beim ehemaligen Englischen Hof, in Wiesbaden zu leihen und erhält dafür Nutzungsrechte. - Die Getreide- und Weinpreise in Basel sinken bis 1431 so tief, dass sich der Anbau kaum noch lohnt. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) erhält die Teilpfandschaft über die Stadt Pfeddersheim. - Graf Friedrich VII von Leiningen (St) (--) erhält von König deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (55) das Recht auf erblichen Bergbau. - Der räuberische Robert von Saarbrücken-Commercy wechselt nach der Schlacht von Cravant zum siegreichen Gegner dem burgunder Herzog Philipp dem Guten. Graf Philipps von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (--) Mitherr der Herrschaft Commery Robert von Saarbrücken Commercy erpresst Schutzgeld in Jeanne d'Arcs Heimatort Domremy. Ein Adeliger im Gefolge der Schwiegermutter von Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (--) raubt, plündert und mordet im Auftrag des burgunder Herzogs Philipp dem Guten. Der Neffe von Karl II von Lothringen, Graf Anton von Vaudemont rettet gestohlenes Vieh des Dorfes Domremy. - Richard von Eltz III stirbt. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (--) belehnt die Witwe von Johann Romlian von Kobern (--) Agnes von Langenau (--) mit Burg Hohlenfels. - Der fuldaer Fürstabt Johann von Merlau verkauft die verpfändete Burg Bingenheim an Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St). - Reinhard III von Westerburg (St) (--) heiratet die Erbtochter Margarethe von Leiningen (St). - Diether Knebel von Katzenelnbogen (--) ist mainzer Domherr. - In Basel wird eine Frau in einem Hexenprozess wegen Wolfsverwandlung und Wolfreiten angeklagt. - Pestwelle in Metz mit 16.000 Toten. - Wilhelm Schenk von Limpurg (--) ist mainzer Domherr.

1422 Die Zerwürfnisse von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) mit Anna von Sayn (St), die im Folgejahr die Gemahlin von Johann von Loon, Jülich, Heinsberg und Löwenberg (St) (--) wird, dehnen sich auf die Obergrafschaft Katzenelnbogen aus.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) erwirbt von Diether von Isenburg (St) (--) die münzenbergischen Vogteirechte zu Trebur für 1.200 Gulden.
Die rheinischen Kurfürsten vermitteln die Sühne zum Abschluß des jahrelangen Streites zwischen Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) und Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) ( 36) und bringen gleichfalls eine Sühne zwischen Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) und den Schenken von Erbach, den Kämmerern von Worms und den Herrn von Kronberg über Rodenstein, Tannenberg, Schwanheim und Rüsselsheim zustande.
Bündnis der Grafen von Katzenelnbogen mit den nassauer und wetterauer Herren.

Heirat Anna von Württemberg (St) (14) der Tochter von Graf Eberhard von Württemberg IV mit Graf Philipp von Katzenelnbogen, der Ältere (St) (29) zur Fastnacht mit einem glanzvollen Hoffest am 24.02.14 22 in Darmstadt. Ihre Brautausstattung beträgt ungeheure 32.000 Gulden.

Guda, uneheliche Tochter eines Grafen von Katzenelnbogen wird mit 200 Gulden bei ihrer Heirat mit Henne von Bünau ausgestattet.(offiziell Tochter von Hermann von Spayl). Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) verkauft der Nonne Katharina von Katzenelnbogen eine lebenslängliche Rente von 14 Gulden für 200 Gulden (Herkunft ungeklärt).

Der französische König Karl VI, der Wahnsinnige, stirbt und sein Sohn Karl VII, der Siegreiche folgt ihm nach. Er wird verächtlich König von Bourges genannt. - Der neue Sultan Murat II bricht die Verpflichtung seines Vaters und belagert Konstantinopel erneut. - Veröffentlichung der albertinischen Pläne von Wien. - Der älteste deutsche Holzschnitt wird angefertigt. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (54) erlaubt die faktisch verbotenen Ritterbünde. - Der englische König Heinrich V, der nach Shakespear ein ausschweifendes Leben führte, hinterlässt einen 9 Monate alten Thronfolger. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (54) verhängt die Reichsacht über weinsberger Bürger, da sie sich dem Reichserbkämmerer Konrad von Weinsberg (Urgroßmutter Elisabeth von Katzenelnbogen (St)) verweigern. - In der Stadt Breslau wird der Rumpelheller geprägt, der das Gesicht des Hl Johannes zeigt, das mit dem ungeliebten Ratsherrn Rumpel zu verwechseln ist. - Diemar von Reifenberg beginnt eine Fehde gegen Frankfurt. - Der trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain finanziert durch Ablaßbriefe die für den Unterhalt der koblenzer Moselbrücke gedacht sind einen Rundturm mit Mauergang zur Kontrolle der nordwestlichen Stadt. - Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach (St) (44) unternimmt eine Preußenfahrt. - Die Stadt Frankfurt veranstaltet ein Armbrust-Preisschießen und läd dazu 26 Städte ein. Hauptpreis 18 Goldgulden. - Der egerländer Patrizier Kaspar Schlick wird für seine diplomatischen Dienste vom deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (54) zum Freiherrn ernannt. - Gottfried von Ziegenhain (St) heiratet Markgräfin Ursula von Baden (St) (13). - Markgraf Jakob von Baden (St) (15) heiratet Katharina von Lothringen. - Der trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain erläßt der Reichsstadt Cochem anlässlich der Pest für zehn Jahre Grundsteuern und Schatzungen. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ist Vorsitzender des Wetterauer Grafenverein. - Herzog Johann III von Wittelsbach von Bayern Straubing Holland (St) (48) beschäftigt den Maler Jan van Eyck (32) als Kammerdiener und Hofmaler, der den Innenhof seiner Residenz in Den Haag ausmalt. - Studentenkrieg in Heidelberg. - Mit dem Tod von Johann von Waldeck IV, Marschall des mainzer Erzbischofs Konrad von Daun (St) (--) verfällt das erbliche Marschallsamt. - Auf dem Reichstag in Nürnberg wird ein Reichsheeresmatrikel, eine Reichsheeresverfassung, erarbeitet. Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (54) gibt seine Steuerhoheit über das ehemalige Reichsland an die Reichsversammlung ab. Mit ihrem Stimmrecht bestimmen somit nur die Fürsten über die Steuern der Grafen und Städte. Diese Provokation führt zur Durchführung eines wetterauer Grafentages anstelle des seit 14 19 nicht mehr besetzten Landvogts. - Graf Georg von Henneberg heiratet Johanna von Nassau-Weilnau-Saarbrücken (St). - Der burgundische Anhänger Karl von Lothringen verzichtet auf die Einladung durch Karl VII (St) (--) zur Aufhebung des Vertrages von Troyes. Die Engländer verwüsten die Grenzgebiete seines Herzogtums. Karl von Lothringen legt seinen Eid auf die Verfassung vor Philipp dem Guten ab, der für ein ein Gutes Wort bei Bedford einlegen will. - Graf Friedrich von Cilli II ermordet seine Ehefrau wegen seiner Geliebten, des schönen Edelfräulein Veronika von Desnic, wird vom Schwager zum Zweikampf wegen Blutschuld herausgefordert und von seinem Vater in der Burg Ober-Cilli bis 14 28 eingekerkert. Der 14 20 adopierte Ludwig von Cilli erbt große ortenburger Gebiete im Lavanttal und der Kraina nach dem Tod des ortenburger Erben durch einen Mordanschlag seiner Ehefrau. - Junggraf Johann von Nassau (St) (--) und seine Brüder erhalten die Hälfte der Grafschaft Diez. - Johann von Wertheim (St) (--) und Markus Echter von Mespelbrunn (St) sind mainzer Domherren. - In Katzenelnbogen sind die Brüder Heinrich, Henne und Hermann von Allendorf Burgmänner mit eigenem Haus auf der Burg.

1421 Jutta von Sayn Vallendar und ihr Mann Dietrich III von Runkel (St) (--) verpfänden Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) ein Viertel an Burg und Stadt Runkel für 1.000 Gulden.
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (--) nimmt am Zuge von König Sigismund von Luxemburg (St) (--) gegen die Hussiten teil.
Ausbruch erneuter Fehden auf dem Westerwald zwischen Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) und Reinhard II von Westerburg (St) (--) einer- und Anna von Sayn (St) (--) andererseits. Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach (St) (43) befreit den Grafen Johann IV von Katzenelnbogen (St) von den Zöllen zu Bacharach und Kaub.

Wiesbaden wird von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) gebranntschatzt (3035). - Graf Albrecht von Wertheim wird Fürstbischof des Hochsstifts Bamberg. - Reinhard II von Westerburg (St) stirbt. - In Limburg an der Lahn findet ein Generalkapitel des Barfüßerordens statt. - Anna von Solms (St) und Diether von Isenburg (St) besitzen den mainzer Zoll aus dem falkensteiner Erbe. - In der Schlacht um die Weltersburg, einer Auseinandersetzung von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit den Herren von Weltersburg, wird die Burg Weltersburg schwer beschädigt. Der kölner Händler Melem taucht als Besucher auf der frankfurter Messe auf - Der erbenlose Graf Johann III von Namur verkauft sein Grafschaftserbrecht an Herzog Philipp III von Burgund der Gute. - Winrich Donner von Lohrheim ist Abt von Kloster Bleidenstadt. - Der münsteraner Dompropst Johann von Nassau-Dillenburg (St) kehrt in den weltlichen Stand zurück, heiratet unstandesgemäß, bekommt eine Tochter, die Nonne in Köln wird und stirbt. - Die erzbischöflich kölner Mitherrschaft über Siegen ist beendet. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) verleiht dem Schmied Otto die erfolgreiche Waldschmiede in Audenschmiede. - Der kölner Kaufmann Johann von Melem besucht die frankfurter Messe. - Der Herzog von Österreich Albrecht II von Habsburg (St) (24) heiratet in Prag die Königstochter Elisabeth von Luxemburg (St) (12). - In Venedig wird der Palast Ca d´oro am Canale Grande erbaut. - In der frankfurter Domkirche verkaufen zwei Briefmaler ihre Kartenspiele. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) überlässt seine Residenz in - Der Besitzer von Burg Sooneck Johann Marschall von Waldeck (--) verheiratet mit Helmburg von Udenheim (--) stirbt.

1420 Beginn schwerer Konflikte von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit dem mainzer Erzbischof Konrad III von Daun und verschiedenen Adligen insbesondere den Ulnern von Dieburg und Gemeinden über die Behauptung und Ausübung von Hoheitsrechten im Gebiet der Obergrafschaft.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erwirbt vom trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain die Herrschaft, die dieser von der Abtei Prüm am Rhein besitzt für 4.000 Gulden. Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) gelobt die Ehe zwischen Anna von Württemberg (St) und Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St).

Graf Adolf von Nassau Dillenburg (St) (58) stirbt kinderlos wodurch sein jüngerer Bruder Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) (50), der sich hauptsächlich in den Niederlanden aufhält, an die Macht kommt, sein Bruder Johann II von Nassau Dillenburg (St) residiert in Dillenburg und verwaltet die deutschen Gebiete. - Der Vasall Bechtram von Vilbel, durch seine Frau mit den Hattsteinern verwandt, der auf Burg (Neu-) Falkenstein in einer Ganerbengemeinschaft lebt, wird wegen Geiselnahme frankfurter Kaufleute von Frankfurt gefangengenommen und enthauptet. - Zahlungsverkehrssysteme von Italien und Oberdeutschland werden endgültig verbunden. - Englische Truppen gelingt es Paris zu besetzen. Die Besetzung dauert bis 14 36. - In Flandern werden Kompasse mit berücksichtigter Abweichung vom magnetischen Nordpol hergestellt. - Madeira wird von Joao Goncalves Zarco entdeckt. - Die bayrisch-ingolstädter Prinzessin Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St), die Mutter von Karl III von Frankreich behauptet fälschlicherweise ihr Sohn sei illegitim und könne somit nicht Thronfolger sein. - Im Weinsberger Bund schliessen sich 33 Reichsstädte zum Schutz der Reichsstadt Weinsberg zusammen. - Konrad von Hattstein nennt sich nach einer untergegangenen Burg Brombach zwischen Hanau und Mühlheim. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (18) und Graf Heinrich von Waldeck schließen ein lebenslängliches Bündnis. - Konrad Kyeser schreibt sein Feuerwerksbuch, in dem er steigende und brennende Feuer beschreibt. - Graf Johann von Solms Lich (St) spaltet sich von Graf Bernhard von Solms Braunfels (St) ab. - Der Tod des Schultheißensohn zwingt die Reifenberger zu einem Vergleich in dem sie allen Ansprüchen an Frankfurt entsagen. - Diemar von Reifenberg bemüht sich eineinhalb Jahre vergeblich um einen Termin eines gütlichen Tages in Frankfurt und sieht schießlich keine andere Lösung als eine Fehde. - Die Patrizierfamilie Stalburg, die in Genua und Venedig Niederlassungen betreibt, siedelt nach Frankfurt. - Der mainzer Patrizier Ort zum Jungen flieht aus Mainz aus auf Burg Vollrad, Östrich und 14 34 Frankfurt. - Die Grafenbrüder Bernhard II von Solms Braunfels (St) und Johann V von Solms Lich (St) besitzen Hohensolms und Greifenstein zu gleichen Teilen. - Anna von Solms (St) und Diether von Isenburg I-Büdingen (St) erhalten aus der falkensteiner Teilung Münzenberg, die halbe Stadt Münzenberg fällt an Eberhard von Eppstein (St). Bernhard II von Solms Braunfels (St) und Johann V von Solms Lich (St) erhalten aus der falkensteiner Erbschaft die Ämter Lich, Laubach, Hungen mit Anteil Münzenberg. - Der starkenburger Burggraf Diether Kämmerer löst seine Treueeid auf Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) aus Loyalität zum mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St). - Pfalzgraf Stephan von Wittelsbach von der Pfalz Simmern Zweibrücken kauft den Bezirk Klosterkumbd von Bertam von Vilbel und den Herren von Schöneberg. - Herzog Philipp III von Burgund der Gute geht eine Allianz mit England ein und lässt sich dafür ewige Unabhängigkeit von Frankreich garantieren. - Die nürnberger Burggrafenburg wird von Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern Ingolstadt zerstört. - Der nürnberger Burggraf Johann III von Zollern (51) stirbt, wodurch die Besitzungen an seinen Bruder Übergehen, die Trennung aber beibehalten wird. - Der ältere Bruder vom trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain Graf Johann II von Ziegenhain wird in den Reichsgrafenstand erhoben. - Der Liebhaber der geheimen Künste Graf Johann V von Sponheim (St) macht den disibodener Zisterziensermönch Gobelin von Kreuznach zum Kaplan von Kloster Sponheim und unternimmt mit ihm angeblich eine Palästinafahrt nach Jerusalem. - Die Ehefrau von Francesco I Sforza (St) (19), Polissena Ruffo, Gräfin von Montalto wird von einer ihrer Tanten durch Gift ermordet. Seine legitime Tochter wird ebenfalls durch Gift ermordet. - Ortlieb Donner von Lohrheim wird Abt von Kloster Arnstein. - Graf Johann II von Wertheim beginnt eine 10-jährige Fehde mit der Stadt Rothenburg ob der Tauber, die deshalb in die Reichsacht fällt, wegen der wertheimer Rechte an dem Ort Dülkheim. - Im frankfurter Stadtgebiet gibt es 120 durch Ewigzinsen verursachte verlassene Häuser und Hofstätten in geistlichem Besitz. - Die letzte Falkensteinerin, Anna von Falkenstein (St) stirbt und soll als weiß gekleidetetes Gespenst wegen der Verlegung des von ihr gestifteten Spitals in Dreieichenhain spuken. - Im Vertrages von Troyes erkennt der französische König Karl VI, der Wahnsinnige den Thronanspruch dem englischen König Heinrich V durch die Heirat seiner Tochter Katharina von Valois mit König Heinrich V an und schließt seinen Sohn, den Mörder von Johann Ohnefurcht (+ 14 19) von der Thronfolge aus. - Winrich von Langenau ist katzenelnbogener Burgmann auf Burg Laurenburg. - Ludwig von Cilli wird von den Ortenburgern adoptiert und zum eventuellen Erben eingesetzt. - Das solmser Laubach wird mit Mauern, Türmen und Gräben befestigt. - Die Böhmische Taboriten-Bewegung behauptet Christus käme Mitte Februar 14 20 erneut auf der Erde. Nach seinem Ausbleiben gründen sie eine geheime bewaffnete Sekte, die behauptet nicht jeder könne den zurückgekommenen Christus sehen. - Die elsässer Werkstube, eine Kopierstube die billige handschriftliche Kopien als Massenware erstellt umfasst u.a. Die 24 Alten von Otto von Passau und Eneas von Heinrich von Veldeke und Rosengarten und Lucidarius. - Der männliche Teil der Familie von der Leyen auf Burg Ockenstein, alias Burg zur Leyen stirbt aus und fällt an die Herren von Dattenberg. - Eberhard Mönch von Rosenberg ist mainzer Domkantor. - Richard Kolling, Heinrich Knebel von Katzenelnbogen und Otto Herdan von Büches sind mainzer Domherren.Mainz, das Haus zum Tiergarten dem mainzer Domherrn Dietrich Schenk von Erbach als Wohnung. - In Diez fällt mehr als die Hälfte der Grafschaft Diez an Graf Johann II von Nassau Dillenburg (--) und seine Brüder.

1419 Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St), Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St), Herr Gottfried VII von Eppstein (St), Herr Eberhard II von Eppstein (St) und Diether von Isenburg (St) schließen Frieden mit Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St).

Der Geldverleiher Salomon von Bingen, Jude zu St Goar muss auf all seine Pfänder gegenüber den Leuten von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) verzichten. Der Grund ist unbekannt (2904). Wiesbaden wird als Badeort mit 12 Badehäusern und ausschweifenden Festlichkeiten bekannt. - Erster Prager Fenstersturz, bei dem sieben katholische Ratsherren von der wartenden Menge aufgespießt werden. - Mit der Eroberung Prags beginnen die Hussitenkriege. Der abgesetzten König Wenzel von Luxemburg (St) (58) flieht auf die prager Wenzelsburg und stirbt. - Wetter: Strenger Winter in Paris. - Der wittelsbachfreundliche Graf Eberhard IV von Württemberg der Jünger (St) stirbt . Seine Witwe Henriette von Mömpelgard (St) regiert und übernimmt die Vormundschaft für ihre minderjährigen Söhne. Seine Tochter wird Philipp von Katzenelnbogen der Ältere  (St) heiraten. Er ist der Sohn von Bernabo Viscontis Tochter Antonia, die wie zwei ihrer Schwestern Wittelsbacher heirateten. - Philipp III von Burgund der Gute wird Herzog nachdem der Dauphin, der spätere französische König Karl VII, seinen Vater Johann Ohnefurcht ermorden lässt. Die Ermordung ist Ursprung des lebenslangen Hasses gegenüber dem französischen Königshaus und veranlasste die Allianz Burgunds mit England. Burgund strebt nach Unabhängigkeit. - Gründung der Universität Rostock. - Der abgesetzte Herr Ulrich V von Hanau (St) stirbt von seiner Frau verlassen angeblich geisteskrank in Schaafheim. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) stirbt in Aschaffenburg. - Trotz der von dem neuen mainzer Erzbischof Konrad III von Daun geschlichteten Fehde zwischen Frankfurt und Reifenberg kidnappt und ermordet Friedrich von Reifenberg alias der Lange von Eschbach den Schultheißensohn von Niedererlenbach, indem er den Gefangenen an einen Baum bindet und mit Moos erstickt. Friedrich von Reifenberg wird vom mainzer Erzbischof Konrad III von Daun gefangen. - Das frankfurter Leinwandhaus wird statt als Depot auch als Tanzort und als Gefängnis für Schuldner, Untersuchungs- und Strafgefangene, auch mit milderen Formen der Folter, später auch für Geisteskranke genutzt. - Königstein fällt an Gottfried VII von Eppstein (St) und Eberhard von Eppstein (St). - Die kölner Bürger beschweren sich beim kriegerischen kölner Erzbischof Dietrich von Moers über die Disziplinlosigkeit des Klerus, katastrophale Gottesdienste und die Händler, die sich im Dom einmieten und ihn zu einer Markthalle umfunktionieren. - Der würzburger Bischof Johann II von Brunn verbündet sich mit den Städten Fulda und Hersfeld und Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (17) gegen die Ganerben von der Tann. - Der sächsische Kurfürst Rudolf III wird von König Sigismund von Luxemburg (St) (51) nach Böhmen gesandt um dort für Ruhe zu sorgen und auf dem Weg dorthin mit Gift ermordet. - Der abgesetzte Papst Johannes XXIII wird begnadigt, freigelassen und stirbt 49 jährig. - Salpeterregal. - Die Stadt Grünberg richtet eine zentrale Wasserversorgung ein. - Johann von Kleve I wird geboren und verbringt seine Kindheit und Jugend am brüsseler Hof von seinem Onkel Herzog Philipp III von Burgund der Gute. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) und Graf Johann V von Sponheim Starkenburg (St) teilen sich die innere Burg Neu-Baumburg. - Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) vermittelt erfolgreich die verhängnisvolle Ehe von Herzog Johann IV von Brabant und dessen Cousine Jakobäa von Wittelsbach Straubing Holland (St) (19) . - In der Nikolaikirche in Frankfurt wird ein Mord begangen. - Die Stadt Hanau ist von mainzer Beamten besetzt. Hanauer Bürger wollen sie vertragsgemäß nach dem Tod von Ulrich V von Hanau (St) loswerden. Ein militärischer mainzer Handstreich wird erfolgreich vereitelt, Hanau von der mainzer Besatzung befreit und dem rechtmäßigen Herrn Reinhard II von Hanau (St) übergeben. - Der neue mainzer Erzbischofs Konrad von Daun (St), der auf Burg Ehrenfels gewählt wird, da die mainzer Bürger dem Klerus gegenüber feindlich eingestellt sind, beginnt sein Amt mit Forderungen gegen Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (17) und vertreibt den fuldaer Fürstabt Johann von Merlau, der zu Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (17) flieht. - Phillip von Virneburg erheiratet mit Katharina von Saffenberg Teile der Grafschaft Neuenahr und die Herrschaft Saffenberg. - Das Amt des Landvogtes der Wetterau wird nicht mehr besetzt. - Der châloner Bischof Ludwig von Bar (49) verheiratet seinen Großneffen René von Anjou mit Isabella von Lothringen. - Die deutsche Königin Barbara von Cilli (St) ist Astrologin und Alchemistin, geht fremd und zeigt offen die zerrütteten Verhältnisse, wird von ihrem Mann König Sigismund von Luxemburg (St) (51) gedemütigt indem sie mit ihrer Tochter auf einen ärmlichen Bauernhof verbannt wird. König Sigismund von Luxemburg (St) (51) verweigert ihr die Anwesenheit bei der Krönung ihres Mannes zum König von Böhmen. - Der päpstliche Legat und Kardinal Pierre d'Ailly sagt in Avignon das Weltende zuerst für 16 92 und später bis 17 89 voraus. - Der mainzer Domherr Eberhard vom Stein stirbt. - In Koblenz wird das Tanz- und Kaufhaus auf der Stadtmauer zur Mosel hin erbaut. - In einem deutschsprachigen Manuskript aus der Werkstatt von 14 18 nennt sich der Schreiber Hans Coler selbst und bittet die Leser ihn in ihre Gebete miteinzuschließen. - Peter von Udenheim ist mainzer Domscholaster. - Johann von Bibra, Schenk Dietrich von Erbach und Gerhard von Kramberg sind mainzer Domherren. - In Hahnstätten wird ein neuer eigener Gerichtsbezirk gebildet. 

1418 Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (32) versucht das Schloß Katzenelnbogen mit Zubehör von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) zurückzugewinnen, worüber es in den nächsten Jahren zu ernsten Auseinandersetzungen zwischen beiden kommt.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erhält vom kölner Erzbischof Dietrich von Moers eine jährliche Rente aus dem Bonner Zoll.

Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) stirbt bei einem Angriff auf St Goar während des Kriegszuges gegen die Stadt Köln, wegen deren Weinzoll und des Baus von Wassermühlen, auf Burg Maus an einem Schlaganfall, damit stirbt das Geschlecht der Falkensteiner aus. Das Erbe geht an die Herren von Eppstein (Königstein), die Grafen von Solms (Münzenberg, Lich, Wölfersheim, Södel, Hungen, Laubach und Butzbach) und davon an Isenburg-Büdingen, (Langen, Sprendlingen) mit Burg Hayn (Diether von Isenburg I - Büdingen (St) oo Elisabeth von Solms (St)) , die noch Werners Schwester als Wohnsitz wählt, und ein kleiner Teil an die Grafen von Sayn und die Grafen von Virneburg. - Burgund strebt nach einem unabhängigen Königreich. - Heinrich der Seefahrer initiiert portugiesische Entdeckungsreisen. - Der frankfurter Wechsel, der Wessil, wird aufgegeben. - Der französische König Karl VII verbündet sich mit den Armagnaken, die aber nach 1.000 Opfern aus Paris vertrieben werden. - Aus dem Erbe des trierer Erzbischofs Graf Werner III von Falkenstein (St) erhält Solms-Braunfels die Orte Münzenberg, Lich, Wölfersheim, Södel, Hungen, Laubach und Butzbach. Anna von Sayn (St) und Diether von Isenburg Büdingen (St) teilen sich den gemeinsam verwalteten Besitz Burg Hayn, Langen, Offenbach und den Wildbann Dreieich. - Peter von Solms beginnt eine Fehde gegen Frankfurt. - Der neue trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain und Onkel des verstorbenen trierer Erzbischofs Werner III von Falkenstein (St) bestätigt der Stadt Limburg an der Lahn ihre Stadtrechte. - Die darmstädter Turmwächter blasen das große Horn, Posaunen oder Zinken (Zinkblashörner). - Siegfried von Runkel (St) schwört trotz des Todes seines Vaters Dietrich von Runkel (St) während der Gefangenschaft in der Burg Friedberg Eberhard von Eppstein (St) Urfehde. - Burg Abenheim wird erbaut. - Die Stadt Kreuznach erhält Jahrmarkt, Münze und Juden. - Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht erobert Paris. Während der neue Kronprinz Karl VII fliehen kann kommt sein Kommandant Graf Bernhard von Armagnac ums Leben. - Graf Adolf II von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (32). - Graf Johann II von Ziegenhain und Gottfried von Ziegenhain (St) verkauften die Hälfte der Burg Lißberg an Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (16). - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (50) verleiht Graf Albrecht von Hohenlohe (St) die unumschränkte Gerichtshoheit für sein gesamtes Territorium. - Auf der Sauerburg gibt es 3 Steinbüchsen aus Messing und Eisen, 4 Kammerbüchsen 2 Hakenbüchsen 2 Vögler (Hinterlader Kammerbüchse) 19 kleine Handbüchsen 2 Lotbüchsen ( Bleibüchsen) und 40 Armbrüste. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) läßt frei im Mittelschiff des Mainzer Doms eine Grabkapelle errichten. - Die Herbergen in Konstanz bieten ihren Gästen einen Tisch, Tischtücher und Betttücher, die 14-tägig gewechselt werden, Kopfkissen, Federkissen, Töpfe, Kessel, Kannen und einen Unterstand für die Pferde. - Das Buch De imitatione Christi wird anonym verbreitet und wird meistverbreitetes Werk nach der Bibel. - Die bayrisch-ingolstädter Prinzessin Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St), wird von ihrem Verbündeten dem burgunder Herzog Johann Ohnefurcht gefangen gehalten. Der Graf von Armagnac bringt sie in Sicherheit. - Tanzwut (Es wird von einer Drogenvergiftung ausgegangen). - Johann von der Leyen wird trierer Rat und Amtmann in Cochem. - Diether von Isenburg I - Büdingen (St) wird Mitglied in der Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - Benigne von Bellersheim ist Äbtissin in Kloster Patershausen. - Die solmser Erben der Burg Münzenberg verzichten dort zu wohnen und beziehen einen Gutshof südlich der Burg. - Ritter Dam Knebel von Katzenelnbogen erscheint im Karmeliterkloster Schwarz-Kloster Kreuznach. - Johann Wais von Fauerbach wird mainzer Domdekan. - Eberhard von Stein III ist ist mainzer Domscholaster. - Otto von Falkenberg ist mainzer Domkantor. - Philipp von Kronberg, Heinrich von Merlau genannt Böhm, Johann Flach von Schwarzenberg, Raban von Helmstadt und Raban von Liebenstein sind mainzer Domherren.

1417 Wetter: Jahresbeginn mit anhaltend strengem Winter. Hochwasser in Nürnberg. - Großes Ritterturnier in Frankfurt. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (48) belehnt Herzog Adolf von Berg gegen Kardinal Ludwig von Bar mit dem Herzogtum Bar und Pont a Mousson. - Herzog Adolf von Berg wird von Graf Philipp von Nassau -Weilburg-Saarbrücken (St). - Durch den Tod der letzten Gräfin von Sponheim und Vianden, Marie (St), gelangt ihr Erbe in den Besitz der Grafschaft Vianden. - Dauphin Karl VII, der Siegreiche, späterer König von Frankreich lässt als 14-jähriger seine Mutter, ehemalige wittelsbacher Prinzessin von Bayern vom Hof verbannen und stellt sie in Tours unter Arrest. - Das Konzil von Konstanz erklärt alle drei Päpste für abgesetzt, beendet mit der Wahl Martin V, der das Papsttum stärkt und Pogrome verbietet, das abendländische Schisma. Die Wahl ist die einzige eines Papstes auf deutschem Boden. - Die Burgunder fallen in Paris ein und besetzen es. Der 16-jährige Thronfolger wird von Graf von Armagnac gerettet, seine ungeliebte Mutter bleibt und verbündet sich mit dem Feind. - Die Grafschaft Sponheim wird nach fast 200 Jahren wieder in einer Hand vereint. - Teilung der Kauzenburg zwischen den Sponheimer Grafen und dem Kurfürsten und Pfalzgrafen Ludwig von Wittelsbach III (St) (39). - Die Reichsstadt Heilbronn verbündet sich mit Kurpfalz. - Die Land- und Markgrafen Friedrich IV, Wilhelm II und Friedrich der Jüngere von Thüringen und Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (15) schließen einen Frieden auf weitere drei Jahre. - Der wohlhabende mainzer Fernkaufmann und Mitglied des Weiten und Neuen mainzer Rates Gerwin van Brickelveld stirbt und hinterlässt umfangreichen Rentenbesitz in Dortmund und Oberwesel. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) verpfändet Königstein an Ritter Friedrich von Stein. - Teilung der kreuznacher Kauzenburg zwischen den Sponheimer Grafen (St) und dem Kurfürsten und Pfalzgrafen Ludwig von Wittelsbach III (St) (39). - Philipp von Hanau I-Lichtenberg, der Jüngere (St) wird in Windecken geboren. - Mit. dem Tod von Gräfin Elisabeth von Sponheim (St) fällt die Stadt Kastellaun an die hintere Grafschaft Sponheim. - Der sponheimer Abt Bernhard wird mit allen anderen Dominikanern zum Konzil nach Konstanz zitiert und gibt für die Reise mit Diener 50 Gulden aus. Nach seiner Rückkehr schafft er es die Mönche dazu zu bewegen in geweihten Räume keine Prostituierten mehr mitzunehmen und verliert ein Auge beim wütenden Fällen eines Kirschbaums im Klosterhof unter dem sich die Mönche mit Prostituierten herumtreiben. Da die Mönche sich nicht unterordnen verlässt der Abt sein Kloster und lebt in den Städten Bingen, Kreuznach und Trarbach. - Herzog Johann von Wittelsbach III von Bayern, Straubing-Holland (St), heiratet eine Nichte des Königs und entfaltete in seiner niederländischen Residenz Den Haag ein reiches höfisches Leben. - Äbtissin Adelheid von Reifenberg stirbt in Kloster Thron. - Die bayrisch-ingolstädter Prinzessin Isabeau von Wittelsbach von Bayerh (St), verbündet sich mit ihrem Verleumder dem burgunder Herzog Johann Ohnefurcht und legitimiert seinen Herrschaftsanspruch. - Herzog Wilhlem von Wittelsbach II -Straubing -Holland (St) stirbt an den Folgen eines Hundebisses und hinterläßt die Erbtochter Jakobäa (St) (16), die sich gegen die Erbsnsprüchen ihres Onkels Herzog Johann von Wittelsbach III von Bayern, Straubing-Holland (St) wehren muss. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (48) erläßt ein Handelsverbot gegen Venedig. - In der Grube Hamberg bei Siegen wird Eisenerz abgebaut. - Kloster Dierstein wird nur noch als Jungfrauenstift bezeichnet.

1416 Weistum über die im Falle eines Krieges der Herrschaft Katzenelnbogen zu Kriegsdiensten verpflichteten 24 Dörfer im Einrich.

Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (48) versucht im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich zu vermitteln. König Sigismund von Luxemburg (St) (48) schließt ein Waffenbündnis mit England gegen Frankreich im Vertrag von Canterbury und unterstützt dabei den Herzog Adolf von Berg gegen Kardinal Ludwig von Bar. - Der heiliggesprochene italienische Wanderprediger und spätere päpstliche Inquisitor Johannes Capistranus startet feurige Reden gegen die Ungläubigen, Juden und die Prunksucht auch in Deutschland. - Al-Kasi entdeckt und beschreibt das Planetenäquatorium. - Nikolaus Krebs von Kues studiert in Heidelberg. - Der Edle Johann von Sayn, Graf von Wittgenstein, hat von Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (14) das Schloß Eysschensteyn zu Lehen empfangen. - Vertrag zwischen Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (14) und dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) über den Gehorsam der Geistlichkeit nach Aufhebung des Schismas. - Augsburg erhält eine Straßenpflasterung. - Die Grafen von Salm in den Ardennen sterben aus und vererben an Johann von Reifferscheid V. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) verleiht den Metzgern von Limburg an der Lahn die Zunftrechte und die limburger Tuchmacher eröffnen eine ständiges Lagerhaus in Zürich. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) lässt die neuen frankfurter Warten im Wildbann Dreieichü zerstören. - Nach dem Tod von Graf Johann von Nassau Dillenburg I (St) erbt der bereits 54 jährige Graf Adolf von Nassau-Dillenburg (St) (54) die Regierung. - Burg Argenschwang kommt in den Besitz der Herren von der Leyen. - Graf Adolf von Kleve wird auf dem Konzil in Konstanz zum Herzog erhoben. - Philipp von Isenburg Grenzau (St) verkauft seine Dörfer Niederwallmenach und Reitzenhain an Graf Philipp von Nassau-Saarbrücken (St), seine Rechte in Niederwallmenach an Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). - Graf Heinrich von Weilnau (St) und Schenk Eberhard von Erbach fordern vergeblich Graf Johann II von Ziegenhain und seinen Bruder Gottfried von Ziegenhain (St) auf , die eroberte rodensteiner Burg Lißberg zurückzugeben und Hermann von Rodenstein und Lißberg und seine Kinder freizulassen. - Der hessische Adel fällt aus Rache für ständige Übergriffe in die Grafschaft Nassau ein und verwütet das Dillgebiet. Graf Johann von Nassau (St), der Hübner, zieht mit einem zahlenmäßig doppelt so starken Heer (in Wetzlar oder Herborn) in der Stippach gegen die Hessen um den fünfjährigen Landgrafen und sich aus einem vermeintlichen Hinterhalt durch ein Trompetensignal ausgelöst ungeschickt zurück, woduch sein Heer vernichtet wird und die gefangen nassauer Adeligen in den Türmen von Burg Königsberg (ehem solmsisch), Blankenstein, Biedenkopf und Marburg inhaftiert werden. Der unglückliche nassauer Kundschafter Fritz Galgenholz ist Söldner aus Hessen. - Der kurpfälzer Erbtruchsess Herr Friederich von Scharfeneck stirbt nach sein Bruder Herrmann von Scharfeneck kinderlos womit das Geschlecht ausstirbt. - Peter zum Paradies, der Sohn von Siegfrid vom Paradies, schenkt dem frankfurter Liebfrauenstift ein vergoldetes Kruzifix mit Edelsteinen, drei Saphiren, drei Diamanten und großen Perlen. - Der illegitime Herzog, der châloner Bischof Ludwig von Bar (45) gründet zur Unterstützung seiner Erbschaft Lothringen gegen Herzog Adolf von Berg die Adelsgesellschaft vom Vom Weißen Windspiel. - Die frankfurter Patrizier- und Tuchgroßhändlertochter Lisa von Neuhaus geht nach dem Tod ihres Mannes ins Kloster. Ihre Schwester ist Nonne in Kloster Altenberg. - Der mit Heilwich von Haiger verheiratete kronberger Amtmann und westerburger Vogt Gerhard von Schönborn (--) stirbt. - Der frankfurter Patrizier Heinrich Welder wird frankfurter Syndicus. - Der Orden zum Windspiel wird von Jardubak zbd Herzog Ludwig von Bar gegründet. - Ein kleiner Teil von Burg Gutenberg und das Dorf Weithersheim werden von Gräfin Elisabeth von Sponheim und Vianden (St) ihrem Schwager Kurfürst Ludwig von Wittelsbach III von der Pfalz der Bärtige (St) übertragen. - Johann von Lewenstein alias Löwenstein ist mainzer Domherr.

1415 Der Prozess gegen den Reformer Jan Hus findet im Münster von Konstanz statt. Er wird in der Altstadt in der Straße Zum Hussenstein auf dem Scheiterhaufen verbrannt und die Asche in den Rhein geworfen. - Wegen der Wolfsplage wagen sich die frankfurter Feldschützen nicht in die Weinberge des frankfurter Nordends. Frankfurts Dombau wird mit der Fertigstellung des Turms beendet. - Johannes von Gmunden gibt astronomische Daten für jeweils 19 Jahre im Holztafeldruck heraus. - Der venzianische Kaufmann Niccolo dei Conti beginnt seine Reise nach Damaskus, Bagdad, Ormus, Indien, Ceylon, Sumatra, Bangkok und lässt sie als De varietate fortunae herausgeben. - Der mögliche Thronanwärter und englische Graf Richard von Conisburg gesteht dem englischen König Heinrich V, vor dessen Aufbruch nach Frankreich seinen Verrat und wird enthauptet. - Das vom deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (47) einberufene Konzil von Konstanz setzt alle Päpste ab und und ernennt als neuen Papst Martin V. Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (47) lässt Papst Johannes XXIII, der verkleidet aus Konstanz flieht, in Freiburg im Breisgau gefangen nehmen und Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (37) übergeben, der ihn bis zu seiner Begnadigung 14 19 zunächst in Heidelberg und 14 18 nach Lösegeldzahlungen auf Burg Eichelsheim bei Mannheim gefangen hält. - Burg Braunfels wird solmser Residenz da Solms-Burgsolms mit Johann VI von Solms (St) verheiratet mit Wildgräfin Agnes von Kirburg, im Mannesstamme ausstirbt. - Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus (ab 15 62 Frankfurter Dom) erhält einen Turm. - Der frankfurter Hauptmann Bechtram von Vilbel nimmt einen reifenberger Ritter während der Kirchmesse gefangen und bringt ihn nach Bonames. - Das Amt des Landvogtes der Wetterau wird wegen der Verpfändung der Reichsstädte Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen nicht mehr besetzt. - Der Steinmetzmeister Jacob von Cölln wird zum Bau des frankfurter Römers um Rat gefragt. - Emmerich von Heppenheft ist Dienstmann des mainzer Erzbischofs Johann II von Nassau (St). - Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht und sein Sohn Philipp von Burgund III der Gute nehmen an der Schlacht von Azincourt nicht teil. In der Schlacht von Azincourt wird ein zahlenmäßig überlegenes Heer des geisteskranken französischen Königs von englischen Berufsinvasionstruppen vernichtet und fast alle Gefangenen ermordet. Der Bruder des burgunder Herzog Johann Ohnefurcht, Anton von Burgund (St), der Bruder von Karl von Lothringen, Graf Ferry von Vaudemont und Eduard III von Bar fallen. Der châloner Bischof Ludwig von Bar (45) beansprucht illegitim als Erbe den Herzogtitel von Lothringen und obwohl er nicht in den weltlichen Stand zurücktreten darf und beginnt einen Krieg bis 14 19. - Die Habsburger fallen beim deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (47) in Ungnade. - Graf Johann II von Ziegenhain und sein Bruder Gottfried von Ziegenhain besetzten gewaltsam die rodensteiner Burg Lißberg, ein schon 13 96 mit dem Tod von Friedrich von Lißberg heimgefallenes Lehen und dass Johann von Rodenstein, ein Vetter Friedrichs, sie unrechtmäßig in Besitz genommen habe. Die Reichsacht führt zu einem erneuten Eroberung Lißbergs durch Hermann von Rodenstein, doch Graf Johann II von Ziegenhain und sein Bruder Gottfried von Ziegenhain (St) lassen sich nicht abhalten die rodensteiner Burg Lißberg, erneut zu erobern und dabei Hermann von Rodenstein und seine Kinder gefangenzunehmen. - Graf Johann von Nassau (St), der Hübner, fängt den hessischen Landhofmeister Ritter Rietesel. - Graf Dietrich von Sayn I (St) wird in Altenkirchen geboren. - Der wormser Kämmerer Johann von Dalberg Ritter im Dienste der Pfalzgrafen; Burgmann in Oppenheim, stirbt. - Der mainzer Erzbischofs Johann II von Nassau  (St) wird auf dem Konzil von Konstanz mit den Worten Er sei wert verbrannt zu werden vom Patriarch von Konstantinopel beleidigt, reist sofort ab und fährt sofort mit dem Schiff von Schaffhausen zurück nach Mainz. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) wird Landvogt in der Wetterau. - Das Stundenbuch der Herzogin Maria von Geldern, Ehrenjungfer von Valentina Visconti (St), entsteht. - Philipp Flach von Schwarzenberg ist mainzer Domkustos. - Johann Wais von Fauerbach ist mainzer Domscholaster. - Johann von Reifenberg und Eberhard Mönch von Rosenberg sind mainzer Domherren.

1414 Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ist bei der Krönung von König Sigismund von Luxemburg (St) (46) in Aachen zugegen.

Graf Philipp von Nassau I Weilburg Saarbrücken (St), ist bei der Krönung anwesend. - Die Sachsenhäuser Warte in Frankfurt wird gebaut. - Graf Simon III von Sponheim Vianden (St) stirbt ohne männlichen Erben. - Langen brennt beim Streit zwischen Frankfurt und dem Besitzer, dem trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) ab. - Der Rest der Burg Virneburg geht an den trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St). - Das Englisches Unterhaus erlangt Gleichberechtigung mit dem Oberhaus. - 2. Reformkonzil beendet Schisma und verurteilt Hus. - An die alte Pfalzkapelle in Aachen wird eine Chorhalle, das Glashaus von Aachen mit den größten jemals errichteten gotischen Fenstern angebaut und eingeweiht. - Graf Johann von Nasssau d. Ä. von Dillenburg, Graf Adolf von Nassau, sein Sohn, und seine Brüder empfangen das hessische Lehen Herborn und Burg Wallenfels. - Alle thüringer Grafen und Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (12)beenden ihre Fehde. - Die Zünfte in Marburg: Wollenweber, Fleischhauer, Bäcker, Schuster, Schneider, Gerber, Krämer, Kleinhändler, Böttcher, Kannengießer, Spengler und Leineweber. - Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (12) besitzt zwischen Schwarzenberg und Melsungen einen Tiergarten. - Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (12) schenkt seinem Pfeifer und Hofgesinde Heinz Tempel ein Haus in der Stadt Kassel am Steinweg. - In Selbold führt Hauptmann Werner von Hirzenhain eine Fehde gegen Frankfurt, wird schwer verwundet, gefangen genommen und erhält harte Sühnebedingungen. - Frankfurt baut eine Warte im Wildbann Dreieich und zieht den Zorn des trierer Erzbischofs Werner III von Falkenstein (St) auf sich. - Der sonderbare und letzte männliche Nachkomme der Familie Sponheim, Graf Johann V von Sponheim-Starkenburg (St), der sich mit schwarzer Kunst und zwielichtigen Projekten beschäftigt, übernimmt die Regierung der hinteren Grafschaft Sponheim. - Belagerung von Friesack in Brandenburg. - Der französische Graf Bernard d’Armagnac und Führer der Armagnacs macht sich zum Diktator von Paris. - Die kölner Ministerialenfamilie von Ritter Friederich von Pattberg muss ihre Herrschaft an die Grafen von Waldeck abtreten. Die Korbacher brennen die Stadt Padberg nieder. - Graf Johann II von Ziegenhain und Gottfried von Ziegenhain werden wegen ihrer Verwicklung in eine heftige Fehde mit Siegfried von Ferkenhausen mit der Reichsacht belegt. - Herzog Ernst von Habsburg - Innerösterreich, der Eiserne (St) wird bei seiner Palästinafahrt in Jerusalem zum Grabesritter geschlagen. - In Nassau dient der Graue Turm als Gefängnis und Folterkammer und ist im Besitz der nassauer Grafen. - Der Ehemann von Agnes von Kolling, aufgewachsen auf Burg Hauenstein, Eberhard von Krombach wird in Frankfurt bei einem Ritterturnier zum Ritter geschlagen. - Burgmannen von Gelnhausen befehden Städte und Fürsten für eine Wiedergutmachung für die Zerstörung ihrer Burgen durch König Ruprecht von Wittelsbach (St) (54) im Krieg von 14 04. - Dietrich IV von Runkel (St) ist Erbamtmann in Andernach. - In Frankfurt werden in der Domkirche bis 14 24 Spielkarten verkauft. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (46) lässt in Frankfurt im Kaisersaal die Quaternionen der Reichsverfassung als Wandbildnis schaffen. - Die frankfurter Fischerzunft hat das Recht auf dem Main von Mainz bis Aschaffenburg zu fischen. - Bei der Bestätigung der Kurwürde des rheinischen Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach (St) regelt König Sigismund von Luxemburg (St) (45) auch die Erbfolge, die der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St), der kölner Erzbischof Dietrich von Moers, der sächsische Herzog Rudolf von Sachsen, Herzog Rainald von Jülich, der mit Elisabeth von Wittelsbach  Bayern (St) verheiratete nürnberger Burggraf Friedrich VI von Zollern (St), der passauer Bischof  Georg von xxx, der würzburger Bischof Johann von xxx, der speyerer Bischof Raban von xxx; Graf Adolf von Kleve, der mit Beatrix von Baden (St) verheiratete Graf Emicho von Leiningen (St), der mit der Grafentochter Margarethe von Nassau Saarbrücken (St) verheiratete Graf Friedrich von Veldenz (St), Graf Johann von Katzenelnbogen (St), Graf Johann von Wertheim und Graf Thomas von Rieneck bezeugen. - Markward von Praunheim und Peter Echter von Mespelbrunn sind mainzer Domherren. - Philipp von Kronberg (21) nimmt an einem Ritterturnier zur Fastnach in Wiesbaden und zu Martini im November in Boppard teil.

1413 Eberhard von Heusenstamm verkauft seinen Besitz in mehreren Orten der Obergrafschaft mit seinem Anteil an der Gerauer Mark an Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). Schwere Fehde mit Reinhard II von Westerburg (St) im Westerwald.

Wetter: Hochwasserkatastrophe in Nürnberg. - In Würzburg überrascht das Hochwasser die Menschen in der Nacht. - Die Galluswarte in Frankfurt wird gebaut. - Hungerkraalle in Mainz zwingen die Patrizierfamilien die Stadt zu verlassen. - Der auch an Epilepsie erkrankte englische König Heinrich IV stribt an Lepra. - Die französischen Prinzen stellen sich geschlossen gegen den Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht. Herzog Ludwig II schickt die Ehefrau Katharina von Burgund seines Sohnes Ludwig III zurück zum Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht und lässt ihn erneut heiraten. - Jan Hus predikt auf tschechisch gegen den Ablass und fordert eine nichthierarchische Struktur der Kirche, in der nur Christus das Oberhaupt sein kann. - Landgraf Ludwig von Hessen I (St) bestätigt und bekräftigt die Übereinkunft seines Vaters Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (72) mit Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St), daß er dessen Tochter Johanna zur Frau nehmen soll und will. - Nach dem Tod von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (72) beginnen nassauer Aggressionen. - Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (11) versichert der Stadt Allendorf das Salzwerk in den Sooden und den Pfännern ihre Rechte. - Beim Pulvermachen explodieren in Kassel drei Tonnen Pulver mit einem Todesopfer. - Das bickenbacher Hauskloster Heiligenberg wird geschlossen. - Giovanni di Bicci de Medici wird Bankier des Papstes Johannes XXIII. - Acht frankfurter Diener geraten beim Versuch Conz Tode zu fangen in katzenelnbogener Gefangenschaft. - Der Goldschmied Jacob Helmann zieht von Orsoy nach Köln und legt dort ein Heimatzeugnis für seine Rechtschaffenheit vor. - Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht triumphiert in Paris und löst dadurch eine Gegenbewegung aus, die ihn zwingt aus Paris zu fliehen. Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) wird von König Sigismund von Luxemburg (St) (45) zum Hauptmann der luxemburger Ritterschaft ernannt. - Die deutschen Städtebünde schaffen die Brakteat-Umtauschaktionen ab und führen den Ewigen Pfennig ein, einer wie ehemals üblichen dickeren doppelseitig geprägten Münze. - Herzog Ludwig von Anjou verlobt seine Tochter mit dem französischen Thronfolger. Yolande von Bar ist ihre Urgroßmutter. - Katharina von Reifenberg stirbt in Kloster Klarenthal. - Gerhard III von Schönborn (--) nennt sich Gerhard III von Westerburg und sein Bruder Philipp von Schönborn (--) wird 14 30 mainzer Domherr. - Der Anführer der Flegler Ritter Friedrich von Heldrungen wird von einem Köhler erschlagen. - Otto von der Spor ist mainzer Domherr.

1412 Graf Johann IV von Katzenelnbogen vergleicht sich wegen seiner Mannlehnsforderungen mit dem Herzog von Jülich und Geldern gegen Anweisung jährlicher Einkünfte aus dem Rheinzoll zu Lobith Der letzten Zollstelle vor dem offenen Meer.

Erstes Auftauchen von Sinti und Roma in Frankfurt, die sich als Pilger aus Klein-Ägypten ausgeben um an Almosen der Stadt zu kommen. - Pest in Heidelberg. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) verleiht den Wollwebern oder Tuchmachern von Limburg an der Lahn die Zunftrechte. - Der frankfurter Rat wehrt sich gegen Fehdeerklärungen von Graf Alf von Nassau Diez und bestürmt Burg Camberg und danach Burg Reifenberg. - Die Funktion einer Zollburg wird von Stolzenfels auf Burg Kunostein übertragen. - Willem de Vrieze, der Mann der Gastwirtstochter Marguerite de Risoir in Hall wird hingerichtet. Sie ist die illegitime Enkelin von Herzog Philipp II des Kühnen von Burgund. - Die Armagnacs verbünden sich kurzfristig mit dem englischen König, der dies bedauerlich für die Armagnacs als willkommene Einladung zum Einmarsch sieht. Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht kauft sich in der pariser Bürgerschaft die gut organisierten Metzger und kleinen Handwerker mit Geld und Wein und der Rückgabe ihrer Privilegien. - Der Rheinzoll wird von Kapellen nach Engers verlegt. - Elisabeth Schelris wird bis 14 45 Äbtissin von Kloster Himmelthal bei Aschaffenburg. Sie verkauft dabei zahlreiche Klostergüter um ihren luxuriösen Lebensstil zu finanzieren. - Graf Philipp von Nassau I Weilburg Saarbrücken (St) wird mit Elisabeth von Lothringen (St) (16) mit einer Aussteuer von 10.000 Gulden verlobt. Die Heirat von Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) mit Elisabeth von Lothringen (St) (16) soll ein Brückenschlag zwischen den rivalisierenden Parteien Orleans-Bar und Burgund -Lothringen sein. - Der wormser Bischof Johann von Fleckenstein beansprucht in der wormser Residenz Ladenburg für die Pfarrkirche einen zweiten Turm, da es ihm als Bischof zustünde. Er will einen Dom. - Im Harz fordern die Flegler die gerechte Verteilung von Gütern und die Abschaffung von Steuern und Fronen unter der Führung von Ritter Friedrich von Heldrungen. Burg Heldrungen wird vom thüringer Feldhauptmann eingenommen und die Anführer zu Tode gegeißelt. - Wilhelm Knebel von Katzenelnbogen ist im Besitz von Burg Dill, da sein Vater Ritter Otto Knebel von Katzenelnbogen Graf Johann V von Sponheim (St) 1.400 Gulden geliehen hatte. - Richard von Kleen alias Cleen ist mainzer Domherr. - Philipp von Kronberg (19) nimmt an einem Ritterturnier nach Ostern in Landau in der Pfalz teil.

1411 Sicherungsmaßnahmen von Herzog Anton von Brabant (St) und der Städte Brüssel, Löwen, St Trond und Frankfurt gegen katzenelnbogener Angriffe auf die brabantische Messekaufleute mit Ziel Frankfurt. Sühne und Einigung zwischen Hessen, Katzenelnbogen und Nassau.

Nach dem Mord mit Gift an seinem Onkels Jobst von Mähren (St) wird der ungarische König und brandenburger Kurfürst Sigismund von Luxemburg (St) (43) deutscher König. - Die frankfurter Gerichtsbarkeit geht vom mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (51) auf den Rat der Stadt Frankfurt über. - Der Vitztum Hamann Echter belagert mit 500 Pferden die Stadt Gelnhausen, Er will Wiedergutmachung für die Zerstörung der Burg Tannenberg. - Ritterturnier in Mainz. - Die Medici eröffnen in Konstanz ihre erste deutsche Filiale während des Konzils. - Gründung der ersten schottischen Universität St Andrews. - In Rom wird ein 43-jähriger Militionär zu Papst Johannes XXIII. - Trotz Zollkrieg zwischen der Messestadt Frankfurt und Straßburg werden auf der Messe Frankfurt 2.100.000 Liter Elsässer Wein auf etwa 120 Schiffen aus Straßburg umgesetzt. - Das Herzogtum Luxemburg gerät unter die Pfandschaft des Herzogs von Burgund Johanns Ohnefurcht. - In Straßburg wird eine Organisation der Bettler gegründet, die denen der Zünfte ähnelt. Betteln ist nicht nur eine legitime Erwerbsmöglichkeit, sondern Almosen zu geben ist eine Möglichkeit sich seiner Sünden zu entledigen und dadurch, dass sich der Bettler der Verachtung der Gesellschaft aussetzt erzielt dieser ein religös-moralisches Ansehen, das ihn über alle anderen Stände erhebt. - Vertrag zwischen Landgraf Hermann II von Hessen (St) (70) und dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (44). - Philipp von Reifenberg beraubt frankfurter Bürger, verbrennt frankfurter Eigentum und bekämpft gemeinsam mit der Stadt Friedberg die kronberger Raubritter. - Die Briefboten des mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (51) müssen auf den mainz-frankfurter Marktschiffen keinen Fahrpreis bezahlen. - Die Ganerben von Neu-Falkenstein, Kronberg und Hattstein schließen einen Burgfrieden für Neu-Falkenstein. - Schenk Philipp von Erbach befehdet Gottfried VII von Eppstein (St) und Eberhard von Eppstein (St). - Beim Bau eines Turmes beim kölner Rathaus werden die alten Maße der Zünfte gegen die neuen der Patrizier-Geschlechter wieder eingeführt. - Burg Hattenheim fällt in das Eigentum der Freiherrn Langwerth von Simmern. - Mit Johann II von Brunn wird ein elsäßer und nicht heimischer Adeliger Fürstbischof in Würzburg und führt dort ein luxuriöses und weltliches Leben mit vielen Frauen. - Anna von Kronberg heiratet Eberhard von Eppstein (St), die erste kronberger Heirat mit einem einflußreichen Geschlecht. - Der Patrizier Engel Brun von Brunfels alias Braun von Braunfels ist frankfurter Ratsmitglied. - Der frankfurter Henne Wyle wird trotz solmschen Geleits bei Wölfersheim von Ulrich von Kronberg und Walter von Reifenberg beraubt. - Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht fällt mit einer Armee von 60.000 Männern in Paris ein und vernichtet die Truppen der Armagnacs vollständig. - Graf Emich VII von Leiningen Hartenburg (St) heiratet die 11jährige Markgräfin Beatrix von Baden (St) . - Die Brückenmühle an der Alten Brücke in Frankfurt wird erbaut. - Ein sponheimer abhängiger Geistlicher, vom Grafen erzogen und von Jugend an von ihm zur Schule geschickt und Schreiber des Grafen versucht vergeblich die Burg Grumbach in die Hände der Feinde des Grafen zu spielen. - Graf Johann V von Sponheim (St) bekriegt Konrad von Sickingen. - Die Schenkin Elisabeth von Erbach aus dem Hause Kronberg stirbt. - Gräfin Elisabeth von Hanau, geb als Elisabeth von Ziegenhain, trennt sich von ihrem Mann Graf Ulrich V von Hanau (St) und zieht mit ihren drei Töchtern in die Nachbarschaft von Kloster Klarenthal. - In Siegen gibt es 25 abgabenpflichtige Eisenerzhütten. - Ulrich von Bergheim kauft die Ruine Burg Alzenau. - Gerhard von Schönborn (--) ist Amtmann in Kronberg. - In Mainz bestehen die Patrizier gegenüber den Zünften auf ihre Steuer- und Zollfreiheit und 117 Patrizierfamilien verlassen aus Protest die Stadt, darunter auch die Gutenbergs. - Der Orden des Hopfens wird in Flandern vom burgunder Herzog Johann Ohnefurcht zur Ehrung des Hopfenanbaus, auch zur Förderung des Ansehens des Herzogs bei den Bauern und der Liebe zum Bier gestiftet und im Ausland als Bierorden belächelt. Der burgunder Herzog Johann Ohnefurcht ist Vortrinker der herzoglichen Trinkgesellschaft Gambrinus. - Die wild- und rheingräfliche Burg Brunkenstein wird zerstört und geschleift. - Einer der Maler des Stundenbuchs und persönlicher Diener von Herzog Johann von Berry Bruder Paul (24) verliebt sich in Gillette la Mercière (12). Gillette la Mercière (11) flüchtet zu Herzog Johann von Berry, da ihre Eltern den Kontakt verbieten. Trotz der durch den französischen König befohlenen Herausgabe des Mädchens heiraten die beiden. - Philipp von Helfenstein und Konrad Rau von Holzhausen sind mainzer Domherren. - Philipp von Kronberg (18) nimmt an einem Ritterturnier zu Ostern in Mainz, im Juni in Würzburg und um Martin im November in Frankfurt teil.

1410 Der trierer Dompropst Otto von Ziegenhain (30) bessert hierauf die trierer Lehen von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit 1000 Gulden.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) verbündet sich mit zahlreichen nassauischen und hessischen Herren gegen Graf Adolf von Nassau Diez (St) und dessen Bruder Junggraf Johann von Nassau und Graf Johann von Nassau dem Älteren.

Große Hochzeit auf Burg Rheinfels zu der 1.600 Schüsseln und 800 Krüge eingekauft werden (Klergins brude) (6079.26)

König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58) befiehlt seinen gelnhausener Burgmannen die Burg Gelnhausen zu renovieren. - Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58) stirbt auf Burg Landskron in Oppenheim. Sein Sohn Ludwig III von Wittelsbach von Wittelsbach von der Pfalz (St) (32) wird Haupterbe, Johann von Wittelsbach (St) (27) erhält Pfalz-Neumarkt, Stefan Pfalz-Simmern (St) (25) und Otto Pfalz-Mosbach. - Königssohn Stephan von der Pfalz in Simmern (St) (25) zieht von Meisenheim nach Zweibrücken heiratet die Erbtochter Anna von Veldenz und der Hälfte von Sponheim, macht Burg Simmern zu einer seiner Residenzen und wird der Zweibrücker genannt. - Der mährische Markgraf Jobst von Luxemburg (St) wird gegen Graf Sigismund von Luxemburg (St) (42) zum römisch deutschen König gewählt. - In der Schlacht von Tannenberg, der zweitgrößten mittelalterlichen Schlacht der Geschichte, erleidet der Deutschordensstaat eine wichtige Niederlage gegen das Königreich Polen. - Ein Jude namens Salman von St Goar ist Erbsohn des Magiers Abraham von Worms. - Ritterturnier in Mainz. - Bratwürste werden in der Untergrafschaft Katzenelnbogen zum ersten Mal erwähnt. - Johannes XXIII wird zum Papst gewählt obwohl er nicht einmal Priester sondern Offizier ist. Durch seinen engen Freund Giovanni di Bicci de Medici,wird das Bankhaus Medici zum offiziellen Bankhaus seiner Heiligkeit. - Chisdai Cresca spricht von einem unendlichen kosmischen Raum mit mehr als einer Welt und der Gleichartigkeit der kosmischen und irdischen Natur in Bezug auf Materie und Gesetzeswirkung - Kaffeeanbau gelangt von Äthiopien nach Arabien. - Im Liber de simplicibus zählt Benedetto Rinio 440 teils exotische Pflanzen für Ärzte, Apotheker und Kaufleute auf. - Peter d´Áilly veröffentlicht eine Weltkarte mit falschen Dimensionen nach Fernost, die Kolumbus zu seiner Reise animieren. - Auf der Hochzeit Karls von Orleans, Ludwigs Sohn und Nachfolger, mit der Tochter des Grafen Bernard VII. d’Armagnac formiert sich die Allianz der Armagnacs gegen den Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht . - Herzog Johann von Berry (jüngerer Königssohn) ist von der Buchmalerei der Brüder von Limburg so begeistert, das er den Bruder Paul zu seinem persönlichen Diener macht, ihm Juwelen und ein Haus bei seiner Residenz Bourges schenkt. Die Brüder beauftragt Herzog Johann von Berry das Stundenbuch, den berühmtesten mittelalterlichen französischen Kalender zu malen. - Der Pfalzgraf kauft Burg Fürstenberg von Kurköln. - Adolf II von Nassau Idstein (St) verpfändet seinen Teil an Sonnenberg an den Edelherrn Hennichen von Reifenberg. - Filippo Brunelleschi zeichnet Tafeln der Piazza San Giovanni perspektivisch. - Burg Trifels gehört zum wittelsbacher Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. - Henne von Hattstein ist Vogt von Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St). - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) verbündet sich mit Friedrich von Thüringen der Jüngere gegen Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (69). - Im Kriegsfall sollen beide Parteien 100 Mann mit Gleven stellen, 50 nach Eschwege und Sontra und 50 nach Heiligenstadt und Duderstadt. - Der frankfurter Dombaumeister Madern Gerthener baut die südliche Durchfahrt zum inneren Hof des Nürnberger Hofs in Frankfurt, der erst 14 85 aus dem Glauburghof, der ab 13 85 Nürnberg Hof heißt, und dem Schmidthof zusammengelegt wird und ein quer liegendes Gebäude mit einer Säulenhalle. Die Besitzer Herte Glauburg und seine Frau Guda Knoblauch lassen ihre Wappen, die ihrer Vorfahren und der Reichsstädte Frankfurt und Nürnberg in die Schlusssteine der Gewölbe einsetzen. - Philipp von Reifenberg beginnt eine Fehde gegen Frankfurt. - Burg Fürstenberg wird von der Pfalz endgültig erworben. - Graf Philipp VI von Falkenstein (St) stirbt kinderlos. Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) erbt. - Stefan von der Pfalz heiratet Gräfin Anna von Veldenz. - Lorenz von Heppenheft alias Grans von Heppenheft erhält von Graf Johann von Katzenelnbogen (St) ein Burglehen auf Burg Reichenberg. - Belagerung der Marienburg, Deutschritterorden wehrt Polen und Litauer ab. - Der pfälzer Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (32) belehnt die Edlen von Steinhausen mit Burg Neidenfels. - Matilda von Baden, die sponheimer Erbin, stirbt. - Johanna von Polanen (18) gebärt Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) (33) nach 7-jähriger Ehe seinen Thronfolger. - Graf Adold von Nassau Idstein (St) verpfändet seinen Teil von Burg Sonnenberg an den Edelherren Hennichen von Reifenberg und löst seinen Vetter Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) von dem Burgfrieden. - Im Streit um die Vorherrschaft in Friedberg erreichte der Burgvogt, daß König König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58) den Weiterbau des dreigeschossigen Nordturms und des anderthalbgeschossigen Südturms als Provokation zur Burg untersagt. In der Kirche wird mit dem Bau des Lettners begonnen. - Graf Heinrich VII von Waldeck ist Mitbegründer des Ritterbundes Zum Luchs. - In Vezelise findet ein Mirakelspiel über das Leben der Heiligen Agnes statt, bei dem Elisabeth von Lothringen (St) (15) 14 12 Gräfin Elisabeth von Nassau-Saarbrücken und ihre Mutter Margarete von Joinville anwesend ist.. - Der zweisprachige Graf Philipp von Nassau  Weilburg Saarbrücken (St) (32) setzt sich für Jobst von Mähren (St) als neuen deutschen König ein. - Der letzte Graf Hugo von Mömpelgard (St) wird bei der Zerstörung der Burg Oltigen durch einen Bauernaufstand ermordet. - Der Herr von Burg Hohlenfels Hildeger von Langenau (--) verkauft seinen Anteil an der Burg. Seine Tochter Agnes von Langenau (--) ist mit Ritter Johann Romilian von Kobern (--) und seine Tochter Elisabeth von Langenau (--) mit Johann von Einenburg, Herrn zu Landskron verheiratet. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) verbündet sich mit dem Ritterbund zum Luchs. - Graf Gerhard von Sayn (St) wird hochadeliges Mitglied in der eigentlich niederadeligen Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - Orgel in Oberwesel. - Der fuldaer Fürstabt Johann von Merlau verpfändet Burg Bingenheim an Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St). - Philipp von Kronberg nimmt bis 14 13 an 13 Turnieren zwischen Brüssel und Stuttgart teil. - Schweickhardt von Sickingen ist Oberhofmeister von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58). - In Prag wird eine astronomische Rathausuhr eingebaut. - Der Bischof von Cambrai Pierre d'Ailly schreibt sein astronomisches und geographisches Buch Imago Mundi, das Christoph Kolumbus als Grundlage dienen wird. - Rudolf von Gayling-Hauenstein ist Reichsschultheiß von Frankfurt. - Wilhelm von Nassau wird mainzer Dompropst. - Wilhelm von Nassau und Johann von Kronberg sind mainzer Domherren. - Philipp von Kronberg (17) nimmt an einem Turnier im Oktober in Wiesbaden und im November in Mainz, zwei Wochen später in Frankfurt und an Weihnachten in Boppard teil. - In Hohenstein an der Aar ist xxx von Allendorf (--) katzenelnbogener Amtmann. - Graf xxx von Katzenelnbogen besitzt ein eigenes Schiff, mit dem er reist, aber auch Gütertransporte durchführt.

1409 Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) sucht die Erfüllung seiner Forderungen an Luxemburg und Brabant durch Rückgriff auf deren frankfurter Messekaufleute zu erreichen; ein Versuch, der durch Jahrzehnte hindurch immer erneut aufgegriffen wird.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) zahlt dem trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein, mit dem er ernstliche Differenzen wegen Behauptung der katzenelnbogener Hoheitsrechte in St Goar hat, die 5.000 Gulden zurück, die dieser 13 91 seinem Vater Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) geliehen hatte.

Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Verhandlungen über Beendigung der Kirchenspaltung in Frankfurt. - Sieben Kardinäle von Papst Gregor VII und siebzehn von Papst Benedikt XIII wählen Alexander V zum Gegenpapst in Pisa, aber ihre Päpste weigern sich zurückzutreten. Es gibt 3 Päpste. - Der neue Herr von Büdingen, Dieter von Isenburg- Büdimgem (St) erhält seine Lehen und heiratet Gräfin Elisabeth von Solms Braunfels (St). - Landfrieden in Hessen zwischen Mainz, Paderborn, Fulda, Hersfeld, Hessen und Thüringen. - Im österreichischen Schwaz werden ungeheure Mengen an Silbererzen gefunden. Es wird die Geldquelle der Habsburger und nach Wien zweitgrößte Stadt im habsburger Reich mit 20.000 Einwohnern. - Die Rheingrafen, ursprünglich von Rheineck, ererben durch die Erbtocher Adelheid von Kyrburg die wildgräfliche Kyrburg. Die Wildgrafschaft ist seit 12 58 wieder vereinigt. - Gründung der Universität Leipzig nachdem 46 Magister Prag verlassen haben. - Graf Eberhard III von Württemberg (St) erwirbt die burgundische Grafschaft Mömpelgard. - Giovanni Maria Visconti (St) leidet an geisteskranker Grausamkeit, lässt Hunde auf Menschen abrichten und verhängt die Todesstrafe Erhängen beim Aussprechen des Wortes pace (Frieden). - Massenproduktion im Spessart von verspielten Glasflakons Typ Kutrolf wegen ungeheurer Beliebtheit in Deutschland. - Anna von Veldenz (St) heiratet Pfalzgraf Stefan von Wittelsbach Simmern Zweibrücken, wodurch die Grafschaft Veldenz an das wittelsbacher Herzogtum Pfalz-Zweibrücken fällt. - Graf Gerhard von Isenburg Wied (St) führt eine Fehde mit Herzog Adolf von Berg und Wilhelm I von Reichenstein. - Emmerich von Heppenheft erbaut eine Burg in Kirberg und erhält das Lehen von Graf Adolf von Nassau Vianden Diez (St). - Simon von Heppenheft alias Grans von Rheinberg kauft seine Stammburg Heppenheft wieder zurück, trägt sie dem Pfalzgrafen zu Lehen auf und öffnet sie ihm. - Dieter II Landschad von Steinach und seine Gattin Irmgard sollen 400 Gulden in die pfälzer Burg Neidenfels investieren um sie als Lehen zu erhalten. - Frank von Kronberg ist der Vormund der Kinder von dem verstorbenen Walter von Kronberg besitzen unrechtmäßig die Burg Reifenberg. Ihr Vormund Frank von Kronberg wirtschaftet verantwortungslos gegen die Kinder. - Hartmut von Kronberg betätigt sich als Räuber auf Burg Tannenberg. - Burg Kray vor Andernach ist im Besitz des kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden. - Die Rheingrafen erheiraten den Besitz der Wildgrafen, die Kyrburg. - Johann III von Bayern (St) tritt der wittelsbachisch-burgundischen Allianz von Johann Ohnefurcht, Wilhelm II., Ludwig VII. und dessen Schwester Isabeau von Bayern (St) bei. - Die gräflichnassauer Pepplermühle in Nassau geht als Lehen an die Ritter Johann und Friedrich vom Stein. Das Stadttor ehemals Montaubaurer Pforte nennt man nach ihr Mühlpforte. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) versucht vergeblich seine an Lepra erkrankte Dienerin im frankfurter Gutleuthof unterzubringen. - Johann von Hanau (St) und Reinhard von Hanau (St) verlehen das rumpenheimer Lehen mit der rumpenheimer Fähre an Frank von Kronberg. - Graf Simon III von Sponheim Vianden (St) wird hochadeliges Mitglied in der eigentlich niederadeligen Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - Die Venedische Gesellschaft von Hildebrand Veckinchusen stockt als erfolgreiches Mitglied der Hanse ihr Grundkapital um 110 Prozent von Köln aus auf. - Der kurfürstlich-mainzer Rat Johann von Selheim bezieht bis 14 34 Burg Rheinstein. - In Groß-Umstadt erhält Schelm Sibold von Bergen den Rodensteiner Hof als pfälzer Lehen. - Heinrich von Schönborn (--), der Alte, wird von Gerhard II von Schönborn (--) später Herren von Westerburg und Gilbrecht von Schönborn später Freienfels beerbt. - Simon Grans von Heppenheft Rheinberg (--) kauft mit seiner Frau Margarethe Richterhofer, alias Margarethe Reichtershofen die verlorene Stammburg Heppenheft zurück. - Werner Knebel von Katzenelnbogen ist Burggraf auf Stahleck, als Mannlehen von Graf Johann V von Sponheim (St). - Die Brüder Graf Adolf von Nassau Dillenburg (--), Graf Johann II von Nassau Dillenburg (--), Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (--) und Graf Johann III von Nassau Dillenburg (--) verbünden sich unter Eid. 

1408 Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erhebt die erste allgemeine Landsteuer von allen Einwohnern seiner Grafschaft die dort Wasser und Weide nutzen in Höhe des 10. Pfennigs. Der Predigerorden (Dominikaner) macht ihn und seine Familie lebenslang teilhaftig
Er erhält maßgeblichen Einfluss auf das Stift St Goar.
Graf Johann von Nassau (St) (69) erhält für das ihm 14 05 zugesprochene Drittel an Driedorf ersatzweise einen Anteil an Ellar zuerkannt.

Hildegard, uneheliche Tochter von Graf Eberhard V von Katzenelnbogen wird von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (56) legitimiert. Anna von Württemberg (St) wird in Waiblingen geboren.

Wetter: Nach einem strengen Winter folgt ein Sommer mit guter Ernte. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Großes Hirschessen im frankfurter Rathaus Römer. - Die neue Ballustrade der alten Nikolaikirche in Frankfurt mit den Ecktürmchen wird als Aussichtsbalkon für Tjoste, Turniere und Festivitäten umgebaut. - Der abgesetzte rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler verdurstet im Kerker. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (67) erlaubt den Schmieden, Kupferschlägern, Gropengießern und Kannengießern in Kassel eine Bruderschaft und Innung. - Schenk Eberhard von Erbach erklagt die eppsteiner Burgen Steinheim und Homburg und fordert die Hattsteiner zur Zusammenarbeit auf. - Nach dem Tod des letzten Wildgrafen von Kyrburg muss Wildgraf und Rheingraf Johann III zum Stein (St) auf die Propstei Ravengiersburg verzichten und das größte Gebiet von Pfalz Simmern wird als erledigtes Lehen von König Ruprecht von Wittelsbach (St) eingezogen und 14 10 an das neue Pfalz Simmern gegeben. - Der ungarische König Sigismund von Luxemburg (St) (40) gründet um seine Macht zu festigen den Drachenorden. - Simon von Heppenheft alias Grans von Rheinberg, Herr auf Burg Rheinberg, lässt seinen unehelichen Sohn Gerlach von Pfalzgraf xxx legitimieren. Dieser studiert in Jena und Heidelberg. - Der Herzog von Burgund Philipp der Kühne lässt den Vogt von Paris ermorden. Beim Prozess wird die Tat als Notwehr umgedeutet. - Mefried von Brambach ist Teilpfandinhaber an der Burg Weltersburg. - Der vertriebene Herzog Johann III von Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) kann seine Herrschaft mit Unterstützung des Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht (67) und seiner Verwandten Wilhelm II (St) (67) und Ludwig VII (St) (67) in der Schlacht von Othée wiederherstellen. Johann III von Wittelsbach Bayern (St) (34) konfisziert hemmungslos die eroberten Gebiete und richtet seine unterlegenen Gegner gnadenlos hin, was ihm den Beinamen Ohnegnade eingebringt. - In Frankfurt sind 167 Makler zu Messezeiten tätig, die hauptsächlich den Tuchhandel abwickeln. - Philipp von Weinsberg nimmt am Turnier in Heilbronn teil. - Gilbrecht von Schönborn (--) ist Vogt in Westerburg. - Heinrich von Solms-Ottenstein (St) wird auf Burg Ottenstein durch den münsteraner Bischof Otto IV von Hoya belagert. Der Tochter Agnes von Solms (St) wird freies Geleit und die Zusage gegeben, alles was sie tragen kann mitnehmen zu dürfen. Sie trägt ihren Vater Heinrich aus der Burg Ottenstein und rettet ihm das Leben. - Wildgraf Gerhard III von Kyrburg und Schmidtburg hinterlässt nur 5 Töchter. Adelheid ist mit Wild- und Rheingraf Johann III (St) verheiratet, Elisabeth mit Heinrich III von Vinstingen, Agnes mit Graf Johann IV von Solms Burgsolms (St) Uda mit Eberhard von Hohenfels Reipoltskirchen (St) und Kunigunde ist Kanonikerin im kölner St Cäcilien Kloster. - Simon Grans von Heppenheft lässt von König Ruprecht von Wittelsbach (St) seinen unehelichen Sohn Gerlach legitimieren. - Heinrich von Schönburg ist mainzer Domkantor und wird von Otto von Friesenheim abgelöst. - In Limburg beleht der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) Graf Adolf von Nassau Diez (St) (--) mit seinem Teil der Burg und Stadt Limburg.

1407 Erneute Verhandlungen von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit Luxemburg. Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erklärt Markgraf an Jobst von Brandenburg und Mähren (St) und den Herzog von Orleans die Fehde.

Wetter: Naßkalter Sommer in dem die Früchte verderben sorgt in Weinsberg für Preisanstieg und Hungersnot. - Johann II von Isenburg Limburg (St) aus isenburger Linie stirbt. Limburg fällt nach dem Tod der Witwe an den trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St). - Das umfangreichste Werk der Welt, die grosse chinesische Enzyklopädie Yung Lo Ta Tien wird vollendet. - Der nürnberger  Kaufmann und Besitzer der ersten Papiermühle nördlich der Alpen Ulman Stromer beschreibt Anwendungen zur Volumenbestimmung, der Visierkunst. - Der chinesische Flottenführer Zheng He legt bis zur ostafrikanischen Küste Handelsstützpunkte an. - Der italienische Bildhauer der Frührenaissance Donatello erstellt seine ersten Figuren am Dom von Florenz. - Pest in Heidelberg. - Die Stadt Rothenburg ob der Tauber wird von einem 10.000 Mann-Heer der süddeutschen Städte angegriffen und erzwingt dennoch Friedensverhandlungen in denen sie sich, da sie sich von ihrem wagemutigen Bürgermeister Heinrich Toppler lossagt, jedoch zur wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit verpflichtet. - Ludwig VII von Witttelsbach Bayern (St) (47), der Bruder der französischen Königin Isabeau, ist faktisch Regent von Frankreich. Sein prunksüchtiger Lebensstil bringt ihn in den Verdacht den französischen Kronschatz auszuplündern. - Adolf II von Nassau (St) erlässt im Rheingau das Haingericht, bestehend aus zwei Adeligen und zwei Landbürgern als gemeindliche Ordnungsinstitution. - Graf Wilhelm III von Isenburg Wied in Büdingen (St) lässt seine beiden unehelichen Kinder legitimieren. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (47) regelt die Besteuerung des frankfurter Leonhardsstifts durch den frankfurter Rat. - Der frankfurter Rat beginnt mit der Erwiderung von Fehdeerklärungen. - Philipp VIII von Falkenstein (St) stirbt kinderlos. - Königssohn Johann von der Pfalz (24) heiratet die 24-jährige Prinzessin Katharina von Pommern. - Königstochter Elisabeth von der Pfalz (St) (26) heiratet den österreichischen Herzog Friedrich IV von Habsburg (St) (25) und stirbt nach zwei Jahren Ehe. - Die Ritter Fuchs von Rüdesheim vererben die rüdesheimer Boosenburg an die Brömser von Rüdesheim. - Der goldene Ritter Herrmann Riedesel wird geboren. - Simon Grans von Heppenheft alias Simon von Rheinberg, Herr auf Burg Rheinberg, wird katzenelnbogener Burgmann in Braubach und sein gleichnamiger Sohn studiert Jura in Erfurt und Heidelberg. - Der Herzog von Burgund und Berater der Königin Johann Ohnefurcht fürchtet um seine Macht und lässt den Königsbruder und vermeintlichen Liebhaber der Königin Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St) Ludwig von Orleans (35) von 15 Männern in Paris ermorden und löst einen Bürgerkrieg aus. - Die französische Königin Isabeau von Bayern (St) bringt nach der Bastardtheorie Jeanne d`Arc zur Welt. Das Kind Philipp stirbt angeblich, ist vielleicht vom Stallmeister ausgetauscht und wird aber definitiv ohne die üblichen Zeugen geboren. Herzog Ludwig von Orleans, ein Bruder von König Karl VI., der seit 14 05 immer häufiger an Wahnsinnsanfällen leidet ist im Ränkespiel um die Macht beteiligt. - Günther von Rumpenheim verkauft sein Lehen an Johann von Hanau (St) zurück und behält nur einige Höfe beim Bethäuschen am Main. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (39) unterstützt die Allianz des französischen Königsbruder Ludwig von Orleans und Eduard von Bar gegen den burgunder Herzog Johann Ohnefurcht. - Die mainzer Patrizier zum Jungen erhalten Lehen in Gonzenheim. - Die mainzer Patrizier zum Jungen erhalten in Gonsenheim wild- und rheingräfliches Lehen Äcker, Wiesen und eine Mühle von 8 Mühlen am Gonsbach. - Das Erbe der Herren von Weinheim fällt an die Ulner von Dieburg. - In Limburg streitet sich die klostergnadenthaler Äbtissin Meckil von Schönborn (--) an der hinteren Kirchentür der Pfarrkirche später Limburger Dom mit einem limburger Schöffen um Geld. - Wilhelm Knebel von Katzenelnbogen ist im Besitz eines Hauses und eines Hofes gegenüber der Synagoge zu Bacharach und der alten Badestube, als Lehen von Graf Johann V von Sponheim (St). - Da der Reichsort Odernheim von König Ruprecht von Wittelsbach (St) an die Kurpfalz verpfändet wird beansprucht der Pfalzgraf die Schirmherrschaft über das kloster-arnsteiner Filialkloster Gommersheimer. - Wildgraf Gerhard von Kyrburg (St) und Wildgraf Otto von Kyrburg (St) erhalten die Erlaubnis in ihrer Burg Wildenburg Bürger aufzunehmen. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des aus Boppard stammenden Nikolaus II (--) der aus Heimbach stammende Arnold III (--) neuer 26. Abt.

1406 Reichstag in Mainz, auf dem der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) König Ruprecht von Wittelsbach (St) (54) einen Fehdebrief übergibt. - Ritterturnier in Mainz. - Die Gesellschaft zum Hirschen trägt in Frankfurt ein Turnier aus. - Gründung des Spessartbundes mit 30 Glashütten zur Massenproduktion von Glas und einer Tagesproduktion von 200 Guttrolfen oder 300 Becher. - Erste Übersetzung der Geographia des C. Ptolemäus ins Lateinische. - Papst Innozenz VII stirbt bei der Rückkehr nach Rom. - Studentenkrieg in Heidelberg. Adel und Bürger bekämpfen die Studenten. - Die hessische Landgräfin Margarete von Nürnberg und ihr 10 jähriger Sohn Hermann sterben am selben Tag. - Walter von Reifenberg stiehlt frankfurter Vieh und bestieht Kaufleute auf ihrem Weg zur Messe. - Johann von Kronberg aus dem Kronenstamm, stiftet auch noch seinen Sohn Hartmut zu einer Fehde gegen Walter und Frank von Kronberg aus dem Flügel- und Ohrenstamm an, wird von seinen Söhnen gefangen genommen, inhaftiert und zu einem Burgfrieden gezwungen, den allerdings nicht alle Ganerben beschwören. - Hans von Hirschorn V, verheiratet mit Wild- und Rheingräfin Iland von Daun (St), gründen ein Karmeliterkloster in Hirschhorn. - In der Nürnberger Pestepidemie während des Winters sterben acht Mitgliedern der Familie des Papierfabrikanten Stromer. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt Sifrid Koeth von Limburg wird Burgmann auf Burg Katzenelnbogen, seine Schwester Lucia ist Äbtissin von Kloster Dierstein und seine Schwester Elisabeth ist Äbtissin von Kloster Bärbach. - Anton von Burgund (St) wird Herzog. - Im den mainzer Gebieten des Spessarts existiert der Spessarter Glasmacherbund. - Der 10-jährige Sohn von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (65), und ältere Bruder von Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (04), Hermann von Hessen stirbt. - Johanna von Anjou, Königin von Neapel nimmt sich auch nach dem Tod ihres Mannes Herzog Wilhelm von Österreich, dem Sohn von Viridis Visconti (St), ganz offen Liebhaber. - Ritter Johann von Kronberg lädt den hoch verschuldeten würzburger Fürstbischof Johann von Egloffstein vor das Freigericht zu den hunden vorlädt, was König Rupprecht verhindert. - Das Haus Isenburg Limburg stirbt mit Johann III von Isenburg Limburg (St) aus. Alle Lehen fallen an Trier zurück. - Nassau verpfändet Burg Wallrabenstein an Reifenberg. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) beschlagnahmt die Besitzungen in Wetterau, Rheingau umd am Main, verhängt den Kirchenbann über Kloster Arnsburg. Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) schützt Kloster Arnsburg mit einer 400 Mann Wache während 26 Höfe niedergebrannt werden. - Irmel Knebel von Katzenelnbogen heiratet Sohn des heidelberger Vogtes Swicker von Sickingen Reinhard von Sickingen, Pfandherrn von Neudenau, Amtmann von Lauterburg und Vogt in Heidelberg. - Die frankfurter Stubengesellschaft Alten Limpurg nimmt 34 Mitglieder auf: Ovenbach alias Offenbach -14 78, Schildknecht -14 80, Glauburg -18 30, Hohenhaus -14 20, Winden -14 20, Holtzheimer -15 10, -Schwarz v. Friedberg -14 10, -Frosch -15 84, Humbrecht -14 77, Landskrone -14 07, Holzhausen -existiert noch, Lichtenstein -14 98, Imhof -14 31, Lüneburg -14 10, Römer alias Köllner -14 36, Marburg (zum Paradies) -15 02, Zingel -14 44, Brun zum Brunfels -15 89, Inckus zu Schwangau -14 73, Rotzmaul -14 18, Weiß v. Limpurg -16 89, Nygebur -14 52, Goldstein -14 28, Appenheimer -14 50, Harheim -14 34, Breidenbach -14 93, Mynner -14 63, Kempe -14 30, Ergersheim -14 94, Ockstadt -14 43, Stralenberg -16 36, Knoblauch -15 99, Oede. - Wildgraf und Rheingraf Johann III (St) zum Stein heiratet die Wildgräfin Adelheid von Kyrburg wodurch eine Vereinigung der seit 12 58 geteilten Wildgrafschaft angebahnt wird. - Heinrich von Solms Ottenstein (St) verkauft die Herrschaft Ottenstein an den münsteraner Bischof Otto IV von Hoya zieht aber nicht aus der Burg aus. - Johann von Schönburg resigniert als mainzer Domprobst. Jofried von Leiningen alias Gottfried von Leiningen wird mainzer Dompropst.

1405 Graf Johann von Nassau I (St) erhält bei dem Versuch die nassauischen Besitzungen welche Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) 14 03 erworben hat wiederzugewinnen durch Schiedsspruch ein Drittel an Hadamar, Driedorf und Ems zugesprochen ohne jedoch seine Ansprüche bezüglich Driedorf und Ems zusätzlich durchsetzen zu können.

Heinrich, Friedrich und Kuno von Nauroth sind im Besitz von Hof Schauferts. Ihre Gülte wird in Gulden limburger Währung berechnet. - Trotz der Vorwürfe von Markgraf Wilhelm von Meißen, dem Älteren, der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) sei nur durch Meineid Erzbischof geworden und und seiner Anklage des Raubes, Mordens und Mordbrennens, nennt dieser den Markgrafen einen Schulmeister, der wiederum berichtigt ihn nie in ein Schule gegangen zu sein und weder lesen noch schreiben zu können. Nach zwei Wochen wird der Friedberger Frieden geschlossen. - Graf Eberhard III von Württemberg (St) heiratet in seiner zweiten Ehe die Tochter des Burggrafen von Nürnberg, Elisabeth von Nürnberg. - Anselm d'Ysalguier ist Arzt am Niger - Der monoglische Herrscher über Persien Timur Lang stirbt und sein Reich zerfällt daraufhin. - Die Nao, ein Frachtschifftyp, mit dem Christoph Kolumbus Amerika entdecken wird, taucht als Modell auf. - Der mainzer Erzbschof Johann II von Nassau (St), der auch noch seine Zollburg Höchst am Main niederreissen soll, sammelt dem König feindselig gestimmte Reichsstände um sich und verbündet sich mit Markgraf Bernhard von Baden (St) Graf Eberhard von Württemberg (St), der Stadt Straßburg, die über die pfälzer Expansion besorgt ist, und siebzehn schwäbischen Reichsstädten auf fünf Jahre. - Erfolgloser königlicher Tag zu Mainz. - Christine de Pizan schreibt ihr Buch der Stadt der Frauen. - Sühne zwischen dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) und Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (64). - Der Römer wird vom frankfurter Rat als neues Rathaus gekauft und die dortige Stubengesellschaft Zum Römer zieht in das Haus südlich der Limpurger Gasse Zur alten Limpurg, einem ehemaligen Wollweberlager limburger Händler um. - Abenheim kommt in katzenelnbogener Besitz. - Durch Heirat wird der Kronberger Hof in der Rosengasse in Frankfurt zum Solmischen Hof. - Der Herzog von Burgund und Berater der französischen Königin Johann Ohnefurcht marschiert mit seiner Armee u.a. Herzog Johann III von Wittelsbach Bayern Straubing Holland   (St) nach Paris. Die französische Königin flieht mit ihrem neuen Geliebten und Königsbruder Ludwig von Orleans. Johann Ohnefurcht nimmt den Kronprinzen in seine Gewalt und macht sich zum Herrn von Paris. - Erster Lukasmarkt in Mayen. - Anton von Burgund (St) holt Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) als Rat und damit beginnt der Aufstieg des Hauses Nassau. - Graf Philipp von Nassau Weilburg-Saarbrücken (St) wird Graf von Weilnau. - Philipp von Nassau - Weilburg Saarbrücken (St) wird Lehnsmann von Herzog Ludwig von Orleans und hilft ihm zusamen mit Graf Johann von Salm, Graf Friedrich von Moers in Saarwerden und Gerhard von Bolchen gegen die Stadt Metz, der Mutter aller Freiheiten, mit Bischof Rudolf von Coucy aus dem Hause Gent. - Johann III von Isenburg Limburg (St) verkauft Burg Staden (Ysenburg) an eine Ganerbschaft von 19 Adelsfamilien. - Das mainzer Domkapitel wird vom mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) auf 24 festgelegt. Jeder Domherr hat seinen festen Sitzplatz im Mainzer Dom. - Vierherrenkrieg im Bliesgau. - In Frankfurt wird auf dem Wochenmarkt das Hockenwesen, der Zwischenhandel zwischen Bauern und Kunden und die daraus resultierende Preistreiberei vergeblich verboten. Hausbesitzer dürfen nur in ihren Häusern Waren verkaufen. - Heinrich Rau von Holzhausen ist mainzer Domscholaster. - Johann von Ehrenberg ist mainzer Domherr. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt.

1404 Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) betreibt die Erfüllung der katzenelnbogener Forderungen an das Land Luxemburg.

Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St), Witwe von Diether VIII von Katzenelnbogen stirbt. Sonnenberg fällt zurück an Nassau und wird unter Adolf II von Nassau Idstein Wiesbaden, der der Neffe des mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (44) ist, mit Wiesbaden und Graf Philipp von Nassau Weilburg (St) (--) , der der Vetter von Adolf ist, mit Wehen und Sonnenberg geteilt.

Krieg von König Ruprecht von Wittelsbach (52) gegen wetterauer Raubritterschlösser wegen Bedrohung und fortgesetzten Plünderungen frankfurter Messebesucher. Dabei wird die Wasserburg Rückingen, wegen der Raubüberfälle auf Marktschiffe auf Main und Kinzig seines Besitzers Ganerbe Johann von Rüdigheim, Membris, Hoechst bei Lindheim, Hüttengesäss, Burg Wasserlos, der Ritter von Schelris durch den wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein und Hauenstein, die u.a. zur Inhaftierung von kurmainzer Geiseln dienen, erobert. Frankfurt stellt seine zwei größten Büchsen, eine 3.535 kg, Worms, Gelnhausen, Wetzlar und Speyer je ihre größte Büchse. Karben wird verschont weil es immer für Frankfurt offen gewesen sei. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (44) beteiligt sich am Wetterauer Krieg, da er glaubt Landgraf Hermann II von Hessen (St) (64). sei der Feind. König Ruprecht von Wittelsbach (St) (52) schickt seinen Viztum von Aschaffenburg, der das Raubschloss Hohenstein in der Wetterau einnimmt und behalten soll, was König Ruprecht von Wittelsbach (St) (52) verhindert und der Stadt Gelnhausen anvertraut. - Der Schwiegersohn des Königs Herzog Adolf von Cleve sagt dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (44) Fehde an. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (44) versucht seinen Neffen Adolf II von Nassau Wiesbaden Idstein vergeblich in den Krieg gegen Hessen durch dessen Ernennung zum obersten Amtmann der Besitzungen in Hessen hineinzuziehen. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (44) verpfändet Philipp von Falkenstein, Herrn zu Münzenberg, die Stadt Hofheim mit den Dörfern Kriftel, Hattersheim, Sindlingen, Zeilsheim, Münster und Marxheim, öffnet seine hanauer Burgen und baut die Feste Höchst am Main zum Schutz seiner Zollansprüche aus. - Der regierende Ulrich V von Hanau wird ohne ersichtlichen Grund zum Abdanken gezwungen. Seine Brüder Reinhard II von Hanau und Johann von Hanau übernehmen die Herrschaft. - Der Wessil wird in vier unabhängige Geldhäuser gespalten, eine öffentliche Bank und drei Privatkonzessionäre (Bankiers): Siegfried Guldenschaff, Jekil Humbrecht zum Schornstein und Johann Plamstorffer zum Quittenbaum. - Thüringer Rostbratwürste werden zum ersten Mal erwähnt. - Der höfische Maler Conrad von Soest trägt eine Brille beim Malen. - Erstes Arnstädter Bier. - Die Armagnacs errichten eine Diktatur in Paris. - Papst Innozenz VII engagiert sich für den Humanismus an der Universität in Rom. - Apothekerordnung in Basel verbietet den Verkauf von Abtreibungsarzneien. - Adolf II von Nassau Wiesbaden Idstein (St) schliesst mit den Herren von Westerburg, Limburg und Eppstein einen Burgfrieden zu Cleeberg. - Von der florentiner Dombaukommission wird Filippo Brunelleschi um ein statisches Urteil über die geplante Kuppel des Doms gebeten. - Edelknecht Marquard von Rödelheim öffnet der Stadt Frankfurt seinen Teil der Burg Rödelheim. - Die Stadt Frankfurt behauptet Hartmut Ulner von Dieburg ist Hauptmann eines Viehraubes. - Philipp von Falkenstein (St) nimmt Sibold Schelm von Bergen als Burgmann auf Burg Hayn auf. - Christine de Pizan schreibt die Biographie des französischen König Karl V. Sie ist die Tochter des Venzianers und königlich-französischen Leibarzt und Hofastrologen Tommaso de Pizan. - Mit dem Tod von Gräfin Irmgard von Nassau (St) kommt die Burg Sonnenberg wieder in gemeinschaftlichen Besitz von Nassau-Idstein und Nassau-Weilburg. - Burg Sonnenberg wird geteilt. In der Burg gibt es einen Uhrturm. - Johann II von Isenburg Limburg (St) verkauft Burg Staden an Löw von Steinfurth und Johann II von Isenburg Büdingen (St). - Sühne zwischen dem kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden und Graf Johann von Nassau I (St) um die Stadt Siegen. - Da die beiden Brüder Johann II von Nassau (St) und Johann III von Nassau (St) absehbar keine legitimen Söhne haben werden tritt Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) in den weltlichen Stand zurück und heiratet Johanna von Polanen. - Adolf von Berg nimmt seinen Vater Herzog von Berg (St) in Monheim gefangen und vertreibt seine Mutter Anna von der Pfalz (St) aus Düsseldorf. - Burg Alzenau wird vom mainzer Erzbschof Johann II von Nassau  (St) an die Brüder Reinhard II von Hanau (St) und Johann von Hanau (St) verpfändet. - Johann II von Waldeck Sooneck wird für 30 Jahre Schultheiß von Lorch. - Graf Friedrich von Leiningen (St) ist Burggraf auf der mainzer St Laurenziburg in Olm. - Burg Kogelburg bei Fritzlar wird von den Grafen von Ziegenhain erobert. - Frankfurt erkauft sich eine Öfffnungsrecht an der Burg Rödelheim vor den Toren der Stadt, um den Rittern aus dem Taunus ihren Sammelplatz für Fehden gegen die Stadt zu nehmen. - Die französische Königin Isabeau von Wittelsbach schenkt den in Paris gefertigten Tragealtar Goldenes Rössl ihrem Mann König Karl VI. - Erste Kartenmalerzunft in Ulm. - Die kauber Bürger fordern die Weinsteuer, die Burggraf Simon Grans von Heppenheft-Rheinberg erhält, für den Erhalt der kauber Stadtmauer und öffentlicher Gebäude zu verwenden. - Johann von Fleckenstein und Raban II von Helmstadt ist mainzer Domherr.

1403 Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) verpfändet Zwingenberg an Henne Weißkreis von Lindenfels für 6.000 Gulden und erhält selbst von Graf Johann von Nassau (St) Burg und Stadt Camberg mit sieben zugehörigen Dörfern zum Pfand. Auf Grund hoher Schäden wegen ihrer Herrschaft erwirbt Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) von seiner Stiefmutter Gräfin Anna von Katzenelnbogen und Nassau, die Witwe von Diether VIII, gegen einen nominellen Betrag von 24.300 Gulden und eine ansehnliche Wittumsbesserung die Herrschaften Driedorf, Hadamar und Laurenburg mit dem Esterauer Gericht, die Vogteien Dietkirchen, Weidenhahn und Gershausen, mehrere Dörfer (darunter Ems), Düsseldorfer Zollanteile und das Einlösungsrecht an den Pfandschaften Wittgenstein, Laasphe, Staden, Braunfels, Weilmünster und der wetterauischen Reichslandvogtei.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) einigt sich mit Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62) über den Driedorfer Burgbau. Gräfin Annas von Katzenelnbogen (St) und Nassau Schwester Adelheid, Gräfin von Castell und ihr Sohn Graf Leonhard von Castell verzichten auf alle Erbansprüche.

Phillipp VIII von Falkenstein (St) wendet sich nach seinem gescheiterten Romzug von der Reichspolitik ab. - Der osmanische Sultan Bayezit I stirbt. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (62) erlaubt den Bäckern von Kassel eine Bruderschaft und Innung. - Der Gegenpapst Benedikt XIII flieht mit Hilfe des Herzogs von Orleans. - Bingen brennt zu zweidrittel ab. - Der Inquisitor Petrus Zwicker stirbt. - Die Stadt München wird von den Herzögen Ernst und Wilhelm III von Wittelsbach Bayern belagert und erobert. - Die beiden mainzer Mörder Friedrich von Hertingshausen und Kunzmann von Falkenberg werden in Nürnberg von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) zur Stiftung einer Messe in Fritzlar verurteilt und mindestens 4 Jahre aus Deutschland verbannt. - Der Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62) verfügt ein Getreideausfuhrverbot. - Die hessischen Städte Eschwege und Sontra werden von Mainz besetzt. - Der hessische Landgraf Hermann II von Hessen (St) (62) beschwert sich, dass Mainz weltliche Angelgenheiten vor kirchlichen Gerichten verhandelt und, dass seine Residenz mit Maschinen angegriffen wird. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) ist von König Ruprecht von Wittelsbachs (St) nürnberger Gerichtsentscheidungen, die ihn ausserdem um die Geleitsgelder zwischen Frankfurt und Köln und den jüdischen Opferpfennig bringt, so enttäuscht, dass er sich wieder dem abgesetzten deutschen König Wenzel von Luxemburg (St) (42) zuwendet. - Da Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62) verspricht, seine Ansprüche auf Eschwege und Sontra nicht zu verfolgen, solange Landgraf Balthasar von Thüringen lebt kann er sich mit Balthasar und Wilhelm I Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen, Bernhard und Heinrich Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg, Friedrich IV und Wilhelm II Landgrafen in Thüringen und Markgrafen zu Meißen, Otto Herzog zu Braunschweig und Friedrich d.J. Landgraf in Thüringen gegen den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) verbünden. - Kunigunde von Brambach ist Nonne in Beselich. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) verbündet aich mit dem Markgrafen von Baden, dem Grafen von Württemberg und Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) gegen den König und sammelt sein Heer in Aschaffenburg. - Auf kölner Vermittlung wird der Konflik in Hemsbach und Weinheim mit dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) entschärft fällt aber zu dessen Ungunsten aus. Ein über den Landvogt der Wetterau Hermann von Rodenstein verhängter Bann wird mit Zugeständnissen an Rechten und Freiheiten für den frankfurter Klerus gesühnt. - Nach der Rechnungsabgabe des Landfriedenshauptmannes Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) werden alle Landfriedenszölle, auch die erzbischöflich mainzer von Höchst und Castell von 13 98 abgeschafft. Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (--) bricht den Waffenstillstand und löst durch die Einsetzung des Mörders des braunschweiger Herzogs Ritter Kunzmann von Falkenberg als obersten Amtmann wieder Kampfhandlungen aus. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) wechselt für 6.000 Gulden zur Allainz von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62). - Der Stäbler ist zusammen mit dem Rappen die Hauptmünze des Schweizer Bundes. - Die Stadt Schotten kommt in den Besitz von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62). - Mit Graf Friedrich von Lützelstein stirbt der letzte Lützelsteiner aus der Hauptlinie aus, was zu langwierigen Erbstreitigkeiten zwischen Friedrichs Onkel Burkhard von Lützelstein und der mit Johannes von Leiningen-Rixingen (St) verheirateten Schwester Friedrichs führt. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) stirbt bei einem Angriff auf St Goar. - Die Kathedrale Notre-Dame in Paris erhält eine Orgel von Frederic Schambantz. - Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) (33) heiratet die Erbtochter Johanna von Polanen, macht das niederländische Breda zu seiner Residenz und vermittelt erfolgreich Ehen. - Nach dem Tod von Johann von Rodenstein und Lißberg verzögert der Landgraf Hermann II von Hessen (St) (62) die Begleichung seiner Schulden mutwillig und provoziert dadurch eine Fehde. Ritter Simon Grans von Rheinberg erkauft sich das Burggrafenamt von Kaub und der Burg Sauerburg. - Der frankfurter Stadtschreiber Peter von Gelnhausen wird von Frankfurt und Mainz mit einem Beschwerdebrief über den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) zu König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) nach Nürnberg geschickt und vom eigentlich königlichen gelnhausener Burgmann Hermann Schelris im Auftrag des mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) gefangengenommen und in die Burg Gelnhausen gebracht. Der wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein verhandelt ihre Freilassung. - Dem abgesetzten deutschen König Wenzel von Luxemburg (St) (41) gelingt die Flucht aus Wien. - Die Ganerben auf Burg Burg Cleeberg Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St), Johann von Isenburg-Büdingen (St), Reinhard von Westerburg (St), Johann von Isenburg (St)? und Gottfried von Eppstein (St) vereinbaren einen Burgfrieden. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) ernennt Simon Grans von Rheinberg auf Lebenszeit zu seinem Burggraf auf Burg Gutenfels und auf Burg Sauerburg. Mit dem Geld das er erhält, muss er Turmwächter, Wachleute und bewaffnete Knechte bezahlen. Er darf den Schlultheiß und den Büttel einsetzen und erhält einen Eintreiber für die Weinsteuer. Streitigkeiten mit der Stadt will König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) selbst schlichten. Der Vertrag ist halbjährlich kündbar. - Die königlichen Kammerknechte Elias von Weinheim und Isaac von Oppenheim werden von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) bemächtigt den Goldenen Pfennig und die halbe Judensteuer einzunehmen und über alle Verbrechen in die Juden verwickelt sind zu richten. - Wildgraf Gerhard von Kyrburg (St) begleitet König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) im Heerzug und leiht ihm 500 Gulden. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) verpfändet in Nürnberg den bescheidenen Juden Pendic vom Neuenmarkt, Josef Gans, Koppelman Secklin, Mair von Limburg und Lipmann Lewen seinen goldenen Fürspann mit einen Palasch mit drei Diamanten und drei Perlen und sein vergoldetes und nicht vergoldetes Trinkgeschirr. - Das Offenhaus Burg Bolanden ist im Pfandbesitz des königlichen Marschall Tham Knebel von Katzenelnbogen, dem Bruder von Werner Knebel von Katzenenbogen, Burggraf der pfälzer Zollburgen Burg Stahlberg und Burg Stahleck. - Der königliche Marschall Tham Knebel von Katzenelnbogen, der Bruder von Werner Knebel von Katzenenbogen, Burggraf der pfälzer Zollburgen Burg Stahlberg und Burg Stahleck bezeugt mit Graf Günther von Schwarzburg, Graf Emicho von Leiningen (St), Engelhard von Weinsberg Ulrich von Albeck und Johann Winkheim wie der speyerer Bischof Raban und Matheus von Krakau als Gesandte zu Papst Bonifacius IX um Fragen der Kaiserkrönung geschickt werden. - Johann von Schönburg wird mainzer Domprobst. - Der mainzer Dompropst Günther von Schwarzburg resigniert. - Heinrich von Geroldstein II ist mainzer Domherr. - In Katzenelnbogen ist Hildeger von Langenau Burgmann. Der Burgmann Gieselbrecht von Schönborn (--) wohnt neben dem Haupttor. - In Lohrheim gibt es xxx von Lohrheim (--) und xxx Donner von Lohrheim (--) , die Zehnten, der an das mainzer St Alban Kloster abgeführt werden muss, beteiligt sind. Dazu gehört ihnen der Hof Spriestersbach bei Niedertiefenbach.

1402

Die katzenelnbogener Burg Frankenstein alias Franckenstein wird Reichslehen und unabhängig von Katzenelnbogen.

Philipp von Katzenelnbogen der Ältere  (St) wird nach 17-jähriger Ehe !!!! geboren.

Graf Johann IV von Katzenelnbogen (J) (St) vereint mit Anna von Katzenelnbogen (Ä) (St) die seit 12 60 geteilte Grafschaft Katzenelnbogen.

Vater Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (Sterbedatum umstritten) (St)  (62) stirbt.

Schwiegervater Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Sterbedatum umstritten, 80 jährig) (Ä) (St) stirbt.

Gerhard von Katzenelnbogen (Sterbedatum umstritten) (Dompropst zu Speyer) (Ä) (St) stirbt.

 

Der uneheliche katzenelnbogener (urspr. ungekl.) Sohn Pastor Diether von St Goar beendet sein Kirchenamt in Gerau.

Zu einem Turnier in Darmstadt ausgeschrieben von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) anläßlich der Geburt seines Sohnes kommen 120 fränkische und 144 hessische Ritter mit dem geheimgehaltenen Vorsatz, miteinander wegen alter Händel von einem vergangenen Turnier zu Wertheim abzurechnen (es waren die Hessen von den Franken als Stegreifritter und Straßenräuber bezeichnet worden, während die Hessen den Franken vorgeworfen haben, sie würden den Adel durch Kaufmannschaft verunehren). Als es die ersten Toten gibt, lassen die (12) Grieswärtel die Planken und Bretterzäune abtragen, um die Flucht vom Kampfplatz zu erleichtern. Bis die Kämpfer getrennt werden können, sind 9 Hessen und 17 Franken tot.

Heinrich von Nassau Dillenburg (St) stirbt. - Kunigunde von Nassau (St), verheiratet mit Graf Adolf von Nassau Dillenburg (St), die Tochter des letzten Grafen von Limburg, Johann III von Limburg (St), stirbt eigentlich nicht erbberechtigt. - Der Sohn von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (61), Friedrich von Hessen (St) (05) stirbt auf der Burg Spangenberg. Sein Sohn Ludwig von Hessen (St) wird geboren. Auf der Burg Spangenberg wird der Rheinische Landfrieden beendet. - Dietrich IV von Runkel (St) wird geboren und sein Vater Dietrich von Runkel III stirbt kurz darauf. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) kehrt ohne die Kaiserkrone erhalten zu haben, von Italien zurückkehrt und versucht zwischen Mainz und Hessen Frieden zu stiften. Um den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) versöhnlich zu stimmen verlängert ihm König Ruprecht von Wittelsbach (St), gegen die Interessen der Kaufleute der rheinischen Städte die Zölle von Höchst am Main und Castell. Der Kaisersohn Ludwig gewährt seinem Vater ein Darlehen von 100.000 rheinischen Gulden auf die Reichspfandschaft Oppenheim und Kaiserlautern. König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) erzielt einen Waffenstillstand bis 14 03 zwischen Mainz, Hessen und Braunschweig. - Aufzeichnungen der katzenelnbogener Zoll-, Landschreiberei und Kellereirechnungen beginnen. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) lässt den regierenden Herrn Ulrich V von Hanau (St) fallen und unterstützt gegen das Primogeniturgesetz verstossend dessen Brüder Reinhard II von Hanau (St) und Johann von Hanau (St). - Landgraf Ludwig von Hessen I (St) wird geboren. Der jüngere Bruder Friedrich von Hessen stirbt. - Gründung der würzburger Universität. - In Frankfurt verbietet König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) jeden Geldwechsel ausserhalb der ersten Bank: Der Wessil (Wechsel) der vier Patrizier (Guldenschaff, Wolkenburg, Humbrecht und Palmstorffer) besteht aus 2 Holztischen, 3 Geldkisten, einer Goldwaage und mehreren für Rohsilber und Silbermünzen unter Stoffschirmen vor der Nikolaikirche. - Konrad Kyeser schreibt sein dem deutschen König Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (50) gewidmetes Kriegs-und Freizeit-Handbuch Bellifortis. - Der skrupellose Mörder seines Onkels Bernabo Visconti, Gian Galeazzo Visconti (St) stirbt auf dem Höhepunkt seiner Macht an der Pest und das Herzogtum Mailand zerbricht. Sein geisteskranker Sohn Gian Maria Visconti (St) wird Herzog von Mailand. - König Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (50) kehrt besiegt von seinem Italienzug zurück. - Jean de Bethencourt besiedelt kanarische Inseln. - Der deutsche König Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (50) erlaubt der Stadt Frankfurt offiziell Goldmünzen zu prägen und begegnet Betrug durch Gewichts- und Gehaltsprüfung von Fremdwährungen. - Die Mongolen unter Timur Lang beherrschen Persien und schlagen das Osmanische Heer vor Ankara, das dadurch seine Belagerung von Konstantinopel aufgeben muss. - Hermann von Rodenstein wird Reichslandvogt der Wetterau. - Rainald IV von Jülich folgt seinem kinderlosen Bruder Wilhelm III als Herzog von Jülich und Geldern. - In Ravensburg entsteht eine der ersten Papiermühlen nördlich der Alpen. - Der erkrankte trierer Erzbischof Werner von Falkenstein (St) lässt Burg Wernerseck gegen den kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden erbauen. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (61) erlaubt den Schuhmachern und Lohgerbern in Kassel eine Bruderschaft und Innung. - Gottfried VII von Eppstein (St) stiehlt frankfurter Bürgern Vieh und versucht die Rückgabe mit Hilfe seines Vermittlers Hermann von Rodenstein zu vereiteln. - Im Schaffhausener Hexenprozess taucht erstmals der Begriff Hexe auf. - Der abgesetzte deutsche König Wenzel von Luxemburg (St) (41) wird von seinem Bruder Sigismund in Prag bis 14 03 gefangengenommen. - Emmerich von Heppenheft wird von Graf Adolf II von Nassau (St) mit denen von Scharfenstein und Schenk von Mainz als Burgmann in Wiesbaden angenommen. - Die ingelheimer Pfalz wird von Bewohnern überbaut und als Steinbruch benutzt. - Die nürnberger Erbteilung wird begonnen, bei der der Burggraf Johann III von Zollern das Fürstentum ob dem Gebirg erhält und seine Residenz auf der kulmbacher Plassenburg einrichtet. - Der Herr Hermann von Rodenstein und Lißberg warnt Friedberg sich gegen ihn zu verbünden. - Frank von Kronberg wird auf dem Rhein bei Andernach gefangen genommen. Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (60) zwingt seinen Gefangenen aus dem Krieg gegen Mainz Johann II von Ziegenhain und dessen Bruder Gottfried IX von Ziegenhain zur Urfehde. - Graf Adolf von Ravensberg (Adolf von Berg) benutzt die Aussteuer seiner Verlobten Jolante von Bar um sich in den Besitz seiner Stammburg Burg zu bringen. - Anton von Burgund (St) heiratet Johanna von Luxemburg (St). - Der limburger Wilhelmitenorden unterhält in Fachingen eine Nonnenklause. - Burg Hattweiler im Saarland wird an Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (34) verpfändet. - Der französische Königsbruder Ludwig von Orleans kauft die Pfandschaft Luxemburg von Markgraf Jost von Mähren (St) aus dem Haus Luxemburg. - Bündnis gegen den französischen Königsbruder Ludwig von Orleans. - Der Herr von Burg Hohlenfels Hildeger von Langenau begibt sich in eine Lehensverhältnis mit Graf Johann IV von Katzenelnbogen (J) (St) und wird Burgmann aller katzenelnbogener Burgen nördlich des Mains. - Agnes von Isenburg (St) verheiratet mit Gerlach von Isenburg (St) alias Graf Gerlach von Wied stirbt. - Das Wort Maschikuli setzt sich für Wehrerker mit Bodenöffnungen durch. - Der weltliche Richter und Söldner für die Stadt Frankfurt Jakob von Neuhaus stirbt. Sohn Conrad von Neuhaus ist Großhändler für Baumwolle, Tuch und Spezereien Sohn Heinrich von Neuhaus örtlicher Priester. - Papiermacherei in Ravensburg. - Raugraf Otto I von Altenbaumburg und Neuenbaumburg, Graf von Salm im Oisling und Truchsess von Alzey heiratet Gräfin Maria Magdalen von Salm. - Bündnis von Gottfried von Eppstein (St) verheiratet mit Jutta von Diez mit Frankfurt. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) kauft Burg Waldeck. - Gottfried Suren ist notarius thelonii in Bacharach. - Reinhard von Sickingen ist elsässischer Landsvogt, an den die Städte Schlettstadt, Kaisersberg, Mühlhausen, Münster, Türkheim, Rassheim, Selsse, Amersweiler und Ehenheim ihre Reichssteuer zu zahlen haben. - Der mannheimer Zollschreiber Hermann von Rotenberg wird vom heidelberger Landschreiber Konrad der Unterschlagung im Amt beschuldigt. Eine schriftliche Gegenanklage führt zu Verhören durch Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach (St) und endet vor König Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (50). - Engelhard von Weinsberg ist königlicher Hofrichter. - Der wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein verspricht der Stadt Frankfurt ihre Messen und Märkte zu beschützen und ihr in Fehden und Kriegen beizustehen. - Werner Knebel kassiert eine Bede von stromberger Burggraf Werner von Albich. - Das Bartholomäusstift, das spätere Domstift, übergeht den Wunsch von König Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (50) die nächste freiwerdende Pfründe seinem alzeyer Schreiber Jacob von Alzey zu geben. König Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (50) fühlt sich gekränkt, entzieht dem Bartholomäusstift alle Privilegien und Güter und befiehlt dem wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein die Güter einzuziehen. - Peter von Udenheim ist mainzer Domherr. - In Fachingen hat sich der aus Italien eingeführte Einsiedler Orden der Wilhelmitinnen etabliert, die nicht in einem Kloster sondern in einer Klause neben der St Georgs Kapelle zurückgezogen leben, was von Graf xxx von Westerburg (St) (--) erlaubt wird.

1401 Katzenelnbogener Friedensverhandlungen. Unter Anderen bürgt Eberhard V von Katzenelnbogen (St) für König Ruprecht von Wittelsbach (St) für die Ehe dessen Sohnes Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach (23) (St) mit Prinzessin Blanca von England (19) (8-jährige Ehe) in Höhe von 4.000 englischen Nobel.

In Marburg wird eine städtische Ordnung gegen den übermäßigen Aufwand bei Kindstaufen, Leichenbegängnissen, Hochzeiten und anderen Festlichkeiten erlassen. - Der neue König Ruprecht von Wittelsbach (St) befiehlt die Fehde von Graf Philipp von Nassau Saarbrücken (St) mit den Grafen Graf Johann von Solms sen. (St) und Johann von Solms jun. (St) um einen solmser Schuldbrief mit 370 Gulden zu beenden. - Der neue König Ruprecht von Wittelsbach (St) befiehlt die Fehde von Graf Philipp von Nassau-Saarbrücken (St) mit dem aachener Propst Graf Wilhelm von Wied (St) zu beenden. - Der neue König Ruprecht von Wittelsbach (St) befiehlt die Fehde des aachener Propst Graf Wilhelm von Wied (St) mit Henne von Hattstein, genannt Henne von Hartenfels zu beenden. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (41) bereitet einen Kriegszug mit 100 Gleven gegen den Grafen von Waldeck vor. - Der neue König Ruprecht von Wittelsbach (St) hofft durch einen Frieden den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (41) als Begleitung auf seinem Romzug gewinnen zu können, doch schon der von ihm angesetzte Schiedstag um die Ermordung des Gegenkönigs in Marburg löst eine Fehde der verfeindeten Parteien aus, da der Graf von Waldeck mit seinen Mordgenossen mit einer Ausrede fernbleibt. - Herzog Heinrich von Braunschweig droht dem kölner Erzbischof Friedrich II von Berg mit einem Rachekrieg. - Brunnenvergiftungsvorwürfe gegenüber Juden am Bodensee. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (41) gewinnt Johann II von Isenburg Büdingen (St) zum Verbündeten gegen Landgraf Hermann II von Hessen (St) (60) und den Lüneburgischen Herrn, mit zwanzig Reisigen. - Der Seeräuber Klaus Störtebeker wird enthauptet. - Gian Galeazzo Visconti (St), einer der mächtigsten Fürsten seiner Zeit, besiegt den Wittelsbacher und neuen nur durch ein Darlehen von 12.000 Gulden auf den Zoll zu Höchst ausgestatteten und vom kölner Erzbischof Friedrich II von Berg nur ein Stück begleiteten römisch-deutschen König Ruprecht von Wittelsbach (St) (49), auf seinem Italienzug durch seine Finanzkraft. Der Königssohn Ludwig wird für seine Abwesenheit Reichsvikar in Alemannien, Gallien und Urelat. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (41) verbündet sich mit den Grafen von Wied und den Herren von Isenburg, wie mit den Mördern des Herzogs Friedrich von Hertingshausen und Kunzmann von Falkenberg, zum Krieg gegen Hessen. - Der ungarische König und spätere Kaiser Sigismund von Luxemburg versucht kirchliche Rechte zu beschneiden. Dies führt zum Eklat und zu seiner Festsetzung. - Der Inquisitor Petrus Zwicker lässt in Ungarn sogar Gräber öffnen um die Leichname von waldensischen Ketzern verbrennen zu lassen. - Während Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) auf dem Reichstag in Mainz seine Lehen empfängt weilt Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) auf dem Auerbacher Schloß und wird dort aufgefordert in Heidelberg seine Reichslehen in Empfang zu nehmen. - Blutige Verfolgung der Anhänger Wicliffs, der die Bibel ins Englische übersetzt hatte, durch die Inquisition in England. - Henne von Hattstein wird geächtet. - Am pariser Königshof urteilen Damen über Liebesangelegenheiten im Liebeshof Cours d'amours. - Der letze Graf von Ziegehain, trierer Domherr, Johann II von Ziegenhain tritt nach dem Tod seines Bruders Graf Engelbert III von Ziegenhain in den weltlichen Stand zurück und gemeinsam mit seinem Bruder Gottfried von Ziegenhain IX das Erbe seines Vaters als Graf von Ziegenhain und Nidda an. - Graf Adolf von Nassau Dillenburg (St) heiratet die Kunigunde von Isenburg-Limuburg (St). - Stefan III von Wittelsbach Bayern heiratet nach Taddea Visconti (St) in zweiter Ehe in Köln Elisabeth von Kleve. Die Ehe bleibt kinderlos. - Der Sohn von Stefan III von Wittelsbach Bayern Ludwig VII von Wittelsbach der Gebartete heiratet in Prag Anna de la Marche, die Witwe des Grafen Johann II von Berry-Montpensier. - Die Reichsburg Kalsmunt wird von Solms an Philipp und Philipp von Falkenstein (St) abgelöst. - Nikolaus von Kues (Krebs = Cusanus) wird in Kues an der Mosel geboren. - Eberhard (St) und Gottfried von Eppstein (St) droht die Reichsacht, die nur noch vom König ausgesprochen werden muss. - Burg Waldeck wird an den Pfalzgrafen verkauft. - Johann von Elkerhausen greift für Hartmut von Kronberg das frankfurter Marktschiff an. - Die Metallhärter und Schleifer in Solingen erhalten Zunftsrechte. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (60) nimmt den letzten Grafen von Ziegenhain, Johann II von Ziegenhain gefangen. - Junggraf Johann von Wertheim begleitet den deutschen König Ruprecht von Wittelsbach (St) (49) mit 20 Gleven nach Rom. - Der Graf von Leiningen ist königlicher Hofmeister. - Jeder Leprakranke in Frankfurt erhält im Gutleuthof jährlich 7/8 Korn, 1 Schwein, 1 Tonne Sauerkraut, 1 Meste Salz, 50 Heringe, 1 Meste Erbsen, 1 Meste Öl, Milch, Brennholz, 8 Ellen Tuch, 10 Ellen Leinwand und 9 Schillinge. - Gian Galeazzo Visconti (St) versucht vergeblich durch seinen Gesandten Johann von Obernburg, einen ehemaligen Sekretär seines Arztes mit seinem Leibarzt Meister Hermann, einen Mordanschlag mit Gift am neuen König Ruprecht von Wittelsbach (St) (49) und seiner Familie bei einer Messe in seiner Residenz Sulzbach. Meister Hermann wird vor dem Reichstag in Nürnberg in die Stadt geschleift und gerädert. - In Frankfurt wird auf dem Fischerfeld ein öffentlicher Brunnen gegraben. - Der zweisprachige Graf Philipp von Nassau I Weilburg-Saarbrücken (St) (32) wird Leiter einer erfolglosen Delegation von König Ruprecht von Wittelsbach (St) zur französischen Königin Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St), ihrem Berater dem burgunder Herzog Johann Ohnefurcht und zum Herzog von Berry zur Gründung einer Allianz gegen Gian Galeazzo Visconti (St) und den französischen Königsbruder Ludwig von Orleans. - Georg von Weinsberg (Urgroßmutter ist Elisabeth von Katzenelnbogen (St)) nimmt am Turnier in Darmstadt teil. - Der oppenheimer Reichsschultheiß Tham Knebel von Katzenelnbogen stirbt. - Der Rat der Stadt Frankfurt verbietet allen Einwohnern, auch den Klerikern, Exkremente auf die Straße zu schütten. - Johann von Rodenstein ist mainzer Domherr. - Die Grafentochter Jutta von Nassau Dillenburg Diez (St) heiratet Graf Gottfried VII von Eppstein Münzenberg (St), wodurch die Hälfte der Grafschaft Diez an das Haus Eppstein fällt. Gleichzeitig heiratet ihr Vater Grafensohn Adolf von Nassau Dillenburg Diez (St) in Limburg in  zweiter Ehe die Grafentochter Kunigunde von Isenburg Limburg (St).

1400 Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) ist bei der einzigen Wahl eines deutschen Königs in Rhens, des wittelsbacher Pfalzgrafen Ruprechts (St) anwesend, da Frankfurt wegen Ablehnung seiner Kandidatur ausfällt.

Obwohl für eine neue Königswahl nur Baiern, Sachsen, Meißen, Zollern-Nürnberg und Württemberg zugelassen und Habsburg und Luxemburg ausgeschlossen werden, meldet Herzog Rudolf von Sachsen noch seinen Schwiegersohn Friedrich von Braunschweig Lüneburg zur Königswahl an. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) läßt Herzog Friedrich von Braunschweig bei Fritzlar von Graf Heinrich von Waldeck , dem Ehemann seiner Nichte, und dessen Rittern Friedrich von Hertingshausen und Kunzmann von Falkenberg ermorden, bestreitet aber seine Beteiligung mit Eid. - König Wenzel von Luxemburg (St) (39), der Gian Galeazzo Visconti (St) für 100.000 Gulden zum Herzog von Mailand machte, wird in Lahnstein wegen Trunksucht und Untätigkeit abgesetzt. Ausserdem habe er viele ehrbare Leute ertränkt, verbrannt und jämmerlich gemordet. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) verkündet den offiziellen Grund, er habe nach Meinung der Kurfürsten den unwürdigen Amtmann von Mailand unrechtmässig zum Herzog gemacht und der Kirche keinen Frieden gebracht. Ihr neuer Kandidat Pfalzgraf Ruprecht III von Wittelsbach verspricht die kurfürstlichen Privilegien zu erweitern, die Kirche wieder stärker in Entscheidungen einzubinden, die herzöglich-mailändische Ernennung rückgängig zu machen, Brabant, wenn Gräfin Johanna stirbt wieder dem Reich einzugliedern, und die von König Wenzel von Luxemburg (St) (39) abgeschafften kurfürstlichen Rheinzölle wieder zu vergeben. Eine kurfürstliche Gesandschaft mit der Bitte nach Unterstützung des neuen Königs an den französischen Hof bringt nur Ablehnung, man sei König Wenzel von Luxemburg (St) (39) verplichtet. Eine Delegation an den Papst meldet Bonifaz XI äußere sich nur aufschiebend. Danach machen sich die Königsmacher daran ihre Drohung wahr zu machen und unter Leitung Graf Gottfrieds von Leiningen (St) bieten sie sich der französischen Kirche in Paris an, die aber ungerührt ablehnt. Nach dem Miserfolg in Paris arrangieren sich die Kurfürsten wieder mit Papst Bonifaz IX indem sie einfach vorgeben dieser sei beim Königssturz involviert gewesen. Die Bitte an den Papst Ruprecht von Wittelsbach (St) nun als rechtmäßigen König anzuerkennen dauert bis 14 02. Als König Wenzel von Luxemburg (St) (39) von seiner Absetzung erfährt, schwört er den neuen König Ruprecht von Wittelsbach (St) tot zu stechen!. Auch Markgraf Jost von Mähren (St)schwört sich alle Barthaare auszureissen um den Verrat zu sühnen. Wenzel von Luxemburg (St) (39) fordert die Stände zur Treue auf und befiehlt Strafaktionen, die sein Bruder, der spätere Kaiser Sigismund (St) durchführen soll. Zu diesen kommt es aus Zerstrittenheit, Faulheit und Untätigkeit nicht. - Pfalzgraf Ruprecht III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (48), mit Elisabeth von Zollern Nürnberg verheiratet, wird in Köln zum römisch-deutschen König gekrönt, da Aachen sich zu Wenzel von Luxemburg (St) (39) bekennt. - Frankfurt, das gerade eine neue Stadtmauer baut (heutiger Cityring: Ein Teil davon, der Eschenheimer Turm in der Frankfurter Innenstadt, waffentechnisch mit vier Feuerbüchsen, 44 Bleiklötzen, einem Sack Pulver, vier Stegreifarmbüchsen und drei Töpfen mit vergifteten Pfeilen) die Kaiser Ludwig IV schon 13 33 gestattet hatte, erbittet den neuen König sechs Wochen und drei Tage vor der Stadt zu lagern bis er eingelassen werden kann. Nach viertägigen Ritterspielen werden zunächst die Königinnen mit ihren Jungfrauen eingelassen. Dahinter der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St), rechts des Königs, der kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden und links der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St). Direkt vor dem König trägt sein Schwiegersohn das offen zur Schau gestellte Schwert. Der Einzug in Frankfurt ist König Ruprechts von Wittelsbach (St) erster Erfolg. Eine französiche Gesandtschaft wird von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) freundlich abgewiesen. - Die Pest grassiert in ganz Italien. - Der italienische heilige Bernhardin, der Lehrer des päpstlichen Inquisitors Johannes Capistranus, macht durch aufopfernde Krankenpflege von sich reden. - Die ehemalige Metropole Mainz hat nur noch etwa 4.000 Einwohner, alleine die Zünfte sind um 2 Drittel zurückgegangen. - Der Architekt Lorenzo Ghiberti macht linear-perspektivische Untersuchungen. - In Süditalien führt Aulus Cornelius Celsus wieder erste gesichtschirurgische Operationen durch. - Der ehemalige englische König Richard II wird durch Verhungern ermordet. - Jan Hus wird zum Priester geweiht und klagt den sündigen, geldgierigen, verschwenderischen Klerus Oh Geistlicher, wenn du nicht in Pech und Schwefel enden willst, so musst du die Hurerei des Leibes und der Seele vermeiden an. - Bevölkerung wächst wieder. - Die Walachei wehrt erneut die Osmanen unter Sultan Bayezit I ab. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) rüstet sich zur Romfahrt um die Kaiserkrone vom Papst zu erhalten. - Die sayner Residenzstadt Hachenburg brennt vollständig bis auf die Kirche nieder. - Der hattsteiner Besitzstand schrumpft und neben einem Hof wird teilweise nur noch Pferd und Rüstung vererbt. - Eschwege und Sontra werden vom thüringischen Landgrafen an Kurmainz abgetreten. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (59) und Philipp VIII von Falkenstein Münzenberg (St) schließen ein dreijähriges Bündnis. - Landgraf Balthasar von Thüringen und sein Sohn Friedrich schließen mit den Städten Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen ein Landfriedensbündnis bis 14 04. - Graf Otto von Solms (St) (--) zeigt dem Landgrafen von Hessen an, daß er Feind von Graf Philipp von Solms (St) (--) geworden ist. - Johann II von Wied (St) (--) alias Johann II von Isenburg Wied heiratet zuerst Agnes von Westerburg (Ar) (--) und nach ihrem Tod Kunigunde von Westerburg. - Zunftunruhen in Frankfurt. - Die Königstochter Agnes von Wittelsbach von der Pfalz (St) heiratet Graf Adolf II von Kleve und der Mark und überlebt das erste Ehejahr nicht. - Die nürnberger Lorenzkirche wird durch Strebepfeiler erweitert und kleine Privatkapellen für die Ratsgeschlechter abgezweigt. - Der deutschen Königin zur Ehre werden in Frankfurt mehrere Turniere abgehalten. - Die siegener Grube Brüderbund ist in Betrieb. - In Andernach wird ein rechteckiger Schwimmkran eingesetzt. - Der Jurist, pfalzgräflicher Hofmeister, Rat in Mainz, Worms, Speyer, Straßburg und Frankfurt Hans von Hirschorn V, verheiratet mit Wild- und Rheingräfin Iland von Daun, wird für rund zehn Jahre königlicher Gesandter und beginnt mit der Rückgewinnung der von seiner Familie während der Reichsacht verlorenen Güter. - Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) setzt sich für ihre bornicher Hörigen bei der Stadt Köln ein. - Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) und ihr Vater Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) stiften eine Pfarrei in Patersberg damit Mütter ihre Kinder taufen lassen können. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (59) läd Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) zu einem Ritt nach Schmalkalden ein, die er gerne annimmt. - Graf Simon V von Zweibrücken Bitsch, der Bruder von Graf Hanemann von Zweibrücken Bitsch verzichtet auf sein Landecker Erbe. Die Gemeinen auf Burg Landeck Graf Friedrich von Zweibrücken Bitsch und sein Neffe Graf Hanemann II von Zweibrücken Bitsch, Herr Otto VII von Ochsenstein und sein Neffe Herr Friedrich von Ochsenstein, Guda Landschad von Steinach, Witwe des Dieter II  Kämmerer von Worms, sowie Konrad Landschad von Steinach schließen einen Burgfrieden. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (32) wird wichtiger Helfer von König Ruprecht von Wittelsbach (St). - Der wormser Bischof Eckhard von Dersch wird von den Bürgern aus Worms vertrieben und erhebt Ladenburg zum Bischofssitz. - Gerhard von Schönborn (--) ist Vogt in Westerburg, Amtmann in Kronberg. - Der idsteiner Bergfried wird aufgestockt und erhält 4 Ecktürmchen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (39). adelt seinen Leibarzt Siegmund Albich, der 14 12 für wenige Monate prager Erzbischof wird. - Johann II von Isenburg Limburg (St) erbaut den zweigeschossigen Pallas in der Burg Limburg. - Die friedberger Burgmannschaft besteht aus 99 Burgmann aus 49 Burgmannenfamilien. - Simon Grans von Heppenheft ist in Frankfurt Bürge für Pfalzgraf Ruprecht III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (48). - Günther von Schwarzburg, Johann von Ziegenhain, Heinrich Schetzel von Lorch und Heinrrich von Schöneck sind mainzer Domherren. - Obertiefenbach bei Katzenelnbogen hat  xxx Einwohner in 10 Haushalten.

1399 Die Grafen von Katzenelnbogen erbauen die Burg Rüsselsheim gegen den erfolglosen Widerstand der Städte Mainz und Frankfurt. Agnes von Katzenelnbogen (St) stirbt. Angebliches Geburtsjahr von Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) nach Papst Pius II, der ihm Milchprodukte während der Fastenzeit erlaubt.

Die alte Brücke über den Main in Frankfurt ist so baufällig, dass sie erneuert werden muss und vom Stadtbaumeister Maderer nach Vorbild der Prager Brücke erneuert wird. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St).gründet mit den Kurfürsten von der Pfalz, Sachsen und Köln den Marburger Bund gegen König Wenzel von Luxemburg (St) (37). - Die Ganerbenburg Tannenberg, die berüchtigste bergsträsser Raubritterburg wird von einer Allianz der drei Kurfürsten, Mainz, Trier und Köln, der Pfalz und von den Städten Speyer, Worms und Frankfurt in einer Strafaktion erobert und zerstört, wobei man später im Brunnen der Burg die älteste deutsche Handfeuerwaffe und Kachelofenscherben mit reichen Verzierungen von Tieren und Phantasielebewesen wie Drachen findet. - Frankfurt erhält erste gepflasterte Strasse, die Allerheiligengasse. - Gian Galeazzo Visconti (St) (37 erlässt Hygienemassnahmen gegen die Pest in Mailand. - Der englische König Richard II wird wegen Unwürdigkeit nach dessen Säuberungsaktionen als König abgesetzt. Heinrich IV oder Henry Brolingbroke, aus dem Hause Lancaster erschleicht sich mit Hilfe der Kirche den Königstitel von dem minderjährigen Edmund Mortimer und legt die Grundlage für die Rosenkriege. - Großer Zollstreit zwischen Frankfurt und Straßburg, das sich über immer mehr Visiergeld, Krangeld und Hausgeld uvm. beschwert - Der Gegenpapst Benedikt XIII wird in seinem Palast gefangengehalten. - Albrecht von Wertheim wird weil sein älterer Bruder Eberhard als Bischof nicht bestätigt wird Bischof von Bamberg. - Christine de Pisan prangert im ersten Literturstreit an der pariser Universität die frauenfeindlichen Textpassagen im Rosenroman, namensgebend für den Film Der Name der Rose, an. - In den Rechnungen des Klosters Marienburg weisen Aufträge in bedeutenden Umfang an Bernsteindreher und -schnitzer mit dem Bernsteinregal (Monopol) des Deutschen Ordens. - Ernst, Bischof von Halberstadt, schliesst mit Landgraf Balthasar von Thüringen, und dessen Sohn Friedrich ein Bündnis auf 6 Jahre namentlich gegen das Stift Mainz, Landgraf Hermann II von Hessen  (St) und die Städte Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen. - Pfalzgraf Ruprecht III von Wittelsbach (St) verbündet sich auf 5 Jahre mit dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St), Herzog Stefan von Bayern, den Brüdern Landgraf Balthasar und Landgraf Wilhelm von Thüringen, Herzog Ludwig von Bayern, Bischof Albrecht von Bamberg, Landgraf Hermann II von Hessen (St) (58) den Burggrafen Johann und Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St) für den Fall eines Krieges mit den Städten bzw. dem Städtebund. - Bechtram von Vilbel und Walter von Vilbel verlangen illegal von Burg Vilbel aus Zoll- und Wegegeld. Die frankfurter Verbündeten Ulrich V von Hanau (St) und Philipp von Falkenstein (St) erobern und zerstören Burg Vilbel. Bechtram von Vilbel wird hingerichtet. - Das bleigedeckte Münster und das Stift in Fulda brennen nach einem Blitzeinschlag ab. - Die Herzogin von Brabant, zieht mit mehr als 4.000 Rittern und Knechten und mehr denn 160.000 Leute zu Fuß, gegen den Herzog von Geldern und den Herzog zu Jülich und richtet in Jülich einen ganzen Monat lang großen Schaden an. - Erste Abbildung von Schlittschuhläufern. - Der mainzer Rat setzt für seine beiden frankfurter Marktschiffe einen Maximalfahrpreis von 12 alten Hellern fest. - Engelbert von Nassau I (St) (29) ist Dompropst zu Münster und kehrt in den weltlichen Stand zurück, da seine Brüder Johann II (St), der Verwalter, und Johann III (St) unverheiratet bleiben und nur uneheliche Nachkommen haben. - Das Domkapitel des durch Fehden und Kriege zerstörten und bankrotten trierer Kurstaates bittet Papst Bonifaz IX dem erkrankten trierer Erzbischof Werner von Falkenstein (St) einen Koadjutor zur Seite zu stellen, was dieser jedoch ablehnt. - Das bamberger Domkapitel nimmt nach päpstlicher Bestätigung nur noch Edelfreie auf. - Der Burgberg der Isenburg wird mit einer Mauer befestigt. - Simon von Heppenheft alias Grans von Rheinberg, Herr auf Burg Rheinberg, vergibt stellvertretend für Graf Diether VIII von Katzenelnbogen  (St) Lehen. - Markgraf Jost von Mähren (St) bietet dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) 8.000 Gulden um neuer König zu werden - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (31) wird Mitglied des königlichen Rates von Frankreich. - Das frankfurter Leinwandhaus wird statt als Handelshaus für Tuchwaren erbaut. - Die Brustbüchse, die Petrinal, setzt sich in Bologna als Reiterwaffe durch. Sie wird am Brustharnisch eingehängt und auf einer am Sattel befestigten Gabel aufgelegt. Sie heißt auch Knallbüchse. - Heinrich von Bellersheim erklärt dem Herrn Ulrich V von Hanau (St) eine Fehde und bekriegt dessen Burger Hanau, Windecken, Dorfelden, Assenheim, Rodheim und Münzenberg. - Der Sohn des kurpfälzer Rates und Vertrauten von Ruprecht III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (47) Weiprecht von Helmstatt wird neuer speyerer Bischof Raban von Helmstatt. - Eine kölner Gesandtschaft schifft sich mit 955 Liter Weißwein und 220 Liter Rotwein auf dem Rhein ein. Die Reise geht über Ijssel und Nordsee nach Hamburg, wo der verbrauchte Wein im Ratsweinkeller aufgefüllt wird weiter zum Hansetag nach Lübeck. - Albert von Liebenstein, Johann von Menzingen alias Johann von Münzingen, Heinrich von Geroldstein, N Breder von Hohenstein, Truschard von Scharfenstein und Dietrich Knebel von Katzenelnbogen sind mainzer Domherren. - Wigand Stroß von Schönborn (--) führt eine Fehde gegen die Stadt Frankfurt.

1398 Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) beziffert seine Forderungen an das Land Luxemburg auf 18.666 Gulden um deren Begleichung er sich vergeblich bemüht. Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) legt die von Markgraf Jobst von Luxemburg (St) luxemburger Statthalterschaft ab. Er wird von König Wenzel von Luxemburg (St) zum Reichslandvogt der Wetterau bestellt und mit seinem Sohn Johann IV von Katzenelnbogen von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (57) mit zwei Drittel an Burg, Stadt und Kirchspiel Driedorf belehnt. Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) verpfändet Hohenstein, Kemel und Nastätten an Kuno von Reifenberg.

Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) belagert Burg Tannenberg. - König Wenzel von Luxemburg (St) (36) ist so betrunken, dass er bei einem Festmahl des französischen König Karl VI Reims nicht erscheinen kann. - Papst Benedikt XIII wird in Avignon vom französischen König Karl VI sieben Monate lang belagert. - Bechtram von Vilbel greift zusammen mit Graf Gerhard von Sayn (St) das frankfurter Marktschiff auf dem Weg nach Mainz mit Ratsherrn als Reisenden mit Toten und Verwundeten an. - Bertram von Vilbel nimmt den katzenelnbogener Feind Johann von Kronberg in Bonames auf. Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) wird von Frankfurt heraus angegrifffen (2137). - Offene Streitigkeiten zwischen dem regierenden Herrn Ulrich V von Hanau (St) und seinen jüngeren Brüdern Reinhard II von Hanau (St) und Johann von Hanau (St) bis hin zur Fehde. - Oppenheim fällt an die Kurpfalz. - Der Stecknitzkanal, die erste Kanalverbindung über eine Wasserscheide ist fertiggestellt und verbindet Nord- und Ostsee. - Unterhalb der Burg Blankenstein wird das Brauhaus am Schlossberg erbaut. - Herzog Friedrich von Braunschweig tritt dem Landfrieden bei, dem auch Landgraf Hermann II von Hessen (St) (57) angehört. - Graf Heinrich von Nassau -Beilstein (St) quittiert Landgraf Hermann II von Hessen (St) (57) über die ihm (Heinrich) jährlich zu Martini von der Stadt Herborn fälligen Gülte von 100 Gulden Geldes. - Graf Johann IV von Sponheim Starkenburg (St) (60) übernimmt die Regierung in der hinteren Grafschaft Sponheim bis 14 13. - Der Sohn des reichen frankfurter Patriziers Jacob Knoblauch stirbt nachdem er den Knoblauchshof verkaufen muss. - Burg Waldeck der Stammsitz der Herren von Boos und Waldeck im Hunsrück wird von Pfalzgraf und Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach (St) (46) belagert und eingenommen. Pfalzgraf und Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach (St) (46) erbaut in der Burg einen die andereren überrageneden Turm, kauft Häuser in der Burg Waldeck und sichert sich das Vorkaufssrecht in der Burg Waldeck. - Graf Wilhelm II von Isenburg Wied (St) lässt seine restlichen 6 Nachkommen legitimieren. - Beim kronberger Armbrust-Schützenfest werden die frankfurter Schützen eingeladen. Hauptpreis ist ein Kleinod im Wert von 13 Gulden bei einer Schußdistanz von 155 Schritten. - Der frankfurter Peter Leinenweber wird in Kronberg ermordet. - Graf Dietrich von der Mark fällt bei der Belagerung der Burg Elberfeld wodurch sein Bruder Graf Adolf von Kleve die Grafschaften Mark und Kleve vereinigen kann. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) erhält Zollfreiheit für Getreidetransporte durch luxemburger Gebiet. - Der rheinische und wetterauer Landvogt Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) läd den Graf Philipp VII von Falkenstein (St) vor das Landgericht in Mainz. - Wilhelm von Sayn (St) fällt in die Schuld von Herzogin Johanna von Luxemburg und Brabant. Sie wird erst 14 52 beglichen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (34) verleiht den Zoll bei Höchst wieder an den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St). - König Wenzel von Luxemburg (St) (36) kommt nach Würzburg stellt 7 fränkische Städte unter seinen Schutz und verärgert den würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg indem er ihm wegen der drückenden Schulden einen Hauptmann vor die Nase setzt. - Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St)bedenkt Else von Stromberg, seine illegitime Tochter, die im Kloster Liebenau lebt mit einer lebenlangen Leibrente, seine Konkubinen, genannt Buhlen, findet er mit Einmalzahlungen von 60 Gulden, 40 Gulden und 30 Gulden ab. - Isengard von Isenburg Büdingen ist Äbtissin von Kloster Marienborn. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (29) wird erstes hochadeliges Mitglied in der Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - Der mainzer Patrizier und oppenheimer Schultheiß Heinrich II zum Jungen teilt sich mit der Stadt Mainz den mainzer Rheinzoll. Heinrich II zum Jungen stirbt als Ehemann von Else Knebel von Katzenelnbogen. Tham Knebel von Katzenelnbogen wird neuer oppenheimer Reichsschultheiß. - Konrad II von Solms Braunfels (St) stirbt. - Heinrich von Hagen, Johann Knebel von Katzenelnbogen, Rheingraf Konrad, Hovehard von Sickingen, Simon von Scharfenstein, Johann von Lindau, Otto von Falkenberg und Wigand von Dernbach sind mainzer Domherren. - In Allendorf übergibt Ritter Kraft von Allendorf (--) seinen Hof an die bayerischwittelsbacher Kurpfalz, weshalb er die Pacht an das Amt Kaub bezahlt, wodurch er zum Kurpfälzischen Hof wird. - Bei Bremberg gibt es den Hof Nithoben alias Nollhof.

1397 Adelheid von Katzenelnbogen stirbt. Sie war mit Graf Heinrich IV von Sponheim (St) verheiratet. Johann von Kronberg der Ältere sagt Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) seinen Eid auf, da er Feind von Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) geworden ist. Johann von Kronberg der Ältere verbündet sich mit Eckhard von Elkerhausen und seinen Brüdern und kämpft gegen sie in der Burg Neu-Elkerhausen.
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) und sein Sohn Johann IV von Katzenelnbogen (St) sind Geiseln bei der Verpfändung Burg und Stadt Neu-Weilnaus und Usingens durch Ritter Walter von Kronberg mit 4.000 Gulden an Graf Philipp von Nassau Saarbrücken (St).

Wetter: Hochwasser in Limburg an der Lahn. - Die Grafschaft Mömpelgard stirbt mit Stefan von Mömpelgard (St) aus, und macht Württemberg durch die Erbtochter Henriette von Mömpelgard (St) zu einer der mächtigsten Grafschaften des Reiches. - Johann II von Nassau (St) besticht Papst Bonifaz IX durch Geld , das er sich bei Kaufleuten in Lucca leiht. Darüber hinaus fordert Papst Bonifaz IX erfolgreich 300 000 Gulden Nachzahlungen, die Johann II von Nassau  (St) innerhalb ein halben Jahres aufbringt, der als neuer mainzer Erzbischof nach Deutschland zurückkehrt. - Der Edelfreie Philipp VII von Falkenstein (St) wird in den Grafenstand erhoben. - Gian Galeazzo Visconti wird von König Wenzel von Luxemburg (St) (36) zum Herzog der Lombardei ernannt. König Wenzel von Luxemburg (St) weigert sich gegen ihn Krieg zu führen. - Die Walachei kann die Osmanen unter Sultan Bayezit I abwehren. - Der mainzer Erzbischof Gottfried von Leiningen (St) verschanzt sich auf Burg Reichenstein um sich vor dem neuen mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) zu schützen, lenkt dann aber ein und wird mainzer Dompropst. - Höhepunkt der äußerst erfolgreichen Ketzerverfolgung durch den Inquisitor Petrus Zwicker, der nach 1.000 Befragungen annähernd 100 Waldenser in Steyr auf dem Scheiterhaufen verbrennen lässt. - Die Stadt Würzburg schließt sich mit 11 Städten zusammen und in der Hoffnung als Reichsstädte anerkannt zu werden König Wenzel von Luxemburg (St) (36) an. Ihr Aufstand wird jedoch von den benachbarten Adeligen, den Grafen von Schwarzburg, den Grafen von Henneberg, dem nürnberger Burggrafen xxx von Zollern Nürnberg und Herzog Ludwig von Wittelsbach von Bayern unter dem würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg in der Schlacht bei Bergtheim niedergeschlagen. 1000 Bürger werden erschlagen, die Anführer gevierteilt, 400 werden gehängt und ertränkt und die Macht der Fürsten wiederhergestellt. - Die Burggrafschaft Nürnberg wird geteilt. - Durch den Tod von Graf Heinrich von Waldeck, dem Eisernen wird die Grafschaft Waldeck unter seinen Söhnen Heinrich VI von Waldeck und Adolf VI von Waldeck in die Linien Eisenberg und Wildungen geteilt. - Zum Reichstag nach Frankfurt kommen der Herzog von Österreich mit großem Aufgebot, Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (56) mit 300 Pferden und der Graf von Leiningen (St) mit 100 Pferden. - Der letzte Graf von Saarwerden stirbt und vererbt die Grafschaft Saarwerden über die Erbschwester an die Friedrich III von Moers, welche sich fortan Grafen von Moers-Saarwerden nennen. Der Sohn Dietrich II von Moers (12) wird Stiftspropst in Bonn und Domherr in Köln bei seinem Onkel, dem kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden. - Johann von Westerburg (St) und Reinhard II von Westerburg (St) bedrohen die zur frankfurter Messe fahrenden Kaufleute, können aber ihre Drohung nicht wahr machen, da die Kurfürsten ihnen Geleit geben. - In den frankfurt-sachsenhäuser Weinbergen werden unter der Leitung von Korad Schelris von einer Gruppe von Adeligen frankfurter Bürger überfallen, drei ermordet und achtzehn geschatzt alias ausgeraubt und inhaftiert und obwohl Frankfurt sowohl unter westfälischem als auch unter rheinischem Landfrieden steht sind sowohl Gerichtstage als auch Vorladungen ohne Wirkung. - Reichszug gegen Hattstein, bei dem die Burg eingenommen aber nicht zerstört wird. - Gerhard von Sayn (St) beginnt eine Fehde gegen Frankfurt. - Der fuldaer Stadteil Lüdermünd wird erbaut. - Während des Reichstages in Frankfurt wird ein Musikantenwettbewerb mit 550 Spielleuten durchgeführt. - König Wenzel von Luxemburg (St) (36) belehnt Philipp von Falkenstein (St) mit dem Reichsforst Dreieich. - Erbprinz Ruprecht Pipan von Wittelsbach von der Pfalz (St) (22) stirbt nach der Rückkehr von der Schlacht von Nikopolis in Amberg. - Graf Wilhelm II von Wied (St) lässt seinen Sohn Bruno, der Priester wird, legitimieren. - Die Stadt Mainz raubt den Wein des frankfurter Hans Goldschmidt vom Ebirsberge während er unter kronberger Geleit transportiert wird. - Herzog Wilhelm von Berg und sein Cousin Herzog Wilhelm von Jülich und Geldern fallen wegen einer verwehrten Jahresrente von 2.400 Goldgulden aus dem Rheinzoll bei Kaiserswerth auf die auch seine Cousine Margarete von der Mark und ihr Mann Philipp von Falkenstein (St) Ansprüche stellen in die Grafschaft Kleve ein und ziehen brandschatzend bis zur Zollburg Lobith, wo sich der Alte Rhein abteilt, rheinabwärts bis Graf Adolf von Kleve und sein Bruder Graf Dietrich von der Mark sie in der Schlacht von Kleverhamm besiegen und 90 Ritter und 2.000 Bewaffnete gefangennehmen und erst nach einer hohen Lösegeldforderung wieder freilassen. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) gibt seine Burg Adolfseck seinem Neffen Adolf III von Nassau Idstein (St). -  Rathaus am Rand des Marktplatzes in Darmstadt. - Die Brüder von Rannenberg werden für Räubereien exkommuniziert, woran sich aber niemand stört. - Graf Gerhard von Sayn (St), Gefolgsmann von Wilhelm II von Jülich, verpfändet aus der Sühne mit dessen Sohn Herzog Adolf von Berg Blankenheim zum Pfand für 21.000 Gulden alias Florin aus der Gefangenschaft von Graf Dietrich von der Mark. Die Unkosten für die Gefolgschaft von Friedrich von Hattstein mit Lösegeld, Pferd, Rüstung und Nahrung belaufen sich auf 1000 Gulden. - Der ungarische und kroatische König Sigismund von Luxemburg (St) (29) reformiert sein Militär. - In Ulm werden Spielkarten verboten. - Der frankfurter Patrizier Hermann zum Baumgarten wird frankfurter Syndicus. - Günther von Schwarzburg wird mainzer Dompropst. - Bruno von Scharfenstein ist mainzer Domkustos. - Pileus von Prata ist mainzer Domherr.

1396 Von Burg Gräveneck aus wird die am gegenüberliegenden Flußufer liegende Raubritterburg Neuelkerhausen im Krieg mit den Elkerhäusern und Hattsteinern zerstört. Schwester in Christo Adelheid (St), geborene Gräfin von Katzenelnbogen, wird vom eberbacher Abt Nikolaus in den Grauen Orden und die Bruderschaft von Kloster Eberbach aufgenommen. Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) und seine Tochter werden in die Bruderschaft von Kloster Eberbach aufgenommen. Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) und Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) verbieten dem Klarissenkloster Bärbach nachdrücklich, irgendjemandem zu erlauben in dem Walde, das es von ihnen und ihren Vorfahren hat, Holz zu schlagen oder zu vergeben.

Wetter: Hochwasser in der Stadt Limburg an der Lahn. und der Stadt Nassau. - Frankfurt zerstört die mainzer Zollburg in Höchst/Main. - Die Stadt Frankfurt zieht die Konzession für die Spielbank im Spielhaus Zum heißen Stein in Frankfurt ein und betreibt die Spielbank bis 14 32 selbst. - Ein französisches Heer unter der Führung des burgunder Herzogssohn Johann Ohnefurcht kommt in der Schlacht von Nikopolis, auch letzte Schlacht genannt, dem ungarischen und kroatischen König Sigismund von Luxemburg (St) (28) zur Hilfe kann aber eine schwere Niederlage gegen die Türken nicht verhindern, da sich Serbien in der entscheidenden Phase der Schlacht für seinen osmanischen Herrn Bayezit I, der die Ungarn hasst, entscheidet. - Der englische König Richard II heiratet die neunjährige (oder siebenjährige) Tochter des französischen Königs für einen 28 Jahre dauernden Waffenstillstand. - Der nürnberger Burggrafensohn Friedrich von Zollern Nürnberg überlebt die Schlacht von Nikopolis. Der burgunder Herzogssohn Johann Ohnefurcht gerät in Gefangenschaft und wird mit 200.000 Dukaten freigekauft. - Gottfried von Leiningen (St) wird durch die großzügige Spende von 50.000 Gulden seines Bruders Emicho VII von Leiningen (St) zum Bischof von Speyer gewählt. Papst verweigert seine Zustimmung. Der königstreue Gottfried von Leiningen (St) wird zum mainzer Erzbischof gewählt aber von König Wenzel von Luxemburg (St) (35) im Kampf gegen den mit allen drei Pfalzgrafen verbündeten Johann II von Nassau (St) im Stich gelassen. - Genossenschaftliche Organisation der Reichsritterschaften wird verboten. - Die hanauer Städte Hanau und Babenhausen werden an den verwandten Graf Johann II von Nassau (St) verpfändet. - Die Universität Heidelberg besitzt über 600 Bücher. - Die kölner Patriziern der Greifen mit ihrem Führer Hilger Quattermart von der Stesse entmachten die Partei der Freunde des Konstantin von Lyskirchen. Hilger Quattermarts Verwandter Heinrich von Stave wird auf dem Neumarkt hingerichtet, viele der Greifen zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt. Konstantin von Lyskirchen strebt die Alleinherrschaft in Köln an und schickt die protestierenden Handwerker- und Kaufleutezünfte vom hohen Ross herab nach Hause. Die Zünfte nehmen die Freunde von Konstantin von Lyskirchen in ihrem Versammlungsraum gefangen und befreien die Greifen. Die Zünfte organisieren sich in 22 Gaffeln, denen jeder kölner Bürger beitreten muss, und bilden einen 49-köpfigen Rat aus Kaufleuten, Grundbesitzern und Handwerkern, der bis 1794 bestehen bleibt. - Die Goldschmiede verlieren durch die Unterstützung der Patrizier ihr Ansehen und der Münzmeister Quentin von Schonenbach wird genötigt nach langer Turmhaft einen Urfehdebrief zu unterschreiben. - Dörfertausch zwischen Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (55) und seinem Schwager Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St). - Die Ritter von Kronberg überfallen den illegalen mainzer Zoll in Höchst, plündern, brennen die Burg nieder und erbeuten 30 gesattelte Pferde. - In Mainz dominieren die Kaufleute über die Handwerker. - In Köln wird der von den Patriziern dominierte Rat von den Gaffeln, den Handwerker- und Kaufleute-Korporationen gestürzt. - Heinrich II von Nassau Beilstein (St) und Reinhard von Nassau Liebenscheid (St) einigen sich mit Westerburg und Runkel über ihre strittigen Grenzen auf dem Westerwald und geben sich mit Jagd, Fischerei und Diensten zufrieden. - Pfalzgraf Ruprecht Pipan von Wittelsbach (St) zieht in die Schlacht von Nikopolis, kehrt krank zurück und stirbt im Jahr 13 97 in Amberg. - Graf Hermann II von Cilli und der nürnberger Burggraf Johann III von Zollern (St) (27) retten seinem Schwager dem ungarischen und kroatischen König Sigismund von Luxemburg (St) (28) in der Schlacht von Nikopolis das Leben. - Frankfurt entläßt ihren bonameser Amtmann Hartmut von Kronberg, da er die Burg Bonames für seine Fehden benutzt. - Höchst am Main vervollständigt seine Stadtmauer, die zum Teil nur aus Palisaden besteht. - In Würzburg wird von von 26 Adeligen aus 12 fränkischen Geschlechtern, die Egloffstein (würzburger Fürstbischof), Förtsch von Thurnau (bamberger Ministeriale), Fuchs (Ritter, später würzburger Fürstbischof), Grumbach (würzburger Fürstbischof), Heßberg, (würzburger Bischof), Rotenhan (bamberger Ministeriale), Seckendorff (nürnberger Truchseß und Mundschenk), Seinsheim, Stiebar (würzburger Domherr), Wenkheim, Wolfskeel (würzburger Fürstbischof) und Zollner (bamberger Patrizier) die Fürspängergesellschaft gegründet. - Konrad Schelris schickt der Stadt Frankfurt einen Fehdebrief und bekriegt sie zwei Jahre lang. - Bei einem Gerichtstag des mainzer Erzbischofs Konrad von Weinsberg auf Burg Eltville stürzt die Brücke ein während Kurfürst Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (71) und Markgraf Bernhard von Baden (St) mit großem Gefolge in die Burg einreiten. Es gibt zwei Tote und 40 Verletzte. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Weinsberg (56) stirbt. - Mit Friedrich von Lißberg stirbt das Geschlecht aus. Die Herrschaft Lißberg wird von seinem Vetter Johann von Rodenstein und Lißberg übernommen. -  Die französische Königin Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St) beschuldigt Valentina Visconti (St) an der Geisteskrankheit ihres Gatten König Karl VI schuld zu sein und vertreibt sie vom Königshof in Paris. Valentina Viscontis (St) Bruder Giovanni Maria Visconti (St) (08) ist auch geisteskrank. - Der Kaisersohn Johann von Luxemburg-Görlitz (St) (26) wird mit Gift ermordet. Weitere Anhänger von König Wenzel von Luxemburg (St) (35) werden ermordet. Der mährische Markgraf Jobst von Luxemburg (St) soll Auftraggeber sein und wird gefangen genommen. - Die St Peter von Mailand Bruderschaft wird in Köln von den Bierbrauern gegründet. - Graf Engelbert III von Ziegenhain bedroht die Äbtissin des mainzer Klosters Altenmünster falls sie ihm nicht die Vogtei Igstadt gäbe. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (55) bekommt einen männlichen Erben Hermann. - Der salzburger Erzbischof Pilgrim II von Puchheim sammelt bis zu seinem Tod 50 frühneuhochdeutsche Liebeslieder, sieben weltliche Trinklieder auch 50 geistliche Lieder, darunter auch das Weihnachtlslied Joseph, lieber Joseph mein von einem unbekannten salzburger Mönch. - Die Grafentochter Anna von Hanau (St) ist Äbtissin von Kloster Patershausen. - Bruno von Scharfenstein, Johann Wais von Fauerbach und Winter von Reifenberg sind mainzer Domherren.

1395 Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) schlägt ihn aus dem Lande. Der mährische Markgraf Jobst von Luxemburg (St) bevollmächtigt Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) zu Verhandlungen mit König Karl VI von Frankreich in dieser Sache und erweitert zugleich seine Befugnisse als Statthalter von Luxemburg. Die Burg Gräveneck wird von Graf Philipp von Nassau Saarbrücken (St) und Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) gegen die Ritter von Elkerhausen gebaut. Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) nimmt Henne von Hattstein in offener Fehde gefangen.

Starker Pestausbruch in Südhessen. - In Holzheim wird Burg Ardeck an der Aar von Graf Adolf von Nassau Dillenburg (St), verheiratet mit der Grafentochter Jutta von Diez (St) auf den Ruinen der Burg Ardenburg erbaut. - Ritter Harthmut von Kronberg schließt mit Frankfurt einen fadenscheinigen Schutzvertrag für Bürger und Messebesucher. - Rupertinische Konstitution soll Unteilbarkeit der Pfalz sichern. - Erster bayerischer Hauskrieg. - Die Brüder Henne und Markolf von Hattstein treten nach ihrer Gefangennahme und geleisteter Urfehde in die Dienste der Grafen von Katzenelnbogen. - Braurecht für Kassel, fremde Biere dürfen nicht verkauft werden. - Der mit Margarethe von Katzenelnbogen (St) verheiratete Johann II von Isenburg Büdingen (St) folgt seinem Vater Johann I von Isenburg Büdingen (St). - In Friedberg wird der Rote Turm, das Gefängnis, erwähnt. - Johann von Westerburg (St) und Reinhard II von Westerburg (St) beginnen eine Fehde gegen Frankfurt. - Engelhard von Frankenstein beginnt eine Fehde gegen Frankfurt. - Graf Johann IV von Solms Burgsolms (St) entscheidet den jahrzehntelangen Streit um Burg und Herrschaft Greifenstein mit Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) der die Herrschaft schon gekauft hat, sie aber nicht in seinen Besitz bringen kann, für sich. - Markgraf Eberhard III von Württemberg (St) (33) siegt gegen den Schleglerbund bei Heimsheim. - Adolf von Berg, der Neffe von König Ruprecht (St), erhält die Grafschaft Ravensberg, woraufhin er sich Graf Adolf von Ravensberg nennt. - Der mainzer Erzbischof Konrad II von Weinsberg erbaut Burg Alzenau mit französischen Tourellen und Kachelöfen mit Kacheln aus Dieburg im Wohnbereich und einer hölzernen Wasserleitung als mainzer Verwaltungsort im vorderen Spessart um Überfälle von Heinrich Schelris auf Kaufmannszüge zu verhindern. - Die Bürgerschaft der Stadt Wetzlar söhnt sich aus. König Wenzel von Luxemburg (St) (34) erklärt die Annäherung von Wetzlar an Landgraf Hermann II von Hessen (St) (54) für ungültig. Wetzlar behält ein Sicherheitsbündnis mit Hessen. - Herr Ulrich V von Hanau (St) wendet sich im Streit mit seinen Brüdern hilfesuchend an mainzer Erzbischof Konrad von Weinsberg. - Das Kloster Bärbach unterhält eine neue eigene Klostermühle. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) kauft die Ruine Lichtenstein. - Der gelnhäuser Burgmann mit Catharina von Holzhausen verheiratete Merkel Breidenbach stirbt. Sein Sohn Johann Breidenbach wird 14 06 Mitglied der Stubengesellschaft Alten Limpurg 14 11 frankfurter Ratsherr und 14 39 jüngerer Bürgermeister von Frankfurt. - Kuno von der Leyen (--) ist Vogt in Gondorf. - Der Maler im Weichen Stil Meister der Heiligen Veronika ist bis 14 15 der bedeutendste Maler in Köln. - Edelknecht Reinhard von Schönborn (--) ist Burgmann auf der katzenelnbogener Burg Schaumburg. - Lebküchner, ein Lebkuchenbäcker wird in Nürnberg erwähnt. - Heinrich Rau von Holzhausen und Johann von Brunn sind mainzer Domherren.

1394 Der Onkel von König Wenzel von Luxemburg (St), Markgraf Jost von Mähren, (St) ernennt mit Zustimmung König Wenzels Graf Diether VIII von Katzenelnbogen  (St) zum ersten Amtmann und Hauptmann des Landes Luxemburg zum Schutz gegen den Grafen von St Paul (Walram III von Ligny und Saint-Pol).

Wetter: Saurer Wein nach Frosteinbruch an Mosel, Rhein und Lahn. - Etwa 800 Prostiuierte kommen zum Reichstag nach Frankfurt. - Der flämische Maler Melchior Broederlam malt im weichen Stil. - Benedikt XIII wird Papst. - Die Herren von Hanau geraten in finazielle Schwierigkeiten und verpfänden Hochstadt an Frankfurt. - Der Inquisitor Petrus Zwicker hält sich in Erfurt auf. - Durch den Tod des geisteskranken Grafen Emicho III von Nassau Hadamar (St) fällt Hadamar an Johann von Nassau Dillenburg (St). - Unter der Führung des Onkels von König Wenzel (St) (33), Jobst von Mähren (St) (43) verkündet der böhmische Adel eine Erklärung für das tschechische Volk und gegen König Wenzel von Luxemburg (St) (33) und obwohl der Burggraf von Prag eigentlich eine Strafaktion durchführen sollte nimmt dieser König Wenzel selbst gefangen und inhaftiert ihn auf Burg Prag. Nach seiner Freilassung nimmt König Wenzel von Luxemburg (St) (33) mit Hilfe seines Bruders, dem späteren Kaiser Sigismund von Luxemburg (St) (26) seinen Onkel Jobst von Mähren (St) (43) gefangen. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (53) verzichtet zugunsten des mainzer Erzbischofs Konrad II von Weinsberg (54) auf Rotenburg. - Anfänge von Kohleabbau rund um Aachen und des Eschweiler Kohlbergs. - Der frankfurter Bürgermeister Jakob Weibe schwört den westfälischen Landfrieden. - Der wetzlarer Bürger Haberkorn stachelt die Zünfte gegen den Rat auf, unternimmt mehrere Anschläge und wird mit fünf Kumpanen auf dem Kirchplatz vor der Burg erschlagen. - Der trierer Erzbischof Werner von Falkenstein (St) führt einen großen Krieg mit dem Herrn von Aremberg, der länger als ein Jahr währt und erobert dabei die Burg Welschenhausen, deren Burgmannen ihm seine Burg Oer abnehmen die aber von seinen Verbündeten mit dem ersten Sturm zurückerobert und die von Welschenhausen gefangen werden. - Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (69) erklärt sich nach dem Tod seines Vaters Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) mit Einverständnis von König Wenzel von Luxemburg (St) (33) zum Kurfürsten. - Die ältere nassau-hadamarer Linie stirbt aus. - Philipp von Falkenstein (St) erhält von der Reichsstadt Friedberg den Falkensteiner Hof in Friedberg auf Lebenszeit. - Ein frankfurter Heer wird mit Hilfestellung von Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) bei Weißkirchen besiegt. - Die Kawerzen (Geldwechsler) -brüder Johannes und Opecinus de Rotariis, die Vettern Bartholomäus, Amadeus, Thomas, Bernard, Stephan, Rufinetus und Thomeinus de Rotariis sowie Hertinus de Montefia erhalten freien Handel, freies Geleit und den Schutz von Herzog Wilhelm von Jülich. - Dietrich von Manderscheid II unterstützt den kölner Erzbischof Dietrich von Moers in einer Fehde gegen den Bischof Wilhelm von Paderborn. - Kohleabbau bei Eschweiler am Eschweiler Kohlberg. - Herr Ulrich V von Hanau (St) heiratet Gräfin Elisabeth von Ziegenhain (19) allerdings ohne männliche Erben. Ihre Töchter werden in und um Kloster Klarenthal leben. - Die Heilige Dorothea von Montau, die Witwe eines danziger Waffenschmieds und nach dessen Tod Nonne und Reklusin, stirbt nach einem Leben mit stundenlangen visionären Ekstasen, freiwillig in einer Zelle eingesperrt. - Graf Gottfried VIII von Ziegenhain stirbt. - Graf Eberhard II von Zweibrücken stirbt. Die Grafschaft Zweibrücken fällt an die Pfalz. - Auf der Frankfurter Messe sind 117 Städte vertreten. - Der einzige Sohn Heinrich von Hessen (07) von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (53) stirbt gemeinsam mit seiner Schwester Elisabeth von Hessen (07) innerhalb von zehn Tagen.

1393 Mit dem Tod von Heinrich von Sponheim - Boanden - Tannenberg (St) fällt Burg Lichtenberg zurück an Katzenelnbogen. - Der heilige Johannes von Nepomuk stirbt als Märtyrer in Prag weil er das Beichtgeheimnis für König Wenzel (St) (32) nicht brechen will, der wissen will, was seine Frau ihm gebeichtet hatte. - König Wenzel von Luxemburg (St) (32) lässt den Official Nikolaus von Puchnik foltern und den Vikar Pomuk foltern und in der Moldau ertränken. - Die Belagerung der Burg Hattstein wird trotz 38 Gleven und 60 Schützen und einer großen Büchse (riesige Kanone) allein aus dem frankfurter Kontingent wegen falkensteiner Hilfe für Hattstein abgebrochen. - Die Sanduhr ist im allgemeinen Gebrauch. - Die Stadt Wetzlar schließt ein Schutzbündnis mit Landgraf Hermann II von Hessen (St). - Das Bankhaus von Vieri di Cambio de' Medici wird von dessen Söhnen ruiniert, doch sein römischer Filialleiter, sein Neffe Giovanni di Bicci de' Medici erheiratet 1.500 Gulden und startet ein neues Finanzimperium. - Das frankfurter Haus Fürsteneck geht nach dem Tod der Patrizier von Holzhausen als Erbstück in den Besitz der Familie von Breidenbach. - Graf Walram von Nassau (St), heiratet Bertha von Westerburg, kommt damit in Besitz von Westerburg und baut Burg Wallrabenstein aus. - Der Vogt von Köln bezwingt den Aufstand des Gemeinderates in Köln-Deutz. - Die Pfalzgrafentochter und zukünftige Königstochter Margarete von Wittelsbach von der Pfalz (St) (17) heiratet Herzog Karl II von Lothringen der Kühne (St) (29). - Ein Feuer zerstört die Obere Brücke und Verkaufsbuden auf der Brücke in Bamberg. - Markgraf Bernhard von Baden (St) (29) lässt sich von Margarete von Hohenberg, die ihm keine Kinder schenkt, scheiden. - Die Kronberger werden 5 schwerer Raubüberfälle beschuldigt. - Der Jurist Hans von Hirschhorn V verfasst das Hirschhornische Hausgesetz mit der Unteilbarkeit des Stammbesitzes. - Friede in der Hunolsteiner Fehde mit anschließender Sühne. - Die zur Wehrkirche mit ummauerten Kirchhof befestigte Stadtkirche in Nassau wird heftig umkämpft. - Wetzlar gibt landesherrschaftliche Rechte an die Landgrafschaft Hessen ab. - Katharina von Burgund (St) (15) heiratet den habsburger Herzog Leopold III (St) (29) und behält ihre Mitgift selbst. - Ritterturnier in Heidelberg bei dem der niederbayerische Statthalter Albrecht von Wittelsbach Straubing Holland (St) (25) teilnimmt. Seine Rechnungen in den Badestuben führen meist zwei Frauen auf. - Ein Teil der Burg Henneberg wird als Mitgift an die Linie Henneberg-Römhild verpfändet. - Mit dem Tod von Konrad von Bickenbach V in Klingenberg kommen auf seinen Sohn Ulrich von Bickenbach immense Schulden zu. - Henne Schölris der Junge wird während seiner Fehde gegen Frankfurt gefangengenommen und ein Jahr bis zu seiner Verlandfriedung in Frankfurt in den Kerker geworfen. - Der römische Priester Nikolaus Falk von Kirn wird mit zwei Freunden im mainzischen Bingen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) erbt von Heinrich von Sponheim Bolanden Tannenberg (St) die sponheimtannenberger Burg Leyen an der Nahe. - Inquisition in Augsburg. - Der hanauer Vasall Schenk Sibold IV von Bergen begeht Raubüberfälle auf frankfurter Bürger. - In Birlenbach fallen frankfurter Soldaten ein und brennen während des Hattsteiner Krieges, einer Fehde mit Frankfurt, den Ort nieder. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (51), der 13 86 die Grafschaft Diez gekauft hat, überträgt seiner Frau Margarete von der Mark als Wittum als Witweneinkommen seine von Vater und Vettern ererbten Zehnten und Weingärten in Nassau, Laurenburg und Obernhof.

1392 Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) wird von Herzog Wilhelm von Jülich mit düsseldorfer Zolleinkünften belehnt.
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) erwirkt eine päpstliche Bestätigung des stgoarer Zolles als Reichslehen.

Wetter: Rekordniedrigwasser seit 40 Jahren am Rhein durch einen sehr heißen Sommer und Rekordschneemengen im kommenden Winter mit vielen Toten. Frosteinbruch zerstört den Weinertrag. - Frieden zwischen Thüringen und Hessen: Landgraf Balthasar von Thüringen soll seinen Anteil an Rotenburg, Melsungen und Niedenstein an Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (51) zurückgeben, wenn der Erzbischof von Mainz und Herzog Otto von Braunschweig ihre Zustimmung dazu geben. - Cosimo de Medici begründet die Medici-Bank. - Der französische König Karl VI zeigt erste Anzeichen von Geisteskrankheit. Seine Frau Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St) leidet unter den sexuellen Übergriffen ihres schizophrenen Gatten und lässt sich durch die Mätresse Odette de Champdivers im königlichen Gemach allerdings vom König unbemerkt vertreten. - Der Sohn eines reichen londoner Weinhändlers, der Europareisende und geheime Militärberater Geoffrey Chaucer kontruiert neues Astrolabium. - Der rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler lässt sich standesuntypisch ein Familienwappen verleihen. - Graf Salentin von Sayn Wittgenstein (St) stirbt. - In München werden die Andechser Reliquien, für die angeblich nur bei mindestens 7 Tagen Aufenthalt der päpstlche Ablass wirkt von 40.000 Pilgern besucht, deren Zahl man mit Erbsen zählt. - Der Herr von Heinsberg besiegt den jungen Herzog xxx von Jülich und den jungen Graf xxx von Sayn mit mehr als dreißig Rittern und Knechten auf dem Schlachtfeld. - Das Herrschaftsgebiet von Herzog Stephan II von Wittelsbach Bayern (St) wird in die Linien Bayern München, Bayern Landshut und Bayern Ingolstadt geteilt. Der Witwer von Taddea Visconti, Stephan III von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) erhält verstreute Gebiete Oberbayerns und des Nordgaus, mit Regierungssitz Ingolstadt. Der mit Katharina von Görz verheiratete Bruder Johann II von Wittelsbach Bayern München (St) erhält München. Sein mit Maddalena Visconti verheirateter Bruder Friedrich von Wittelsbach Landshut (St) erhält Landshut. - Philipp VII von Falkenstein (--) verkauft für 100.000 Gulden die gesamte Herrschaft Falkenstein an seinen Vetter Philipp VIII von Falkenstein (St). - Der Erbprinz Ruprecht Pipan von der Pfalz (St) (17) heiratet die Grafentochter Elisabeth von Sponheim (St) (27), die Witwe von Graf Engelbert III von der Mark. - Heidelberg wird umfangreich erweitert und das Stadtgebiet etwa verdoppelt, wie es der heutigen Altstadt entspricht. - Graf Simon von Sponheim (St) und seine Ehefrau Gräfin Maria von Vianden bestätigen der Stadt Kastellaun ihre Freiheit. - Burg Herschbach ist in alleinigem Besitz von Salentin von Isenburg (St). - Graf Johann von Nassau (St) erlaubt dem Herrn Wilhelm von Rennenberg stellvertretend die Sturmfahne für ihn als kölner Bannerträger zu führen. - In Lemgo wird ein Lüsterweibchen gestiftet. Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) reformiert Kloster Keppel, dass nur noch Adelige aufgenommen werden dürfen. - Das konvertierte Geschlecht Judd vom Stein in Mainz, mit Wohnsitz im Haus zum Stein, ist Mitglied in der Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - In Frankfurt verkauft der Spielkartenmacher Hans von Weißenburg in der Höllgasse Kartenspiele. - Der adelige Kammerdiener und Mundschenk von burgunder Herzog Philipp der Gute Regnier Pot (50) heiratet die adelige italienische Dienerin Catarina d’Anguissola der Herzogin Valentina von Orleans Valentina Visconti (St) (24), die seit 13 89 am pariser Hof lebt. - Ritter Dietrich von Rheinberg ertauscht sich das katzenelnbogener Hahn vom Schultheiß der pfälzer Residenzstadt Heidelberg Hans von Braubach alias Hans von Angelach für die in der Nähe von Braubach liegenden katzenelnbogener Lehen Pfaffendorf, Horchheim, Lahnstein, Spay, Miehlen und Geisig. - In Hahnstätten wird die Wasserburg von Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) (--) erobert und verwüstetet. Ebenso die Dörfer Netzbach, Kaltenholzhausen und Birlenbach. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des aus Eltville stammenden Jakob (--) der aus Boppard stammende Nikolaus II (--) neuer 25. Abt.

1391 Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) gelangt in den Mitbesitz der nassauischen Burg Sonnenberg und erwirbt für 2.300 Gulden den Pfandbesitz an der Hälfte von sechs nassau-diezer Zenten auf dem Westerwald.
Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) leiht Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) gegen Bürgenstellung 5.000 Gulden und dieser dient ihm im Krieg von König Karl VI von Frankreich gegen den Herzog von Geldern.
Die Grafen Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) nehmen an dem Bündnis vom mainzer Erzbischof Konrad von Weinsberg und der wetterauischen Grafen und Herren teil. Deutschordensmeister vermitteln zwischen Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) und Herzog Ruprecht II von Wittelsbach (St) und Rat und Bürgern von Oppenheim in Heidelberg.

Graf Diether VIII von Katzenelnbogen  (J) (St) heiratet seine 2. Frau Anna von Nassau (St) und beansprucht einen Teil von Nassau-Hadamar.

Flagellantenumzüge in Heidelberg. - Frankfurt besitzt 31 Befestigungstürme. - Graf Johann von Solms (St) verbündet mit Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) greift Wetzlar an. Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) und zerstört einen Wartturm, den Galgen, schleift wetzlarer Weinberge, da die Reichsstadt Wetzlar seinen Bürger Gottfried Hane richten will und ihn nicht seiner Gerichtsbarkeit ausliefert (1934).. Graf Johann von Solms (St) lässt zwei Wetzlarer aufhängen. - Gründung der Universität Ferrara. - Burg Östrich wird erbaut. - Ein Familienvertrag zwischen Ulrich Vvon Hanau (St) und Reinhard II von Hanau (St) mit einer 10-jährigen Frist, die 14 01 abläuft nach der auch sein Bruder Reinhard II von Hanau (St), der seine kirchliche Laufbahn beendet, erben darf soll die Gefahr des Aussterbens im Mannesstamm beseitigen. - Der passauer fürstbischof Georg von Hohenlohe sendet seinen Inquisitor Petrus Zwicker aus um hauptsächlich die der Ketzerei verdächtigten Waldenser auszulöschen. - Friedensschluß in der Kronberger Fehde. - Ludwig VII von Wittelsbach Bayern (St), der Bruder der französischen Königin, geht erstmals an den französischen Hof. - Die frankfurter Juden gehen gegen die Juden des Landgrafen Hermann II von Hessen  (St) (50) vor. - Junggraf Adolf von Waldeck und seine Gattin Agnes von Ziegenhain verzichten wegen des Brautschatzes vorerst auf ihr Erbe. - Graf Otto von Solms (St) erklärt der Stadt Frankfurt den Krieg. - Der gutmütige und freigebige Bischof von Paderborn wird von der Rittergilde der Dengler oder Klöppler bekriegt. Innerhalb eines Jahres besiegte der Bischof die von Padberg, einen Teil der Spiegel von Desenberg, der von Falkenberg, die von Hettingshausen und die Wolf von Schartenberg in Hessen. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (50) beschuldigt die Bürger von Kassel des Verrats und lässt neun der Reichsten und Mächtigsten Köpfen oder vierteilen und ihre Körper auf dem Markt ausstellen. - Linz am Rhein brennt bis auf ein Drittel nieder. - Kurfürst Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (64) vertreibt Juden und Hetärer aus der Pfalz, beschlagnahmt deren gesamten Besitz und vermacht ihn der Universität Heidelberg. - König Wenzel von Luxemburg verleiht die beiden auf dem Main fahrenden Marktschiffe zwischen Frankfurt und Mainz an die Stadt Mainz. - Die Stadt Oberwesel wird vom trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) im Weseler Krieg belagert und erobert. - Grünberg brennt. - Graf Engelbert von der Mark stirbt auf Burg Wetter an der Ruhr an der Pest. - Die Heilige Dorothea von Montau (44), die Witwe eines danziger Waffenschmieds mit ekstatischen Visionen wird wegen Ketzerei vor den bischöflichen Richter zitiert, soll als Hexe verbrannt werden und wird von ihrem Beichtvater Domdekan und Deutschordenspriester Johannes Marienwerder geschützt. - - Ritterturnier in Nürnberg bei dem der niederbayerische Statthalter Albrecht von Wittelsbach Straubing Holland (St) (23) teilnimmt. Seine Rechnungen in den Badestuben führen meist zwei Frauen auf. - Herzog Karl II von Lothringen (St) kämpft vor Tunis. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) befehdet Adolf von Kleve und Engelbert von der Mark. Die Bürger von Rees nehmen Graf Adolf von Kleve nach einem Stelldichein bei seiner Geliebten, der Äbtissin von Marienbaum, während er in einem Nachen über den Rhein setzt gefangen. Engelbert von der Mark und sein Bruder Dietrich von der Mark belagern die Stadt Rees und befreien Graf Adolf von Kleve. - Der Inquisitor Martin von Prag verfolgt Waldenser in Würzburg. - Der Landvogt Konrad Spiegel von Desenberg des mainer Erzbischof Konrad von Weinsberg veranlasst in Hessen die Gründung des Ritterbundes der Bengler gegen Westfalen. Friedrich von Padberg wird bei Verwüstungen des paderborner Landes gefangen genommen und gegen Lösegeld freigelassen. Die Herrschaft Padberg wird verwüstet. - Der Kölner Kaufmann Hermann Goch gibt bis 13 94 13 % seines Haushaltsbudget für Wein aus, den er immer nur in kleinen Fässern erwirbt. Jährlich kauft er nur 1 Faß mit einem Fuder Wein (1.000 l). Der Anteil an Bier und Met ist sehr gering. - Philipp von Alencon wird mainzer Dompropst. - Johann von Schönburg ist mainzer Domscholaster. - Johann von Kolnhausen, Jofrid von Leiningen und Eberhard von Erbach sind mainzer Domherren.

1390 Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach I (St) befreit Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) vom oppenheimer Zoll.
Graf Diether von Katzenelnbogen verkauft für 1.200 Gulden eine Rente von 120 Gulden aus seinem bopparder Zollanteil.

Im Weseler Krieg nimmt der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) die freie Stadt Oberwesel ein und beendet ihre freiheitlichen Bestrebungen. - Frankfurt-Sachsenhausen erhält eine Stadtmauer. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (49) verspricht dem Herzog Otto dem Quaden von Braunschweig, seine Tochter Agnes von Hessen mit dem ältesten Sohne Otto innerhalb der nächsten 6 Jahre zu vermählen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (29) erklärt alle jüdischen Pfänder aller Fürsten und Ritter für nichtig. - Der Schenck von Erbach baut die Stadtmauer in Michelstadt. - Graf Ruprecht von Nassau VI (St) stirbt. - A. Mazzinghi rechnet algebraische Gleichungen mit zwei Unbekannten. - Niederländer revolutionieren durch fotorealistische Darstellungen die Malerei. - Auf König Wenzel von Luxemburg (St) (29) wird ein Mordanschlag mit Gift verübt, der scheitert. In der Folgezeit beginnt König Wenzel von Luxemburg (St) (29) exzessiv zu trinken und wird teilweise regierungsunfähig. - Älteste deutsche Papiermühle die Gleismühle in Nürnberg. - Ruprecht IV von Nassau (St) stirbt und da die Witwe und Erbin von Burg Sonnenberg Anna von Nassau Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) heiraten will, erklären Walram IV von Nassau Idstein (St) und Philipp von Nassau Weilburg (St) das Wittumsrecht für erloschen, damit Sonnenberg nicht in katzenelnbogener und somit in falsche Hände gerät. - Der Tod des mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau (St) leitet den Gebietsverlust in Nordhessen an die Landgrafen von Hessen ein. - Heinrich von Hattstein ist in Bensheim in der katzenelnbogener Gefolgschaft. - Elisabeth von Braunschweig stirbt. Sie ist die Tochter Landgraf Heinrichs II und Gemahlin Herzog Ernst des Jüngeren von Braunschweig Lüneburg (13 18 bis 13 67). - Graf Philipp von Nassau  Weilburg Saarbrücken (St), Herr von Merenberg, verheiratet mit einer Gräfin von Spanheim schützt die Stadt Wetzlar bis 14 28 und erbaut die neue Burg Philippstein an der Eisenschmiede bei Braunfels. - Äußerst gutes Weinjahr an der Lahn, hauptsächlich für frenschen Wein. - Graf ??? von Schwarzburg wird bei Liebenau in Hessen von dem Herrn Konrad Spiegel vom Ritter von Desenberg erschlagen. - Die hessische Stadt Grünberg brennt aus Unachtsamkeit nieder. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach bei Rhein (St) (81) verhilft seinem Schreiber und wiesbadener Bürger zum Amt des Bischofs von Speyer. - Durch den schwedischen Krieg wird Seefisch, besonders Stockfisch besonders teuer. - Kirchliches Jubeljahr mit Ablasssonderangeboten. - Der Herr Reinhard II von Hanau (St) tritt trotz geistlicher Ausbildung in den weltlichen Stand ein. - Der Herzog Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach bei Rhein (St) (81) stirbt nach zweifacher Ehe kinderlos und vererbt seinen Anteil der Pfalz an seinen Neffen Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (65) - Der Graf von Veldenz schürft am Stahlberg nach Silber. - Der nürnberger Burggraf Johann IV von Zollern (22) wird einer der engsten Vertrauten von König Wenzel von Luxemburg (St) (29) und versucht den energielosen Luxemburger vergeblich für größeres Engagement im Reich zu motivieren. - Graf Rupert von Nassau-Weilburg (St) (50) stirbt. - Der friedberger Burgmann Johann von Hattstein befehdet Frankfurt. - Der Graf Gottfried VIII von Ziegenhain (St) bekämpft Friedberg. - Friedberger Reliquienliste: #1) Die Milch von Maria und #3) der Stein unter dem Kreuz Jesu. - Der limburger Chronist Thilemann von Wolfhagen heiratet eine limburger Schöffentochter und steigt damit in die städtische Führungsschicht auf. - Der sponheimer Abt Bernhard beginnt dem Kloster Sponheim 42 Jahre vorzustehen ist aber nicht im Stande an den Sitten des Klosters etwas zu verbessern. - Die Lauksburg wird erstmals als mainzer Burg erwähnt. - Adolf von Berg (Neffe von König Ruprecht (St)) begeht mit seinem Bruder Wilhelm Landfriedensbruch gegen Graf Johann von Sayn (St). - Eine wetzlarer Bürgerinitiative unter Henne Haberkorn drängt die Stadt Wetzlar zu einer Annäherung an die Landgrafschaft Hessen. - Henne Schölris der Alte sühnt sich mit der Stadt Frankfurt und sein Sohn Henne Schölris der Alte schickt der Stadt Frankfurt erneut einen Fehdebrief. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St). überfällt erfolgreich mit den Rittern von Bicken, Hane und Wallendorf den Grafen von Wittgenstein. - Der frankfurter Patrizier Brun von Brunfels wird nach dem Tod seiner Frau weltlicher Priester. - Der Rhenser Königsstuhl ist in Bau. - In Koblenz wird Heinrich Kalteisen, späterer Inquisitor, geboren und kommt in jungen Jahren ins koblenzer Dominikanerkloster. - Der ehemalige speyerer Söldner Hans von Braubach alias Hans von Angelach ist Schultheiß in der pfälzer Residenzstadt Heidelberg. - Ritterturnier in Landshut bei dem der niederbayerische Statthalter Albrecht von Wittelsbach Straubing -Holland (St) (22) teilnimmt. Seine Rechnungen in den Badestuben führen meist zwei Frauen auf. - Emmerich von Ingelheim, Georg von Wertheim, Johann Winter von Rüdesheim und Philipp von Alencon sind mainzer Domherren.

1389 Die Frau von Graf Diether VIII von Katzenelnbogen  (J) (St) Elisabeth von Nassau (St) stirbt.

Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) tritt dem Egerer Landfrieden bei. Kapellen- und Altarstiftung auf Burg Burgschwalbach.

Die frankfurter Stadtmauer ist in Bau, Gräben und Wachtürme noch nicht fertiggestellt und somit die Bevölkerung zwischen alter Staufenmauer und neuer Stadtmauer ein leichtes Ziel für Überfälle durch die Herren von Kronberg, Hattstein und Reifenberg. - Zusammen mit den hattsteiner und den reifenberger Rittern erklären die Kronberger der Stadt Frankfurt die Fehde. Ein frankfurter Bürgerheer zieht gegen die Ritter von Kronberg doch der verbündete Pfalzgraf Ruprecht (St) (80) und Ulrich Vvon Hanau (St) eilen den Rittern zu Hilfe und schlagen in der Kronberger Schlacht das zahlenmäßig überlegene Bürgerheer vernichtend. Die Sieger erhalten für die Freilassung von 620 Gefangenen aus hanauer Gefangenschaft insgesamt 73.000 Goldgulden. Unter den frankfurter Gefangenen ist der Herr von Bickenbach. - Mainzer Niederlage im Städtekrieg. - Ketzergericht in der nassauer Residenz Idstein, bei dem gnadenlos zahllose Unschuldige eingekerkert und gefoltert werden. Die Waldenser und ihre Prediger werden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Gründung der Universität von Buda. - Schlacht auf dem Amselfeld in Serbien gegen den Osmanen Sultan Murad I endet in einer Niederlage, durch dessen Tod durch ein Attentat, und dem darauffolgenden Rückzug der Osmanen, aber als bedeutendster Sieg in Serbiens Geschichte (Zweiter Weltkrieg). - Der grausame Papst Urban VI stirbt in Rom und löst damit Freude in der Bevölkerung aus. Papst Bonifatius IX folgt ihm in Rom und nutzt sein Amt auf schmählichste Art und Weise zum Gelderwerb. Die Hattsteiner wechseln von den Herren von Falkenstein zu den Grafen von Nassau und Katzenelnbogen. - Ritter Winter von Rödelheim öffnet innerhalb eines Bündnisvertrags seinen Teil der Burg Rödelheim der Stadt Frankfurt. - Ulrich V von Hanau (St) erzwingen nach der frankfurter Niederlage die Niederlegung des Öffnungsrechts der Schelmenburg. - In Boppard am Rhein wird ein Kind mit zwei Oberkörpern und zwei Köpfen geboren, es stirbt nach einem Jahr. - Die Herzöge von Bayern, besonders Pfalzgraf Ruprecht bei Rhein, und Herzog Ruprecht, sein Vetter, verbünden sich mit denen von Mainz und ihren Bundesgenossen vom Rhein und besiegen den Kirchen und Klausen schändenden Städtebund bei Frankfurt?- Bockenheim. Als Vergeltung für ihren Frevel werden viele erschlagen und verbrannt. - König Karl VI von Frankreich (20) besetzt mit großem Heer einen Monat lang das deutsche Herzogtum Jülich um den Herzog von Jülich und den Herzog von Geldern zu bekämpfen. Der kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden vermittelt in dem Konflikt. - Der neue trierer Erzbischof Werner von Falkenstein (St) belagert von einer neuerbauten Burg zu Niederberg ein Jahr lang die Stadt Oberwesel und beschießt sie mit großen Büchsen. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (48) beschwört den Landfrieden von König Wenzel von Luxemburgs (St) (28) in Eger, das Ende der Städtekriege bzw des Städtebundes. - In Frankfurt gibt es 15 Ärztinnen, die auch als Chirurginnen praktizieren. - Baldemar von Petterweil, ein frankfurter Chronist, stirbt. - Ein Bediensteter des Klosters Bleidenstadt begeht Brandstiftung und brennt einen Großteil des Klosters, die Bibliothek und die Kapelle nieder. - Königlicher Friedenstag zwischen Fürsten und Städten in Rothenburg. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt Abt Ritter Heino von Gerhardstein stirbt exkommuniziert, da er seine Beisteuer für den Klerus nicht bezahlt hatte. Seine Exkommunikation wird tags darauf aufgehoben um ihm ein christliches Begräbnis zu ermöglichen. - Der prunksüchtige sponheimer Abt Philipp führt Diener ein und reitet nur mit Eskorte und stirbt nach 6 Monaten. - Eckhard von Elkerhausen ist pfälzer Amtmann auf der Sauerburg. - Der aschaffenburger Vitztum Eberhard von Vechenbach bittet die Stadt Gelnhausen um Hilfe gegen die Raubritter von Mömbris. - Henne Schölris der Alte schickt der Stadt Frankfurt einen Fehdebrief. - Die Universität in Köln beginnt mit 20 Professoren, 700 Studenten aus ganz Europa ihren Lehrbetrieb und eigener Gerichtsbarkeit mit Karzer-Arrestzellen ihren Lehrbetrieb. - König Wenzel von Luxemburgs (St) (28) heiratet die 12 jährige Sophie von Wittelsbach Bayern (St). - Der mailänder Herzog Gian GaleazzVisconti (St) macht Siena durch ein Bündnis abhängig. - Ulrich V von Hanau (St) (19) zwingt die Stadt Frankfurt seinen Vasallen Schenk Sibold IV von Bergen und Schenk Gerlach IV von Bergen die Strafe des Rheinischen Städtebundes Urfehde zu schwören, der Stadt jährlich zwei Monate Dienste zu leisten und die Schelmenburg zu öffnen, zu erlassen. - Der französische König Karl VI verirrt sich auf einer Jagd. Aus Dankbarkeit stiftet er den Orden des Gürtels der Hoffnung. - Thammo Knebel von Katzenelnbogen verkauft Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) seinen Hof Fuystehoip in Laufenselden für eine Altarstiftung in Burgschwalbach. - Friedrich Heppe von Glimmental bei Martinstal, Konrad von Hirschhorn, Heinrich von Mannental, Johann Hofwart von Kirchheim, Eberhard III vom Stein Oberstein und Erkinger von Frankenstein sind mainzer Domherren.

1388 Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) nimmt auf der Seite von Graf Eberhard von Württemberg (St) an der Schlacht bei Döffingen gegen den schwäbischen Städtebund teil. Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) stiftet Schloß Zwingenberg einen Altar.

Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) erhält zwei Drittel am Dorf Eisenschmitt an der Salm. - Das St Leonhardsstift und der Rat von Frankfurt unterhalten in den Häusern Dempelborn und Zum großen Rosental offiziell Freudenhäuser an der Stadtmauer. Heimliche Prostitution ist verboten. Prostitution ist gesellschaftlich akzeptiert, da der Anteil von Unverheirateten sehr hoch ist. Für die Frauen gilt das nicht. - Der Rat der freien Reichsstadt Köln gründet eine Universität in Köln. - Der reiche nürnberger Patrizier Peter Stromer, dessen Hauptverdienst die Wiederaufforstung des sehr in Mitleidenschaft gezogenen nürnberger Laubwaldes durch großflächige Kiefernanpflanzungen war, stirbt. - Der würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg belagert vergeblich die Städte Windsheim und Schweinfurt. - Die Zunft des Leinenhandwerk differnziert sich in Leinenweber, Bettlakenmacher und Barchentweber. - Medizinische Fakultät an der Universität Heidelberg. - Städtekrieg im deutschen Südwesten zwischen Fürsten und Städten. Die Städte unterliegen und scheiden für mehr als ein Jahrhundert als politische Kraft im Reich aus. Der Süddeutsche Städtebund wird in der Schlacht bei Döffingen von Graf Eberhard II von Württemberg (St) besiegt, aber sein mit Elisabeth, der Tochter von Kaiser Ludwig der Bayer (St) verheiratete Sohn Graf Ulrich IV von Württemberg (St) fällt. - Die Pest tritt in Heidelberg auf. Die Menschen fliehen bis nach Köln. - Der rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler erbaut sich standesuntypisch ein befestigtes turmartiges Privathaus. - Die Reichsstadt Gelnhausen warnt vor Ansammlungen der Grafen von Solms und der Herren von Falkenstein unter denen sich alle Hattsteiner befinden sollen. - Im Herzogischen Krieg, in den sich die Kriegshandlungen der Grafen Ruprecht von Nassau (St) und Johann von Nassau (St) mit Johann von Bicken, Konrad von Hattstein und der Grafen von Solms mischen sind die Hattsteiner vertreten. - König Karl VI von Frankreich (20) übernimmt die Macht und den Burgunder aus seiner Beraterposition. - Kassel wird durch Herzog Otto von Braunschweig und den Markgrafen von Meißen belagert. - Nach dem 15. Friedensvertrag eine vergebliche Friedensverlängerung bis 13 89 im Konflikt Mainz, Thüringen und Braunschweig gegen Hessen. - Hessen bleibt dem römischen Papst Urban VI treu. - Südlich der frankfurter Leonhardskirche wird ein massiver Wehrturm, der Leonhardsturm erbaut. - König Wenzel von Luxemburg (St) (27) fordert den schwäbischen Städtebund auf seine Fehde gegen den Herzog von Bayern durchzukämpfen und initiert den Kampf der vereinigten Städte gegen die Fürsten, in der Döffingen und Worms unterliegen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (27) fordert die Städte in Schwaben, im Elsaß, am Rhein, in Franken und Bayern auf ihre Bündnisse zu lösen, was ohne Wirkung bleibt. Der Städtekrieg beginnt, aber die Niederlagen leiten deren politischen und wirtschaftlichen Niedergang ein. - Straßburg baut eine steinerne Rheinbrücke. - Nikolaus Burgmann von St Goar wird Professor an der heidelberger Artisten- und danach bis 14 07 an der Juristenfakultät. - Die trierer Orgel wird aufgestockt und bekommt ein Oberwerk mit dem Namen Angelus, zwei zusätzlichen Bälgen, eisernen Registerzügen, großen bemalten Flügeltüren aus Holz und Leinwand und einer weiteren Tastenreihe. - Der ungarische König Sigismund von Luxemburg (St) verpfändet die Mark Brandenburg. - Simon Grans von Heppenheft, Herr auf Burg Rheinberg, öffnet Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) in seiner Fehde gegen Frank von Kronberg Burg Rheinberg. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) stirbt auf der vollendeten Burg Maus. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) kommt in Besitz des Königshofs in Böhl. - Engelbert von Nassau (St) (18) ist Student in Köln. - Gudensberg wird vom mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) zerstört. - In Straßburg wird die 13 33 begonnene Lange Bruck fertiggestellt, die einzige feste Rheinüberquerung flußabwärts ab Basel. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) wird wegen seiner Verdienste in der Schlacht von Döffingen gegen den schwäbischen Städtebund zum Ritter geschlagen. - Der stgoarer Nikolaus Burgmann wird Professor an der Heidelberger Universität in der für Geisteswissenschaften und Mathematik zuständigen Artistenfakultät. - In der trierer Zollburg Stolzenfels werden bis 14 18 ein Wohturm und ein Palas angebaut. - Das Wiederauffinden des Reliquienschatzes der Grafen von Andechs macht Andechs zum Wallfahrtsort. - Konrad von Waldeck, Wilhelm von Wertheim, Konrad von Hohenzollern, Heinrich von Schönburg, Albrecht von Hohenlohe, Johann Kirchheim von Wartenberg und Dietrich II Knebel von Katzenelnbogen sind mainzer Domherren.

1387 Elisabeth von Katzenelnbogen (St) heiratet Graf Heinrich IV von Veldenz

Wetter: Die extreme Sommerdürre, bei der man den Rhein bei Köln zu Fuß durchqueren kann, wird der alte heiße Sommer genannt. - Frankfurt hat 2.781 männliche Einwohner über 12 Jahren. 29 davon sind Bader. - Den heidelberger Studenten wird vergeblich verboten die Fechtschule zu besuchen. - In der Oberpfalz gibt es 97 Eisenhütten. - Der Magier Abraham von Worms notiert auf seiner Palästinareise einem Selbstversuch mit Hexensalbe. - Rupert von Nassau ist aktiv am Hattsteinischen Krieg auf Seiten des rheinisch-wetterauischen Städtebundes gegen den rheinischen Adel beteiligt. - Nach einem Jahr zählt die heidelberger Universität 482 Angehörige. - Wolfram von Eberstein verkauft für 8.000 Gulden seine Hälfte der Grafschaft Eberstein mit allen Rechten an Markgraf Rudolf von Baden VII. - Jobst von Mähren (St) verhilft seinem Vetter Sigismund auf den ungarischen Thron. - Das Bündnis des mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau I (St) des Herzogs Otto von Braunschweig und des Markgrafen von Meißen nimmt Schloß Rodenberg ein, steht vor Kassel, das es mit büssenstene und Brandpfeilen beschiesst und brennt Gudensberg und Niedenstein nieder. Nach einem erzwungenen Frieden versucht Hermann II von Hessen  (St) (46) auf politischem Weg über ein Schiedsgericht seine Städte Eschwege und Sontra wieder zu erlangen. Die Fehde geht somit weiter. - Basel erhält eine Straßenpflasterung. - Die Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel wird als Abgrenzung zum Briefadel von Niederadeligen gegründet - Die Schwester von König Wenzel von Luxemburg (St) (26) Margarethe von Luxemburg (14) heiratet den nürnberger Burggrafen Johann III von Zollern (20). - Der Tod Nikolaus von Hunolstein beruhigt die Hunolsteiner Fehde. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) ist Vorsitzender des königlichen Hofgerichts. - Graf Hans von Sponheim (St) ist Hofrichter in Würzburg. - Die Begine Kunigunde von Karben stiftet in Friedberg. - Der Herr Philipp von Falkenstein und Münzenberg (St) verzichtet auf Ansprüche gegenüber dem friedberger Juden Gumpracht. - Die Ritter und Edelknechte der Gesellschaft vom Monde und der Gesellschaft zur grünen Minne stiften Altäre in Friedberg. - Der Bischof von Chur lässt den Septimerpass zu einer befahrbaren Strasse ausbauen. - Der mit der ältesten Tochter Margarethe des verstorbenen Kaiser Ludwig der Bayer (St) verheiratete Graf Gerlach von Hohenlohe stirbt. - Der Brudermörder, Herr von Verona Antonio della Scala wird vom mailänder Mitregenten Gian Galeazzo Visconti (St) (36) aus Verona vertrieben. - Die Hattteiner überfallen Kloster Thron. - In Ingelheim werden laiengerichtliche Prozesse schriftlich im Haderbuch protokolliert. - Mit dem Tod von Markolf Kesselhut stirbt die katzenelnbogener Familie Kesselhut aus. - Die frankfurter Patrizierfamilie Frosch kauft Waldstücke und Weiden in Frankfurt-Seckbach. Die Schelme von Bergen (85%) und die Herren von Kronberg (15%) sind die Ortsherren. - König Wenzel von Luxemburg (St) (26) wechselt im Kampf gegen die Habsburger vollständig auf die Seite der Städte. Die Fürsten sind über seine Gleichgültigkeit gegenüber dem Reich entsetzt und drohen ihn abzusetzen. - Die mainzer Burg Waffensand mit Bergfried, Ringmauer und doppelter Wallanlage östlich von Marburg wird von landgräflich hessischen Truppen zerstört. - In St Goarshausen erhält ein Fischer einen Pachtvertrag über den lukrativen Salmfang an den Waag alias Woog Fangplätzen in der Nähe der Loreley.

1386 Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) vereinigt sich mit zahlreichen rheinischen und westfälischen Herrn zum Schutze des westfälischen Reichlandfriedens; Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) beteiligt sich am Zuge Herzog Luitpolds von Österreich gegen die Eidgenossen und kämpft auch nach der Schlacht von Sempach noch gegen sie. Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (J) (St) löst sein bisheriges Bündnis mit der Stadt Köln. Gerhard von Würzburg belehnt den Grafen Eberhard V von Katzenelnbogen (St) mit Burg und Dorf Darmstadt, halb Dornberg und Gerau.

Wetter: Häufiger Regen Ewige Sintflut in Nürnberg. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) wird in die Dienste des ungeliebten Königs Wenzel von Luxemburg (St) (25) genommen und kommt zu größeren finanziellen Mitteln, die er an den niederen Adel der Region verleiht. - Mit Graf Gerhard VII von Diez (St) sterben die Grafen von Diez im Mannesstamme aus. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) erbt die Grafschaft Diez. - Die Fehde mit Katzenelnbogen beginnt und endet erst 14 08 mit einem Burgfrieden zu Ellar. - Die Stadt Worms wird mit Rat und Bürgern von König Wenzel von Luxemburg (St) (25) zu Strafzahlung von 100.000 Mark in Gold verurteilt und haftet mit ihren Gütern innerhalb und ausserhalb der Stadtmauern. - Heinrich von Langenstein begründet mathematische Tradition in der Universität von Wien. - In Flandern sammelt sich eine französische Invasionsflotte. - Die litauische Dynastie der Jagiellonen besetzt zum ersten Mal den polnischen Thron und schafft einen Herrschaftsbereich von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer. - Der Hafen von Lübeck zählt 846 Schiffe, Hamburg dagegen nur 600. - Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz  der Rote (St) gründet in Heidelberg die dritte deutsche Universität nach Prag und Wien. - Der Pfalzgraf bei Rhein und die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier gründen den rheinischen Münzverein zur Stabilisierung des Münzwesens. - Die hessische Stureburg (Steuerburg) bei Elkerhausen wird erobert und niedergebrannt. - Landgraf Balthasar von Thüringen erklärt Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (45) den Krieg und besetzt Eschwege und Sontra. - Fehde der Landgräfin Margarethe von Hessen (St) mit Berthold von Westerburg (St) auf Loewenstein. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St) verbündet sich mit der Herrschaft Waldeck gegen Hessen. - Wetter: Der Rhein verlagert sein Flußbett und die Zollstätte Griethausen wird (gehörend den Herren von Kleve) nach Beek bei Xanten verlegt. - Der frankfurter Rat versucht wegen der Lärmbelästigung Schmiede aus der Altstadt zu vertreiben. - Der falsche Weihbischof Jacobus treibt sein Unwesen im trierer und mainzer Bistum und wird hingerichtet. Die vermeintlich geweihten Ordensleute werden Jakobiter genannt. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies stirbt. - Der kölner Glockengießer kauft das Haus des kölner Stadtrentmeisters. - In der Schlacht bei Sempach verlieren die übermütigen Panzerreiter der Habsburger gegen zu Fuß kämpfende Eidgenossen. Leopold III von Habsburg der Gerechte (St) (35) ist unter den Gefallenen. - Die Linie Bolanden stirbt aus. - Im Streit der Söhne dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) und dem späteren mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) um das Erbe von Graf Adolf von Nassau (St) erhält Johann II von Nassau (St) Burg Adolfseck. - Die Herren von Geroldstein (Wisper) erbauen Burg Hahnenberg, Haneck über ihrer Burg Geroldstein an der Wisper als katzenelnbogener Lehen. Sie dienen als mainzer Ministeriale. - In Neustadt versprechen 3 Pfalzgrafen mit Namen Ruprecht dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) dem Elekten von Speyer, Nikolaus von Wiesbaden, keine Hilfe zu leisten, während sie in Fehde miteinander kämpfen. - Das Geschlecht Bolanden stirbt aus. - Siegfried zum Paradies streitet sich mit Winther von Villmar und stirbt. - Graf Dietrich von Wernigerode wird ermordet. Der ungelöste Fall wird 14 19 auf dem Wernigeröder Altar für die Nachwelt dargestellt. - König Wenzel von Luxemburgs (St) (25) verkraftet den Tod seiner Frau Johanna von Bayern (St) (24), die von einem seiner Jagdhunde getötet wurde, nicht, wird Alkoholiker, schließt sich tagelang mit seinen Jagdhunden ein und beginnt unschuldige Menschen aus nichtigen Gründen töten zu lassen. - Bei einer Gesandtschaft der Stadt Mainz werden während der Vorstellung immer abwechselnd mainzer Patrizier- und mainzer Zunftmitglieder wie Heinrich zum Jungen, Konrad Sternenberg, Emmerich zum Fürstenberg und Hans Kastener genannt. - Schenk Konrad von Erbach, Otto von Friesenheim und Kuno Herdan von Büches sind mainer Domherren. - Graf Eberhard V von Katzenelnbogen über die Burg Greifenstein, die 200 m nördlich von Burg Hohenstein liegt, seinem Dienstmann Heinrich Breder als Mannlehen.

1385 Weistum der stgoarer Schöffen auf Veranlassung des trierer Erzbischofs Kuno II von Falkenstein (St) über die prümer Hoheitsrechte in St Goar. Fehde der Grafen von Katzenelnbogen mit Dietrich von Nassau (St). Gräfin Else von Katzenelnbogen alias Elisabeth von Hanau (St) nimmt ihren Witwensitz in Darmstadt und begründet eine "fürstliche" Hofhaltung.

Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) stirbt. Graf Eberhard wird alleiniges Oberhaupt der älteren Linie.

Johann IV von Katzenelnbogen (J) (St) (24) heiratet Gräfin Anna von Katzenelnbogen (Ä) (St), die Tochter von Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St).

Auf der Versammlung des Rheinischen Städtebundes in Speyer ist Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) einer von 3 königlichen Räten. - Gerhard von Blankenstein, Herr zu Kasselburg und Gerolstein, Helfer Graf Diethers VIII von Katzenelnbogen schließt einen Waffenstillstand mit Köln.(18 01). - Bernabo Visconti wird von seinem Neffen und Schwiegersohn Gian Galeazzo Visconti ermordet. - Die Steuerburg bei Elkerhausen wird von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (44), Graf Ruprecht von Nassau (St) (--) und Junker Johann, Herr zu Limburg erbaut. - Der thüringer Landgraf bekommt das Erbe der Käfernburger. - Die Tochter von Herzog Stefan III von Wittelsbach Bayern (St) Isabeau von Wittelsbach Bayern (St)) (14), Tochter der Cousine 1. Grades von Graf Philipp dem Älteren von Katzenelnbogen (St), heiratet den geisteskranken französischen König Karl VI (16). Ihr Bruder Ludwig VII von Wittelsbach Bayern Ingolstadt reist deshalb immer wieder nach Frankreich. - Die dritte nassauer Fehde mit den Dillenburgern endet. - Die Stadt Schweinfurt kann sich aus der hennebergischen Pfandschaft befreien und wird Reichsstadt. - Doppelhochzeit von Cambrai zwischen Burgund und Straubing-Holland. - Die Linie Altenbaumburg der Raugrafen stirbt aus. - Düsseldorf wird nach Schloss Burg an der Wupper Residenzstadt des Herzogtums Berg. - Erzbischof Adolf von Mainz, Herzog Otto von Braunschweig, die Markgrafen von Meißen und Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) belagern gegen Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (44) mit einer großen Streitmacht die Städte Kassel und Immenhausen, von denen Immenhausen geplündert und niedergebrannt wird. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (44), Graf Ruprecht von Nassau und Junker Johann Herr zu Limburg bauen bei Elkerhausen die Stureburg. - Die hessischen Städte Eschwege und Sontra werden durch Markgraf Balthasar von Meißen eingenommen. - Im Gegensatz zum Erzbischof von Trier hält Johann von Limburg wie der Graf von Nassau und der Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (44) zum avignonesischen Gegenpapst. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St) und Landgraf Balthasar von Thüringen schliessen eine freundschaftliche Vereinigung auf vier Jahre. - Göttingen erklärt allen Einwohnern von Kassel um Herzog Ottos von Braunschweig willen die Fehde. - Begnadigung von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (44) durch König Wenzel von Luxemburg (St) (24). - Kriegserklärung von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (44)gegen das Stift Fulda. - Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg setzt die Teilung der Burggrafschaft unter seinen Söhnen Johann III von Zollern Nürnberg und Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St) auf 10 Jahre aus und hofft auf eine friedliche gemeinsame Herrschaft. - Graf Heinrich von Henneberg verbündet sich mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) gegen den Landgrafen Hermann II von Hessen (St) (44). - Der kölner Erzbischof Friedrich II von Berg sühnt den mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) mit Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (44) der für Kriegskosten 20.000 Gulden Schuld eingesteht. - Der Vertrag zwischen Herzog Otto von Braunschweig und Hermann II von Hessen (St) (44) bleibt bestehen. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) und Landgraf Balthasar von Thüringen schließen ein lebenslanges Bündnis. - Das lehensfreie Offenbach ist alleiniger Umschlagplatz für Holz und Kohle. - Dem Städtebund treten weiter deutsche und helvetische Städte bei. - Die Stadt Schotten und ihr eppsteiner Schloss wird in einer Fehde vom Rheinischen Städtebund zerstört und geschleift. - Der Rat der Stadt Frankfurt schließt mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St) einen Vertrag über die Sicherung der Straßen für die Messen rund um Frankfurt. - In Mainz wird der Pfeifer Bracht als König der fahrenden Spielleute ausgezeichnet. - Der Schöne Brunnen in Nürnberg wird aufgestellt. - Der Herzog Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach bei Rhein (St) (74) heiratet die Enkelin seines Bruders, Prinzessin Beatrix (25), Tochter von Herzog Wilhelm von Berg I. - Reinhard von Sayn (St) wird Bischof von Kulm im Deutschordensland. - Der Patrizier Siegfried zum Paradies ist letzmals Älterer Bürgermeister von Frankfurt. - Konrad von Bickenbach V beschwört den rheinischen Landfrieden und verpflichtet sich zwei Gleven zu stellen. - Der minderjährige Ulrich V von Hanau (St) (15) unternimmt von Michelbach aus einen Kriegszug mit 33 Gleven in den Spessart um das von den Brüdern von Mörle von Burg Urcel aus überfallene und geplünderte Kloster Schlüchtern zu rächen. Ohne Kampfhandlungen gehen die von Mörle in Urcel einen teuren Friedensvertrag ein. - Der mit der Grafentochter Walburga von Leiningen verheiratete Johann von Sponheim (St) stirbt ohne Erben. - Die speyerer Burg Spangenberg wird aus akuter Geldnot an den jüdischen speyerer Bürger namens Kaufmann, dem Dienstmann des speyerer Bischof Nikolaus von Wiesbaden verlehnt. - Der basler Uhrmacher Heinrich Halder baut am Graggenturm in Luzern eine Turmuhr ein. - In Dresden führt ein Flirt des jungen Raubritters und Burgrafen Jeschke von Dohna mit der Ehefrau seines Nachbarn nach einer Ohrfeige führ Dohna zum Privvatkrieg und zum Verlust aller seiner Besitzungen. - Elisabeth von Kronberg heiratet den Sohn von Elisabeth von Katzenelnbogen (St). verheiratet mit Schenk Eberhard VIII von Erbach. - Jakob von Neuhaus ist weltlicher Richter in Frankfurt. - Der Glauburger Hof in Frankfurt wird als Nürnberger Hof bezeichnet, da hauptsächlich nürnberg Kaufleute dort während der Messezeit wohnen. - Agnes von Nassau Idstein alias Agnes von Veldenz (St) heiratet in 2. Ehe Wildgraf Otto. - Johann II von Nassau (--) ist mainzer Domherr. - In Ellar ist xxx von Allendorf (--) bei Katzenelnboen neuer katzenelnbogener Amtmann. - Der Besitzer von Burg Sooneck Emmerich Rost Marschall von Waldeck (--) verheiratet mit Lise von Kronberg (--) stirbt.

1384 Landgraf Hermann von Hessen (St) löst die dem Grafen Wilhelm von Katzenelnbogen für 2.800 Gulden verpfändete Hälfte von Gießen wieder ein.
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) verpfändet dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau seine Dörfer und Gerichte zwischen Rhein, Main und Neckar. Fehde zwischen Diether VIII (J) von Katzenelnbogen (St) und Wilhelm II (Ä) von Katzenelnbogen (St).

Eheberedung von Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) mit dem Herrn Johann von Isenburg und Büdingen, dessen Sohn Johann II Diethers VIII Tochter Margarethe von Katzenelnbogen im folgenden Jahr heiraten wird.(1786) (ihr Sohn wird Kurfürst und löst die mainzer Stiftsfehde aus).

Hermann II von Hessen (St) (43) erlässt eine neue Verfassung in der Kassel seine Unabhängigkeit verliert. Die kasseler Bürger wenden sich daraufhin an Balthasar von Thüringen, der sich mit dem Herzog von Braunschweig und dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) verbündet. - Graf Adolf von Nassau Dillenburg (St) heiratet Judith von Diez (St) und bereitet den Anfall der Grafschaft Diez an Nassau vor. - Diether VIII von Katzenelnbogen (St) ist durch Baumaßnahmen auf Auerbach und anderen Burgen verschuldet. - Auf Betreiben der freien Reichsstadt Wetzlar zerstört der wetterauer Städtebund die Stammburg der Solmser, das Wasserschloss in Burgsolms in einer Fehde weswegen Graf Johann IV von Solms Burgsolms (St) auf Burg Greifenstein flieht. - König Wenzel von Luxemburg der Faule (St) (23) wird von seinem Cousin Jobst von Mähren (St) gefangen genommen. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (43) belehnt Graf Johann von Sayn und Wittgenstein mit der Burg Richstein. - Sühnebündnis zwischen Herzog Ernst von Braunschweig und Landgraf Hermann II von Hessen (St) (43). - Neue Justiz und Polizeiordnung in Kassel. - Bündnis zwischen Herzog Albrecht von Sachsen und Lüneburg und Landgraf Hermann II von Hessen (St) für den Kriegsfall gegen Herzog Otto von Braunschweig aber nicht für den Angriffsfall. - Herzog Otto von Braunschweig bricht sein Bündnis mit Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (43). - Krieg des Landgrafen Hermann II von Hessen  (St) mit Herzog Otto von Braunschweig. - König Wenzel von Luxemburg stiftet einen Bund zwischen den rheinischen und schwäbischen Städten mit den Adelsgesellschaften um den Landfrieden aufrecht zu erhalten. - Herzog Albrecht III von Österreich räumt den büßenden Weibern Prostituierten, die ihr Gewerbe aufgeben, das Recht ein, sich ohne Nachteile auch mit Handwerkern zu verheiraten. - Köln hat eine Schlaguhr, die regelmäßig nach der Sonnenuhr nachgestellt wird. - Burg Schönecken wird von Wenzel von Luxemburg für 30.000 mainzer Gulden an den trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein (St) verkauft und wird der Wohnsitz des Kurfürsten. - Die Stadt Lille fällt an das Haus Burgund, das die Stadt neben Brüssel und Dijon zu einer seiner drei Residenzstädte machte. - Königlicher Tag der Herren und Stände in Koblenz. - In Friedberg wird eine von Bruder Werner aus Ilbenstadt hergestellte Uhr eingebaut und eine neue Glocke dazu gegossen, die zunächst zu groß ausfällt. - Ritter Heino von Gerhardstein bei Gerolstein an der Wisper wird Abt von Kloster Bleidenstadt. - Herzog Philipp der Kühne von Burgund (38) gründet vor der Stadt Dijon das Kartäuserkloster Chartreuse de Champmol als zukünftige Grabstätte der Herzöge von Burgund. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (16) wird die Herrschaft Commercy durch den französischen König Karl VI verliehen und erhält dadurch Zugang zum französischen Hof. - Der metzer Bischof Dietrich Bayer von Boppard stirbt. - Den nürnberger Patriziern und Ministerialen Rieter von Kornburg wird von König Jakob von Zypern ein Wappen verliehen. - Erste Spielkartenmaler in Nürnberg. - Papst Urban VI bietet dem trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) vergeblich die Kardinalswürde an. - Gerhard von Bickenbach hat Fernbesitz in Breitenbrunn. - Der katalanische Franziskanermönch Francesc Eiximenis beschreibt die Trinksitten europäischer Völker und behauptet, dass die Deutschen und Engländer überhaupt keinen Wein tränken, sondern Bier, Apfelwein, Met und andere Alkoholika bevorzugen und mit dem Trinken in großen Mengen ginge es schon am frühen Morgen vor dem Frühstück los. - Tillmann von Waldeck, Gottfried von Kalsmunt und Winrich von Büches sind mainzer Domherren. - In Diez heiratet Graf Adolf von Nassau Dillenburg (St), die Grafentochter Jutta von Diez (St), wonach er sich Adolf von Nassau Dillenburg Diez nennt. Jutta von Diez (St) stirbt aber schon nach 3 Jahren Ehe.

1383 Ehevertrag zwischen Johann IV von Katzenelnbogen (J) (St) und Gräfin Anna von Katzenelnbogen (Ä) (St) zum Zwecke der Wiedervereinigung der seit etwa 12 60 geteilten Grafschaft Katzenelnbogen. Die Erbfolgebestimmungen werden zur Primogenitur, (die durch die Einführung in den Kurfürstentümern 13 56 durch die Goldene Bulle möglich wurde) ausgebaut. Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) und seine Frau Elisabeth errichten ein Spital zu Gerau und stiften dort einen Altar.

Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Kleinerer Pestausbruch in Südhessen. - Pfalzgraf Ruprecht teilt König Wenzel IV von Luxemburg (St) (22) mit, dass er Graf Johann von Sponheim (St) und den Sohn Graf Johann von Sponheim (St) in die Einung des Königs, der Fürsten, Grafen und der Herren aufgenommen hat. - Burg (Neu-)Falkenstein wird an die Ritter von (Frankfurt)-Sachsenhausen verpfändet. - Heinrich von Langenstein lernt durch den klostereberbacher Abt Jakob von Eltville Graf Johann von Eberstein kennen und ist über freizügige Bildnisse in dessen Haus entsetzt. Nach einem Badefest, geisselt er Geldverschwendung, Lüsternheit, Ausschweifungen und freizügiges Treiben, an dem sich auch Mönche, Nonnen und Ritter beteiligen. - Heinrich von Langenstein begründet mathematische Tradition in der Universität von Wien. - Burgund verliert seine portugiesischen Gebiete. - Straßburg erhält eine auf die Weinlese abgestimmte neue Messe und verursacht mit der Pfundssteuer Streit mit der Messestadt Frankfurt. - Die Reichsstadt Friedberg brennt nieder. - Um die drohende militärische Auseinandersetzung zwischen Fürsten und Städten zu verhindern, errichtet König Wenzel von Luxemburg (St) (22) zu Nürnberg einen Reichslandfrieden. Die Städte treten diesem Friedensbündnis aus Mißtrauen gegenüber der Politik der Reichsfürsten nicht bei, da es die Aufösung des Städtebundes bedeutet hätte. - Wicliff übersetzt das lateinische Neue Testament ins Englische. - König Wenzel von Luxemburg (22) erbt nur das Herzogtum Luxemburg. - Graf Johann von Nassau (St) tritt dem Rheinischen Städtebund bei und nimmt seine katzenelnbogener Verwandtschaft aus. - Die Abtei Hersfeld wird auf Grund fehlender Bündnispartner gezwungen mit dem hessischen Landgrafen Hermann II von Hessen  (St) (42) ein Schutzbündnis zu schließen. - Der Bischof von Speyer Adolf von Nassau I (St) (20) wird vom Domkapitel zum mainzer Erzbischof gewählt und beginnt einen erbitterten Krieg gegen den vom Papst ernannten mainzer Erzbischof Ludwig von Meißen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (22) initiiert die Rittergesellschaft Nürnberger Herrenbund gegen den Süddeutschen Städtebund. - Hermann II von Hessen (St) (42) bittet um Aufnahme beim Rheinischen Städtebund. - Der fuldaer Fürstabt Konrad von Hanau (St) wird in Spangenberg ermordet. - Philipp von Falkenstein der Jüngere (St) erlaubt den Rittern von Sachsenhausen in der Burg Neu-Falkenstein zu bleiben. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) erhält die Grafsschaft Nassau Saarbrücken und bestätigt die Freiheiten und Privilegien von Kloster Dorlar. - Die Ehefrau von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (42), Johanna von Nassau Weilburg (St) stirbt nach 6-jähriger kinderloser Ehe. - In St Goar wohnt der piemonter Kaufmann Wilhelm Asunre aus Asti und Tristn von Troja. - Nach der Brandschatzung der Dorfkirche werden auf dem Altar in Wilsnack Bluthostien gefunden. Der Ort wird zum beliebten Wallfahrtsort. - Herzog Friedrich von Wittelsbach Bayern (St) (44) kämpft für gegen die Engländer. - Die falkensteiner Burg Hungen ist in Bau. - Märkerding in der Fuchsenhöhle, bestehend aus den Dörfern Katzenelnbogen, Allendorf, Ebertshausen, die beiden Klingelbach diesseits des Grabenbaches, wobei das Unterdorf nördlich des Grabenbaches und das Oberdorf südlich des Grabenbaches liegt, Schönborn, Schauferts, der Hof zu Habenscheid, der xxx Ludwig (--) gehörte, der einen geschworenen Förster halten muß, Heuchelheim, Holzheim, Flacht, Nieder- und Oberneisen, Lorheim, Hahnstätten und Hohlenfels.mit Beteiligung von Gieselbrecht von Schönborn, Boemund von Hohenstein, Siegfried von Schaumburg, Heinrich von Ahlbach, Amtmann zu Hohenstein, Gieselbrecht von Schönborn, Henne von Katzenelnbogen, Markolf Kesselhut der Ältere, Markolf Kesselhut der Jüngere, Greifenklau von Vollrads, Heinrich Schmidtburg, Henne von Lorch, Henne Gauwer von Waldeck, Fritz von Kamp, Friedrich von den Erlen, Richwein von den Erlen, Markolf von Neisen, Heinrich Dubel von Hohenstein, Henne Balz von Sterenberg, Heinrich Breder d. Jüngere, Jakob von Kamp, die Brüder Reinhard und Dietrich von Schönborn, Friedrich von Schönborn, die Brüder Hermann, Klingenbach von Katzenelnbogen, Diethardt von Kramberg, Henne von Langenau, Sure von Katzenelnbogen u.a. - Eberhard von Eppelborn wird mianzer Domdekan. - Johann von Rieneck ist mainzer Domkustos. - Kuno von Sterzelnheim ist mainzer Domkantor. - In St Goarshausen werden die Brüder und Edelknechte Reinhard von Schönborn (--) und Dietrich von Schönborn (--) für 60 Gulden stgoarer Währung Burgmänner von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) auf seinem Schloss Reichenberg. - In Schönborn gibt es das Wahrzeichen Krummer Baum.

1382 Beteiligung der katzenelnbogener Grafen an den Verhandlungen westdeutscher Fürsten und Herren, dazugehörig die Gesellschaften St Georgen, von St Wilhelm und von dem Löwen, gegen die Städtebündnisse. wird von Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) beschuldigt seinen Schwager Graf Graf Walram von Nassau (St) ihm nach dem Leben zu trachten. Krieg gegen Nassau ist vorbei.

Worms tritt dem Städtebund bei. - Nach dem Tod von Marco Visconti (St) (29) seiner Frau Elisabeth von Bayern (St) (20) und Taddea Visconti (St) heiratet der bayerische Herzog Friedrich von Wittelsbach Bayern (St) (43) Maddalena Visconti (St) (--). - Beim erneuten Asubruch von Streitigkeiten seines Schwagers Graf Engelbert von der Mark mit dem kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden verweigert Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) ein Bündnis. - Udo von Villmar lebt trotz seiner Feindschaft mit dem Städtebund in der Reichsstadt Friedberg, was Mainz und Frankfurt nicht dulden will. - Der friedberger Burgmann Kraft von Hatzfeld bekämpft die Reichsstadt Frankfurt. - Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) führt Krieg gegen Worms, angeführt von Wilhelm von Friesenheim, Frankfurt, angeführt von Heinrich von Bellersheim, und Mainz, angeführt von Hermann von Hohenweisel. (1732). - Dem pariser Alchimisten Nicholas Flamel gelingt die Umwandlung von Silber in Gold und er entdeckt das Elixier des ewigen Lebens. - Der Versuch des englischen Königs Richard II durch seine Heirat mit Kaiser Karls IV Schwester Anna von Böhmen eigentlich ihren Bruder Wenzel von Luxemburg zum Bündnis mit England zu bewegen scheitert und führt zu einer liebevollen Beziehung. - Bei Papst Urban VI treten Anzeichen von Geisteskrankheit auf, die sich in Theatralik und Grausamkeit äussern. Er lässt getötete Kardinäle austrocknen und zu Staub zerstossen und in Säcke verpackt auf seinen Reisen mitführen. - Die Unentschiedenheit der Königin von Neapel bringt ihr den Tod durch ihren Adoptivsohn. Der Mörder soll der Verwandschaft des Papstes Urban VI Ländereien abtreten, weigert sich und wird vom Papst belagert. - Dritte nassauer Fehde. - Nievern und Fachbach werden katzenelnbogener Lehen. . - In der Schlacht bei Roosebeke gewinnt Herzog Philipp der Kühne von Burgund die Herrschaft über ganz Flandern. - Graf Simon von Sponheim und Vianden (St) tritt dem Rheinischen Städtebund bei und nimmt seine katzenelnbogener Verwandtschaft aus. - Der magdeburger Erzbischof Markgraf Ludwig von Meißen wird Fürstbischof von Bamberg. - Die Stubengesellschaft Zum Frauenstein wird in Frankfurt als Trinkstubengesellschaft Zum Salzhaus gegründet. - Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen treten dem Rheinischen Städtebund bei. - Pfalzgraf Ruprecht d. Ältere (St) tritt in Verhandlungen mit dem Rheinische Städtebund. - Elisabeth von Sponheim (St) bittet ihren Sohn Johann V von Sponheim (St) und eine Anzahl von Rittern um Hilfe gegen ihren Mann, der sie aus ihrem Witwensitz Birkenfeld aus machtpolitischen Gründen verdrängen will. - Graf Simon III von Zweibrücken heiratet Agnes von Nassau (St). - Gräfin Elisabeth von Sponheim-Kreuznach (St) (Katzenelnbogen) (52).stirbt. - Burg Trimberg ist eine Ruine. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St) lässt von Münzmeister Johann von Reichensee kleine Goldgulden in Eltville, Höchst und Bingen schlagen. - Walter von Kronberg besitzt den Kronberger Hof in Frankfurt. - Der Raubritter Eppelein von Gailingen wird in der pfälzer Residenzstadt Neumarkt in der Oberpfalz gefangen genommen, auf das Rad gebunden und qualvoll hingerichtet. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) misbraucht mit Fürsprache von Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) auf dem Reichstag in Frankfurt den Landfrieden um sich im Krieg gegen den vermeintlichen Friedensbrecher Nikolaus IV von Hunolstein, Herr von Neumagen durchzusetzten. - Graf Heinrich von Sponheim (St) stellt den Büchsenmeister Bischof von Udenheim an. - Graf Johann von Salm (St) leiht sich von Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) Silber um seine Schulden bei den Juden in Pfalzel zu begleichen. - Wild- und Rheingraf Johann von Daun und Rheingraf Konrad zum Stein besetzen die Pfarrkirche in Kreuznach mit ihrem Kandidaten Nikolaus Bertrami. - Raugraf Philipp, Herr von Neuen- und Altenbaumburg, verkauft an Graf Simon III von Sponheim und Vianden (St) Rechte an Neu-Bamberg. - Die von Graf Heinrich von Sponheim über Graf Ruprecht von Nassau (St) erwirkte Acht aus dem Krieg zwischen Pfalzgraf Ruprecht d. Ä (St), Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St), Graf Diether von Katzenelnbogen (St), Graf Heinrich von Sponheim (St), Graf Johann von Nassau (St), der Stadt Wetzlar, Herrn Eckhard von Elkerhausen, Herrn Philipp von Geroldstein und ihren Helfern Graf Simon III von Sponheim und Vianden (St) und Graf Gerhard von Diez (St) gegen Graf Ruprecht von Nassau (St), Graf Otto von Solms (St) und Graf Johann von Solms (St) und deren Helfern den Herrn Salentin von Isenburg (St), Herrn Dietrich von Runkel wird aufgehoben. - Die Brüder Friedrich von Hutten, Frowin von Hutten und Konrad von Hutten befehden den minderjährigen Ulrich V von Hanau (St) (12) und nehmen die Burg Sonneborn (Somborn?) ein. - Konrad von Königstein ist Dechant von St Peter in Mainz. - Die Reichsstadt Frankfurt befehdet, zerstört und schleift mit Hilfe des Rheinischen Städtebundes die Ganerben-Raubritterburg Bommersheim der Ritter Wolf von Bommersheim, Ruprecht von Bommersheim und Udo von Villmar. Die Kronberger schaffen es nicht Hilfe durch den mainzer Erzbischof zu organisieren. - Graf Johann von Nassau  Dillenburg (St) (41) verbündet sich mit Graf Heinrich II von Nassau Beilstein (St) (08) gegen Graf Ruprecht VII von Nassau Sonnenberg (St). Burg Greifenstein wird von Graf Ruprecht VII von Nassau Sonnenberg (St), und Graf Johann von Solms (St) gegen Graf Johann von Nassau I (St) (41), Herr von Herborn, wieder aufgebaut. - Die Stadt Frankfurt erobert die Schelmenburg nach Raubüberfällen auf frankfurter Kaufleute durch Sibold IV Schelm von Bergen IV und Gerlach IV Schelm von Bergen. Sibold IV Schelm von Bergen  und  Gerlach IV Schelm von Bergen  müssen Frankfurt auf Veranlassung des Rheinischen Städtebundes Urfehde schwören, der Stadt jährlich zwei Monate Dienste leisten und die Schelmenburg öffnen.  Sibold IV Schelm von Bergen und  Gerlach IV Schelm von Bergen sind Burgmannen der Reichsburg Friedberg.

1381 Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) kauft die prümer Herrschaftsrechte und Einkünfte in St Goar, Pfalzfeld, Biebernheim, Bogel und Nastätten sowie in einigen Orten im Moselgebiet von Abt Dietrich von Prüm für 3000 Gulden.
Die Grafen von Katzenelnbogen verbünden sich mit Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach der Ältere (St) und Anderen gegen Graf Ruprecht VII von Nassau Wiesbaden (St) und bekriegen ihn.

Krieg der Städte in Schwaben, Krieg gegen Frankfurt, Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) versucht einen Krieg gegen Frankfurt zu vermeiden (reger Briefverkehr).

Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) erhält in Rom von Bischof Augustin mit päpstlicher Ermächtigung das Recht sich einen eigenen Beichtvater zu wählen, der ihn in allen Fällen, außer den dem Papst vorbehaltenen, absolvieren kann.

Durch den Tod des letzten Graf von Saarbrücken-Commercy erben die Grafen von Nassau aus der walramschen Linie die Grafschaft Saarbrücken. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - In London wird die Leibeigenschaft abgeschafft. - Graf Ruprecht von Nassau Wiesbaden Idsteinu (St) wird von König Wenzel von Luxemburg (St) (20) zum Landvogt in der Wetterau ernannt, was zur zweiten Nassauer Fehde mit Graf Johan von Nassau Dillenburg (St) führt. - Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) erbt Saarbrücken. - Großer Bauernaufstand in England. - Die Grafen von Nassau und Solms-Burgsolms bauen die Burg Greifenstein als Bollwerk wieder auf und errichten den gewaltigen Burgfried mit den Doppeltürmen (Nassauer- und Bruderturm). - Durch einen Sühnevertrag mit dem kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden wird die Stadt Siegen nassauer Alleinbesitz und Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) Amtmann des kurkölnischen Teils von Siegen. - Zweites Mainzer Schisma. - Durch die Erbverschreibung zwischen Herzog Otto von Braunschweig und Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (40) nimmt dieser in seinem Bündnis mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St) die Landgrafschaft Hessen aus. - Der Sternerbund mit seinem Bundeshauptmann Graf Gottfried VII von Ziegenhain löst sich auf. - Der Zweite Rheinische Städtebund bildet sich und schließt sich mit dem Schwäbischen Bund zum Süddeutschen Städttebund zusammen. - Luigi Visconti (St) heiratet seine Cousine Violante Visconti. - Die Städte Frankfurt, Mainz, Worms, Speyer, Straßburg, Hagenau und Weißenburg verbünden sich aus Protest gegen die Goldene Bulle von 13 56 und unmittelbar danach schließen sich 32 Städte Bayerns, Schwabens und Frankens an. - Der frankfurter Rat eröffnet Fehden gegen Bruno von Scharfenstein. - Die wohlhabende Stadt Pfeddersheim ist Mitglied des Rheinischen Städtebundes. Es werden in den kommenden vier Jahren aber auch die Adeligen Graf Ruprecht von Nassau VI -Wiesbaden (St), Graf Simon von Sponheim-Vianden (St), Schenk Eberhard von Erbach, Likane von Than, Hans von Than und ihr Bruder Kämmerer von Worms, Graf Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) und Philipp von Falkenstein-Münzenberg (St). - Die Schelmenburg, der Stammsitz der verarmten und sich als Raubritter über Wasser haltenden Schelmen von Bergen in Frankfurt Bergen-Enkheim, wird von Frankfurt mit dem Rheinischen Städtebund problemlos eingenommen, da der Wassergraben am Jahresende zugefroren ist. - Hopfen wird in Köln zum Bierbrauen verboten weil Hopfen im Gegensatz zur Kräutermischung Grut abgabenfrei ist. - Graf Ruprecht VI von Nassau Wiesbaden (St) löst Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach den Älteren als Landvogt in der Wetterau ab und überredet die darin gelegenen Städte Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen dem rheinischen Städtebund beizutreten. Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach der Ältere verbündet sich deshalb mit den Grafen Diether VIII von Katzenelnbogen (St) und Eberhard V von Katzenelnbogen (St) und Ruprechts innerfamiliärer ottonischer Feind Johann von Nassau Dillenburg (St). - Der Raubritter Eppelein von Gailingen flieht vor seiner Hinrichtung durch einen Sprung mit seinem Pferd in den nürnberger Burggraben. - In Kleve wird ein Narrenorden gegründet. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) bürgt für den Grafen von Salm bei einem pfalzeler Juden, der ihm militärisch gegen Hunolstein beisteht. - Raugraf Heinrich V von Altenbaumburg (St) wird von Graf Simon III von Sponheim und Vianden (St) gefangengenommen und nach Übertragung der Ebernburg wieder freigelassen. Raugraf Heinrich V von Altenbaumburg (St) tritt die Burg Naumburg an Graf Simon III von Sponheim (St) ab. - Antonio della Scala , der uneheliche Sohn von Cansignorio della Scala ermordet seinen Bruder Bartolomeo della Scala II. - Der fuldaer Fürstabt Konrad von Hanau (St) wird wegen Unfähigkeit und Rechtsverletzung abgesetzt und unter Zwangsverwaltung von Johann von Isenburg-Büdingen (St) gestellt. - In Augsburg werden zwei falsche Veitstänzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In Wesel wird das Kurfürstenbündnis geschlossen, einem Folgebündnis des Urbanbundes um König König Wenzel von Luxemburg (St) (20) um die Anhänger des Gegenpapstes Clemens VII mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St) mit einem Krieg auf die Seite des despotischen Papst Urban VI zu zwingen. - Die Wasserburg Hattenheim kommt in den Besitz der Kämmerer von Worms. - Konrad von Bickenbach IV erbt würzburger Ministerialen-Burg Hohenberg. - Konrad von Weinsberg ist mainzer Domscholaster. - Eberhard von Eppelborn ist mainzer Domkantor.

1380 Die rheinischen Kurfürsten fordern Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) auf sich zu Papst Urban VI und damit zu König und Reich zu bekennen.
Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) ist Mitbesitzer von Gießen.
König Wenzel von Luxemburg (St) (19) verlegt den Reinhard von Westerburg (St) bisher vom Zoll zu St Goar zustehenden Tournosen auf dem niederlahnsteiner Zoll. Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach der Ältere bei Rhein (St) übergibt dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) und Ulrich III von Hanau  (St) seine Städte und Schlösser Steinsberg, Hilsbach und Wachenheim, bis König Wenzel von Luxemburg (St) (19) zwischen ihm und dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) entschieden hat.

Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) verschreibt dem Juden Ber die Zolleinkünfte von Ehrenfels, Lahnstein und Gernsheim. - Der mailänder Herzog Gian GaleazzVisconti (St) heiratet seine Kusine Caterina Visconti (St) , Tochter des Mitherrschers Herzog Bernabo Visconti, der ständig neue Steuern erhebt um gegen Papst und König zu kämpfen. - Graf Eberhard III Württemberg (St), Sohn der Kaisertochter, Elisabeth von Bayern (St) heiratet Bernabo Viscontis (St) uneheliche Tochter aber mailänder Gräfin Antonia Visconti (St). Antonia Visconti (St). bringt eine Mitgift von 70.000 Gulden mit und läßt einen Garten im Süden des Alten Schlosses in Stuttgart anlegen. - Maximum mittelalterlichen Schaffens in den Wissenschaften Physik und Philosophie. - Ibn Qunfuf verwendet Buchstaben in der Algebra. - Der französische König Karl V, der Weise stirbt und sein Sohn Karl VI, der Wahnsinnige, folgt ihm nach. - Genua unterliegt in der Schlacht von Chioggia und muss seine Unterlegenheit gegenüber Venedig annehmen. - Graf Johann von Sayn erhält von Landgraf Hermann II von Hessen (St) bedeutende Burglehengelder. - Einjähriges Bündnis zwischen Pfalzgraf Ruprecht (St) und Landgraf Hermann II von Hessen (St) (39) gegen den mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St), verbündet mit Graf Heinrich von Nassau (St) Graf Reinhard von Nassau (St), Solms, Isenburg, Runkel, Kronberg, Hatzfeld, Blankenstein u.a. - Burgfrieden in Gießen unter Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) und Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (39). - Herr Ulrich IV von Hanau (St) ist mit Gräfin Elisabeth von Wertheim verheiratet. Ulrich IV von Hanau (St) erschlägt Ritter Frowin von Hutten, der auf der Seite von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (39) im Sternerkrieg steht, in Steinau an der Strasse. König Wenzel von Luxemburg (St) (19) beauftragt den Landvogt der Wetterau Friedrich von Hutten mit dem Vollzug der Reichsacht. Frowins Bruder Konrad von Hutten nimmt ihn gefangen und zwingt ihn unter Vermittlung des mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau (St) neben einer Strafzahlung von 7.500 Gulden auf den Kampf gegen den Landgraf Hermann II von Hessen (St) zu verzichten. Herr Ulrich IV von Hanau (St) stirbt und vererbt die Herrschaft Hanau an seinen Sohn Ulrich V von Hanau (St) (11), dessen Vormund bis 13 88 sein zukünftiger Schwiegervater Graf Gottfried VIII von Ziegenhain, Vater von Elisaberth von Ziegenhain, ist. Da Elisabeth von Ziegenhain nur 3 Töchter hat droht das Haus Hanau auszusterben. - Die Stadt Frankfurt versucht die Raubritter von Kronberg durch einen Vertrag, der Johann I von Isenburg-Büdingen (St) als Schiedsmann mit der Macht Strafgelder bei Erpressung, Raub und Brandschatzung zu verhängen, von den Überfällen auf ihre Messebesucher abzuhalten. - Die Ritter von Reifenberg leisten Frankfurt Unterstützung in ihrer Fehde gegen Ulrich von Kronberg. - In Limburg wird ein Kind mit vier Armen und vier Beinen geboren. - Die Gesellschaft mit dem Löwen zieht vor Frankfurt und erreicht die Herausgabe von 26 Gefangenen. - Der kölner Maler Wilhelm malt fotorealistische Portraits. - Fünf Jahre lang haben die Städte die Oberhand, bedrängen ihre Landesfürsten über die Maßen, beherrschen und überwältigen Grafen, Herren, Ritter und Knechte und fordern von den Pfaffen, Stiften und Klöstern viel zuviele Abgaben. - Ein Söldner der Stadt Limburg an der Lahn tötet den Edelknecht Dietrich von Staffel und provoziert dadurch eine Fehde mit den Grafen und Herren, die die limburger Brückenstadt niederbrennen aber hinter der Brücke abgewehrt werden. - Die Haarmode wandelt sich grundsätzlich zu kurz geschnittenem Haar wie der Konversenbrüder. - Vierfachhochzeit in Limburg an der Lahn bei der Heinrich von Staffel mit seinen drei Söhnen die Witwe Boppe mit ihren drei Töchtern heiratet, aber bis auf das jüngste Paar alle innerhalb weniger Monate kinderlos sterben. - In Limburg wird der Südflügel der Burg gebaut. - Die nassau-liebenscheider Linie zweigt sich von der älteren nassau-beilsteiner Linie ab. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) lässt eine Buchmalerwerkstätte in Trier ausstatten. - Das nürnberger Kartäuserkloster wird von dem Kaufmann Marquard Mendel gestiftet. - Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) (75) stirbt. - In der Schlacht auf dem Kulikowo Pole wird dass mongolische Heer vernichtend vom moskauer Großfürst Dmitri Donskoi besiegt. - Ergiebige Eisengruben in Netzbach bei Hahnstätten. - Herzog Wenzel von Luxemburg und Brabant nimmt den Territorialstreit wieder auf. - Im Kloster Schönau wird die aufklappbare Schreinmadonna  später im Limburger Dom angebetet. - In Aschaffenburg wird einer der Wehrtürme, der Gespensterturm erbaut. - Nach der Bezahlung von 6.000 Gulden Lösegeld mit Unterstützung von Hohenlohe mit 3000 Gulden wird Graf Johann von Nassau (St) freigelassen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (19) übergeht leichtsinnig die althergebrachten Fluss-Zollansprüche u.a. des mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St), indem er alle Zölle abschafft, so den Handel fördert und verschafft den Handelsstädten wie Frankfurt einen Vorteil. Die Niederadeligen, die für ihre Grafen und Fürsten dennoch Zoll eintreiben werden zu Räubern und Wegelagerern. - Das Blutwunder von Walldürn wird bekannt, weil ein im Sterben liegenden Priester ein 50 Jahre verstecktes Bild des Gekreuzigten und 11 weiteren Abbildern des Gesichts Christi, das aus Blut auf dem Leinentuch des Altars durch einen unachtsam umgestürzten Becher entsanden ist, sein Gewissen erleichtert. - Auf der Ganerbenburg Liebenstein wird der Wehrturm errichtet. - Büdinger Waldweistum wird aufgeschrieben. - Graf Johann von Nassau Dillenburg Siegen (St) beteiligt sich an der Fehde seines Schwagers Graf Engelbert von der Mark mit dem kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden. - Graf Wolf von Eberstein wird aus Geldnot Hauptmann der städtischen Söldner von Speyer, unter diesen Hans von Braubach alias Hans von Angelach-Braubach. - Wilhelm Flach von Schwarzenberg wird mainzer Domdekan. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt. - Bad Schwalbach ist eine Filiale von Kloster Bärstadt. - In Lohrheim gibt es Weingärten und eine Tongrube.

1379 Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) erwirbt von den Herrn von Rödelheim das reichslehnbare Dorf Wallerstädten für 2.000 Gulden und von den Herren von Montfort (am Rhein) deren Besitz in fünf Dörfern des Einrichs für 500 Gulden.
Die Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) vereinigen sich mit Graf Wilhelm von Wied, Graf Johann von Nassau und mit zahlreichen mittelrheinischen und wetterauer Herrn zum Löwenbund oder Gesellschaft mit dem Löwen oder die brüllenden Löwen, der bald auch zahlreiche oberdeutsche Herren angehören um die Handelswege der Städte unsicher zu machen und die Städte zu bekämpfen.

Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Die Stadt Frankfurt vergibt eine Konzession bis 13 96 für die erste mittelalterliche Spielbank im Spielhaus Zum heißen Stein in Frankfurt. - In Friedberg singt der Burgpfarrer Kraft nach Noten. - Ritter Johann von Dehrn einigt sich mit dem Edelherrn Ulrich III von Hanau (St) und wird Burgmann auf Burg Windecken. - Landfriedenseroberung der Burg Hattstein. Mainz zerstört die Burg. - Vier zusammengelegte Kirchenschulen führen zur Gründung der Universität Erfurt. - Reichstag in Frankfurt, auf dem die vier rheinischen Kurfürsten das abendländische Schisma besprechen und den Urbansbund gründen, bei dem sich König Wenzel von Luxemburg und die Kurfürsten zum Gehorsam zum römischen Papst Urbans VI verpflichten, während die Mitglieder des in Wiesbaden gegründeten Löwenbundes, alle Anhänger des mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St), zum Gegenpapst Clemens VII, einem Grafen von Genf, halten und die Gründungsurkunde auf Burg Rheinfels bis 13 82 aufbewahren. - Graf Johann IV von Solms Burgsolms (St) wird aus Wetzlar vertrieben und richtet seine Residenz auf Burg Greifenstein ein. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) vermittelt einen dreijährigen Vertrag zu gegenseitiger Hilfe zwischen Landgraf Hermann II von Hessen (St) (38) und der nordhessischen und an der oberen Lahn gelegenen Rittergesellschaft Zum Horn. - Mysterienspiel mit Feuerwerk in Vicenza als Versöhnungsfeierlichkeit zweier Familien, bei der eine künstliche Taube auf einer Rakete an einer Schnur vom Bischofspalast zur Bühne geführt die Zuschauer an ein Wunder glauben läßt. - Neuenahr bei Sinzig am Rhein wird vom kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden erobert. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) erobert mit dem Landfrieden und den Städten Mainz, Frankfurt und Limburg die Burg Hattstein und Mainz zerstört die Burg. - Ein trierer Zoll wird nach Königstein verlegt. Königstein fällt von Ulrich III von Hanau (St) an Philipp von Falkenstein (St) zurück. - Heinrich Knebel von Katzenelnbogen löst die wallmenacher Güter von Johann von Heppenheft, der Gemeiner auf Burg Rheinberg aus katzenelnbogener Lehen ist, aus der Verpfändung an Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und schwört diesem dennoch treue Dienste. Seine Schwester Liebmud von Heppenheft ist mit Dietrich von Liebenstein verheiratet. - Graf Johann von Sayn Wittgenstein (St) wird gefangengenommen und nicht ausgelöst. - Graf Adolf von Nassau (St) lässt sich von zwei Bischöfen die Ernennung zum mainzer Erzbischof von Gegenpapst Clemens VII vorlesen, das Pallium anlegen und sagt dem Papst Urban VI in Rom damit den Gehorsam auf. Sein Verwandter, der würzburger Domherr Johann von Nassau (St) wird von Gegenpapst Clemens VII zum Bischof von Speyer ernannt. Beim Versuch zu seinem neuen Amt zu kommen wird er in einer Fehde von Dieter Kämmerer von Worms, aus der Sippe der von Dalbergs im Auftrag von Pfalzgraf Ruprecht I (St) als Geisel genommen. Der Kanzler von Pfalzgraf Ruprecht I (St) Nikolaus von Wiesbaden wird Gegenspieler des mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St), der gleichzeit auch Bischof von Speyer ist. - Graf Hanemann von Zweibrücken Bitsch verpfändet seinen Anteil an Burg Landeck an Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (71). - Die Stadt Limburg wird an den trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) verpfändet. - Burg Limburg brennt nieder. - Das mainzer Haus Zum Tiergarten nördlich des Westchores des mainzer Doms ist die erzbischöflich-mainzer Residenz und mit einem überdachten Gang mit dem mainzer Dom verbunden. - Johann Grans von Heppenheft Rheinberg lässt seine Güter in Wallmenach, die für 400 Gulden an Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) verpfändet sind, von Heinrich Knebel von Katzenelnbogen ablösen und gelobt dennoch Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) Gefolgschaft. - In Limburg an der Lahn brennt das Stift St Georg (Limburger Dom), das Dormitorium, das gemeinsame Schlafhaus, brennt vollständig ab und der Kreuzgang wird nicht mehr aufgebaut. Die Kanoniker verteilen ihre Quartiere auf die Stadt Limburg an der Lahn. - Heinrich Beyer von Boppard III ist mainzer Domherr. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt.

1378 Dietrich von Runkel (St) wird Vasall von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) und öffnet ihnen seine Schlösser Runkel und Dehrn.
Graf Eberhard kämpft im Dienste des trierer Erzbischofs Kuno II von Falkenstein (St) gegen die Böse Gesellschaft. Kunigunde (St) und Siegfried von Westerburg (St) verpfänden Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) ein Drittel und im folgenden Jahre ein weiteres Sechstel, insgesamt also die Hälfte, von Schloss Schaumburg für 890 Gulden.
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) im rheinischen Landfrieden von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St).
Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) verbietet dem Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) wiederholt den neuerrichteten Rheinzoll bei St Goarshausen wegen Störung des dortigen trierer Geleites während Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach der Ältere (St) für Reichs- und Landfriedensdienste 3 Tournosen aus diesem Zolle verschreibt.
Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) ist Hauptmann des wetterauischen Reichslandfriedens.

Jutta von Katzenelnbogen (St), Äbtissin des Klosters Kaufungen stirbt. Ihre Nachfolgerin Adelheid von Ziegenhain macht Eberhard von Katzenelnbogen, der wahrscheinlich unehelicher Sohn von Eberhard V von Katzenelnbogen ist, zum Pfarrer in Lay.

Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Burg und Herrschaft Königstein fällt an Frankfurt. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (62) droht dem friedberger Burggrafen falls er sich dem Sternerbund gegen Hessen und Meissen anschließt. - Der aussergewöhnlich grausame Papst Urban VI lässt nach seiner Wahl in Rom die vom französischen König Karl V beeinflussten Kardinäle und Prälaten, die nicht für ihn gestimmt haben grausam foltern. Die geflohenen Kardinäle wählen daraufhin im vor Rom gelegenen Fondi Clemens VII zum Gegenpapst und versuchen Urban VI für geisteskrank erklären zu lassen. Das Abendländisches Schisma beginnt und dauert bis 14 17. - Da der französische König die Universität zur Obödienz zu Avignon zwingt werden die deutschen Professoren und Studenten gezwungen die pariser Universität zu verlassen. - Nach dem Tod Kaiser Karls IV droht dessen Erbe willkürlich verschleudert zu werden und das Faustrecht zu gelten, da der neue König Wenzel von Luxemburg, der Faule, die unterschiedlichen Interessen der Fürsten-, Ritter- und Städtebünde nicht unter einen Hut bringen kann. - Der despotische neue Papst Urban VI dankt dem trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St), weil dieser ihn als rechtmässigen Papst anerkennt. Papst Urban VI nennt sein siegreiches Heer Georgsgesellschaft. - In der Vitalisnacht plant der hersfelder Stiftsabt Berthold II von Völkershausen, der gerade eine eigene Orgel gekauft hat, mit Hilfe der Sterner die Stadtoberen von Hersfeld betrunken zu machen, sie zu ermorden und die Stadt einzunehmen und scheitert am Gewissen des Ritters Simon von Haune, der doch einen Fehdebrief übergibt und damit die Stadt warnt. Nach dem fehlgeschlagenen Angriff auf die Burgmauern erschlagen, erhängen, rädern und ertränken die Sterner die Bevölkerung der Umgebung und selbst der Abt beteiligt sich an Vergewaltigungen. Eberhard von Engern, ein Anführer der Sterner, wird durch einen Armbrustschuss tödlich getroffen und seine durchlöcherte Sturmhaube am Rathaus aufgehängt. - Der französische König Karl V besitzt drei Uhren und eine Sanduhr. - Die Stadt Wetzlar schließt ein Schutzbündnis mit Landgraf Hermann II von Hessen (St) (37). - Die Herrschaft Königstein ist jeweils zur Hälfte Pfandbesitz von Frankfurt und von Ulrich IV von Hanau (St). - Pest in Hessen und Thüringen. - Die drei selbstständigen Städte um Kassel schließen sich zu einem einzigen Stadtverbund zusammen. - Die Reichsburg Kalsmunt wird von Falkenstein an Graf Johann von Solms (St) abgelöst. - Die Herrin Agnes von Falkenstein (St) und ihre Söhne verkaufen Königstein an Philipp von Falkenstein (St), Ulrich III von Hanau  (St) und die Stadt Frankfurt. - Der Glasmaler Everhard von Neuss erwirbt ein Haus in der kölner Blindgasse. - Philipp von Kronberg behauptet die Stadt Frankfurt hätte auf dem Main geraubt, Kirchen erstürmt und Lösegeld erpresst. - Der Pfalzgraf überträgt die Burg Neu-Wolfstein an Pfalzgräfin Mechthild und ihren Sohn Graf Johann IV von Sponheim Starkenburg (St). - Ulrich von Kronberg muss sich vor dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St) bei Konrad von Kronberg für die Beleidigung Böser Wicht entschuldigen. - Die eigentlich dem Armutsgelübte verpflichtete Nonne Agnes von Stockheim in Kloster Klarenthal gewährt einem wiesbadener Bürger ein Darlehen. Das Kloster ist im Besitz eines Kristallbechers. - Handbüchsen werden mit Luntenschlössern versehen. - Burg Hohlach später Burg Hohenlohe wird an Reichsfürst Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg verkauft. - Die Äbtissin von Kloster Keppel Adelheid von Nassau Dillenburg stirbt (St). - In Regensburg werden Spielkarten verboten, bei denen mit Geld über einen festgesetzten Einsatz gespielt wird. - Gottfried von Rieneck und Eberhard von Eppelborn sind mainzer Domherren. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt.

1377 Graf Eberhard Vvon Katzenelnbogen (Ä) (St) erhält durch Hofgerichtsurteil die Summe von 2.000 Mark Silber auf die Stadt Limburg zugesprochen, dann wird jedoch die Klage Eberhards gegen die Stadt zur erneuten Verhandlung an den Frankfurter Rat verwiesen.

Frankfurt setzt ein Kopfgeld auf die Raubritter von Falkenstein und Kronberg aus. - Papst Gregor XI verlegt seine Residenz zurück nach Rom. - Eine Quarantänestation wird im Hafen von Ragusa in Kroatien für Verdächtige eingerichtet. Der englische König Eduard III stirbt angeblich nach langer, durch die korrupte Mätresse Alice Perrer geförderten Krankheiten, an einem Schlaganfall. Richard II, der als erster englischer Thronfolger englisch als Muttersprache spricht folgt ihm nach. - Der Frankfurter Siegfried zum Paradies leiht Landgraf Hermann II von Hessen (St) Geld im Sternerkrieg. - Die Hälfte von Steinheim verkauft Ulrich IV von Hanau (St) an Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St), seinen Schwager. - Die Bürger Niederhessens und von der Werra verweigern in Kassel die allgemeine von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (36) wegen des Sternerkrieges und den resultierenden Geldmangels eingeführte Steuer auf alle eingeführten Lebensmittel, Kleidung und Metallwaren, denen sich der Adel anschließt. - Der frankfurter Stadtarzt behandelt auch in den Spitälern. - Die frankfurter Metzgerzunft riegelt sich gegen fremde, standesuntaugliche und Schäfer ab. - Zum Beginn des Städtekrieges besiegt der Städtebund Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (61) bei Ulm. - Die Reutlinger unternehmen einen Raubzug ins Uracher Tal gegen Graf Ulrich von Württemberg (St), der ihnen den Weg abschneiden will aber von den Reutlingern vernichtend geschlagen wird und sich nur mit Mühe verwundet in die nahegelegene Burg Achalm retten kann. - Im Weissen Saal im darmstädter Schloss werden große Feste gefeiert. - Die Familie von Elkerhausen verzichtet auf Ansprüche an Königstein. - Philipp von Falkenstein (St) verspricht der Stadt Mainz Zollfreiheit am mainzer Zoll und den Schutz der Bürger auf seinem Land. - Frankfurt überfällt nachts Ulrich von Kronberg auf seiner Burg Kronberg mit Feuerschützen. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (36) erbaut Burg Hermannstein gegenüber Wetzlar. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St), verpfändet Zoll und Burg Ehrenfels an das mainzer Domkapitel. - Obwohl Johann von Hanau (St) nicht Erstgeborener ist wird er trotz Primogenitur kein Kleriker. - Konrad V von Bickenbach wird pfälzer Burgmann auf Burg Lindenfels. - Die Ulmer Bürgerschaft beschließt den Bau des Ulmer Doms, da ihre Pfarrkirche 1 km außerhalb der Stadtmauern liegt. - In Diez ist die Stadtschule zur Unterrichtung in Lesen, Schreiben, und Kirchengesang zuständig. - Der von Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (36) gegründete und geführte Ritterbund Die Gesellschaft von der alten Minne beginnt eine Fehde gegen Hessen und zieht Graf Ruprecht VII von Nassau Sonnenberg (St) mit hinein. Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (36) erobert von Graf Ruprecht VII von Nassau Sonnenberg (St) die Stadt Ems. - Der Dominikanermönch Johannes von Rheinfelden zitiert die negativen Auswirkungen des Kartenspiels wie heute mit 10 Zahlkarten und 3 Hofkarten, König, Ober und Unter (Marschall). - Die Stadt Frankfurt gibt sich eine neue Verfassung, bei der Wollweber, Metzger, Kürschner, Bäcker, Schuhmacher, Lohgerber, Fischer, Schneider, Schiffer, Steindecker, Zimmerleute, Steinmetze, Bender, Gärtner und Schmiede ratsfähig sind. - Siegfried von Wirtenberg genannt Kolb ist mainzer Domherr. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt.

1376 Die Grafen Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) und Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) sind bei der Königswahl Wenzels von Luxemburgs (St) in Frankfurt zugegen; Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) wird bestimmt an der Gesandtschaft des Königs an Papst Gregor XI teilzunehmen, so dass an der Krönung des brandenburger Kurfürsten und böhmischen König Wenzel von Luxemburg in Aachen nur die Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) und Diether VIII von Katzenelnbogen (St) beteiligt sind.

Wetter: Durch gute Ernten fällt der Weizenpreis um 60 % zum Vorjahr 13 75. - Papst Urban VI zieht von Avignon nach Rom um. - Dietrich von Runkel III (St) baut Burg Runkel zu einem Schloß aus. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (35) kämpft im Sternerkrieg gegen die Koalition des mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau (St), des Abtes des Bistums Fulda, Herzogs Otto von Braunschweig Göttingen und des Landgrafen Balthasar von Thüringen. - Dietrich von Hattstein verzichtet auf Entschädigungsansprüche gegenüber Agnes von Falkenstein Münzenberg trotz seiner Inhaftierung. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (60) verbietet den vom mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) widerrechtlich eingerichteten Zoll in Höchst. - Der frankfurter Rat erlaubt in Altstadt und Sachsenhausen keine neuen Backhäuser und Schmieden mehr, die Schmieden wegen der Lärmbelästigung. - Ruprecht von der Pfalz (St) (65) erhält für seine Wahl des brandenburger Kurfürsten und böhmischen König Wenzel von Luxemburgs zum deutschen König in einer Vorwahl in Rhens und in einer Hauptwahl in Frankfurt erhebliche Zahlungen und große Gebiete, darunter Oppenheim, Nierstein, Ingelheim und Teile Bolandens von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (60). - Schul- und Fortbildungskurse für fahrende musizierende Spielleute in Frankfurt. - In Mainz wird Johann der Fiedler als König der fahrenden Spielleute ausgezeichnet. - Ritter Rudolf von Sachsenhausen will Neu-Falkenstein als offenes Haus halten. - Johann von Nassau Dillenburg (St) verlobt seinen Sohn Adolf (St) mit der von Rudolf von Habsburg bestätigten Erbtochter Jutta von Diez (St) (8) , Weiberlehen. - Hessen und Mainz schließen ein Defensivbündnis. - Mit dem kinderlosen Konrad VII von Trimberg sterben die Herren von Trimberg aus und das Gericht Schlüchtern wird vom würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg an Ulrich IV von Hanau (St) weiterverlehnt. - Salentin von Isenburg VI (St) wird auf der Isenburg erwähnt - Der brandenburger Kurfürst und böhmische König und mit Herzogstochter Johanna von Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) (14) verheiratete Graf Wenzel von Luxemburg (St) (15 ) wird in Frankfurt zum römisch-deutschen König gewählt. - Ulrich III von Hanau  (St) bekriegt Johann von Reifenberg und Kuno von Reifenberg. - Burg Runkel wird von Dietrich von Runkel (St) um ein modernes Schloss erweitert. - In der Bösen Fasnacht in Basel provoziert der habsburger Herzog Leopold III (St) durch die Ausrichtung eines Turniers Tumulte, die durch den Bischof von Basel angestachelt werden, bei denen hunderte von Grafen und Herren in die Gewalt der Aufrührer kommen. - Burg Landeck, im Besitz der Grafen von Zweibrücken-Bitsch und Otto VI von Ochsenstein wird von den Graf Emich V von Leiningen-Hardenburg (St) und Jofried (Schafried, Gottfried) von Leiningen Rixingen belagert. Otto VIvon Ochsenstein vergleicht sich mit den Leiningern. - In Augsburg und Regensburg werden Kammerbüchsen hergestellt. Zielen ist mit ihnen nicht möglich. - Graf Johann IV von Solms Burgsolms (St) wird von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (60) beauftragt den Alten Rat der Stadt Wetzlar wieder einzusetzen. Graf Johann von Solms IV Burgsolms nutzt die Gelegenheit und übernimmt selbst die Herrschaft über die Stadt Wetzlar. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) lässt gegenüber der Reichsstadt Wetzlar die hessische Burg Hermannstein gegen den Besetzer der Reichsstadt Wetzlar Graf Johann von Solms IV Burgsolms (St) auf solmser Grund von Baumeister Tile von Frankenberg, Baumeister des Doms der Reichsstadt Wetzlar, erbauen. Agnes von Isenburg (St) heiratet Gerlach von Isenburg (St) alias Graf Gerlach von Wied. - In Straubing werden erste Straßen gepflastert. - Friedrich von Blickensteden ist mainzer Domherr.

1375 Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) und zahlreiche andere rheinische Herren vereinigen sich im St Georgen Bund.
Wittumsverschreibung von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) von Katzenelnbogen (St) für seine Frau Else auf Darmstadt, in der Gräfin Else von Katzenelnbogen lebenslang das Lesen der deutschsprachigen Bücher ihres Mannes der katzenelnbogener Bibliothek mit dem Titurel von Wolfram von Eschenbach, dem Epos von Konrad von Würzburg oder Herbort von Fritzlar über den trojanischen Krieg zugestanden werden und der katzenelnbogener Silber- und Goldschatz erwähnt wird. Darmstadt war noch eine einfache gräfliche Verwaltung.
Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) zieht gegen die Böse Gesellschaft am Oberrhein, während Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) im Bunde mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St) gegen den mainzer Erzbischof Ludwig von Meißen die Stadt Erfurt belagert. Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) wird Edelbürger von Köln. Im Dezember liegen die bayerischen Herzöge und der Erzbischof von Mainz nahe Speyer auf beiden Seiten des Rheins mit Graf von Wertheim, Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St), Graf Heinrich von Sponheim und die Herren von Hanau gegen die Böse Gesellschaft.

Wetter: Besonders trockener und heißer Sommer in dem es mehr als drei Monate nicht regnet. Das Korn wächst besonders gut aber der Wein um Limburg wird von der Sonne verbrannt. Beste Ernte seit 1361. Beginn der Überproduktion von Nahrungsmitteln mit konstantem Preisverfall. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (59) verpfändet die reichsfreien Gebiete ingelheimer Kaiserpfalz, Oppenheim, Gau-Odernheim und Kaiserslautern an Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (64) für seine Kurstimme und Ruprecht III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (23) bei der kommenden Königswahl für seinen Sohn, den brandenburger Kurfürst und böhmischen König Wenzel von Luxemburg (St) (14) auf Lebenszeit. Das Ingelheimer Gericht auf dem Gebiet der ingelheimer Kaiserpfalz, behält weiterhin das königliche Reichsadlersiegel und nennt sich auch weiterhin Reichsgericht. Hier werden auch die Ingelheimer Haderbücher geführt. - Bei der heiligen Katharina von Siena treten die Wundmale Christi auf. - Die erste Erwähnung von Zink aus Zinkspat in Indien. - Katalanische Weltkarte, in der sogar die Gezeiten im Ärmelkanal und Flussläufe dargestellt werden. - In Montpellier findet die erste autorisierte öffentliche Sektion eines Toten statt. - Graf Johann von Nassau (St) und Graf Johann IV von Solms (St) verbünden sich gegen Landgraf Hermann II von Hessen (St) (34) zur Wiedergewinnung der Herrschaft Lich für Solms. - Primogeniturstatut bei den Herren von Hanau, wonach nur der älteste Sohn regieren und heiraten darf. - Hamburg hat ein Irrenhaus Tollkiste. - Die Lombarden fallen im Erzbistum Trier ein werden aber vom trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) Richtung Straßburg vertrieben dort fliehen sie erneut in Welschland und als sie erneut zurückkommen werden sie von den Schweizern vernichtend geschlagen. - Nach dem Tod von Stefan II von Wittelsbach von Bayern (St) einigen sich seine Söhne, dass Oberbayern von Stephan und Johann und Niederbayern von Friedrich und dem Neffen Otto V (ehemaliger Kurfürst von Brandenburg) verwaltet wird, was nicht verwirklicht wird sondern zu Kriegshandlungen führt. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) befiehlt Philipp von Falkenstein (St) das frankfurter Bartholomäussift zu beschützen. - Burg Neu-Falkenstein ist an den trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) verpfändet. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) bürgt für seinen Neffen Johann von Salm, der bei Juden in Koblenz, Trier und Montabaur Geld aufgenommen hat. - Der nürnberger Burggraf Johann III von Zollern (St) (06) wird mit der 2-jährigen luxemburger Kaisertochter Margaretha von Luxemburg (St) (02) verlobt. - Der sponheimer Abt Kraft vergreift sich für ein sorgenfreies Leben des Klosters an den Reliquien, lässt zu, dass seine Mönche unzählige Bücher aus der klösterlichen Bibliothek stehlen und verkauft klösterliches Land. - Die wetzlarer Schöffen erhalten durch eine List ihre alten Ämter zurück. - Die Bretonen fallen in das Bistum des metzer Bischof Dietrich Bayer von Boppard ein. - Dietrich von Bickenbach, Deutschordensmeister stirbt. - Die nassauer Burg Frauenstein wird zerstört, da sie im mainzer Teilbesitz ist. - Die Gesellschaft des heiligen Georgs am Mittelrhein und in der Eifel wird vergeblich von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (59) wegen Anmaßung eines öffentlichen Gewaltmonopols verboten. - Der mainzer Patrizier Heinz zum Jungen wird mainzer Schultheiß. Er ist mit Greta Gänsfleisch von Sorgenloch verheiratet. - Der mainzer Patrizier Heinrich zum Jungen befehligt das Bundesheer der Städte Mainz, Worms und Speyer gegen Graf Emicho von Leiningen (St). - Der mainzer Rat lehnt den Vorschlag die Pfandschaft Oppenheim, Ingelheim, Nierstein und Schwabsburg gegen 30.000 Gulden ganz zu übernehmen ab, lässt sich auszahlen und verliert die Pfandschaft an Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach I von der Pfalz (St) (64). - Hofwart von Sternenfels ist mainzer Domherr. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt.

1374 Palästinafahrt nach Jerusalem von Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) mit 20 Begleitern.

Wetter: Hochwasserjahr am Rhein seit Jahresanfang. In Limburg an der Lahn wird die Obermühle am Steiger, die Walkmühle, die Lohmühle und die hölzerne diezer Brücke vom Hochwasser in der Faschingszeit weggerissen. - Beobachtungen über dramatische Infektionszahlen bei schnell herbeigerufenen Ärzten und geringeren Infektionszahlen bei isolierten Personen veranlassen den mailänder Herzog Bernabo Visconti, die Quarantäne bei Pestgefahr einzuführen. - Heinrich von Langenstein lehnt astrologische Deutung  des Halleyschen Kometen in Paris ab und kämpft für eine astronomische Behandlung des Vorgangs. - In der nassauer Fehde wird die Stadt Nassau so zerstört, dass sie zeitweise aufgegeben werden muss. - Die Stadt Hadamar fällt an Anna von Nassau, das Land wird unter Graf Ruprecht und Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) geteilt. - Graf Gerhard von Diez (St) verpfändet Burg Dehrn für 400 Gulden an Arnold von Willmerod. - Die nach Autonomie strebende Stadt Würzburg wird vom würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg mit Hilfe von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (58) wieder unterworfen. - Niederlage der Hattsteiner bei Rodheim vor der Höhe. - Herzog Otto von Braunschweig (Vater Ernst) verbündet sich mit dem mainzer Erzbischof Ludwig von Meißen gegen Landgraf Ludwig von Hessen. - Revolutionäre Unruhen in der Stadt Braunschweig, die Große Schicht dauert bis 14 80. - Die Ritter von Reifenberg befehden Junker Philipp von Falkenstein, den Stummen, in seiner Burg Königstein, nehmen die Gemahlin von Philipp von Falkenstein, der sich beim Sprung von der Mauer schwer verletzt und nach einer Woche stirbt und vier Kinder für ein Lösegeld von 10.000 Gulden gefangen. - Die Tanzwut bricht an der Mosel und am Rhein aus. Sie wird als Betrug um Sex und Geld zu erhalten erkannt, denn viele Tänzerinnen werden schwanger (vermutlich Drogenvergiftung). - Graf Johann von Solms treibt hundert Pferde vor Friedberg zusammen und wird von den Friedbergern bis nach Butzbach, wo ein unvorsichtiger unbewaffneter butzbacher Edelknecht erschlagen wird und bekriegt mit den Butzbachern die Friedberger, von denen er 200 gefangen nimmt. - Junker Dietrich von Runkel versucht mit den Grafen von Nassau, den Herren von Isenburg, von Grenzau, von Westerburg, von Molsberg und anderen Schlössern um Limburg, Friedberg zu überfallen und die Friedberger zu bestrafen, wird aber bemerkt, in der Schlacht bei Rodheim v.d. Höhe (vor Bad Homburg) vernichtend geschlagen und gefangen genommen und muss zehntausend Gulden Lösegeld bezahlen. - Die Talsiedlung in Ellar wird von den Limburgern angegriffen und niedergebrannt, weil diese ihre Feinde Krae und Busse aufnehmen, die danach von den Edlen von Elkerhausen gehängt werden und weil Ellar als limburger Konkurrenz vermieden und eher vernichten werden soll. - Das Haus Luxemburg und die Wittelsbacher sühnen sich, wofür Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (58) Stephan III von Bayern und seinen Bruder Friedrich den Weisen von Bayern zu Reichslandvögten in Oberschwaben und im Elsass macht. - Graf Otto von Solms (St) erwirbt die Pfandschaft Braunfels. - Der kölner Münzmeistersohn Quentin von Schonenbach geht in Köln beim Goldschmied Mathys van Hoimbroiche in die Lehre. - Ritter Johann Brenner von Lahnstein wird Amtmann in St Goarshausen Reichenberg. - Der Herr Philipp VII von Falkenstein Münzenberg (St) beraubt Erkinger von Rodenstein und nimmt ihn kurzfristig gefangen. - Nächtlicher Brandanschlag in isenburgischen Grenzau im Streit um das Erbe von Gerlach von Isenburg (St). - Die nürnberger Burggrafentochter Elisabeth von Zollern heiratet in Amberg den pfälzer Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach I (St) (22). - Unter dem leichtlebigen sponheimer Abt Kraft leben die Mönche sorgenlos und regelos dahin und genießen ihren Reichtum. - Meffried von Brambach wird in der Fehde von Herrn Siegfried von Westerburg-Schaumburg (St) und Dietrich von Runkel (St) mit der Stadt Friedberg von Friedberg gefangen genommen. - Der mainzer Schatz wird auf Burg Ehrenfels in Sicherheit gebracht. - In Limburg an der Lahn wird ein leprakranker Barfüßermönch durch seinen wunderschönen Gesang und seine Lieder in ganz Deutschland bekannt und berühmt. - Graf Kraft von Hohenlohe wird vom speyerer Bischof Adolf von Nassau (St) zum obersten Amtmann des Hochstift Speyer ernannt. - Das eppsteiner Kloster Retters wird durch reifenberger Raubritter geplündert und verlassen. - In Frankfurt wird der Wald um Sachsenhausen stückchenweise für den Weinbau gerodet. - Angebliche Tanzwutepidemie in Echternach. Der Veitstanz ist eine Art Gegenveranstaltung zur Abwehr des Zaubers. - Spielkarten in Viterbo. - Brun von Brunfels, der Erbauer des frankfurter Hauses Zum Braunfels stirbt. Sohn Brun von Brunfels wird 14 06 Mitglied der Stubengesellschaft Alten Limpurg. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt.

1373 Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) ist im Mitbesitz von Burg Laurenburg.
Die Herren von Westerburg öffnen Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) das Schloß Schaumburg.

Blutige Streitigkeiten um Stadecken und Reinheim zwischen Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) und seinem Bruder Graf Gerhard von Katzenelnbogen (St), der Bischof werden soll. - Bei wissenschaftlichen Versuchen in Norwegen beschreibt Heinrich von Langenstein die ortsabhängige Veränderungen magnetischer Anziehung (geographischer-magnetischer Pol). - Die Stadt Würzburg führt erfolgreich einen Aufstand durch und wird auf Bitten des würzburger Bischof Georg von Schwarzburg von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (57) unter die Reichsacht gestellt. - Der rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler fordert skandalträchtig waghalsig aber erfolgreich 1.000 M. Silber für die Festsetzung eines rothenburger Bürgers vom Landesherrn Konrad von Hohenlohe. - Die Stadt Wetzlar verbündet sich mit den Landgrafen Heinrich II von Hessen (St) (70) und Hermann II von Hessen  (St) (32) mit Graf Johann von Solms (St) gegen Graf Johann von Nassau (St). - Erbverbrüderung zwischen den Landgrafschaften Thüringen und Hessen. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (57) entlässt seinen Onkel (Oheim) aus der Reichsacht (wegen des verstorbenen mainzer Erzbischofs Johann von Luxemburg Ligny (St). Adolf von Nassau (St) soll den mainzer Erzbischof Johann von Luxemburg Ligny (St) mit Gift ermordet haben. - Die Teufelssekte der Tanzwütigen breitet sich aus (Tanzwut es wird von Drogenvergiftungen ausgegangen). - Otto von Brandenburg verkauft im Frieden von Fürstenwalde die Mark Brandenburg für 500.000 Gulden an den Kaiser. - Konrad von Hanau (St) wird durch Papst Gregor XI zum Fürstabt von Fulda ernannt und erhält wegen seines Auges wurde einen Dispens. - Philipp VI von Falkenstein (St) stirbt bei einem Sturz beim Angriff auf Burg Königstein während der Reifenberger Fehde. - Burgfrieden über Laurenburg zwischen Graf Ruprecht von Nassau (St) und Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St). - Der spätere römisch-deutsche König und böhmische König Wenzel von Luxemburg (St) (12) wird Kurfürst von Brandenburg. - Der speyerer Bischof ermahnt Ulrich III von Hanau (St) und Ulrich von Kronberg an ihren Schwur den Sternerbund zu meiden. - Der mainzer Erzbischof Johann von Luxemburg-Ligny stirbt nach zweijähriger Amtszeit überraschend, nach Gerüchten, durch einen Giftmord des späteren mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) in Eltville und wird in Kloster Eberbach begraben. Ein Teil des Mainzer Domkapitels wählt den Bischof von Speyer, Adolf von Nassau (St), zum Administrator des Erzstifts. Papst Gregor XI in Rom ernennt aber für Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (57) Ludwig von Meißen zum neuen mainzer Erzbischof. Adolf von Nassau I (St) bekämpft in Thüringen und im Eichsfeld mit Unterstützung von Herzog Otto von Braunschweig-Göttingen, Graf Johann von Nassau (St), Graf Heinrich VI von Waldeck und Graf Gottfried IX von Ziegenhain vergeblich Ludwig von Meißen, der von Kaiser Karl IV von Luxemburg, seinem Sohn brandenburger Kurfürst und böhmischer König Wenzel von Luxemburg (St) (09), den drei Markgrafen von Meißen (Ludwigs Brüder) und Landgraf Hermann II von Hessen (St) (32) unterstützt wird und verlängert so das Schisma. - Friedrich von Lißberg vergleicht sich als erster mit Hermann II von Hessen  (St) (32). - Philipp von Daun Oberstein, späterer Erzbischof von Köln und vierter Sohn von Wirich von Oberstein IV wird geboren und ist für den geistlichen Stand bestimmt. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (70) schlägt die Sterner mit Graf Johann von Solms (St) vor dem Obertor der Reichsstadt Wetzlar. Graf Johann von Solms (St) wird von der Reichsstadt Wetzlar gefangen genommen, aber gegen den Willen von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (70) ohne Lösegeld wieder freigelassen. - In Würzburg werden die Bader geschätzte Mitglieder des Bürgertums und in die Zünfte aufgenommen. Die Lehre bei einem Meister dauerte drei Jahre. Danach wird eine dreijährige Wanderschaft und Ausübung des Gewerbes bei anderen Meistern gefordert. Erst nach Ablegung einer kostspieligen Meisterprüfung und eines Examens an einer Medizinischen Fakultät ist dem Bader dann die selbständige Berufsausübung erlaubt. - Andreas von Brauneck wird mainzer Dompropst. - Hermann von Weingarten ist mainzer Domherr. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt. - Katzenelnbogen Oberfischbach gehört als katzenelnbogener Lehen Henne von Gerolstein. - In Laufenselden feiern die Bauern aus Laufenselden gemeinsam mit denen aus Rettert die Fahlerkerb, die alle drei Jahre wiederholt wird.

1372 Bündnis zwischen Graf Diether VIII von Katzenelnbogen  (J) (St) und der Stadt Frankfurt.
Die Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (Ä), Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) gehören der Rittergesellschaft der Sterner an und nehmen dem mit Landgraf Hermann II von Hessen (St) (31) verbündeten Grafen Ruprecht VI von Nassau (St) vorübergehend Hadamar ab.

Kleinerer Pestausbruch in Südhessen. - Reichstag in Mainz. - Frankfurt, maßgeblich die Patrizier Siegfried zum Paradies von Marburg und Lotze von Holzhausen, erkauft sich das verpfändete Schultheißenamt wodurch die letzten Ministerialen verschwinden, wird dadurch tatsächlich reichsunmittelbar, die peinliche Gerichtsbarkeit geht auf den Rat über und der Reichsforst Dreieich wird erworben. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (31) greift mit 1.000 Bewaffneten auf Betreiben seines Onkels Heinrich II von Hessen (St) (70) Lißberg an belagert es, muß aber durch Hilfstruppen des Sternerbundes abziehen, wobei er das Land bis nach Fritzlar verwüstet und den Sternerkrieg gegen Erbansprüche Braunschweigs auslöst. - Heinrich von Langenstein vermutet die Entstehung neuer Arten von Lebewesen durch Ausserirdisches. - Nach dem Tod seines Stiefbruders Adolf von Nassau (St) (13 70), seiner Mutter Irmgard von Hohenlohe Weikersheim in Worms (13 71), seines Stiefbruders Johann von Nassau Weilburg (St) in Weilburg (Februar 13 71) und des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) in Aschaffenburg (September 13 71) beginnt Graf Ruprecht VII von Nassau Wiesbaden Sonnenberg die Erste Nassauer Fehde mit Graf Johann von Nassau I Dillenburg (St), in der Burg und Stadt Nassau heftig umkämpft sind und die zur Wehrkirche befestigte Stadtkirche und der Portenturm öfters den Besitzer wechseln. Graf Ruprecht von Nassau VII Sonnenberg (St) drängt Graf Johann von Nassau I Dillenburg (St) (31) aus Nassau. Die Stadt Nassau wird fast vollständig niedergebrannt und ist längere Zeit tot und menschenleer. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) zieht mit 800 Rittern in Aachen ein. Herzog Wilhelm II von Jülich lässt deshalb Herzog Wenzel von Luxemburg I nach Zahlung von 50.000 Gulden frei. - Die Grafen Otto von Solms (St) und Johann von Solms (St), Johanns Sohn, schließen eine Sühne und Einung mit den Landgrafen Heinrich von Hessen (St) und Hermann von Hessen (St), machen ihnen ihre Burg Hohensolms lehnbar und öffnen ihnen dieses und das Burg Braunfels sowie alle anderen, die sie noch gewinnen, wogegen die Landgrafen sie in ihren Schutz nehmen. Sie geloben, keine neuen Burgen mehr zu bauen, es sei denn mit Zustimmung der Landgrafen, oder wenn ihnen Hohensolms oder Braunfels verloren gehen. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (70) erwirbt Schmalkalden. - Graf Rupert von Nassau VI Sonnenberg (St), wird besoldeter Helfer von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (31) . - Die Stadt Ellar wird von Katzenelnbogen gegründet. - Der frankfurter Patrizier und Finacier Conrad von Löwenstein macht Geldgeschäfte mit dem Juden Heilmann. - Graf Otto von Solms (St) leitet die Rückerwerbung der Pfandschaft Braunfels ein. - Ulrich von Württemberg (St) siegt in der Schlacht von Altheim gegen die Städte. - Der nassauer Schultheiß Göbel Hach überfällt mit mehreren Helfern Diener von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) in Oberwallmenach bei der erneuten Weihe der dortigen Kirche mit Bischof Johann von Tramyd, treibt den gräflichen Schreiber durch die Kirche und wird aber von diesen überwältigt und gefangen genommen. - Der päpstliche Nuntius Elias von Uodronia verteilt inklusive der von Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) für seine Tochter beabsichtigten 20 päpstliche Dispense auf Ehen 4. Grades nördlich der Alpen. - Ulrich von Hanau IV (St) verkauft der böhmischen Krone zur sicheren eintägigen Anreise zur Königswahl die Burg Babenhausen. - In Koblenz stirbt der päpstliche Großinquisitor Johann Schadland. - Das manderscheider Dorf Eisenschmitt wird für Huf- und Waffenschmiede, Schlosser, Bogner, Panzermacher (Plattner), Nagel-, Helm- und Pfannenschmiede bekannt. - Kleve brennt. - Um die Finanzkrise zu beheben erheben die Schöffen in Wetzlar eine direkte Steuer. Eine Bürger rebellieren und vertreiben die Schöffen aus der Stadt. - Der metzer Bischof Dietrich Bayer von Boppard verhandelt im Auftrag von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) um die Auslösung seines gefangenen Bruders Wenzel von Luxemburg.(St). - Eine frankfurter Patrizier-Delegation mit dem frankfurter Bürgermeister Lotz von Holzhausen und den Schöffen Jakob Knoblauch, Johann von Holzhausen und Wicker Frosch fährt zu Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) nach Mainz und kauft ihm das Reichsschultheißenamt ab, das sich im Pfandbesitz des Patriziers Siegfried zum Paradies von Marburg befindet und das er deshalb für sich beansprucht. - Die von Otto von Braunschweig seit 13 71 mit Truppen ausgestattete Burg Herzberg des Sternerbundes wird unter Führung von Gottfried VII von Ziegenhain vor der Belagerung durch Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (31) und den wettiner Landgraf Balthasar von Thüringen gerettet. Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (31) flieht brandschatzend nach Marburg und Landgraf Balthasar von Thüringen sucht Zuflucht in Hersfeld. Der hersfelder Reichsabt Berthold II von Völkershausen outet sich als Sterner wird doch die Stadt Hersfeld nimmt Landgraf Balthasar von Thüringen auf. - Der kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden versucht nach dem Tod von Graf Johann von Kleve ohne männlichen Erben 13 68, die Grafschaft Kleve als erledigtes Lehen einzuziehen. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) logiert in der mainzer Residenz des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St). Bei einem abendlichen Spaziergang wird Kaiserin Elisabeth von Pommern von böhmischen Rittern begleitet. Mainzer Bürger befürchten durch ein Gerücht beunruhigt einen Anschlag der Böhmen auf die Stadt Mainz und dringen durch den Tiergarten des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) in die Residenz Haus zum Tiergarten ein, ermorden die vermeintlichen böhmischen Attentäter, demolieren alle Türen und rauben sogar im Schlafzimmer der Kaiserin Elisabeth von Pommern Schmuck. Der wütende Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) verlässt am Morgen die Stadt Mainz. Die mainzer Bürgerschaft bedauert den Vorfall, fängt die Mörder und enthauptet 3 vor dem Tiergarten. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) ordnet eine Vergrößerung der Baufabrik für der limburger Stiftskirche (Limburger Dom) weil das festliche Gebäude nicht einstürzen oder sein Anblick leiden soll. - In Kloster Eberbach wird  der in Eltville geborene Jakob (--) neuer Abt.

1371 Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) versuchen während der Mainzer Sedisvakanz das Mainzer Geleit durch die Obergrafschaft nach Frankfurt an sich zu bringen. Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) und Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) stellen sich als Geiseln auf Altleiningen für Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St), Witwer von Elisabeth von Katzenelnbogen (St) zur Verfügung.
Die Herren von Winneburg und Beilstein tragen Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) ihre Rechte in acht Dörfern bei Bad Bertrich jedoch ohne die Gerichte auf.
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) kämpft siegreich als Verbündeter von Herzog Wilhelm von Jülich in der Schlacht von Baesweiler (vor Aachen) gegen den brabanter Herzog Wenzel von Luxemburg (St) mit. Für Sponheim ist es eine Niederlage.
Der Edle Ulrich IV von Hanau (St) verpfändet seinem Schwager Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) die Hälfte von Burg und Stadt Steinheim mit 21 zugehörigen Dörfern und Gerichten. Altarstiftung für Burg Rheinfels. Altarstiftung auf Burg Katz. Der Zollturm in St Goarshausen wird fertiggestellt.

Diether von St Goar (unehelicher Sohn) ist bis 14 03 Pastor in Gerau. Er hat zwei Schwestern Grete und Katharina (uneheliche Töchter)

Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) kämpft an der Seite des unterlegenen Herzog Wenzel von Luxemburg obwohl dieser seine Städte St Vith und Bütgenbach beansprucht. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) bürgt nach der Schlacht von Baesweiler für seinen Heerführer den gefangenen brabanter Herzog Wenzel von Luxemburg (St) und die 270 adeligen Mitstreiter mit einer großen Summe. - Eberhard V von Katzenelnbogen (St) brennt die Pfarrkirche in Gondershausen nieder. Der trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein (St) (51) entlässt ihn aus dem Bann. (1439) - In Katzenelnbogen Bärbach spendet Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) dem katzenelnbogener Kloster Bärbach Geld. (1447) - Papst Gregor XI erteilt Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) und seiner Frau einen Ablaß (1451). - Der englische König Eduard III wird senil und überlässt die Regierungsgeschäfte seinen Günstlingen und Mätressen - Bei Baesweiler (vor Aachen) findet die entscheidende Schlacht der Brabanter Fehde statt. Herzog Wilhelm von Jülich, siegt unterstützt vom Herzog von Geldern, der erschossen wird, (Graf Johann von Nassau Dillenburg, Graf Ruprecht von Nassau, Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St), der Graf von Wied und Junker Friedrich, Herr zu Runkel), gegen den luxemburger Herzog Wenzel I von Brabant, ( Kaiser Karls Bruder und des blinden Königs Johann von Böhmen Sohn) unterstützt vom Grafem von St Pol, dem Bruder des mainzer Erzbischofs Johann von Luxemburg-Ligny (St) siegen. Simon III von Sponheim (St) wird gefangen genommen, Graf Johann von Sayn (St) wird 1 Jahr auf der jülicher Burg Nideggen gefangen gehalten. - Erster Waffengang von Ruprecht von Nassau (St) gegen die nassau dillenburger Verwandtschaft beginnt und dauert bis 13 74. - Heilbronn am Neckar wird Reichsstadt. - Kuno II von Falkenstein (St) sorgt dafür, dass sein Neffe Friedrich III von Saarwerden Erzbischof von Köln wird. - Der Bürgermeister von Limburg an der Lahn Kunz Noide wird von einem Dieb, den er in den Katzenturm sperren will mit von der Mauer gerissen und stirbt. Der Dieb wird unmittelbar nach dem Fluchtversuch fluchtunfähig schwer verletzt gehängt. - Niederländische Kaufleute mit Gewändern werden auf dem Weg zur Messe nach Frankfurt bei Andernach vom Grafen von Wied und Herrn Salentin von Isenburg (St) beraubt und nach Isenburg entführt, die Entführer vom trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) zur Rückgabe und Freilassung gedrängt, was Salentin von Isenburg (St) ignoriert und deshalb vom trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) aus dem Engersgau vertrieben und mit einer trierischen Trutzburg in Engers, Burg Kunenstein alias Kunostein eingeschüchtert wird und beiden nach vernichtendem Kampf Herschbach, Dierdorf und die Fähre über den Rhein abgenommen wird. - Die erste Spielbank in Frankfurt der Heiße Stein kauft in Speyer jährlich 10.000 Würfel. Eine weitere Spielstube Heißer Stein existiert auch in Mainz im Hinterhaus des Bierhauses Zum goldenen Fäßchen am Flachsmarkt. - Stefan III von Wittelsbach Bayern (St) kämpft mit dem Deutschen Orden gegen die heidnischen Litauer auf einer Preußenfahrt. - Die Linie Isenburg-Arenfels erlischt, wodurch die Herrschaft als trierer Lehen an Isenburg Grenzau fällt. - Wilhelm von Heppenheft alias Heppe von Glimendal erhält vom mainzer Erzbischof Johann von Luxemburg-Ligny (St) den Schutz für die armen Leute jenseits der Höhe (des Taunus). - Die von Leiningen an die Pfalz abgetretenen Herrschaft Gräfenstein gibt Pfalzgraf Ruprecht Graf Walram von Sponheim (St) zu Lehen. - Der klösterlich eberbacher Gastkellner Priester Herman von Nördlingen wird in Frankfurt gefangen genommen. Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) fordert den Rat der Stadt Frankfurt auf ihn nach Burg Scharfenstein in seinen Kerker auszuliefern um ihn dort zu richten und zu bestrafen. - Kuno von Reifenberg ist pfälzer Burggraf in Kaub. - Die leininger-dagsburger Burg Gräfenstein, wird an Sponheim-Starkenburg verpfändet. - Burg Herschbach wird vom trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) eingenommen, weil sich Graf Gerlach von Isenburg mit dem Grafen von Wied, der kölner Kaufleute plünderte, gegen Köln verbündet und Köln sich deshalb mit Trier verbündet. Der Graf von Wied (St) unterliegt Köln, muß Dierdorf, Rückeroth und Rohrburg an Köln abtreten und Engers an Trier. - Gerlach von Isenburg Arenfels (St) stirbt und vererbt Herschbach an seine Schwiegersöhne Graf Wilhelm von Wied (St) und Salentin von Isenburg (St). - Der kölner Rat lässt die Glocken von St Maria im Kapitol läuten solange die noch nicht gefassten straffälligen Weber des Kölner Weberaufstandes die Stadt ungehindert verlassen. - Der mailändische Fürst Bernabò Visconti (St) ein erklärter Gegner des Papsttums, eignet sich Lehensgebiete des Heiligen Stuhls an und wird nach gescheiterten Verhandlungen mit dem Kirchenbann belegt, zwingt aber die Überbringer der Bulle das Schriftstück aufzuessen. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) stirbt nach mehreren Tagen Koma und einer Notoperation eines Steinleidens. - Graf Walram von Sponheim (St) nimmt die Burgen Altenbaumburg von Philipp von Bolanden, einem Lehnsmann von Pfalzgraf und Burg Naumburg ohne Fehdeerklärung gewaltwam ein und muss sie unmittelbar danach wieder hergeben. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) stirbt in Aschaffenburg angeblich durch das Verschulden seines französischen Arztes,der von den aufgebrachten Bürgern in den Main geworfen wird. - Die Herren von Eppstein verpfänden ihr Amt Steinheim mit den Gerichten Wilmundsheim, Hörstein und vor dem Berge, an Ulrich IV von Hanau (St). - Graf Johann von Nassau Weilburg (St) stirbt. - Papst Gregor XI schickt fünf Inquisitoren nach Deutschland. Die idsteiner Waldenser werden verfolgt. - Offener Krieg im Nassau-Hadamarer Erbfolgestreit. Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) kämpft gegen Graf Ruprecht von Nassau Sonnenberg (St), der von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (30) unterstützt wird. Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) schließt sich dem gegen Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (30) gegründeten Sternerbund an. - Duell zwischen Ritter Friedrich Greiffenklau von Vollrads und Eckhard von Elkerhausen mit Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) als Schirmherrn. - Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) wird speyerer Bischof. - Dietrich von Ilfeld ist mainzer Domkantor. - Dietrich von Ilfeld, Philipp Flach von Schwarzenberg und Kuno von Sterzelnheim sind mainzer Domherren. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt.

1370 Der Frankfurter, ein unbekannter Deutschordenspriester in Frankfurt-Sachsenhausen schreibt theologia deutsch. - Krieg zwischen dem Pfalzgrafen bei Rhein und Walram von Sponheim Kreuznach (St), dessen Lehensmann dem Pfalzgrafen Altenbamberg geraubt haben soll. - Die katzenelnbogener Burg Auerbach wird sehr stark befestigt und zum Bollwerk Deutschlands ausgebaut. - Nicole de Oresme übersetzt die Schriften von Aristoteles im Auftrag des französischen Königs Karls V aus dem Lateinischen ins Französische, bekämpft heftigst astrologische Vorhersagen und vertritt die Theorie der Erdrotation. - Die Königin Elisabeth von Ungarn benutzt Ungarisches Wasser, ein Parfum auf Basis des Gewürzes Rosmarin. - Sühne zwischen Andernach und Graf Gerhard von Virneburg. - Graf Gerhard von Diez (St) verkauft die Herrschaft Altweilnau an Walter von Kronberg. - In Köln beteiligen sich die Weber beim ersten Angriff auf die Geschlechterherrschaft. - Die nürnberger Schmiede stellen Nadeln her. - Goldkarawanen aus Mali nach Mekka hören auf. - Unter dem französischen König Karl V wird die Bastille als befestigtes östliches Tor und als ein Eckpfeiler der Befestigungsanlagen der Hauptstadt gegen Angriffe der englischen Truppen angelegt. - Grünberg brennt. - Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen auf dem Auerbacher Schloss, wo der Bergfied abgerissen, der Eingang zur Kernburg verlegt, die nördliche Schildmauer geschlossen und erhöht und an Stelle des Ostturms eine Bastion, eine ca. vier Meter dicke, einviertelkreisförmige Mauerkonstruktion, errichtet wird. - Nach dem Überfall auf einen bamberger Kaufmann im Spessart wird der Edelknecht Henne von Gonsrod in der Burg Eltville vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gefangen gehalten. Da sein Bruder in der mainzer Zweitresidenz Aschaffenburg Schultheiß ist reicht ihm alles zurückzugeben und Reue zu versprechen um einer Anklage zu entgehen. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) ist schwerkrank und bekommt seinen Neffen, den Edlen Adolf von Nassau (St), als Koadjutor. - Ritter Frank von Kronberg besitzt die mainzer Ronneburg. - Kuno von Sterrenberg besitzt einen Weinberg unterhalb seiner Burg Sterrenberg. - Der Hof von Johann Cronebaum von Wildburg und der von Marquard Kesselhut in Dörsdorf ist sponheimer Lehen. - Das sponheimer Lehen Dorf und Berg Nürings ist im Besitz von Wolf und Georg von Hattstein. - In Babenhausen wird lübecker Kaufleuten neben Gold, militärischer Ausrüstung auch ein in Gold gefaßter Saphirring und ein goldenes Armband geraubt. - Ritter Daniel von Langenau erhält die lahnsteiner Weinberge der Gise von Molsberg als mainzer Lehen. - Der bingener Jude Jasolin wird von Papst Urban des Wuchers bezichtigt und muß Johann von Montabaur, Dekan des Andreasstifts in Köln sein Geld zurückgeben, obwohl der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) dessen Klage abgewiesen hat. - In Wiesbaden existieren 16 Badehäuser. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (54) lässt durch die Reichsstädte Friedberg und Gelnhausen in seinen Vermittlungen während der Unruhen in der völlig überschuldeten Stadt Wetzlar Druck ausüben. Der Rentmeister stellt alle Zahlungen ein. Die Schöffengeschlechter erhalten ihre Vormachtstellung zurück. Graf Ruprecht VII von Nassau Sonnenberg (St) beginnt eine Fehde mit Graf Johann von Nassau I -Dillenburg (St) (31) um von Hessen gehaltene Lehen, die Ruprecht für sich beansprucht. - In Zürich werden zu kurze Schecken, Röcke oder Jacken der Männer die so kurz sind, dass beim Bücken der Hintern sichtbar ist und tiefes Dekolletee bei Frauen verboten. - Friedrich von Heppenheft wird Burgmann auf Burg Burgschwalbach. - Johann von Westerburg I (St) stirbt und die angebahnte Ehe seiner Tochter Bertha von Westerburg (St) mit Gerlach von Isenburg- Braunsberg (St) zukünftiger Graf von Wied wird abgesagt. - Der Sternerbund wird gegründet. Graf Gottfried von Ziegenhain wehrt sich gegen Landgraf Hermann II von Hessen (St) (29). Otto von Braunschweig -Göttingen (St) erhebt Erbansprüche. Die Abtei Hersfeld sieht lokale Vorteile und Adolf von Nassau (St) benutzt den Sternerbund um mainzer Erzbischof zu werden. - Öffentliche Schlaguhr in Paris am Uhrturm. - Der neue kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden übernimmt ein stark verschuldetes und ausgeplündertes Erzbistum und beginnt mit der Abzahlung der Forderungen von Papst in Avignon für die Ernennung und den erfolgreichen Abbau der Schulden des Erzbistums Köln durch seinen reichen Großonkel, den trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein (St) (50). - Der friedberger Burggraf Rudolf von Sachsenhausen aus der Reichsministerialenfamilie der Herren von Praunheim und Sachsenhausen stirbt. - Der spätere König Wenzel von Luxemburg (St) (09) heiratet Johanna von Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) ( 08). - Johann von Rieneck und Schenk Eberhard von Erbach sind mainzer Domherren. - In Köln kauft der Rat der Stadt ein Haus am Alten Markt um den Kampfspielen alias turnier zuschauen zu können. - In Oberndorf wird Weinbau betrieben.

1369 Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach I (St) weist Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) für seine Dienste 2.000 Gulden von zwei Tournosen vom Kauber Zoll an.

Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Nordhausener Inquisition (Thüringen). - Die nassauer Fehde von Ruprecht VII von Nassau (St), der in der Folgezeit den Beinnamen der Kriegerische erhält, mit Graf Johann von Nassau Dillenburg (St), dem Haupt der ottonischen Linie, da Ruprecht den gesamten Nachlaß seines Schwiegervaters, des Landgrafen Heinrich II von Hessen (St) beansprucht, verbindet sich mit den gleichzeitigen Kämpfen des Sternbundes, einer Rittervereinigung gegen Landgraf Heinrich II von Hessen (St). - Die Gräfin von Arnsberg schenkt ihre Grafschaft unter der Bedingung, dass die Grafschaft nicht in die Hände der Grafen von der Mark fallen darf, dem Erzstift Köln. - Der kölner Rat befürchtet den Diebstahl seiner Reliquien und fordert eine Wache. Durch Abgabenerhebungen und starke Reglementierungen des kölner Rates beim klösterlichen Weinverkauf geht der Fremdenverkehrt stark zurückgeht. - Weinflaschen sind in Köln üblich. - Der Herr von Westerburg nimmt Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) gefangen weshalb der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St), der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) und die Grafen von Nassau einen heimlichen Krieg führen. - Die Stadt Köln wird vom trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) gebannt. - Die Stadt Köln verbündet sich mit Graf Wilhelm von Jülich. - Graf Walram von Sponheim-Kreuznach (St) fällt in die Hände von Philipp von Bolanden und wird auf der Krobsburg in den Kerker geworfen. Von den Rheingauern, die vom mainzer Vitztum Ulrich von Kronberg zu Hilfe gesendet werden, werden 300 bei Sprendlingen getötet und Ulrich von Kronberg muss schwören auf jeglichen Anspruch mainzer Erzbischof zu werden zu verzichten. - Philipp von Burgund heiratet Margarete von Flandern. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) verlegt das kirchliche Zentrum von Bessungen nach Darmstadt wo die Marienkapelle zur Pfarrkirche erhoben wird. - Ritter von Greußen verkauft die Hälfte von Burg Scharfenstein an Berthold von Bessingen. - Die einzelnen Zweige der Familie Kronberg verbünden sich gegen Juncker Philipp von Falkenstein (St). - Die kölner Zünfte decken die Unterschlagung des adelige kölner Ratsmitglied Rütger Hirzelin vom Grin von städtischen Gelder auf. Er wird hingerichtet. - In Köln wird einem wegen Straßenraub verhafteten Mann der Prozess gemacht, doch die entrüsteten kölner Weber stürmen das Gefängnis und köpfen ihn ohne Urteil. - Graf Ruprecht von Nassau (St) erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (53) einen Hof in Frankfurt. Der jüdische Besitzer war ermordet worden. - Ritter Georg von Lindau wird vor Würzburg gefangen genommen und muß seinen Teil an Burg Frauenstein, seinen Hof in Schierstein und seinen Hof Wiesbaden dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) versetzen. - Raugraf Philipp, Herr von Neubaumburg muß dem Landfrieden seine Burgen Rockenhausen, Imsweiler und Neubaumburg öffnen. - Agnes von Veldenz, Witwe von Gerlach von Nassau, besitzt die Hälfte von Burg und Stadt Idstein als Witwensitz. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) siegt in der Schlacht bei Lechenich, in der er 60 kölner Ritter gefangen nimmt. - Der Initiator des Kreuzzuges gegen Alexandria, der zyprische König Peter I. wird mit seiner Geliebten Johanna l'Aleman von Johannes von Gaurelle, Heinrich von Gibelet und Philipp von Ibelin ertappt, entmannt und enthauptet. - In Limburg vermacht der wohlhabende Tuchproduzent Werner Sänger (--) sein Vermögen dem Heilig Geist Spital. - Für Gerlach von Isenburg- Braunsberg (St), zukünftiger Graf von Wied wird die Tochter Bertha von Westerburg (St) von Johann von Westerburg (St) als zukünftige Ehefrau bestimmt. Die Eheverabredung ist nicht erfolgreich. - Die wirtschaftliche Situation zwingt Kloster Retters seine Besitzung Treisberg an Frank von Kronberg zu verkaufen. - Erwin von Rohrbach ist mainzer Domkustos. - Johann von Schönburg ist mainzer Domherr.

1368 Kaiser Karl IV von Luxemburg  gestattet dem Grafen Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) am Zoll zu St Goar einen weiteren Tournosen bis zur Begleichung seiner Forderung in Höhe von 4.000 Gulden zu erheben und die Burg Ellar von Graf Gerhard von Diez (St) für 8.000 Gulden in Pfandbesitz zu nehmen. Gegen Nassau und Burg Hohlenfels wird der Bau der Burg Burgschwalbach begonnen. Auf dem südlichen Bergrücken besteht eine Zollstation zur Grafschaft Nassau, geschützt durch die Hennethaler Landwehr.
Burghard und Heinrich von Wolfskehl verkaufen dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) ihren Anteil an Herrschaft und Landgericht zum Hohlen Galgen.

Nürnberg erhält eine Straßenpflasterung. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) geht gemeinsam mit seinem Neffen Landgraf Heinrich II von Hessen (St) gegen den Raubritter Graf Otto von Waldeck und seinen Sohn Graf Heinrich vor. - Stephan III von Wittelsbach  Bayern (St) kämpft in Italien mit seinem Schwiegervater Bernabò Visconti (St) gegen Papst Urban V und Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (52). - Sigismund von Luxemburg wird in Nürnberg geboren. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (52) stellt auf luxemburger Hausmachtspolitik um und kassiert in Italien nur noch mit geringstem Aufwand ab. - Salentin V von Isenburg (St) ist auf Burg Ahrenfels. - Kleve brennt. - Friedrich von Ehrenberg wird Marschall und Bannerträger der Grafen von Sponheim. - In Gaubickelheim findet der erzbischöflichmainzer Weinmarkt statt. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) verleiht den Spendern des kasseler Karmeliterklosters einen Ablaß von 40 Tagen. - Ritter Siegfried von Kronberg schwört Juncker Philipp von Falkenstein (St) Urfehde für die Gefangenschaft. - Graf Johann von Nassau I Weilburg Merenberg (St) fängt den Schultheiß von Bechtsheim und wirbt die Bewohner für seine Stadt Kirberg ab. - In Lorch wird Johann von Waldeck Sooneck alias von Lorch neuer lorcher Schultheiß. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (52) vermittelt vergeblich zwischen Visconti und Papst Urban V in Avignon. - Graf Johann von Nassau I Weilburg Merenberg (St) beendet die Fehde mit Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) um das Waldgebiet Fuchsenhöhle, die Streitfrage wird aber nicht gelöst. Der Besitzer der angrenzenden Burg Hohlenfels Graf Gerhard von Diez (St) versucht zu vermitteln. - Nach dem Tod von Graf Heinrich von Nassau-Hadamar (St) beginnt der Nassau-Hadamarer Erbfolgestreit. Der jüngere Bruder und nominelle Herrscher Graf Emich III von Nassau Hadamar (St) wird nach Kloster Arnstein verbannt. Der Schwager Graf Ruprecht von Nassau Sonnenberg (St), der Kriegerische, übernimmt die Herrschaft in der Residenz Hadamar. Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) aus der ottonischen Linie erhebt Erbansprüche. - Das Wirtshaus Altes Haus im pfälzer Bacharach wird als Wohnhaus erbaut. - Graf Johann von Nassau Weilburg Merenberg (St) wird vom neuen Reichsvikar Herzog Wenzel von Luxemburg (St) (31) ermächtigt in Höchst am Main einen neuen Zoll einzurichten. - Heinrich II Beyer von Boppard wird mainzer Domdekan.

1367 Zug der Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) gegen die Böse Gesellschaft ins Elsaß. Kaiser Karl IV von Luxemburg überweist dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) für eine Schuld von 2.000 Gulden 1/2 Tournosen vom Gernsheimer Zoll.
Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) gewinnt den Herren von Winneburg und Beilstein die Vogtei Pfalzfeld auf dem Hunsrück mit Zubehör ab. Der Versuch Wiesbaden von den Nassauer Grafen zu kaufen schlägt fehl.

Die Ehepakte zwischen Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) und der Gräfin Agnes von Diez (St) werden auf einen möglichen Anfall der Grafschaft Diez an das Katzenelnbogener Haus abgestellt.

Eberhard V von Katzenelnbogen (J) (St) (45) heiratet Gräfin Agnes von Diez, sein älterer Bruder Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) hat nur einen unehelichen Sohn.

Wetter: Ganzes Jahr mit Unwettern und Überschwemmungen. Überschwemmung in Nürnberg. - Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus, die ab 15 62 Frankfurter Dom heißt, und der Mainzer Dom geraten durch Blitzschlag in Brand. - Frankfurter Kornpreise auf Höchststand. - Etwa die Hälfte aller Dörfer wird verlassen, stirbt aus oder wird zu Wüstungen. - Der Hansetag in Köln beschliesst die Kölner Konföderation als Bündnis im Krieg gegen Dänemark und Norwegen. - Der Erbe von Graf Gerhard von Diez (St), sein Bruder Johann von Diez (St) wird auf Burg Dehrn von Friedrich Frey von Dehrn erstochen. - Der andernacher Pfarrer Johannes von Irlich sühnt sich mit der Stadt. Kuno II von Falkenstein (St) lässt als kölner Koadjutor die Stadt Andernach erobern und die Rädelsführer hinrichten. Die Brücke wird wieder erbaut. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) zwingt Johann von Westerburg I (St) zu einer Sühne. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (26) verspricht seiner Verlobten Johanna von Nassau (St) das Schloss Giessen als Wittum. - Die Grafen von Leiningen befehden die Fürstbistümer Worms, Mainz und Speyer und das Kloster Limburg wird dabei stark beschädigt. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) enterbt seinen Enkel Herzog Otto von Braunschweig, weil dieser sich angeblich abfällig über seinen Großvater äußert und ein wildes Leben führt und ernennt seinen Neffen Hermann II von Hessen (St) zu seinem Erben, was zu schwerern kriegerischen Auseinandersetzungen führt. - Kronberg erhält Marktrecht und die Blutgerichtsbarkeit. - In Sprendlingen kommt es zum Kampf zwischen dem Herrn von Bolanden und Graf Walram von Sponheim-Kreuznach (St), der unterliegt und gefangen wird. - Graf Johann von Nassau (St), Herr zu Dillenburg, und Johann von Westerburg (St) bekriegen sich bei Gudendorn, wobei Johann von Westerburg I (St), Graf Johann von Nassau (St) mit mehr als dreißig Rittern und Knechten fängt und für 8000 Gulden wieder freigibt. - Ein neuer Rat vertreibt den alten Rat aus der völlig überschuldeten Stadt Wetzlar, regiert sieben Jahre lang zahlt aber die 8.000 Gulden Leibrenten nicht mehr. Der alte Rat, der sich heimlich mit Juncker Graf Johann von Solms (St) einigt schleicht sich in die Stadt, lädt alle neuen Räte in ein Haus ein, nimmt sie gefangen und überredet ihre Freunde die Waffen abzulegen. Dennoch wird der neue Rat in den Gefängnisturm geworfen, drei Mitgliedern der Kopf abgeschlagen und viele ertränkt. - Papst Urban V von Avignon besucht gegen den Willen seiner Kardinäle und gegen den Rat des französchen Königs Karl V Rom. - Stephan III von Wittelsbach Bayern (St) heiratet in Mailand die 18-jährige Hunderttausend-Gulden-Tochter Taddea Visconti (St) des mailänder Stadtherrn Bernabò Visconti. - Graf Johann von Solms II (St) beerbt seinen kinderlosen Bruder Graf Dietrich von Solms (St). - Graf Johann von Nassau I (St) wird mit 40 Rittern in einer Fehde mit Johann von Westerburg (St) bei Obertiefenbach gefangengenommen und erst nach Zahlung von 10 000 Gulden Lösegeld nach 3 Jahren Geiselhaft 13 71 freigelassen. - Graf Wolf von Eberstein überfällt mit weiteren regionalen Adeligen verhängnisvoll erfolglos den gnadenlos expandierenden Graf Eberhard II von Württemberg (St) während dieser einen Jagdunfall im Wildbad (vermutlich Wildbad oder Teinach) mit Sohn Ulrich (St) (25) und seiner Schwiegertochter Kaisertochter Elisabeth von Bayern (St) auskuriert. Als Vergeltung wird die ebersteiner Burg Neueberstein wegen des Landfriedensbruches mit der Unterstützung von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (51) von Graf Eberhard II von Württemberg (St) belagert. Da es Wolf von Eberstein gelingt zu seinen Verbündeten Rheingraf Johann II (St) und Rheingraf Hartrad (St) zu fliehen wird die Belagerung ergebnislos abgebrochen. Die Führer der Opposition gegen die Expansionsbestrebungen von Graf Eberhard II von Württemberg (St) sind Markgraf Rudolf VI von Baden (St) und Pfalzgraf Ruprecht I (St). - Der grabener Weber Hans Fugger zieht nach Augsburg. - Ulrich der Rote von Kronberg ist der heimliche Rat von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (51). - Die nassauer Burg Adolfseck erhält frankfurter Stadtrechte. - Die Grafen von Leiningen verpfänden ihre Herrschaft Gräfenstein an Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St). - Graf Ruprecht VII von Nassau (St) versetzt einen Teil seiner Herrschaft an seinen Bruder Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St); gleichzeitig verpfändet dieser jedoch wiederum einen Teil seines Wiesbadener Besitzes an Irmengard (St), Ruprecht und dessen Frau Anna. Die Gründe für diesen merkwürdigen Handel sind ungeklärt. - Durch die Verleihung von Stadtrechte erlaubt Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (51) Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) die Siedlungen Adolfseck, Steckenroth und Heftrich mit Mauern zu befestigen und zu bewaffnen. - Graf Johann IV von Sayn (St) gibt die Grafschaft Sayn unter den Schutz des trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) (47). - Mode: Die Mainzer Chronik berichtet, dass die Schecken, Röcke oder Jacken der Männer, so kurz sind, dass beim Bücken der Hintern sichtbar ist. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies lässt die Gebäude Zum Grimmvogel und Zum Paradies zu Herbergen ausbauen. - Dietrich von Staffel ist Burgraf von Burg Balduinstein. - Meckula von Isenburg (St) ist Nonne in Kloster Marienborn. Ihre Schwester Isengard von Isenburg-Büdingen (St) ist 13 98 in Kloster Marienborn Äbtissin. - Der Landweber Hans Fugger, Vater von zieht nach Augsburg. - In Bern werden Spielkarten als Gebetsbuch des Teufels verboten. - Theoderich von Prag ist einflussreichster Hofmaler von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (43) und gehört praktisch zur Familie. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (51) verpfändet die Reichssteuer der Reichsstadt Wetzlar an den Landgrafen von Leuchtenberg. Falls sich die Reichsstadt Wetzlar weigert soll Markgraf Friedrich V von Zollern Nürnberg pfänden. - Johann Borngaß von Lorch und Heinrich Beyer von Sterrenberg sind mainzer Domherren.

1366 Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies flieht mit einigen frankfurter Schöffen zu Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (50) und veranlaßt durch hohe Schmiergelder die Herrschaft der Zünfte in Frankfurt am Main zu beenden und die Machtstellung der Patrizier unter Führung von Johann von Holzhausen wieder herzustellen. Der streitbarre Nachbar von Siegfried zum Paradies, der frankfurter Schultheiß Heinrich im Saal wird für abgesetzt erklärt und seine Familie vertrieben. Die Anführer gehen nach ihrer Bestrafung nach Hanau ins Exil. - Kompromiss im Krieg zwischen Andernach und dem kölner Erzbischof Engelbert III von der Mark (Lüttich) wegen u.a. zerstörten Brücke. - Andernach führt eine Fehde wegen Zollprivilegien gegen Gerhard von Virneburg, bei der in Andernach Bürgerkriegszustände herrschen. - Der designierte Erbe Otto II von Hessen der Schütz (St) wird angebeblich vom Abt von Fulda mit Gift ermordet. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (25) ernennt Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg (St) zu seinem Erbe. - Der kölner Domherr Heinrich von Nassau (St), beraubt mit Johann von Merenberg die limburger Wollenweber auf dem Weg zur Frankfurter Messe und tötet auch einige. - Graf Johann von Nassau (St) erbaut eine Burg in Kirchberg an der Lahn unter Staufenberg, die von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (25) erobert und geschleift wird. - Die Burg in Linz am Rhein wird von Hessen? erstiegen und erobert. - Der speyerer Goldschmied Martin Humbracht zieht wegen Zunftkämpfen nach Frankfurt. - Graf Salentin von Sayn (St) nimmt widerrechtlich die Grafschaft Wittgenstein in seinen Besitz obwohl Dietrich II von Solms (St) mit der zweiten Erbtochter des letzten Grafen von Wittgenstein verheiratet ist. - Graf Johann II von Solms (St) nimmt Graf Salentin von Sayn (St) gefangen. Graf Dietrich von Solms (St) verzichtet gegen 3.000 Goldgulden und einer Leibrente auf seinen Teil der Herrschaft Witgenstein. - Schenk Konrad V von Erbach heiratet seine Schenkin Margarethe von Erbach. - Der würzburger Bischof und Kapitel werden vom Papst exkummuniziert und suspendiert. - Johann III von Luxemburg Ligny (St) wird Bischof von Straßburg. - Der koblenzer Dominikaner Heinrich Seuse (Süß) stirbt nach einem Leben mit grausamer Selbstkasteiung. - Die Grafschaft Rieneck mit Zentrum Lohr am Main wird mainzer Lehen. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies wird Reichsschultheiß. - Der aus Speyer stammende Goldschmied Martin Humbracht und Namensgeber der Patrizierfamilie Humbracht heiratet eine Tochter der frankfurter Patrizierfamilien Appenheimer und Brun alias Faut von Monsberg und erhält das frankfurter Bürgerrecht. - Der fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken soll angeblich den Mordanschlag mit Giftmord auf Landgraf Otto von Hessen, der Schütz (St) auf Burg Spangenberg beauftragt haben. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies kauft das Gebäude Zum Grimmvogel von der Witwe von Jakob Roden. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (25) erhebt erfolglos seine im Bau befindliche kasseler Kirche zu einem Dom. - Die Herrin von Limburg an der Lahn Elisabeth von Falkenstein (St) (31) stirbt. - Die Prinzessinnen Elisabeth von Luxemburg (St) (08) und die verwitwete Katharina von Luxemburg (St) (24) werden in Prag in einer Doppelhochzeit verheiratet. - Im kaiserlichen (Berufungs)gericht Ingelheimer Oberhof werden bei strittigen weltlichen Rechtsfragen im Ingelheimer Grund Rechtsauskünfte eingeholt. - Graf Johann von Nassau (St) beendet den Krieg um die Ablösung der Reichsburg Kalsmunt von Philipp von Falkenstein (St) mit einem Vergleich. - Die Rothenfelser Linie der Grafen von Rieneck stirbt aus. - dietmar von Wahlen ist mainzer Domherr.

1365 Johann von Westerburg (St) öffnet den Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) seinen Anteil an den Festen Westerburg, Weltersburg, Schadeck und Cleeberg gegen die Erlaubnis, den ihm vom Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (49) verschriebenen Tournoses am stgoarer Zoll gegen eine jeweilige bestimmte Abgabe davon an die Grafen zu erheben.
Der luxemburger Herzog Wenzel von Luxemburg (St) (28) verspricht Grafen Diether VIII von Katzenelnbogen (St) 800 Goldmutonen zu zahlen und verpfändet ihm als Reichsvikar 2.000 Gulden auf den Mainzer Zoll. Der Kaiser fordert Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) und Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) auf den wormser Bischof bei der kaiserlich verhängten Acht über die Stadt Worms zu unterstützen.

Gründung der Universität in Wien und Orange - Heinrich von Langenstein und Albert von Sachsen tauchen bei der Gründung der ersten Universität in Wien auf. - Der englische König Eduard III widerspricht der päpstlichen (Avignon) Lehnshoheit über England. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (49) wird König von Burgund. - Alexandria wird von einem Kreuzfahrerheer von Zypern aus eingenommen aber danach wieder aufgegeben. - Graf Wilhelm von Wied ist erzbischöfliches Ratsmitglied beim Schiedsspruch zwischen der Stadt Andernach und dem alterskranken und geistig minderbemittelten kölner Erzbischof Engelbert III von der Mark (Lüttich), der den Rheinzoll nach Linz verlegt, wodurch der Stadt hohe finanzuielle Ausfälle entstehen und die Familie der Geldhändlerin Reynette Bonenfant zu Vermögen kommt. - Krieg zwischen Andernach und dem kölner Erzbischof, der sich den trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) (45) als Koadjutor holt. - Kuno II von Falkenstein (St) (45) baut als mainzer Koadjutor Burg und Zoll in Andernach wieder auf. - Gerlach III von Isenburg Limburg (St) stirbt an der Pest und nur durch die Erlaubnis von Papst Urbans V in Avignon darf sein Bruder Johann II von Isenburg Limburg (St) , eigentlich trierer Dompropst, die Herrschaft übernehmen. - Der wetterauer Städtebund nimmt auf Anweisung von König Wenzel am Reichskrieg gegen Philipp von Falkenstein (St) teil. - Im Kampf gegen Philipp von Falkenstein-Münzenberg (St) befehdet Frankfurt sogar gleichzeitig seinen eigenen Verbündeten Johann von Falkenstein Münzenberg (St). - Die große Gesellschaft aus dem Welschland zieht plündernd einen Monat vor Straßburg und lagert bei Colmar und im Elsaß. Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) (45), der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St), die hochgeborenen Fürsten von Bayern und besonders Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach I bei Rhein (St), und dazu alle die Grafen, Herren, Freie, Ritter und Knechte vom Rhein, von der Mosel, von der Lahn und vom Main vertreiben die Eindringlinge. - In Limburg stirbt der als mittelgroß, braungebrannt, mit scharfen Verstand, einer schwarze Krulle und einem schwarzen Bart beschriebene Gerlach III von Limburg (St) nach der Rückkehr aus dem Elsaß an der Pest. - Pest in Köln. - Die Stadt Camberg wird von Diez gegründet. - Ulrich III von Hanau (St) belagert im Reichskrieg Lich und nimmt es ein. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (49) versucht als böhmischer König die Bistümer Bamberg, Regensburg und Meißen an das Bistum Prag zu binden und Prag aufzuwerten. - Leiningen verpfändet die ehemalige Reichsburg Madenburg an den Ritter Diether Kämmerer von Worms. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) (45) erwirbt Burg Molsberg von den Herren von Molsberg. - Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) lässt die bürgerlichen Aufrührer in einem Streit zwischen Rat und Bürgerschaft auf dem Marktplatz enthaupten. - Ulrich III von Hanau  (St) warnt die Stadt Frankfurt vor Philipp von Falkenstein. - Der Todschlag an Ulrich von Falkenstein (St) führt zu einer Fehde mit kriegerischer Strafaktion gegen die Hattsteiner und Reifenberger. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) unterstützt den kölner Erzbischof Engelbert III von der Mark (Lüttich) gegen die Bürger Kölns, die in der Schlacht bei Bingen besiegt werden, schont aber die Stadt. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  erlaubt dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) und Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (54) auf dem Berg vor Zwingenberg eine Burg zu bauen. - Das Bündnis zwischen Mailand und Bayern wird mit einer Doppelverlobung zwischem Bernabòs ältesten Sohn Marco (St) (12), und Elisabeth von Bayern (St) (4) sowie Marcos ältere Schwester Taddea (St) (--) und Elisabeths Onkel Stephan. (St) (28). - Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St) (40) setzt seinen Gefolgsmann in Bacharach als Bürgermeister ein. - Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St) (40) wird und bleibt Witwer. - Der österreichische Herzog Rudolf von Habsburg IV (St) lässt sich im ersten fotorealistischen Halbportrait malen. - Die Herzöge von Braunschweig benutzent erfolgreich erste Bleikugeln, dank des höheren spezifischen Gewichts mit sehr viel höherer Reichweite, in Steinbüchsen. - Graf Heinrich von Nassau-Hadamar (St) stirbt. Der geisteskranke jüngere Bruder Graf Emich III von Nassau Hadamar (St) beerbt Graf Heinrich von Nassau Hadamar (St). - Ulrich von Falkenstein (St) stirbt in der Schlacht von Assenheim. - Der mainzer Patrizier Heinrich zum Jungen befehligt das Bundesheer der Städte Mainz, Worms und Speyer gegen Graf Emicho von Leiningen. - Otto von Wettin wird mainzer Domdekan. - Berthold von Kamp ist mainzer Domkantor. - Adolf von Nassau ist mainzer Domherr.

1364 Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) überträgt dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) für 2.000 Gulden die Nutzniessung der Feste Wersau.

Alle Juden in Fulda werden getötet. - Der Dominikanermönch Walter Kerlinger wird von Papst Urban V in Avignon zum Inquisitor für Deutschalnd ernannt und lässt in Eisenach, Erfurt und Mühlhausen die Häuser von Beginen und Flagellanten schließen und Bewohnerinnen verbrennen.. - Papst Urban V in Avignon befiehlt dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) seine Inquisitoren zu unterstützen. - Engelhard II von Hirschhorn fällt unter die Reichsacht, wird von Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach gefangengenommen und bei seinem Schwiegervater Konrad IV von Erbach interniert. - Die Normannen erreichen und besiedeln die Senegalmündung. - Der Herzog Stephan III von Wittelsbach Bayern, bekannt durch seine prächtige Hofhaltung, heiratet Taddea, die Tochter von Bernabo Visconti. - Der französische König Johann II, der Gute, stribt in London und sein Sohn Karl V, der Weise, wird König von Frankreich. - Die von den Herren von Bolanden-Falkenstein neuerbaute Burg (Neu)-Falkenstein bei Königstein wird im Reichskrieg bis 13 66 gegen Philipp VI von Falkenstein (St) erwähnt. Philipp VI von Falkenstein (St) verliert dabei seine Vormachtstellung im Vordertaunus und in weiten Gebieten der Wetterau. Im Reichskrieg unter dem Landvogt der Wetterau Ulrich III von Hanau  (St) gegen Philipp VI von Falkenstein (St), der mit Graf Philipp von Diez (St) verbündet ist sind beide falkensteiner Linien involviert und die falkensteiner Festungen Königstein, Lich, Hofheim (Neu)-Falkenstein und Ziegenberg fallen durch das Reichskontigent und werden geplündert und ihre Waldungen um Münzenberg und in der Dreieich werden kahl geschlagen. - Der mainzer Vitztum Ulrich von Kronberg befestigt die Burg in Wolfskehlen. - Der kölner Erzbischof Adolf von der Mark macht seinen kinderlosen alterskranken und geistig behinderten Onkel Engelbert III von der Mark nach nur einem Jahr im Amt des Erzbischofs zu seinem Nachfolger und lässt sich von ihm ohne Skrupel dafür u.a. das Amt Rheinberg geben. - Giovanni de Dondi und sein Vater lassen in Padua eine Uhr bauen, bei der sich das Ziffernblatt gegen den Uhrzeigersinn dreht und er beschreibt eine Uhr mit Spindelhemmung. - Die alte Burg Nürings als Falkenstein bekannt, wird nicht mehr erwähnt, stattdessen erwähnt Ulrich III von Hanau  (St) Burg Neu-Falkenstein. - Vikar Günther ist Schulrektor in Limburg an der Lahn. - Graf Johann von Nassau Weilburg (St) löst Gießen von Falkenstein aus. - Schlacht bei Rodheim v. d. Höhe im Reichskrieg. - Philipp d. Ä. von Falikenstein (St) verschreibt Frankfurt-Sindlingen an Marsilius von Reifenberg. - Die Mutter von Wilhelm von Heppenheft Luckard von Glimendal ist Dienstfrau am Hof des mainzer Erzbischofs Gerlach von Nassau (St). Wilhelm von Heppenheft erhält deshalb auch Anrecht auf diese Position und alle Rechte eines Dienstmannes des Erzstiftes. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) leiht Johann von Hunolstein, Herr von Neumagen, Geld um an dessen Herrschaft zu kommen. - Philipp von Falkenstein (St) lehnt Friedensverhandlungen mit der Stadt Frankfurt ab. - Graf Johann von Nassau-Hadamar (St) verkauft sein nürnberger Erbe an den Burggrafen von Nürnberg-Zollern. - In Frankfurt ist der Patrizier Johann von Holzhausen mit Guda Goldstein verheiratet. - Johann von Waldeck Sooneck alias von Lorch heiratet Lise von Kronberg. - Die Brustbüchse, die Petrinal, setzt sich in Perugia als Reiterwaffe durch. Sie wird am Brustharnisch eingehängt und auf einer am Sattel befestigten Gabel aufgelegt. Sie heißt auch Knallbüchse oder Handkanone. - Erzabbau in Hahnstätten und Weiterverarbeitung in Waldschmieden. - Heinrich von Schönborn (--) heiratet die Tochter des westerburger Vogtes Gerhard Vole von Irmtraut. - Gottfried Specht von Bubenheim und Eckard von Ders, Adolf von Nordeck, Erwin von Rohrbach und Konrad von Weinsberg sind mainzer Domherren. - Der Besitzer von Burg Waldeck an der Wisper, die seit 13 15 mainzer Offenhaus ist, Marschall Johann III von Waldeck (--) stirbt. Er wird in Lorch mit einer Grabplatte mit Ritterrüstung begraben.

1363 Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (47) bewilligt seinem wetterauer Landvogt Ulrich III von Hanau (St) und dessen Sohn Ulrich auf Lebenszeit einen Tournosen vom Zoll St Goar.
Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) weist dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) ein lindenfelser Burglehen auf den Zoll zu Bacharach bzw. Kaub an.

Wetter: Kalter Winter mit strengem Frost bis April. - Der ehemalige mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein (St) (43) wird trierer Erzbischof. Die Insignien werden ihm auf Burg Maus übergeben. - Der Chirurg Guy de Chauliac veröffentlicht das letzte mittelalterliche medizinische Werk Chirurgia magna. Aderlass ist seine bevorzugte Heilmethode - Die Sekundogenitur unter dem französischen König Johann II verschafft Burgund eine Sonderstellung und führt später zu den Beneluxstaaten. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies drängt Ulrich III von Hanau  (St) aus seiner Machtposition, indem er die königlichen Pfänder auslöst. - Der Papst in Avignon Urban V exkommuniziert Bernabò Visconti und ruft zu einem Kreuzzug gegen die Viscontis, die kirchliches Gut rauben, aus. - Der nach Köln versetzte münsteraner Bischof Adolf III von der Mark verzichtet zugunsten seines Onkels Engelbert von Lüttich, da er die Grafschaft Kleve von Mathilda, der Frau des kinderlosen Grafen Johann von Kleve in Aussicht gestellt bekommt. - Die Linie Solms-Königsberg erlischt und ihre Güter fallen an Hessen. - In Colmar werden Prostituierten feste Partnerschaften verboten. - Der Spielmann Soumerdanze ist in Trier äußerst erfolgreich. - Der große und kräftige und durch seine Trinkgewohnheit berühmte Edelknecht und limburger Stadthauptmann Friedrich von Hattstein, wird in einer Fehde mit den Rittern von Reifenberger in Limburg am Flußlauf der Lahn unter dem Stein von diesen erschlagen. - Sechswöchige Heuschreckenplage zum Erntebeginn, die durch einen Kälteeinbruch beendet wird. - Ulrich III von Hanau  (St) kämpft mit dem Deutschen Orden in Preußen. - Ulrich III von Hanau  (St) wird in die Burg Hayn aufgenommen. - Ulrich III von Hanau  (St) erwirbt die Nutzung von Burg und Stadt Hofheim, Königstein, Lich und 1/6 von Münzenberg. - Die sponheim sayner Burg Blankenberg, Stadt und Umland gehen an die Grafen und späteren Herzöge von Berg. - Die ersten Eisenhämmer Suhls sind der Niederhammer und der Lauterhammer. - Die aufständischen Städte Andernach und Linz am Rhein kämpfen gegen den kölner Erzbischof Engelbert III von Moers und seinen Koadjutor Kuno II von Falkenstein (St). - Der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern wird als erster Burggraf in den Reichsfürstenstand erhoben. - Ulrich III von Hanau (St) wird vom Kaiser in die Nutzungsgewähr von den Herrschaften von Philipp von Falkenstein (St) eingesetzt. - Burg Hohensolms wird teilweise von Wetzlar zerstört. - Der kölner Koadjutor Kuno II von Falkenstein (St) brennt mit der Stadt Limburg die nahegelegene Festung der Adeligen von Allendorf in Allendorf bei Merenberg nieder und schleift die Burg. - Der Markgraf von Brandenburg und Herzog von Oberbayern Ludwig,der Römer schliesst aus Hass gegen seine bayrischen Brüder, mit denen er wegen der Kur und der bayerischen Erbfolge nach dem Tod seines Neffen Meinhard in Streit geraten war, eine Erbverbrüderung mit dem Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (47) welche diesem nach seinem und Ottos kinderlosem Tod die Mark Brandenburg zusichert. - Die Burg Hohlenfels ist diezer Offenhaus und gehört nicht mehr zu Hahnstätten. Um Hahnstätten findet Eisenerzbergbau statt. - In der Fehde zwischen Graf Gerhard VII von Diez  (St) und Johann von Nassau Merenberg (St) gewinnt Graf Gerhard VII von Diez  (St) bei Ellar und Graf Johann von Nassau Merenberg (St) bei Runkel. - Markolf Kesselhut erschlägt Henne Meinhard während einer Fehde im Fachinger Wald. Das Kloster Brunnenburg erhält Sühnezahlungen von Markolf Kesselhud. - Graf Dietrich von Solms (St) wird nach zweijähriger Gefangenschaft von der Reichsstadt Wetzlar freigelassen. - Auf der Ganerbenburg Liebenstein wird der Torturm errichtet. - Kraft von Rodenhausen verkauft die Gebiete seiner Frau, der Ertochter von Wittekind von Lichtenstein mit der Ruine Burg Lichtenstein Graf Johann von Nassau Hadamar (St). - Raimund de Canilhac wird mainzer Dompropst. - Otto von Wettin ist mainzer Domkantor. - Otto von Wettin und Sighard von Schwarzburg sind mainzer Domherren. - In Hahnstätten gibt es die Untermühle später Wirtmühle am Radweg nach Oberneisen.

1362 Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) wiederholt die Anweisung der je 2.000 Gulden für Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und seinen Schreiber Heinrich auf den Zoll zu St Goar
Bündnis der rheinischen Herren und Städte unter Beteiligung der Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) gegen die Böse Gesellschaft im Elsaß.

Der Niederadelige Heinrich Sure von Katzenelnbogen wird Vitztum im Speyergau.

Wetter: In einem sehr kalten Winter ist der Rhein 2,5 Meter zugefroren. Es folgt die Zweite Marcellusflut. Sie tötet mehrere zehntausend Menschen an der Nordseeküste in Ostfriesland und Sylt. Heuschrecken, die in riesigen Schwärmen von starken Mittelmeerwinden über die Alpen getrieben werden, zerstören große Teile der Ernte und verursachen eine Hungersnot. - Die Erben des Frankfurter Saalhofbesitzers und Patriziers Jakob Knoblauch erreichen Umsatzrekorde als Gewandhaus für niederländische und niederrheinische Tuche. - Graf Rupert von Nassau Weilburg (St) (22) heiratet Anna von Nassau Hadamar. - Der frankfurter Patrizier und Mitglied der Stubengesellschaft Zur Alten Limpurg Johann von Holzhausen baut das Haus Fürsteneck zu einer Burg mit einem Bergfried Turm zu den drei Sauköpfen und einer acht Meter hohen Mauer im Stil des Steinernen Haus um um sich gegen die Zünfte zu schützen. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) bekriegt Graf Johann von Nassau I (St), Herrn zu Dillenburg, mit 500 Rittern und Knechten und mit Hilfe der Rheingauer. Das Einsetzen von starkem Regen beendet den Kriegszug und hält die Schäden von Graf Johann von Nassau (St) in Grenzen. - Graf Kuno II von Falkenstein (St) und Graf Walram von Sponheim-Kreuznach (St) ziehen gegen die Engländer, die das linke Rheinufer verheeren. - Der ehemalige Räuber und Mörder und limburger Stadt-Hauptmann Ritter Friedrich von Hattstein wird von Räubern überfallen und getötet. - Graf Eberhard von Wertheim überträgt die Grafschaft an Karl IV von Luxemburg  (St) (47), wodurch diese böhmisches Lehen wird. - Der spätere römisch-deutsche König Graf Wenzel von Luxemburg (St) (2) wird König von Böhmen. - Der hessische Raubritter Tile von Mederich raubt und mordet und wird vom mainzer Vitztum Ulrich von Kronberg unschädlich gemacht. - Jutta von Desenberg beraubt von Burg Falkenberg aus die Bürger von Fritzlar. - Von Burg Kogelberg aus werden fritzlarer Bürger beraubt, gefangen und erachlagen. - Schenk Eberhard von Erbach klagt Eberhard von Eppstein (St) an. - Vom mainzer Battenberg aus werden hessische Gebiete verwüstet, willkürlich Bewohner erschlagen und Dörfer niedergebrannt. - Marschall Johann III von Waldeck und sein Cousin Johann von Waldeck I Sooneck erhalten von Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach I (St) die Burg Sauerburg als Lehen obwohl die Burg 13 55 angeblich gegen sie erbaut worden war. - Der zyprische König Peter I und Titularkönig von Jerusalem macht eine Europareise für den Kreuzzug gegen Alexandria. und wirbt bei Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (46) um Unterstützung. - Graf Eberhard II von Württemberg (St) zwingt seinen Bruder Graf Ulrich IV von Württemberg (St) auf die Regierungsbeteiligung an der Grafschaft Württemberg zu verzichten. - In der hanau-wertheimer Burg Prozelten ab 13 20  Deutsch-Ordens-Burg wird Gottfried von Hanau (St) Komtur des Deutschen Ordens. - Reinbold Beyer von Boppard und Ulrich von Kronberg sind mainzer Domherren. - Kaub, das den Wittelsbachern gehört, wird von den besiegten Burgmannen der zerstörten wittelsbacher Burg Herzogenstein alias Rheineck übernommen. - In Hahnstätten baut Kuno Rödel von Reifenberg (--) seinen Besit zu Wasserburg aus.

1361 Weistum (Beschreibung von Gewohnheitsrechten) über die Grenzen und Dörfer des Vierherrengerichtes auf dem Einrich.

Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) heiratet Elisabeth von Nassau Wiesbaden (St). Sein jüngerer Bruder Johann von Katzenelnbogen(J) (St) stirbt als Dompropst von Speyer.

Zur Herbstmesse in Frankfurt werden 117 Häuser, die sonst leerstehen, von Messebesuchern gemietet. - Gebrannter Wein ist verboten und gilt als Fälschung normalen Weins in Frankfurt. - Der Lehensanspruch von Heinrich Beyer von Boppard auf den frankfurter Saalhof wird abgewehrt. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) und Graf Gottfried von Ziegenhain verbinden sich auf Lebenszeit miteinander. - Der Marschall des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) Ritter Johann II von Waldeck beginnt auf Burg Reichenstein und auf seiner Burg Sooneck mit Raubzügen und Burg Sooneck wird vom stahlecker Burggraf Werner Knebel beschuldigt ihn beschossen zu haben. - Kuno II von Falkenstein (St) (41) erobert mit Hilfe der Stadt Limburg die Ritterburg Allendorf. - Graf Johann von Solms (St) verpflichtet Irmgard von Solms (St), die Mutter von Graf Dietrich von Solms (St), und seine beiden Brüder Graf Heinrich von Solms (St) und Graf Johann von Solms (St) müssen um Erlaubnis fragen, wenn sie Graf Dietrich von Solms (St) wieder nach Braunfels einlassen wollen. - Graf Dietrich von Solms (St) plündert die Reichsstädte Aachen und Wetzlar. Er erhält Unterstützung von Poppo von Eberstein. Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (45), der sich von Dietrichs Schwager Siegfried von Witgenstein ein Darlehen genommen hatte ist der Auslöser. - Köln zieht die Herrschaft Billstein ein. - Graf Dietrich von Solms (St) wird von den Wetzlarern vor der halb zerstörten Burg Solms gefangen und in Wetzlar zwei Jahre gefangengehalten. - Hessen und Nassau-Weilburg verständigen sich über die Aufteilung der Grafschaft Solms werden aber von Johann IV von Solms Burgsolms (St) daran gehindert. - Graf Walram von Zweibrücken besiegt die Grafen von Leiningen in einer Fehde. - Der spätere römisch-deutsche König Graf Wenzel von Luxemburg (St) wird in Nürnberg geboren. - Der mainzer Amtmann Werner von Schweinsberg nimmt den Raubritter Tile von Mederich gefangen. - Heiligenstadt weigert sich den mainzer Vitztum in die Stadt zu lassen und wimmeln ihn mit der Ausrede, man hätte keinen Schlüssel ab. Mainzer Bürger werden aus der Stadt vertrieben. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) schließt mit den Städten Oberwesel, Koblenz und Andernach Frieden. - Das sayner Altenkirchen wird zerstört. - Der fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken verliert seine Fehde gegen Landgraf Heinrich II von Hessen (St) und seinen Sohn Landgraf Otto von Hessen, der Schütz (St). - Der frankfurter Patrizier Heinz im Saale und späterer Schultheiß und Drude von Knoblauch, Witwe von Jakob von Knoblauch streiten um ihr Kaufhaus den Frankfurter Saalhof. - Die Burg Hohlenfels wird diezer Offenhaus. - Heinrich Beyer von Neisen muß sowohl Graf Gerhard VII von Diez (St) als auch Graf Johann von Nassau (St) das Öffnungsrecht seiner Burg Oberneisen geben wodurch Burg Oberneisen militärisch neutralisiert wird. - Dietrich von Bickenbach wird bis 13 75 Deutschordensmeister. - Salentin von Sayn nennt sich Salentin von Sayn Wittgenstein (St). - Nach dem Tod ihres Mannes Graf Gerlach von Nassau Wiesbaden Idstein Weilburg (St) (76) Herr auf Burg Sonnenberg geht seine Witwe ins Dominikaner-Kloster Liebenau und erwirbt sich den Ruf einer Heiligen. - Graf Eberhard II von Württemberg (St) zwingt seinen Bruder Graf Ulrich IV von Württemberg (St) in einem Hausvertrag die Unteilbarkeit der Grafschaft Württemberg zu akzeptieren. - König Karl IV von Luxemburg (46) leiht dem nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg, seinem Schwager den von Graf Johann von Nassau Hadamar (St) gekauften Markt Altdorf und das Dorf Heroldsberg. - Otto von Schönburg wird mainzer Domscholaster. - Ulrich vom Stein Steinkallenfels, Werner Knebel von katzenelnbogen und Rüdiger von Genhof sind mainzer Domherren.

1360 Baubeginn der Burg Katz in St Goarshausen.

Mode: Das Kleidungsstück Jacke taucht in England und Frankreich auf. - Kultur: Der humanistische Dichter Giovanni Boccaccio bewirkt, dass der erste Lehrstuhl in Griechisch eingerichtet wird, damit die alten griechischen Meister übersetzt werden können. - Der Herr Ulrich III von Hanau  (St) erhält den frankfurter Stadtwald als königliches Pfand und droht Frankfurt einzuschließen. - Die Stadt Heilbronn erwirbt das Schultheißenamt vom Lehensgeber Württemberg. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (44) ernennt den frankfurter Patrizier Wicker Frosch zum Hofkaplan und erhebt ihn in durch einen Adelsbrief, der ältesten bekannten Nobilitierung, in den Adelsstand. - Der frankfurter Bürger und kaiserlicher Günstling Siegfried von Marburg zum Paradies wird auf Befehl von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (44) unter Protest der Patrizier in den frankfurter Rat berufen. - Landgraf Otto von Hessen, der Schütz (St) zieht mit 1.200 Lanzenträgern gegen den fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken und wartet 14 Tage lang vergeblich auf Gegenwehr. Der fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (44) das Recht das Reichsbanner vor dem Heer voranzutragen. - Philipp von Isenburg Herr zu Grenzau (St), der in Villmar wohnt, erbaut seine neue Burg Gretenstein, nach dem Namen seiner Frau Grete, die aber Kuno II von Falkenstein sofort wieder erobert und geschleift wird. Der Juncker Heinrich von Runkel verwundet dabei Kuno II von Falkenstein (St) und wird getötet. Den ersten Ansturm sollen dabei zunächst die limburger Bürger auf Befehl Kuno II von Falkenstein (St) (40) alleine übernehmen. Diese weigern sich, wollen nicht alleine sterben und erreichen schließlich, dass ein gemischter Ansturm erfolgt. - Zunftunruhen in Frankfurt. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) muss vom trierer Erzbischof Boemund II von Saarbrücken Frieden erbitten. - Limburger Chronik lobt die Musik der Pfeifer. - Burg Hohensolms wird zerstört. - Die wittelsbacher Burg Herzogenstein alias Rheineck wird nach einem eigentlich erfolgreichen Vermittlungsversuch durch Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) doch weitergebaut und danach vom trierer Erzbischof Boemund II von Saarbrücken und dem Städtebund vor ihrer Fertigstellung in einer Schlacht eingenommen und zerstört. - Frankfurt greift mit Ludwig Schenk von Schweinsberg die Dörfer um Lich herum an. - Salentin IV von Isenburg (St) beginnt eine Fehde mit Heinrich und Rorich von Reichenstein. - Die Klosterkirche Arnstein wird fertiggestellt. - Der französische König Karl V muss mit England den Frieden von Brétigny schließen, kauft seinen Vater Johann für 3 Millionen Livres frei und bestätigt der englischen Krone ihre Eroberungen in Frankreich. - Graf  Johann III von Sponheim Starkenburg (St) erhält wegen treuer Dienste von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (44) einen Tournosen aus dem Bacharacher Zoll. - Papst Innocenz VI in Avignon weist den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) an die Pesttoten in Mühlhausen in Thüringen, da sich schon Bürger angesteckt hätten, noch am Todestag oder spätetens am Folgetag zu beerdigen. - Friedrich von Münstereifel ist Münzmeister des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) in der Residenz in Eltville. - Der Hausarzt des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) ist Heinrich von Sinsheim, der Personalien über ein uneheliches Kind verschweigt und sich deshalb vor Papst Innocenz VI verantworten muss. - Der mit Elisabeth von Hessen (St) verheiratete Herzog Ernst von Braunschweig Göttingen (St) erklärt dem Junggrafen von Waldeck den Krieg. - Aus der mainzer Sababurg wird von Heinrich von Hanstein Straßenraub verübt. - Der Kanoniker des frankfurter Bartholomäusstifts Baldemar von Peterwil listet im Bücherkatalog des Inventarbuchs zwei Büchergruppen, die Libri pro choro, die Religiösen Bücher mit 25Titeln und die Libri pro studio, die Wissenschafrtlichen Bücher mit 30 Titeln auf. - Der nürnberger  Kaufmann Ulman Stromer beginnt ein Buch über seine Lebensgeschichte und seine Abenteuer. - Heinrich Beyer von Neisen nimmt seine Burg Oberneisen sowohl von Graf Gerhard VII von Diez (St) als auch von Graf Johann von Nassau (St) zu Lehen. - Kultur: Die züricher Patrizierfamilie Manesse sammelt Lieder, den Codex Manesse. Rüdiger Manesse VII wird züricher Bürgermeister. Sein Sohn Ital Manesse wird die Stammburg verkaufen. - Die Herren von Lichtenstein sterben verarmt mit Wittekind von Lichtenstein aus. - In den goslarer Rammelsberger Gruben bricht Wasser ein und setzt sie unter Wasser. Wasserknechte müssen eingestellt werden um das Bergwerk wieder zugänglich zu machen. - Hartmut von Kronberg heiratet Gräfin Adelheid von Nassau-Beilstein (St). - Die nassauer Burg Ginsburg wird zurückgekauft. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (44) verpfändet bei 10% Zinsen die Städte Oppenheim, und u.a. Nierstein und Schwabsheim gegen den Willen der Stadt Mainz an den mainzer Patrizier Heinrich zum Jungen und erlaubt ihm dort Kawerzen (Geldwechsler) anzusiedeln. - Der mainzer Patrizier Erkenbold zu Straßburg verkauft den straßburger Hof an der Holzgasse an den mainzer Patrizier Stadtschultheißensohn Petermann Elemann. - Heinrich von Waldeck VI unternimmt eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. - Gottfried II von Eppstein (--) und Emicho von Waldeck (--) sind mainzer Domherren. - Wellmich wird zur Stadt erhoben.

1359 Wetter: Regnerisches Jahr mit Überschwemmungen. - Der freiburger Franziskaner-Mönch Berthold Schwarz entdeckt das Schwarzpulver. - Dieburg wird von Ritter Konrad Groschlag von Kronberg durch Mainz ausgebaut. - Adelheid, die Tochter von Siegfried von Wittgenstein (St) heiratet Graf Salentin von Sayn (St), der sich daraufhin von Sayn-Wittgenstein nennt und Siegfrieds Erbe die Grafschaft Wittgenstein antritt. - Das Bündnis mit den Städten Köln, Koblenz und Bonn vermittelt den Bürgern der Stadt Andernach soviel Mut, dass sie die erzbischöflich-kölner Burg, die Brücke und den Zoll in Andernach zerstören. - Die Burg Vilmar von Philipp von Isenburg-Grenzau (St) wird vom wetterauer Landfrieden unter Leitung von Ulrich III von Hanau  (St) auf Befehl Kaiser Karls IV (St) (43) völlig zerstört, ihre Katzen (Eroberungsmaschinen) aber zunächst durch den Alkoholgenuß der frankfurter Verbündeten mit 50 Toten verbrannt. - Graf Heinrich VI von Solms Braunfels (St) verpfändet neben einem Teil von Burg Braunfels 1/3 seines gesamten Besitzes an Nassau-Weilburg. - Dem Ritter Graslag von Kronberg werden seine Burgbauten in Dieburg bestätigt. - Die ungeliebte Gräfin von Sponheim bringt Graf Johann V von Sponheim (St) zur Welt. - In Limburg an der Lahn wird der Walderdorffer Hof erbaut. - Der Herzog von Luxemburg und Brabant schuldet Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) 4.000 kleine Goldgulden für den Einsatz im 100-jährigen Krieg auf Seiten König Johanns von Böhmen gegen die Engländer. - Burg Villmar und sein Besitzer Philipp von Isenburg Grenzau (St) werden vom trierer Erzbischof Boemund von Saarbrücken und den Limburgern belagert. Die Burg Villmar leistet mit Geschützen Widerstand und wird mit von Frankfurt geliehenen Katzen zerstört. - Auf der gegenüberliegenden Lahnseite wird eine Burg errichtet und Richtung Runkel eine zweite, auf der Ulrich von Kronberg Erbburgmann werden soll. Nach 5-wöchiger Belagerung wird die Burg zerstört. - Streitigkeiten in der Bürgerschaft von Fritzlar. - Die Stadt Fritzlar streitet sich mit dem Deutschen Orden. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (43) bezeichnet den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) als seinen lieben Neffen und fordert ihn auf 4 böhmische Söldner aus der Eoberung von Villmar freizugeben. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) hilft den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gegen Würzurg. - Ein Teil der Burg Braunfels im Besitz von Johann von Nassau (St) wird an Ritter Eberhard von Haiger versetzt. - Ein Legat von Papst Innozenz VI in Avignon überprüft Kloster Sponheim und zwingt die Mönche vergeblich wieder gemeinsam zu schlafen. - Bei St Goarshausen am Rhein erbaut Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) die Burg Herzogenstein alias Rheineck, die aus einem Turm, einem Wohnhaus und einer hohen Burgmauer besteht gegenüber Oberwesel in der Fehde gegen den trierer Erzbischof Boemund von Saarbrücken und den Städtebund. - Die Stadt Nassau und Dausenau werden von Johann von Nassau Merenberg (St) gegen den trierer Erzbischof Boemund von Saarbrücken befestigt. - In Merenberg werden nacheinander zwei Bürger aus dem trierer Montabaur erschlagen. - Der tyrannische Herr von Verona Fürst Cangrande della Scala II (St) wird von seinem Bruder Cansignorio della Scala ermordet. - Der Sohn des kaiserlichen Rates Simon Bayer von Boppard und der Elisabeth Walpod von Waldmannshausen Dietrich Bayer von Boppard wird Bischof von Metz. - Das jüdische Bad in Limburg an der Lahn kommt in den Besitz des Klosters Eberbach.- Graf Emich II von Nassau Hadamar (St) zahlt in seinem letzten Willen alle seine der Geistlichkeit entzogenen Gelder zurück. - Theoderich von Prag ist einflussreichster Hofmaler von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (43). - Johann Kämmerer von Worms heiratet Elisabeth von Rodenstein, die Tochter von Konrad von Rodenstein und ...von Frankenstein. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (43) genehmigt die stärkere Beteiligung der frankfurter Zünfte am Rat der Stadt. Die Patrizierfamilien Holzhausen, Frosch, Knoblauch und Wanebach protestieren erfolglos. - Johann von Kamp ist mainzer Domherr.

1358 Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (42) weist dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) eine Schuld von 2.000 Gulden auf den Zoll zu St Goar oder St Goarshausen an und gestattet zugleich seinem Schreiber Heinrich Gauwer, den gleichen Betrag zu erheben, dessen Rechte Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) zunächst durch eine Barzahlung von 1.000 Gulden zur Hälfte ablöst.

Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Städtische Verfassung in Fritzlar. - Die stolzenberger Raugrafenlinie stirbt aus. - Der mainzer Edelknecht Konrad von Nassau baut Hassloch bei Rüsselsheim aus. - Räuber stehlen vor Limburg an der Lahn grasende Pferde und bringen sie in die Burg Merenberg des nassauer Amtmanns Ludwig Waltpoden. Ein Teil der Verfolger wird gefangen genommen. Ein Bürgeraufgebot fordert vor den Toren von Merenberg die Rückgabe. Bei Scheinverhandlungen wird das limburger Bürgeraufgebot des limburger Schöffen und Schultheißen Hartung niedergemetzelt. - Der Herr Ulrich III von Hanau (St) wirkt als Schiedsmann zwischen den frankfurter Zünften und den frankfurter Patrizieren, deren Kampf ihm sehr gelegen kommt. - Graf Dietrich II von Solms Burgsolms (St) verpfändet die Burg Hohensolms an Hessen. - Wellmich wird, obwohl Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) Anteile kauft von Adolf von Nassau Wiesbaden (St) an den trierer Erzbischof Boemund II von Saarbrücken verkauft. - Eine heftige sponheimer Fehde zwischen den Linien Starkenburg und Kreuznach wird mit der Bedingung die beiden Familien wieder durch Heirat zu vereinigen beendet. - Der letzte seiner Familie, Raugraf Wilhelm verpfändet seine Residenz Simmern an den Pfalzgraf Ruprecht den Älteren. -  Johann von Sayn (St) tritt die Lehnshoheit der Burg Virneburg an Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (47) ab. - Philipp von Isenburg Grenzau (St) bekriegt Ulrich III von Hanau  (St). - Im Benediktinerkloster Johannisberg findet Heinrich von Overstolzen und der gaualgesheimer Glöckner Bruder Anselm zufällig eine Kiste mit kostbaren Reliquien. - In Meaux bei Paris brennen aufständische Bauern 60 größere Häuser nieder und ermordeten ihre Bewohner. Die Einwohner öffneten den Bauern die Stadttore und der Bürgermeister verrät die Adligen in der Stadt. Der Graf Gaston III von Foix befreit die in der Burg eingeschlossene Gemahlin des Dauphins, Jeanne de Bourbon und schlägt die Revolte mit einem Ritterheer nieder. Der Bürgermeister wird gehängt und die Stadt Meaux zwei Wochen niedergebrannt. Graf Johann von Rieneck streitet mit Ulrich III von Hanau  (St) um die Burgen Rieneck und Partenstein. - Der in Frankfurt geborene Herzog Wilhelm I von Witttelsbach Bayern Graf von Holland und Seeland (St) (28) wird aufgrund einer Geisteskrankheit regierungsunfähig und in Quesnoy festgehalten. - Graf Gerlach von Hohenlohe heiratet die älteste Tochter Margarethe des verstorbenen Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St). - Die Brüder Johann (Hanemann I.) und Simon Wecker (III.) von Zweibrücken-Bitsch öffnen Pfalzgraf Ruprecht I von der Pfalz (St) (47) alle ihre Festen auf Lebenszeit, darunter auch ihre Hälfte von Landeck. - Otto von Ochsenstein VI öffnet Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach I von der Pfalz (St) (47) seine Hälfte an Landeck und Burg Meistersel auf Lebenszeit und Vorkaufsrecht für dessen Schutz. - Burg Steinheim ist eppsteiner Herrschaftsitz. - Ulrich von Kronberg ist Burgmann auf Burg Hanau. - Heinrich Gayling von Hauenstein und Babenhausen ist Hofmarschall des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St). - Venedig und Regensburg erhalten ein Uhr. - Konrad Brömser von Rüdesheim II, Johann de Castelleto, Heinrich Beyer von Boppard II und Johann von Wartenberg genannt Kolb sind mainzer Domherren.

1357 bis auf Widerruf zusätzlich um einen Tournosen zu erhöhen gestattet. Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) lehnt den Vorschlag der Reifenberger Limburg an der Lahn zu überfallen ab, weil diese seine Freunde seien. Er zieht daraufhin mit 300 Behelmten ab.

Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) stirbt. Sein Sohn Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) wird Graf.

Guido von Canliaco beschreibt die Chirurgie abgesehen der Benutzung der Messer und Glüheisen mit ihren fünf Vorgehensweisen: Behandlung durch Umschläge, durch Wein, durch Salben, durch Zaubertränke in Öl und Wolle und rhetorisch durch Quacksalber und weise Frauen. - Mit dem Tod von Graf Siegfried II von Wittgenstein stirbt das Geschlecht im Mannesstamm aus. - Die Stubengesellschaft Zur Alten Limpurg wird in Frankfurt als Trinkstubengesellschaft Zum Römer gegründet. - In Zürich wird die Zaddeltracht verboten. - Die Ritter von Hatzfeld erobern die Warburg in Westfalen und erzwingen ein Lösegeld von 4.000 Mark Silber. - Heimlicher Angriff der Reifenberger auf die Stadt Limburg an der Lahn, den der limburger Schöffe und Schultheiß Hartung vereitelt. - Ruprecht I von Wittelsbach von der Pfalz (St) (46) erwirbt Kaiserslautern und von Bolanden aus bis zu seinem Tod 13 90 fast die gesamte Grafschaft Zweibrücken. - Der regierende Graf Johannes von Solms Lich (St) stirbt. - Adelheid von Nassau (St) beendet eine Fehde mit Heiderich von Haiger, der ihren minderjährigen Sohn Johann von Nassau (St) schlug. - Der Stadtrat von Limburg engagiert erfolgreich den Räuber und Mörder Ritter Friedrich von Hattstein als Hauptmann der Stadt Limburg und entlohnt ihn mit 37 Goldgulden jährlich besonders gut um dessen ständige Überfälle zu verhindern. - Der portugiesische Mitregent Peter von Burgund besteigt nach dem Tod seines Vaters den portugiesischen Thron, verbündet sich mit Kastilien um die Auslieferung der Mörder seiner Geliebten zu erreichen, lässt diese grausam foltern, ihnen bei lebendigen Leibe die Herzen herausreißen, isst sie auf, lässt seine geliebte Inês de Castro exhumieren, in einer feierlichen Zeremonie zur Königin krönen, befiehlt dem anwesenden Hofstaat der toten Königin die verweste Hand zu küssen und wird danach der Grausame genannt. - Nach dem Tod der sponheimer Gräfin Mechthild von der Pfalz (St) bleibt Sponheim-Starkenburg ein treuer Vasall der Kurpfalz. - Philipp von Falkenstein (St) versäumt das Burgmannenamt in Aschaffenburg, weshalb Ulrich von Kronberg vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) zum aschaffenburger Erbburgmann wird. - Graf Wilhelm von Wied (St) befestigt Engers mit Mauern und erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (41) Stadtrechte für Almersbach. Altenkirchen am anderen Flußufer der Wied erhält ebenfalls Stadtrechte. - Der in Frankfurt geborene Herzog Wilhelm I von Bayern Graf von Holland und Seeland (St) (28) wird aufgrund einer Geisteskrankheit regierungsunfähig. - Nach dem Dreikönigsfest versuchen walsdorfer Raubritter Camberg auszurauben. Im Gebück der noch nicht fertiggestellten Stadtmauer nisten Elstern Atzeln, die den Überfall durch ihren Lärm vereiteln (inoffizieller Wappenvogel). - Die Pfründe des würzburger Domherrn Guilaberti sollen durch seine Bevollmächtigten in Besitz genommen werden. Der würzburger Bischof Albrecht von Hohenlohe II, Dompropst, Domdekan und die Inhaber der Pfründe ertränken sie im Main und erscheinen nicht zu ihrem Prozess. Der zur Untersuchung nach Würzburg entsandt Bischof von Rouen wird misshandelt. - Ulrich III von Hanau  (St) kauft einen Großteil von Hüttengesäß und Kälberau. Der fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken erhält für das Fürstentum von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (44) den Titel Erzkanzler der Kaiserin, das mit dem Recht verbunden ist immer zur Linken des Kaisers Platz zu nehmen und die Krone der Kaiserin zu halten, sie ihr aufzusetzen und wieder abzunehmen. - Der fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken soll angeblich den Mordanschlag mit Gift auf den designierten magdeburger Erzbischof Otto von Hessen, der Junker (St) (16) beauftragt haben. - Graf Heinrich von Virneburg schenkt dem Kloster Bärbach Grundstücke bei Wasenbach. - Die mit Wilhelm von Isenburg-Braunsberg (St) verheiratete Johanna von Jülich stirbt nach 5 jähriger Ehe. - Burg Schönburg hat eine Schildmauer mit Rundbogenfries. - Kuno von Falkenstein hat seinen Versuch mainzer Dompropst zu werden aufgegeben. - ulrich von Rechberg, Friedrich von Nassau, Johann von Eberstein und Nikolaus II vom Stein Oberstein sind mainzer Domherren. - Nach einer undatierten Erbteilung im Haus von Allendorf bei Katzenelnbogen besitzt aus der älteren Linie xxx von Allendorf weiter sein Burglehen in Katzenelnbogen, den Hof Allendorf, das Dorf Gutenacker und einen Anteil an Lierschied oberhalb von St Goarshausen. Diese ältere Linie hat ihren Sitz in Nierstein am Rhein bei Oppenheim.

1356 Burghard von Wolfskehl sichert Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) den Verkauf seiner Lehen im Ried und des Landgerichtes zum Hohlen Galgen zu. Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (40) weist einen Ulrich von Hanau, Schwiegervater von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St), als Landvogt der Wetterau verschriebenen Tournosen vom oppenheimer Zoll auf den stgoarer Zoll, jedoch ohne Beeinträchtigung der Zollgefälle von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St).

Wetter: In Limburg verliert der wohlhabende Tuchproduzent Werner Sänger bei einer Pestwelle Frau und Sohn. Er ist Besitzer ua des Kalten Bades später Nassauer Hof. 3 Monate lang gibr es kleinere und größere lokale Erdbeben. Erdbeben von Basel mit ca 300 Toten und der Legende des Grafen Walram von Thierstein, dessen Burg Homburg zerstört wird. In Frankfurt bricht die Pest aus, ebeneso in Hessen und Westfalen. - Der mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein (St) befestigt sein Schloss Hassloch und überfällt von dort Kaufleute aus Mainz, Worms und Speyer. - Die falkensteiner Wasserburg Haßloch bei Rüsselsheim wird vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) belagert und erobert. - Reichstag von Nürnberg. - Goldene Bulle: Das Reichsgesetz über die Königswahl und die Kurfürstenrechte legt fest, daß das weibliche Oberhaupt nicht mehr Mitkaiserin sein soll, sondern ihrem Mann nachgestellt, deshalb werden Frauen keine Königinnen mehr, schaffen es aber immer öfter Landesherrinnen zu werden. Die Kurfürstenwürde fällt an die Pfalz. Bayern geht leer aus. - Genossenschaftliche Organisation der Reichsritterschaften wird verboten. Bündnisse von Städten werden verboten. Pfahlbürger werden verboten. - In Bacharach erhalten zwölf Bürger und zwölf Adelige aus der Gebietseinheit Vierthäler vom pfälzer Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) und Ruprecht II von Wittelsbach (St) (--) das Recht jedes Jahr für die Verwaltungsgeschäfte einen neuen Rat zu bilden, wobei die bürgerlichen Ratsmitglieder als Ratsbürgermeister bezeichnet werden und jeder Vierthälerort einen Gemeindevorstand aus einem Ratsbürgermeister und einem von den Bürgern gewählten Bürgermeister abordnet. Es werden damit ausdrücklich keine Stadtrechte verliehen. - Das Kurfürstentum Sachsen entsteht um Wittenberg. - Herzog Wenzel von Luxemburg wird ebenfalls Herzog von Brabant und Limburg. - Schneidergesellen kämpfen gegen die autoritären Zunftmeister um eine bessere berufliche Zukunft in den Städten durch ein Gesellenbündnis aus zwanzig Städten. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) erhebt in Eltville Anklage gegen den mainzer Dompropst und Unterstützer von Heinrich III von Virneburg Kuno von Falkenstein (36) mit dem Einbau einer geheimen Tür im Schlafgemach in der Burg Klopp einen Mordanschlag auf ihn geplant zu haben. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) besetzt durch eine List Burg Ehrenfels und erobert Burg Haseloch vom mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein (St) (36). - Eine neue Festungsanlage oberhalb der Burg Langenau an der Lahn wird vom trierer Erzbischof Boemund II von Saarbrücken zerstört. - Die Pest in Speyer wird als Strafe für die Sündigen interpretiert und mit einer stengen Kleiderordnung beantwortet, die Frankfurter kümmert das nicht. Das reiche Rothenburg ob der Tauber wird durch ein Erbeben zerstört und umgehend in alter Form wieder aufgebaut. - In der nürnberger Frauenkirche wird der Einbau einer Uhr beschlossen. - Im Streit um den Zoll bei Enkirch bekämpft der trierer Erzbischof Boemund II von Saarbrücken Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) und dessen Schwager Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) zerstört die Starkenburg und Kirchberg. - In der Auseinandersetzung mit Wetzlar wird Graf Johann von Nassau (St) vor Hohensolms von Hessen geschlagen. Beim zweiten Angriff erobert Graf Johann von Nassau (St) Burg Braunfels von Graf Dietrich von Solms (St) und vertreibt ihn von Burg Hohensolms bis in die Herrschaft Billstein in Westfalen. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) wird mit seiner Verlobten Margarethe von der Mark bis zu seiner Eheschließung 13 61 gemeinsam erzogen. - Der mainzer Domherr Johann von Heppenheft verdingt sich auf der Burg Ehrenfels für Graf Gerlach von Nassau (St), der Anspruch auf den Stuhl des mainzer Erzbischofs erhebt und ist Untervitztum im Rheingau. - Die von Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) erbaute Grevenburg über Trarbach wird erwähnt. - Johann von Wachenheim leiht Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) 500 Goldgulden zum Ausbau von Burg Neidenfels.  Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) versetzt seinem Neffen das Amt Remeringen und Püttlingen in Lothringen. - Sponheimer Rückzug aus dem Raum Ladenburg. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) belehnt seinen Bruder Graf Adolf von Nassau (St) mit dessen in Bau befindlicher Burg Adolfseck. - Der französische König Johann II verfolgt in der Schlacht bei Maupertuis, bei der ein reines französische Ritterheer gegen 7.500 Engländer kämpft, den englischen Königssohn Edward of Woodstock, der Schwarze Prinz genannt, und gerät dann mit seinem Sohn, Philipp der Kühnen von Burgund (14) in eine fünfjährige englische Gefangenschaft. Graf Kraft von Nassau (St) stirbt in der Schlacht bei Maupertuis auf französischer Seite. - Heinrich von Elkerhausen ist erzbischöflich mainzer Landvogt auf dem Eichsfeld. - Heinrich von Sponheim (St) ist Propst in Münster am Stein. - Graf Adolf von Nassau (St) bereut den Verkauf des Dorfes Wellmich an den trierer Erzbischof Boemund II von Saarbrücken, denn über dem Dorf erbaut der Erzbischof die Burg Maus. Die trierer Burg Sterrenberg verliert ihre Bedeutung. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St)  (40) bittet die Mystikerin und nürnberger Patriziertochter Christine Ebner (79) um ihren Segen. - Graf Wenzel von Luxemburg (St) wird Herzog von Limburg und Brabant und residiert in Brüssel mit französischer Hofkultur. - Heinrich von Isenburg (St) kauft einen Großteil von Hüttengesäß und Kälberau. - Der fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken verliert seine Fehde gegen Landgraf Heinrich II von Hessen (St) und seinen Sohn Landgraf Otto von Hessen, der Schütz (St). - Graf Gerhard von Diez (St) muß für ein Bündnis mit dem trierer Koadjutor Kuno von Falkenstein (St) (36) ein Viertel der Grafschaft Diez hergeben. - Der marburger Schöffe Siegfried von Marburg, der Reiche stirbt. Sein Sohn der frankfurter Patrizier Siegfried von Marburg zum Paradies lebt in Frankfurt. - Der wittelsbacher Zollort Bacharach erhält Stadtrechte. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (44) verpfändet zur Hälfte die Städte Oppenheim, Odernheim, Ingelheim, Nierstein und Schwabsheim an die Stadt Mainz. - Weistum über die Rechte der Mainzer Hausgenossen, Verwalter der mainzer Münze, bestehend aus den Familien Dulin (3Familienmitglieder), Salman (4Fmg), Reise, Zur Eiche (5Fmg), Schenk, Feyt, Guldenschaff, Elemann, Gensfleisch (5Fmg), Fürstenberg, Zum Jungen (2Fmg), Afterding, Wilbrechts, Spessart alias Humbrecht (4Fmg), Geldhaus, Weidenhof (6Fmg), Zum Jungen, Berwolf, Waldertheim (2Fmg), Rebstock (2Fmg), Zum Geldhaus, Schlüssel (3Fmg), Hilbork, Schwalbach, Richter Konrad (2Fmg), Silberberg, Düsburg, Schwalbach . - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) hält sich in seiner mainzer Residenz, dem Haus Zum Tiergarten auf . - Reinhard von Hanau ist mainzer Domkustos. -Raimund de Canilhac, Otto von Schönburg und Johann Heppe von Glimmental bei Martinstal sind mainzer Domherren. - Wellmich erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (44) das Recht eine Befestigung zu bauen.

1355 Bündnis von Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) mit dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gegen Graf Walram von Sponheim (St), verheiratet mit Elisabeth von Katzenelnbogen (St). Streitigkeiten von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) mit Graf Heinrich von Sponheim (St) wegen Burg Lichtenberg.
Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) weist ein Lindenfelser Burglehen Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) ein.
Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) löst Bensheim von Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) ein.
Die Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Johann II von Katzenelnbogen (St) sind auf dem Nürnberger Reichstag unter Kaiser Karl IV von Luxemburg (39) anläßlich der Verkündigung der Goldenen Bulle. Rüsselsheim wird von den katzenelnbogener Grafen gekauft.

Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) heiratet Else von Hanau, Schwester von Ulrich von Hanau, und erhält dafür dessen Anteil an Tannenberg.

Graf Johann von Nassau (St) ernennt Weilburg zu seiner Residenz und baut dort die erste steinerne Brücke über die Lahn. - Wetzlar hat eine herausragende Stellung im Wollenweberhandwerk auf der frankfurter Messe und mietet sich dort mit 42 Gewandleuten für 9 Jahre ein. - Das Erbe von Graf Gerlach von Nassau (St) wird unter seinen Söhnen Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St), und Graf Johann von Nassau Weilburg (St) aufgeteilt. - Gerlach II von Isenburg Limburg (St) stirbt als berühmter Dichter in lateinischer und deutscher Sprache. Gerlach II von Isenburg Limburg (St) wird Gerlach III von Isenburg Limburg (St) folgen. - Matteo II Visconti (St) wird von seinen Brüdern Bernabo Visconti (St) und Galeazzo II Visconti wegen seiner Sittenlosigkeit ermordet und seine Herrschaft unter ihnen aufgeteilt. - Aufstand der Zünfte in Frankfurt. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (39) stoppt den Ausbau der Burg Haßloch durch den mainzer Domherr Kuno von Falkenstein (St). - Johann von Nassau (St), Herr von Merenberg erstreitet in einer Fehde mit Graf Gerhard von Diez (St) die Hälfte der Burg Kirburg. - Die Tochter von Graf Reinhard von Westerburg I (St) mit Graf Gerhard von Diez (St) verheiratet wird als aussergewöhnliche Schönheit beschrieben. - Graf Ruprecht VI von Nassau (St) beansprucht die Vormundschaft über den geisteskranken Neffen Emicho III von Nassau Hadamar (St) , der ottonische Gebiete besitzt und streitet mit Johann von Nassau Dillenburg (St) darum. Er lässt sich von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) bei seinen Forderungen unterstützen. - Schifferzunft in Frankfurt für wenige Jahre. - Philipp VI von Falkenstein (St) erhält einen Dispens für seine innerfamiliäre Ehe mit Agnes von Falkenstein (St). - Johann von Heppenheft ist Domherr in Mainz. - Der kurtierer Erzfeind Graf Gerhard von Schönecken fällt beim direkten Kampf gegen Graf Johann von Luxemburg (St) beim Angriff gemeinsam mit den Wildgrafen von Daun (St) und Graf xxx von Blankenheim (--) auf die vom trierer Erzbischof Theoderich von Wied (St) 12 39 erbaute trierer Kyllburg. - Während einer Abwesenheit seines Sohnes Peters I von Portugal, der von seinem Vater bereits zu zwei Heiraten gezwungen wurde, lässt der portugiesische König Alfons IV von Burgund die heimliche dritte Ehefrau seines Sohnes und Tochter aus einer verfeindeten Adelsfamilie Inês de Castro wegen Hochverrats verurteilen und enthaupten, was zu einem Bürgerkrieg führt. - In Limburg an der Lahn wird das Steinerne Haus gebaut. - Werner von Falkenstein (St) wird auf Burg Falkenstein geboren. - Sponheimer Auseinandersetzung mit dem Pfalzgraf xxx von Wittelsbach um Ladenburg. - Burg Hohenfels in der Pfalz wird sponheim-starkenburger Lehen der Kurpfalz. - Die Herrschaft Nassau-Sonnenberg wird neu gegründet. - Das Bechtheimer Gebück, ein 4 Meter tiefer Begrenzungswall wird von Graf Adolf von Nassau I Wiesbaden Idstein (St) zum Schutz vor seinem Bruder Graf Johann von Nassau Weilburg (St) erbaut. - Burg Wallrabenstein wird von Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) zum Schutz vor seinem Bruder Graf Johann von Nassau Weilburg (St) erbaut. - Pfalzgraf Ruprecht I von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45), der Rote, erbaut die Sauerburg als eine von zwei rechtsrheinischen Burgen gegen die Herren von Waldeck und bietet sie auch dem mainzer Erzbischof als Offenhaus an. - Graf Johann von Nassau Weilburg (St), Graf Adolf von Nassau Wiesbaden-Idstein (St) und Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) (--) werden Erbburgmänner auf Burg Sauerburg. - Die Fehde zwischen Graf Gerhard VII von Diez (St) und Johann von Nassau Merenberg (St) wird mit einer gemeinsamen Verwaltung beendet und Burg Kirberg als Sühnemaßnahme gemeinsam erbaut. - Die von Graf Gerlach von Nassau I (St) erbaute Burg Grebenhausen sichert die Nordgrenze Nassaus. - Die Herren von Burg Hohlenfels Hildeger von Langenau (--) und Daniel von Langenau (--) verbünden sich mit dem kölner Erzbischof Kurfürst Engelbert III von der Mark (St) gegen den mit Margarethe von Katzenelnbogen (St) verheirateten Philipp von Isenburg Grenzau (St) und Graf Ruprecht VII von Nassau (St) (--). - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (39) lässt eine angebliche Reliquie des Heiligen Vitus (St Veit) des Märtyrerknaben aus Parma nach Prag bringen und dort anläßlich der Tanzepidemien den Veitsdom ihm zu Ehren weihen. - Heinrich von Grensbach wird mainzer Domkustos. - Rorich von Sterrenberg ist mainzer Domherr. - In Nassau beginnen die beiden walramischnassauer Grafenlinien, Graf xxx von Nassau Idstein und Graf Johann von Nassau Weilburg (St) (--), ihre Besitzungen in Miehlen mit je einen Amtsmann zu verwalten. In Miehlen wird dafür dementsprechend auch je ein Schultheiß bestimmt.

1354 Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) ist an der durch König Karl IV von Luxemburg  (St) (38) vermittelten Aussöhnung zwischen Kuno von Falkenstein (St) als dessen Beauftragter und dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) beteiligt.
Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) setzt sich mit Elisabeth, Gemahlin von Schenk Eberhard VIII von Erbach (St), Tochter von Graf Eberhard III von Katzenelnbogen über das Erbe von Elisabeths von Katzenelnbogen (St) Bruder Eberhard IV von Katzenelnbogen (St) an der Grafschaft Katzenelnbogen auseinander, das er behauptet.
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) nimmt mit einem mainzer Truppenkontingent an der Belagerung Würzburgs durch den würzburger Bischof (Baron?) Albrecht von Hohenlohe teil.

Graf Eberhard IV von Katzenelnbogen (St) (J) stirbt ohne männlichen Erben (somit ist der Stamm von Graf Berthold III von Katzenelnbogen (St) aus der jüngeren Linie ausgestorben)

Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (38) erhebt seinen Halbbruder Graf Wenzel von Luxemburg (St) (17) zum Herzog von Luxemburg. - Der Vetter des Landgrafen von Hessen, der Herr von Itter wird von seinem Sohn erschlagen um an das Erbe seines Vaters zu kommen, woraufhin der Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (52), der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) und Graf Otto von Waldeck das Schloß und Land Itter erobern und unter sich aufteilt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (69) stirbt und wird in einem monumentalen Grabmal aus schwarzem Marmor im Westchor des Trierer Dom beigesetzt. - Ulrich III von Hanau (St) zwingt Schelm Sibold von Bergen seine Burg Schelmenburg als hanauer Lehen anstatt eppsteiner Lehen anzunehmen. - In München praktiziert eine Augenärztin. - Heinrich von Katzenelnbogen (St) (--) ist bis 13 71 Burgmann auf Burg Ehrenfels bei Bingen. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (38) vergibt Gerhard von Schönecken und Arnold von Blankenheim ihre Missetaten. - Burg Stein wird von Sponheim als Pfand erworben um die Stadt Ladenburg zu kontrollieren. - Hermann Donner von Lohrheim ist Abt im mainzer Kloster St Alban. - Der frankfurter Rat erläßt eine unwirksame Bestimmung, die den Handel in Kirchen unterbinden soll. - Der würzburger Bischof Albrecht von Hohenlohe erwirbt die Burggrafschaft Würzburg von den Grafen von Henneberg. - Im Rheingau wird der Marschall des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) Johann III von Waldeck rheingauer Vitztum. - In Frankfurt verkaufen die Briefdrager Claus Buch und Berthold Spielkarten. - Kuno von Dernbach heiratet Grete von Solms (St) (--). - Arnold von Freienstein (--) verkauft seinen Teil am Dorf Gammelsbach an die Schenken von Erbach. - In Avignon kaufen hamburger Diplomaten ausdrücklich Muskateller-Wein. - Simon von Heppenheft Rheinberg (--) erhält als Rechtsvormund seiner Frau Elsa Marschall von Waldeck (von Burg Waldeck unterhalb Burg Sauerburg) in einem Erbvergleich 500 Pf. Heller. Ihre Tochter Liebmud ist mit Dietrich von Liebenstein auf Burg Liebenstein verheiratet und ihre zwei Söhne, Johann Grans von Heppenheft-Rheinberg und Simon Grans von Heppenheft-Rheinberg sind Gemeiner auf Burg Rheinberg. - Gerhard von Vivario, wilhelm Flach von Schwarzenberg und Albert Hofwart von Kirchheim sind mainzer Domherren.

1353 Die katzenelnbogener Burg Geroldstein wird vergeblich vom trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg (St) belagert.

Die Burg Hohlenfels aus neu-weilnauer Herrschaft wird von Daniel von Langenau (--) für Graf Johann von Nassau  Merenberg (St) gebaut und von Graf Gerhard VII von Diez (St) bekämpft, da der Burgbau gegen seine landesherrliche Befestigungshoheit verstößt. Burg Hohlenfels soll die Verbindungsstraße von Katzenelnbogen nach Hahnstätten (20 23 Wanderweg im Wald hinter der Burg vom damals noch nicht existierenden Steinbruch nördlich des Hohlenfelsbachs nach Hahnstätten. Ein Weg entlang der B274 existiert erst im 19 Jhd) überwachen. Der Bau wird erst nach Baubeginn von König Karl IV von Luxemburg  (37) legalisiert, aber ein Dorf unterhalb wird verboten. - König Karl IV von Luxemburg (37) setzt juristisch fest, dass adelige Abkömmliche von Freien, die Lehen und Dienstmannsgüter annehmen, ihren Adelsstand nicht verlieren.(1113). - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (51) unterstützt den neuen mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gegen den mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg. Nach dem Tod des mainzer Erzbischofs Heinrich III von Virneburg muss Kurmainz seine hessischen Besitzungen von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) als Lehen nehmen. - Kuno von Falkenstein (St) verheimlicht dem König den Tod von Heinrich III von Virneburg und erreicht dadurch für 40.000 geschuldete Gulden aus 8 Jahren Dienst vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) die Burg Klopp, Bingen, Burg Ehrenfels, den Zoll, Reichenstein, Fürsteneck, Heimburg und die rechtsrheinischen Dörfer Assmansshausen und Lorch zum Pfand. - Graf Philipp von Solms Königsberg (St) verkauft Burg und Amt Königsberg an Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (51). - Heinrich von Isenburg Büdingen (St) gibt seiner Stadt den großen Freiheitsbrief. - Simon von Heppenheft alias Simon von Kaub ist Schultheiß in Gau-Algesheim und mit Elsa Marschall von Waldeck verheiratet. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz der Rote (St) (43) wird nach dem Tod seines Bruders Kurfürst Rudolf II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (St) alleiniger Herrscher der Pfalz. - Graf Gerhard VII von Diez (St) verliert das Amt Erbtruchsess in Mainz und die Vogtei in Bingen. - Auf ihrem Marsch nach Luxemburg, noch in der Nähe Triers, überfällt Gerhard von Schönecken böhmische Söldner von König Karl IV von Luxemburg  (St) (37) und  führte sie als Gefangene auf seine Landfeste. - Wolfram von Nellenburg ist Herr des Deutschen Hauses in Alemannien. - Grünberg weiht seine erste Schule ein. - Das Dorf Ketternschwalbach wird vom mainzer Dompropst Kuno von Falkenstein (St) im Kampf gegen den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gebrandschatzt. - In Diez zieht Graf Johann von Nassau Weilburg Merenberg (St) mit seinem Heer vor die Stadt Diez und fordert die Nauheimer Zent. Er beginnt eine 2 jährige Fehde. - Konrad Musenbudel ist katzenelnbogener Verwalter des Templerhofs in Mainz. - Burg Ehrenfels wird mit einer neuen Kapelle und einem großen Palas ausgebaut. - Der frankfurter Patrizier Wicker Frosch stiftet das frankfurter Kloster zu Ehren Katharinas und Barbaras, der heutigen Katharinenkirche. - Der hildesheimer Kanoniker Konrad von Hanau (St) wird exkommuniziert und wird Mönch in Fulda und führt dort die Opposition gegen den amtierenden fuldaer Fürstabt Heinrich von Kranlucken aus der Rhön. - Graf Johann von Nassau  Weilburg (St) heiratet Johanna von Saarbrücken, die Erbtochter von Graf Johann von Saarbrücken. - Die Herren von Walderdorf müssen alle ihre Besitzungen von Nassau zu Lehen nehmen. - Zum Schutz der Mauer des Ortes Büdingen wird die Büdinger Schützengesellschaft gegründet. - Der mit Kunigunde von Isenburg (St) verheiratete Richard von Eltz (St), seine Mutter ist Lisa von Helfenstein, stirbt und vererbt sein von den Luxemburgern ererbtes rübenacher Vogteiamt weiter. - Der mainzer Patrizier Heinrich zum Jungen ist erzbischöflich-mainzer Schultheiß in Oppenheim und wird zum Reichsschultheiß in Oppenheim ernannt. - Im fertiggestellten Decamerone von Boccaccio werden Parmesan-Käse, Maccaroni und Ravioli erwähnt. - Die Patriziertochter Clara Frosch wird Äbtissin von Kloster Patershausen. - Dietrich Beyer von Boppard ist mainzer Domkantor und mainzer Domherr. - In Kaub bestätigt Pfalzgraf Ruprecht I von Wittelsbach von der Pfalz (St) (43), der Rote, seinem, dem kauber Burggraf Kuno von Reifenberg die Verpfändung eines Drittels des Schieferzehnten für 400  Heller. - In Lohrheim wird der Hof von Markolf von Lohrheim (--) an Emmerich Rodel von Reifenberg (--) verkauft.

1352 Abteilung und Abfindung von Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) durch seinen Bruder Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St). Der Gesamtbesitz der Burg Reichenberg wird geteilt, der vordere Teil mit den beiden Wohntürmen fällt Graf Eberhard von Katzenelnbogen zu. Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) baut vor der Schildmauer seinen Teil der Burg Reichenberg zu einer Festung aus. Die Residenzpläne werden später nicht mehr ausgeführt.

Rekordniedrigwasser am Rhein. - Arnstadt erhält eine Fleischerinnung - Wilhelm von Isenburg-Braunsberg (St) heiratet Johanna von Jülich. - Das straßburger Münster erhält seine kunstvoll bemalte Uhr. - Der minderjährige luxemburger Herzog Wenzel von Luxemburg I (St) (15) heiratet die Witwe Johanna von Brabant (30) und beendet die seit 12 88 bestehende Rivalität der beiden Häuser. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (67) belagert die Stadt Hachenburg, da Reinhard von Westerburg (St), der sich im Auftrag des Grafen von Sayn in der Stadt aufhält, ihm Geld schuldet. Die Stadtmauer hält und der Angriff bleibt erfolglos. - Mit Winrich von Kniprode beginnt die Blütezeit des Deutschen Ordens. - Friedrich von Hohenlohe I wird Fürstbischof von Bamberg. - Höchst erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (36) die Stadtrechte, wird vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) in Besitz genommen und dieser führt einen Flußzoll ein. - Die Bäcker von Mainz, Worms, Speyer, Oppenheim, Frankfurt, Bingen, Bacharach und Boppard verabreden entlassene und verheiratete Gesellen nicht zu beschäftigen. - Die Mitglieder des von König Johann des Guten von Frankreich gestifteten Sternordens begehen praktisch Selbstmord, da ihr Ehrenkodex selbst nach verlorenem Kampf Flucht verbietet - Graf Johann von Solms (St) stirbt. - Stadtrechte für Hofheim auf Bitte von Philipp von Falkenstein (St). - Der stadtadelige Ritter Hilger Quattermart von der Stessen ist 10 Jahre alt, als sein Vater wegen der Ermordung zweier kölner Kanoniker verbannt wird und lernt Lesen und Schreiben und Handel treiben. - Konrad von Elkerhausen und Heinrich von Elkerhausen verlieren ihre Stammburg und beginnen als diezer Lehen von Graf Gerhard VII von Diez (St) auf dem Schartenberg den Bau der Burg Neu-Elkerhausen. - Der Heerführer des trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg (St), Hartard von Schönecken fällt im Kampf für Balduin bei Montclair. - Der trierer Kurfürst Balduin von Luxemburg (St) (67) lässt die Burg Ließem des Gerhard von Schönecken niederberennen. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) und spätere König wird in Amberg geboren. - König Karl IV von Luxemburg  (St) (37) verhängt für einen Überfall auf die trierer Vasallen-Burg Hunolstein die Acht über Graf Johann III von Sponheim (St), der Fall aber durch die verwandschaftlichen Verhältnisse an das Hofgericht in Heidelberg abgegeben und nicht weiter verhandelt. - Die nassauische Grafenwitwe Adelheid von Vianden läßt die nassauische Landesburg Tringenstein auf Gebiet der Herren von Bicken erbauen, die von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (50) als lehnsfrei akzeptiert wird. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) zerstört im Kampf um den Westerwald Burg Hohenseelbach. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) nimmt mit Zustimmung von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (36) mit Pfalzgraf Ruprecht d. Älteren (St) (--) und Markgraf Wilhelm von Jülich Burg Elkerhausen wegen Störung des Landfriedens durch das Aufstellen eines Galgens vor der stark befestigten und von neun Rittern besetzten Burg ein. Sie wird zerstört und trotz Verbot als Alt-Elkerhausen wieder aufgebaut. Die Burgbesatzung bleibt am Leben. - Der frankfurter Arzt Freydank von Heringen vermacht seine zweibändiges Medizinbuch Canon medicinae dem Bartholomäusstift. - In das Straßburger Münster wird die Dreikönigsuhr eingebaut. Der Papst in Avignon Clemens VI stirbt und läßt sich in einem pompäsen mit 40 Marmorsäulen verzierten Grabmal beerdigen. Seine geistlichen und weltlichen Nepoten sollten wie seine Frauen, Kinder und Enkelkinder das Recht besitzen im päpstlichen Grabmal beigesetzt zu werden. - Ritter Heymo von Laurenburg schenkt den Nonnen von Kloster Brunnenburg Geld. - Reinhard von Hanau und Heinrich von Solms sind mainzer Domherren.

1351 Graf Otto II von Nassau Dillenburg (St) wird in seiner Fehde gegen die Brüder Gottfried und Wildreich von Walderdorf im Kampf an der Seite von Johann von Nassau Hadamar (St) und Emich II von Nassau Hadamar (St) erschlagen und seine Frau Adelheid von Vianden (St) führt die Regierung für ihre minderjährigen Söhne Johann von Nassau Dillenburg (St) (09), Heinrich von Nassau (St) (--) und Otto von Nassau (St) (--) bis 13 62. - Gerlach II von Isenburg Limburg (St) beteiligt sich an der Fehde der Nassauer gegen Hatzfeld. - Die limburger Bürger sind dem trierer Erzbischof Baduin von Luxemburg (St) (66) zur Heerfolge verpflichtet. - Philipp von Falkenstein der Ältere (St) verbündet sich mit Frankfurt wegen der Pfahlbürger. - Die Burg Montclair wird vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (66) eingenommen und geschleift. - Die bolandener Burg Hohenfels wird von Graf Walram von Sponheim (St), Heinrich von Veldenz und den Städten Speyer und Worms belagert, zerstört und nicht wieder aufgebaut. - Gräfin Irmgard von Nassau (St) erstreitet Stadtrechte für Sonnenberg und die beiden Herrschaften Kloppenheim und Auringen für Kraft von Nassau und Ruprecht von Nassau (St) aus 2. Ehe. - Die Herren von Hatzfeld besiegen Graf Johann von Nassau Hadamar (St). - Burg Bütgenbach wird als Grenzfeste des Reichs bezeichnet. - Der Graf von Wied Wilhelm von Isenburg-Braunsberg (St) wird von Agnes von Virneburg (St) geschieden. - Gilbrecht II von Schönborn (--) ist mit Else von Westert verheiratet. - Graf Johann von Solms (St) wird in der Schlacht vor Fritzlar gefangen genommen. Graf Johann von Solms (St) und sein Sohn Graf Dietrich von Solms (St) schließen mit der Reichsstadt Wetzlar einen Vergleich und werden gezwungen als Bürger der Reichsstadt Wetzlar wie die Brüder Heinrich von Solms (St) (langjährige Gefangenschaft in Wetzlar) und Otto von Solms (St) den Bürgereid zu leisten. Graf Dietrich von Solms (St) schwört Urfehde und öffnet der Reichsstadt Wetzlar die Burgen Braunfels und Hohensolms. - Reinhard von Sponheim (St) hat seinen Versuch mainzer Dompropst zu werden aufgegeben. - Der neue Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (--) erbt von seinem Vater die Zehnten und Weingärten in Nassau, Laurenburg und Obernhof.

1350 König Karl IV von Luxemburg  (St) (34) weist Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St)  3.000 Gulden auf den St Goarer Zoll an jedoch ohne Beeinträchtigung der Zollgefälle von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St). Der prümer Fürstabt Diether II von Katzenelnbogen (Ä) (St) stirbt. Kuno von Falkenstein (St) erhöht die Pfandsumme von Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) auf Bensheim um weitere 3.000 Pfund. Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) erwirbt Burg und Stadt Katzenelnbogen von Graf Adolf von Nassau (St) ganz zurück.

Wetter: Dauerregen und aussergewöhnliche Kälte im Südwesten Englands von August bis Weihnachten. - Till Eulenspiegel stirbt. - Erster eisener Ofen. - In St Goar wird eine zweite Zollgebühr eingeführt, die an Graf Reinhard von Westerburg (St) (--) abgeführt werden muss und die ihm König xxx gewährt. - Weilburg hat 6.000 Einwohner. - Maximale Ausdehnung des Grindelwaldgletschers in der kleinen Eiszeit (spätere Maxima 16 20 und 18 90). - Gilde der Pfefferhändler in London. - Die Rheingrafen, ursprünglich von Rheineck, beerben die Wildgrafen. - Burg Valkenhain alias Adolfseck wird von Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) mit Türmen, Zwingern und Vorburg ausgebaut. Rudel von Reifenberg wird aus der Burg verdrängt. - Zur einzigen englischen Münze Penny kommt der Groat (4 pence) hinzu. - Das frankfurter Haus Römer wird erbaut. - Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg (St) (--) erhält den Beinamen Busemann, da er gerne trinkt. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (48) belagert Burg Haldersen bei Geismar und verspricht den Belagerten die Belagerung aufzugeben sollte sich Heinrich III von Virneburg innerhalb eines Monats zum Kampf stellen. Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg (St) (--) zieht erst nach der Eroberung der Burg Haldersen Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (48) bis Gudensberg entgegen, wo es zum Kampf kommt und der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg (St) (--) gefangen genommen wird. - Kirchliches Jubeljahr mit Ablasssonderangeboten. - Der letzte der königsberger Linie Graf Philipp von Solms (St) verkauft Burg Königsberg an Hessen. - Die Grevenburg wird von Graf Johann III von Sponheim (St) (--) errichtet und löst die Starkenburg als Residenz der hinteren Grafschaft Sponheim ab. - Graf Gerlach von Nassau (St) erbaut in Wiesbaden ein Spital mit eigener Quelle am Kochbrunnen. - Otto II von Nassau Dillenburg (St) verpfändet Haiger an Johann von Nassau Merenberg (St) (--). - Graf Heinrich V von Waldeck (St) (--) versucht die kölner Ministerialen Herren von Padberg auf ihrer Burg Ober-Ense bei Korbach in seiner Herrschaft wieder loszuwerden, besiegt sie und zwingt sie sich zu unterwerfen. Dadurch verarmen sie und betätigen sich als Raubritter. - Das Wiederaufbauverbot der Burg Alt-Hohensolms von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (34) umgehen die Grafen von Solms mit dem Bau der neuen Burg Hohensolms. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) (--) kauft mit Zustimmung von Friedrich (St) und Emicho von Leiningen (St) (--) von Raugraf Georg II (St) und dessen Sohn Wilhelm (St) die zweite Hälfte von Burg und Stadt Nanstein bei Landstuhl. - Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (41) heiratet Gräfin Elisabeth von Flandern und Namur aus dem Hause Dampierre. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Limburg hat das Recht die Inful zu tragen. - Der falsche Woldemar wird als Betrüger entlarvt und als Markgraf von Brandenburg abgesetzt, genießt aber bis zu seinem natürlichen Tod alle höfischen Ehren am askanischen Hof in Anhalt-Dessau. - Die Kammerburg ist im Besitz der Grans von Rheinberg. - Herzog Eduard von Geldern (*1336+1371 in Baesweiler) beginnt mit der Unterstützung seiner Mutter Margarete de Dampierre einen Krieg gegen seinen Bruder Herzog Rainald III von Geldern. - Der mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein (St) (30) flüchtet vor aufgebrachten Bürgern der Stadt Bingen durch einen Sprung in den Rhein auf Burg Ehrenfels. - Pfalzgraf Rudolf II  von Wittelsbach (St) (--) setzt Graf Emich V von Leiningen Landeck (St) (--) als Burgmann auf Burg Winzingen ein. - Der Protonotar Michael de Leone des würzburger Bischof Albrecht von Hohenlohe II läßt das Kochbuch Buch von der guten Speise schreiben. - Der mainzer Marschall und Schultheiß von Lorch Johann von Waldeck II wird Vitztum im Rheingau. - Die Herren von Rumpenheim haben Burgrecht, abgabenpflichtigen Grundbesitz, in Frankfurt. - 35 priviligierte mainzer Vorort-Dörfer, die ohne den üblichen Marktzoll in die Stadt hineindürfen und für einen Teil der Erhaltung der mainzer Stadtmauer verantwortlich sind erhalten bürgerliche Amtmänner. - Die Herren von Dernbach bauen ihre neue Burg Neu-Dernbach mit Unterstützung von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (48) auf. - Gottfried von Rheinberg ist kölner Kanoniker, Gobelin von Rheinberg ist kölner Notar und Nikolaus von Rheinberg ist bis 13 67 Sekretär des kölner Erzbischof Walram von Jülich. - Die frankfurter Patrizierfamilien Holzhausen, Frosch, Knoblauch und Wanebach sehen sich politischen Forderungen der Zünfte um die Beteiligung am Rat gegenüber und liegen mit ihnen im Streit. - Die Bürger von Limburg an der Lahn führen eine Fehde mit Ritter Ludwig von Schirlingen. Sie überraschen ihn in seinem Haus, aus dem er entflieht und in die Kirche des Kloster Dierstein flüchtet. Die Bürger von Limburg an der Lahn schlagen die Kirchentür ein und töten Ritter Ludwig von Schirlingen in der Kirche des Kloster Dierstein. Der limburger Bürgermeister trägt eine Kerze mit 3 Gulden als Sühne in einer Prozession zum Kloster Dierstein. - Im Wispertal besitzen Gerlach Grans von Heppenheft (--) und sein Sohn Simon Grans von Heppenheft Rheinberg (--) ein Lehen von der Burg Kammerburg vom mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg. Eine Tochter wird Otto Brun von Scharfenstein, die andere, Liebmud, Philipp von Winnenberg (deren Tochter wiederum mit Dieter von Rheinberg aus der ersten Seitenlinie der Heppenhefter verheiratet war) heiraten. In Gau-Algesheim ist sein Sohn Simon von Heppenheft Rheinberg (--) Schultheiß. - Burg Gutenberg und das Dorf Weithersheim werden Witwensitz von Gräfin Elisabeth von Sponheim alias Elisabeth von Katzenelnbogen (St). - Lorchhausen ist das mit Wehranlagen befestigte Vorwerk von Lorch.

1349 Der Gegenkönig Günther von Schwarzburg verspricht, Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) zum Reichsamtmann in Oberwesel und Boppard einzusetzen während König Karl IV von Luxemburg (St) (33) dem Grafen Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St)  1.000 Gulden und dessen Bruder Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen(Ä) (St) 5.000 Gulden zusichert und letzterem alle königlichen und kaiserlichen Privilegien bestätigt. König Karl IV von Luxemburg (St) (33) schlägt die Armee von Günther von Schwarzburg bei Eltville in die Flucht, der seinen Verzicht verkauft und dann aber wohl gewaltsam in Frankfurt stirbt (im Kaiserdom begraben). Kuno II von Falkenstein (St) verpfändet mit der Zustimmung des mainzer Erzbischofs Heinrich von Virneburg die Stadt Bensheim für 4.000 Pfund an Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St)  und Graf Eberhard IV von Katzenelnbogen (J) (St) . Diese schließen mit Graf Walram von Sponheim (St), verheiratet mit Elisabeth von Katzenelnbogen (St), einen Vertrag über die Finanzierung der Bauten an der ihm gemeinsamen Burg Stadecken. Johanna von Katzenelnbogen (St) gewährt Straßburg Schutz vor Angriffen wegen deren Judenpogrom.

Judenpogrom in Frankfurt. - Der mainzer Vorort Kastell wird belagert. - In Frankfurt wird der thüringer Ritter Günther von Schwarzburg zum Gegenkönig gewählt und gekrönt, muss aber schon nach drei Monaten abdanken. Der frankfurter Arzt Freidank von Heringen wird beschuldigt Günther von Schwarzburg mit Gift ermordet zu haben, da er denselben vergifteten Wein zu trinken gezwungen war. Günther von Schwarzburg stirbt im Johanniterhaus in Frankfurt. - Im strassburger Valentinstagsmasssaker werden über 2.000 strassburger Juden von aufgebrachtene Stadtbewohnern öffentlich verbrannt. Die adeligen Patrizierfamilien Müllenheim und Zorn erringen im Tumult einen Großteil ihrer 13 32 verlorenen Macht zurück. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) verbündet sich mit seinem Schwager, dem nürnberger Burggraf Johann II von Zollern (St). - Großfeuer in Frankfurt zerstört das Haus Römer, einen Teil des Doms und das ganze Judenviertel. - In Speyer tauchen Geißler auf, lesen einen Himmelsbrief vor den Ihnen ein Engel gegeben hätte und werben nach ihrem schockierendem Ritual um Mitglieder. 200 speyerer Bürger folgen ihnen 34 Tage lang, geißeln ihren Körper und versuchen so Gott zu versöhnen. - Der mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein (St) (29) weilt in Aschaffenburg. Der Vitztum Ulrich von Kronenberg trachtet ihm nach dem Leben: Hundert Gulden dem, der mir den Kuno von Falkenstein ausliefert! Kuno flieht an zusammengebundenen Laken in den Burggraben und flüchtet auf die Burg Klopp bei Bingen und wird dort weiter verfolgt. Als ihn 600 Bewaffnete aus dem Rheingau im Nachtgewand stellen bittet er sie sich ankleiden zu dürfen und flieht durch das Fenster. Gemeinsam mit den Wachen gelingt es ihm die Eindringlinge zu vertreiben. - Landgraf Friedrich III von Thüringen der Strenge (St) (--) regiert gemeinsam mit seinen Brüdern Balthasar und Markgraf Wilhelm von Meißen der Einäugige (St) (--). - Die Reichsstadt Gelnhausen wird endgültig durch König Karl IV von Luxemburg (33) an Günter von Schwarzburg (St) als Gegenleistung für dessen Thronverzicht verpfändet. - Der grausame und eifersüchtige mailänder Despot Lucchino Visconti (St) wird von seiner Ehefrau Isabella Fieschi mit Gift ermordet. - König Karl IV von Luxemburg (St) (33) dankt den reifenberger Rittern mit 1.200 kleinen Gulden, die sie vom Reich pfänden können. - Die frankfurter Barfüßerklosterkirche und spätere Paulskirche wird wieder geöffnet, dient aber bis 14 05 hauptsächlich weltlichen Anläßen bei der Messe, bei Königswahlen oder als Rathaus. - Graf Johann von Solms (St) lässt in Wetzlar um Buße flehende Geissler köpfen. Seine Herrschaft wird daraufhin vom aufgebrachten Volk verwüstet und erholt sich nicht mehr. - Anna von der Pfalz (20) wird auf Burg Stahleck mit dem deutschen König Karl IV von Luxemburg  (33) verheiratet. - Philipp und Johann von Falkenstein (St) streiten um Alt-Hohensolms. - Die Grafschaft Waldeck mit Burg Waldeck wird Reichslehen. - Ritter Frank von Kronberg besitzt die mainzer Burg Ronneburg. - Graf Siegfried von Wittgenstein (St) kämpft für den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St). - Herzog Wilhelm von Jülich II (*13 25+13 93) nimmt seinen Vater Wilhelm von Jülich I (*12 99+13 61) gefangen und hält ihn bis 13 51 in Haft. - In Frankfurt bricht im Judenviertel ein Feuer aus, das den Dachstuhl der Stiftskirche und das alte Rathaus an der Westfront mit dem Ratsarchiv vernichtet. - Brandkatastrophe in Wetzlar. - Kuno von Reifenberg wird Landvogt im Elsaß. - Geißlerumzüge in Würzburg, Mainz und Köln. Der Papst in Avignon Clemens VI verbietet die Geißlerumzüge. - Die Mystikerin Birgitta von Schweden (46) verliert ihren Mann bei einer Wallfahrt nach Santiago de Compostela, glaubt Braut Christi und sein Sprachrohr nach mehreren Offenbarungen zu sein und gründet den Erlöserorden (Brigittinnen). - Die Mystikerin Birgitta von Schweden (46) beklagt das homosexuelles Verhältnis von König von Norwegen und Schweden Magnus Eriksson. - Die Reichsstadt Friedberg weigert sich die Mitgliedschaft im wetterauer Städtebund der Reichsstädte Frankfurt, Wetzlar und Gelnhausen zu erneuern. - Kloster Retters wird in die Verteidigung der Stadt Frankfurt miteinbezogen. - Der berühmteste Arzt der Welt, Johannes Hake stirbt an der Pest. - Im Buch der Berufe in Brügge bleibt das Spindelspinnrad verboten, da die mit dem Spindelspinnrad gesponnene Wolle schwach, ungleichmäßig, ungenügend gezwirnt und zu knotig ist. - Raugraf Georg II von Stolzenberg (St) verpfändet die halbe Burg Naumburg an Graf Walram von Sponheim (St), verheiratet mit Elisabeth von Katzenelnbogen (St). - Hermann von Schöneck ist mainzer Domkustos.

1348 Die Grafen der jüngeren Linie Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St)  und Graf Eberhard IV von Katzenelnbogen (J) (St) werden für 7000 Pfund von den Vormündern des Mainzer Stiftes Konrad Kirkel und Kuno II von Falkenstein (St) für den mainzer Erzbischof Heinrich von Virneburg gegen König Karl IV von Luxemburg (St) (32) und Gerlach, Sohn von Graf Gerlach von Nassau (St), der sich Erzbischof von Mainz nennt, gewonnen.

Wetter: Heiße Sommer in Italien. - Fuldaer Bürger töten alle Juden. - Pest in Limburg. 20 Tote täglich, angeblich 2.400 Tote insgesamt. - Der englische Hosenbandorden Honi soit qui mal y pense wird unfreiwillig durch die Mätresse Catherine Grandison benannt. - Schweres Erdbeben im italienischen Friaul mit etwa 5.000 Toten. - In Prag wird die erste Universität des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gegründet. - Graf Simon III von Sponheim (St) heiratet Maria von Vianden. - Auf Anordnung seiner Ärzte soll der avignoner Papst Clemens VI den heißen Sommer zwischen zwei Feuern, die immer brennen und dadurch zufällig die Flöhe vertreiben, verbringen. Er überlebt. - Der 25-jährige Bankier Vieri di Cambio de' Medici steigt in das zerstörte florentiner Kreditgeschäft ein und baut in den wichtigsten europäischen Städten Filialen auf. - Graf Wilhelm von Wied (St) ist Schultheiß von Koblenz. Seine Mutter ist Heilwig von Katzenelnbogen (St). - Graf Ludwig von Vianden wird von seinem Schwager und dessen Sohn erschlagen (932). Der kölner Domherr Gottfried von Vianden akzeptiert die Sühne. - In Vilseck werden Eisenhämmer aus Holzmangel stillgelegt. - Beginn einer 3-jährigen Hungersnot. - Der Vormund des mainzer Stiftes Konrad Kirkel wird in einer Schlacht vor Frankfurt von den Brüdern Graf Adolf von Nassau-Wiesbaden-Idstein (St) und Johann von Nassau-Weilburg (St) gefangen genommen. Seinen Posten erhält der mainzer Schulmeister Kuno von Falkenstein (St). - Der falsche Woldemar, angeblicher Müllergeselle Jakob Rehbock, stellt sich als älterer Pilger dem magdeburger Erzbischof Otto von Hessen (St) als den vor 29 Jahren begrabenen alten brandenburger Markgrafen Woldemar vor, der aber auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem war. Durch seinen inszenierten Tod sei die brandenburger Askanier vermeintlich ausgestorben und die Mark Brandenburg vom wittelsbacher Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (67) fälschlicherweise dessen Sohn Ludwg von Wittelsbach V von Bayern (St) (33) verliehen worden. Dessen jüngerer Bruder König Karl IV von Luxemburg (St) (32) belehnt für seine Gegner den falschen Woldemar mit der Mark Brandenburg. - In Paris wird ein Gutachten verbreitet, das das Auftreten der Krankheit damit erklärt, dass am 20. März des Jahres 13 45 die drei oberen Planeten im Hause des Wassermanns zusammentraten, um eine besonders feuchte und gefährliche Ausdünstung auszustrahlen, die sich in der Lunge zu einer giftigen Materie zusammenballte, die die Pest erzeugen sollte. - König Karl IV von Luxemburg  (St) (32) verleiht der Stadt Mainz einen Jahrmarkt, der einen Monat dauert. - Graf Gerhard von Rieneck und Graf Rudolf von Wertheim bekämpfen König Karl IV von Luxemburg (St) (32) im Bündnis mit dem bamberger Bischof Friedrich von Hohenlohe und dem mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg. - Die Dreieicher Landwehr umschließt Egelsbach, Langen, Sprendlingen, Hain, Götzenhain und Offenthal. - Heinrich von Crampburg errichtet eine Burg in Cramberg. - Graf Gottfried von Diez (St) und Graf Gerhard von Diez (St) ertauschen sich die Mühle in Freiendiez. - Der nürnberger Ministerialensohn Konrad von Megenberg beginnt als regensburger Domschullehrer das erste deutschsprachige handschriftliche Kompendium Buch der Natur, das für Laien geschreiben wird. Konrad von Megenberg verachtet und verspottet in lacrima ecclesiae die Bettelorden. - Papst Clemens VI kauft für 80.000 Gulden die Grafschaft Avignon und schafft einen zweiten Kirchenstaat. - Für die Anerkennung des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) erhält der ehemalige Vormund Kuno II von Falkenstein (St) Burg Reichenstein, Burg Klopp mit Bingen, Burg Ehrenfels und Burg Fürstenberg als trierer Pfandbesitz. - König Karl IV von Luxemburg  (St) (32) rächt sich an den wetterauer Reichsstädten Frankfurt, Friedberg, Wetzlar und Gelnhausen für deren Loyalität zum verstorbenen Vorgänger. - Dausenau, Nassau und Scheuern erhalten Stadtrechte von König Karl IV von Luxemburg  (St) (32) und bauen Stadtmauern. - In Avignon nutzen hamburger Diplomaten die Gelgenheit und füllen bei stark gesunkenen Weinpreisen ihre Keller. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (63) sichert sich die militärisch wichtigen Standorte Burg Schönecken und Burg Mürlenbach der ausgestorbenen Herren von Schönecken. - König Karl IV von Luxemburg  (St) (32) belehnt Graf Johann von Nassau Hadamar (St) mit dem Witwensitz Kammerburg, Schwabach, Altdorf, Heroldsberg und Kornburg. - Kuno von Falkenstein, Reinhard von Sponheim und Wilhelm Pinchon werden mainzer Dompröpst und bekämpfen sich. - Wilhelm Pinchon ist mainzer Domherr. - In Niederneisen wird das Hubengericht an die Herren von Lahrheim verkauft. - In Katzenelnbogen führen die koblenzer Predigermönche eine Herberge im Tal, denen die Burgmannstochter Lisa Kelrich (--) ihren angrenzenden Hof mit Garten im Beisein ua der katzenelnbogener Burgmannen Ritter Johann, Ritter Heinrich, Peter von Ebertshausen, Knip Kesselhut und Markulius Kesselhut schenkt, was Johann von Katzenelnbogen (--) und sein Onkel Markulius Kesselhut (--) für den Flecken Katzenelnbogen besiegeln.

1347 Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) tritt durch Vermittlung des trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg (St) in die Dienste König Karls IV von Luxemburg. (St). Die Besitzverhältnisse um St Goarshausen werden zu Gunsten von Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) entschieden.


Der Patrizier Siegfried zum Paradies ist reichster Mann von Frankfurt. - Gräfin Agnes von Katzenelnbogen (St) teilt sich mit ihrem Schwager Graf Gerhard von Rieneck die Festen Bickenbach und Habitzheim. - Der neue mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) verbündet sich mit seinen Brüdern Graf Adolf von Nassau-Wiesbaden-Idstein (St) und Johann von Nassau (St) und gewinnt die Burg Nassau als strategische Basis für Mainz. - Die Stadt Gelnhausen soll nicht mehr an die von Schwarzburg verpfändet werden. - Der neue mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) verzichtet auf sein gesamtes Erbe. - Graf Adolf von Nassau (St)
sitzt im Gefängnis von Friedberg. Mit dem Lösegeld wird der friedberger Adolfsturm erbaut. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (66) stirbt an einem Schlaganfall auf der Bärenjagd bei Kloster Fürstenfeldbruck im päpstlichen Bann. - Durch das mainzer Schisma bedingt macht der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) Eltville zur Residenz der mainzer Erzbischöfe. - Auf Burg Auerbach stürzt der Turm ein. - Bei der Grenzauer Fehde kommt es im Lahntal zu Kampfhandlungen zwischen dem kaisertreuen Reinhard von Westerburg (St), der die trierer Burg Grenzau erobert und mehrere Ritter eines koblenzer Entsatzheer des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (62) tötet und danach auf die Burg in Limburg an der Lahn flüchtet. Da sich die Limburger weigern dem heraneilenden trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (62) die an ihn verpfändete Burg zu öffnen entscheidet ein eilends einberufenes Gericht, wobei sich gegenüber den bei Diez liegenden trierer Truppen etwa 800 westerburger Soldaten bei Dietkirchen einfinden, dass der Angriff auf Befehl des Kaisers erfolgt ist, der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (62) ein Feind des Reiches ist und Reinhard von Westerburg (St) wieder heimkehren kann. - Der kölner Erzbischof Walram von Jülich versucht vergeblich die Grafschaft Kleve als erledigtes Lehen einzuziehen. - Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus (ab 15 62 Frankfurter Dom) erhält einen Kreuzgang. - In Speyer wird das Würfelspiel verboten, da dabei geflucht wird. - Der ledige Reinhard von Westerburg I (St) verfasst ein Lied über sich und die Frauen und wird vom Kaiser zur Zensur genötigt. - Der neue mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gewinnt Graf Walram von Sponheim (St) für 40.000 kleine Gulden und die Burgen Böckelheim, Martinstein und die Stadt Sobernheim und die Hälfte von Burg Weilnau für seinen Krieg gegen den mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg. - Graf Konrad von Trimberg vergibt den Zehnten in Eschborn als Lehen. - Die Grafschaft Henneberg verliert durch die Ehe Katharinas mit Friedrich dem Strengen von Meißen Schmalkalden und die Pflege Coburg an das Haus Wettin. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) kauft mit Zustimmung von Friedrich von Leiningen (St) und Emicho von Leiningen (St) von Raugraf Georg II (St) und dessen Sohn Wilhelm (St) die Hälfte von Burg und Stadt Nanstein (Landstuhl). - Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) kauft die Herrschaft Ebernburg. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (67) entlässt die Chorherren des mainzer Stifts aus der Acht, fordert Frankfurt auf es vor dem mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg zu schützen und warnt Heinrich von Isenburg (St) vor weiteren Aggressionen im Gebiet von Auheim über Heusenstamm bis in den Rheingau. - Wolfram von Nellenburg ist Meister des Deutschen Ordens. - Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg zieht in den neugebauten Wohnturm der Burg Eltville. - Graf Gerhard VII von Diez  (St) tritt seine Herrschaft an. - Die Herren von Cramberg werden gezwungen ihre Loyalität zum trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg (St) (62), der deshalb ihren Burgenbau in Cramberg nicht weiter unterstützt, aufzugeben. - Ludwig V von Wittelsbach der Brandenburger (St) (32) schlägt seinen Schwager König Waldemar von Dänemark auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem persönlich zum Ritter. - Der letzte seines Geschlechts und Reichsfahnenträger Graf Albrecht II von Schlüsselburg wartet vergeblich auf Unterstützung von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (67) und wird in der Fehde mit den Reichsstädten Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Windsheim von Graf Gottfried von Hohenlohe und den würzburger Bischof Albrecht von Hohenlohe beim Beschuß durch eine Blide getötet. - Der Reichsschultheiß Simon Bayer von Boppard ist Rat am Hof von Gegen-König Karl IV von Luxemburg  (St) (31) und sein Reichsschultheißenamt ist erblich. - Konrad von Schönborn und sein Bruder Eberhard von Schönborn schenken Teile des Hofgutes Schauferts dem Kloster Bärbach. - Gegen-König Karl IV von Luxemburg  (St) (31) vermeidet eine offene Konfrontation mit Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (66) und lässt sich zum König von Böhmen krönen. - Minoritenkloster in Wetzlar. - Die Zollstelle Lobith entsteht. - Der speyerer Bischof Gerhard von Ehrenberg bleibt Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (66) bis zu dessen Tod treu und Geldgeber. - Die Finanzverwaltung des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (62) unter Leitung der Juden Muskinus, Jakob Daniels und Schwiegersohn Michael von Bingen wird durch einen erzbischöflichen Kaplan abgelöst. - Johann von Braunshorn II (77), Hofmeister von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg, und Rat des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (62) stirbt.

Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St), der Bruder von Wilhelm II von Katzenelnbogen (St), tritt in den weltlichen Stand zurück (in seinem Todesjahr werden sich die beiden Linien wieder vereinigen)

1346 Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) besitzt vom Reiche einen Tournosen am Zoll zu Ehrenfels. König Johann von Böhmen verpflichtet sich, ihm wegen erwiesener Dienste 1.000 Gulden zu zahlen.
Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) erwirbt ein Viertel des Schlosses Rodenstein im Odenwald.

Wetter: Ein noch schlimmeres Hochwasser reisst erneut die alte Brücke mit dem sachsenhäuser Brückenkopf über den Main in Frankfurt ein. - Die Pest tritt in der genuesischen Kolonie Kaffa auf der Krim auf. Die belagernden Tartaren schleudern von der Pest infizierte Leichen mit Katapulten in die Stadt. Entlang der Handelswege der Genueser breitet sich die Pest bis 13 48 über ganz Europa aus. Der natürliche Wirt des Bakteriums ist eigentlich ein Floh, der auf Ratten lebt. Stirbt die Ratte und kühlt ihr Körper aus sucht sich der Floh ein neues Wirtstier. Durch den engen Kontakt zu toten Wirtstieren springt der Floh auch auf Menschen und löst in Ballungsgebieten eine Epidemie aus. Danach folgt Depression und Arbeitskräftemangel. Bis 13 50 sterben 30 Millionen Menschen. - Abtrennung der mainzer Filialen Prag und Olmütz als Bistümer in Böhmen und Mähren. - Graf Walram von Sponheim (St) wird von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) zum Landvogt in der Wetterau ernannt. - Flagellanten mit ihrem Endzeitglauben werden verboten. - Der Luxemburger Johann Heinrich heiratet die verwitwete Schwiegertochter seiner geschiedenen Ehefrau. - Der Einsatz des Langbogens (mannsgroßer Bogen, der bis zu 12 Pfeile pro Minute abschießen kann) entscheidet die erste große Ritterschlacht im 100-jährigen Krieg, die Schlacht von Crécy für England und gegen ein mit tausenden von genuesischen Armbrustschützen ausgestattetes französisches Söldnerheer, da diese Waffe, durch seine Durchschlagskraft durch Ritterrüstungen dem ritterlichen Ehrencodex widerspricht und deshalb in Frankreich geächtet ist. - Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg belehnt seinen Marschall Ritter Johann von Waldeck II (--) verheiratet mit xxx von Rüdesheim (--) mit Burg Sooneck, der die Anlage in den Folgejahren neu aufbaut. - Der englische Königssohn Edward of Woodstock, der Schwarze Prinz genannt, wird zum Ritter geschlagen. - Der Thüringer Grafenkrieg endet. - Die Mehrzahl der Kurfürsten vereinigen sich gegen Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65). Der neue mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (20) läd zu einer neuen Königswahl nach Rhens ein, wo Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) abgesetzt wird und Karl IV von Luxemburg  (St) (30) zum neuen König gewählt wird. Bei den Jubelrufen Vivat Rex! alias Es lebe der König! fällt die Reichsfahne in den Rhein und bleibt verloren. Karl IV von Luxemburg  (St) (30) wird in Bonn gekrönt, weil alle Städte am Rhein und in Schwaben treu zu Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) stehen. Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) rüstet zum Kampf gegen den neuen König. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (44) nimmt Partei für den neuen mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (20) und besiegt den von dem nepotischen Papst Clemens VI abgesetzten und dem Kaiser gewogenen mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (44) kauft von den Herren von Spangenberg deren Stammburg Schloss Spangenberg. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (44) dem sich sogar seine Brüder angeschlossen haben, führt Krieg mit dem mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg. - Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus, die ab 15 62 Frankfurter Dom heißt, erhält ein Querschiff. - Frankfurt hat eine Malerin. - Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St), verheiratet mit Elisabeth von Katzenelnbogen (St) beendet seine Fehde gegen Sponheim-Starkenburg indem dessen Sohn Johann IV von Sponheim Starkenburg (St) Walrams Tochter Elisabeth von Sponheim-Kreuznach (St) heiratet. - Die selbstbewußte Stadt Limburg an der Lahn verbündet sich mit den Reichsstädten Frankfurt, Friedberg, Wetzlar und Gelnhausen. - Raugraf Ruprecht beschwert sich bei Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) über kriegerische Übergriffe von Graf Walram von Sponheim (St). - Graf Bernhard von Solms (St) unterhält 20 gerüstete Pferde für Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65). - Der Subdiakon und bamberger Kanoniker Marquard IV von Solms Königsberg (St) tritt aus dem kirchlichen Stand zurück und heiratet Kunigunde von Löwerode. - Belagerung von Calais durch die Engländer. - Das Dorf Wallau ist im Besitz des rheingauer Viztums Ulrich von Kronberg. - Die mainzer Sababurg wird zum Schutz des Wallfahrtsorts Gottsbüren erbaut. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) verfeindet sich mit dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (61). - Dietrich von Monreal ist Küchenchef des mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg. - Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg verbündet sich mit Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) gegen die benachbarten Fürsten und Landesherren, von denen er sich umzingelt sieht, außer gegen den Grafen von Sponheim. - Erster Lehrer in Hachenburg. - Ein kaiserliches Privileg stützt die Stadt Siegen gegen den kölner Erzbischof Walram von Jülich und den Grafen von Nassau (St). - Graf Wilhelm von Jülich (47) wird Herzog. - Walter von Kronberg wird frankfurter Reichsschultheiß. - Ulrich III von Hanau  (St) wird Landvogt in der Wetterau und bleibt es bis zu seinem Tod 13 70. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) verpfändet die Reichssteuer der Reichsstadt Wetzlar an Graf Johann von Nassau (St) und eine Gülte an Graf Otto von Nassau Dillenburg (St). - Gerlach von Limburg (St) gibt Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) einen großen Vorschuß für die bevorstehende militärische Auseinandersetzung mit Gegen-König Karl IV von Luxemburg  (St) (30). - Die Münzerhausgenossenschaft von Frankfurt verliert das königliche Recht am Münzwechsel an den Rat der Stadt Frankfurt. - Der böhmische König Johann von Luxemburg, der Blinde (St) stirbt in der Schlacht von Crécy (St) und sein Sohn Gegen-König Karl IV von Luxemburg  (St) (30) flieht verkleidet zurück nach Böhmen. Gegen-König Karl IV von Luxemburg  (St) (30) kann die Beerdigungskosten für seinen Vater nicht bezahlen. - Gegen-König Karl IV von Luxemburg  (St) (30) verleiht für den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (61) Villmar Stadtrechte. - Ein Sohn von Gerlach Grans von Heppenheft Edelknecht Frisco von Heppenheft-Rheinberg genannt Frisco von Kaub, quittiert Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) den Empfang von Lehensgeldern. - Papst Clemens VI verflucht Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) in einer Bannbulle: Verflucht sei er bei seinem Eingange, verflucht bei seinem Ausgange! Der Herr schlage ihn mit Blindheit und Wahsinn! Der Erdkreis kämpfe gegen ihn, der Boden öffne sich unter ihm und verschlinge ihn lebend! - Rudolf Losse wird mainzer Domdekan. - Johann von Bellersheim, Johann von Randeck, Luther von Büches und Rudolf Losse sind mainzer Domherren. - In St Goar gibt es das Gasthaus Zur Lilie.

1345 Die kältesten Sommer des Jahrtausends beginnen. - Graf Salentin von Sayn Sayn (St) erbt die Grafschaften Wittgenstein und Laasphe. - Der englische König Eduard III weigert sich seine Schulden aus dem hunderjährigen Krieg bei den wichtigsten florentiner Bankiersfamilien den Bardi, den Peruzzi und den Acciaiuoli, die das päpstliche Finanzmonopol halten, zurückzuzahlen, treibt sie damit in den Bankrott und löst eine Finanzkrise aus. - Amsterdam wird durch ein Hostienwunder zum Wallfahrtsort. - Ein frankfurter Patrizier erhält von Gegenkönig Karl IV von Luxemburg  das Recht große silberne Turnosen zu prägen. - Gliederung der Stunde in 60 Minuten und diese in 60 Sekunden. - Das bergische Haus Isenburg bei Köln wird der Jutta von Ascheid, Witwe des Ritters Johann von Isenburg und Herr zu Arenfels (St), übertragen. - Apetzko (Apeczko - Arbogast) von Frankenstein wird Bischof von Lebus. - Markgraf Friedrich III von Baden heiratet seine Nichte 3. Grades Margareta von Baden und vereinigt damit die Grafschaft. - Der kaisertreue Siegfried von Westerburg (St) singt für Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (64), der an Macht verliert, ein Loblied. - Graf Otto von Nassau Dillenburg (St) verkauft die Hälfte seiner Burg Ginsburg an den kölner Erzbischof Walram von Jülich. Burg Ginsburg besteht aus mehreren Türmen, Häusern und Pforten, einem Brunnen, Befestigungsanlagen, Zugbrücken, einem Graben und einer Umfassungsmauer. - Der mainzer Bürger Peter zum Schaden wird erster bürgerlicher Klostervorsteher von Altenmünster. - Simon von Heppenheft Rheinberg führt die Hauptlinie fort und bürgt für Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) als dieser Geld von Binger Bürgern leiht. - Gerlach von Nassau wird mainzuer Domdekan. - In Köln ist der Alte Markt Turnierplatz.

1344 Wetter: Hochwasser in Limburg an der Lahn ohne merkenswerte Regenfälle. -  Der Pfalzgraf Rudolf II von Wittelsbach von der Pfalz verliert in einem Schiedsspruch die Ruine Reichenstein an Mainz und beginnt mit dem Abriss, die der mainzer Vitztum Kontad von Rüdesheim verhindert. - Die Heimburg wird vom Pfalzgrafen aufgegeben. - Die Hälfte von Burg, Stadt und Herrschaft Limburg an der Lahn wird von Gerlach von Isenburg Limburg (St), Herr von Limburg, an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (59) verpfändet. - Gerlach von Rödelheim öffnet dem mainzer Erzbischof seinen Teil der Burg Rödelheim. - Erdbeben in Lissabon und Konstantinopel. - Otto II von Nassau Dillenburg (St) verpfändet Burg Wallenfels an die Herren von Bicken. - Das Bistum Prag wird zum Erzbistum erhoben. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (63) erlaubt Raugraf Ruprecht seine Pfahlbürger, egal in welche Stadt sie gezogen sind, auch mit Gewalt zurückzuholen. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) trägt Unstimmigkeiten mit dem verwandten Graf Georg von Veldenz II (Sohn von Blancheflor von Veldenz (St)) um Baumholder mit Waffen aus und sühnt sich danach. - Die nassauer Burg Löhnberg wird an Kurfürst Pfalzgraf Rudolf II von Wittelsbach (St) (19), den Blinden verpfändet um Graf Karl von Luxemburg gegen Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (63) zu unterstützen. - Graf Gerlach von Nassau (St) bestimmt seine beiden Söhne Adolf von Nassau (St) (ab 13 55 Wiesbaden-Idstein) und Johann von Nassau (St) (ab 13 55 Weilburg) aus erster Ehe als Alleinerben und zieht sich mit seiner zweiten Frau Gräfin Irmgard von Hohenlohe Weikersheim nach Burg Sonnenberg in Wiesbaden zurück. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (63) verbündet sich mit den Städten Frankfurt, Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen. - König Karl IV von Luxemburg  (St) (33) beauftragt Graf Johann von Nassau (St) die Reichsstadt Wetzlar vor Graf Johann von Solms (St) zu schützen. Graf Johann von Nassau (St) bekämpft Graf Johann von Solms (St) und zerstört dessen Burg Alt-Hohensolms. König Karl IV von Luxemburg  (St) (33) und verbietet den Wiederaufbau von Burg Alt-Hohensolms. Graf Johann von Solms (St) verliert alle seine Burgen und flieht zu seinem Verbündeten Philipp von Falkenstein (St), dem Burggrafen von Kalsmunt in die verpfändete wetzlarer Reichsburg Kalsmunt, wo er bis zum Ende der Fehde bleibt. - Die Herren von Lißberg kommen in den Besitz von Burg Romrod. - Burg Schadeck wird vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (59) erobert. - Heinrich von Isenburg I -Büdingen (St) wird Herr zu Büdingen, der Beginn der Linie Isenburg-Büdingen. - Zweiter Burgfrieden auf Burg Kronberg. - Das neuerbaute Mühlwehr in Limburg an der Lahn staut den ganzen Fluß Lahn. Damit ist die durchgängige Schiffahrt lahnaufwärts nicht mehr bis Weilburg zum nächste Flußwehr sondern nur noch bis Limburg möglich. - In Katzenelnbogen Bärbach ist Aleyt die erste Äbissin im Kloster Bärbach. Dietrich von Hohenstein wird von seinem Bruder Hermann von Hohenstein als Konverse dem Kloster für zwei Weinberge anvertraut. - Die österreichischen Herzöge Leopold II von Habsburg (St) (17) und Friedrich von Habsburg (St) (18) werden mit wenigen Monaten Abstand mit Gift ermordet. - Schlaguhr in Padua. - Die Grube Eisenberg bei Wetzlar liefert Eisenerz. - Kuno von Falkenstein wird mainzer Domscholaster. - Johann von Trier, Hertwig Ring von Saulheim und Schenk Johann von Erbach sind mainzer Domherren.

1343 Wetter: Jahrhunderthochwasser an der Lahn. - Der seeliggesprochene Roger le Fort, Erzbischof von Bourges, führt das Fest Mariä Empfängnis ein. - In Hachenburg schließen sich die Weber zu Zünften zusammen. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (62) gewährt den wetterauer Städten das Privileg Auswärtigen das Bürgerrecht zu verleihen. - Heiratszwang in einem Weistum der Propstei Weitenau bei dem das Heiratsalter der Männer 18 und das der Frauen 14 Jahre ist. - Der limburger Bürger Markolf Dadener nimmt den diezer Ritter Arnold Dymar nach dessen Besuch bei Graf Gerhard VI von Diez (St) auf diezer Boden bei den diezer Mühlen gefangen. Graf Gerhard VI von Diez  (St) kommt zu Hilfe und stirbt in der Auseinandersetzung bei der Roten Erde mit den herbeigerufenen limburger Bürgern (Metzger) in Rüstung, worauf Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (62) Limburg die Reichsacht erklärt, aus der Limburg erst 13 48 befreit wird. - Ulrich III von Hanau  (St) und Kuno von Falkenstein (St) verpflichten sich Johann von Falkenstein (St) die Herrschaften Falkenstein und Münzenberg zu übergeben. - Der Propst von St Kastor zu Koblenz stiftet eine Messe mit Chor und Orgel. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (58) schließt die westerwälder Grafen und Herren incl. der Herren von Molsberg zum Schutz der Köln~Limburg Straße mit den Burgen in Weltersburg, Hadamar und Nassau zusammen. - Gerlach II von Isenburg (St) erreicht, dass Herschbach kölner Lehen wird. - Im Papstpalast in Avignon wird das Hirschzimmer mit weltlichen Jagdszenen ausgemalt. - In Hachenburg schließen sich die Weber zu einer Zunft zusammen. - In Frankfurt wird die letzte bedeutende caritative Stiftung, das Hl. Kreuz-Spitals von Wicker Frosch durch das Erbe seiner Schwägerin Katharina zum Rebstock ermöglicht. - Erbteilung zwischen Heinrich von Nassau (St) Begründer Nassau-Beilstein und seinem jüngeren Bruder Otto von Nassau (St) Begründer Nassau-Dillenburg. - In der Schlacht in der Georgsnacht schlägt der Schwertbrüderorden in Livland den Aufstand der estnischen Einheimischen nieder und erobert alle wichtigen meist dänischen Städte und macht sie zu Unfreien. - Graf Gerhard von Diez (St) regiert für seinen geistig behinderten Vater und löst Graf Emich von Nassau-Hadamar (St) als Vormund ab. - Der Geheime Rat und Vertraute Heinrich von Eisenbach von Landgraf wird hessischer Erbmarschall. - Johann Colonna wird mainzer Dompropst. - Heinrich von Bienbach ist mainzer Domkustos. - Gerhard von Vivario wird mainzer Domscholaster. - Reinhard von Sponheim ist mainzer Domkantor und mainzer Domherr.

1342 Diether II von Katzenelnbogen (Ä) (St) wird bis 13 50 Abt in Kloster Prüm und schwört dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) die Treue.

Wetter: Magdalenenhochwasser ist schlimmstes Hochwasser des 2. Jahrtausends für Mitteleuropa, bei dem die Brücke von Würzburg mitgerissen wird, die Hälfte der Alten Brücke in Frankfurt mit dem sachsenhäuser Brückenkopf weggeschwemmt und der Mainzer Dom 3 Meter hoch überschwemmt wird. Hochwasserkatastrophe in Nürnberg, mit der Besonderheit, dass sie im Sommer stattfindet. - Der trierer Kurfürst Balduin von Luxemburg (St) (57) baut in Koblenz die steinerne Balduinbrücke über die Mosel (85 jährige Bauzeit). - Frankfurter Weissfrauenkloster erhält Vormünder. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (61) erfindet die jährliche jüdische Sondersteuer güldener Opferpfennig. - Der Sohn von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (61) Ludwig V von Wittelsbach der Brandenburger (St) (27) heiratet die Frau von Johann Heinrich von Luxemburg (St) Margarethe obwohl der Papst der kaiserlichen Scheidung nicht zustimmt. - Der Thüringer Grafenkrieg beginnt. - Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg, der jetzt Parteigänger von Kaiser Ludwig (St) (61) ist, versucht in den Besitz der Strahlenburg zu kommen. - Eine mainzer Blide wird von Flörsheim nach Heimbach überführt. - Ulrich III von Hanau  (St) wird von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (61) die Reichsacht erklärt und der mainzer Domherr und spätere Erzbischof von Trier Kuno II von Falkenstein (St), Sohn von Philipp IV von Falkenstein (St) und Gräfin Johanna von Saarwerden, vom Kaiser mit der Gefangennahme Ulrichs beauftragt. Nach dessen Gefangennahme fällt ihm auch noch der Graf von Veldenz in die Hände. Als Verwalter von Falkenstein und Münzenberg erwirtschaftet Kuno in 6 Jahren 30.000 Gulden. - Das Bernsteinregal in Ostpreussen (Monopol) geht an den Deutschen Orden über. - Das Haus Großer Engel am frankfurter Römer existiert. - Limburg an der Lahn brennt nieder. - Die Pfalzgrafen Götz und Wilhelm von Tübingen verkaufen ihren gesamten Besitz, darunter auch die Stadt Tübingen an Graf Ulrich III von Württemberg (St). - Die Fehde der Wildgrafen um die Burg Schmidtburg wird beendet. Die Burg Schmidtburg kommt endgültig in den Besitz des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (57), dem auch die wildgräfliche Burg Daun geöffnet werden muss. - Markof von Hattstein erkauft sich von Philipp d. Ä. von Falkenstein (St) die Steuern von Lich. - Der Marschall von Lorch, Ritter Johann, verkauft den Herren von Eppstein das Dorf Wallau. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (61) erlangt die Kontrolle über die wichtigste Alpenübergänge Brennerpass und Reschenpass. - Heinrich II von Isenburg Büdingen erwirbt den Anteil der Gräfin von Weilnau am Schloß Birstein. - Teilung Nassau-Saarbrücken-Commercy. - Das frankfurter Schöffengericht schlichtet den Streit um das Rebstock-Erbe zwischen den frankfurter Patriziern Wicker Frosch und Hertwig Weiß von Limpurg. - Der Neue Palast in Avignon wird durch Erweiterungen des Alten Papstpalastes größenmäßig verdoppelt. - Der Pfarrer von Limburg an der Lahn erhält aus Koblenz den Befehl die exkommunizierten Brüder Bertram und Albert regelmässig erneut zu exkommunizieren, da diesen die Exkommunizierung egal zu sein schein und verbietet den Umgang mit ihnen und deren Familien den Zugang zur Kirche. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (61) bestimmt als Herr von München mit dem Stadtrat, dass neue Gebäude nur noch mit gebrannten Dachziegeln gedeckt werden dürfen. - Schenk Engelhard von Erbach und Dieteich von Hohnstein sind mainzer Domherren.

1341 Der erster Waffenstillstand im Hundertjährigen Krieg dauert bis 13 45. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (60) kündigt sein Bündnis mit dem englischen König Eduard III, was zu einem Bruch mit dem Kurverein von Rhense führt. - In Frankfurt verkauft der Briefdrager Spielkartenhändler Wigandus Spielkarten. - Das wormser Domkapitel erkannt unter Androhung von Interdikt und Reichsacht den mainzer Patriziersohn und mainzer Schlutheissensohn Salman Cleman als Bischof von Worms an. - Der erblindete Graf Johann von Luxemburg (St) (45) König von Böhmen gibt seine Regierungsgeschäfte an seinen Sohn Karl IV von Luxemburg (St) (25) ab. - Der kriegerische Streit mit Eberhard Brenner von Lahnstein wird beigelegt und die Helfer des Mordkomplotts namens Arnolt mit dem Heubit und ein Müller des Bistums Trier verwiesen. Johann von Helfenstein lebt, nachdem Gras über die Sache gewachsen ist wieder auf Burg Mühlenbach. - Bei Ausschreitungen auf Burg Schönburg werden Werner von Schönburg und Anton Wissmann von Schönburg von Wepeling Dietrich von Milwalt getötet. - Burg Ockenstein, alias Burg zur Leyen ist im Besitz von Ritter Johann von der Leyen.

1340 Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St), der Sohn von Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St), heiratet Elisabeth von Isenburg Limburg (St).

In Oberwesel hat die Ganerbenburg Schönburg 95 Mitbesitzer. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) belagert Burg Daun. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) macht seinen einzigen Sohn Otto II von Hessen der Schütz (St), der noch vor seinem Vater 13 66 stirbt, zum Mitregenten. - Graf Johann II von Sponheim (St) stirbt woraufhin sein Neffe Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) die Regierung in der gesamten Vorderen Grafschaft Sponheim übrernimmt. Er vereinigt das zuvor geteilte Gebiet und wählt die Kauzenburg als Residenz. Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) beginnt zahlreiche Fehden. - Ritter Giselbrecht von Katzenelnbogen ist Burgmann auf Ehrenfels. - Der Goldwert sinkt zu Silber bis 14 42. - Köln feiert seinen ersten Karnevalsumzug oder Faschingsumzug. - Kuno der Maler zu Mainz arbeitet für Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--). - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (60) löst das Bündnis mit England. - Der tiroler Graf Johann Heinrich von Luxemburg (St) wird von seiner Frau Margarethe in ihrer von offener Abneigung dominierten Beziehung öffentlich wegen Impotenz denunziert und aus ihrer Burg ausgesperrt. - Wetzlarer Tuch, mit Waid gefärbt, taucht auf der frankfurter Messe auf und etabliert sich. - Limburg an der Lahn erhält einen Brückenzoll. - Der frankfurter Patrizier Rulman Wyße oder Rulman von Limburg, verheiratet mit den Familien Goldstein und Knoblauch, stirbt. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (59) beschuldigt die Grafen von Isenburg, Wied und Reichenstein der Falschmünzerei. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) wird auf Burg Grebenstein geboren. - Der Geistliche Graf Heinrich von Sponheim (St) und der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) studieren in Bologna und werden zum Prokurator der Deutschen Nation gewählt . - Salentin IV von Isenburg (St) heiratet Katharina von Solms (St). - Ludwig von Horhausen wird erster Amtmann des Amtes Isenburg. - Masseneinbürgerung von Rittern aus Gebieten rund um Frankfurt mit Johann von Königstein, Walter von Kronberg und Hattstein, Hofheim, Sulzbach, Ursel, Bommersheim und Schelme in Frankfurt. - Die von Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) unerlaubt auf speyerer Gebiet erbaute Burg Breitenstein soll im königlichen Hofgericht in München an den speyerischen Lehnsmann Friedrich Horneck abgetreten werden. Gegen dieses Urteil aber erhebt Pfalzgraf Rudolf II von der Pfalz Einspruch. Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) wird kurzerhand sein Lehnsmann und kann die Burg doch behalten. - Das Kloster Schönau sagt der Stadt Frankfurt eine Unterstützung durch Bewaffnete und Wagen zu. - Heinrich von Sponheim (St) studiert in Bologna. - Der nürnberger Burggraf Johann II von Zollern (St) wird Pfleger und Hauptmann in der Mark Brandenburg und erwirbt die Plassenburg mit der Grafschaft Kulmbach. - Jutta von Kronberg (--) heiratet xxx von Hattstein (--). - Der sponheimer Abt Willicho, ein von seiner Stiefmutter gewaltsam ins Kloster abgeschobener Sohn eines Vasallen von Graf Simon von Sponheim (St) ist gezwungen die Finanzen des Kloster Sponheim in Ordnung zu bringen. Er zwingt mit Waffengewalt seine Stiefmutter zur Herausgabe seines Erbes und vermacht es dem Kloster Sponheim. - Ein Verwandter der Hildegard von Bingen wird Abt in Kloster Sponheim. - Emmerich von Reifenberg wird kurpfälzer Marschall. - Die seligenthaler Äbtissin Schenkin Jutta von Erbach stirbt. - Der Wetterauer Städtebund wird von den 4 Reichsstädten Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar in der Wetterau erneuert. - Die Kathedrale von Chartres besitzt 2 Uhren. Das Kloster Cluny besitzt eine Uhr. - Die wildgräfliche Burg Daun wird im Streit um die Schmidtburg vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (55) belagert, der auch Burg Martinstein als Belagerungsburg erbaut. - Das Chorfrauenkloster Beselich wird wegen zu regen Männerverkehrs, was den guten Ruf schädigen könne, reformiert, Männern der Zutritt zum Kloster verboten und Nonnen nur mit Genehmigung des Abtes von Kloster Arnstein der Ausgang erlaubt.

Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) ist mit Gräfin Johanna von Mömpelgard verheiratet, und ist wichtigster Nachfolger. Elisabeth von Katzenelnbogen (St) wird Äbtissin von St Maria im Kapitol zu Köln.

1339 Die Sauerburg wird erstmals urkundlich als pfälzer Lehen erwähnt. - Burg Virneburg geht zum Teil an Kurtrier. - Im Erbstreit um die Burgen Rieneck und Partenstein erhalten Ulrich II von Hanau (St) und Kraft von Hohenlohe je ein Viertel an Rieneck und Partenstein. - Ulrich II von Hanau (St) verfügt die Primogenitur im Haus Hanau. - Otto II von Hessen der Schütz (St) ist Mitregent und kaiserlicher Statthalter in Mühlhausen. - In Köln müssen Prostituierte einen roten Schleier tragen. - Das Tragen von Masken in der Nacht wird während des venzianischen Karnevals verboten. - Der frankfurter Patrizier Jacob Knoblauch erhält das Recht silberne Heller zu prägen. - Heinrich von Nassau-Beilstein (St) heiratet gegen den Willen seines Vaters und seines Bruders Meijna von Westerburg. - In Oberwesel hat die Ganerbenburg Schönburg 95 Mitbesitzer, von denen aber nur ein Teil auf der Burg wohnen. - Die Gottesfreunde bilden sich in Basel, Straßburg und Köln. - Friedrich Heppe von Heppenheft und seine Frau Luccard von Glimendal wehren sich in einem Prozeß gegen das mainzer Karthäuserkloster gegen eine vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) erzwungene Güterschenkung. - Ritter Walter von Kronberg errichtet die kronberger Antoniuskappelle. - Graf Johann II von Sponheim (St) kauft Burg Grafendahn. - König Edward III von England ruiniert die florentiner Bankhäuser Bardi und Peruzzi denen er seine Kriegsanleihen gegen König Philipp VI von Frankreich nicht mehr zurückzahlt, der florentiner Händler und Bankiers in seinem Herrschaftsgebiet erpresst, indem er sie des Wuchers bezichtigt und löst eine weltweite Bankenkrise aus. - Ritter Dietrich von Staffel verpflichtet sich die Stadt Balduinstein zu erbauen. - Elisabeth von Thüringen (St) flieht nach Ehebruchvorwürfen ihres Mannes Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (37) zu ihrem Bruder nach Eisenach. - Gräfin Johanna von Mömpelgard (St) (39) bringt nach 15 jähriger kinderloser Ehe nach einer Wallfahrt nach Köln und Aachen einen Sohn Rudolf IV von Habsburg (St) zur Welt. - Graf Johann von Luxemburg (St) (45), böhmischer König, übernimmt erfolgreich das Kommando gegen England in der Gascogne. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) muss seinen Teil der Burg Dill an den trierer Juden Jakob Daniels verpfänden. - Der mainzer Erzbischof gewährt Gerlach Grans von Heppenheft Rheinberg (--) auch Zollfreiheit für selbst hergestellte Lebensmittel auf der Burg Ehrenfels. - Graf Johann III von Sponheim  (St) stiftet eine ewige Messe im Dorf Weitersheim unterhalb von Burg Gutenberg. - Der kinderlose Graf Johann III von Sponheim (St) vererbt seinen Besitz an seinen Neffen Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St), den Sohn seines toten Bruders Simon von Sponheim (St) (++).

1338 Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (57) befreit Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) für König Johann von Böhmen in Frankreich gegen Eduard III von England

Wetter: Ein Heuschreckeneinfall erreicht im August das Rhein-Main-Gebiet und verursacht erheblichen Ernteschäden. - Hoftag oder Reichstag in Koblenz, bei dem das Bündnis mit dem englischen König erneuert wird und der englische König zum linksrheinischen Reichsvikar ernannt und als französicher König anerkannt wird. Der römisch-deutsche Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (57) demonstriert in Koblenz seinen kaiserlichen Universalitätsanspruch. - Der Reichstag in Frankfurt bestätigt dass ein Anspruch auf die Kaiserkrönung ohne päpstliche Approbation durch Mehrheit der Kurfürsten besteht. - Bau der Stadtmauer von Hanau. - Der Jahreszins bei Juden wird von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (57) auf 32,5 % für frankfurter Bürger und 43 1/3 % für Fremde festgesetzt. - Erste öffentliche Uhr mit Schlagwerk in Mailand. - In Oberwesel gibt es den Judensturm. - Genua wird als Stadtstaat anerkannt. - Erste bildliche Darstellung einer Sanduhr auf einem Fresko von Ambrogio Lorenzetti. - Ritter Hartmut von Kronberg (--) erbaut gegen den Willen des mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg die Strahlenburg mit Holz aus dem lorscher Wald. - Der frankfurter Patrizier Wicker Frosch gehörte zu einem kaisertreuen Kreis um den mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg, der sich im Streit zwischen Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (57) und dem Papst gegen dessen Einmischung in die deutschen Angelegenheiten stellt, wobei auch die Stadt Frankfurt mit frankfurter Schultheiß Rudolf von Sachsenhausen aus der Reichsministerialenfamilie der Herren von Praunheim und Sachsenhausen trotz eines Interdikts zu Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (57), der ihr zahlreiche Privilegien bewilligt, hält. - Der Meissner Groschen mit einem Groschen zu 12 Pfennigen etabliert ein neues deutsches Münzwesen. - Otto von Hessen wird geboren. Er ist für den geistlichen Stand bestimmt und wird in Magdeburg erzogen, wo er Nachfolger seines Onkels, des magdeburger Erzbischof Otto von Hessen (St) werden sollte. Er stirb schon jung. Angeblich fällt er einem Giftmordanschlag zum Opfer, der durch den fuldaer Abt Heinrich von Hohenberg VI veranlasst werden wird. - Jüngstdatierte Münze aus einem Goldschatzfund 19 57 in einem Haus in Limburg an der Lahn. - Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz I (St) (--), sein Bruder Rudolf II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (32) und ihr Neffe Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz II (St) (13) teilen die Pfalz unter einander auf. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (36) verpfändet Gießen an Falkenstein. - Friedrich Heppe von Heppenheft steht in den Diensten des Abtes des Klosters Bleidenstadt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (53) finanziert den Ausbau der raugräflichen Burg Simmern. - Die Hälfte der raugräflichen Burg Neu-Baumburg wird an den mainzer Erzbischof Heinrich von Virnneburg verpfändet. - Der Graf von Isenburg wird mit der Herrschaft Horhausen und Willroth belehnt. - Auf der Alten Brücke in Frankfurt wird die Katherinenkapelle gebaut. - Der speyerer Bischof Gerhard von Ehrenberg kann Burg Hornberg vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) zurückerwerben. - Raugraf Ruprecht und Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St) errichten Burg Ebernburg. - Der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) reist zu Papst Benedikt XII nach Avignon. Sein Vater Graf Gerlach von Nassau I (St) ist dort kaiserlicher Gesandter. - Ritter Arnold von Uissigheim genannt König Armleder wird hingerichtet und seine Nachfolger die adeligen Ritter von Dorlisheim und ein Gastwirt Johannes Zimperlin von Andlau nennen sich nennen sich nach ihm ebenfalls König Armleder. - Ein limburger Geldverleiher vergräbt sein Vermögen, 15 goldene Schilde, 84 florentiner Gulden, 1 venzianischen Dukaten und einen Goldbarrren mit 350 g, ein Gesamtgewicht von 1 kg Gold. - Der Wildbann Sporkenburg wird vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (53) an Gerlach von Isenburg -Arenfels (St) verlehnt. - Der Frankfurter Saalhof - Besitzer Jakob Knoblauch verkauft einen Teil an seine Nachbarnin der Patrizierwitwe Elisbeth in dem Saale. - Mehrere Stadtärzte behandeln kostenlos städtische Bedienstete oder als Wundärzte Verwundete der Stadt Frankfurt. Hebammen legen bei ihnen Prüfungen ab. - Der römischdeutsche Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (57) besucht Graf Gerlach von Nassau I (St) (52) auf Burg Sonnenberg. - In Kloster Bärbach leben 8 Nonnen. - Der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg erwirbt das neue Goldbergbaugebiet Goldkronach von den Grafen von Orlamünd. - Burg Naxburg ist zerstört. - Der trierer Ministeriale Johann IV von Helfenstein (--) erschlägt im kriegerischen Streit mit seinem Verwandten Ritter Eberhard Brenner von Lahnstein (--), den Schultheiß von Arenberg Heynemann ane Krülle und flieht ausser Landes. Sein Brunder Hermann von Helfenstein sühnt den Mord in einer Prozession von 50 Mann mit je einer Kerze von einem Pfund Wachs, vom Rheinufer bis zu der Stelle wo der Mord geschehen war. - Der englische König Edward III stiftet angeblich den Hasenorden, mit den englischen Rittern, die durch einen aufgeschreckten Hasen aus den französischen Reihen und das dadurch ausgelöste Gebrüll einen französischen Angriff entgegensehend zu Rittern geschlagen werden. - In der ersten Seeschlacht, die mit Kanonen ausgetragen wird, der Seeschlacht von Arnemuiden, greift der französiche König die südenglische Küstenstädte an um sie zu berauben und den Handel zu stören. - Johann von Virneburg ist mainzer Domherr. - In Balduinstein baut der Burggraf und balduinsteiner Amtmann Wilhelm von Staffel (--) Burg Balduinstein weiter aus, wobei er den Palas und einen Teil der Hofmauer aufstockt. In den Turm baut er ein Tonnengewölbe ein.

1337 Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) sagt sich als Mann der mainzer Kirche um den mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (52) los.

König Eduard III von England beginnt den Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich, der bis 14 53 dauert, bei dem sich Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (56) durch Papst- und Italien-Frankreich-Problematik gedrängt mit König Eduard III von England verbündet und dessen Anspruch auf den Thron von König Philipp IV von Frankreich unterstützt. - Die Wildgrafen versuchen in der Dauner Fehde, die von 13 37 bis 13 42 dauert, mit Beteiligung der meisten Adelsgeschlechter im Hunsrück mit Zentrum der Kampfhandlungen um die wildgräfliche Burg Daun die Schmidtburg von Trier zurückzuerobern. - Der nassauer Bauer Armleder stiftet eine Judenverfolgung an, die bis nach Limburg an der Lahn reicht. Gerlach II von Isenburg Limburg (St) kann trotz einer kaiserlichen Bitte nicht verhindern, dass alle Juden aus Limburg vertrieben werden, soll sie wieder zurückholen und ihnen ihr Hab und Gut zurückgeben. - Burg und Herschaft Blieskastel gehört zu Kurtrier mit u.a.den Grafen von Veldenz als Amtmänner. - Die Ritterschaft am Rheinstrom veranstaltet ein Turnier in Ingelheim. - Der klostersponheimer Abt Wilicho von Runkel (St) stirbt. - Burg Sonnenberg wird Witwensitz von Irmgard von Nassau, geb. Hohenlohe (St). - Graf Heinrich II von Vianden (St) wird auf Zypern ermordet. - Der leichtlebige Mönch Heinrich von Kreuznach von den gemeinsam regierenden sponheimer Grafen und den gierigen Möchen zum neuen Abt in Kloster Sponheim gewählt. Abt Heinrich erlaubt den Mönchen erneut Privatbesitz und badet im Reichtum des Kloster Sponheim. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (52) bekämpft die Armlederbewegung und bestraft die Stadt Boppard für ein Judenpogrom. - Kloster Arnstein erwirbt im Lahntal bis 13 65 mehr als 25 Weinberge in Weinähr, 3 in Nassau und Lierscheid und je einen in Cramberg, Kamb und Laurenburg. - Der frankfurter Patrizier Jakob Knoblauch wird in das Gefolge von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (56) aufgenommen. - Graf Emich II von Nassau Hadamar (St) kehrt in den weltlichen Stand als Mitregent zurück und beginnt einen lebenslangen finanziellen Kampf gegen die Geistlichkeit, Kloster Eberbach, Kloster St Klara und das koblenzer Kastorstift in allen seinen Gebieten. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (52) sühnt sich mit dem Anführer der Eltzer Fehde Johann von Eltz. Johann von Eltz wird erblicher Burggraf auf der trierer Burg Trutzeltz. Konrad von Schöneck, der Rote wird erblicher Burggraf auf der trierer Burg Rauschenberg. - In der Abtei Prüm tobt eine innerabteiliche Fehde. Nutznießer ist den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (52). - Unmittelbar neben Burg Münzenberg wird Kloster Marienschlosss von Ritter Johann von Bellersheim, verheiratet mit Gertrud von Düdelsheim (Büdingen)aus einer der glauburger Burgmannenfamilie, gestiftet. - Hermann von Bibra von Gutenshausen, Kontad Brömser von Rüdesheim, Heinrich Schetzel von Lorch und Friedrich Specht von Bubenheim sind mainzer Domherren.

1336 Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (55) weist eine Schuld von 6.000 Pfund bei Reinhard von Westerburg I (St) auf den St Goarer Zoll an, jedoch unbeschadet des katzenelnbogener Zolles daselbst.

Wetter: Missernte am Rhein durch regnerischen August. Hochwasser in Nürnberg. - Der schottische König Robert III heiratet seine Mätresse, deren Kinder tatsächlich schottische Könige werden. - Judenverfolgung in Montabaur, wo Leder und Tuch hergestellt werden. - Ende der Dernbacher Fehde durch Vertragsverhandlungen und Verkauf der umstrittenen Burg Hainchen von den Herren von Bicken an Heinrich III von Nassau (St). - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) führt Krieg mit Kurmainz. Seine Brüder sind mit Mainz verbündet. - Ludwig der Junker von Hessen (St), der als Entschädigung für die Ehelosigkeit Burg Grebenstein erhält, verstößt gegen die Primogenitur seines Vaters indem er Elise von Sponheim Kreuznach (St) heiratet, Tochter des Grafen Eberhard von Sponheim (St), der in Kreuznach lebt. - Tilman Elhen von Wolfhagen berichtet in seiner Limburger Chronik von einem Orkan. - Der frankfurter Patrizier Conrad von Löwenstein besitzt eine Hälfte von Fechenheim. Er beherbergt regelmäßig den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (51) im Haus Löwenstein am Römer. - Die Stadt Bingen brennt nieder. - Wallau ist im Besitz des Klosters Bleidenstadt. - Graf Rudolf von Wertheim und Gottfried von Eppstein (St) kaufen den trimberger Anteil an der Herrschaft Breuberg. Graf Rudolf von Wertheim besitzt 3/4 der Burg Breuberg. - Papst Benedikt XII in Avignon löst seinen völlig verschuldeten würzburger Gegen-Bischof Otto II von Wolfskeel und die Bürger von Würzburg von allen Verpflichtungen bei jüdischen Geldverleihern und löst dadurch einen Aufstand der verarmten Bauern und Rittern, die sich nicht einmal mehr Ritterrüstung leisten können und deshalb lederne Ärmel tragen unter . ihrem Anführer Ritter Arnold von Uissigheim, aus, der König Armleder genannt wird und 3 Jahre marodierend Richtung Colmar und dann Richtung Basel zieht. - Die Armlederbewegung ausnutzend begeht Graf Walrams von Sponheim Kreuznach (St) in Kirchberg ein Pogrom, bei dem er seine eigenen Juden schont, und nur die Juden, bei denen er Schulden hat töten lässt, deren Besitz und Güter konfiszieren lässt und durch seine Amtsleute nach Burg Dill bringen lässt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (51) besiegt u.a. von den neuerbauten Belagerungsburgen Burg Rauschenberg und Burg Trutzeltz aus das Bündnis von Johann von Eltz, Heinrich von Ehrenburg, Konrad von Schöneck, der Rote und Wilhelm Boos von Waldeck in einem Schutz- und Trutz-Bündnis und erzwingt den Eltzer Frieden. - Graf Gerlach von Nassau (St) (51) läßt nach 9 Tagen die an das diezer Altweilnau verliehenen Stadtrechte wieder aufheben. - Wetter: Orkan in Limburg wirft große Bäume Gebäude und Türme um. - In der Trinkstube Laderam treffen sich reiche frankfurter Kaufleute. - Günther von Schwarzburg beendet sein Amt als Großkomtur des Deutschen Ordens. - Der Sohn Graf Rudolf von Hohenberg-Rottenburg (St) von Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg (63) alias Albrecht von Haigerloch verheiratet mit Elisabeth von Sponheim (St) stirbt. - Wildgraf Johann (St) erbaut Burg Brunkenstein gegen den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (51). - Gerlach von Nassau und Andreas von Brauneck ist mainzer Domherr.

1335 Graf Gerlach von Nassau  (St) und Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) stiften Kloster Bärbach in das acht Klarissinnenordensnonnen einziehen und Tag und Nacht kanonische Horen singen. Friedrich Zimmermann schenkt sein vor den Toren der Stadt Limburg an der Lahn stehendes Haus Hammerpforte und seine Güter in Rückershausen und Kettenbach um im Kloster Bärbach seinen Lebensabend zu verbringen. - Dietrich von Staffel (--) wird katzenelnbogener Amtmann auf Balduinstein. - Der pfalzgräfliche Vitztum Werner Knebel (--) und sein Sohn Gerlach Knebel (--) öffnen den Grafen von Katzenelnbogen die Burg Heppenheft. - Der italienische Arzt und Erfinder Guido da Vigevano konstruiert für den französischen Kreuzfahrer König Philipp VI das erste Automobil, einen Kriegswagens, der ohne Tiere vom Wind bewegt Schrecken verbreitend durch Felder rast, um ein großes Heer mit wenig Truppen zu verwirren und wie man ihn in Teilen auf Pferden transportiert. - Mailand hat eine Uhr mit Schlagwerk. - Graf Johann von Nassau Hadamar( St) kauft die Hälfte der Burg Schaumburg. - Die Eremiten-Mönche von St Jakob erhalten von Graf Heinrich von Sponheim I (St) Kapelle, Haus und Hofstatt und gründen Kloster St Jakob auf dem Donnersberg. - Der kränkelnde Graf Johann II von Sponheim Pantaleon (St) stirbt. Sein Nachfolger Graf Johann III von Sponheim (St) bindet sich an den kölner Erzbischof Walram von Jülich. - In Montabaur wird der erzbischöfliche Güter und Einkünfteverwalter von einem Kellner abgelöst, der die landesherrlichen Einnahmen verwaltet. - Ritter Dietrich von Staffel kauft das neue trierer Amt Balduinstein mit von klosterarnsteiner Abt Wilhelm geliehenen Geld. - Kuno von Reifenberg (--) wird bis 13 60 kurpfalzwittelsbacher Hofmeister. - Graf Johann von Solms (St) und Graf Bernhard von Solms (St) verkaufen die Herrschaft Hausen an Graf Gerlach von Nassau (St). - In Boppard wird vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (52) neben dem befestigten Turm eine Zwingburg für den Zoll angelegt. - Räderuhr in Mailand. - Der mainzer Rat und mainzer Patrizier Kraft zum Rebstock wird als Hochverräter während der mainzer Zunftunruhen angeklagt. - Johann von Württemberg und Kuno von Falkenstein sind mainzer Domherren.

1334 Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg lässt die Sababurg vom Baumeister Bodo de Vorste gegen die paderborner Interessen erbauen. - Die Grafen Heinrich von Rieneck (St) (--), sein Sohn Gerhard, Gräfin Elsebrecht, Witwe des Grafen Ludwig d.Ä. und deren Söhne Gerhard und Albrecht von Rieneck teilen ihres Vetters, Graf Ludwigs von Rotenfels Erbteil an Burg Rieneck unter sich auf aber die rienecker Burg Partenstein bleibt weiterhin bei Mainz. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) lässt eine Handschrift des Ritterromans Willehalm Wolframs von Eschenbach u.a. die Schlacht von Mühlheim 13 22, anfertigen und illustrieren, bei der nur Fingerspuren auf den bebilderten Seiten zu finden sind - Im mainzer Dom wird eine Orgel erwähnt. - Isenburger Burgfrieden befriedet die Burgen Isenburg, Wied, Grenzau und Kobern. - Graf Johann II von Sponheim Pantaleon (St) kauft Burg Gutenburg von Kämmerer Eberhard. - Graf Gerlach von Nassau I (St) und Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St) akzeptieren Burg Wallenfels als Lehen von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) mit Öffnungsrecht und verpfändet Burg Wallenfels an die Herren von Bicken verpfändet. - Brandkatastrophe in der Reichsstadt Wetzlar. - Nach dem Tod des mainzer Stadtkämmerers Patrizier Löwenhaupt-Salmann übernimmt seine Witwe ihr Familienhaus in Mainz Zur Eiche. - Burg Gutenberg und das Dorf Weitherheim wird an als Lehen von Kämmerer von Burg Gutenberg Eberhard. - Emicho von Nassau (--) ist mainzer Domkustos. - In Flacht übernimmt trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (51) einige Güter.

1333 Johann III von Katzenelnbogen (J) (St) (--), der Sohn von Graf Berthold III von Katzenelnbogen (J) (St) und Bruder von Graf Eberhard III von Katzenelnbogen  (J), verheiratet mit Anna von Sponheim (St) (--) stirbt.

Übergabe einer Krone zwischen den beiden Schwestern Anna von Katzenelnbogen (St) und Elisabeth von Katzenelnbogen (St), Töchter von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St), Gemahlinnen von Johann von Limburg (St) und Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St).

Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) erstreitet sich am Hofgericht von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (52) den Anteil von Graf Johann II von Sponheim Pantaleon (St) an Dill. - Der frankfurter Patrizier Jakob Knoblauch kauft von Graf Rudolf von Wertheim und Graf Gottfried V von Eppstein (St) den Frankfurter Saalhof, einem Pfand von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (52) damit einen Königspalast an einen Bürger, der ein Kaufhaus daraus macht und die Vogtei Oberrad. - Die Herren von Bicken verlieren mit ihrer Burg Dernbach die Dernbacher Fehde an Heinrich von Nassau Dillenburg (St). - Die Patrizierstadt Heilbronn am Neckar baut einen neuen Hafen und schafft dadurch eine neue Blütezeit. - Nach dem Tod seines zweiten erbenlosen Schwagers Graf Ludwig von Rieneck d.J. -Rothenfels kommt es zu großen Erbschaftsstreitigkeiten. Kraft von  Hohenlohe und Ulrich II von Hanau (St) besetzten angeblich für den mainzer Administrator und mainzer und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (48) die mainzer Lehnsburgen Rieneck und Partenstein. - Das besonders schöne Haus zum Roseneck wird in Friedberg erwähnt. - Petrarca bewundert in Köln das jährliche Bad der Frauen im Rhein, bei dem Unglück abgewaschen wird. - Im österreichischen Feldkirch ist Glut in Kachelöfen und Backöfen ohne Ofeneisen zur Nachtzeit verboten. - Der Herr Wilhelm von Isenburg-Braunsberg (St) verzichtet seinem Onkel Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) gegenüber auf alle Ansprüche auf das Erbe von seinem Grossvater Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St). - Burg Dorfelden wird an Herzog Rudolf von Sachsen verkauft, der sie zur sicheren eintägigen Anreise zur Königswahl in Frankfurt benötigt. - Nach dem Mord innerhalb der Familie Scharfenstein fordert die Sühnung einen Kapellenbau. - Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St) kommt durch einen Ehevertrag in den Besitz der Burg Vetzberg (wer heiratet?). - Ritter Arnold der Jüngere von Uissigheim späterer König Armleder, fällt als Raubritter auf. - In Straßburg werden die Bauarbeiten für die Lange Bruck begonnen, die einzige feste Rheinüberquerung flußabwärts ab Basel. - Die Brüder Hermann II von Hohenfels (--) und Werber von Hohenfels (--) befehden von Burg Hohenfels aus die Stadt Speyer. - Ende der Dernbacher Fehde. Die Dernbacher werden gezwungen Burg Vetzberg an Nassau zu verkaufen. Die Dernbacher verarmen und werden Raubritter. - Die Erbtochter Gertud von Merenberg (--) stirbt vor ihrer geplanten Hochzeit mit Graf Johann von Nassau Weilburg (St), der dennoch in den Besitz der Herrschaft Gleiberg als Mitgift kommt. - Graf Gerlach von Nassau (St) plant eine Pilgerreise nach Palästina und stiftet den acht Konventen: Klarenthal, Eberbach, Bleidenstadt, Schönau, Gronau, Affolderbach, Brunnenburg und Walsdorf Geld. - Der Jude Abraham von Bingen ist Zöllner für den mainzer Administrator und mainzer und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (48) in Oberlahnstein. Abraham von Bingen muss sein Wohnrrecht in Bingen mit einer jährlichen Gebühr bezahlen, ist aber von allen jüdischen und erzbischöflichen Steuern befreit. - Das mainz-büdinger Prämonstratenser-Doppelkloster Konradsdorf, das auch die Begräbnisstätte der Herren von Breuberg ist, beherbergt 64 Schwester und 4 Geistliche. - Eberhard von Hirschhorn ist mainzer Domherr.

1332 Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (51) gebietet Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) die Abstellung seines Rheinzolles.

Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) trifft den Markgrafen von Baden auf dem Reichstag in Frankfurt. - Die kurfürstlich-mainzer Burg in Eltville wird erbaut. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) erwirkt die Verleihung der Stadtrechte für Eltville. - Gräfin Elisabeth von Sponheim (St), Graf Walrams von Sponheim Kreuznach (St) Frau erhält von Anna von Isenburg Limburg (St) eine Krone. - Die jährlichen zwei Messen in der Tuchstadt Friedberg werden von 8 auf 14 Tage verlängert. - Die beiden Töchter des 13 23 verstrobenen wetterauer Landvogts Eberhard III von Breuberg teilen den frankfurter Saalhof durch eine Mauer unter sich auf. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (47) und das Domkapitel fordern vom mainzer Schultheißen, Rittern, Richtern und Bürgern wegen der Zerstörungen in den Klöstern St Viktor und St Jakob 200.000 Mark Silber Schadenersatz. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) und der Herr Reinhard von Westerburg I (St) verbünden sich für 10 Jahre. - Höhepunkt im Streit der dominierenden strassburger Patrizierfamilien Müllenheim und Zorn. - Die mainzer Zünfte fordern im Rat Gleichberechtigung mit den patrizischen Geschlechtern. Der mainzer Patrizier Kraft zu Rebstock und vom Schlüssel setzten sich für die Zünfte ein. Der patrizisch geprägte mainzer Rat macht den Zünften viele Zugeständnisse um einer Revolte vorzubeugen. Nach einer Versammlung von 129 mainzer Patriziern, die die Handwerker mit Zugeständnissen beruhigen wollen, verbreiten sich Gerüchte um eine Machtübernahme, selbst im Hof der Templer seien Ritter der Patrizier für einen bevorstehenden Angriff versteckt. Die Zünfte fordern vergeblich die Schlüssel der Stadttore vom mainzer Rat Eulmann von Rieneck, der den Familiensitz Zum Rieneck bewohnt und besetzen die Stadttore mit Gewalt. Der alte Rat wird von den Zünften ins Verlies gesperrt und die 129 Patrizier, die ihre Waffen abgeben müssen, vor die Wahl gestellt sich richten zu lassen oder die Stadt zu verlassen. Die Zünfte bilden mit dem alten Rat eine neue Verfassung, die aber die 129 Patrizier-Söhne nicht unterzeichnen, weil sie auf ihren Vorrechten bestehen. Die 129 mainzer Patrizier-Söhne verlassen die Stadt Mainz und verwüsten die Besitzungen der Zünfte. - Graf Emicho von Nassau I (St) erwirkt die Übergabe von Rechten der Stadt Hadamar, wo er eine Wasserburg besitzt. - Reinhard von Westerburg (St) und Philipp von Falkenstein (St) einigen sich über die münzenberger Mitgift. - Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) befehdet seinen Schwager Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) im Streit um die Mitgift. - Die Stadtbefestigung von Lambsheim wird errichtet. - Burg Argenschang wird an Simon von Argenschwang, eine uneheliche Nebenlinie der Grafen von Sponheim, verpfändet. - Graf Johann II von Sponheim Pantaleon (St) verliert wegen seiner häufigen Fehden und seinen finanziellen Schwierigkeiten seinen Sitz im straßburger Domkapitel, tritt seine Hälfte von Dill an Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) ab und wird gezwungen seinen Anteil doch an Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) abzutreten. - Aus Anerkennung für Gräfin Loretta von Sponheim Starkenburg (St), erhält Tal-Frauenberg und Birkenfeld Stadtrechte. - Eine Flut von Fremden verursacht im Kloster Bleidenstadt finanzielle Probleme. Der mainzer Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) verwüstet Gebiete von Kloster Bleidenstadt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (47) besetzt die Burg Kammerburg. - Graf Wilhelm von Jülich I hilft seinem Bruder Walram kölner Erzbischof Walram von Jülich zu werden und macht aus den Gegnern Jülich und Kurköln Verbündete. - Nach 15 jähriger Vormundschaft durch Graf Emicho von Nassau (St) übernimmt Graf Gerhard VI von Diez (St) die Herrschaft des regierungsunfähigen geistig behinderten Graf Gottfried von Diez (St). - In Kaub wird der mit der Raugräfin xxx (St) verheiratete Kuno von Reifenberg (--) bis 13 60 kurpfalzwittelsbacher Burggraf. - Erste Opfer durch die Beulenpest durch Pilger oder asiatische Kaufleute. - Das Dorf Gau-Algesheim wird zur Stadt mit frankfurter Stadtrechten erhoben. - Graf Johann von Luxemburg (St) (46) verbündet sich mit dem französischen König. - Heinrich von Isenburg (St) erhält die Hälfte der Burg und Herrschaft Birstein durch Heirat?. - Die verärgerten Patrizier treffen sich in Mainz im Wirtshaus Zum Bock neben dem Bockstor. - Ritter Johann von Riedesel (--) erhält von Graf Johann von Ziegenhain Burg Hundsbach bei Marburg als Lehen. - Das mainzer Domkapitel wehrt sich endgültig gegen Bemühungen mainzer Bürger alias Patrizier ihre Söhne im mainzer Domkapitel unterzubringen, indem es sie zwingt ihre Bewerbungen zurückzuziehen und im Falle einer Weigerung sie aus der Stadt Mainz zu vertreiben. - Emicho von Nassau (St) und Philipp von Brauneck sind mainzer Domherren.

1331 Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) überläßt dem trierer Erzbischof Baldewin von Luxemburg (St) die Hälfte seines bopparder Zollanteiles für eine Entschädigung von 1.000 Pfund. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) führt das Majorat ein. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) stirbt. Walram von Sponheim Kreuznach (St) heiratet Elisabeth von Katzenelnbogen (St).

Der Niederadelige Heinrich Sure von Katzenelnbogen wird Vitztum im Speyergau.

Die Fuldaer Bürger verbünden sich erneut mit Graf Johann von Ziegenhain I, erstürmen und erobern die Burg Fulda und das Kloster des Fürstabtes, werden aber erneut mit der Reichsacht belegt, müssen immense Entschädigungen bezahlen, die Burg wieder aufbauen und verlieren ihre Unabhängigkeit da sie unter die Aufsicht des Fürstabtes gestellt werden. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) lässt Lombarden von Graf Rainald von Geldern einkerkern. - Die Burg in Flörsheim wird von Mainz zerstört. - Prag erhält eine Straßenpflasterung. - Graf Philipp von Solms (St) öffnete dem mainzer Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) seine Burgen Burg-Solms und Königsberg. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50) fordert im Kampf gegen die Mark Brandenburg 30 Gleven vom würzburger Bischof Wolfgang von Grumbach. - Siegfried von Thile wird bis 13 67 Wundarzt in Bingen. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) folgt seiner Mutter Gräfin Loretta von Sponheim Starkenburg (St), die sich auf ihren Witwensitz Burg Frauenberg zurückzieht. Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) heiratet die Tochter von Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) und Mechthild von Nassau (St) und Nichte von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer, Mechthild von der Pfalz (St), womit er sich in die Abhängigkeit der Pfalzgrafen bzw des Hauses Wittelsbach begibt. - Graf Gerlach von Nassau (St) öffnet den Herren von Elkerhausen die Burg Freienfels. - Die Eltzer Fehde beginnt. Der mainzer Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) belagert Burg Eltz und beschießt die Burg Eltz mit Katapulten von Burg Trutzelz aus. - In Florenz kommt es zu einer großen Überschwemmung, die ein Franziskanermönch auf den Zorn Gottes über den ausschweifenden Luxus und auch die Nutzung von Glasfenstern zurückführt. - Die oberweseler Stiftskirche wird eingeweiht und ein Lettner eingebaut. - Die von Johann von Nassau Dillenburg Beilstein (St) zum Schutz der Calenberger Cent gebaute Maienburg ist im Besitz von Ludwig von Mudersbach. - Der bopparder Reichsschultheiß Simon Bayer von Boppard wird erblicher Burggraf von Boppard. - Graf Karl IV von Luxemburg  (St) (15) führt erfolglos Krieg gegen Florenz. - Der ehemalige Leibarzt von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St), der verdener Bischof Johannes Hake, der gegenwärtig berühmteste Arzt der Welt; schreibt dem böhmischen König Graf Johann von Luxemburg, der Blinde (St) ein Traktat in Briefform über ihm bekannte Giftmorde. - Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) wird Helfer von mainzer Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St).- Johann von Sponheim (--) ist mainzer Domkantor. - Eberhard von Öttingen, Otto von Ziegenhain, Hugo Slumpe de Saraponte und Hermann von Saulheim sind mainzer Domherren.


1330 Die katzenelnbogener Gräfin Adelheid von Waldecken (St), die Frau von Wilhelm von Katzenelnbogen I (St), stirbt und wird in St Goar begraben. Graf Eberhard II  von Katzenelnbogen (St)  stirbt

Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) erteilt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (Ä) (St) Zollfreiheit auf dem Rhein. Bündnis der Pfalzgrafen Rudolf (St) und Ruprecht von Wittelsbach (St) (21) mit Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St), die vom Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) beauftragt werden Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) im Besitz der kaiserlichen Privilegien zu schützen. Sie befreien ihrerseits Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) vom Zoll zu Bacharrach und Kaub, während Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) Raugraf Georg II, dem Schwiegersohn von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) eine Schuld von 1.000 und von 7.700 Pfund auf den Zoll zu St Goar anweist, dafür und für eine Schuld von 2.000 Pfund, aber Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) eine entsprechende Zollerhöhung gestattet, ihm die als heimgefallen erklärten Reichslehen des Kloster Prüm am Rhein, im Einrich und auf dem Hunsrück überträgt, ihm ein Stadtprivileg für Darmstadt gibt und ein Privileg auf 24 eigene Juden erteilt. Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) verkauft seinen Anteil an den Schlössern Steinheim am Main und Homburg alias Bad Homburg an Gottfried V von Eppstein (St). - Fachingen wird erwähnt.

Grafentochter Elisabeth von Katzenelnbogen (St) heiratet Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St)

Für die Treue der Stadt Frankfurt zu Kaiser Ludwig IV von Wittelsbachder Bayer (St) (49) im Kampf gegen Papst Johannes XXII in Avignon erhält sie die Erlaubnis zur Abhaltung einer zweiten Messe in Frankfurt während der Fastenzeit. Kaisersohn Wilhelm von Bayern (St) wird in Frankfurt geboren. - Der englische König III Eduard (17) erlangt durch einen Staatstreich die Macht, verfügt einen lebenslänglichen Arrest für seine Mutter und lässt deren Geliebten enthaupten. - In der Stadt Darmstadt ist neben den Grafen von Katzenelnbogen das rheingauer Zisterzienserkloster Eberbach zweitgrößter Grundbesitzer mit ihrem vor der Stadt gelegenen Wirtschaftshof Gehaborn, wohin Zins und Pacht abgeliefert werden. - Herzog Heinrich von Kärnten lässt sich vom Kaiser, dessen Zustimmung vorausgesetzt, die weibliche Erbfolge zusichern. - Schloss Vollrads wird erbaut. - Kronberg erhält Stadtrechte. - Aachen erbaut sein neues Rathaus. - Otto von Hessen (St) wird Erzbischof von Magdeburg. - In Kassel wird die Altstadt erweitert und am gegenüberliegenden Flußufer der Fulda der neue Stadtteil Neustadt erbaut. - Die frankfurter Barfüßerkloster und spätere Paulskirche wird zwanzig Jahre bis 13 50 als Gotteshaus geschlossen und nur für gelegentliche Messen von kaisertreuen Bettelordensbrüder geöffnet. - Der machthungrige fuldaer Fürstbischof Heinrich VI von Hohenberg erhebt die 13 26 erhöhten Steuern ein weiteres Mal wogegen die Fuldaer protestieren und einige reiche und einflussreiche Bürger eingekerkert werden und nur gegen ein Lösegeld von 9.500 Pfund Heller freigelassen werden - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) erlaubt Luther von Isenburg Büdingen (St) jeweils montags einen Wochenmarkt sowie einmal im Jahr einen Jahrmarkt in Büdingen abhalten zu dürfen. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) erhebt das Dorf Simmern zur Stadt. Raugraf Konrad von Stolzenberg (St) verpfändet aus akuten Geldnöten ein Zehntel an der Residenz Simmern an seinen Bruder Raugraf Georg II (St). - Mainzer Synode in Bingen. - Heinrich von Sponheim (St) erhält die Pfarrei in Traben. - Der speyerer Bischof Walram von Veldenz muss aus finanziellen Gründen Burg Hornberg an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) abgeben. - Graf Otto II von Nassau (St) heiratet Adelheid von Vianden. Sein Erbanspruch wird erst 14 17 durchgesetzt. - Im Kloster Marienthal gibt es allerlei seltsame Ereignisse, die von dem Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes bewirkt sein sollen. - Ritter Hermann von Winningen erhält die Weingärten Destil beim Garten des Heinrich Kind von Pfaffendorf, Zinsen aus einem Weingarten am Wolfspfade und aus einem Weingarten am Gire von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (Ä) (St) zu Lehen. - Der römische Gegenpapst Nikolaus V unterwirft sich Papst Johannes XXII in Avignon. - Graf Gerlach von Nassau (St) läßt in Wehen eine Burg bauen. - Graf Johann von Luxemburg (St) (45) zieht mit 400 Panzerreitern nach Brescia um der belagerten Stadt Brescia zu helfen und eine Machtbasis in Oberitalien zu schaffen. Nach 3 Monaten hat er die Schutzherrschaft über die 3 wichtigsten Städte der Lombardei gegen französische Ansprüche. - Beim Wunder von Gottsbüren wird die unverweste Leiche Jesu im angrenzenden Wald gefunden. Der Leichnam wird aufgebahrt, was einen Anstrurm von Wallfahrern auslöst. - Mit dem Anbau von Erdbeeren in Kronberg wird die Kirschkerb, die Kirschenkirchweih von der Erdbeerkerb abgelöst. - Die Falkensteiner kaufen den Hof Haßloch und bauen die Wasserburg Haßloch. - Der mainzer Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) verpflichtet den Lombarden Jakomin von Montclair als neuen lebenslänglichen Amtmann in St. Wendel innerhalb von drei Jahren eine Burg zu errichten. - In Marburg lässt - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) lässt den Fürstensaal, den größten gotische Profanbau Deutschlands, errichtet. - Gerlach Grans von Heppenheft-Rheinberg stellt sich trotz seines Lehensverhältnis zu Nassau da es keinen mainzer Erzbischof gibt dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) als Diener zur Verfügung und erhält als Gegenleistung Steuern in Oestrich und Gefälle in Lorch zu Lehen. - Der Vitztum Werner Knebel von Katzenelnbogen und Konrad Knebel von Katzenelnbogen sind Bürgen von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St). - Die Ehefrau von Gegenkönig, Herzog von Österreich Friedrich von Habsburg der Schöne (St) Elisabeth von Aragon stirbt nur Monate nach dem Tod ihres Mannes erblindet nach unaufhörlichem Weinen. - Frielo zum Gensfleisch erhält eine Expektanz auf das mainzer Domkapitel. - Johann von Sponheim, Johann von Karben, Nikolaus vom Stein Oberstein, Engelbert von Pütz, Konrad von Kirkel, Philipp von Schöneck und Heinrich von Sponheim II sind mainzer Domherren.

1329 Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) tritt gegen Anweisung von bacharacher Zollgefällen in die Dienste des trierer Erzbischofs Baldewin von Luxemburg (St) gegen den mainer Erzbischof Heinrich von Virneburg. - Stiftsfehde bei der Mainz vom mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) belagert wird um ihn nach dem Willen von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach (St) (48) zum mainzer Erzbischof zu machen und von ihm Burgen wie Weisenau, Eltville und Flörsheim stark befestigt werden. Des Papstes Kandidat xxx von Virneburg (St) wird von Mainz aufgenommen, woraufhin erdie aussenliegenden nun ebenfalls befestigten Klöster St Alban, St. Jakob und St. Viktor zerstört. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (Ä) (St) erwirbt die Hälfte von Burg und Stadt Katzenelnbogen von Graf Gerlach von Nassau I (St) zurück. Philipp von Liebenstein schwört nichts mehr gegen Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (Ä) (St) zu unternehmen und verzichtet für immer auf seine Lehen.

Graf Eberhard II von Katzenelnbogen (St) (17) stirbt kurz nach der Hochzeit mit Adelheid von Hanau (St). Die Ehe bleibt kinderlos.

Graf Gottfried von Diez (St) erhält für den Ort Diez unterhalb seiner Burg Diez von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (48) das Stadtrecht und erbaut eine Stadtmauer mit 5 Türmen. - Burg Flörsheim wird vom trierer und mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) als Turmburg ausgebaut. - Burg Sponheim geht in den Besitz des Klosters Sponheim über. - Papst Johannes XXII zwingt den kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg die Bulle In agro dominico in seiner Erzdiözese zu veröffentlichen und damit die Lehren von Meister Eckhart im ganzen niederdeutschen und niederländischen Raum auszumerzen. - Der Gegenpapst Nikolaus V unterwirft sich in Avignon mit einem Strick um den Hals Papst Johannes XXII. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (48) kehrt in seine Residenz nach München zurück. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus - Ersterwähnung der späteren Wüstung Niederfischbach bei Katzenelnbogen. - Der Kirchhof in Flörsheim am Main wird von Mainz befestigt um die Verbindung zu Frankfurt zu erschweren. - Die neue Befestigung von Weisenau wird nach der Vollendung von den mainzer Bürgern sofort wieder überfallen und zerstört, die Gräben zugeschüttet. Nach Gerüchten von versteckten Angreifern, und der Ermordung des Sohnes des Bürgermeisters mit einer Kugel werden die vor der Stadtmauer liegenden Klöster St Viktor und St Alban geplündert und angezündet und die Mauern von St Viktor geschleift. Die Klöster wie deren Klosterpfründe sind ausnahmslos in der Hand der mainzer Patriziergeschlechter. - Hermann von Helfenstein, Herr von Sporkenburg ist mit der Urenkelin von Heinrich II von Isenburg (St) verheiratet. - In der frankfurter Zollordnung werden für die Frankfurter Messe folgende Waren aufgezählt: Pferde, Schlachtvieh, Fleisch, Butter, Schmierfett, Unschlitt (Talg), Rheinfisch, Bolchen, Heringe, Bücklinge, Lorbeer und andere Gewürze, Eisen verschiedener Art, Blei und Zinn in Klumpen, Glas und Trinkbecher, Kreide, Galmei (Zinkerz), Weinstein, Pech, Schleifstein, Flachs (rauh oder gehechelt), Hanf, Werg, Garn, Wolle, Leinwand, Weinfässer und Leinwandballen. - In Mainz werden von den Bürgern in der ersten Mainzer Stiftsfehnde drei Kirchen zerstört. - Der frankfurter Parizier Jacob Knoblauch erwirbt von den Herren von Breuberg das Gebiet am Marbach in Frankfurt und baut den Kühornhof oder Bertramshof. - Im Hausvertrag von Pavia tritt Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (48) seinen Neffen Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz I (St) (20) und Rudolf II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (23) die Pfalz und die Oberpfalz ab, wo sie abwechselnd als Kurfürsten auftreten. Die Pfalz macht er zu einem eigenständigen Fürstentum. Für seine Söhne behält er Oberbayern. - Graf Johann von Solms I (St) verbündet sich mit Graf Gerlach von Nassau (St) und seinem Vetter Bernhard von Solms (St). Er schließt mit der Linie Solms-Braunfels einen Burgfrieden und mit seinen Vettern Heinrich, Bernhard und Simon einen Erbvergleich. - Das Weihnachtsgebäck Christstollen wird urkundlich in Naumburg, als Weihnachtsgabe für Bischof Heinrich erwähnt. - Gräfin Loretta von Sponheim Starkenburg (St) reist zu Papst Johannes XXII nach Avignon und erreicht trotz ihrer männlich-ritterlichen Vorgehensweise ihre Absolution. Er verlangt von ihr aber als Buße barfuß im Dom von Trier ihr Verbrechen zu gestehen. - Hartmut von Kronberg ist Burggraf auf Burg Starkenburg. - Der sponheimer Vasall Rorich von Rüdesheim wird als Bürge vom Juden Salman Abrahams Sohn von Merxheim gepfändet. - Kloster Sponheim ist im Besitz von Burg Sponheim Häusern und Grundbesitz in Kreuznach und Meisenheim, Rheinhessen und auf der rechten Rheinseite in Geisenheim und Winkel. - Der trierer und mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (44) erzwingt die Öffnung der Burg Limburg an der Lahn. - Johann von Sayn II (St) erhält ein Münzprivileg und Johann von Sayn II (St) lässt mit einem Münzregal 1,2,4,6,8 und 12 Heller in Kupfer in Sayn prägen. - Graf Johann von Nassau Wiesbaden (St) darf in Wiesbaden Hellermünzen prägen. - Das prunkvolle Chorgestühl im Erfurther Dom wird hergestellt. - Das mainzer Kloster am Jakobsberg wird befestigt. - Elisabeth von Elkerhausen wird Äbtissin von Kloster Beselich. - Burg Rotenberg wird erbaut. - Gerlach von Erbach wird Fürstbischof von Worms und reglementiert vergeblich sein verweltlichtes Domkapitel. Papst Johannes XXII ernennt den mainzer Patriziersohn und mainzer Schultheissensohn Salmann Cleman zum wormser Gegenbischof. Das wormser Domkapitel verweigert bis 13 41 seine Zustimmung. - Gertrud von Nassau (St) wird Äbtissin von Kloster Altenberg. - Der lahnecker Burggraf Ritter Eberhard Brenner von Lahnstein unterwirft sich dem trierer und mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (44) bei einem Treffen auf der Burg Ehrenfels. - Der Sohn von mainzer Schultheiß Emercho, Kraft erhält die Expektanz auf das mainzer Domkapitel. - Johann de Fontibus ist mainzer Domkustos. - Heinrich von Sponheim, Johann von Falkenstein und Heinrich von Reiffersscheid sind mainzer Domherren. - In Diez besteht eine Holzbrücke über die Lahn.

1328 Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (J) (St), der Sohn von Graf Berthold III von Katzenelnbogen  (J), stirbt nach 2 jähriger Ehe mit Agnes von Bickenbach. 

Der römischdeutsche Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (47) wird vom Papst Johannes XXII in Avignon gebannt und die Schriften dazu auf deutsch herausgegeben. Er setzt den Franziskaner Marsilius als Gegenpapst Nikolaus V ein und fordert für den Papst wegen Ketzerei die Todesstrafe. Gegenpapst Nikolaus V foltert papsttreue Priester und ein Augustinerprior stirbt in der Löwengrube. - Landgraf Otto von Hessen (St) stirbt, sein Sohn Ludwig der Junker von Hessen erhält die Burg Grebenstein als Entschädigung. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (43) baut Burg Balduinstein. aus. - Meister Eckhart verstirbt doch der Inquisitonsprozess gegen ihn wird fortgesetzt. - Der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) reist zum aufrührerischen Gegenpapst Nikolaus V, der nach fünf Jahren Ehe ins Kloster ging, nach Rom. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (47) vergreift sich am Staatsschatz. Die Reichskleinodien werden in der münchner Hauskapelle aufbewahrt. - Rom erhebt sich gegen den neuen Kaiser und unterstellt sich wieder den Gesandten des Papstes von Avignon. - Der französische König Philipp IV stirbt ohne direkten Nachkommen und vererbt seinen Titel an die Nebenlinie, das Haus Valois. Durch französischen Lehnsbesitz animiert beansprucht sein Enkel, der englische König Eduard III, ebenfalls den französischen Throns. Da Frankreich daraufhin Schottland unterstützt kommt es zu Differenzen, die zum Hundertjährigen Krieg von 13 37 führen. - Hardrad VI von Merenberg stirbt und vererbt seinen Besitz seinen Besitz seinen Töchtern. Seine Frau Elisabeth von Sayn (St) übernimmt die Herrrschaft und Graf Gerlach von Nassau (St) die Vormundschaft über die Töchter Elisabeth von Merenberg und Gertrud von Merenberg. Gertud von Merenberg wird mit Graf Johann von Nassau-Weilburg (St) verheiratet, wodurch die Herrschaft an Nassau fällt. - Witwe Loretta von Sponheim alias Loretta von Salm (St) bekämpft die Machterweiterungsbestrebungen des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (43), der sie Nichte nennt, indem sie ihn und sein Gefolge gefangennehmen läßt und auf der Burg Starkenburg a.d. Mosel 9 Monate gefangenhält und erst der böhmische König Johann von Luxemburg, der Lorettas Forderungen für berechtigt hält, kann ihn zum einlenken bewegen. Sie erhält Birkenfeld, 30.000 Pfund Heller und die Burgen Cochem, Bernkastel und Manderscheid. - Die kurpfälzer Burg in trierer Pfandbesitz, Bacharach Stahleck und Braunshorn. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St), der vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) Neffe genannt wird, ist einer seiner Vertrauten. - Das mainzer Domkapitel ernennt Balduin von Luxemburg (St) (43) zum mainzer Erzbischof und der Gegner von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (47) und Nepotist Papst Johannes XXII in Avignon mit Hilfe seines Onkels des kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg Heinrich III von Virneburg wodurch das erste Mainzer Schisma entsteht. - Der flandrische Bauernaufstand wird von einem französischen Ritterheer beendet. - Johann von Nassau Dillenburg Beilstein (St) fällt in der großen Feldschlacht bei Hermannsdorf während der Dernbacher Fehde gegen Landgraf Heinrich II von Hessen (St). - Der frankfurter Patrizier Jacob Knoblauch erbittet Dispens für eine Heirat mit seiner Blutsverwandten Trude von Friedberg. - Gottfried von Eppstein setzt als Erbverbrüderung seinen Neffen Kuno d. Ä. von Falkenstein (St) als Erben für Eppstein ein. - Gottfried von Ziegenhain, Johann von Isenburg (St) und Reinhard von Westerburg (St) verzichten gegenüber Philipp von Falkenstein (St) auf deren falkensteiner und münzenberger Erbe. - Die Herrschaft Königstein wird als Herrschaft Falkenstein weiterbezeichnet. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (43) kauft die wildgräfliche Schmidtburg was zur Ersten Schmidtburger Fehde führt. - Johann von Nassau (St) wird bamberger Fürstbischof-Elekt Johann II des Hochstiftes. - Salentin von Isenburg (St) und Robin von Isenburg (St) beginnen eine 22jährige Fehde mit dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (43). - Nach jahrelangen Überfällen auf Kaufleute der Reichsstadt Wetzlar wird die Burg Alt-Hohensolms erstmals erstürmt. - Der wittelsbacher Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (47) macht München zur kaiserlichen Residenz. - Neuer Bischof von Speyer wird Graf Walram von Veldenz (St). - Elisabeth von Hohenlohe, Tochter eines Grafen von Wertheim gründet das Karthäuserkloster Grünau. - Gräfin Loretta von Sponheim Starkenburg (St) zwingt ihren Vasallen Johann von Braunshorn, Hofmeister von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg, der versucht nach der Befestigung seiner Burg Braunshorn auch die Stadt zu befestigen zu einem Verzicht. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) vertraut Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) die Burgen Stahlburg, Stahleck und Braunshorn an um sie ihm wieder zu entziehen. - Ritter Salentin von Isenburg (St) verpfändet seinen Hof bei der Heimburg an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St). - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) bezeichnet Graf Gerlach von Nassau (St), den Herrn Gottfried von Eppstein (St) und den Herrn Johann von Braunshorn als seine Freunde und Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) als seinen lieben Neffen. - Der trierer und mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (43) schließt mit Graf Gerlach von Nasssau (St), dem Herrn Ulrich II von Hanau (St), dem Herrn Gottfried von Eppstein (St), Luther von Isenburg (St), dem münzenberger Herrn Kuno von Falkenstein (St) und Philipp von Falkenstein (St) zusammen mit den Städten Frankfurt, Friedberg, Wetzlar und Gelnhausen einen Landfrieden bei dem Balduin bei einer Belagerung eine und die Städte zwei Bliden einzusetzen versprechen. Der mainzer Gegenerzbischof Heinrich III von Virneburg erkauft sich teuer die Unterstützung des mit Jutta von Isenburg Limburg verheirateten Graf Friedrich von Leiningen (St), Graf Ruprecht von Virneburg, Johann Probst zu Sant und des mit Bertha von Falkenstein verheirateten Reinhard von Westerburg (St). - Die sponheimer Burg Wildenstein am Donnersberg wird Afterlehen der Grafen von Leiningen. - Der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) reist zu Papst Johannes XXII nach Avignon. - Der Feldhauptmann des mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg gegen Landgraf Heinrich II von Hessen (St) ist Graf Johann von Nassau (St). Graf Johann von Nassau (St) wird von Solms gefangen, gefoltert, Fußspitzen und Finger abgeschnitten. Offiziell ist er in einer Schlacht gefallen. - Nach dem Tod von Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) fallen die nassauer Burg Beilstein und die Burg Dillenburg an seinen Bruder Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St). - Wilhelm von Jülich (St) (29) wird Graf. - Die adeligen Gonzagas regieren Mantua und werden in den Grafenstand erhoben. - Die mainzer Patriziertochter Klara Walpode wird vom Kloster Klarenthal abgewiesen und erst auf Befehl von Papst Johannes XXII doch aufgenommen. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) erobert die Burg Treffurt und besiegt mainzer Truppen bei Wetzlar. - Bei einer möglichen erfolgreichen Königsneuwahl empfiehlt Papst Johannes XXII dem mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg statt der königstreuen Stadt Frankfurt eine andere Wahlstadt zu finden. - In Limburg an der Lahn kaufen die Wilhelmiten den Stadthof des Bürgers Ludwig von Hachenburg. - Auf Burg Bosselstein ermordet Emich von Oberstein seinen Bruder Wirich von Oberstein aus Eifersucht um Bertha von Lichtenberg bei Kusel und deren Mitgift indem er Wirich von Oberstin aus dem Fenster wirft. Der Familienstreit entstand um 13 20 durch die Einheiratung der dauner Ministerialen in die Familie der Herren von Stein. - Der mainzer Patrizier und mainzer Kämmerer Rudolf zum Silberberg aus der Familie Löwenhaupt, mit einem Wappen mit drei Löwenköpfen und einem Balken, stirbt. Sein Bruder Salmann zum Silberberg übernimmt das mainzer Kämmereramt. - Hermann Heppe von Glimmental bei Martinstal, Heinrich von Eltz und Reinhard von Westerburg sind mainzer Domherren.  - Der römischdeutsche König  Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (47) setzt Johannes von Westerburg (St) (--) und Reinhard von Westerburg (St) (--) als Gebietsherren der Herrschaft Schaumburg und somit über Biebrich, Cramberg, Habenscheid, Steinsberg, Wasenbach und Wenigenhabenscheid ein.

1327 Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (St) setzt Gottfried V von Eppstein (St) für eine Schuld von 200 Gulden seinen Anteil an den Burgen Steinheim am Main und Homburg alias Bad Homburg zum Pfand. Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (St) schließt mit Graf Gerlach von Nassau I (St) ein lebenslängliches Bündnis. Graf Gerlach von Nassau Weilburg (St) bringt sich in den Besitz der Stadt und Burg Katzenelnbogen, die sein Sohn Graf Johann von Nassau Weilburg (St) 13 26 gekauft hat. Graf Gerlach von Nassau (St) verspricht seinem Sohn Graf Johann von Nassau (St) Burg und Stadt Katzenelnbogen nicht wieder an Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) oder seine Erben zurückfallen zu lassen.

Der mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck belagert Boppard und die Burg Pfalzgrafenstein und erobert mit Hilfe Truppen des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--) die Stadt Gießen, doch Aufstände der Bürger in Gießen ermöglichen es Landgraf Otto von Hessen (St) (45), die Stadt schnell wieder unter seine Kontrolle bringen. Das seit etwa 04 50 bestehende fränkisch-deutsche Krongut Bopparder Reich, und damit auch Kamp-Bornhofen, geht unter, weil König Heinrich VII von Luxemburg (St) (--) das Bopparder Reich an seinen Bruder, den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--) verpfänden muss. - Die englische Königsmutter, Schwester König Karls IV von Frankreich, erobert für ihren 14 jährigen Sohn bei einer Invasion den englischen Thron und lässt für ihren Sohn Eduard III seinen Vater König Eduard II ermorden. - Die Nachkommen von Frauen werden ebenfalls von der Thronfolge ausgeschlossen. - P. Vesconte erstellt seine Weltkarte - Erste frühhumanistische Landschaftsbeschreibung durch Petrarca, ein Beispiel für Naturerlebnis und auf das Selbst. - Der römisch-deutsche König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) zieht nach Rom um die Würde des Heiligen Römischen Reiches wieder herzustellen und lässt sich dort zum Kaiser krönen. - In der Schlacht bei Seibertshausen (wüst) um die Herborner Mark in der Dehrbacher Fehde verliert Heinrich II von Hessen (St) gegen Nassau. - Solms-Königsberg ist falkensteiner Pfandbesitz. - Gräfin Loretta von Sponheim Starkenburg (St) besiegt Wildgraf Friedrich von Kyrburg (St), der ihr als Frau gegenüber die Urfehde nicht einhält, erneut. - Burg Freienfels kommt in den Besitz von Siegfried von Runkel (St), einem weilnauer Verwandten. - Vor dem kölner Severinstor wird von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) und seiner Gattin Margarethe von Holland ein achttägiges Turnier eröffnet. - Graf Gottfried von Sayn (St) stirbt im Lager von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) vor Pisa an der Pest. - Der wertheimer Anteil an der Herrschaft Breuberg wird aus der Ganerbschaft mit Trimberg und Eppstein herausgetrennt. - Das auf Reichsgut gelegene Pfeddersheim verliert seinen Status als Reichsstadt und wird an die Herren von Falkenstein verpfändet. - Hessen verliert in der Dernbacher Fehde die Schlacht bei Seibertshausen. - Der speyerer Bischof Emich von Leiningen (St) weigert sich die kaiserfeindlichen Schriften von Papst Johannes XXII in Avignon zu veröffentlichen und wird für seine Unterstützung von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) exkommuniziert. - Der speyerer Bischof Emich von Leiningen (St) krönt König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) in Mailand zum König der Lombardei. - Graf Johann von Nassau (St) wird nach dem Tod von Pfalzgraf Adolf von Wittelsbach (St) Vormund der Witwe Irmengard von Oettingen (St) (23). - Heftige Kampfhandlungen um Burg Wallenfels zwischen Hessen, den Herren von Dernbach und den Herren von Bicken gegen den Grafen von Nassau mit Unterstützung des mainzer Erzbischofs bis 13 28. Burg Wallenfels bleibt unbeschädigt. - In Amtsrechnungen der österreicher Herzöge wird Wein in Ritterwein, guten Wein, Dienerwein, Füllwein, guten Most, Most und Dienermost eingeteilt. - Die Proteste der Bürger von Speyer, der Zünfte, gegen eine vom Rat erhobene neue Steuer artet in blutige Kämpfe mit dem Stadadel, dem Patriziat, aus. - In der Wirtsstube der mainzer Herberge Zum Rad wird der anwesende Wirt Philipp Zeuge einer notariellen Beurkundung einer katzenelnbogener Urkunde durch die Graf Johann von Nassau seine Herkunft und seinen Ansnpruch auf Burg Katzenelnbogen beweist. - Die mainzer Beginen wohnen auf dem Lorscherhof, dem ehemaligen Hof des Klosters Lorsch in Mainz. - Francesco Sinibaldis de urbe ist mainzer Domherr. - Boppard verliert seine Reichsunmittelbarkeit indem König Heinrich VII von Luxemburg (St) die Stadt an seinen Bruder, den Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) verpfändet.

1326 König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (45) belehnt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) mit dem rheinaufwärtigen Zoll zu St Goar.
Graf Eberhard III von Katzenelnbogen ist verheiratet mit Agnes von Bickenbach.
Tiefergreifende Besitzauseinandersetzungen im katzenelnbogener Hause. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen beansprucht vergeblich Burg und Stadt Katzenelnbogen das Erbe seiner Schwägerin Katharina von Katzenelnbogen alias Katharina von Kleve (St), die Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St) heiratet. Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St) verkauft mit seiner Frau Katharina von Altenbaumburg alias Katharina von Katzenelnbogen (St) und Schwiegersohn Graf Philipp von Sponheim Dannenfels (St) Burg und Stadt Katzenelnbogen an Graf Johann von Nassau Weilburg (St). Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St) stirbt - Elisabeth von Katzenelnbogen (St), die Frau von Graf Philipp von Sponheim Dannenfels (St) stirbt.

Gräfin Katharina von Katzenelnbogen alias Katharina von Kleve (St) ist Besitzerin von Schwalbach alias Bad Schwalbach. Graf Eberhard von Katzenelnbogen und Johann von Katzenelnbogen besitzen die Stadt Reinheim als Ganerben.

Wetter: Nach dem strengen Winter schwemmt ein Hochwasser alle Brücken der Île de la Cité in Paris weg, die Insel muss für fünf Wochen mit Booten versorgt werden. - Heinrich von Diez Weilnau (St) verkauft Burg Weilnau und Hahnstätten an seinen Neffen Siegfried von Runkel (St). - Graf Johann von Nassau (St) fällt das innerhalb der Grafschaft Diez gelegene Gut Hahnstätten aus neu-weilnauer Herrschaft zu, und beauftragt Daniel von Langenau die Burg Hohlenfels zu errichten. Graf Gerhard VII von Diez  (St) bekämpft den Bau dieser Burg. Graf Gerlach von Nassau (St) erwirbt das Pfandrecht von Weilnau und erweitert seinen Machtbereich von Weilburg nach Süden. - Meister Eckhard verfasst seine Rechtfertigungsschrift. - Der kaiserliche Vogt der Wetterau Graf Gerlach von Nassau (St) erwirbt die Hälfte der Grafschaft Weilnau mit Burg Neuweilnau. - Burg Nollig über Lorch soll bestehen. - Loretta von Sponheim Starkenburg (St) lässt den Wildgrafen Friedrich von Kyrburg solange auf der Starkenburg inhaftieren bis er und sein Sohn Godebert ihr Urfehde schwört. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) und Graf Georg von Veldenz vereinbaren ein gegenseitiges Beistandsabkommen mit jeweils 20 bewaffnete Reitern im täglichen Krieg. - Der machthungrige fuldaer Fürstabt Heinrich VI von Hohenberg erhebt die Steuern der Stadt Fulda für 7 Jahre um 800 Prozent. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (45) lässt die Zollburg Pfalzgrafenstein errichten. - Gottfried von Sayn (St) übergibt die Burgen Braunfels und Hohensolms als Lösegeld an Philipp und Kuno von Falkenstein (St). - Hartmut von Kronberg erhält ein Burglehen auf Königstein. - Hermann von Heppenheft ist Domherr in Mainz. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) verlegt das Augustinerkloster aus Lonnig nach Mayen. - König Ludwig IV von Wittelsbach (St) (45) verpfändet an Weihnachten in München die Reichsstadt Gelnhausen an Ulrich II von Hanau (St) wodurch Gelnhausen den Status als Reichsstadt verliert. - Hexen, Zauberer und Ketzer werden von Papst Johannes XXII in Avignon in der Bulle super illius specula gleichgesetzt, wodurch Hexerei ein durch die Kirche verfolgbares Bandendelikt wird. - Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St) zerstört die Burg Alt-Dernbach. - Graf Heinrich von Weilnau (St) verlegt seinen Regierungssitz nach Birstein. - Die Herren von Kransberg sterben aus. - Das Deutschordenshaus in Marburg erhält in Gießen-Schiffenberg Wald von Graf Gerlach von Nassau Wiesbaden, Idstein. Weilburg (St) (41), Landgraf Otto von Hessen (St) (44), Hartrad von Merenberg, Luther von Isenburg (St), und den Brüdern Reinhard von Westerburg (St) und Johann von Westerburg (St) , den die Deutschordensritter roden und urbar machen dürfen. - In Niederheimbach wird eine Stadtmauer erbaut. - Der zweite Sohn von Pfalzgraf Adolf von Wittelsbach von der Pfalz (St) Ludwig von Wittelsbach verschwindet spurlos als Kleinkind. Pfalzgraf Adolf von Wittelsbach von der Pfalz (St) zieht sich nach Oggersheim zurück und stirbt schon im folgenden Jahr 13 27. - Der kloster-bleidenstädter Abt Erwin von Bleidenstadt taucht in Wallau und Dörsdorf auf. - Die mainzer Bürger werden vom Mainzer Domkapitel ausgeschlossen, indem sie zu Feinde der Mainzer Kirche erklärt werden, auch wenn päpstliche Empfehlungen vorliegen. Der mainzer Schultheißensohn Salmann Cleman versucht trotz päpstlicher Empfehlung vergeblich mainzer Domherr zu werden, wird deshalb wormser Domherr. - Das mainzer Domkapitel verabschiedet ein angeblich vergessenes Statut nur noch mindestens ritterbürtige Bewerber aufzunehmen. - Jakob Howas alias von Trier, Hermann von Schöneck und Heinrich von Bienbach sind mainzer Domherren.

1325 Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) stirbt und seine Mutter, die ehemalige Gräfin von Katzenelnbogen, alias Gräfin Katharina von Kleve (St) und in zweiter Ehe Ehefrau von Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St) übergibt Burg und Stadt Katzenelnbogen an ihren Schwiegersohn Graf Philipp von Sponheim Dannenfels (St). Gräfin Elisabeth von Katzenelnbogen (St), die Frau von Graf Philipp von Sponheim Dannenfels (St) stirbt.

Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. Der trunksüchtige und geschwätzige kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg beginnt den ersten und einzigen Inquisitionsprozess gegen einenTheologen im Mittelalter Meister Eckhard. - Der homosexuelle englische König Eduard II sendet seinen 12 jährigen Sohn an den Hof seines despotischen Onkels, des französischen Königs Karls IV. - Die Dernbacher Fehde zwischen Nassau und Hessen eskaliert und die hölzerne nassauer Burg Dillenburg wird niedergebrannt. - Die Grafen von Wertheim erwerben Teile der Herrschaft Breuberg im Odenwald. - Burg Alt-Hohensolms wird wie ein Großteil der Ländereien von Graf Johann von Solms (St) von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) in der Schlacht vor Wetzlar zerstört und der mainzer Erzbischof Mattias von Bucheck geschlagen, woraufhin sich Johann von Solms (St) einen neuen Lehensherrn sucht und ihn in Gottfried von Sayn (St) findet. - Johannes Kalteisen ist Schmiedemeister in Koblenz. - Der letzte Greifensteiner wird Burgmann auf der neuen nassauer Burg Beilstein. - Burg Koppenstein wird von den Brüdern Graf Johann von Sponheim (St) und Graf Simon II von Sponheim (St) aus dem Besitz von Kloster Sponheim herausgelöst. - Die Begine Prous Boneta (30) legt in Montpellier das Geständnis ab, Papst Johannes XXII nicht anzuerkennen. In ihren Visionen hält sie sich für die Gottesmutter Maria und erzählt den Heiligen Geist gebären zu wollen. Sie wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Der Tuchhändler Rulmand Weiß von Limburg wird frankfurter Reichsschlultheiß. - Graf Heinrich von Solms V (St) heiratet Sophie von Ahaus und zieht in Burg Ottenstein ein. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) baut Burg Balduinseck um die Residenz Kastellaun von Graf Simon von Sponheim II (St) zu schwächen. Burg Balduinseck wird im französischen Donjontyp erbaut. - Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St) vermacht Burg Naumburg mit u.a. Becherbach, Merxheim, Sulzbach und Lembach seiner Frau und dem Mann seiner Stieftochter Graf Philipp von Sponheim-Bolanden (St). - In Langenstein bei Marburg wird der Theologe und Kirchenpolitiker Heinrich von Langenstein geboren. - Johann Unterschopf wird mainzer Domdekan. - Johann Senn von Münsingen alias Müzingen, Johann von Braunschweig und Lupold von Bebenburg sind mainzer Domherren.

1324 Eberhard II von Katzenelnbogen (St) tritt in die Dienste des böhmischen Königs Johann von Luxemburg (St). Reichenberg werden die Stadtrechte verliehen. Auf Bitte Graf Wilhelms I von Katzenelnbogen nimmt König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43) die neuerbaute Burg Reichenberg mit dem Dorf Husen bei St Goarshausen in seinen Schutz, stattet die daraus zu errichtende Stadt mit den Rechten und Freiheiten der Stadt Frankfurt aus und verleiht ihr einen dienstags abzuhaltenden Wochenmarkt. Während St Goarshausen eine Stadt ist, hat St Goar diese Recht nie förmlich erhalten.

Kaub und Weisel erhalten von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43) das Stadtrecht. Kaub hat bereits seit langer Zeit eine Wehrmauer. - Der venezianische Kaufmann und Weltreisende Marco Polo stirbt in Venedig. - Astronomische Uhr mit Planetarium von Richard Wallingford in der englischen St Albanus Abtei. - Die Hälfte der Burg Schaumburg wird von den Herren von Westerburg an Johann von Nassau-Hadamar (St) verpfändet. - Galeazzo I Visconti (St) besiegt ein Heer des Papstes mit Unterstützung von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43). - Burg Laneburg und die dazugehörige Stadt Löhnberg wird durch Johann von Nassau Dillenburg mit der Haube (St) fertiggestellt. - Das Salzhaus, das rechte der drei Gebäude des frankfurter Römers ist ebenso wie das Nachbarhaus im Besitz der vornehmen frankfurter Patrizierfamilie Wanebach und als Haus zum Hohen Homperg bekannt. - Der vom avignoner Papst Johannes XXII in den Kirchenbann gestellte Kaiser Ludwig der Bayer (St) (43) veröffentlicht im Deutschordenshaus in Frankfurt-Sachsenhausen die Sachsenhausener Appellation, in der er den Anspruch des Papstes auf die Approbation einer Königswahl zurückweist und woraufhin die Zustimmung der Mehrheit der Kurfürsten für die rechtmäßige Wahl eines Königs genügt. - Graf Emicho von Nassau I (St) gründet die Stadt Hadamar nach der Abtretung gräflich diezer Hoheitsrechten. Die Tochter Jutta von Nassau Hadamar (St) heiratet Graf Gerhard von Diez (St). - Graf Heinrich von Weilnau (St) verpfändet Neu-Weilnau mit Usingen an Siegfried von Runkel (St). Die weilnauer Linie verkauft ihren Anteil an Diez an die diezer Linie. - Die würzburger Aufrührer werden verbannt. - Der mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck besiegt mit Hilfe von Truppen aus dem mainzer Verwaltungsmittelpnkt für Oberhessen Burg Amöneburg Landgraf Heinrich II von Hessen (St) in der Schlacht in den Lahnbergen. - Gräfin Loretta von Sponheim Starkenburg alias Loretta von Salm (St) findet ihren unbequemen Schwager Graf Johann II von Sponheim Pantaleon (St) großzügiger als erwartet ab. - Graf xxx von Sponheim (--) trägt seine neue Burg Winterburg Balduin von Luxemburg (St) zu Lehen auf. - Der nassau-ottonische Zweig etabliert Kloster Altenberg als Familiengrablege und der nassau-walramische das Kloster Klarenthal. - Burg Waldeck wird trierer Lehen. - Gudensberg wird als die Hauptstadt vom Nyderlandt zu Hessen erwähnt. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43) gibt die ziemlich verfallene Burg Winzingen seinem Kanzler Hermann von Lichtenberg. - Der deutsche wittelsbacher König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43) jagt mit Johann von Sayn (St) und seinem Sohn Gottfried in Hachenburg im Westerwald. - Im Streit um die Stammburg Erbach schlagen und ermorden zwei Männer von Schenk Konrad von Erbach, Ganerbe von Eberhard von Breuberg, einen Mann von Schenk Eberhard V von Erbach. - Nach dem Tod seines Vetters Konrad von Erbach ist das Haus Erbach wieder vereinigt und Eberhard V von Erbach beginnt den Besitz seines Hauses zu mehren und tritt häufig als Schlichter auf. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) lässt Burg Wallenfels für die Ritter von Dernbach und die Ritter von Bicken gegen Nassau erbauen. - Die mainzer Walpoden, alias Patrizier Zum Silberberg, besitzen den Hof zum Silberberg gegenüber dem Goldschmiedsplatz. - In Metz werden Feuerwaffen eingesetzt. - Johann Unterschopf ist mainzer Domherr. - St Goarshausen erhält Stadtrechte. - Wilhelm von Staffel (--) wird Abt von Kloster Arnstein.

1323 Eberhard II von Katzenelnbogen (St) ist verheiratet mit Adelheid von Hanau (St). Ritter Hartmut von Kronberg kauft das katzenelnbogener Lehen Rüsselsheim (638).

Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Burg Habitzheim wird auf Veranlassung des mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck von den Herren von Bickenbach erbaut. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (42) gestattet Graf Gerlach von Nassau (St) den Ort Nassau zu befestigen. Es wird bis 15 46 aber keine Stadtmauer erbaut, sondern nur Tortürme mit Holzpalisaden dazwischen. - Die neue mainzer Burg in Fritzlar wird innerhalb der Stadtmauern erbaut. - Die frankfurter Leonhardskirche erhält Reliquien des heiligen Leonhards und wird nach ihnen umbenannt. - Beim bis 13 28 dauernden Bauernaufstand in Flandern werden die Übergriffe adliger Gerichtsherren, welche Steuern willkürlich einsetzen und ungesetzliche Gerichtsgebühren einziehen, bekämpft, mehrere Burgen ohne Widerstand geplündert und zerstört und sogar die Städte - außer Gent - schließen sich an. - Graf Johann von Solms (St) lässt sich verhängnisvoll vom mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck durch Schutzversprechungen und Geldzahlungen zum Mitstreiter gegen den Landgrafen Heinrich II von Hessen (St) machen, öffnet ihm Burg Hohensolms und macht den mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck zum Lehnsherrn über seine Lande, was seinen Verwandten in Braunfels nicht gefällt und diese zum Gegner halten. - Aufbegehrende würzburger Bürger dringen gewaltsam in den Dom ein. - Fehde zwischen Graf Walram von Nassau (St) und Philipp und Kuno (St) von Falkenstein, der mit Anna von Nassau verheiratet ist. Schiedsrichter ist u.a. Graf Gerlach von Nassau (St). - Der kränkelnde Graf Heinrich II von Sponheim Starkenburg (St) (31), verheiratet mit Gräfin Loretta von Salm (St) stirbt. - Nach dem Tod ihrer Mutter Mathilde von Nassau (St) begraben in Kloster Klarenthal, versöhnen sich ihre Söhne Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (14) Adolf (St) (23) und Rudolf II (St) (17) mit ihrem Onkel König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (42). - Die Grindpforte auf einer ehemaligen Sandinsel deren Graben zur Stadt Nassau zugeschüttet war ist ein nassauer Stadturm. - Das frankfurter Bartholomäusstift behauptet gegen die Stadt Frankfurt mit ihrem neuen Leonhardsstift seine Vormachtstellung in der Stadt Frankfurt und verhindert eine Teilung der Pfarrei Frankfurt. - Graf Berthold VII von Henneberg Schleusingen (St) wird bis 13 30 Pfleger und Vormund von Kaisersohn Ludwig dem Brandenburger (St) (08). - Hermann von Olm, der Teufel, ist berüchtigt für seine Herrschsucht und Grausamkeit. - Metz wird vergeblich vom böhmischen König Johann von Luxemburg (St) bedroht. - Mit dem Tod des Landvogtes der Wetterau, von Eberhard III von Breuberg wird die Herrschaft Breuberg unter Graf Konrad von Trimberg 1/2, den Grafen von Wertheim 1/4 und den Herren von Weinsberg 1/4 aufgeteilt. - Graf Gerlach von Nassau (St) erreicht vom deutschen König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (42) Stadtrechte für Wehen und erbaut eine Stadtmauer. - Der Jude Muskinus ist Leiter der Finanzverwaltung des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St). - Raugraf Konrad von Stolzenberg (St) wird vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) mit Burg Naumburg belehnt. - Nach dem Tod ihrer Mutter Pfalzgrafenwitwe Mechthild von Nassau (St), die ihren Schwager König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (42), hasst kommt es zu einer Annäherung zwischen ihren Söhnen Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (14), Adolf (St) (23) und Rudolf II (St) (17) und ihrem Onkel König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (42). - Bertholin de Canali wird mainzer Dompropst. - Bei Trechtingshausen gibt es die Burg Rheinstein alias Burg Voitsberg alias Vaitzburg seit einigen Jahren.

1322 Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) wird geboren.

Burg Fürstenberg wird vom mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck belagert. - Der Krieg um die Pfalz wird beendet. - In Frankreich werden Frauen von der Thronfolge ausgeschlossen. - Bernard Gui verfasst sein Ketzerhandbuch Tractatus de practica inquisitoris. - Der deutsche König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (41) besiegt durch einen erfolgreichen Hinterhalt von Burggraf Friedrich IV von Zollern Nürnberg und durch Reichsfahnenträger Graf Konrad II von Schlüsselburg, in der Schlacht bei Mühldorf, der letzten Schlacht ohne Feuerwaffen, den Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St) und hält ihn bis 13 25 gefangen. Graf Gerlach von Nassau (St) kämpft für Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St), wechselt nach der verlorenen Schlacht bei Mühldorf die Seiten und versöhnt sich mit König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (41). Graf Gerlach II von Diez (St) kämpft wegen finanzieller Versprechungen auf der unterlegenen Seite von Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St) und gerät dadurch in große finanzielle Nöte, die er durch die Annäherung an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St), dessen Burgmann er wird und der ihn aber durch die simple Umbenennung von Stiftshoheiten zu Lehen austrickst, zu beheben sucht. Graf Johann von Sayn (St) und sein Sohn Gottfried von Sayn (St) kämpfen an der der Seite von König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (41). Der deutsche König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (41) versöhnt sich nach der Schlacht bei Mühldorf mit Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St) und macht ihn zum Mitkönig. - Graf Gerlach von Nassau (St) kämpft für Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St), - Der avignoner Papst Johannes XXII befürchtet Verweltlichung und verbietet den mehrstimmigen Kontrapunkt in der Kirchenmusik. - Der mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck führt bewaffnete Lehnstreitigkeiten mit Landgraf Heinrich II von Hessen (St). - Kuno von Falkenstein (St) und Philipp von Falkenstein (St) nehmen Burg Kalsmunt zu Lehen. - Lombardenhäuser in Oberwesel (636). - Wolfram von Grumbach wird Fürstbischof von Würzburg. - Der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) wird in der nassauischen Residenz Idstein geboren. - Der klösterliche Eberbacher Hof in Limburg an der Lahn baut eine eigene Kapelle. - Mit dem Tod des mainzer Patriziers Konrad zum Römer stirbt die Patizierfamilie aus. Die Töchter Getza und Elisabeth teilen sich ein großes Vermögen und Besitzungen u.a. in Köln und Stadecken. - Johann von Ggöttingen, Johann de Fontibus, Giso von Yaza und Johann Colonna sind mainzer Domherren.

1321 Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (36) bestellt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) in Angelegenheiten des Mainzer Erzstiftes zu seinem Beauftragten. König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (40) gewinnt Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) zum Helfer gegen Friedrich von Habsburg der Schöne und gestattet ihm dafür einen Betrag von 12.000 Mark, die König Ludwig dem Vater von Johann II von Katzenelnbogen (St) Graf Berthold von Katzenelnbogen (St) schuldete, vom bopparder Zoll zu erheben.

Graf Berthold III von Katzenelnbogen (J)  (St) stirbt.

Die französischen Instrumentalmusiker schließen sich zusammen. - Erbverbrüderung zwischen Ludwig von Isenburg (St) mit Kuno von Münzenberg-Falkenstein (St). - Mainzer Bürger werden mit dem Gebiet außerhalb der Stadtmauer belehnt. - Bernhard von Solms (St) wird Burgmann auf der falkensteiner Burg Münzenberg. - Der für eine kirchliche Ausbildung vorgesehene aber fehdelustige und aus der Art geschlagene und dadurch ständig in finanziellen Nöten befindliche Edle Johann II von Sponheim Pantaleon (St) wird mit der Unterstützung seiner ochsensteiner Verwandtschaft Domherr in Straßburg. - Ein Metzger verprügelt in Bingen den Hund eines Schiffers und löst damit einen Streit aus, in dem vier Ratsherren aus dem Fenster des Rathauses geworfen und 20 weitere getötet werden. Das Strafgericht in Anwesenheit des Kaisers verurteilt die binger Aufrührer mit 120 Hinrichtungen. - Der Edle Johann II von Sponheim Pantaleon (St) wird Mitglied des Domkapitels in Straßburg. - Graf Heinrich von Sponheim (St) (29) stiftet eine jährliche Andacht im Kloster Himmerod möglichereweise wegen seiner Krankheit. - Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne belehnt Graf Philipp von Sponheim Dannenfels (St) mit der ehemaligen bolandener Burg Wildenstein. - Burg Alt-Hohensolms wird von den Grafen von Solms gegen die hessische Burg Königsberg erbaut. - Die Herren von Geroldstein (Wisper) öffnen den Grafen von Katzenelnbogen ihre Burg Geroldstein an der Wisper. - Reinhard von Westerburg (St) erkauft sich den Frieden um Burg Schaumburg mit dem Verkauf seines Gebietes um Burg Balduinstein an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (36). Burg Schaumburg wird durch weitere Rechte für Balduinstein von der Lahn abgeschnitten. Burg Balduinstein besteht hat einen eigenen Keller und einen Palas. - In Marburg wird das Fachwerkhaus Hirschberg 13 erbaut. - Papiermühle an der Donau in Leesdorf. - Schenk Eberhard von Erbach V macht Schenk Konrad von Erbach, Ganerbe von Eberhard von Breuberg, die Stammburg Erbach streitig und lässt gibt nach einer Niederlage eine Sühne nur vor. - Graf Simon von Sponheim II (St) ergibt sich bei der Belagerung der Stadt Kreuznach und der Residenz Kastellaun durch den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St), mit dem er einen Friedensvertrag schließt. - Die böhmische Königstochter Jutta von Luxemburg (St) (06) wird mit dem wettiner Friedrich II dem Ernsthaften (St) (11) verlobt und auf die Wartburg zu ihrem Ehemann in spe gebracht. - Heinrich von Grumbach ist mainzer Domherr.

1320 Der frankfurter Schultheiß bekommt einen zweiten Rat (Bürger oder Handwerker). - Pietro Visconte erstellt seine Seekarte der Erde in der Norden oben ist. - Graf Emich von Nassau Hadamar (St) kauft den eberbacher Zisterziensern ihren Hof in Hadamar ab und erbaut dort eine Wasserburg. Hadamar wird nassauer Residenz. - Der kanalisierte Braubach an der Nordseite des frankfurter Römers wird überbaut und fliesst unterirdisch. - Der mainzer Erzbischof Peter von Aspelt besitzt ein eigenes Schiff. - Ungarische Goldminen liefern riesige Goldmengen und stabilisieren den Wert von Silber. - Burg Ziegenberg wird von Hessen erobert und an die Familie von Berlepsch verpfändet. - Kuno II von Falkenstein (St) wird auf Burg Falkenstein geboren. - Der Abt des Klosters Bleidenstadt Hugbert ist berühmt für sein Wissen um weltliche Wissenschaften. Er beendet seine Chronik des Klosters Bleidenstadt. - In der Herrschaft Herschbach existiert Burg Herschbach. - Die nassauer Burg Beilstein wird erbaut. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (39) besucht Graf Rudolf von Wertheim in dessen Burg Wertheim, wo dieser ihn um die Freiheitsrechte für seine Stadt Wertheim bittet. - Papiermühle am Rhein zwischen Mainz und Köln. - Die hanau-wertheimer Burg Prozelten wird mit ihrem gesamten Besitz von der Witwe Elisabeth von Wertheim an den Deutschen Orden übergeben. - Im ehemaligen (seit 12 88) diezer Kloster Thron leben 60 Nonnen. - Über Burg Bosselstein wird Burg Oberstein erbaut. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) erobert den sponheimer Ort Sprendlingen und belagert die Städte Kreuznach und die Residenz Kastellaun von Graf Simon II von Sponheim (St). - In Mainz wird das Kaufhaus Brand am Brandplatz durch nichtadeligen mainzer Erzbischof Peter von Aspelt gefördert. - In der Reichsstadt Wetzlar lebt der Ratsherr, Bürger und Wollenweber Gerhard Richwin. - Der kloster-bleidenstädter Mönch Hugbert von Bleidenstadt, der als weltlicher Wissenschaftler und besonders für seine Geschichtskunde berühmt ist, beendet seine Chronik über das Kloster Bleidenstadt. Die Chronik geht verschollen. - Simon Muchelin wird mainzer Domscholaster. - Bertram von Bleichenbach, Ernst von Trier und Ernst Mohr von Münstermaifeld sind mainzer Domherren.

1319 Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) erhält vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (34) die Genehmigung zum Bau der Burg Reichenberg. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) verpfändet den Templerhof in Mainz an Kloster Eberbach.

In Zürich müssen nicht verkaufte tote Fische am Abend weggeschafft werden. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--) beginnt eine Fehde gegen Reinhard von Westerburg (St) mit einem neuen Kampfmittel? und verpflichtet dazu seinen Vasallen Rorich von Rennenberg. - Burg Balduinstein wird vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (34) während einer Fehde gegen den Herrn von Burg Schaumburg xxx von Westerburg (St) (--) auf westerburger Land und als Trutzburg gegen Burg Schaumburg erbaut. Die Nassauer und Sponheim sind mit Friedrich dem Österreicher verbündet und deshalb zur Neutralität verpflichtet. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich von Hohenberg VI errichtet eine zweite Burg innerhalb der Stadt Fulda, woraufhin die Bürger mit Hilfe des Klostervogts Graf Johann von Ziegenhain beide Burgen samt Turm und Ringmauern erstürmen und zerstören, von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (38) mit der Reichsacht belegt werden und die zweite Burg wieder aufbauen müssen. - Herzog von Oberbayern und Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach I (St) (55) stirbt. Seine Frau Mathilde von Nassau (St), die ihren Schwager König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (38) hasst, und die Söhne Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (10) Adolf (St) (19) und Rudolf II (St) (13) kommen unter die Vormundschaft von Graf Johann von Nassau Dillenburg (St), einem Anhänger der habsburgösterreichischen Partei. Adolf (St) (19) wird nur formal Pfalzgraf. Die Herrschaft übt sein Onkel König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (38) aus. - Waldeisenschmiede in Altweilnau. - Der Mainzer Dom wird durch die Fertigstellung des Anbaus der südlichen Kapellenreihe eine 5 schiffige Pfeilerbasilika in der hauptsächlich Privatandachten vor den gestifteten Altären von den jeweils zugeordneten Domherren gehalten werden. - Anna, die Tochter von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (38) stirbt im Kindesalter im Kloster Kastl und wird dort einbalsamiert. - Graf Ruprecht von Virneburg verpfändet die Burg Altwied an Graf Gottfried von Sayn (St). - Dietrich von Katzenelnbogen ist mainzer Domherr.

1318 Landesteilung zwischen Graf Berthold III von Katzenelnbogen  (St) und Eberhard II von Katzenelnbogen (St). Die gronauer Mönche gewähren größere Beträge zum Bau eines Altars in Bensheim.

Landesherr Graf Gerlach von Nassau (St) ergreift Partei für den habsburger Gegenkönig Friedrich der Schöne. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37) belagert untersützt von Gottfried IV von Eppstein (St) Wiesbaden und versucht vergeblich die Stadt von Graf Gerlach von Nassau (St) Wiesbaden auszuhungern. Gottfried IV von Eppstein (St) erhält dafür in Oppenheim Stadtrechte für Eppstein. Da Graf Gerlach von Nassau (St) zur Zeit Feind von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37) ist hat er keine Schutzklausel, die vor der Abwanderung nassauer Bauern als freie Bürger nach Eppstein bewahrt. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37) belagert vergeblich die Burg Scharfenstein. - Kloster Klarenthal wird von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37) verwüstet. Königin Imagina von Nassau stirbt (St) im Kloster Klarenthal. - Der Spruchdichter Heinrich von Meißen, genannt Frauenlob stirbt in Mainz. - Straßburg erhält sein Rosenfenster. - Anton von Dalberg aus dem Stammhaus, dem später benannten Dalberger Hof in Worms, überträgt seinem Vetter Johann Kämmerer von Worms Besitz und Namen. - Der katzenelnbogener Truchsess in der Obergrafschaft Arnold von Sayn (St) treibt zum Teil widerrechtlich Gelder und veruntreute Gefälle ein. (6074) - Johann von Molsberg wird bis 13 66 Propst in Limburg an der Lahn. - Wetzlar erhält von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37) ein acht-tägiges Messerecht. - Die trierer Erbmarschallwürde fällt nach einer Erbteilung an Hermann III von Helfenstein, den Herrn der Burg Sporkenburg. - Der Arzt Johannes Hake wird Leibarzt des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (33). - Gerlach Grans von Heppenheft-Rheinberg beurkundet einen Grundstücksverkauf von Eigengütern in Frankfurt-Sossenheim, die von Graf Gerlach von Nassau I (St) lehnsrührig waren. - Burg Gutenberg und das Dorf Weitherheim wird an Graf Johann von Sponheim (St) als Lehen von Kämmerer von Burg Gutenberg Eberhard. - Albrecht von Sachsen ist mainzer Domherr.

1317 König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) nimmt von dem allgemeinen Zollverbot am Rhein von Speyer bis Köln nur drei Zölle darunter die beiden katzenelnbogener von St Goar und Boppard aus.

Da Getreide knapp ist verbietet König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) das Brauen von Bier. - Graf Emich von Nassau-Hadamar (St) wird zum Vormund von Graf Gottfried von Diez (St) bestellt. - Der ehemalige königliche Kanzler Bischof Johann von Straßburg befiehlt dem Klerus grüne, gelbe und rote Schuhe zu tragen. - Die Brüder Graf Friedrich von Leiningen V (St) und Graf Gottfried von Leiningen-Hartenburg (St) teilen die Grafschaft Leiningen. - Der Bischof von Cahors wird hingerichtet, weil er mit einem angeblich jüdischen Magier und einigen anderen zwielichtigen Figuren ein Komplott zur Ermordung des Papstes geschmiedet haben soll. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) beauftragt Philipp von Falkenstein der Jüngere (St) mit dem Schutz des frankfurter Königsforstes. - Die Madenburg ist Eigentum von Graf Friedrich von Leiningen V (St). - Der avignoner Papst Johannes XXII verdammt die Alchemie als Teufelszeug. - Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach I (St) (43) gibt nach einer Reihe von militärischen Niederlagen in aussichtsloser Lage seine Herrschaftsansprüche gegen seinen Bruder König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) auf. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) besetzt die Rheinpfalz auf Grund des mit seinem Bruder Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach I (St) (43) abgeschlossenen Vertrages mit Waffengewalt und beginnt damit einen Krieg, der bis 13 22 andauert. - Heinrich von Diez Weilnau (St) verpfändet die Hälfte von Dehrn an Siegfried von Runkel (St). - Venedig versucht von einem deutschen Glasmacher das Geheimnis der Herstellung von Glas für Spiegel zu erfahren, was dieser ablehnt und bei seiner Flucht nur Asche von Farnkräuter zurücklässt. - Im sayner Altenkirchen wird eine Burg errichtet. - In Kloster Klarenthal sind Franzikanermönche Beichtväter der Nonnen. Sie leben in einem Haus vor dem Kloster. - In Bacharach wird ein Landfrieden getroffen den Reinhard von Westerburg (St) gegen den trierer Kurfürst Balduin von Luxemburg (St) (32) nicht einhält. - In Limburg an der Lahn zieht das Kloster Windsbach von den Lahnauen in den Schutz der Stadtmauern an der Diezer Pforte. - Der Wohnturm auf Burg Rockenberg wird von Johann von Bellersheim erbaut. - Minoriten in Wetzlar. - Die kirchlichen Kalenderdaten mit ihren Festen stimmen nicht mit den astronomischen Erscheinungen, wie der Wintersonnenwende überein. - Der Templerbesitz zwischen Niederheimbach und Oberheimbach wird dem Johanniterorden übergeben. - Perceval Condominus de Bargis, Wildgraf Hartrad, Johann Button, Johann Brömser von Rpdesheim, Hugo Morcelli und Gottfried von Waldeck sind mainzer Domherren.

1316 auf den Zoll zu Niederleudesdorf oder im Verhinderungsfalle auf den braubacher Zoll überträgt. Burg Sterrenberg geht an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St). Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) erwirbt den Templerhof in Mainz.

Wetter: Nach langen sommerlichen Regenfällen bis 13 18 führen Mißernten und Viehseuchen zur ersten großen Hungerkatastrophe des Jahrtausends. Mehrere Jahrzehnte dauert das schlechte Klima an. - Der Günstling des französischen Hofes und Sohn eines Schuhmachers Jakob von Cahors wird in Avignon zum Papst Johannes XXII gewählt und unterstützt König Philipp den Schönen von Frankreich im Kampf gegen die Templer um sich deren Reichtum anzueignen und gegen den römisch-deutschen König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (35) - König Robert von Neapel überredet Papst Johannes XXII dazu keinen der beiden deutschen Könige anzuerkennen um seine Vorherrschaft in Italien zu festigen und Generalkapitän des Kirchenstaates zu bleiben. - Kuno von Hattstein ist Mitglied der Burgmannschaft von Neu-Weilnau. - Der neue Papst in Avignon Johannes XXII hebt das Turnierverbot auf. - Burg Rockenberg wird von Ritter Johannes von Bellersheim erbaut. - Der italienische Dichter Dante unterstützt in seinem Werk Monarchie den Kaiser als obersten Herrscher und trennt davon die geistliche Herrschaft des Papstes ab. - Baubeginn der mainzer Burg Rheinstein gegenüber von Assmannshausen um das Bauverbot für die hohenfelser Raubritterburg Sooneck zu kontrollieren. - Ulrich II von Hanau (St) kauft die Hälfte des Gerichts Schlüchtern von den Grafen von Rieneck. - Ritter Eberhard Brenner von Lahnstein erhält von Graf Gerlach von Nassau I (St), seinem Bruder Graf Walram von Nassau Weilburg (St) und Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) Burg Rheinberg. - Der Edelknecht Johann von Kronberg bekriegt Kloster Eberbach. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) zwingt Ritter Stephan von Waldeck aus der Familie seiner Ehefrau zur Urfehde. - In Limburg an der Lahn wird das Wilhelmitenkloster Windsbach gegründet. - Ulrich II von Hanau (St) kommt in den Besitz ver Burg Brandenstein. - Die Richterstochter Mystikerin Birgitta von Schweden (13) wird aus dem Kloster geholt und mit dem Richterssohn Ademar Ulf Gudmarsson verheiratet. - Die Grube Calsmunt bei Wetzlar liefert Eisenerz. - Burg Ottenstein wird vom Edelherren Otto von Ottenstein erbaut. - Mit dem Tod von Heinrich von Ziegenberg fällt die Herrschaft Ziegenberg an Hessen. - Gerlach Grans von Heppenheft kauft zusammen mit seiner Frau Agnes die an Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) und Graf Walram von Nassau Weilburg (St) verlehnte Burg Rheinberg im Wispertal. - Simon Muchelin, Hermann von Heppenheft, Konrad von Ansenburg, Konrad von rietberg, Konrad von STeckelberg Johann von Wartenberg genannt Kolb und Nikolaus Capiciae de urbe sind mainzer Domherren.

1315 Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) kommt auf dem Reichstag von König Friedrich von Habsburg der Schöne (St) (26) in Basel bei einem Ritterturnier durch einen tödlichen Stoß von Ritter Gerhard von Gebweiler ums Leben.
Der wittelsbacher König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (34) bestätigt Graf Berthold III von Katzenelnbogen (St) alle Privilegien, die sein Vater Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) von den königlichen Vorgängern erhalten hat und verpfändet ihm für eine Schuld von 1.200 Mark Silber die Bacharacher Zolleinkünfte mit 2 Tournosen je Fuder rheinabwärts transportierten Wein oder gleichwertiger Kaufmannsgüter. Als Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) auf dem Baseler Turnier tödlich verunglückt, geht Burg Sterrenberg an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St), der mit Diethers Bruder Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) verbündet ist, verloren.

Wetter: Ungewöhnlich schwere Regenfälle bis 13 17 führen zu einem Massensterben, bei dem mehr als 10 % der Bevölkerung sterben. - Eine schweizer Bauernarmee, der Vorgänger der Schweizer Garde, schlägt folgenschwer in der Schlacht am Morgarten das zahlenmäßig überlegene Heer des österreicher und steierer Herzogs Leopold von Habsburg (St) durch unehrenhafte und unritterliche Kampftaktiken, Hinterhalte und den vorwiegenden Einsatz von mit der neuentwickelten Hellebarde bewaffneten Infanterie, und führt damit ein neues Kriegsziel, die Vernichtung des Gegners statt Gefangennahme und Lösegeldforderungen, ein. Die Kampfhandlungen ziehen sich mit Unterbrechungen bis 14 74 fort. Die Niederlage in der Schlacht am Morgarten verschafft Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (34) den entscheidenden Vorteil im Kampf um die Königswürde gegenüber den millitärisch stärkeren Habsburgern. - Gerlach Grans von Heppenheft gelobt den Grafen von Katzenelnbogen die Öffnung der Burg Heppenheft. Gerlach Grans von Heppenheft bestätigt er in einer Urkunde, daß er Burg Lichtenberg für die Gräfin von Katzenelnbogen innehat und gelobt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) ein- und auszulassen. - Neubau der Burg Rheinberg unter katzenelnbogener Regie. - Im landgräflich-hessischen Amt Reichenbach nutzt der Landgraf von Hessen die ziegenhainer Stammburg Reichenbach als Jagdschloss. - Die steinerne Lahnbrücke in Limburg wird unter Gerlach II von Isenburg Limburg (St) nach mehr als 40 Jahren Bauzeit fertiggestellt. - Reinhard von Westerburg I (St) übernimmt die Herrschaft der Söhne seines verstorbenen Bruders Siegfried von Westerburg (St). - Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus (ab 15 62 Frankfurter Dom) erhält einen Chor. - Gräfin Loretta von Salm (St) heiratet Graf Heinrich von Sponheim (St) (23) und erhält Burg Herrstein u.a. ein jährliches Schmuckgeld als Mitgift. - Der 18jährige Dominikaner Heinrich Seuse (Süß) hat in Koblenz ein mythisches Bekehrungserlebnis. - Der Bischof von Speyer Emich von Leiningen (St) erzwingt gewaltsam die Visitation des speyerer Domstiftes. - Der mainzer Erzbischof Peter von Aspelt erhält das Öffnungsrecht an Burg Waldeck. - Dietrich von Runkel II (St) wird von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (34) mit der Reichsburg Kalsmunt belehnt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (30) erbaut Burg Baldenau mit einem 24 Meter hohen Bergfried und plant eine Stadt. Der Plan scheitert. - Emmerich vom Stein, Konrad von Grumbach, Eberhard vom Stein Oberstein und Dietrich Knebel von Katzenelnogen sind mainzer Domherren. - In Lohrheim verkauft Rupert von Lohrheim (--) einen Hof an xxx von Molsberg (--).

1314 Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) ist bei der Königskrönung des Gegenkönigs Friedrich von Habsburg  der Schöne anwesend für dessen Erhebung er vorher tätig war. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) heiratet in zweiter Ehe Agnes von Waldeck und zeugt mit ihr den gräflichen Nachfolger Eberhard V von Katzenelnbogen (St).

In Bacharach wird beschlossen Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) zum deutschen König zu wählen. - In Frankfurt wählen Mainz, Trier, Brandenburg, Sachsen und Böhmen den wittelsbacher Ludwig IV von Wittelsbach den Bayern (St) (33) zum deutschen König, allerdings gegen den Willen des kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg und der Pfalz, die am gleichen Tag den österreicher Herzog Friedrich von Habsburg, den Schönen, der mit seinem Heer vor Frankfurts Toren in Sachsenhausen steht, zum Gegenkönig wählen und damit einen Bürgerkrieg auslösen und den frankfurter Klerus in einen kaiserlichen und einen päpstlichen spaltet. - Der Templerorden wird verboten. Der Komtur der Templer Wildgraf Hugo von Salm wird mainzer Domherr (St). - Der letzte Herr von Greifenstein zieht nach Köln. - Der kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg krönt den österreicher Herzog Friedrich von Habsburg der Schöne (St) (25) im Bonner Münster zum deutschen Gegenkönig, da sich Aachen weigert. - Hachenburg erhält das Stadtrecht. - Die Grafen von Sayn erhalten für den Ort Weltersburg Stadtrechte und errichten eine Ringmauer mit zwei Türmen (Efeuturm). - Graf Gottfried von Sayn (St) erhält Stadtrechte für Altenkirchen. - Kurköln erwirbt die benachbarte Grafschaft Hülchrath zwischen dem Ober- und dem Niederstift. - Der Sohn des verstorbenen Königs Albrecht von Habsburg (St) Heinrich (15) heiratet Elisabeth von Virneburg (11). - Der neue Bischof von Speyer wird Graf Emich von Leiningen. - Die Harfenburg der verarmten Harfenburger wird von Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach an Albrecht von Hirschhorn verpfändet. - Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) kämpft mit dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (29) um die Reichspfandschaft Burg Sterrenberg, wobei die darunterliegende Kapelle beschädigt wird. - Der bozener Kaufmanns Heinrich Kunter lässt die Schlucht zum Brennerpass mit einem Saumpfad gangbar machen. - Gräfin Kunigunde von Wertheim (St) heiratet in zweiter Ehe Gerlach II von Isenburg Limburg (St). - Philipp von Falkenstein, der Ältere (St) Herr von Münzenberg besitzt als montaubaurer Burgmannlehen einen Hof in Freiendiez und eine Mühle in Diez. - Der speyerer Bischof Emich von Leiningen (St) erzwingt sich mit Waffengewalt seinen Amtsantritt als Bischof im Dom in Speyer. - Der Graf von Sponheim Kreuznach unterstützt König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (33) während Graf von Sponheim-Strarkenburg Gegenkönig den österreicher Herzog Friedrich von Habsburg, den Schönen unterstützt. - Die klosterdierstein Meisterin Jutta von Diez (St) mischt sich unerwünschterweise stark in die Abgabenpolitik ihres Verwandten Graf Gottfried von Sayn (St) ein, dass er das sogar in der Schenkungsurkunde vermerkt. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (33) erlaubt den mainzer Bürgern das Haus Zum Kaufhaus zu erbauen, wo durch das Stapelrecht die Waren drei Tage zum Verkauf angeboten werden müssen. Zum Brandschutz wird auf Holz verzichtet. Eine Kammer aus Quadersteinen über dem Eingangstor für die Einnahmen erhält eine eiserne Tür. - Wilhelm von Aspelt ist mainzer Domherr.

1313 Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (35) stirbt bei der Belagerung der italienischen Festung Siena an Malaria. Sein Heer löst sich auf. - Die Grube Stahlberg bei Siegen im Siegerland fördert Eisenerz und Kupfererz. - Stadtrechte für Königstein. - Gottfried III von Hohenlohe Brauneck verkauft die Ronneburg an den mainzer Erzbischof Peter von Aspelt. - In Kloster Sponheim genehmigt sich der Abt Privateinkünfte. - Wilfried von Rannenberg und seine Schwiegermutter Kunigunde von Rannenberg, die als Vögtin fungiert werden von der Abtei Seligenstadt wegen von ihr veruntreuten Erbschaftssteuern, die aber von Kunigundes Knechten mit Gewalt erzwungen werden wegen Raub verklagt. - Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (35) besiegt den österreicher Herzog Friedrich von Habsburg, den Schönen (St) (24) in der Schlacht bei Gammelsdorf und lässt alle Gefangenen sofort wieder frei, was ihn als erfolgreichen Heerführer, der aber keinen Profit daraus zieht bei der Bevölkerung im Ansehen schädigt. - Schenk Konrad von Erbach, Ganerbe von Eberhard von Breuberg, Werner von Lisberg und Erkinger von Frankenstein treten in die Dienste des bayerischen Herzog Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (32). um ihren Besitz wieder zu erhalten. - Der Tod von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (35) rettet Graf Eberhard von Württemberg (St) (48) vor einer Niederlage durch Reichslandvogt Konrad von Weinsberg. - Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St) kauft Burg Hainchen von Friedrich vom Hain, einem alten Adelsgeschlecht in und um Nassau. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (28) wird auf Heldenbildern vom Romzug als bewaffneter Kämpfer, der seinem Gegner den Kopf spaltet, dargestellt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (28) nimmt die katzenelnbogener Burg Sterrenberg nach schweren Kampfhandlungen ein. - Gräfin Jutta von Diez (St) wird Äbtissin in In Kloster Dierstein. - In St Goarshausen, zu dem auch Patersberg gehört, gibt es eine iurisdictio alias Gerichtsstätte.

1312 Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) erhält für Katzenelnbogen, Lichtenberg und Bieberau von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) Stadtrechte. Graf Gerhard von Katzenelnbogen wird Graf und stirbt.

Wetter: Katastrophenjahr für die Ernte mit anschließender Teuerung. - Landgraf Otto von Hessen I (St) schließt während der Dernbacher Fehde mit mehreren Mitgliedern des Hauses Nassau einen Vergleich mit der Verpflichtung in Zukunft keine Burgen mehr gegeneinander zu bauen, und dass die Nassauer die Herren von Dernbach und Wilnsdorf in ihren Rechten nicht einschränken dürfen. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) setzt sich gegen den mainzer Erzbischof Peter von Aspelt in der Frage um Zwingenberg unter Vermittlung von Graf Johann von Sponheim (St) und von Graf Georg von Veldenz (St) durch. - Johann von Isenburg Limburg (St), der viele Kirchen und die steinerne Lahnbrücke in Limburg erbauen lässt, stirbt. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich von Weilnau (St) residiert in der neu erbauten Burg neben dem Kloster Fulda, aber ausserhalb der Stadt Fulda. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) ist Burgmann in Lahnstein. - Philipp von Falkenstein (St) erhält von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (34) die eingezogene Grafschaft Wetterau/Nürings. - Rom hat noch knapp 20.000 Einwohner. - Der Erbprinz Ludwig von Wittelsbach von der Pfalz (St) (15) stirbt. - Graf Berthold VII von Henneberg Schleusingen (St) erhält die Veste Coburg. - Der mainzer Burggraf Peter von Olm erweitert die St Laurenziburg in Olm. - Graf Gerlach von Nassau I (St) begleitet Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (35) auf dessen Romzug. - Die Herren von Bickenbach verkaufen ihre nassauer Güter in Niederwalluf, Weilbach, Massenheim und Wicker an den mainzer Erzbischof Peter von Aspelt. - Das bamberger Domstift verkauft einen mainzer Hof Geissenheim von zwei ledigen Frauen, die dort ein Erziehungsanstalt für höhere Töchter betreiben an das Kloster Arnsburg. - Der Templerorden wird aufgelöst und die Komtureien Mainz und Mühlheim an die Johanniter übergeben.

1311 Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) stirbt und wird als erster hochrangiger Laie in Kloster Eberbach bestattet. Jutta von Katzenelnbogen (St) wird Äbtissin in Kloster Kaufungen.

Älteste datierte italienische Seekarte. - Gräfin Richardis von Nassau (St), Tochter von Walram II von Nassau, stirbt im Kloster Klarenthal. - Philipp von Falkenstein IV (St) belehnt die Edlen Kulmann und Hermann von Offenbach mit dem Dorf Roden. - In Frankfurt werden zwei Bürgermeister gewählt. Der ältere von den Schöffen und der jüngere von den Ratsherren. Die Schöffen entscheiden bei Zivilfällen, der ganze Rat bei Kriminalfällen. - Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Die raugräfliche Burg Simmern wird erwähnt. - Burg Württemberg wird von den benachbarten Reichsstädten zerstört. - Landgraf Otto von Hessen I (St) beerbt seinen in Kassel an der Pest gestorbenen Bruder Landgraf Johann von Hessen (St) (Niederhessen) und erhält ganz Hessen, verzichtet aber zugunsten seines Bruders dem münsteraner Bischof Ludwig von Hessen auf die Residenz Marburg und richtet sich seine Residenz in Kassel ein. - Matteo I Visconti (St) wird nach dem Aufstand von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (33) als Vikar in Mailand wiedereingesetzt. - Am Weißbach beim nassauer Siegen wird eine Eisenerzhütte mit Wasserkraft betrieben. - In Trier wird auf einem Provizialkonzil Komtur des Templerordens, Wild- und Rheingraf Friedrich von Grumbach (St) bei Meisenheim mit weiteren 19 Zeugen verhört. Da keine Anschuldigungen vorgebracht werden wird der Templerorden in Trier freigesprochen. - Während die Anklage gegen die Templer in Mainz während eines Provinzilkonzils verhandelt wird, stürmt Wildgraf Hugo von Salm (St) alias Hugo von Grumbach Waffen klirrend den Kapitelsaal des mainzer Doms und protestiert gegen die Maßnahmen gegen den Templerorden. Der mainzer Erzbischof Peter von Aspelt verschleppt das Verfahren und kommt mit dem Papst und dem französischen König in Konflikt. - Gottfried von Eppstein IV (St) nimmt am Romzug von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (33) teil und zieht mit ihm in das eroberte Brescia ein. - Walram von Luxemburg (St) stirbt bei der Belagerung von Brescia. - Schenk Eberhard von Erbach VI erhält von Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) seine Stammburg Erbach nur als Pfand mit Gottfried von Bickenbach und Werner von Lisberg für die Beteiligung an Kriegszügen in Böhmen zurück. - Der Richterstochter Mystikerin Birgitta von Schweden (08) erscheint im Kloster der gekreuzigte Jesus Christus. - Erbtochter Gräfin Lukardis von Ziegenhain heiratet Graf Johann von Ziegenhain I. - In Frankfurt findet dienstags und samstags, von 6-13 Uhr ein Wochenmarkt auf dem Römerberg, dem Alten Markt bis hinter das Pfarreisen, um den Dom herum, auf dem Kräutermarkt, dem Töpferhof und dem Garküchenplatz statt. Samstags dauert der Wochenmarkt bis 18 Uhr und im Winter beginnt er erst um 7 Uhr. - Der Templerorden wird in Mainz für unschuldig erklärt. - Der Spruchdichter Heinrich von Meißen, genannt Frauenlob widmet dem rostocker Ritterfest Verse.

1310 Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) begleitet den Grafen von Luxemburg und römisch-deutschen König Heinrich VII von Luxemburg (32) auf seiner Romfahrt und gehört zur engeren Umgebung des Königs. Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) soll Burg Sterrenberg aushändigen, verweigert es jedoch.

Wetter: Nasskalter Sommer führt zu großen Ernteeinbrüchen besonders beim Wein. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (25), Graf Heinrich von Sponheim (St) und sein Bruder Graf Johann II von Sponheim Starkenburg (St) begleiten König Heinrich VII von Luxemburg (St) (32) auf seiner Romfahrt. - Frankfurt wählt seine ersten Bürgermeister. - Gräfin Katharina von Katzenelnbogen begleitet ihren Mann Graf Diether VII von Katzenelnbogen (St) nach Genua in Italien (521). Der Zug führt über Asti. - Graf Berthold von Henneberg VII Schleusingen (St) wird in den Fürstenstand erhoben und die Grafschaft trägt den Titel gefürstete Grafschaft Henneberg. - Hartrad VI von Merenberg verkauft die Calenberger Cent und das Gericht Löhnberg an Nassau. - Durch die starke Nachfrage nach Rosenkränzen erhält Lübeck eine selbständige Bernsteindreherzunft, deren Handwerksbezeichnung Paternostermacher ist. - Der kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg versucht vergeblich die Grafschaft Kleve als erledigtes Lehen einzuziehen. - Johann von Limburg (St) verkauft seine Burg Frauenstein. - In Lahnstein ist Graf Diether VII von Katzenelnbogen (St) ist Burgmann auf Burg Lahneck. - Graf Diether VII von Katzenelnbogen (St) befindet sich mit dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) auf dem Italienzug von König Heinrich VII von Luxemburg (St) (32) und wird dort von ihm zum Weihnachtsfestmahl eingeladen. - Heinrich II von Helfenstein erhält die von Graf Otto von Nassau (St) völlig zerstörte Sporkenburg des Heinrich von Lahnstein, dem späteren Zentrum der Herrschaft Helfenstein-Sporkenburg vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (25) als Lehen. - Ritter Johann von Heppenheft ist Burggraf in Kaub. Gerlach Grans von Heppenheft ist an Katzenelnbogen gebunden und tritt als Zeuge und Bevollmächtigter von Graf Diether VII von Katzenelnbogen (St) auf. - Der Herr von Hunolstein ist Teilnehmer am Romzug. - Bei der Kinderhochzeit von Speyer vermählt Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (32) seinen Sohn Graf Johann von Luxemburg (St) (14) mit Elisabeth von Böhmen (18). - Graf Johann von Luxemburg (St) (14) versucht vergeblich die neureiche Silberstadt Kuttenberg zu erobern und gesteht den böhmischen Adeligen zu Ämter nur aus heimischen Adel zu besetzen. - Rheingraf Johann vom Stein heiratet die Erbtochter der Wildgrafschaft von Daun und Grumbach Wildgräfin Hedwig. - Der französische König Philipp IV annektiert das seit 10 32 zum HRR gehörige Lyon. - Reichsacht über die Grafen von Öttingen. - Der Richterstochter Mystikerin Birgitta von Schweden (08) erscheint im Kloster die Jungfrau Maria, die ihr eine Krone auf den Kopf setzt. - Philipp IV von Falkenstein (St) erwirbt Burg Kransberg. - Mit der Heirat von Rheingraf Johann von Daun (St) mit Hedwig erlangen die Rheingrafen den Wiederaufstieg vom Abstieg 12 79. - Eberhard von Schönborn (--) ist trierer Domherr. - Konrad Broemser von Rüdesheim III wird bis 1339 mainzer Domherr. - Johann von Kleve wird mainzer Domscholaster. - Heinrich von Monreal, Johann von Kleve und Bertholin Canali de Bergamo sind mainzer Domherren.

1309 König Heinrich VII von Luxemburg (31) erneuert die Verpfändungen des bopparder Reichszolles durch König Rudolf und König Albrecht von Habsburg an Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St).

Die Stadt Trier muß die Gerichtsbarkeit des trierer Erzbischofs und Kurfürsten Balduin von Luxemburg (St) (24) anerkennen. - Die Zerstrittenheit des römischen Adels treibt Papst Clemens V dazu den heiligen Stuhl nach Avignon zu verlegen. Die Herzogin von Perigord ist seine Konkubine. - König Heinrich VII von Luxemburg (St) (31) verpfändet Boppard an seinen Bruder den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St), somit ist Boppard keine Reichsstadt mehr. - Durch den Verkauf der Wasserburg Dernbach an und den Erhalt als Lehen von Otto von Hessen (St) schützen sich die Herren von Dernbach gegen Nassau während der Dernbacher Fehde. - König Heinrich VII von Luxemburg (St) (31) verschafft seinem Sohn Johann den Königstitel von Böhmen und begründet die luxemburger Vormachtstellung im HRR. - Ulrich II von Hanau (St) heiratet Agnes von Hohenlohe, Tochter des Kraft von Hohenlohe. - Die Deutschordenskirche in frankfurter Sachsenhausen wird erbaut. - Die freie Reichsstadt Oberwesel wird von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (31) an seinen Bruder den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) verpfändet und verliert den Status Freie Reichsstadt. - Graf Heinrich von Sponheim-Bolanden (St) ist Hofrichter König Heinrich VII von Luxemburg (St) (31). - Herzog Johann von Schwaben, der Königsmörder, wird in Speyer geächtet und bleibt verschollen. - Ruprecht von Wittelsbach  bei Rhein (St) Sohn von Pfalzgraf Rudolf I von der Pfalz und Mechthild von Nassau, Tochter von König Adolf von Nassau (St) wird in Wolfratshausen geboren. - Landgraf Johann von Hessen (St) (Niederhessen) erobert das in braunschweigschem Pfandbesitz befindliche Gudensberg und zwang Herzog Albrecht II zu Annahme des Pfandgeldes. - Wilicho von Runkel (St) wird Abt von Kloster Sponheim. - Wilicho von Runkel (St) alias Willicho von Westerburg, Bruder der Gräfin von Sponheim-Bolanden wird nach langer lebensgefährlicher Krankheit und Gelübde trotz kriegerischen Vorlebens Abt in Kloster Sponheim. - Der Rat der Stadt Frankfurt erlaubt dem Heilig-Geist-Spital täglich eine Wagenladung trockenes Brennholz aus dem Reichwald zu holen. - Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (31) erlaubt das Pfand, die mainzer Burg Scharfenstein wieder einzulösen. - Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (31) ordnet an die gemeinsame Beisetzung seiner beiden Vorgänger im Speyerer Dom an. Graf Gerlach von Nassau (St) überführt seinen verstorbenen Vater König Adolf von Nassau (St) von Kloster Rosenthal in den Speyerer Dom. - König Heinrich VII von Luxemburg (St) (31) erhält auf dem Reichstag in Speyer öffentliche Hilfe für seinen Italienzug. - Der königliche Kanzler und strassburger Bischof Johann I richtet außerhalb der Stadtmauer ein Haus für Prostiuierte ein, in dem sie Schutz, Kleidung und Nahrung erhalten. - Nach Untersuchungen zu Erpressungsvorwürfen findet der speyergauer Landvogt Raugraf Georg I von Stolzenberg (St) den Tod. Sohn Raugraf Georg II von Stolzenberg (St) muss alle väterlichen Reichsburgen an den neuen speyergauer Landvogt Graf Georg von Veldenz übergeben. - Die mailänder Kirche St Eustrogio bekommt eine eiserne Uhr. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (24) bittet den bremer Erzbischof vergeblich die Templer zu schützen, da er die von ihnen durchgeführten Aufgaben des Schutzes der Straßen nicht übernehmen und bezahlen kann. - Ein Vetter vermacht dem ehemaligen Präzeptor der Templer für Alemanien und Slavien Wildgraf Friedrich (St) die Hälfte der Burg Troneck alias Dhronecken zu Nießbrauch und Aufenthalt.

1308 Königin Blanka von Aragon setzt nach 10-facher Geburt aus Angst vor der nächsten ihr Testament auf. - Von Burg Lahneck geht um den lahnecker Burggraf Friedrich Schilling von Lahnstein eine Verschwörungsaktion gegen König Albrecht von Habsburg (St) (53) aus, um König Adolf von Nassau (St) zu rächen, die Burg wird aber erstürmt und die Verschwörer hingerichtet. - Das Erbe der Söhne von Otto von Nassau (St) wird an Heinrich III von Nassau Siegen (St), Graf Emich von Nassau (St) und Johann von Nassau Dillenburg (St) unterteilt. - Der deutsche König Albrecht von Habsburg (St) (53) wird von seinem Neffen Herzog Johann von Habsburg von Schwaben nach einem Fest, bei dem ihm nur Blumen statt dem erwarteten Erbe überreicht wurden, der Schädel gespalten. - Auf Druck des französischen König Philipp IV fördert Papst Clemens V von Bordeaux, Poitiers und Toulouse aus die Wahl von Heinrich von Luxemburg (St) (30) durch den kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg, der auch französischer Lehensnehmer ist, zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. - Der pariser Geldwechsler Bettino Cassinelli wird geadelt. - Die bolandener Wildenburg ist im Reichsbesitz vom deutschen König Albrecht von Habsburg (St) (53) - Der wormser Bischof Eberwin von Kronberg stirbt. Seine Schwester heiratet in die Familie von Sterrenberg. - Heinrich Seuse (Süß) tritt in Konstanz in den Dominikanerorden ein. - Burg Rheinberg an der Wisper wird nassauer Lehen. - Graf Gottfried von Sayn, wird Mitregent seines Vaters Johann von Sayn II. ? - Das auf Reichsgut gelegene Pfeddersheim, Ort einer Reichsburg ist von König Albrecht von Habsburg (St) (53) zur Reichsstadt erhoben und mit Oppenheimer Recht ausgestattet. - Der Ministerialenwohnturm Frankenturm in Trier wird zur Hälfte abgetragen. - Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (64) stirbt auf der Reise nach Marburg. Der Sohn von Adelheid von Braunschweig, Landgraf Otto von Hessen (St) (26) erhält das Land an der Lahn. - Der mainzer Oberamtmann in Nordhessen und im Eichsfeld Graf Heinrich IV von Waldeck (St), wird vom mainzer Erzbischof Peter von Aspelt nach einem Versöhnungsvertrag frei gelassen. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) vertreibt die Greifensteiner und Merenberger aus dem bistümlichwormser Teil der Kalenberger Zent und wird an deren Stelle Vogt der Kalenberger Zent. - Ludwig von Hessen ist mainzer Domscholaster. - Konrad von Wartenberg genannt Kolb und Peter de Galenx sind mainzer Domherren.

1307 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Ab der Inquisition von Toulouse werden Beginen wegen Ketzerei eingemauert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Der trierer Erzbischof Dieter von Nassau (St) stirbt und der Balduin von Luxemburg (St) (22) wird trotz massivem Widerstands des kölner Erzbischof Heinrich von Virneburg sein Nachfolger. - Die Burg Herborn wird erstmals urkundlich erwähnt. - Der katzenelnbogener Burgmann Schuddebuddel von Hohenstein wird bei einem Turnier bei Kloster Dierstein von den limburger Brüdern Krechling ermordet und löst mit seinem Tod eine zweijährige Fehde aus. - Ersterwähnung einer Orgel im Trierer Dom. - Mitregent Landgraf Heinrich von Hessen (St), lässt die Burg Eisemroth gegen die Nassauer errichten. - Der mainzer Erzbischof Peter von Aspelt löst Burg Ehrenfels von König Albrecht von Habsburg (St) (52) wieder ein. - König Albrecht von Habsburg (St) (52) überträgt die Propstei Limburg an der Lahn im Einvernehmen mit dem mainzer Erzbischof Peter von Aspelt an Heinrich von Westerburg (St). - Besitzstreitigkeiten in der Familie der Schenken von Erbach zwischen älteren bevorrechtigten Söhnen und jüngeren. - Der mainzer Erzbischof Peter von Aspelt streitet um die 12 32 erhaltenen lorscher Gebiete im Odenwald mit Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) verheiratet mit Mechthild von Nassau und Pfalzgraf Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St). - Die Schenken von Erbach untertützen den mainzer Erzbischof Peter von Aspelt gegen Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) und Pfalzgraf Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St). Die Schenken Eberhard V von Erbach und Schenk Eberhard VI von Erbach unterliegen. Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) zerstört die Burg Michelstadt, nimmt den Schenken von Erbach ihre Burg Erbach ab und besetzt die gesamte Herrschaft Erbach. - Der neue mainzer Oberamtmann in Nordhessen und im Eichsfeld Graf Heinrich IV von Waldeck (St), beginnt sein Amt mit dem Bau der Wetterburg gegen die angrenzenden kölner Pfandschaften wodurch ein Konflikt mit dem kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg entsteht. - Der neue mainzer Oberamtmann in Nordhessen und im Eichsfeld Graf Heinrich IV von Waldeck (St), wird vom nichtadeligen neuen mainzer Erzbischof Peter von Aspelt bis 13 08 gefangen genommen. - Der mainzer Patrizier Johann zum Elemann (Löwenhaupt), der im Stammhaus seines Geschlecht Zum Elemann am Brandplatz hinter dem Kaufhaus lebt wird mainzer Schultheiß. Sein Sohn wird 13 32 Bischof von Worms. - Ludwig von Hessen ist mainzer Domherr. - In Lohrheim verkaufen die Witwe von Marquard von Fackenhofen (++) und ihre Söhne, der Kantor in der mainzer Stephanskirche Gerhard von Fackenhofen (--) und Ritter Heinrich von Fackenhofen (--) einen Hof, wofür Bayer von Neisen (--), Rupert von Lohrheim (--) und Markolf von Lohrheim (--) bürgen. - In Arnstein kaufen sich die laurenburger Burgmänner Heinrich super Portam und Buchere einen Weinberg.

1306 König Albrecht von Habsburg (St) (51) nimmt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) wieder in seine Gnade auf. Berthold von Katzenelnbogen (St) ist Propst zu Oberwesel 

Wetter: Nach einem außergewöhnlich strengen Winter reisst nach dem Tauwetter ein Hochwasser mit schwerem Eisgang die alte Brücke über den Main in Frankfurt mitsamt dem sachsenhäuser Brückenkopf und über 500 Schaulustigen ein. - Erste öffentliche Leichensezierung in Bologna dient zur Erstellung eines Lehrbuches für Anatomie. - Der leidenschaftliche Entwickler eines Dualen Herrschaftssystems von Papst und König, Johannes von Paris, stirbt. - Der trierer Erzbischof Dieter von Nassau (St) beginnt trotz des Einspruchs seiner Mitbrüder privat Reliquien zu sammeln und ignoriert selbst die Exkommunikation und Suspendierung durch Papst Clemens V. - Graf Gerlach von Nassau I (St) söhnt sich mit König Albrecht von Habsburg (St) (51) in Wien aus und dieser ermöglicht dafür die Heirat von Gerlach von Nassau I (St) mit Landgräfin Agnes von Hessen (St). - Der ehemalige Kaplan des verstorbenen König Adolf von Nassau (St) (+) Heinrich II von Virneburg wird Erzbischof von Köln obwohl er kein Theologe ist, keinen akademischen Grad hat und niemals gepredigt hat und predigen wird. Das auf trierer Gebiet gelegene Dorf Monreal seines Neffen Graf Ruprecht von Virneburg erhält Stadtrechte obwohl diese stärkere politische Beziehungen zum Erzbistum Köln unterhalten. - Graf Rudolf II von Wertheim stirbt. - Nassau zerstört die Burg Alt- Dernbach, den Stammsitz der Dernbacher. - Der Templer Alban von Randeck verwaltet eigenständig die Komtureien im Rheinland. - Der im Exil in Avignon residierende baseler Bischof Peter von Aspelt wird auf päpslichen Wunsch hin neuer mainzer Erzbischof. - Hartmud von Friedberg ist mainzer Domherr.

1305 Heilwig von Katzenelnbogen (Ä) (St), die Tochter von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä), heiratet Bruno von Isenburg Heinsberg.

Ulrich von Hanau I (St) verbündet sich erneut mit gegen Graf Eberhard von Württemberg. - Die Heimburg wird als mainzer Enklave zwíschen Burg Sooneck bei Trechtingshausen und Burg Fürstenberg gegenüber von Lorch als Grenzburg zum wittelsbacher Pfalzgrafen fertiggestellt. - Gerlach von Breuberg vererbt den im Pfandbesitz befindlichen frankfurter Saalhof seinem Sohn Eberhard von Breuberg. - Der charakterlose letzte eppsteiner mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) stirbt. - Ulrich von Hanau I (St), mit E. von Rieneck verheiratet stirbt. - Mit Ritter Keppeler von Rödelheim stirbt das adelige Geschlecht aus und Ulrich von Hanau I (St) wird mit den erledigten Lehen belehnt. - Ein Auflauf mit Brand, Raub und Mord bei der Kirchweih in Diez löst eine kurze Fehde zwischen Limburg und Diez aus. - Gold wird bis 13 30 vierzehn mal so teuer wie Silber. - Die Herborner Mark wird von Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (59) an Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St) (35), der die Herborner Mark wiederum an seinen Bruder Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) verlehnt. - Lombarden leben in Kreuznach. - Graf Emich von Nassau Hadamar (St) befestigt den Ort Driedorf. - Nach dem Tod vom Graf Ruprecht VI von Nassau (St) übernimmt sein jüngerer Bruder Graf Gerlach von Nassau Idstein Weilburg (St) die Grafschaft und Wiesbaden und residiert alleine auf Burg Sonnenberg. - Der mainzer Oberamtmann des Eichsfeldes Graf Otto von Waldeck (St), verheiratet mit Sophie von Hessen (St), kommt der Stadt Heiligenhaus zu Hilfe, wird gefangen genommen, eingekerkert und ermordet. Die Mörder werden geächtet. - Balduin von Luxemburg (St) (20). studiert in Paris. Der berühmteste Arzt der Welt, Johannes Hake ist Magister in Paris, mit dem Fachgebiet Gift und Prävention und wechselt nach Montpellier, um arabische Kentnisse in der Medizin zu erlernen. - Gottfried von Ziegenhain ist mainzer Domherr. - In Steinsberg bewohnt ein Ritter einen Hof.

Graf Berthold III von Katzenelnbogen  (St) (J) (Graf Eberhards I (J) Sohn) ist mit Adelheid von Sayn (St) verheiratet.

1304 Mechanische Turmuhr in Erfurt. - Der trierer Erzbischof Diether von Nassau (St) unterwirft die Stadt Koblenz nach heftigen Kämpfen, worauf Koblenz zukünftig auf einen Stadtrat verzichten muss. - König Philipp der Schöne von Frankreich erhebt auf dem Schlachtfeld von Mons-en-Pévile einen Metzger der sich im Kampf ausgezeichnet hat in den Adelsstand. - In Zürich stirbt der Patrizier Rüdiger Manesse einer der Auftraggeber der Großen Heidelberger Liederhandschrift Codex Manesse. - Der Erkentnistheroretiker und Dominikaner Dietrich von Freiberg schreibt Über den Regenbogen und die durch Strahlen erzeugten Eindrücke in Koblenz. - Salentin III von Isenburg (St) heiratet Mechthild von Kobern. - Beginn der Teilung der Herrschaft Isenburg-Grenzau. - Gräfin Luckard von Diez (St) wird bis 13 25 Äbtissin von Kloster Klarenthal. - Eine Hälfte der leininger Burg Landeck ist in Besitz von Otto V von Ochsenstein. Burg Landeck soll Witwensitz seiner Ehefrau Herzelaude werden. - Bürgerunruhen mit Plünderungen in Seligenstadt, da die steuerfeien Stiftsbewohner städtische Einrichtungen benutzen. - In Villmar unterrichtet ein Knabenrektor in Lesen, Schreiben und Kirchengesang. - König Albrecht von Habsburg (St) (49) belagert die neureiche Silberstadt Kuttenberg. - Johann von Isenburg Limburg (St) erhält Stadtrechte für seine wetterauer Burg Staden (Ysenburg). - Der koblenzer Dominikaner Dietrich von Freiberg beginnt seine Naturforschungen über den Regenbogen und die durch Strahlen erzeugten Eindrücke, über das Licht und seinen Ursprung, über Bestandteile von gemischten Stoffen und über die Farben. - Der neue speyergauer Landvogtes Raugraf Georg I von Stolzenberg (St) erhöht seine Einkünfte durch Erpresesung. - Ruprecht von Nassau VI (St) stirbt. - Die mainzer Beginen bewohnen auf dem Lorscherhof in Mainz das Medehaus, den ehemaligen Hof des Klosters Lorsch im Deutschhausgässchen neben der Lampertuskirche mit Erlaubnis vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St). - Der 13 03 verwitwete, in zweiter Ehe mit der illegitimen Lukarde von Isenburg (St) verheiratete Philipp III von Falkenstein (St) (47) gewinnt den langjährigen Streit über die münzenberger Erbschaft mit Ulrich von Hanau I (St). Der Streitpunkt sind die jüdischen Steuern von Assenheim und Münzenberg. - Burg Rheinberg im Wispertal wird von König Albrecht von Habsburg (St) (49) aufgegeben

1303 König Albrecht von Habsburg (St) (48) gestattet dem Grafen Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) zur Abgeltung seiner Schulden die Wiedererhebung des bopparder Zolles und verpfändet ihm gleichzeitig bestimmte Reichssteuern.

Ritter Heinrich von Katzenelnbogen alias Heinrich von Allendorf bei Katzenelnbogen verkauft Güter in Ober-Wollenstadt.

Ein vom franzöischen König Philip IV in Auftrag gegebenes blutiges Mordattentat auf Papst Bonifaz VIII scheitert. Papst Bonifaz VIII stirbt nach einem Monat in Rom. - Graf Diether von Katzenelnbogen (St) verpfändet seine Burg Sterrenberg an Johann von Sponheim-Starkenburg (St) . - Hanau erhält Stadtrechte nachdem die Festung Steinheim von Ulrich von Hanau I (St) eingenommen wird. - Der scharfsinnige schottische Franziskaner Johannes Duns Scotus, Entwickler der unbefleckten Empfängnis, ist Lektor in Köln. - Das zur Hälfte in nassauer Besitz befindliche Siegen erhält Soester Stadtrecht. - Der geldgierige trierer Erzbischof Dieter von Nassau (St) konfisziert Vermögen und Einkommen von Pfarrkirchen und lässt sich vom Domkapitel für Zugeständnisse bezahlen. - Die ottonische Linie Nassau teilt sich unter Graf Emich von Nassau (St), Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) und Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St). Graf Emich von Nassau (St) erhält Driedorf und Hadamar und macht das Junkernschloss in Driedorf zu seiner Residenz. - Der frankfurter Patrizier Walter von Löwenstein besitzt Kaufläden am Langhaus. - Ulrich von Hanau I (St) beginnt mit dem Bau der ersten Hanauer Stadtmauer. - Ulrich von Hanau I (St) schließt ein Bündnis und einen Öffnungsvertrag mit der Stadt Frankfurt. - Graf Ruprecht IV von Nassau (St) streitet sich mit Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) weil dieser Ruprechts Hörige als Bürger in Braubach aufnimmt und das Erbe seiner Mutter Elisabeth von Eppstein. - Salentin III von Isenburg (St) lebt auf Burg Isenburg. - Der trierer Archidiakon Hermann von Weilnau (St) gibt dem trierer Erzbischof Diether von Nassau (St) das Öffnungsrecht für Burg Bischofstein. - Trotz des leidenschaftlichen Einsatzes für ihr Kloster Klarenthal verweigert der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) der Witwe von König Adolf von Nassau (St) Imagina von Isenburg (St) die vollendete Klosterkirche zu weihen. Sie interveniert beim gerade aus Rom vertriebenen Papst Benedikt XI in Perugia, der ihn rüde tadelt und droht andernfalls die Kirche vom trierer Erzbischof Dieter von Nassau (St) weihen zu lassen. Eine Bestätigung einer undatierten Weihe findet sich erst 13 21. - Der Landvogt der Wetterau Gerlach von Breuberg kauft die Hälfte von Schloß Erbach. - Der zweite hohenloher Hochmeister des Deutschen Orden Gottfried von Hohenlohe, verliert seine Besitzungen in Neapel und Venedig und wird daraufhin abgesetzt. Gottfried von Hohenlohe begnügt sich mit der Deutschordensballei Franken und residiert in Mergentheim. Gottfried von Hohenlohe widerruft seinen Rücktritt und lässt sich von seinen Rittern bis zu seinem Tod 13 09 als Hochmeister verehren. - Der Dominikaner Dietrich von Freiberg wird in Koblenz zum Provinzialdiffinitor gewählt. - Der mainzer Domkantor und Priester in Seilfurt Ulrich von Bickenbach stirbt. - Nach dem Tod seiner Mutter Elisabeth von Leiningen-Landeck (St) tritt der wormser Domherr Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) aus dem geistlichen Stand aus und streitet mit seinem Bruder Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St) um das Erbe seines Vaters Graf Otto von Nassau Siegen, Dillenburg, Herborn und Haiger. - In Colmar beginnt der junge Gelehrte Heinrich von Hohenberg jeweils 10 bis 20 junge Prostituierte alias Sexarbeiterinnen in durch Spenden finanzierten Häusern unterzubringen. In anderen Fällen wie in Halle heiraten fromme Männer Prostituierte. - Wildgraf Friedrich (St), Provinzmeister der Templer von Alemanien und Slavien, vergibt die Gefällsverwaltung eines Hofgutes in Lorch auf Lebenszeit an einen Hartrad. - Konrad von Lorch ist mainzer Domherr.

1302 König Albrecht von Habsburg (St) (47) beauftragt Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) mit einer Gesandtschaft an Papst Bonifaz VIII um mit diesem über die Anerkennung der Wahl von Albrecht von Habsburg (St) (47) zu verhandeln. Die Burg Reichenberg von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) wird von König Albrecht von Habsburg zerstört.(Wenck S.363)

Im Frieden von Speyer wird der Rheinische Zollkrieg beendet und der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) gezwungen als Pfand die Stadt Bingen und die Burgen Ehrenfels, Lahneck und Scharfenstein abzugeben. - Der Florentiner Dante Alighieri dichtet sein weltbekanntes Hauptwerk Die göttliche Komödie. - Im Dezember frieren fast alle europäischen Flüsse zu. - Das Grafenhaus Diez und Weilnau wird vertraglich von dem erfolgreichen Graf Gerhard IV von Diez (St) geteilt um die weitere Verschuldung und den Ausverkauf zu stoppen und auf dem Burg Weilnau gegenüberliegenden Bergmassiv die Burg Neuweilnau erbaut. - Der mittelrheinische Städtebund wird von den Städten Koblenz, Boppard, Oberwesel, Andernach und Bonn gegründet. - Mit dem Tod von Robin von Isenburg-Kobern (St) stirbt das Geschlecht aus. - Burg Hartenfels ist trierer Burggrafensitz. - Guido de la Torre entmachtet in Mailand Matteo I Visconti (St). - Der wormser Domherr Otto von Nassau (St) stirbt. - In Trier erhalten die Zünfte ein Mitbestimmungsrecht in der Stadtverwaltung. - In Speyer richtet ein reicher Kaufmann ein Haus für Prostituierte ein, in dem sie ernährt, gekleidet, beschäftigt und beaufsichtigt werden. - Wildgraf Friedrich (St), Provinzmeister der Templer von Alemanien und Slavien, bestätigt den Verkauf von 40 Morgen Ackerland in Oberflörsheim an den Komtur des Deutschen Orden in Flörsheim.

1301 König Albrecht von Habsburg (St) (46) verbietet während seines Kampfes mit den rheinischen Kurfürsten die Erhebung der Rheinzölle und läßt sich während des rheinischen Zollkrieges von Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) zeitweise St Goar abtreten, erteilt ihm aber ein Bergbauprivilieg auf Silber und sonstige Metalle eine Meile um die Burg Marksburg.

Wetter: Wegen des allzu warmen Winters blühen schon im Januar die Bäume zB Olearius. - In Bingen beraten die Kurfürsten und beschließen in Heimbach die Absetzung von König Albrecht von Habsburg (St) (46)., der seine Hausmacht mit einem Bündnis mit dem französischen König Philipp IV zu erweitern versucht, wobei der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) sich als Königsmacher brüstet. - Ulrich von Hanau I (St) wird vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) in einer Fehde besiegt und in Bingen eingekerkert. - Bensheim wird von König Albrecht von Habsburg (St) (46) nach 3 wöchiger Belagerung zerstört. - Burg Rheinberg wird von König Albrecht von Habsburg (St) (46) besetzt. Daraufhin wird die Kammerburg wahrscheinlich gegen ihn vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) erbaut. - König Albrecht von Habsburg (St) (46).belagert und erobert die Residenz Heidelberg vom in Basel geborenen oberbayerischen Herzog rheinischen Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) (27). - König Albrecht von Habsburg (St) (46) belagert die Residenz Bingen des mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St). Nach sechs Wochen öffnet die Stadt Bingen ihre Tore. Das dazugehörige Gebiet des Rheingau wird bis 13 02 verwüstet. - Die ehemals mainzer Burg Rheinberg ist in gegnerischer Hand und wird von dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) angegriffen und stark beschädigt. - Seligenstadt tritt dem Rheinischen Städtebund wegen einer bewaffneten Auseinandersetzung mit dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) um die Reichsstadt bei. - Ulrich von Hanau (St) beteiligt sich an einem Feldzug von König Albrecht von Habsburg (St) (46) gegen den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St). Der Sieg bei der Belagerung von Heidelberg von König Albrech von Habsburg (St) (46) über Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) (27) bringt Ulrich von Hanau I (St) die Reichslehen und Pfandschaften des Gerlach von Breuberg bei den Reichsstädten Frankfurt und Gelnhausen ein. - Der Silberbergbau macht die Marksburg reich. - Burg Kastellaun ist die Residenz von Graf Simon II von Sponheim Kreuznach (St). - Auf Burg Rheinfels zeigt die Uhr am Uhrturm die Zeit an. - Burg Ehrenfels wird von König Albrecht von Habsburg (St) (46) erobert aber nicht zerstört. - Der wetterauer Landvogt Ulrich von Hanau (St) erobert für König Albrecht von Habsburg (St) (46) Burg Steinheim von Siegfried von Eppstein (St), dem Neffen des mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St). Da er sich König Albrecht von Habsburg (St) (46) unterwirft bleibt er im Besitz seiner Lehen. - Das Heer von König Albrecht von Habsburg (St) (46) nimmt die schwach bewaffnete mainzer Burg St. Laurenziburg in Olm auf dem Weg von Heidelberg über Oppenheim nach Bingen nach kleinen Scharmützeln ein. - König Albrecht von Habsburg (St) (46) versucht vergeblich die mainzer Burg Scharfenstein 5 Tage lang im Sturm zu erobern. - Die nassauer Burg Frauenstein wird zerstört, da sie im mainzer Teilbesitz ist. 

1300 König Albrecht von Habsburg (St) (45) bestätigt den Grafen Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) als Inhaber des bopparder Reichszolles und als Reichslandvogt im Oberrheingebiet mit dem Amtsitz in Oppenheim.
Die Grafen Wilhelm von Katzenelnbogen (St) und Diether VI von Katzenelnbogen (St) nehmen eine Erbteilung ihrer Lande vor.
Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) tritt im Rheinischen Zollkrieg auf die Seite der Gegner von König Albrecht von Habsburg (St) (45) und wird dafür als mainzer Erbburgmann nach Niederlahnstein gegen Anweisung von niederlahnsteiner Zollgefällen aufgenommen.

Wetter: Sturmflut an der Nordseeküste und Helgoland. Hochwasser in Nürnberg. - Beginn des Baus der Abtsburg in Fulda. - Der Jude Isaak pachtet von Kloster Eberbach einen Weinberg in Bensheim. - Mainz hat über 20.000 Einwohner. - Zisterzienser sind führend im Erzabbau im Harz. - König Rudolf macht Ulrich von Hanau I (St) zum Landvogt der Wetterau. - Lich erhält von König Albrecht von Habsburg (St) (45) als besondere Gunst für Philipp von Falkenstein (St) die Stadtrechte. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) ist Burgmann in Lahnstein - Siegfried von Eppstein (St) setzt Philipp von Falkenstein (St) in Homburg ein. Die Steuern der falkensteiner Stadt Münzenberg werden an Ulrich von Hanau I (St) versetzt. - Der Arzt und Alchemist Arnaldus de Villanova verwendet Lackmus als chemischer Nachweis und zur Identifikation eines anderen Stoffes. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) ernennt Friedrich von Heppenheft zum Burgmann auf der Burg Braubach, wo sich dessen Nachkommen in der Stadt eine eigene kleine Burg namens Rheinberg erbauen, von der es aber keine Reste mehr gibt. Einziges Relikt ist ein Grabstein in der Barbarakirche in Braubach. - Der pariser Geldwechsler Bettino Cassinelli bekommt den Titel des Panetier du roi. - Graf Simon von Sponheim II -Kreuznach (St) heiratet auf Burg Kastellaun, der Ort wird noch nicht erwähnt. - Nach einer schweren Krankheit geht Graf Johann von Sponheim (St) selbst ins Kloster und wird Abt. Burg Sponheim ist als Vermächtnis des sponheimer Abtes Kraffto, der dem Sponheimer Grafengeschlecht angehörte, in den Besitz des Klosters gekommen. - Die Kammerburg wird als Ersatzburg gegen die ehemalige mainzer Burg Rheinberg (Wisper) erbaut. - Kloster Eberbach besitzt in Limburg an der Lahn einen Stadthof. - Gerhard von Erbach verkauft verhängnisvollerweise für die Familie die Hälfte seiner Stammburg Erbach an Gerlach von Breuberg. - Die Ritter von Kronberg sind im Teil-Besitz der raugräflichen Altenbaumburg als pfälzer Lehen. - Gottfried Beyer von Boppard wird frankfurter Reichsschultheiß. - König Albrecht von Habsburg (St) (45) belehnt Kraft von Greifenstein (St) mit Burg Greifenstein, ernennt ihn zum Reichsburggrafen und macht die Herrschaft Greifenstein zu einem Reichsburggrafschaft. Kraft von Greifenstein ist nicht in der Lage Burg Greifenstein wieder aufzubauen. - Gundradis von Runkel schenkt ihren mainzer Stadthof Zum Fürstenberg dem Kloster Tiefenthal. - In Lorch hat die Ortsgemeinschaft ein Siegel mit dem mainzer Rad Wappen.

1299 Graf Gerhard von Katzenelnbogen (St), der Sohn von Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J), heiratet Margarethe von der Mark

Gründung des osmanischen Reichs vor Konstantinopel durch Sultan Osman Ghazi. - Im Streit um den Thron verwüstet der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) angeblich für König Albrecht I 50 hanauer Dörfer, nimmt Ulrich von Hanau I (St) gefangen und steckt ihn in Bingen in den Gefängnisturm. Da König Albrecht von Habsburg I (St) (44) argwöhnisch wird und die Freilassung von Ulrich von Hanau I (St) erzwingt, macht er ihn zu einem treuen Gefolgsmann. - Der frankfurter Goldschmied Colmann bekommt Ärger, da sein Haus Zum Goldenen Anker auf der Ostzeile der äußerst engen Höllgasse auf den Grund des Domstifts reicht. - Kloster Sponheim ist in schwierigen finanziellen Nöten und zu Verkäufen gezwungen. - Der älteste Sohn Rupert V von Nassau (St) übernimmt die Regierung des walramischen Hauses und bleibt ein Gegner von König Albrecht von Habsburg (St) (44). - Wigand von Greifenstein wird Abt in Kloster Marienstatt. - König Albrecht von Habsburg (St) (44) verpfändet das Erbe von Anna von Zollern -Nürnberg ihren Witwensitz Kammerburg, Schwabach, Altdorf und Kornburg an Graf Emicho I von Nassau (St). - Der straßburger Bischof Konrad von Lichtenberg hilft seinem Schwager Graf Egino von Freiburg, der König Albrecht von Habsburg (St) (44) untersützt, und wird von einem freiburger Metzger getötet. - Papst Bonifaz VIII lässt das Zerstückeln von Leichen und das Abkochen von Knochen verbieten und bringt die Anatomie in Verruf. - In Florenz wird anstelle der arabischen Zahlen wieder die römische Zahlenschrift für den Handel verordnet. - Gottfried von Eppstein ist mainzer Domkustos.

1298 König Adolf von Nassau (St) (48) verpfändet dem Grafen Eberhard von Katzenelnbogen I (St) für eine Schuld von 3.500 Mark die er dem König für seine thüringischen Unternehmen zur Verfügung gestellt hatte Reichseinkünfte in Oppenheim und das Dorf Nierstein.
Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) streitet bei Göllheim für König Adolf von Nassau (St) (48), der in der Schlacht fällt, wird überwältigt und gefangengenommen aber von Albrecht von Habsburg (St) (43) trotz der Schmähungen des mainzer Erzbischofs Gerhard II von Eppstein (St) in ehrenvoller Weise sofort freigegeben und nimmt an der Krönung von Albrecht von Habsburg (St) (43) in Aachen teil. Albrecht von Habsburg (St) (43) verweigert die Beisetzung von König Adolf von Nassau (St) (48) im Königsdom von Speyer.

Nach der Wahl von Albrecht von Habsburg (St) (43) zum Gegenkönig im Tiergarten, einem gartenähnlichen Tiergehege in der erzbischöflich mainzer Residenz in der Nähe des mainzer Domes des mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St), durch vier Kurfürsten beginnt König Adolf von Nassau (St) (48) die Schlacht bei Göllheim gegen den Rat von Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St), der noch auf beträchtliche Hilfstruppen unter der Leitung seines Sohnes warten will. Raugraf Georg erschlägt König Adolf von Nassau (St) (48) woraufhin sich das Heer auflöst. Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) kämpft bis sein Schwert zerbricht, greift dann zum Messer bis er von einer Übermacht gefangen wird. Ebenfalls gefangen wird Ruprecht von Nassau V (St). Ritter Markolf von Lohrheim, Ritter Wilhelm von Kronberg und Ritter Konrad von Bickenbach werden getötet. Der ortenauer Landvogt Walter von Geroldseck wird getötet. Der nassauer Burggraf in Idstein Ritter Markolf von Lohrheim (--) wird getötet. Der bayerische Herzog Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach I (St) kämpft für seinen Schwiegervater König Adolf von Nassau (48) gegen den österreichischen Herzog Albrecht von Habsburg (St) (43) - Im Juden-Massaker, ausgelöst durch den fränkischen Fleischermeister Rintfleisch werden jüdische Gemeinden in Rothenburg, Würzburg, Nördlingen, Bamberg und Nürnberg.ausgerottet und etwa 5.000 Juden ermordet. Regensburg schützt dagegen seine Juden. - Die Herren von Greifenstein und ihre Verwandten, die Herren von Lichtenstein unterstützen Albrecht von Habsburg (St) (43). Burg Greifenstein und Burg Lichtenstein werden von Graf Johann von Nassau (St) und Graf Heinrich von Solms Burgsolms (St) mit Hilfe mehrerer Reichsstädte des Wetterauer Städtebundes zerstört. Burg Lichtenstein wird nicht wieder aufgebaut und die Ruine wird 13 63 an Nassau verkauft. - Burg Martinsburg wird unterhalb der Burg Lahneck als Zollburg erbaut. - Nach dem Sieg von Albrecht von Habsburg (St) (43) muß Ulrich von Hanau I (St) den Bachgau an den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) abgeben. Ulrich von Hanau I (St) beginnt eine Fehde mit dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St). - Siegerländer Grube Ratzenscheid wird erwähnt. - In der Seeschlacht bei Curzola erhält Genua seine Vormachtstellung. - Die siegerländer Silbergrube Ratzenscheid verpfändet König Adolf von Nassau (St) (48) an seine Vettern. Ihnen wird auch das Bergbauregal verliehen. - Burg Altenkrichen unmittelbar neben der Kirche fällt an die Herrschaft Sayn. - König Adolf von Nassau (St) (48) stiftet mit Erlaubnis vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) das Klarissinnenkloster Klarenthal als nassauer Hauskloster der Klarissinnen gegründet. Seine Schwester Richardis und seine Tochter Adelheid sind die ersten Ordensschwestern, die erst nach dem Tod des Königs einziehen. Sie kommen vom mainzer Klarissinnenkloster, wo ihre Mutter und Großmutter Adelheid von Katzenelnbogen (St) lebte. Die Ordensgewänder sind aus schwarzem Wollstoff. Im Kloster gibt es ein Badehaus, ein Waschhaus und ein Gefängnis oder Kerker. - Papst Bonifaz VIII verweigert König Albrecht von Habsburg (St) (43) seine Anerkennung und nennt ihn einen Majestätsverbrecher. - Der Ritter Johann von Waldeck I wird Schultheiß von Lorch und Marschall des mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) und löst damit die Ritter von Frauenstein ab. - Amtmann Reinhard III von Rannenberg genehmtigt eine Glashütte bei Hemsbach wird wegen illegalen Rodens von Wäldern für die Glasmacher auf dem Märkerding angeklagt und seines Amtes enthoben. - Der Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg (63) alias Albrecht von Haigerloch fällt in einer Schlacht auf den Kreuzwiesen bei Leinstetten im Kampf gegen den Verbündeten von König Adolf von Nassau (St) (48) Otto III von Wittelsbach Niederbayern (St) (43), der verwundet wird. - Das Chorfrauenkloster Beselich fordert von den neu aufgenommenen Schwestern deren Erbe oder eine hohe Ablösung. - Otto von Rüdesheim ist mainzer Domdekan. - Heinrich von Vacha und Wildgraf Hugo sind mainzer Domherren.

1297 Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St), Graf Ludwig von Rieneck (St) und Ulrich II von Hanau (St) einigen sich über die rienecker Erbschaft.
König Adolf von Nassau (St) (47) verpfändet Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) für die ihm 12 92 als bopparder Reichsburglehen versprochenen 500 Mark Silber Burg und Stadt Eberbach, Burg Reichenstein und die Stadt Neckargmünd.

König Adolf von Nassau (St) (47) erobert Meißen und Osterland. Dieser unerwartete Erfolg ist von den Kurfürsten nicht gerne gesehen und führt zu Adolfs Absetzung. - Fähre Udenheim. - In Kloster Altenberg wird Katharina von Nassau, eine Tante von König Adolf von Nassau (St) (47) und Schwester von Otto von nassau Äbtissin. - Das Nonnenkloster Kloster Dorlar wird vom speyerer Domherrn Eberhard von Merenberg für die Witwe seines Bruders und deren Sohn, dem wetzlarer Dompropst Hartrad von Merenberg gegründet. - Gottfried von Hohenlohe wird in Venedig Hochmeister des Deutschen Ordens. - Nach der Schlacht um Genua ziehen die Grimaldis nach Westen und Francesco Grimaldi gelingt es als Franziskaner-Mönch verkleidet in die neapolitanische Festung Monaco einzudringen, sich der Festung zu bemächtigen und wird bis 12 98 belagert. - Der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) erlässt Kloster Retters die Abgaben. - Emicho von Sponheim ist mainzer Domherr.

1296 Pfefferkuchen wird in Ulm erwähnt. - König Adolf von Nassau (St) (44) führt bis 12 96 zwei erfolglose Feldzüge gegen Thüringen. - Der heilige Gregor Palamas, Erzbischof von Thessaloniki stirbt. - Nach dem Tod von Gerhard IV von Eppstein (St) aus der jüngeren Linie beginnt eine 10-jährige Fehde um das Erbe aus der Katzenelnbogen einen Großteil des Erbes erhält. - Die falkensteiner Reichsministerialen auf Burg Münzenberg verlassen ihre Burg und siedeln nach Lich um. - Erneuerung und Erweiterung des Grutrechts in Dortmund durch König Adolf von Nassau (St) (46). Der Erbauer der Burg Reichenberg im Odenwald Schenk Johann von Erbach I stirbt. - Der Bischof von Bamberg Arnold von Solms (St) stirbt. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) ist Burgmann in Lahneck. - Iin Schüren wird der erste Bergmann des Ruhrgebiets Konrad von Schüren bei Dortmund erwähnt. - Der didaktische Schriftsteller Hugo von Trimberg beginnt mit seinem 24.600 Verse umfassenden Lehrepos Der Renner als Rektor des Stift in der bamberger Vorstadt. - Der Ritter Johann von Waldeck I wird Schultheiß von Lorch. - Burg Reichenberg im Odenwald ist im Besitz von Schenk Johann von Erbach I. - Lohr am Main ist Kerngebiet von Graf Ludwig von Rieneck (St). - In Mainz heißt ein Domvikarienhaus Zum Handebambel (hängende Hand). 

1295 Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) (Ä) ist im Besitz von Burg Lichtenberg im Odenwald. Als König Adolf von Nassau (St) (45) den Tempelrittern in Polen, Pommern, Kassubien, Krakovien und Slavien alle ihnen verliehenen Privilegien bestätigt ist Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) sein Onkel Zeuge.

Der Kaufmann und Weltreisende Marco Polo kommt teilweise im Gefolge der chinesischen Prinzessin auf dem Weg zu ihrem persischen Verlobten von seiner zweiten Pekingreise nach Venedig zurück. - Weilburg erhält Stadtrechte. - Die Kammerburg wird erbaut. - Lohr am Main wird neue Residenz des Grafen Thomas von Rieneck (St). - Graf Heinrich von Sponheim (St) verkauft dem sterrenberger Burgmann Eberold von Sterrenberg die Hälfte der Burg Liebenstein. - König Adolf von Nassau (St) (43) bringt Papst Bonifaz VIII dazu Anklagen gegen seinen Kaplan Heinrich II von Virneburg wegen Geldunterschlagungen in seinen Pfarreien zu verbieten. - Die Schwestern Guntrad und Bontessen sind Beginen in der Reichsstadt Wetzlar. - In Mainz brennt die romanische Liebfrauenkirche ab und wird als gotische Hallenkirche wieder aufgebaut. - Der mit Mechthild von Eppstein (St) (26) verheiratete Philipp III von Falkenstein (St) (38) erbaut in Lich eine Wasserburg. - In Regensburg wird für den Chor die Notenschrift auf Linien eingeführt. - In Regensburg wird für den Chor die Notenschrift auf Linien eingeführt. - Der regenburger Bischof Heinrich II geleitet mit dem bayerischen Herzog Otto und dessen Brüder Ludwig und Stephan König Adolf von Nassau (St) (45) feierlich in die Stadt Regensburg. König Adolf von Nassau (St) (45) wohnt während seines Besuchs im Haus der Patrizierfamilie Auer. Erst 1454 wird der nächste Reichstag in Regensburg abgehalten.

1294 Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) ist an den Verhandlungen über die Ehe zwischen Mechthild von Nassau (St) der Tochter des deutschen Königs Adolf von Nassau (St) (44) und Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach I (St) (20) beteiligt erscheint in der Stellung des Reichsvogtes zu Zürich nimmt an dem Bündnisabschluß zwischen König Adolf von Nassau (St) (42) und König Eduard von England gegen Frankfreich führenden Anteil und wird dafür von König Eduard I mit einem Burglehen von 500 Pfund auf die Burgen Homburg alias Bad Homburg und Steinheim am Main belehnt.

Der bayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Strenge (St) stirbt in Heidelberg, die Grafschaft wird geteilt in Bayern und Pfalz mit dem bayerischen Teil Oberpfalz. - König Adolf von Nassau (St) kauft die Herrschaft Weilburg für 400 Pfund Heller vom Bistum Worms. - König Adolf von Nassau (St) (44) erhält von König Eduard I von England für seine Bündnis gegen Frankreich 60 000 Pfund Sterling. - Der spätere deutsche König Herzog Albrecht von Österreich wird vergiftet, bricht unter Krämpfen zusammen und erhält von seinen Ärzten abführende Mittel. Die Koliken werden schlimmer und er verliert sein Bewusstsein. Albrecht überlebt, obwohl die Ärzte ihn an beiden Beinen verkehrt herum aufhängen, damit das Gift aus dem Körper fließen könne, und verliert dadurch ein Auge. - König Adolf von Nassau (St) (44) führt bis 12 96 zwei erfolglose Feldzüge gegen Thüringen. - Heinrich von Solms (St) verkauft Eichsfeld an den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St). - Heinrich von Sponheim I (St) verkauft beide Hälften der Burg Liebenstein und die Herrscharft Osterspay an die Herren von Sterrenberg. - Rheingraf Emicho von Baumburg wird Bischof von Worms. - Kaisersesch wird lokaler Gerichtsort. - Graf Heinrich von Sponheim (St) belehnt den sterrenberger Burgmann Eberold von Sterrenberg mit der Hälfte der Burg Liebenstein. - Unter den Söhnen von Graf Gottfried von Sayn (St) in Sayn, Hachenburg, Weltersburg findet eine Erbteilung statt. Johann (St) gründet die Linie Sayn-Sayn und Engelbert (St) die Linie Sayn-Homburg. Hachenburg wird die Residenz von Graf Johann von Sayn (St) - König Adolf von Nassau (St) (44) erwirbt die Gebiete um Freienfels vom Bischof Rheingraf Emicho von Baumburg (St) wodurch sich die Grafen von Diez-Weilnau bedroht fühlen und die Burg Freienfels in Auftrag geben. - Burg Fürsteneck bei  Niederheimbach wird erbaut. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich V von Weilnau (St) lässt in Fulda die neue Abtsburg zwischen Stiftsgebiet und Stadt und die unter seinem Vorgänger Markward II von Bickenbach abgebrannte Stiftskirche wieder aufbauen. Sein Bruder Hermann von Weilnau (St) ist Stiftspropst in Limburg an der Lahn. - König Adolf von Nassau (St) (44) läßt seine Regierungsgeschäfte von Hofkanzler Ebernand von Aschaffenburg, Heinrich von Virneburg, Wilhelm von Schaffhausen und Magister Landolf, seinem Leibarzt, erledigen. - Otto von Nassau (St) wird Domherr in Worms. - In Erfurt schreibt der Theologe Meister Eckhard geistliche Unterweisungen. - Die Tochter des Ratsschöffen der Reichsstadt Wetzlar Heinrich von Driedorf ist Begine in der Reichsstadt Wetzlar. - Das mainzer Haus Zum Merenberg ist in erzbischöflichen Besitz. - Johann von Rheinberg (St) ist Landvogt im Speyergau. - In Frankfurt besitzt der Ritterorden der Johanniter das Johanniterhaus. - Der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) kauft von Graf Engelbert von Ziegenhain und Nidda Burg Nellenburg mit dem ganzen Amt. - Heinrich von Rüdesheim, Werner von Bolanden, Gottfried von Eppstein, Johann von Friedberg, Heinrich von Lißberg, Johann von Reifenberg, Peter von Weilnau, Werner von Hagen und Giselbert von Ingelheim sind mainzer Domherren.

1293 Ein Ritter Hermann von Katzenelnbogen (St) taucht in den Mittelrheinischen Regesten auf.

Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) ist Zeuge als der deutsche König Adolf von Nassau (St) (43) vergewaltigten Frauen das Klagerecht genehmigt (353). - Übernahme des königlichen Bier-Brauregals durch König Adolf von Nassau (St) (43). - Richwin ist Harnischmacher in Köln. - Die Stadt Speyer schliesst mit den Städten Worms und Mainz ein ewiges Bündnis zur Behauptung ihrer Rechte gegenüber ihren Bischöfen und dem König. - Im königlichen Palast in Boppard muss Graf Johann von Sponheim-Starkenburg (St), die Burg Kaiserswerth in Anwesenheit von König Adolf von Nassau (St) (43) an den kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) verkaufen. - Die Grafen von Nassau sind Vögte von Kloster Bleidenstadt und König Adolf von Nassau (St) (43) bestimmt die Höhe der Abgaben. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich von Weilnau V (St) beruft ein Generalkapitel aller deutscher Benediktineräbte nach Fulda ein. - König Adolf von Nassau (St) (44) läßt seine Regierungsgeschäfte von Konrad von Feuchtwangen aus Alzey erledigen und Emicho von Sponheim (St) ist in der Reichskanzlei. - Die Begine Sophie leitet eine Mädchenschule. - Hermann von Helfenstein, Herr von Helfenstein wird erzbischöflich trierer Amtmann von Montabaur um die erbliche Weitergabe des Burggrafenamtes zu vermeiden. - Die Reichsburg Cochem ist an Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) verpfändet. Ritter Heinrich von Laurenburg ist cochemer Burggraf. - König Adolf von Nassau (St) (43) ordnet an, dass durch Bußgelder der Kölner Bürger an Graf Johann von Sponheim (St) die Pfandschaft der Burg Kaiserswerth ausgelöst werden muss. - Die hessischen Grenzburg Nachtigallenburg gegen Waldeck wird zerstört und niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. - Landgraf Landgraf Heinrich von Hessen I (St) beweist mit Urkunden seiner Mutter, dass die Grafen von Solms zu unrecht die Vogtei über Kloster Altenberg beanspruchen oder besitzen, weshalb sie der deutsche König Adolf von Nassau (St) (43) übernimmt. - König Adolf von Nassau (St) (43) einigt sich mit Kloster Bleidenstadt über die nassauer Vogteirechte und Zahlungsverpflichtungen. Kloster Bleidenstadt verliert die Gerichtsprechung in Idstein. Idstein wird für Kapitalfälle dem Stadtgericht von Frankfurt unterstellt. - Der deutsche König Adolf von Nassau (St) (43) besucht eine Hochzeit auf Burg Weinsberg. - Heinrich von Rodenstein ist mainzer Domherr. - In Idstein ist Ritter Markolf von Lohrheim (--) nassauer Burggraf.

1292 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St)  und der thüringer Landfriedshauptmann Gerlach von Breuberg verhandeln für den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) zum Schein mit dem österreicher Herzog Albrecht von Habsburg (St) (27) über dessen Erhebung zum deutschen König und Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St)  ist anschließend an den Verhandlungen die zur Wahl Adolf von Nassau (St) (42), der vom kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) gekrönt wird maßgeblich beteiligt. Dieser verpfändet ihm dafür für 2.000 Mark die Hälfte der Reichsburg Cochem, nimmt ihn für 500 Mark zum Reichsburgmann nach Boppard auf und ernennt ihn zum Reichslandvogt in Oberschwaben. Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St)  vermittelt die Beziehungen zwischen dem König Adolf von Nassau (St) und Herzog Johann von Lothringen und Brabant und erhält dafür ein Burglehen in Höhe von 2.000 Pfund auf Stadecken.
Die Brüder Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä) (St)  und Graf Diether VI von Katzenelnbogen (Ä) (St)  erwerben von ihrem Burgmann Friedrich von Frankenstein die Öffnung der Burg Frankenstein.

Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (48) erhält über das Reichslehen Eschwege durch den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) von König Adolf von Nassau (St) (42) die Reichsfürstenwürde. - Der Stammsitz von König Adolf von Nassau (St) (42) ist Idstein. - Die bayerischen Herzöge Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) und Otto verbieten das Brauen von Bier, da das Getreide knapp ist und Hunger herrscht. - Der mittelalterliche Logiker William of Sherwood stirbt. - Die alte Nikolaikirche wird von König Adolf von Nassau (St) unter der Bedingung für sich und die Seinigen zur Verfügung zu stehen dem Bartholomäusstift übertragen. - Wetzlar und Westerburg erhalten Stadtrechte. - Im Vertrag von Andernach lässt sich der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) von König Adolf von Nassau (St) (42) die Übergabe von Reichsstädten wie Dortmund und Duisburg bewilligen. - In Bamberg ist das Brauereihandwerk erstmals das stärkste Gewerbe der Stadt. - Der deutsche König Adolf von Nassau (St) (42) kauft mit englischem Geld 1200 Mark Silber die Landgrafschaft Thüringen mit Ausnahme der Wartburg von Landgraf Albrecht. - König Adolf von Nassau (St) spricht den Bachgau dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) als Kompensationsgeschäft für dessen Stimme bei der Königswahl zu, was Ulrich von Hanau I (St) aber ignoriert. - Der würzburger Bischof Manegold von Neuenburg erringt die endgültigen Alleinherrschaft über das trimberger Gebiet. Die Geschlechter von Hutten, von Bickenbach, von Russwurm, Kloster Schönau, Kloster Frauenroth, Kloster Neustadt am Main und andere existieren noch, haben aber keine Bedeutung mehr. - Schlacht von Gensingen, in der Eberhard von Isenburg (St) in die Gefangenschaft von Adelheid von Sponheim (St), der Witwe von Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St), gerät. - Der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) verkündet die Beschlüsse des Provinzialkonzils in Aschaffenburg. - Gottfried von Merenberg wird Nachfolger von König Adolf von Nassau (St) als Burgmann auf der Reichsburg Kalsmunt. - Der Sohn von Siegfried von Heppenheft, Herr von Rheinberg und ehemaliger mainzer Truchseß, Johann von Rheinberg wird durch König Adolf von Nassau (St) zum Reichslandvogt im Speyergau. - Der österreichisch-schwäbisch-pfälzischen Königskandidat Konrad II von Teck wird in Weinheim zum deutschen König gewählt und auf der geheimgehaltenen Reise nach Frankfurt am Main in der Nacht vor der möglichen Wahl aus dem Gefolge der gegnerischen Partei vor Frankfurt ermordet. - König Adolf von Nassau (St) gibt die Reichsabtei Seligenstadt dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St). - Heinrich II von Virneburg wird Kaplan von König Adolf von Nassau (St). - Gerhard von Erbach erhält ein lindenfelser Burglehen von Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St). - Als Zeugen von König Adolf von Nassau (St) agieren der erzb. (Boemund) von Trier (noster princeps dil.); spectabiles die grafen Eberhard von Katzenelnbogen, (Eberhard) von d. Mark und (Adolf) von Berg; strenui viri der viztum von Mainz, Johann von Rheinberg im Wispertal. - Der österreichische Herzog Albrecht von Habsburg (St) verspricht vergeblich dem Pfalzgrafen für die Wahl zum König die Anerkennung von Burg Reichenstein. - Burg Ginsburg wird von Graf Adolf von Nassau (St) an den kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) für dessen Kurstimme zur Königswahl verpfändet. - Adelheid von Bickenbach Äbtissin von Kloster Himmelthal bei Aschaffenburg stirbt. - Die Selige Christina von Kloster Retters stirbt. - In der Chronik flores temporum des schwäbischen Franziskanermönches Hermannus Minorito tauchen Zeitbestimmungen mit dem Kürzel minus für vor Christus auf. Der Anfang der Welt ist bei ihm im Jahre -5200 vor Christus und alle vorchristlichen Ereignisse datiert er mit Angst und Bangen und unter Zweifeln. - In Limburg an der Lahn ist der Fischmarkt zentraler Marktplatz des Ortes. - In Ebertshausen gibt es die Herren von Ebertshausen, die ein eigenes Wappen tragen dürfen und in den katzenelnbogener Burgen Burgmannsdienst leisten müssen.

1291 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St)  errichtet in Hedensheim die Burg Stadecken und schließt mit dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) den Wieder Vertrag, in dem er den bopparder Reichszoll und die oppenheimer Burgen behauptet und dadurch die Anschläge des mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) auf die Stadt Oppenheim vereitelt.

Die geheim gehaltene versuchte Umsegelung des Kap Bojador, dem vermeintlichen Ende der Welt, scheitert und wird bis 14 34 zweiundzwanzgig Mal vergeblich versucht. - Beim Streit um die Beherrschung des Gotthard-Passes über die Alpen, bei dem man nur ein einziges Bergmassiv überwinden muss, beginnen militärische Auseinandersetzungen zwischen den Schweizern und den Habsburgern. - König Rudolf von Habsburg (St) verleiht Montabaur zusammen mit Welschbillig, Mayen, Bernkastel und Saarburg die Stadtrechte. - Gold- und Silberbergbau in Hohensachsen bei Weinheim für den Pfalzgrafen. - Erster Pakt der Urkantone in der Schweiz. - Nach der Eroberung Akkons werden die letzten Kreuzritter aus dem heiligen Land vertrieben. - Der Bischof von Bamberg Arnold von Solms (St) beansprucht das alleinige Recht zum Bau der Stadtmauern und das Besetzungsrecht der Türme und Tore der Stadt Bamberg, was die Stadtbevölkerung gegen ihn aufbringt. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen ist Burgmann in Oppenheim. - Heinrich von Frankenstein II heiratet die Tochter Elisabeth der standeslosen aber legitimierten thüringer Landgräfin Elisabeth von Eisenberg. - Belagerung von Akkon durch die Mamelucken. - Die Errichtung von Glasöfen in der Stadt Venedig wird verboten und die Produktion auf die Insel Murano verlagert. - Graf Heinrich von Sponheim (St) verkauft das Hinterland von Kaub mit seinen Teilen von Weisel an den Pfalzgrafen. - Die schweizer Eidgenossen verbünden sich beim Rütlischwur gegen das Haus Habsburg und König Rudolf von Habsburg (St). - Die nürnberger Patriziertochter Nonne Christine Ebner (14) hat ihre ersten Visionen. - Die Grafen von Henneberg verlieren die Veste Coburg. - Die Chorfrau von Kloster Retters Christine von Retters, die schon als kleines Mädchen ins Kloster kam, stribt 22-jährig nach Jahren von Visionen, in denen sie angeblich die Leiden Christi nacherlebt hat. - Der thüringer Landfriedshauptmann Gerlach von Breuberg gibt an den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) die thüringischen Reichsburgen mit Ausnahme der Boyneburg heraus. - Der Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg (63) alias Albrecht von Haigerloch verheiratet in Rottenburg am Neckar seine Tochter Mechtild von Hohenberg-Rottenburg mit Graf Ulrich von Württemberg (St) (+1315). - Der mit Adelheid von Hohelohe-Brauneck-Neuhaus verheiratete Graf Gerhard IV von Loon Rieneck wird Königskandidat. - Eberhard vom Stein ist mainzer Domkantor. - Lupold von Hanstein und Siegfried von Solms sind mainzer Domherren.

1290 Mit dem Tod des Kleinkindes Graf Rudolf von Leiningen Landeck (St) stirbt Leiningen-Landeck aus. - Der Heilige, Naturforscher und Kirchenlehrer Albertus Magnus stirbt. - Erdbeben im chinesischen Chihli mit 100.000 Toten. - Die letzten Juden werden aus England vertrieben. - Der trierer Dominikaner Hermann von Veldenz verfasst das 19 99 gefundene Epos von der mutigen Grafentochter Yolanda von Veldenz. - Bruderkrieg um das Erbe von Otto von Nassau (St) zwischen seinen Brüdern Heinrich III von Nassau (St), Emicho von Nassau (St) und Johann von Nassau (St). - Die Herrschaft Weilnau spaltete sich von Diez ab. Weitere Teilung in Alt-Weilnau und Neu-Weilnau auf. - Die frankfurter Nicolaikirche am Römer ist fertiggestellt. - Ulrich von Hanau (St) beendet aus taktischen Gründen den langjährigen Streit mit dem Bistum Würzburg. - Belagerung von Wien durch die Ungarn. - Raugraf Georg verbündet sich mit Graf Johann II von Sponheim Kreuznach (St). Graf Heinrich von Sponheim (St) erwirbt im Tausch mit Heinrich von Isenburg (St) Weinberge in Osterspay. Graf Johann II von Sponheim Kreuznach (St) verbündet sich mit Graf Johann von Sponheim (St). - Johann ist Abt von Kloster Sponheim. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich von Weilnau V (St) macht Berthold von Buchenau zum Burgmann auf Burg Fürsteneck an der hessisch-thürischen Grenze. - Graf Heinrich von Virneburg I muss die besetzte kölner Burg Nürburg auf Druck von Papst Nikolaus IV wieder räumen. - Burg Liebenstein ist von Graf Albrecht von Löwenstein (St) fertig ausgebaut gegen den Onkel Werner VI von Bolanden (St) seiner Ehefrau Lukardis von Bolanden (St) auf Burg Sterrenberg. - Gerhard von Erbach begeht für Kloster Seligenthal einen Raubüberfall und wird vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) gebannt. - Berthold II von Lißberg erbaut zusammen mit dem fuldaer Ministerialen Erbmarschall von Schlitz die Naxburg. Da der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) Besitzansprüche stellt wird die Burg Naxburg Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) zu Lehen aufgegeben. Der Konflikt bleibt bestehen. - Bei Trechtingshausen baut der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) die Burg Voitsberg alias Vaitzburg alias Fautsburg alias Burg Rheinstein, weil Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) die von König Rudolf von Habsburg (St) 12 82 bereits zerstörte Burg Reichenstein, von Raubritter xxx von Hohenstein (--) kauft, die eigentlich nicht wiederaufgebaut werden darf, um deren Wiederaufbau zu verhindern und zu überwachen, nachdem Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) die eigentlich bereits 12 70 an Mainz verkaufte und ebenfalls 12 82 von König Rudolf von Habsburg (St) zerstörte Burg Sooneck bei Trechtingshausen vom aachener Cornelimünster zur Stärkung seines Außenpostens Bacharach erneut gekauft hat, deren beider Wiederaufbau eigentlich von König Rudolf von Habsburg (St) verboten wurde. - Der als Stadt bezeichnete Ort Merenberg erhält Festungsrecht und einen Wochenmarkt. - Agnes von Wittelsbach (St) heiratet Landgraf Heinrich von Hessen (St) (--). - Philipp von Schöneck, Gerhard von Battenberg und Eberhard von Basel sind mainzer Domherren. - In Lollschied, das aus 12 Höfen besteht, verlehnt Graf Gerhard III von Eppstein (--) einige Besitztümer an Johann von Braubach, Heinrich von Nassau und Richwin von Miehlen. Gleichzeitig verpfändet er Lollschied, Pohl, Roth und die Wüstung Wolfrade als katzenelnbogener Exklave an Graf xxx von Katzenelnbogen (--).

1289 Dekan und Kapitel von St. Andreas in Köln übertragen Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) die weltliche Verwaltung ihrer drei rheinhessischen Pfarrkirchen Hedensheim, Engelstadt und Ockenheim. Sein Sohn Philipp von Katzenelnbogen (St) stirbt auf dem Hoftag in Erfurt.

Wetter: Wärmster Sommer und wärmster Winter bis 20 06. - Limburg an der Lahn brennt nieder. Grosse Teile der Innenstadt werden vernichtet. Das Haus Römer 2 wird errichtet. - Graf Gerhard von Diez erbaut die diezer Stiftskirche unterhalb der Burg. - Graf Otto von Nassau (St) stirbt. - 100.000 Juden werden enteignet und aus Frankreich vertrieben. - Gerlach von Isenburg Limburg an der Lahn (St) stirbt bei einer Teilnahme an einem königlichen Kriegszug im Schwarzwald und sein Sohn Johann I (St) folgt ihm nach einer Gefangenschaft nach und wird mit der Herrschaft Limburg an der Lahn belegt. - Das mainzer Stift verpfändet einen Teil des mainzer Kammerforstes an Philipp von Falkenstein (St). - König Rudolf von Habsburg (St) lässt in Thüringen 66 Raubritterburgen zerstören um den Landfrieden durchzusetzen. - Mit dem Tod von Graf Emich V von Leiningen Landeck (St) stirbt die Linie Leiningen-Landeck aus. Burg Landeck fällt an seinen Schwager, den elsässischen und breisgauer Landvogt, Otto von Ochsenstein IV. - Der sponheimer Abt Diether hebt die Teilung der Einkünfte des Klosters auf, verbietet den Mönchen privates Eigentum, den eigenen Beutel und wird sponheimer Kanzler und Geheimsekretär von Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St). - Im siegerländer Altenberg wird der Bergbau nach schwach silberhaltigem Bleiglanz eingestellt. - Der letzte Besitzer der Randenberg Graf Ludwig III von Rieneck stirbt. - Werner von Münzenberg  (St) verkauft Weisel und Kaub an Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach (St). - Das trierer Domkapitel wird nur noch mit Adeligen besetzt. - Graf Gerhard von Diez (St) gründet in Diez das Stift Diez. - Ende der kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Fleckenstein und Hohenburg. - Die bayerische Kurfürstenwürde fällt dauerhaft an Böhmen. - Stahlschmied Lutz in Siegen. - Kaub wird von Werner von Milwalt und seinen Brüdern besetzt. Wildgraf Friedrich (St), Provinzmeister des Templerordens in Deutschland und Slawien, verkauft große Ländereien an das Prämonstratenserstift Steingaden bei Schongau und Kaufbeuren. - Gerlach von Hammerstein ist Komtur der Templer in Hönningen. - Berthold von Henneberg ist mainzer Domherr.

1288 Adelheid von Katzenelnbogen (St) stirbt (Ehefrau von Graf Walram von Nassau (St) und Königsmutter)

Wetter: Der kommende Winter ist außergewöhnlich mild und absolut ohne Schnee. - Der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) verliert durch seine Niederlage in der Schlacht bei Worringen vor Köln mit 10.000 Kämpfern u.a. Graf Adolf von Nassau (St) als erzbischöflichkölner Bannerträger, Gerlach von Isenburg Limburg (St) und seinem Sohn Johann von Isenburg Limburg (St) der Blinde, von Limburg an der Lahn gegen Herzog Johann von Brabant I, mit seinem taktischen Oberbefehlshaber Graf Heinrich von Virneburg I, seinem Sohn Heinrich II von Virneburg, Graf Adolf V von Berg, Graf Gottfried VI von Ziegenhain, Graf Gottfried von Vianden (St), der mit einer runkeler Tochter (St) verheiratete Graf Walram von Jülich u.a. im Limburger Erbfolgestreit die Macht über seine Stadt Köln und damit die Vormachtstellung am Niederrhein. Köln wird damit faktisch aber nicht rechtlich freie Reichsstadt. Während seiner einjährigen Gefangenschaft bei Graf Adolf von Berg im Burgverlies auf Schloss Burg 20 km vor Köln erkrankt der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) schwer. Gegen den Willen des taktischen Oberbefehlshabers Graf Heinrich von Virneburg I, der in breiter Schlachtreihe angreifen will, zieht Herzog Johann von Brabant seine Kämpfer zusammen und durchsticht in Keilform die Schlachtreihe des kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St). und gewinnt damit die Schlacht bei Worringen. - Graf Walram von Luxemburg Ligny (St), Graf Heinrich von Luxemburg VI (St), Heinrich von Houffalize, Bastardbruder Heinrichs, und dessen jüngerer Bruder Balduin werden getötet und damit eine ganze Generation des Hauses Luxemburg. Das Haus Luxemburg beendet seine Versuche der territorialen Erweiterung am Niederrhein. - Burg Schadeck wird von Heinrich von Westerburg (St) als Trutzburg gegen Burg Runkel von seinem Vetter Siegfried von Runkel (St) erbaut. - Teilung der Familienlinien Theoderich von Runkel (St) und Siegfried von Westerburg IV (St). - Ulrich von Hanau (St) verbündet sich mit König Rudolf von Habsburg (St) gegen Graf Reinald von Mömpelgard-Burgund. - Die kurkölner Beamten in Siegen werden aus der Stadt vertrieben und kommen erst 12 95 zurück. - Der fuldaer Fürstabt Markward von Bickenbach II wird durch Gift ermordet. Graf Heinrich V von Weilnau wird neuer Fürstabt von Fulda.. - Das unrechtmässige diezer Kloster Thron wird unter den Schutz des Reiches gestellt. - Graf Rudolf von Wertheim II heiratet nach dem Tod seiner Frau Markgräfin Kunigunde von Baden (St). - In Limburg an der Lahn wird das Haus Römer 2-4-6 erbaut. - Graf Adolf von Berg V macht Düsseldorf zu seiner Residenzstadt und verleiht ihr Stadtrechte. - In einem Haus der Familie Overstolzen entsteht das sechst älteste kölner Brauhaus Kölns Zum Bierbaum. - Graf Heinrich von Virneburg I besetzt die kölner Burg Nürburg. - Das widerrechtlich von den diezer Grafen besessene Kloster Thron wird wieder dem Reich unterstellt. - Die wiederbelebte jüdische Gemeinde in Frankfurt besitzt an der Fahrgasse eine Synagoge. - Der Deutsche Orden übernimmt in Frankfurt den sachsenhäuser Gutshof Seehof der Ritter von Sachsenhausen. Ihre Mühle wird in Deutschherrenmühle umbenannt. - In Frankfurt ist der Weckmarkt auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof angelegt, der vor die östliche Stadtmauer verlegt wurde. - Konrad von Hattstein ist Landmeister des Schwertbrüderordens in Livland. - Die Familien Runkel und Westerburg streiten sich um Kloster Beselich. - Öffentliche Herberge in Gießen. - König Rudolf von Habsburg (St) verbietet Ulrich von Hanau I (St) auf Betreiben von Landgraf Heinrich von Hessen (St) den Weiterbau der hanauer Wasserburg Laubach. - Agnes von Isenburg-Limburg, die Witwe vom in der Schlacht bei Worringen gefallenen Heinrich von Westerburg I (St) regiert für ihre minderjährigen Kinder. - Heinrich II von Virneburg, erhält zwei Pfarreien obwohl er noch gar keine Priesterweihe hat und nicht predigt. - Der mainzer Domherr Kämmerer Wildgraf Hugo (St) schenkt sein väterliches Erbe in Kirchheim an der Eck und Gernsheim seinem Bruder Wildgraf Friedrich (St), Provinzmeister des Templerordens in Deutschland und Slawien, bzw dem Templerhaus in Seven. - Der älteste Sohn von bayerischer Herzog und rheinischer Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Strenge (St) (59), der wohlerzogene und elegante Ludwig von Wittelsbach Elegans (St) (21) heiratet in Mainz die Enkelin des Königs von Navarra Elisabeth von Lothringen (16).

1287 Wetter: An der deutschen Nordseeküste tötet die Luciaflut ca. 50.000 Menschen und etabliert die Zuidersee. - Der Dichter Konrad von Würzburg, einer der zwölf alten Meister, stirbt in Basel. - König Rudolf von Habsburg (St) (69) verleiht Graf Adolf von Nassau (St) für Idstein das Stadtrecht, der dadurch dem Dorf eine Befestigungsmauer bauen darf und beginnt von Idstein aus zahlreiche Kriege zu führen. - Der arme Tagelöhner Werner von Oberwesel wird angeblich von Juden in einem Ritualmord getötet. Sein Tod führt zu blutigen Judenverfolgungen. - Auf dem Konzil von Würzburg wird ein Verbot der Befestigung von Kirchhöfen erlassen. - Graf Adolf von Nassau (St) wird Burghauptmann auf Burg Gutenfels und Burg Kaub und damit pfälzer Lehensnehmer. - Der würzburger Bischof Berthold II von Sternberg lässt sein Herz im Kloster Ebrach bestatten. - Bei Burg Isenburg wird die erste Mühle errichtet. - Gerhard von Schönecken tötet zwei prümer Mönche bei Verhandlungen um die erschlichenen Rechte von seinem Vater Heinrich von Schönecken. - Die erzbischöfliche Burg in Andernach wird von den Stadtbewohnern bestürmt. - Eine Praemonstratenserinnenjungfrau Christina (20) im Kloster Hahne sieht die Niederlage des kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) und die Gefangennahme ihres Bruders voraus. Angeblich ist es eine unbekannte Schwester von Graf Adolf von Nassau (St). - Graf Heinrich von Henneberg bricht sein Versprechen das er Graf Rudolf von Wertheim II für das Erbe Prodzelten seiner Nichte gibt. - In Limburg an der Lahn besteht ein Konvent des Klosters Windsbach. - Das Wilhelmitenkloster Windsbach oder Fürstenthal wird von Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) bei Bacharach als Sühnekloster gegründet. - Wildgraf Friedrich (St), Provinzmeister des Templerordens in Deutschland und Slawien, bezeugt den Verkauf von Weizen aus Laumersheim an das Stift St Martin.

1286 Ritter Heinrich von Katzenelnbogen nennt sich Heinrich von Allendorf.

Das reichsfreie Rödelheim wählt seine Richter selbst. - Ulrich von Hanau I (St) verbündet sich mit König Rudolf von Habsburg (St) gegen Graf Eberhard von Württemberg. - Der fuldaer Fürstabt Marquard II von Bickenbach zerstört die Burg Steinau. - Der Minnesänger Konrad von Bielriet aus dem Haus der Schenken von Limpurg stirbt. - Papst Honorius IV ernennt Arnold von Solms (St) zum Bischof von Bamberg. - Graf Adolf von Nassau (St) wird Burgmann auf der Reichsburg Kalsmunt. - Der bamberger Bischof Arnold von Solms (St) wird in Rom zum Bischof geweiht. - Die Selige Lukardis von Oberweimar tritt als Nonne in das Zisterzienserinnenkloster Oberweimar ein und erlebt dort die Geburt Christ in einer Meditation. - König Rudolf von Habsburg (St) (68) gibt seinem unehelichen Sohn Graf Albrecht von Löwenstein (St) Burg Sterrenberg. - Die Schwester von Ritter Dietrich von Schönborn (--) Gisela von Schönborn (--) schenkt dem Chorfrauenkloster Beselich ihren Hof in Obertiefenbach bei der Lahn,wo ihre Kinder Christina von Schönborn (--) und Johann von Schönborn (--) aufgenommen sind. - Peter von Aspelt ist mainzer Domherr.

1285 König Rudolf von Habsburg (St) (67) bessert das oppenheimer Reichslehen Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) . Tile Kolup, einem Betrüger, der sich als Kaiser Friedrich ausgibt und zwei Jahre lang in Neuß, Hagenau und Kolmar sein Unwesen treibt, wird von Graf Friedrich III von Leiningen (St) und Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) in Wetzlar ein Ende bereitet (281) und auf dem Scheiterhaufen im Tal Kaisergrund als Ketzer verbrannt.

Altendiez wird zum ersten Mal erwähnt. - Der Condottieresohn Malatesta da Verrucchio tötet seine Ehefrau, die mit seinem gutaussehenden Bruder fremdgeht und liefert das Thema zu einem der bedeutendsten Werke der Weltliteratur Dantes göttlicher Komödie Inferno. - Gerlach von Isenburg - Arenfels (St) fügt in Arenfels einen Westflügel an, errichtet einen Bergfried, einen Halsgraben und einen tiefen Ziehbrunnen, dessen Schacht bis zum Grundwasserspiegel des Rheins hinabreicht. - Berufsverbot für venzianische Glashandwerker, denen Geldbußen, Gefängnis oder Galeere angedroht werden, außerhalb Venedigs und Ausfuhrverbot für wichtige Grundstoffe der Glasbereitung. - König Rudolf von Habsburg (St) (67) zieht vor Wetzlar. Die wetzlarer Bürger nehmen Tile Kolup fest und liefern ihn an König Rudolf von Habsburg (St) (67) aus, der ihn auf der Reichsburg Kalsmunt verhört und als Ketzer verbrennt. - Der Abt von Kloster Seligenstadt drängt den auf dem Sterbebett liegenden großkrotzenburger Vogt Friedrich III von Randenberg, dem man wegen in Kahl unrechtmäßig erhobener Erbschaftssteuern den Prozess macht, zur Buße und nimmt ihm sein Erbe ab. Seine Tante, Begine und Witwe des Kreuzritters von Randenberg verliert den Prozess um ihr Erbe. - Der Wetterauer Städtebund wird unter den Städten Frankfurt, Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen geschlossen. - Am herzöglich bayerischen Hof von Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) gerät Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (03) in die Gewalt des Affen seines Vaters, der mit dem Säugling im Gebäudeteil Burgstock mit seinem gotischen Erker umherklettert, gerät und ohne Schaden für den Säugling wieder angelockt werden kann. - An dem sechstägigen Turnier von Chauvency nehmen neben König Rudolf von Habsburg (St) 500 Ritter u.a. Graf Heinrich von Luxemburg (St), Graf Friedrich von Leiningen (St) und Graf Emich von Leiningen Dagsburg (St) teil. - Deutschordenshof in Wetzlar. - Über Graf Otto von Nassau I (St) wird ein Jahr lang der Kirchenbann verhängt. - Komtur Konrad und die übrigen Brüder in Niederbreisig verkaufen einen Fruchtzins in Erlebach und Melindehe an das ehemaligen diezer Kloster Thron und das isenburger und hanauer Kloster Marienborn. - Wildgraf Gottfried Raub (St) ist Stiftsvogt von Kloster Ravengiersburg.

1284 Nach dem Tod des mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) läßt König Rudolf von Habsburg (St) (66) die Abtei Seligenstadt wieder dem Reich unterstellen. - Der Klerus verlässt die Stadt Speyer, und der speyerer Bischof Friedrich von Bolanden verhängte vergeblich ein Interdikt . - Der König von Kastilien und León Alfons X von Kastilien hinterlässt die Alfonsinischen Tafeln. - Burg und Grafschaft Blieskastel fallen an Bischof Burkhard von Metz, der sie denen von Finstingen verpfändet - Bedeutende Weiterentwicklung astronomischer Geräte wie Astrolabium, Mauerquadrant, Armillarsphäre, Sonnenuhr und Wasseruhr. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Der Stadtstaat Genua schaltet seinen Rivalen Pisa in der Schlacht von Meloria aus. - Der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) baut eine eigene Neckarbrücke westlich der pfälzischen Stadt Heidelberg. - Die venezianische Münze Zechine wird eingeführt. Sie wird in ein Jahrhundert später zum Dukaten. - Nach dem Tod von Reinhard von Hanau, erbt sein Sohn Ulrich von Hanau (St) ein Sechstel der Herrschaft Münzenberg und da Ulrich von Hanau (St) Graf Adolf von Nassau (St) im Kampf um den Thron gegen den deutschen König Rudolf von Habsburg (St) (66), der ihn eigentlich als Vogt des Bachgaues einsetzen will unterstützt, fällt das Gebiet an den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein zurück, was aber der deutsche König Rudolf von Habsburg (St) (66) unmittelbar wegen der Herrschsucht des mainzer Erzbischofs Gerhard II von Eppstein (St) bereut. - Gold ist elf mal teurer als Silber. - Der Hochstapler Tile Kolup, der den Volksglauben an die Rückkehr des Kaisers ausnutzt, gibt in Aachen vor Rex Fridericus zu sein, wird aber vom Volk verspottet, in eine Kloake getaucht und aus der Stadt verjagt. In Neuss spielt er seine Rolle erfolgreich und hält Hof, empfängt hohe Herren und stellt mit einem gefälschten Siegel Urkunden aus, während der rechtmäßige König Rudolf von Habsburg, an dessen Gegner sich Kolup geschickt anschliesst, die Stadt vergeblich belagert. - Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St) kommt in den Besitz der ehemaligen sayner Reichsburg Kaiserswerth. - Tanzwut (Es sird von einer Drogenvergiftung ausgegangen). - Der uneheliche Sohn von König Rudolf von Habsburg (St) Graf Albrecht von Löwenstein (St) läßt die Vorburg der Burg Sterrenberg zu einer eigenen Burg Liebenstein gegen den Onkel Werner VI von Bolanden (St) seiner Ehefrau Lukardis von Bolanden auf Burg Sterrenberg, der Erbanprüche stellt, bis 12 90 ausbauen. - Die Brüder Philipp von Schönborn, Konrad von Schönborn, Lantfried Hesso von Schönborn und Anselm von Schönborn werden mit ihrem Vater Dietrich von Schönborn (--) genannt. - Emicho von Schöneck ist mainzer Domscholaster.

1283 Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) erwirbt Burg, Stadt und Zoll Braubach, die Marksburg, von Gottfried III von Eppstein (St). Die Tochter Bertha von Graf Berthold III von Katzenelnbogen  (St) heiratet Graf Thomas von Rieneck (von Rheineck).

Die mainzer Burgen Sonnenberg und Wiesbaden werden von Eppstein belagert. Sonnenberg wird mit ziemlicher Sicherheit erobert, deshalb greift Graf Adolf von Nassau von Idstein aus Eppstein an und zwingt Gottfried III von Eppstein (St) zum Rückzug aus Sonnenberg und Wiesbaden. - Wiesbaden und Sonnenberg erhalten beim Wiederaufbau massive Verteidigungsanlagen. Der Streit wird beigelegt. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) erheiratet die Marksburg gegenüber von Burg Rheinfels seines Neffen Wilhelm von Katzenelnbogen I (St)., - Kuno von Hattstein verkauft die Hälfte seiner Fährrechte bei Kostheim über den Main. - Raugraf Heinrich II von Neuenbaumburg ist im Besitz der Burg Neu-Baumburg. - Wolfenbüttel unter dem Welfen Herzog Heinrich dem Wunderlichen wird zu einer Residenzfestung ausgebaut. - Die Priorin des luxemburger Klosters Marienthal Yolanda von Vianden (St) stirbt nach 35-jähriger Amtszeit und dem Bau einer 5-schiffigen Pfeilerbasilika. - Graf Gottfried von Hohenlohe wird von seiner Ehefrau Erbtochter Elisabeth von Wertheim im ersten kinderlosen Ehejahr auf einer Jagd versehentlich getötet. - Heinrich von Hessen I (St) (39) bekämpft Luxemburg und Geldern im Limburger Erbfolgestreit. - Konrad von Solms (St) wird Deutschordensmarschall von Akkon. - Der bopparder Schultheiß Simon von Heppenheft versucht seine Güter in Wallmenach und Reitzenhain und Vogeirechte, Lehen von Heinrich von Isenburg (St) an die Söhne u.a Gerlach Grans von Heppenheft d.j. zu vererben und verliert aber nach seinem Tod fast alle Rechte an die Knebel von Katzenelnbogen. - Die Söhne von Wildgraf Emecho (St), Gerhard, Konrad und Gottfried schenken den Templern Kirchheim an der Eck und Gernsheim. - Gerlach von Isenburg - Arenfels (St) verzichtet zugunsten des Templerordens in Hönningen auf sein Lehnrecht an einem Weinberg.

1282 Der deutsche König Rudolf von Habsburg (St) (64) überträgt Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) die Verwaltung der fuldaer Kirche auf sechs Jahre und verpfändet ihm für eine Schuld von 12.000 Mark den bopparder Reichszoll.

Der deutsche König Rudolf von Habsburg I (St) läßt die mainzer Burg Sooneck nördlich von Trechtingshausen und die mainzer Burg Reichenstein südlich von Trechtingshausen zerstören, den aachener Kamelieabteivogt Dietrich von Hohenfels Reichensstein (St) als Raubritter gefangen nehmen und verbietet den Wiederaufbau der Burg Reichenstein. - Der deutsche König Rudolf von Habsburg (St) belehnt auf dem augsburger Reichstag seine Söhne Albrecht und Rudolf zur gemeinsamen Hand mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark sowie mit Krain und der Windischen Mark und erhebt sie in den Reichsfürstenstand womit er die Grundlage der habsburgischen Herrschaft schafft. - Die Herren von Rüdesheim verwüsteten in der Sponheimer Fehde für Graf Johann von Sponheim  Kreuznach (St) den Rheingau und werden vom mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) in ihren Besitzrechten an der Niederburg zur Öffnung verpflichtet, degradiert und mit Strafzahlungen belegt von denen sich das Geschlecht nicht wieder erholt. - Berthold II von Sternberg führt eine Fehde mit dem fuldaer Abt Bertho IV von Biembach. - Die Grafen von Veldenz schließen ein festes Bündnis mit dem mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St). - Graf Johann von Sponheim I -Kreuznach (St) bleibt im Besitz des Dorfes Sprendlingen, das der wormser Bischof Rheingraf Friedrich von Baumburg I beansprucht. - Die Selige Agnes von Böhmen stirbt. Sie konnte angeblich fliegen. - Graf Rudolf von Wertheim schlichtet als würzburger Dompropst den Krieg zwischen dem würzburger Bischof Berthold von Henneberg und den Grafen Ludwig von Rieneck und Graf Berthold von Rieneck. - Der königliche Landvogt der Wetterau, Gerlach von Breuberg erhält die Burg Frankfurt mit dem Frankfurter Salhof als Lehen und wird Landfriedenshauptmann in Thüringen. - Die Söhne von Konrad Grans von Heppenheft, die Brüder Simon Grans von Heppenheft oder Rheinberg, Embricho Grans von Heppenheft und Gerlach Grans von Heppenheft erpressen rechtswidrig 400 Mark Geleitsgeld von Reisenden und werden auf einem Gerichtstag in Oppenheim, angeklagt von der Stadt Köln und König Rudolf von Habsburg (St) zur Rückzahlung des Schutzgeldes und zur Begleichung der Gerichtskosten verurteilt.

1281 Wetter: Zweite Mißernte - Durch die brandenburger Herrschaft mit fortwährenden Kämpfen und zwei Mißernten wird das Königreich Böhmen in eine der schlimmsten Hungersnöte des Mittelalters gestürzt. - Der mit Prinzessin Johanna, Tochter von König Eduard I von England verlobte deutsche Erbprinz und designierter König Hartmann von Habsburg (St) (18) ertrinkt mit 13 anderen Adeligen im Rhein vor Straßburg. - Limburg an der Lahn geht ein Schutzbündnis mit dem Grafen von Diez ein um sich gegenüber den Herren von Limburg zu schützen. - Durch den Friedensvertrag aus der Sponheimer Fehde verliert Rheingraf Siegfried sein angestammtes Gebiet Rheingau, muss dem mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) seine Burg Rheingrafenstein öffnen und von ihm Geld für Reparationsleistungen leihen. - König Rudolf von Habsburg (St) bestimmt, dass der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) wegen seiner Verluste in der Fehde mit Graf Johann von Sponheim I -Kreuznach (St) 1.000 Mk und wegen seiners Aufwandes bei der Belagerung und Zerstörung der Burg Rheinberg 1.000 Mk erhalten soll, die Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) und der Burggraf von Lahneck Friedrich III von Leiningen (St) vorlegen. Der deutsche König Rudolf von Habsburg (St) verbietet beiden Graf Johann von Sponheim I Kreuznach (St) militärisch zu helfen. - Burg Rheinberg (Wisper) wird vom mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) erobert und zerstört. Die Truchsesse von Rheinberg bauen sie nach der Zerstörung wieder auf. - Die Heilige Gertrud von Helfta (25) hat ihre ersten Visionen und beschreibt angedeutet Kopulationsbewegungen mit Jesus und Sex mit einem 16 jährigen wunderschönen Jüngling. Sie übersetzt Teile der Bibel. - Graf Poppo von Wertheim IV stirbt ohne männlichen Erben und vererbt seine Hälfte der Grafschaft Wertheim an seine drei Erbtöchter von seiner Ehefrau Mechthild von Eppstein (St), Kunigunde mit Graf Otto von Eberstein, Elisabeth mit Graf Gottfried von Hohenlohe und Mechthild mit Gottfried von Schlüsselberg. - Lucardis von Hanau (St) ist Äbtissin in Kloster Patershausen. - Königin Anna von Habsburg, die ältere Schwester von Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg (63) stirbt. - Erwin von Kransberg wird bis 12 89 frankfurter Reichsschultheiß. - Ludwig von Diez wird mainzer Domherr. - Der deutsche König Rudolf von Habsburg (St) bestimmt, dass niemand eine Burg zum Nachteil für das Land besitzen soll. Nicht nur der Aggressor sondern auch die Burg aus der heraus angegriffen wird können dann in die Acht fallen. Die Burg darf erobert werden und muss anders als beim Fehdewesen nicht mehr zurückgegeben werden. - Graf Johann von Sponheim Kreuznach, der Lahme (St) und seine Frau Adelheid von Leiningen Landeck (St) stiften in der kreuznacher Vorstadt das Schwarz-Kloster Kreuznach und erhalten von Kloster Sponheim als Reliquien vier Partikel vom heiligen Kreuz aus dem Kloster Sponheim. - Ludwig von Diez ist mainzer Domherr.

1280 Wetter: Mißernte. Sturmflut an Weihnachten mit der Zerstörung von 50 Dörfern an der Nordseeküste. - Alzey erhält das Stadtrecht. - Der speyerer Bischof Friedrich von Bolanden (St) erkennt vorbehaltlos die Freiheiten der Stadt Speyer an und schwört alle Privilegien der Stadt künftig zu achten. Die Stadt Speyer sichert sich mit der Kriegsdienstverpflichtungm auf ein Jahr von Ritter Johannes von Lichtenstein, der der Stadt ein Drittel der staufischen Burg Lichtenstein (Pfalz) und der Kropsburg überlässt. - Der Heilige Albertus Magnus, der Begründer der modernen Naturwissenschaften, stirbt in Köln. - Nassauisch-Eppsteinische Fehde beginnt. Graf Adolf von Nassau (St) (30) versucht seine Herrschaften Wiebaden und Idstein territorial zu verbinden und dabei das eppsteinische Landgericht Mechthildshausen einzuziehen. Gottfried III von Eppstein  (St) wartet auf die Abwesenheit von Graf Adolf von Nassau (St) (30) und greift Wiesbaden an. - Erste Brillen aus Beryll tauchen auf. - Der französche Rosenroman, der von der Liebe zu einer Frau handelt, wird von einem städtischen ironischen Frauenhasser beendet. - Burg Blideneck wird als Belagerungsburg gegen Rheinberg (500 m überhöht entfernt) erbaut, die Aachener Schanze, ebenfalls eine Belagerungsburg liegt 400 m (Ranselbach-herrnsbach-höhe) entfernt. - Die Stadt Aachen ermordet Graf Wilhelm von Jülich IV und seine Söhne und muss hohe Sühnezahlungen an die Witwe leisten. - Die Stadt Koblenz wird vom trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen, nach langen Kämpfen eingenommen und muss auf ihren Stadtrat verzichten. Die Stadtmauer wird abgetragen. - Friedrich von Heppenheft, Herr von Rheinberg, wird vom mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) mit der Hälfte der Burg Rheinberg belehnt, die durch den Tod des Rheingrafen Werner und seines Sohnes an das Erzstift zurückgefallen war und zum Erbburgmann für die Trutzburg Blideneck ernannt, die auf demselben Bergkamm oberhalb der Burg Rheinberg. - Die Grafen von Veldenz erhalten das mainzer Truchsessenamt. - Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (36)schlägt bei Fritzlar ein durch Graf Gottfried von Ziegenhain IV und Graf von Battenberg, mit einem Landsturmheer verstärktes Heer des mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein (St) vernichtend. - Der trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen V beginnt mit dem Bau der mayener Genovevaburg als Grenzsicherung gegen den kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St). - Burg und Stadt Hachenburg sind kölner Lehen. - Turnierverbot für den Adel in Frankreich. - Das Augustinerinnenkloster Marienburg wird vom trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen V angeblich zum Schutz der Nonnen befestigt. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) bannt Schenk Johannes von Erbach weil dieser seinen Streit mit Kloster Amorbach sühnt. - Das Spindelspinnrad wird in Speyer verboten um Dumpingpreise und schlechtere Garnqualität zu verhindern. - Der Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg (63) alias Albrecht von Haigerloch gründet die Sstadt Rottenburg am Neckar. - Graf Heinrich zu Burgsolms (St), genannt Spanheim erobert, zerstört zum grossen Teil und besetzt Burg Greifenstein von Kraft von Greifenstein. - Ritter xxx von Allendorf (--) im gräflich katzenelnbogener Dienst besitzt Güter in Gutenacker.

1279 Graf Gerhard von Katzenelnbogen (St) (Sohn von Graf Diether IV von Katzenelnbogen nicht erbberechtigt) ist Vizemeister des Schwertbrüderordens in Livland. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) wird kauber und damit wittelsbacher Burgmann.

In Limburg vertreiben die limburger Bürger ihren Herrn Gerlach von Isenburg Limburg (St) aus der Stadt und lassen ihn nur unter Zubilligung umfangreicher Freiheiten zurückkehren. - Arabischer Himmelsglobus von Muhammad al Urdi. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) belehnt Gottfried III von Eppstein (St) mit der Vogtei Stockstadt. Die hohe Gerichtsbarkeit üben die Grafen von Katzenelnbogen oder deren Lehnsleute, die Herren von Wolfskehlen, aus. - Sponheimer Fehde. - Walram von Limburg V stirbt und löst den Limburger Erbfolgestreit aus. - Raub, Wucher, Erpressung, Entführungen und Falschmünzerei in Jülich erfordern den Pingsheimer Landfrieden. - In der Schlacht bei Sprendlingen um die sponheimer Burg Böckelheim ermöglicht der hühnenhafte kreuznacher Metzger Michel Mort auf Seiten der sponheimer Truppen gegen die Truppen des mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein (St) den in Bedrängnis geratenen Graf Johann von Sponheim I Kreuznach (St) indem er furchtlos die Lanzen der Feinde auf sich zieht die Flucht und fällt danach. - Konrad III von Trimberg schenkt Burg Trimberg gegen den Willen seines Sohnes Konrad IV von Trimberg dem würzburger Bischof Berthold II von Sternberg und schliesst sich mit seiner Gemahlin Adelheid den Kreuzfahrern an. - Siegfried von Heppenheft, Herr von Rheinberg und Truchseß des mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein (St) lehnt sich mit seinem Sohn Johann von Rheinberg und andern z.B. den Grafen von Katzenelnbogen, gegen seinen Lehnsherrn Erzbischof Werner von Eppstein (St) im Gefolge der Sponheimer Fehde auf. Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) belagert seine eigene Burg Rheinberg indem er die Trutzburg Blideneck 500 m nördlich oberhalb zur Belagerung von Burg Rheinberg erbaut. Burg Blideneck sperrte den einzigen Zugangsweg zur Burg Rheinberg, den Weg von Ransel über den Höhenzug zwischen dem Dolsitbach und dem Herrnsbach und hat ein einen Halsgraben als Sicherung nach Norden. - Der auf sponheimer Seite kämpfende Rheingraf Siegfried (St) gerät in die Gefangenschaft von mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St). Seine Verwandten, die Grafen von Veldenz, bewahren Neutralität - Der Rheingraf muss auf seine Eigenleute, die in die sponheimer Stadt Kreuznach gezogen sind, verzichten. - In Limburg wird Gerlach von Isenburg Limburg (St) von den limburger Bürgern aus der Stadt vertrieben. - Der französische Königssohn Robert von Clermont erhält in einem Turnier in Paris, welches zu Ehren des Prinzen Karl von Salerno ausgetragen wird, eine schwere Kopfwunde, die zu einer andauernden Geisteskrankheit führt. - Siegfried von Westerburg (St) beginnt mit dem Ausbau der Burg Schaumburg. - Die Rheingrafen verlieren ihre Güter im Rheingau und dürfen ihre Güter an der Nahe, um Kreuznach und Kirn behalten. - In Frankfurt ist der Patrizier Hertwin vom Rebstock (St) im Besitz der Messeherberge Hof Rebstock und des Rebstockgeländes vor der Stadtmauer von Frankfurt. - Der Deutsche Orden baut in Koblenz eine Kommende mit dem Hauptgebäude Rheinbau und hufeisenartig Nebengebäude mit einem nach Süden offen Hof. - In Magdeburg wird von einem Constabler Braun von Stövekenbeke ein Geschicklichkeitswettkampf veranstaltet bei dem der Hauptpreis die aussergewöhlich schöne Prostiuierte Sophia ist. Ein Goslarer gewinnt den Wettkampf, nimmt sie mit nach Hause und stattet sie sie so reich aus, dass sie ihren Beruf aufgibt und bei ihm bleibt. - Simon Grans von Heppenheft oder Rheinberg verkauft mit seiner Frau Methildis ihren Hof Geyenheim bei Bingen an Kloster Eberbach und sein zweites Tochter-Kloster Otterberg-(Kaiserslautern). - Die Grafen von Aremberg verkaufen das kölner Burggrafenamt an den kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St). - Otto von Rüdesheim und Emmerich von Schöneck sind mainzer Domherren.

1278 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) gehört zu den vom König beauftragten Vertragschließenden des Landfriedens im Elsaß, am Rhein und in der Wetterau und erscheint erstmals als Reichsamtmann in Oppenheim.

Die katzenelnbogener Beginen, die Schwestern Greta (St) und Hedwig, und eine Gisela werden in den mittelrheinischen Regesten erwähnt.

Wetter: Hochwasser am Neckar. - Niederösterreich Schlacht auf dem Marchfeld in Niederösterreichmit 60.000 Rittern und Bewaffneten mit Rudolf von Habsburg (St) als Sieger (unter den größten Ritterschlachten Europas). -  Die heidelberger Neckarbrücke stürzt ein. - Heidelberg brennt nieder. - Im mainzer Dom werden Seitenkapellen mit gotischen Altären angebaut, die im Barock ersetzt werden. - Graf Wilhelm IV von Jülich, der Großvater von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St), liegt in Streit mit dem kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St). - Der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) erobert die Stadt Jülich und vermittelt die Heirat des Herzogs Walram V von Limburg. - Graf Wilhelm IV von Jülich, der Großvater von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St), wird von einem tapferen Schmied erschlagen und stirbt wie seine drei Söhne beim Versuch in Abwesenheit von König Rudolf von Habsburg (St) in der Reichsstadt Aachen in der Gertrudisnacht eine Sondersteuer einzufordern, wobei Verräter 468 feindliche Ritter am Kölnmitteltor einlassen und diese trotzdem niedergeschlagen werden. - In Alzey wird Graf Friedrich III von Leiningen (St) von Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) als Burgmann eingesetzt. - In der letzten Erwähnung des kinderlosen Konrads von Heppenheft (--) schließt dieser mit Gottfried III von Eppstein (St) einen Vergleich. Die Nachfahren stammen von Emelrich von Heppenheft (++) mit der Linie von Rheinberg und Heppe von Heppenheft (++) und die von Konrad von Heppenheft mit der Linie der Grans von Heppenheft oder von Rheinberg. - Auf der Burg Alzey hat Werner Truchsess von Alzey, der Stifter des Zisterzienserinnenkloster Sion in Mauchenheim das Kommando. - Hermann von Braunshorn ist bis 12 81 Großmeister des Johanniterordens in Deutschland, Österreich, Böhmen, Mähren und Polen. - Der Minnesänger und askanische Markgraf Otto von Brandenburg (St) wird von einem Pfeil im Kopf getroffen, trägt ihn ein Jahr mit sich herum und überlebt. Margaretha von Katzenelnbogen (St) heiratet seinen n.n. Sohn. - Der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) lässt die Mauern der Städte Iserlohn, Kamen und Lüdenscheid schleifen. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) vergleicht sich um Dudenhofen mit Gottfried III von Eppstein (St). - Tanzwut (Es sird von einer Drogenvergiftung ausgegangen). - In Laubach legt der edelfreie wetterauer Landvogt Reinhard von Hanau I (St) eine Wasserburg an. - Graf Adolf von Nassau (St) ist wieder Herrscher von Wiesbaden. Die Streitigkeiten um die 12 42 verlorenen Rechte mit xxx von Eppstein (St) (--) beginnen wieder.

1277 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. Ungünstige Witterungsverhältnisse. Im Reiderland fallen 50 Dörfer einer Sturmflut zm Opfer. - Reinhard von Hanau I (St) zerstört die Raubritterburg Stecklenberg im Harz. - In Speyer wird der Wortführer der Stifte, Domdekan Albert von Mussbach ermordet und die Mörder angeblich vom Stadtrat gedeckt. - Die Stadt Limburg trotzt dem Grafen Gerlach II von Isenburg (St) umfangreiche städtische Rechte ab. Frankfurt soll bei Streit entscheidendes Gericht sein. - Kassel wird landgräfllich-hessische Residenz. - Die dortmunder Kaufleute wickeln ein Siebtel der englischen Wollimporte nach Deutschland ab. - Unter Mitwirkung Meister Eckharts ? wird Erfurt die Stadt mit den meisten, etwa 1.000, Schülern in Deutschland. - Ottone Visconti übernimmt die Diözese und die Herrschaft über Mailand und nach dem Tod seines in Eisenkäfigen eingesperrten Rivalen Napoleone della Torre und fünf seiner Verwandten begründet er das Herrscherhaus Visconti. - Der rheinische Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (--) kauft Stadt und Burg Kaub mit dem Ort, der von einer Stadtmauer umgeben ist, und die über dem Ort liegende Burg Gutenfels und damit den ersten rechtsrheinischen pfälzer Territorialbesitz am Mittelrhein von Philipp II von Falkenstein (St) (--) und die übrigen Gebiete um Kaub, Weisel, Derscheid und Ramsel von dessen Bruder Werner von Falkenstein (St). um sich die Zollstation am Rhein zu sichern. - In Dreieich teilen sich die Brüder Philipp II von Falkenstein (St) (--) und Werner von Falkenstein (St) (--) die Burg Hayn unter sich auf. - Johann von Sponheim I Kreuznach (St) ist Burgmann auf Burg Klopp. - Alzey erhält Stadtrechte. - Der trierer Erzbischof Heinrich II von Finstingen lässt in Koblenz aus dem Wohnbau der Familie Arken die Alte Burg als eine Zwingburg gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen des Stadtrates und gegen Köln anlegen. - Rheingraf Friedrich I von Baumburg wird Bischof von Worms. - Graf Johann von Sponheim I Kreuznach (St) verbietet der Stadt Kreuznach seine Eigenleute als Bürger in der Stadt aufzunehmen. - Heinrich von Sponheim I (St) erhält als Gründer der Linie Sponheim-Dannenfels einen Teil der Burg Böckelheim und verkauft diesen gegen den Willen seines Cousins Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St) an den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St). Vergebliche Rückkaufbemühungen von Graf Johann von Sponheim I Kreuznach (St) enden in einer verheerenden Fehde bis 12 81. - Burg Lindenfels wird von Markgraf Hermann von Baden (St), Markgraf Rudolf von Baden (St) und Markgraf Hesso von Baden an Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) (--) verkauft. Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (30) errichtet in Gudensberg seine Residenz und baut eine Verwaltung auf. - Der Schwager von Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--), der wormser Bischof Raugraf Eberhard (St) stirbt in Montpellier und sein Bruder Raugraf Friedrich (St) wird neuer Bischof von Worms. - Papst Johannes XXI , der Medizinalprofessor und ehemalige päpstliche Leibarzt, stirbt in seinem Papstpalast beim Gebäudeeinsturz seiner Privatbibliothek in Viterbo und wird wegen dieses Unglücks mit dunklen Mächten in Verbindung gebracht. - In Lorch hat die Ortsgemeinschaft ein Siegel mit dem mainzer rad Wappen und der Inschrift Sig. jurati in Lorche super annonam als Siegel der Geschworenen über die Bede.

1276 Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) stirbt. Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä) (St) folgt ihm nach. König Rudolf von Habsburg (St) nimmt Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) als Reichsburgmann nach Oppenheim auf und beleht ihn mit der Reichspfandschaft Trebur.
Die Witwe Margarethe von Katzenelnbogen alias Margarethe von Jülich, Tochter von Graf Wilhelm IV von Jülich verheiratet ihren Sohn Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä) (St) mit Gräfin Irmgard von Isenburg (St) und holt den isenburger Besitz am Mittelrhein mit dem Mittelpunkt St Goarshausen als Heiratsgut. Ritter Heinrich von Katzenelnbogen, genannt Heinrich Knebel von Katzenelnbogen bürgt für die Witwe Margarethe von Katzenelnbogen.

In Frankfurt ist die Alte Brücke über den Main in eine steinerne Brücke umgebaut. - Der Stadtkämmerer von Speyer wird von speyerer Bischof Friedrich von Bolanden (St) gebannt, was aber durch die Mitgliedschaft im Stadtrat folgenlos bleibt. - Die königlichen Dienstmannen verlassen den frankfurter Saalhof und ziehen in die rödelheimer Wasserburg, eine Ganerbenburg der Ritter von Praunheim, der Ritter von Preungesheim, der Ritter von Sachsenhausen, von Schelm Werner von Bergen und Schelm Dietrich von Bommersheim. - In Augsburg wird eine Verordnung erlassen, nach der nicht einwandfreies Fleisch gekennzeichnet und abgetrennt verkauft werden muss. - Der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) überträgt den kurkölner Anteil der Burg Schaumburg an Heinrich von Westerburg (St). - Der frankfurter reichsschultheiß Heinrich von Praunheim und der Ministeriale Werner Schelm nehmen ihre Anteile an Burg Rödelheim als königiliches Lehen an. Die von Frank von Kronberg erbaute Burg Rödelheim wird von dessen Erben dem König als Reichsburg, an der auch die Stadt Frankfurt Rechte hat, übergeben. - Die Stadt Koblenz stellt trotz Einwänden des trierer Erzbischofs Heinrich von Finstingen einen eigenen Stadtrat auf. - In Frankfurt wird die Steinerne Brücke erwähnt. - Mit Hilfe des kölner Erzbischofs Siegfried von Westerburg (St) unterwirft König Rudolf von Habsburg (St) den aufrührerischen Markgrafen Rudolf von Baden (St), der angeblich Geldzahlungen aus Böhmen erhalten hatte. - Kaiserslautern erhält Stadtrechte. - Der Herr Dieter von Molsberg, der mit Lisa von Isenburg verheiratet ist, beendet einen Streit mit Kloster Marienstatt. - Rheingraf Siegfried (St) schließt sich einer Fehde der mainzer Bürger gegen den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) an und leitet damit den Verlust seiner Gebiete am Rhein ein. - Wildgraf Emich II von Kyrburg und Schmidtburg (St) führt Krieg gegen Graf Heinrich von Sponheim I (St) und Graf Johann von Sponheim I -Kreuznach (St). - Die bolanden-hohenfelser Besitzer der Burg Reipoltskirchen nennen sich Herren von Reipoltskirchen. - Ritter Heinrich von Katzenelnbogen verkauft die Vogteirechte am oberen Hof in Klingelbach an den bleidenstädter Abt Einolf von Bleidenstadt. - Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (32) unterstützt König Rudolf von Habsburg I (St) gegen Ottokar von Böhmen bei der Eroberung von Wien. - König Rudolf von Habsburg (St) belagert Heinrich von Fleckenstein, um dessen Gefangenen, den speyerer Bischof Friedrich von Bolanden (St), zu befreien. - Burg Klingenberg wird erstmals im Besitz der Herren von Bickenbach erwähnt. - Graf Walram II von Nassau (St) stirbt geisteskrank und seine Witwe Adelheid von Katzenelnbogen (St) zieht nach Wiesbaden und wird Begine und Mitglied des mainzer Klarissinnenenordens. - Zum Bau der Stadtmauer in Koblenz wird Kalk von Diez hertransportiert. - In der Burg Nollig ersetzt ein Kachelofen mit grünglasierten Kacheln den offenen Kaminofen. - In Düppenhausen werden Kugel- und Wölbetöpfe, Kannen, Schalen, Trinkbecher und in geringer Zahl auch Rohre und Ziegel gebrannt. - Die Brüder Graf Poppo von Wertheim und Graf Rudolf von Wertheim sind im Gefolge von König Rudolf von Habsburg (St) gegen Ottokar von Böhmen. - Das auf Reichsgut gelegene Pfeddersheim, in dem die Äbte von Gorze, der Bischof von Metz und die Herren von Bolanden Herrschaftsrechte haben, ist mit einer Reichsburg befestigt. - Der habgierige Papst Hadrian V ist 38 Tage lang Papst. Sein Leibarzt ist der portugiesische Medizinalprofessorsein Petrus Juliani. - Der päpstliche Leibarzt und Medizinalprofessor Petrus Juliani , der u.a. über Schwangerschaftsabbruch und Empfängnisverhütung dissertiert, wird Papst Johannes XXI. - Genueser Handelsschiffe laufen erstmals in Brügge ein und beginnen einen regen Seehandel. - Philipp von Hohenfels (St) gibt den Dorfbewohnern von Mommenheim für immer ihre Freiheiten. - Braubach, geschützt durch die Marksburg und im Besitz von Gottfried III von Eppstein (St) erhält von König Rudolf von Habsburg (St) die Stadtrechte. - Der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) beansprucht in Boppard Burg Runkel im Streit von Siegfried von Westerburg (St) mit Heinrich von Westerburg-Schadeck (St). - Graf Emicho von Leiningen (St) und Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) sind Zeugen von König Rudolf von Habsburg (St) bei einem Rechtsstreit in Passau. - St Goarshausen heißt noch Hausen bei St Goar.

1275 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) tritt in die Dienste von König Rudolf von Habsburg (St).

Der französche Minnegesang Rosenroman, der von der Liebe zu einer Frau handelt, wird von einem städtischen ironischen Frauenhasser fortgesetzt. - Bei einem Fährunglück bei Heidelberg sterben 100 Menschen wegen Überladung. - Siegfried von Westerburg (St) wird kölner Erzbischof und hebt den Kirchenbann über Köln auf. - Werner von Falkenstein I (St) besitzt Hörige in Frankfurt-Niederrad. - Dem venezianischen Glashandwerk wird eine eigenständige lokale Verwaltung zugebilligt. - Der Stadtkämmerer von Speyer versucht die Domgeistlichen des speyerer Bischof Friedrich von Bolanden vor ein weltliches Gericht zu bringen. - Der Herr Reinhard von Hanau I (St) ist Landvogt der Wetterau und Burgmann in Friedberg. - Philipp II von Münzenberg (St) und Werner von Münzenberg I (St) teilen ihren Besitz. - Die spätere Mystikerin Christina von Hane (06) tritt dem hennebergschen Kloster Hausen bei. - Heinrich von Schönborn (--) heirat Gisela von Tiefenbach bei der Lahn. - Mit dem Tod der Brüder Schenk Konrad von Klingenberg und Schenk Walter II von Klingenberg fällt die Herrschaft Klingenberg an Falkenstein. - Der falkensteiner Ort Kaub hat eine Stadtmauer. - In Laurenburg wird Weinbau betrieben. - In Nievern geben die Herren Friedrich von Langenau und Daniel von Langenau, und die Ritter Dietrich, Heinrich und Wipert und Sibido von Laurenburg die nieverner Pfarrkirche, die ein altes sponheimer Lehen ist, und damit auch deren Einkünfte mit der Erlaubnis von Graf Heinrich von Sponheim Starkenburg (St) an das Zisterziensernonnenkloster Affolderbach ab, wofür sie aber zum Zeichen der Verbundenheit ihre Weinberge bei Langenscheid, Laurenburg, Winzenbach alias Wasenbach und Aull und Weinähr als neues sponheimer Lehen nehmen.

1274 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Die überlebenden Brüder Albrecht und Heinrich von Ebersberg werden auf Anordnung von König Rudolf von Habsburg I (St) in Frankfurt öffentlich gerädert. - Auf dem Konzil von Lyon wird eine Wiedervereinigung der durch das morgenländische Schisma geteilten Kirche wegen der Türkengefahr angestrebt aber verfehlt. - Rothenburg ob der Tauber wird unter König Rudolf von Habsburg I (St) freie Reichsstadt. - Der Dichter Konrad von Würzburg veröffentlicht Portonopier und Meliur. - Ziegenhain erhält das Stadtrecht. - Der böhmische Ottokar II P?emysl verweigert aus Furcht unrechtmässig in Österreich erworbene Gebiete zurückgeben zu müssen die Anerkennung von König Rudolf von Habsburg I (St) weshalb ihm auf dem Nürnberger Reichstag das Recht auf seine Lehen mit Böhmen und Mähren aberkannt wird und greift das Erzstift Salzburg an. - Der nicht amtstätige würzburger Bischof Berthold I von Henneberg versucht vergeblich die Herrschaft über Würzburg an sich zu reissen. - Thomas von Aquin wird auf dem Weg zum Konzil nach Lyon von einem Arzt des Königs von Neapel Karl I von Anjou mit Gift getränktem Konfekt ermordet. - Landgraf Albrecht der Entartete von Thüringen heiratet seine Konkubine und macht ihren Sohn zum Haupterben weshalb seine anderen Kinder Krieg gegen ihn führen. - Graf Berthold VII von Henneberg Schleusingen (--) erhält die Henneburg, benutzt sie aber nicht mehr als Residenz. - König Rudolf von Habsburg (St) übergibt Burg Lindelbrunn, im Todesfall des minderjährigen Merklin von Lindenbollen, an die Grafen Emich IV von Leiningen (St) und Friedrich III von Leiningen (St). - Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (30) wird vom mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) geächtet. - Die isenburger Klostergründung Herrnhaag wird wegen Wassermangels nach Kloster Marienborn verlegt. In Basel endet der Streit des Ordens zum Papagei mit dem Orden zum Stern mit der einvernehmlichen Einsetzung des baseler Bürgermeisters Mathias von Eptingen aus den Reihen der Mitglieder des von von König Rudolf von Habsburg I (St) unterstützten Ordens zum Stern. - König Rudolf von Habsburg I (St) verpfändet das Kröver Reich an Graf Heinrich von Sponheim I (St). - Graf Adolf von Nassau (St) (--) tritt die Nachfolge seines Vaters Walram von Nassau (St) an. - Hartrad von Merenberg tritt in die Dienste von Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (30) und öffnet ihm seine Burgen Gleiberg und Merenberg. Hartrad von Merenberg wird Vermittler im Konflikt mit Graf Gottfried von Ziegenhain (--). - Eberhard vom Stein Oberstein ist mainzer Domherr.

1273 Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (Ä) und Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) behaupten gegenüber König Rudolf von Habsburg (St) ihre Rechte an den Gewässern und Fischereien zu Biebesheim.

Wetter: Der kommende Winter ist frostfrei. Es herrscht ständiger Dunst und Nebel und kein Sonnenschein in Thüringen. - Der neue deutsche König Rudolf von Habsburg (St) (55) führt die Reichsfreiheit schwäbischer Städte ein, Schwaben wird herrenlos. Bei den Krönungsfeierlichkeiten ersetz der Schenk des kölner Erzbischof Engelbert II von Falkenburg, xxx von Nassau (St) (--) den Schenken des Königs, den abwesenden König von Böhmen. - König Rudolf von Habsburg (St) erhebt am Tag nach seiner Krönung die Gattin von Reinhard von Hanau I (St), Adelheid von Hanau und ihren Sohn Ulrich von Hanau I (St) in den Stand der Edelfreien. - Die Brüder Graf Poppo von Wertheim (--) und Graf Rudolf von Wertheim (--) sind bei der Krönung anwesend - Raugraf Georg von Altenbaumburg-Stolzenberg I (St) ermordet König Alfons von Kastilien. (nicht möglich). - Der deutsche König Rudolf von Habsburg (St) erklärt alle gesetzwidrig im Interregnum erhobenen Zölle, besonders die am Rhein, für ungültig. - Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (30) zerstört die ziegenhainer Burg Staufenberg und die mainzer Burg Heiligenburg. Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (30) bekämpft das Erzstift Mainz bis 1280. - Burg Bütgenbach wird vom lütticher Bischof zerstört. - Der Edelfreie Reinhard von Hanau I (St) wird Landvogt in der Wetterau. - Dietrich von Molsberg (--) begibt sich in die Lehnshoheit des trierer Erzbischofs Heinrich von Finstingen, der damit den trierer Machteinfluß auf dem Westerwald ausbaut. - Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (30) besucht das strategisch aufgewertete Geißen. - König Rudolf von Habsburg (St) schuldet dem trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen seine Auslagen für die Krönung. Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--), Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) (--) bei Rhein, die Burggrafen von Nürnberg, Graf E von Leiningen (St) (--) . H. von Fürstenberg, xxx von Weilnau (--), D von Katzenelnbogen (--), die Herren von Eppenstein iunior, xxx von Hanau (--), Werner von Bolanden (--) und Philipp von Bolanden (--) bürgen für König Rudolf von Habsburg (St). - Agnes von Isenburg Limburg (St) bringt als Mitgift die Herrschaft Schaumburg in die Ehe mit Heinrich von Westerburg (St) mit ein. - Beginn kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Fleckenstein und Hohenburg bis 12 89. - Graf Ulrich II von Württemberg (St) (19) droht der Verlust großer Erwerbungen seines Vaters durch auslaufende Legitimationen an das Reich. - König Rudolf von Habsburg (St) verzichtet auf einen Königsumritt und beendet damit eine Tradition. - Gottfried von Ziegenhain-Reichenbach-Wegebach stirbt. - Gerlach von Isenburg - Arenfels (St) schuldet den Templern von Hönningen Geld und erlaubt deshalb Schafhaltung auf seinen Weiden. - Die mit mainzer Burgmannen besetzte Burg Amöneburg östlich vor Marburg wird Sitz eines mainzer Landvogtes.

1272 Die Standesschranken zwischen Ministerialen und Edelfreien sind gefallen. - Auf Druck des mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) wird die minderjährige Erbtochter Gräfin Elisabeth von Rieneck-Rothenfels zur Schande der Grafen von Rieneck mit dem unfreien politischen Gegenspieler Ulrich von Hanau I (St) verlobt. Durch den Zweifel der Adeligkeit herrschen Zweifel an der Rechtsgültigkeit der Vermählung. - Werner Schelm von Bergen erhält von den Herren von Eppstein einen Teil des Zehnten in Frankfurt-Bergen-Enkheim zu Lehen. - Werner I von Falkenstein (St) macht Kuno von Reifenberg zum Burgmann auf Königstein. - Konrad von Bickenbach nennt sich Der Minnesänger von Klingenberg (St). - Thomas von Aquin baut eine Dominikanerschule in Neapel auf, die gegen den König von Neapel Karl I von Anjou rebelliert. - Der Bischof von Speyer Graf Heinrich II von Leiningen (St) stirbt und Friedrich von Bolanden (St) wird sein Nachfolger. - Das Klarissinnenkloster Reichklara wird in Mainz gegründet. - Die Flotte des französischen Königssohnes Ludwig wird vor Sandwich versenkt und beendet die Englandinvasion. - Der mit Guda von Falkenstein verheiratete Minnesänger Schenk Konrad von Klingenberg (St) aus dem Haus Schenk von Limpurg stirbt. Die Witwe Guda von Falkenstein (--) heiratet Konrad II von Bickenbach (--), der durch ihre reiche Mitgift die Bickenbacher zu einer einflußreichen Familie macht. - Der wormser Bischof Raugraf Eberhard von Baumburg (St) verhilft den Templern in Mühlheim zu Gütern des Zisterzienserkloster in ihrer Nachbarschaft. - Der kloster-bleidenstädter Abt Einolf von Bleidenstadt (--) taucht in Wallau auf. - Ulrich III von Dürn (--) verkauft die Stadt Amorbach an den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St).

1271 Der Burgherr Philipp von Hohenfels (St) aus dem Donnersbergkreis, dem die Burg Sooneck nördlich von Trechtingshausen und die Burg Reichenstein südlich von Trechtingshausen gehören, stimmt dem Verkauf zu und darf dafür als mainzer Lehnsmann dort wohnen bleiben. - Marco Polo beginnt seine zweite Reise über Persien und Afghanistan auf der Seidenstraße nach Peking. - Die Grafschaft Veldenz geht durch die Erbtochter Agnes von Veldenz (St) auf Herrn Heinrich von Veldenz-Geroldseck über. - Der kölner Erzbischof Engelbert II von Falkenburg wird nach vierjähriger Gefangenschaft von Graf Wilhelm IV von Jülich (St) (--), dem Großvater von Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) freigelassen. - Graf Wilhelm IV von Jülich (St) (--) ist mit der Stadt Köln verbündet. - In der ältesten deutschen, der baseler Apothekerordnung, wird Apothekern die Behandlung von Kranken untersagt. - Nach betrügerischen Vermögensrückforderungen des Klosters Fulda durch gefälschte Urkunden und der Hinrichtung Hermanns von Ebersberg wird der fuldaer Fürstabt Bertho II von Leibolz ua von Ritter Giso von Steinau bei der Messe in der Jakobskapelle der alten Abtsburg niedergeschlagen, von den 26 beteiligten rhöner Rittern gemeinsam erstochen und enthauptet. - Philipp II von Falkenstein (St) und Werner von Falkenstein I (St) teilen ihre Güter von Falkenstein und Königstein. - Der sponheimer Abt Graf Kraft von Sponheim (St) (--) vermacht seine Burg Koppenstein dem Kloster Sponheim. - Im Friedensdiktat von Aschaffenburg beendet der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) die Mainzisch-Rieneckische Fehde indem er nach dem Erhalt von Strafzahlungen Burg Wildenstein kauft. - Der goslarer Ratstiefster Stollen ist 160 m tief und über 1000 m lang. - Ritter Heinrich von Katzenelnbogen genannt Knebel verkauft seine Güter um das Kloster Gnadental. - Ulrich III von Dürn (--) verkauft die Burg Wildenberg an den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St).

1270 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) erwirbt aus der Erbschaft von Gerhard von Eppstein Rechte in zahlreichen Orten vornehmlich am unteren Main.

Bei Trechtingshausen werden die nördliche davon gelegene Burg Sooneck und die südlich davon gelegene Burg Reichenstein vom aachener Cornelimünster an Mainz verkauft. Der räuberische Burgherr Philipp von Hohenfels (St) (--) im Donnersbergkreis wehrt sich bis 12 71 gegen den Verkauf. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) lässt die Zollburgen Rheinhausen und Eichelsheim zerstören. - Aachen beginnt eine neue 5,5 km lange Stadtmauer. - Nach dem Tod Philipps von Falkenstein (St), unter dem Burg Münzenberg fertiggestellt wurde, erweitern die Herren von Falkenstein durch sukzessiven Aufkauf der münzenbergischen Erbschaft ihren Einflussbereich gegen den Herrn Reinhard von Hanau I (St) in der Wetterau. - Imagina von Isenburg Limburg (St), Tochter von Gerlach von Isenburg I (St), Herrn von Limburg, heiratet den späteren König Adolf von Nassau (St). - Landgraf Albrecht von Thüringen,  der Entartete lebt offen mit dem nicht standesgemäßen Hoffräulein Kunigunde von Eisenberg seiner Ehefrau Margaretha von Staufen (St), der Tochter von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (--) zusammen, weshalb diese von der Wartburg nach Frankfurt in Weißfrauenkloster flieht und noch im gleichen Jahr stirbt. Beim Abschied beisst M ihren Sohn Friedrich aus Abschiedsschmerz in die Wange, wodurch dieser seinen Beinamen erhält. - Die frankfurter Barfüßerklosterkirche, die heutige Paulskirche, wird als Stiftung des frankfurter Patriziers Heinrich Knoblauch erwähnt. - Mit Graf Gerlach V von Veldenz (St) (--) stirbt die ältere Linie Veldenz aus und wird von Heinrich von Geroldseck beerbt. - Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (27) favorisiert Koster Altenberg als nassauer Grablege statt als solmser. - Gottfried Hagen schreibt die Kölner Reimchronik. - Heinrich von Vianden I (St) wird Lehensnehmer von Luxemburg. - Der fuldaer Abt Bertho von Leibolz II erobert Burg Ebersburg und zwei andere Burgen und nimmt dabei Ritter Hermann von Ebersberg gefangen. Trotz der Zusage des freien Geleits durch den fuldaer Gefolgsmann Gerlach Küchenmeister wird Ritter Hermann von Ebersberg auf dem fuldaer Marktplatz hingerichtet. - Wiesbaden kehrt zur Grafschaft Nassau zurück. - Gutenacker wird aus dem Vierherrischen Verwaltungsgebiet herausgelöst und xxx von Allendorf (--) überlassen. - In Nassau gibt es das Pfarrgehöft in der Kirchgasse 6.

1269 Der römisch-deutsche König Richard von Cornwall (60) verleiht Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) für dessen Töchter das Nachfolgerecht in den Reichslehen.

Wetter: Missernten führen in den folgenden Jahren zu Teuerung an Mittel- und Oberrhein und zu Hungersnot. - Der Herr Reinhard von Hanau I (St) erhält Rechte am Amt Bornheimerberg. - Der bisherige bamberger Truchseß Konradin von Hohenstaufen (St) (--) stirbt. Der bamberger Bischof und Kanzler des Königs von Böhmen Wladislaw von Schlesien macht Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) (--) zum neuen bamberger Truchsess. - Der fuldaer Abt Bertho II von Leibolz (--) zerstört Burg Eisenbach. - Mit dem Tod von Gerhard von Eppsteins (St) (--) stirbt sein Zweig in männlicher Linie aus. - Der deutsche König Richard von Cornwall (60) ist nach langer Abwesenheit wieder in Deutschland, hält in Worms einen Reichstag ab, heiratet Beatrix von Valkenburg (16), die Nichte des kölner Erzbischof Engelbert II von Falkenburg in Kaiserslautern und kehrt für immer nach England zurück.

1268 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St)  ist mit Elisabeth von Eppstein (St), der Schwester des mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St), verheiratet. Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) macht einen letzten vergeblichen Versuch in die münzenbergische Erbschaft einzudringen indem er seine Tochter Elisabeth von Katzenelnbogen (St) mit dem Sohn Konrad von Weinsberg des münzenbergischen Miterben Engelhard von Weinsberg vermählt und deren Wittum auf Münzenberg, Assenheim und Dreieichenhain anweisen läßt. Zugleich versichert er sich des Beistandes Engelhards für Burgenbauten im Kraichgau und kauft den Herren von Wolfkehl das Jagdrecht im Ried ab. Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) wird letztmalig als Graf im Kraichgau genannt, als sich Engelhard von Weinsberg verpflichtet ihm beim Bau zweier Burgen im Kraichgau zu helfen.

Köln steht unter dem Kirchenbann. - Konradin von Hohenstaufen, der Herzog von Schwaben und König von Jerusalem und Sizilien, der letzte legitime männliche Erbe des Kaiserhauses der Staufer, wird in Neapel enthauptet. - Gerlach von Limburg I (St) verkauft seine Güter bei Frankfurt-Sindlingen an Philipp von Falkenstein (St). - Die kölner Patrizierfamilie Overstolzen erringt in der Nacht der heiligen Mohren die Vormachtstellung in Köln gegen die Patrizierfamilie Weise als sie die Führung im Kampf gegen den kölner Erzbischof Engelbert II von Falkenburg, der an der kölner Ulrepforte in die Stadt einzudringen versucht übernehmen und die Eindringlinge in einer blutigen Schlacht zurückschlagen.

1267 Die Tochter, des Herrn von Limburg, Gerlach von Isenburg Limburg (St), Agnes (St) heiratet Heinrich von Westerburg. - Das Grashaus wird Aachens erstes Rathaus. - Graf Heinrich von Sponheim Starkenburg (St) führt eine erbitterte Fehde mit der Stadt Trier. - Graf Heinrich von Diez und Weilnau (St) heiratet Luitgard von Trimnberg. - Wolfram von Praunheim wird Burgmann von Ulrich von Münzenberg auf Burg Königstein und Vasall. - Die Familienmitglieder der Waldbott von Basseneheim aus Waldmannshausen werden Erbwalpoden der Grafen von Diez. - Der Herr Reinhard von Hanau I (St), wird Burgmann in der Zweitresidenz Burg Johannisburg des mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) in Aschaffenburg. - Graf Heinrich von Sponheim Starkenburg (St) beginnt eine Fehde mit der Stadt Trier. - Gerhard von Wildenburg bedauert den Verkauf seiner Lehnsrechte an Burg Windeck an Graf Adolf von Berg, der die Lehnsabsprachen nicht einhält. - Die Reichsstadt Goslar wird Mitglied der Hanse. - Der geisteskranke Herzog Heinrich IV von Brabant (--) ist regierungsunfähig, muss die Herrschaft an seinen Bruder abtreten und geht ins Kloster. - Der englische Astronom Roger Bacon kritisiert kalendarische Fehler der Kirche, mit Verzögerungen von einer Woche, wodurch an Fastenzeiten Fleisch gegessen wird. Sein Orden beschuldigt ihn der Ketzerei, er wird unter Hausarrest gestellt und mit einem Schreib- und Leseverbot belegt. - In Mainz kauft das Kloster Eberbach den Hof Zum Hartlieb. - Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) (--) begleitet Konradin von Hohenstaufen (St) (--), der Herzog von Schwaben und König von Jerusalem und Sizilien bis Verona und kehrt um. - In Weinähr wird Weinbau betrieben. Ritter Anselm von Witzelnbach und seine Gattin Gertrud vermachen dem Kloster Arnstein unter Abts Arnold einen ihrer Weinberge und erlauben ihm auch einen zweiten zu benutzen.

1266 Der frankfurter Schultheiß bekommt einen Rat (Bürger oder Handwerker) neben sich. - Der venezianische Kaufmann und Weltreisende Marco Polo trifft in Peking ein. - Der Herr Reinhard von Hanau (St), der sich gegen die einsetztende Landflucht wehrt, erhält hohe Geldentschädigungen von der Stadt Frankfurt, wenn seine Untertanen dort aufgenommen werden. - Gerlach von Isenburg Limburg (St) nimmt Burg Schaumburg als kölner Lehen an, wodurch der trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen keine Chance mehr zum Erwerb der Burg hat. - Arnstadt erhält das hersfelder Stadtrecht. - Die Münze Pfennig mit dem Wert 1/12 Groschen taucht auf. - Philipp von Falkenstein (St) teilt seinen Besitz unter seinen Söhnen Philipp II von Falkenstein (St) und Werner von Falkenstein (St) auf, wobei der eine Burg Nürings und der andere Burg (Neu)-Falkenstein erhält. - Der bamberger Bischof Berthold von Leiningen (St), erlässt die ersten Stadtgesetzte und beschränkt dadurch die Freiheiten der Städte. - In der Schlacht von Kitzingen verliert der von mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) unterstützte, zum würzburger Bischof designierte Berthold von Henneberg gegen den würzburger Domdechanten Berthold II von Sternberg, einem Gefolgsmann von König Richard von Cornwall, und die Stadt Würzburg das gesamte Heer seines Bruders Graf Hermann von Henneberg obwohl sein bereits von Papst Clemens IV in Rom bestätigter Gegner Poppo III von Trimberg (--) auf dem Rückweg noch in Italien gestorben war und gibt sich mit dem Nordteil des Bistums zufrieden. - Neben dem vom König bestellten Schultheißen werden in Frankfurt Ratsherren als Vertreter der Bürgerschaft genannt. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) belagert und zerstört die rienecker Burg Randenburg. Die unterlegenen Grafen Ludwig, Gerhard und Heinrich von Rieneck müssen die Burg Randenburg an den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) und ihren Großonkel Graf Hermann von Henneberg verpfänden, die sie sofort mit allen anderen widerrechtlich erbauten Befestigungen innerhalb von 14 Tagen schleifen. - Ritter H. von Hutten erbaut in Altengronau die Huttenburg nach orientalischem Vorbild. Ein Wohnviereck mit einer 12 Meter hohen Mauer mit Wehrgang wird von Schalentürmen flankiert und von einem Halsgraben geschützt. - Burg Schaumburg, zur Hälfte Besitz von Heinrich von Virneburg, wird kölner Lehen.

1265 wird der Versuch der Brüder Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St)  sich das Jagdrecht in der Dreieich anzumaßen von den münzenbergischen Erben zurückgewiesen.
Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St)  tritt dem Landfrieden von Main, Rhein und Lahn bei.

Der dortmunder Kaufmann Merbode stirbt in London. - Erstes englisches Parlament. - Der nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern, Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--), u. a. entscheiden als königliche Schiedsrichter den Streit des mainzer Erzbischof Erzbischof Werner von Eppstein (St) mit Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) (--) um ehemals lorscher Lehen, insbesondere Weinheim. - Philipp von Falkenstein I (St) residiert in Lich und seine Söhne Philipp II von Falkenstein (St) (--) und Werner von Falkenstein I (St) (--) erhalten das Jagdrecht im Königsforst Dreieich. - Die Anführer der Bürgerunruhen in Speyer werden samt Familien und Helfern aus der Stadt verbannt aber sofort von Graf xxx von Leiningen (St) (--) aufgenommen. - Erbteilung in der Vorderen ? Grafschaft Sponheim unter den Brüdern Heinrich von Sponheim ? (St) und Gottfried von Sponheim ? (St). - Gräfin Adelheid von Leiningen-Landeck heiratet Graf Johann II von Sponheim (St) (--). Bei der Hochzeitsfeierlichkeit auf Burg Sayn wird sein aussergewöhnlich starker Knappe, der Kreuznacher Michel Mort bei einer Wette um etwa 1.000 Liter Wein aus Monzingen und je 3 Gulden Einsatz von Graf Johann II von Sponheim (St) (--) aus der Leibeigenschaft entlassen. Er schafft es im Ringkampf die Köpfe von Ritter xxx von Isenburg, Graf xxx von Kobern (--) und Ritter Nikolaus von Winneburg (--) in einen Sack zu stecken. Vier weitere Adelige zahlen drei Gulden Einsatz ohne zu kämpfen. Zwei von ihnen packt Michel Mort und tanzt mit ihnen zur Belustigung der Zuschauer. - Durch den Langsdorfer Vertrag sichert sich Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (21) die Gebiete Wolfhagen, Zierenberg, Eschwege, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und Biedenkopf und erwirbt Heinrich einen Teil der Grafschaft Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen von Tübingen. Er residiert in Marburg. - In Boppard legt König Richard von Cornwall (--) den Grundstein für einen befestigten Turm alias den Bergfried gegen König Alfons von Kastilien. - Hartrad von Merenberg (St) muss seinen Teil der Burg Gießen an Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (21) abgeben, wird Burgmann auf Burg Vetzberg und muss Burg Merenberg und Burg Gleiberg Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (21) öffnen. - Der fuldaer Vogt Berthold von Ziegenhain versucht vergeblich mit seinen Untervögten von Wartenberg Fulda zu erobern. Der fuldaer Abt Bertho II von Leibolz erobert Burg Wartenberg, und Burg Niederschlitz, die geschleift wird und nicht wieder aufgebaut werden darf.  

1264 Das alte frankfurter Rathaus liegt direkt vor der Westfront der frankfurter städtische Pfarrkirche St. Bartholomäus (ab 15 62 Frankfurter Dom). - Heinrich von Vianden (St) fordert vergeblich das Erbe seines 12 47 verstorbenen Vaters Friedrich II von Vianden Burg Schönecken von seinem Onkel Philipp, überfällt Burg Schönecken und hält Philipp dort bis zu einem Vergleich, in dem er ihm die Herrschaft über Schönecken überträgt gefangen. Graf Heinrich von Vianden bewohnt Burg Schönecken und nennt sich Herr von Schönecken. Heinrich von Vianden (St) lehnt die Oberhoheitsansprüche der Abtei Prüm ab und löst damit Streitigkeiten bis 12 91 aus. - Der Pfalzgraf verkauft die Stadt Gießen an Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (20). - Offener und schwerwiegender Widerstand eines Teils der Bürger von Speyer gegen Bischof Heinrich II von Speyer und den Klerus. - Die Mönche Rupert und Wilhelm streiten erbittert um das Amt des Abtes von Kloster Sponheim. Wilhelm unterliegt, intrigiert gegen seine Niederlage und wird vom mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) gefangen genommen und bis zu seinem Tod eingekerkert. - Der Hochmeister des Deutschen Ordens Heinrich von Hohenlohe verfasst die ältesten geänderten Ordensregeln. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) verhindert, dass die Pfalz bis an den Main reicht, indem er den pfälzer Brückenkopf, die Stadt Wallhausen größtenteils unter seine Kontrolle bekommt und die Konkurrenzstadt Miltenberg ausbaut. - Hartrad von Merenberg (St) wird mit einem Teil der Burg Gießen vom Pfalzgrafen von Tübingen belehnt. - Der fuldaer Abt Bertho II von Leibolz zerstört und schleift Burg Blankenwald, die erste von 15 Burgen von Raubrittern im Bistum Fulda.

1263 wird Diether V von Katzenelnbogen (St) Edelbürger von Köln und im folgenden Jahre von Oberwesel.

Der Gelehrte Sabatai Ben Samuel kommt bei Judenverfolgungen in Arnstadt mit 4 weiteren Personen um. - Die alte frankfurter Nikolaikirche am Römer wird urkundlich erwähnt. - Umstadt erhält Stadtrechte und eine Stadtmauer. - Salentin II von Isenburg (St) lebt auf Burg Isenburg. - Heinrich von Heppenheft tauscht mit dem Kloster Eberbach Weinberge zu Kiedrich, die sie von Graf Walram von Nassau (St) zu Lehen tragen, gegen Güter in Kaub. - Das bickenbacher Hauskloster Heiligenberg wird von Konrad von Bickenbach II verheiratet mit Ruda von Falkenstein (St) gestiftet - Unter Führung der kölner Patrizierfamilien Weise und Overstolzen siegt die Stadt Köln über den kölner Erzbischof Engelbert II von Falkenburg, der mit Gewalt das Stadtregiment erringen will und hält ihn 20 Tage lang gegfangen. - Siegfried von Westerburg, der sich Siegfried von Runkel (St) nennt heiratet Margarethe von Weilnau. - Die Söhne von Sophie von Brabants Cousin Heinrich der Erlauchte besiegen in der Schlacht bei Beesenstedt nach 9-stündigem Kampf den Verbündeten von Sophie von Brabant Albrecht von Braunschweig und nehmen ihn gefangen. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) verliert die Grafschaft Hessen an Sophie von Brabant. - Der nassauer Bastard Heinrich (St) verweigert ein Pastorenamt. - Graf Heinrich von Zweibrücken kommt in den Besitz der Güter seiner Frau Erbtochter Gräfin Agnes von Eberstein (St) in der Pfalz mit der Herrschaft Stauf, Pfeddersheim, Kloster und Kloster ramsen. - Die Wilgrafen Wildgraf Gottfried und Wildgraf Emich teilen die Wildgrafschaft unter sich auf.

1262 Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) verlehnt die Alte Burg (Laudert) an die Herren von Milwalt.

1262 Rudolf von Habsburg (St) wechselt von den den ländlichen straßburger Adelsgeschlechtern zur freien Reichsstadt Straßburg über, bringt die elsässischen Staädte Colmar, Kaysersberg und Mülhausen in seinen Besitz und besiegt den straßburger Bischof Walter von Geroldseck (St) in der Schlacht von Hausbergen und der Landvogt von Elsass, Breisgau und Ortenau Hermann von Geroldseck (St) stirbt in der Schlacht von Hausbergen. - Rudolf von Habsburg (St) errichtet bei Schlettstadt die Burg Ortenberg als habsburger Residenz. - Die drei Brüder Emelrich von Heppenheft, Embricho von Heppenheft und Konrad von Heppenheft gehören zur Burgmannschaft in Burg Kaub später Gutenfels in Diensten derer von Bolanden oder Falkenstein, ihren Erben, und nennen sich von Kaub. - Reinhard von Hanau I (St) beginnt den Bau der Burg Windecken und macht sie zu seiner Stammresidenz. - Der speyerer Bischof Heinrich von Leiningen (St) gibt gegen den Willen der Stifte das Recht auf das Ungeld (Abgaben auf Wein) für die Dauer von fünf Jahren an die Stadt Speyer ab, die nur das Recht der Ratswahl abgibt und deren Bürger im Übereifer die Kirche schikanieren. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) bannt vergeblich die vom Deutschen Orden gestützte Sophie von Brabant, da die Bevölkerung die heilige Elisabeth von Thüringen verehrt und ihre Tochter unterstützt. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) weiht die neue Klosterkirche von Kloster Thron. - Die beiden einzigen Söhne Johann und Siegmund des nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg werden im Wald vor Nürnberg ermordet. Die jüngste Tochter Anna von Zollern  Nürnberg heiratet 12 95 Graf Emich von Nassau (St). - Papst Urban VI macht Albertus Magnus zu seinem Kreuzzugsprediger. - Mit der Weihe der Klosterkirche ist die Bauphase des diezer Kloster Thron abgeschlossen. - Der Marschall von Holland Wirich von Daun ist tot.

1261 Graf Diether V von Katzenelnbogen  (Ä) (St) heiratet Gräfin Margarethe von Jülich, Tochter von Graf Wilhelm IV von Jülich. Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) nimmt im Gefolge des mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) an der Königskrönung von Ottokar von Böhmen in Prag teil.

Heinrich von Bolanden hat seinen Sitz in Burgen an der Mosel. Ersterwähnung der gegenüberliegenden trierer Burg Bischofstein. - Geißlerumzug in Straßburg. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) wird zur Königskrönung von Gottfried von Eppstein, Friedrich von Beichlingen, Graf Heinrich von Weilnau, Graf Diether von Katzenelnbogen, Graf Günther von Schwarzburg, und Reichskämmerer Werner von Bolanden (St) begleitet. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) hält mit einem Gefolge von 59 Panzerreitern einen Hoftag unterhalb der Rannenburg. - Durch den Bruch des Vertrages von Aschaffenburg, der Graf Ludwig von Rieneck, Graf Gerhard von Rieneck und Graf Heinrich von Rieneck das Recht zur Erbauung von Burgen im Spessart abspricht, was Gottfried von Eppstein (St), Graf Heinrich von Weilnau (St) und Reinhard von Hanau (St) bezeugen, schleift der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) die von ihnen gerade erbaute Burg Wildenstein (Eschau) und baut sie für sich neu auf. - Mit dem Tod des kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) erreicht Kurköln seine größte Ausbreitung, da seine Familie mit ihm ausstirbt und sein Besitz an Kurköln fällt. - Graf Heinrich IV von Diez (St), der sich auch Heinrich von Weilnau I nennt, dient dem mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) als Vertrauensmann, in dessen Gefolge er mit zur Krönung König Ottokars nach Prag zieht. - Die Grafen von Rieneck bauen die geschleifte Burg Wildenstein widerrechtlich wieder auf und erweitern sogar die Verteidigungsbauten der Burg Rannenburg. - Hermann von Geroldseck (St) wird Landvogt im Elsass, Breisgau und Ortenau. - Graf Philipp von Vianden (St) und die Templer vergleichen sich wegen der Pfarrkirche in Roth.

1260 Die Brüder Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (ältere Linie) und Graf Eberhard von Katzenelnbogen  (St) (jüngere Linie) teilen die Grafschaft Katzenelnbogen.
Im gleichen Jahr erwirbt Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) von König Richard (Gegenkönig von Alfons dem Weisen) Pfandrechte an bopparder Zollanteilen. Die wormser Bürger zerstören mit Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) die Befestigungen der Stadt Alzey. Die Grafen von Katzenelnbogen besitzen gewisse Rechte an Burg Sterrenberg, da eine Hörige Graf Eberhard von Katzenelnbogen zufällt.

Einsetzten des Baus von Schleusen und Kanälen. - Bau des 25 Meter tiefen Judenbades, der Mikwe, in Friedberg. Die Grafen von Veldenz sterben im Mannesstamm aus. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden schlägt einen Aufstand der kölner Patrizier im Streit um mehr Rechte brutal nieder und sperrte sie, sofern er sie nicht zum Tode verurteilen lässt, in Godesberg ein. - Graf Emich IV von Leiningen Landeck lässt in der Ebene unterhalb der Burg Landeck die Stadt Landau gründen. - In der untergegangenen Stadt Prinzbach werden von Walter von Geroldseck große Silbervorkommen gefördert, das in der Familie zu Großmachtsträumen führt. Walter von Geroldseck wird zum Bischof von Straßburg gewählt. Heinrich III von Isenburg Kobern schenkt eine Mühle dem Kloster Rommersdorf. Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein zwingt Graf Ludwig von Rieneck, Graf Gerhard von Rieneck und Graf Heinrich von Rieneck im Aschaffenburger Vertrag auf ihre neuerbauten Burgen und Neurodungen zu verzichten. Der metzer Bischof Jakob von Lothringen tirbt. Er wollte der vom Teuefel besesssenen Begine Sybilla, die vorgab ohne Nahrung leben zu können, sogar eine Kirche bauen. Er führt eigene Untersuchungen durch und bestätigte die dämonischen federzauber und falsche Zeugen um eine eigene Heilige zu instrumentalisieren.. Mechthild von Eppstein heiratet Graf Poppo IV von Wertheim. - Der Herr Reinhard von Hanau begleitet seinen Cousin Werner von Eppstein zu dessen Weihe zum Erzbischof von Mainz nach Rom. Graf Rudolf von Habsburg begleitet die Reisegruppe ein Stück. -  Reinhard von Hanau wird als Edelfreier bezeichnet. - Nach der Rückkehr von Rom beginnt der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein die 10-jährige Mainzisch-Rienecksche Fehde gegen Graf Ludwig von Rieneck, Graf Gerhard von Rieneck und Graf Heinrich von Rieneck. - Deutsche Bergleute siedeln sich um Kuttenberg an. - Philipp von Falkenstein (St) beginnt den Bau des nördlichen Pallas und des westlichen nördlichen Turms auf Burg Münzenberg. Die Ringmauer wird geschlossen und erhöht. - Raniero Fasani sieht denn Untergang der Stadt Perugia und die Vermeidung durch eine Engelsbotschaft zur Selbstgeißelung voraus und löst damit eine Massenhysterie über ganz Europa aus. Der Anblick der Geißlerumzüge bewegt die Menschen zur Versöhnung, Gestohlenes zurückzugeben, Sklaven und Häftlinge freizulassen. - Der katholische Abt Joachim von Fiore prophezeit den Weltuntergang nach 7 Phasen der Erde und genau 40 Generationen nach Christus für das Jahr 12 60. - Reinhard von Hanau (St) beteiligt sich an einer Fehde im Spessart mit den Grafen von Rieneck.

1259 Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) versucht vergeblich aus der münzenberger Erbschaft die Grafschaft Haselberg, das Gericht zu Langen und anderen Besitz an sich zu bringen, vermag jedoch die Herrschaft Dornberg als erledigtes Lehen einzuziehen. Reinheim wird gegründet.

Auf der Synode von Fritzlar, der Kaiserstadt müssen sich Beginen ihr Leben in zahlreichen Gebieten einschränken lassen. Es kommt zu Verfolgungen. - Die obere Burg in der Stadt Siegen wird urkundllich erwähnt. - Die Stadt Köln erhält das Stapelrecht. - Hanau besitzt einen Erbanteil an Burg Münzenberg. - Der speyerer Bischof Heinrich von Leiningen (St) kauft die Burg Hornberg von den Amtmann des Grafen von Lauffen, dem Juncker von Hornberg, wobei die Brüder Junker von Dürn und ein Graf Ludwig von Ziegenhain auf ihren Anspruch verzichten. - Das Benediktinerkloster Disibodenberg wird eine Zisterzienserabtei. - Das mainzer St. Viktorstift zieht für 1 Jahr hinter die Mauern der Stadt Mainz. - Ende des Streits zwischen Graf Gottfried von Sayn (St) mit den Grafen Graf Walram II von Nassau (St) und Graf Otto von Nassau (St). - In Nastätten Buch verkauft Leo von Nassau sein Erbe an die Nonnen des Zisterzienser-Frauenklosters von Aftholderbach.

1258 nimmt Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) wahrscheinlich wegen Streitigkeiten hinsichtlich Zwingenberg den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) gefangen.

Graf Siegfried von Wittgenstein I erwirbt um sich Richtung Rothaargebierge auszubreiten aus den Besitzungen des Klosters Grafschaft die Hälfte der Stadt Berleburg, in der kölner Münzen geprägt werden. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) ist Erzkanzler für Italien und bricht die Macht der kölner Patrizier, in dem er statt deren Schöffen neue Schöffen aus den Zünften einsetzt. - Haus Limburg entsteht mit der Erbteilung zwischen Gerlach von Isenburg Limburg (St) und Heinrich II von Isenburg (St). - Reinhard von Hanau I (St) verzichtet auf Königstein. - Ausbau der isenburger Burg Arenfels in Bad Hönningen durch Gerlach von Isenburg (St). - Friedensvertrag zwischen Isenburg, Sayn, Wied und der Witwe Mechthild von Sayn. - Ritter Heinrich von Heppenheft, der ein bolandener Burglehen in Kaub besitzt, überträgt dem Klosters Eberbach die mit Rotwein bepflanzte Hälfte des Gräfenbergs bei Kiedrich. - Graf Emich IV von Leiningen Landeck (St) erhält vom mainzer Erzbischof Gerhard von Daun und des bayerischen Herzog Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) die Erlaubnis auch an seine Töchter zu vererben. - Die Grafen von Rieneck erobern Burg Randenburg auf mainzer Gebiet im vorderen Spessart. - Graf Ludwig von Rieneck führt in seinem Helmschmuck einen Schwan in Anlehnung an die Geschichte vom Schwanenritter, den er für seinen Vorfahren hält. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) schafft kirchenpolitsch die Voraussetzung den Grafen von Rieneck den erbeuteten vorderen Spessart und die neu erbauten Burgen durch das Gesetz von 12 20 von Kaiser Friedrich II von Staufen über das Verbot von Neubauten von befestigten Anlagen wieder abzunehmen. - Raugraf Eberhard wird Bischof von Worms. - Graf Otto von Nassau (St) erkennt die Rechte von Siegfried von Westerburg (St) in der Herrschaft Westerwald an. - Die Brüder Heinrich von Isenburg (St) und Gerlach von Isenburg (St) streiten sich um die Herrschaft Cleeberg. - Gottfried von Eppstein (St) besitzt einen Anteil an der Herrschaft Cleeberg mit den Dörfen Ober-Mörlen und Nieder-Mörlen, zahlt aber seinen Beitrag zur Burg Cleeberg nicht und wird von den Ganerben aus der Burggemeinschaft Cleeberg ausgeschlossen. - Tod von Graf Friedrich von Vianden - Neuerburg (St). Die beiden Burgen Oberburg alias Aldenburg und Niederburg sind Teil seines Erbes. - In Basel wird der Orden zum Papagei als Antwort auf die Gründung des Ordens zum Stern gegründet. Der Papageienorden verjagt den Orden zum Stern aus Basel, der zu Graf Rudolf von Habsburg I (St) flieht und dort Schutz findet. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St), der sogar selbst manipulierte Münzen prägen lässt, entzieht den kölner Münzern, der kölner Münzerhausgenossenschaft wegen Unregelmäßigkeiten das Münzrecht. - Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) ordnet die Teilung der Wildgrafschaft unter seinen Söhnen an. - In Worms verhandelt die Stadt Worms mit dem mainzer Erzbischof, Graf Emich von Leiningen (St), Raugraf Konrad (St), Wildgraf Konrad III (St), der rüdesheimer Vitztum und der Tempelherrenmeister mit den Unterhändlern von König Richard von Cornwall im Streit mit Jakob von Stein. - Der Tempelritter Hildebrand ist auf dem Hof Iben. - In Hahnstätten vermacht der vermögende hahnstättener Pfarrer Gerhard an das Kloster Eberbach seine Güter zu Hahnstätten und Hohlenfels, darunter drei hahnstättener Weinberge, gekauft von Conrad gen. Gans und  von Heinrich gen. Gaukler alias joculatorem gekauft hat, und ein Haus in Hahnstätten. Dass man ihn nicht vergisst spendiert er dem klostereberbacher Konvent auch einmal jährlich Fisch und fränkischen Wein.

1257 Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) erlangt die Hälfte der Vogtei Umstadt mit dem dortigen Forst als fuldaer Lehen aus der münzenberger Erbschaft.

Wetter: Der Neckar ändert nach einer Flut seinen Flußlauf und mündet statt südlich nun nördlich von Mannheim in den Rhein. - Mit der Doppelwahl bricht der rheinische Städtebund auseinander. - Burg Gutenfels am Rhein wird erbaut - Boppard wird von Mainz belagert. - Das Rechtsbuch Schwabenspiegel wird verfasst. - Richard von Cornwall sichert Frankfurt das Privileg zu keine eigene Burg in der Stadt errichten zu lassen. Der Wehrturm auf dem Römerberg wird nicht mehr weitergebaut. - Philipp von Falkenstein Münzenberg (St) (--) wird Reichserbkämmerer und somit Verwahrer der Reichsinsignien oder Reichskleinodien Krone, Zepter und Schwert des deutschen Königs auf Burg Trifels in der Pfalz. Er erlässt dem Kloster Eberbach den kauber Zoll. - Rheingraf Eberhard von Baumburg (St) wird Bischof von Worms. - Das Kloster Bleidenstadt ist so arm, dass es vom straßburger Bischof Heinrich von Stahleck einen Ablaß erhält. - Hartmut von Kronberg (St) (--) führt eine Krone im Siegel. - Die solmser Burg Königsberg ist hessisches Offenhaus. - Für die Anerkennung von König Richard von Cornwall erhalten die Rheingrafen die Burg Schwabsburg als Reichslehen. - Der marburger Landkomtur des Deutschen Ordens Graf Werner von Battenberg und Wittgenstein wird Deutschordens-Komtur von Balga (Königsberg).

1256 Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) verletzt den mainzer Bürgern gegenüber den rheinischen Landfrieden. Rheinfels wird gegen den großen rheinischen Städtebund von Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) trotz langer Belagerung von 26 Städten siegreich behauptet.

Wetter: Vulkanausbruch (Örtlichkeit unbekannt) leitet kleine Eiszeit ein. Die Getreideart Dinkel wird nicht mehr reif, deshalb grün geerntet und geröstet. Ringförmige Sonnenfinsternis. - Thomas von Aquin lehrt in Paris. - Graf Heinrich von Luxemburg (St) erobert Namur während Markgraf Balduin von Courtenay sich in Konstantinopel befindet. - König Wilhelm von Holland bricht bei einem Kriegszug gegen Gräfin Margarethe von Flandern mit seinem Pferd im Eis ein und wird erschlagen. - Der oberbayerische Herzog Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach II bei Rhein (St) verdächtigt nach einer Verwechslung des Liebesbriefs an ihn und einen Brief an einen Bekannten seine erste Ehefrau Maria von Brabant (30) des Ehebruchs, bricht einen Kriegszug ab, konfrontiert sie und lässt seine Ehefrau, zwei Hofdamen und den Burgvogt auf Burg Mangoldstein bei Donauwörth hinrichten. Der verwechselte Brief taucht nach den Hinrichtungen auf. - Die Stadt Bologna verkündet die Legge del Paradiso (Paradiesgesetz) und kauft alle ihre 5.855 Sklaven mit 54.000 Lira öffentlichem Geld zur Steigerung der Produktivität frei. - Burg Glauburg wird zerstört. Der Reichsministeriale und Burgmann Arnold von Düdelsheim stirbt bei der Zerstörung. Seine Witwe Gertrud zieht mit ihrem Sohn Johann nach Frankfurt nieder. Sie ist namensgebend für das Patriziergeschlecht Glauburg. - Der Wetterauer Städtebund wird von den 4 Reichsstädten Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar in der Wetterau gegründet. - Maximum der Eskalationen der Raubritter im Bistum Fulda, die sogar vor Pilgern nicht zurückschrecken. - Der Marschall von Luxemburg Heinrich von Daun II stirbt. Sein Bruder ist der Marschall von Holland Wirich von Daun. - Graf Ludwig von Loon Rieneck III heiratet Adelheid von Henneberg.

1255 Wetter: Hochwasser in Limburg an der Lahn und Sturzwasserekatastrophe in Wetzlar. - Die Grafschaft Nassau wird unter den Brüdern Walram von Nassau II (St) und Otto von Nassau I (St) zum ersten Mal geteilt. Die Lahn bildet die Teilungsgrenze, Otto von Nassau I (St) erhält die nördlichen Gebiete und Walram von Nassau II (St) die südlichen. Burg Sonnenberg fällt an Walram, der sie an Otto von Nassau I (St) verpfändet. - Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) vollendet den Bau der Burg Rheinfels. - Der venezianische Kaufmann und Weltreisende Marco Polo wird geboren. - Lorch wird mit seiner Pfarrei zum ersten Mal urkundlich erwähnt. - Das Geschlecht der Reichsministerialen von Münzenberg stirbt mit dem kinderlosen Ulrich II von Münzenberg (St) im Mannesstamm aus und das Erbe wird durch die Töchter an die Reinhard von Hanau I (St), Philipp von Falkenstein (St) (Münzenberg, Lich), die Herren von Weinsberg, von Pappenheim und von Schöneberg als Ganerbe aufgeteilt. Vilbel wird dabei durch die Nidda geteilt: Der Osten an Philipp von Falkenstein (St), der Westen zu Hanau. Offenbach fällt an Falkenstein. Philipp von Falkenstein (St) erbt damit Burg Königstein. - Die Ritter Werner und Gerlach Schelm von Bommersheim behalten unrechtmäßig sieben Höfe in Rödelheim. - Die Reichsstadt Oberwesel wird Mitglied des Rheinischen Städtebundes. - Graf Adolf von Waldeck ist königlicher Hofrichter, der einen Waffenstillstand zwischen dem Rheinischen Städtebund und den Landesherren vermittelt - Graf Emich IV von Leiningen Landeck (St) verschleppt Boten aus Mainz und Worms auf dem Weg zu einem Städtetag ins Elsaß bei Hördt auf Burg Landeck. - Während der Abwesenheit von König Wilhelm von Holland überfällt der staufertreue Graf Hermann von Rietberg die welfische Königin Elisabeth von Braunschweig in Begleitung von Reichsjustitiar Graf Adolf von Waldeck auf dem Weg zur Burg Trifels und hält sie auf Burg Rietburg gefangen. Regionale Fürsten und Städte zwingen ihn die Königin freizulassen. Der staufertreue Graf Hermann von Rietberg bleibt am Leben, Burg Rietburg wird zerstört und zur Reichsburg erklärt und an den elsässischen Landvogt Otto von Ochsenstein übergeben. - In Marburg wird eine Ballei des Deutschen Ordens eingerichtet. - Ulrich von Liechtenstein verfasst sein Frauenbuch , ein Streitgespräch zwischen einer Dame und einem Ritter. Ulrich von Liechtenstein wird berüchtigt dafür sogar das Wasser das er seiner Geliebten wie die Edelknaben knieend zum Händewaschen reichte getrunken zu haben. - Erster Handwerker, ein Schmied, im tübingischen Gießen. - Gerhard von Eppsteins (St) Erben Graf Emich von Leiningen IV (St), Graf Adolf von Waldeck, Werner von Bolanden (St), Graf Diether V von Katzenelnbogen (St), Werner von Eppstein (St) und Reinhard von Hanau I (St) erhalten von König Wilhelm von Holland die Erlaubnis die Hälfte ihrer Schulden durch entsprechende Verpfändung von Reichsgütern zu ersetzen. - Durch die Kriegsunruhen sind Kloster St. Alban, Kloster St. Jakob, Kloster Disibodenberg und Kloster Bleidenstadt mit ihren Zahlungen im Rückstand. - Birlenbach wird erwähnt.

1254 Die Brüder Konrad von Bickenbach und Otto von Bickenbach, Herren von Bickenbach verbünden sich mit ihrem Herrn Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) gegen Ulrich II von Münzenberg (St).

Der letzte Stauferkönig Konrad IV von Staufen stirbt in einem Heerlager in Lavello. - Interregnum beginnt und dauert bis 12 73. - Worms, Mainz und Speyer schließen sich zum Rheinischen Städtebund zusammen. - Graf Friedrich III von Leiningen  (St) tritt gegen seinen Bruder Graf Emich IV von Leiningen Landeck (St) dem vom mainzer oberster Polizisten Arnold Walpod gegründeten Rheinischen Städtebund bei, der auch eine Armensteuer zu Ostern festsetzt. - Heinrich II von Leiningen (St) wird Bischof von Würzburg. - Graf Emich von Leiningen IV Landeck (St) ist Blutsverwandter von Graf Heinrich von Zweibrücken (St). - Der mainzer Patrizier Ulrich zum Rosenbaum (Wappen mit drei Löwenköpfen und einem Balken) aus der Familie Löwenhaupt ist eine der Führungspersonen des des Rheinische Städtebundes. - Der Rheinische Städtebund geht gegen Reichstruchsess Werner von Bolanden (St) und Niederadelige der Umgebung von Mainz vor und zerstört die bolandener Burg Nieder-Ingelheim mitsamt dem Turm Boländer. Zum Städtebund gehören auch Bacharach und Diebach, die keine offizielle Erhebung zu Städten besitzen. Bacharach bildet mit den Dörfern Steeg, Diebach, Manubach und den zugehörigen Höhenweilern Neurath, Medenscheid, Henschhausen, Winzberg und Breitscheid eine Einheit, die die Rechte eines gefreiten Dorfes besitzt und Vierthäler genannt wird, das kein geographischer, sondern um ein verfassungsrechtlicher Begriff ist und womit städtische Privilegien wie Bürgerrecht, Recht auf freien Einzug, freies Erbrecht, Siegelrecht, Marktrecht und die Erlaubnis zum Bau von Stadtmauern verbunden ist. - Gegenkönig Wilhelm von Holland (St) wird König.- Frankfurt tritt dem Rheinischen Städtebund bei. - In Worms wird Albertus Magnus beauftragt die deutschen Dominikanerklöster zu kontrollieren und zieht bis 12 57 barfuß durch Deutschland. - Ritter Eberhard von Echzell kauft von der Mutter des frankfurter Schultheiß xxx (St) katzenelnbogener Lehen von Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) in Gonsenheim. - Gottfried von Eppstein (St) wird als Reichsmarschall von Gegenkönig Wilhelm von Holland eingesetzt, um die zerstörte ehemalige Reichsstadt Schweinfurt wieder aufzubauen.

1253 Der rheinische Städtebund belagert die aachener kameliabteivögtlichen Raubritterburgen Sooneck und Reichenstein. Burg Reichenstein wird zerstört aber sofort wieder aufgebaut. - Die Burg Neuenbaumburg wird von den Raugrafen erbaut, folglich gibt es schon die Altenbaumburg bei Bad Kreuznach, die Stammburg der Raugrafen. - Amorbach erhält Stadtrechte. - Die Burgen Sayn und Hachenburg fallen nachdem Tod von Graf Eberhard von Eberstein (St) an seinen Onkel Graf Johann von Sponheim (St). - Im Kloster Brunnenburg sind Kirche und Nonnenhaus fertiggestellt. Das Dormitorium erlaubt 30 Nonnen Schlafmöglichkeiten. Nur die Äbitissin hat durch ihre Räumlichkeiten Zugang zur Außenwelt. - Eberhard von Sayn (St) ist Landmeister des Schwertbrüderordens in Livland. - Burgherr von Weisenau Philipp von Hohenfels (St) verkauft der Stadt Mainz seinen Teil an Burg Weisenau. - Der zurückgetretene mainzer Erzbischof Christian II von Bolanden (St) (74) stirbt in Paris. - Der mächtige Konrad von Dürn verleiht in einer Amtsanmaßung Amorbach die Stadtrechte und Marktrechte.

1252 Der Floren (fl), eine weitverbreitete Goldmünze als Gulden bekannt, wird zum ersten Mal in Florenz geprägt. - Die böhmische heilige Zdislava stirbt. Sie soll fünf Tote wiedererweckt haben. - Friedberg wird Reichsstadt. - Der mainzer Erzbischof Gerlach baut in 2 km Nähe der kleinen hölzernen Rundwasserburg der Herren von Wolfskehlen im Hahnfeld eine mainzer Gegenburg. - Nach dem Tod von Graf Heinrich von Vianden (St), nach der Rückkehr vom gescheiterten 6. Kreuzzug des französischen Königs Ludwig IX, zieht seine Witwe zu ihrer Tochter Yolanda von Vianden (St) ins Kloster Marienthal. - Der heilige Petrus von Verona, Inquisitor für Como und Mailand bekämpft die Katharer und wird bei Mailand ermordet. - Ebstorfer Weltkarte mit Jerusalem als Mittelpunkt. - Konrad von Frankenstein (Burg Breuberg) wird als Erbauer der Burg Frankenstein erwähnt. - Der gemeinsame Vorfahr der Patrizierfamilie Glauburg Henricus de platea, Heinrich von Wetzlar, wohnt in der Eisengasse, die von der Brücke in die Stadt Wetzlar führt. - Elisabeth von Braunschweig (St) heiratet Gegenkönig Wilhelm von Holland. - Ulrich II von Münzenberg (St) wandelt sein benediktinisches Hauskloster Patershausen in ein Zisterzienserinnenkloster mit dem Namen Jungfrauenkrone um in dem seine Schwester Lucardis von Münzenberg (St) die erste Äbtissin wird. - Heinrich von Vianden I (St) ist Schlultheiß von Köln. - Der speyerer Bischof Heinrich II von Leiningen (St) und Kanzler von König Wilhelm von Holland erhält die Herrschaft Kislau. - Werner IV von Bolanden (St) und Philipp von Falkenstein (St) befehden ihren Mitbewohner auf Burg Weisenau den Gegner von Gegenkönig Wilhelm von Holland Burgherr von Weisenau Philipp von Hohenfels (St) um ihn zum Verkauf der Burg Weisenau zu drängen. - Der durch seine mystische Vermählung mit Maria berühmt gewordenene Prämonstratensermönch, der Kölner Hermann Joseph von Steinfeld stirbt und hinterlässt Kloster Steinfeld als Wallfahrtsort. - Papst Innozuenz IV erlaubt dem mainzer Domkapitel die Selbstergänzung, wodurch die Sitze im mainzer Domkapitel erblich werden. - Der wiesenfelder Komtur des Deutschen Ordens Graf Werner von Battenberg und Wittgenstein wird Land-Komtur von Marburg. - Das 72 Meter lange Dormitorium in den Kloster Eberbach ist in Bau. - Wilhelm von Holland entbindet die Burgmannen der Reichstadt Friedberg von der Heeresfolge. - In Bonscheuer gibt es Bergbau in einer Eisensteingrube. Das bereits verarbeitete Roheisen aus Kattenelben alias Katzenelnbogen von besonders hoher Qualität wird in Flandern in den Niederlanden verzollt.

1251 Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) erwirbt von Gegenkönig Wilhelm von Holland bopparder Reichseinkünfte und sieht sich veranlaßt dem großen rheinischen Städtebund beizutreten. Graf Walram von Nassau II (St) heiratet Adelheid von Katzenelnbogen (St).

Graf Heinrich II von Nassau der Reiche (St) stirbt. - Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) gibt seinem osterspayerer Hörigen Hartlieb die Freiheit. Hartlieb verkauft seine osterspayerer Weinberge. - Die 100 jährige Dernbacher Fehde (bis ca 13 30) mit dem eingesessenen Landadel um Herborn wird erstmals erwähnt. - Die heilige Reinhild von Westerkappeln soll von ihrer Mutter zweimal ermordet worden sein. - Das nassauische Herborn erhält Stadtrechte und das herborner Schloss wird erbaut. - Konrad von Dürn I teilt seinen Besitz unter seinen drei Söhnen Boppo I mit der Grafschaft Dilsberg, Ruprecht II mit dem Besitz um Forchtenberg und Ulrich III mit dem Besitz um die Wildenburg. - Der herborner örtliche Adel kämpft um seine Rechte an den Erzgruben im herborner Schelderwald. - Die Stadt der stauferfreundlichen Herren von Bolanden-Hohenfels Pfeddersheim wird vom mainzer Erzbischof Gerhard von Daun I in Schutt und Asche gelegt. - König Konrad IV von Staufen verliert die Stadt Boppard, einen Eckpfeiler des staufer Verteidigungssystems. - König Konrad IV von Staufen verlehnt in Frankfurt den gerodeten Wald Lindau zwischen Bockenheim und Stadtmauer an Reichsschultheiß Wolfram II  von Praunheim. Die Die Familie stellt bis 12 82 3 Reichsschultheiße. - Der straßburger Bischof Heinrich von Stahleck (St) erläßt Strafbestimmungen gegen stauferfreundliche Bürger und Ministeriale von Straßburg. - Johann Kämmerer von Worms ist Herr von Rüdesheim und mit Beatrix von Randeck verheiratet. - Der mainzer Erzbischof Christian II von Bolanden (St) verweigert den Kampf gegen König Konrad IV von Staufen. Gegenkönig Wilhelm von Holland , der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) und der speyerer Bischof Heinrich von Leiningen (St) treffen sich mit Papst Innozenz IV, bei dem sie sich über den zu friedfertigen mainzer Erzbischof Christian II von Bolanden (St) beschweren. Der päpstliche Kardinallegat Hogo von Santa Sabina kommt nach Mainz und überzeugt den mainzer Erzbischof Christian II von Bolanden (St) gegen Entschädigung zurückzutreten. - Der neue mainzer Erzbischof Gerhard von Daun (St) erweist sich als Unterstützer von König Konrad IV von Staufen. - Der Papst Innozenz IV ergebene Reinhard von Hanau I (St) und Münzenberg überbringt die päpstliche Drohung an den exkommunizierten frankfurter Dekan Konrad und andere Kanoniker, die Stadt innerhalb von zwei Monaten zu verlassen und falls sie seinem Befehl nicht nachkommen allen unwiderruflich ihre Einkommen zu entziehen.

1250 Eroberungsfeldzug von Gegenkönig Wilhelm von Holland am Mittelrhein. - Gilde der Kräuterhändler in Flensburg. - Magnetkompasse kommen auf. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Philipp von Hohenfels (St) verteidigt die staufische Reichsstadt Boppard gegen Gegenkönig Wilhelm von Holland. - Goldbergbau am Eisenberg in Korbach wird erwähnt. - In Runkel führen auf Burg Runkel Familienstreitigkeiten zur Vertreibung von Heinrich von Runkel (St) durch Siegfried von Runkel (St). - Die Stadt Schmalkalden wird erwähnt. - Die Grafschaft Solms teilt sich in Solms-Königsberg, Solms-Burgsolms und Solms-Braunfels. - Beginn des Baus der Stadtmauer von Koblenz. - Die Herren von Bickenbach ziehen in die Burg Klingenberg an die Ostgrenze des mainzer Einflußbereichs. - König Konrad IV von Staufen (St) entgeht in Regensburg nur knapp einem Mordanschlag. König Konrad IV von Staufen beschuldigt Papst Innozenz IV als Auftraggeber. - Gegenkönig Wilhelm von Holland belagert vergeblich Gelnhausen. - Der ehemalige Graf Werner von Battenberg ist Mönch. - Drei Brüder von der Burg Leyen an der. Nahe schließen Frieden nach einer Fehde mit Kloster Eberbach. - Deidesheim wird im Kampf von Heinrich von Leiningen (St) und König Konrad IV von Staufen niedergebrannt. - Auf dem Weg zum nach Lyon geflohenen Papst Innozenz IV stirbt Kaiser Friedrich II von Staufen (56) als Zisterzienser gekleidet mit Fieber und Durchfall in Italien. - Graf Heinrich II von Diez Weilnau (St), Graf Diether V von Katzenelnbogen (St), Raugraf Konrad III von Stolzenberg (St), Ulrich II von Münzenberg (St) und Reichstruchsess Werner von Bolanden (St) brandschatzen in Bechtoldsheim mit Gegenkönig Wilhelm von Holland aus Vergeltung für Boppard die Gebiete von Philipp von Hohenfels (St). - Gegenkönig Wilhelm von Holland erklärt den Besitz von Burgherr Philipp von Hohenfels (St) und den Anteilseignern, den Brüdern Werner IV von Bolanden (St) und Philipp von Falkenstein (St) Burg Weisenau als vom Landfrieden zerstört und soll nicht wieder aufgebaut werden. - König Konrad IV von Staufen (18) heiratet die Landshuterin Elisabeth von Wittelsbach Bayern (St) (19). - Gegenkönig Wilhelm von Holland zerstört Burg Bürgel bei Offenbach. - Villmar wird von Vogt xxx von Isenburg mit Mauern, Türmen und Toren befestigt. - Das mainzer Kloster Dalem wird zerstört. Nur das Nonnenkloster wird wieder aufgebaut. - König Konrad IV von Staufen hält den Feldzug von Gegenkönig Wilhelm von Holland auf. Der Wechsel von oberitalienischen Städten zum Kaiser zwingt Innozenz IV zu Verhandlungen. - In Diez wird das Schlösschen Eberhard Schloßberg 6 erbaut. - In Ebertshausen nennt der erste Bewohner sein Hof Haus des Eberhard. - Espenschied ist in Neubesitz von xxx von Eppstein.

1249 In Ingelheim geht Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) gegen Verpfändung von Trebur, Wasserbiblos, Krumstadt, Gensheim und anderem zugehörigen Reichsbesitz als Rat zu Gegenkönig Wilhelm von Holland über.

Kloster Rupertsberg gerät unter Beschuss. - Der Propst des mainzer St. Viktorstift wird der neue mainzer Erzbischof Christian II von Bolanden (St). Das mainzer St. Viktorstift wird mit Spenden überschüttet. - Die wiedisch-saynische Burg Hartenfels, die zur Sicherung der Hohen Strasse nach Köln dient, wird an den trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) verkauft. - Nieder-Ingelheim wird durch Gegenkönig Wilhelm von Holland und den mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) belagert und nach 40 Tagen übergeben. - Burg Frankenstein von Konrad II Reiz von Breuberg ist in Bau. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (55) belagert Ingelheim und stirbt in Bingen. - Graf Hermann von Henneberg (25) heiratet Margarete, die Schwester von Gegenkönig Wilhelm von Holland. - Holzbrücke über den Rhein bei Eglisau. - Der Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) erwirbt den Anteil von Gräfin Mechthild von Sayn an Burg Hartenfels. - Kaiser Friedrich II von Staufen (55) entkommt einem Giftmordanschlag. Sein Kanzler Petrus de Vinea wird der Konspiration verdächtigt, geblendet und stirbt. - Landgräfin Sophie von Hessen, Sophie von Brabant erbaut Burg Naumburg. - Graf Emich von Leiningen (St), Graf Gerhard von Diez (St), Graf Heinrich von Weilnau (St), Wildgrad Konrad (St), Siegfried von Runkel (St) bezeugen wie Wildgraf Emicho (St) die Anwartschaft auf die erbenlose Grafschaft Werda von Gegenkönig Wilhelm von Holland erhält. - Gräfin Katharina von Nassau (St) wird Äbrissin von Kloster Altenberg.

1248 Wetter: Hungersnot in Heidelberg. - Kreuzzug des französischen König Ludwig IX, bei dem sich die Teilnehmer von ihren Schulden befreit werden. - Hartmann von Lißberg grhört zu den Gründungsvätern, die beschließen den gotischen Neubau des kölner Doms. Gerhard von Reil wird Dombaumeister. Der alte kölner Dom brennt versehentlich komplett ab. - Burg Blankenstein wird von Landgräfin Sophie von Hessen, Sophie von Brabant eingenommen, um ihren unmündigen Sohn zu schützen, da sie in der Hand ihrer Gegner ist. - Der heilige Thomas von Aquin, italienischer Kirchenlehrer, der u.a. meint, dass Frauen zwar Kinder gebären, alles andere aber Männer besser können und dass nur ein arbeitsfreies und ganz den religiösen Übungen gewidmetes Leben christliche Tugenden ideal entfalten lässt, ist Schüler von Albertus Magnus in Köln. - Der heilige Ludwig IX, König von Frankreich, errichtet einen Schrein mit der angeblichen Dornenkrone Jesu in Paris. - Marburg wird hessische Residenz. - Graf Heinrich II von Nassau (St) führt Fehde gegen die Landgrafen von Hessen wegen des Herborner Landes und begründet eine jahrhundertelange Feindschaft. - Grundsteinlegung des Kölner Doms, der das größte und beeindruckendste Gotteshaus der Welt werden soll. - Das erste Adelsgeschlecht in Rödelheim sind die  Edlen von Keppeler. - Der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) belagert und erobert schließlich mit Hilfe des kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden (St) die pfälzer Burg Thurant und vertreibt Raubritter Berlewin, genannt Zurn, und seinen Herrn Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach Bayern (St) damit von der Mosel und breitet den trierer Einfluß entscheidend aus. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) erwirbt für Kurköln große Teile der Grafschaft Sayn. - Der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) erbaut den fünfseitigen Bergfried der Burg Stolzenfels. - Der frankfurter Patrizier Walter Siglo zum Löwenstein besitzt ein Haus in der frankfurter Fahrgasse. - Die staufertreue Stadt Aachen weigert sich Wilhelm von Holland zu krönen. Wilhelm von Holland wird nach sechsmonatiger Belagerung, bei der ein Großteil der Stadt überschwemmt wird, zum König gekrönt und den Bürgern die alten Freiheiten bestätigt. - Gertrud, die Tochter der Heiligen Elisabeth von Thüringen, wird für 49 Jahre die dritte Meisterin des Klosters Altenberg bei Wetzlar. - Die Herzöge von Andechs-Meranien sterben aus und vererben Gebiete rings um Sonneberg und Coburg an Graf Gerhard von Henneberg. - Die Grafen von Sponheim sind Herren der Stadt Kreuznach und stellen Freiheitsurkunden aus. - Graf Heinrich von Heinsberg (St) übergibt seinem Bruder Simon (St) Kastellaun, Neef und Kirchberg. - Die kreuznacher Münze ist im Besitz von Simon von Sponheim (St). - Die Walram von Monschau versprochene Grafentochter Yolanda von Vianden (St), die während ihrer Pubertät auf Burg Schönecken eingesperrt war, darf ins langersehnte aber den Eltern unstandesgemäße luxemburger Kloster Marienthal. - Die Herrin von Thüringen und Hessen Sophie von Brabant, die Mutter von Heinrich von Hessen (St) wird vom hessischen Adel unterstützt und kämpft gegen den aufständischen thüringer Adel und erobert und zerstört Burg Blankenstein. - Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach Bayern (St) setzt Graf Emich IV von Leiningen Landeck (St) als Burgmann auf Burg Winzingen ein. - Die Grafen von Henneberg erhalten die Veste Coburg. - Das frankfurter Weißfrauenkloster brennt nieder. - Graf Heinrich von Vianden (St) nimmt am 6. Kreuzzug an der Seite des des französischen König Ludwig IX teil. - Gottfried von Eppstein (St) wird Marschall von Gegenkönig Wilhelm von Holland. - Kaiser Friedrich II von Staufen (54) stellt sein Falkenbuch fertig. - Konrad von Solms (St) wird Deutschordenskomtur von Hessen. - Gottfried von Eppstein (St) erhält die Burg Ölsbrück. - In Köln zeugen Graf Emicho von Leiningen (St), Graf Otto von Nassau (St), Wildgraf Emicho (St), Graf Heinrich von Weilnau (St), Gottfried von Eppstein (St) und Werner von Bolanden (St) bei einem Zusammentreffen mit dem Erzdiakon von Laon, dem späteren Papst Urban IV. - Wolfram vom Stein d. Ä. auf Burg Gutenberg alias Burg Weitersheim und seine Frau Agnes von Gudenburg stehlen Schweine vom Breitenfelser Hof und schenken dem Kloster Eberbach als Sühe 15 Morgen Land. - Burg Waffensand wird vom mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (54) östlich von Marburg erbaut.

1247 Der klostereberbacher Hof Haßloch wird von Bewaffneten von Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) angegriffen. Sie werden von frankfurter Truppen gefangengenommen, eingekerkert und auf Bitten des Kloster Eberbach wieder freigelassen. Die gräflichen Ritter und Burgmannen von Burg Auerbach bürgen für sie.

Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (53) krönt Wilhelm von Holland, den Schwager von Graf Gerhard von Henneberg zum neuen Gegenkönig von König Konrad IV von Staufen (St) (19). - Sophie von Brabant, die Tochter der heiligen Elisabeth von Thüringen, läßt ihren Sohn Heinrich (3) zum ersten Landgrafen von Hessen (St) ausrufen. - Nach dem Tod von Graf Heinrich III von Sayn (St) fällt die Grafschaft mit Blankenberg, Hachenburg, Freusburg, Saffenberg, Hülchrath und Hadamar an den Neffen Graf Johann von Sponheim (St) und seine Brüder, dessen Söhne sich wieder von Sayn nennen und der in Hachenburg seine ständige Residenz des Grafengeschlechts von Sayn einrichtet. Gottfried II von Eppstein (St) und sein Sohn Gottfried III von Eppstein (St) erhalten die Hälfte der bamberger Lehen. - Mit Gerlach II von Büdingen stirbt das Geschlecht der Herren von Büdingen im Mannesstamme aus. Erben sind die Schwiegersöhne von Hohenlohe-Brauneck, von Isenburg-Kempenich, von Trimberg, von Hohenlohe und die Herren von Isenburg. - Die Klosterkirche in Lorsch brennt zum zweiten Mal. - Da die Ludowinger mit dem Tod von Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen auf der Wartburg aussterben beginnt der Thüringisch-hessische Erbfolgekrieg. - Gerlach von Isenburg I  übernimmt die Herrschaft von Limburg an der Lahn und bezeichnet sich als Herr von Limburg. - Das frankfurter Weißfrauenkloster brennt ab. - Der speyerer Bischof Heinrich von Leiningen (St) wird aus dem Bistum vertrieben und Kanzler von König Wilhelm von Holland. - Bürgerunruhen in Kreuznach. - Graf Heinrichs von Vianden (St) Tante, die fromme Jolantha, wird auf Burg Schönecken gefangen gehalten, da sie in ein Kloster will. Albertus Magnus und der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) sind zu Gast bei der Familienberatung. - Die Familie von Lautern auf Burg Montfort nennt sich in von Montfort um. - In der Grafschaft Ziegenhain stirbt die Erbtochter. - Heinrich von Leiningen (St) wird Kanzler von Gegenkönig Wilhelm von Holland. - Johann von Sponheim I (St) übernimmt die Burg Sayn vom kinderlosen Graf Heinrich III von Sayn (St) der Jüngere, der Dicke (kölner Domvogt). - Der Minnesänger Neidhard ist tot. Seine bauernfeindliche Dichtung dient zur Belustigung des bayerischen Adels. - In Frankfurt existiert das Haus Alter Burggraf. - Mathilda von Nassau alias Mathilde von Geldern-Zütphen, die Frau von Graf Heinrich II von Nassau (St) stirbt. - Beistandsabkommen von Gerhard von Aremberg (alias Gerhard von Wildenburg) mit Graf Adolf V von Berg in dessen Konflikt mit Sponheim. - Der Burghauptmann von Montabaur Ruprecht von Nassau (St) stirbt. - Der Deutschordensrittter Ruprecht von Nassau (St) stirbt. - Heinrich von Nassau (St) ist Chorherr in Kloster Arnstein. - Gerlach II von Büdingen vererbt an vier Töchter. Tochter Concea von Büdingen erbt einen Teil von Büdingen. Ihr Ehemann Rosemann von Isenburg - Kempenich vertreibt Graf Albert von Graf Trimberg und Konrad von Hohenlohe gegen Kaiser Friedrich II von Staufen (53) aus der Ganerbenburg Büdingen. - In Mainz schließen sich die Reuerinnen, ehemalige Prostituierte alias Sexarbeiterinnen, am Dietmarkt, dem heutigen Schillerplatz in einer Ordensgemeinschaft zusammen. - Die Witwe Gräfin Mechthild von Sayn (St) (44) überlässt den Söhnen ihrer Schwägerin Adelheid u.a.  HachenburgBurg FreusburgBurg Sayn und behält nur ihr eigenes thüringisches Erbe und das Wohnrecht auf der saynischen Burg Löwenburg bei Bad Honnef.

1246 Burg Braunfels wird als solmser Verteidigungsburg gegen die Grafen von Nassau erbaut. - Das Fronleichnamsfest wird auf Anregung der heiligen Juliana von Lüttich, die in Visionen eine unvollständige Mondscheibe sieht, eingeführt. - Schlacht bei Frankfurt. - Mit Graf Heinrich III von Sayn (St) stirbt in der Sylvesternacht die Ältere Linie der Grafen von Sayn aus. - In der Schlacht bei Höchst laufen 2000 Bewaffnete und mehrere Grafen unerwartet von König Konrad IV von Staufen (St) (18) zu dessen ehemaligen Erzieher Heinrich Raspe über, wodurch es zu einer Panik kommt, im Main viele ertrinken und so die Schlacht für den Pfaffenkönig Gegenkönig Heinrich Raspe von Thüringen entscheiden. König Konrad IV von Staufen (St) (18) rettet sich ins staufertreue Frankfurt. - Philipp von Bolanden Falkenstein (St) ist Verwalter der Reichsburg Trifels und Hüter der Reichskleinodien. - Der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) beginnt mit Hilfe des kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden (St) die große Fehde gegen die pfälzer Burg Thurant von der aus Raubritter Berlewin, genannt Zurn mit der Duldung seines Herrn Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach (St) die Mosel unsicher macht. - Verschwörung unter den engsten Mitarbeitern gegen Kaiser Friedrich II von Staufen (52). - Die geflohenen Mönche von Berg Karmel bauen ihr Kloster in Frankfurt aus. - Der mit Guda von Falkenstein verheiratete Minnesänger Schenk Konrad von Klingenberg (St) nimmt an der Hochzeit von König Konrad IV von Staufen mit Elisabeth von Wittelsbach von Bayern (St) in Augsburg teil. - König Konrad IV von Staufen (St) (18) macht Wittekind von Merenberg (St) und Konrad von Merenberg (St) zu Vögten von Wetzlar. - Die klostereberbacher Mönche gründen in Köln das Kloster Maria im Spiegel oder im Volksmund Jungfrauenkloster auf Besitz von Graf Heinrich III von Sayn (St). - Mönch Joffried wird Abt in Kloster Prüm. - Graf Heinrich III von Sayn (St) stirbt ohne männlichen Erben. Seine gerade geborene Tochter Mechthhild von Sayn stirbt. - Lollschied gehört zum Kirchspiel Niedertiefenbach, das Graf Heinrich von Nassau (--) an Kloster Arnstein übergibt.

1245 Graf Diether IV von Katzenelnbogen stirbt (St). Es folgen Diether V und Eberhard I (St). Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) erbaut Burg Rheinfels.

Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (51) öffnet sich den Wittelsbachern und nimmt dazu territorialer Verluste für den mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (51) in Kauf. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (51) wird vom Konzil von Lyon abgesetzt und die mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (51) und der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) verkünden die Absetzung in Deutschland. - Der Minnesänger Neidhart mit seinen bäuerlichen Liebes- und Raufdarstellungen stirbt. - Regensburg wird freie Reichsstadt. - Graf Friedrich III von Leiningen (St) heiratet die Wildgräfin Adelheid von Kyrburg. - Grafen Heinrich III von Sayn (St) mit Frau Gräfin Mechthild von Meißen-Landsberg. - Der dritte leininger Grafensohn Heinrich II von Leiningen (St) wird Bischof von Speyer. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) vertreibt den stauferfreundlichen fuldaer Abt Konrad von Malkes III mit Unterstützung von Papst Innozenz IV. - Der hardehausener Abt Gottfried von Merenberg wird aus seinem Amt verdrängt. - Die büdinger Burg Ortenberg wird mit dem Tod von Gerlach II von Büdingen an die Ganerben, Eberhard Reiz von Breuberg mit Mechthild von Büdingen, Graf Albert von Trimberg mit Liutgart von Büdingen, Graf Konrad von Hohenlohe-Brauneck, Graf von Romagna und Graf von Molise mit Petrissa von Büdingen und Rosemann von Kempenich (St) mit Concea von Büdingen vererbt. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) weiht den unehelichen Sohn des meißner Markgrafen Dietrich von Wettin zum Bischof von Meißen. - Reinhard von Hanau I (St) ist mit Adeheid von Münzenberg verheiratet und erhält das Amt Babenhausen. - Der bamberger Bischof Heinrich von bietet im Auftrag von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (51) seinem Bündnispartner, dem österreichischen Herzog Friedrich an das Herzogtum Österreich zum Königreich und Wien zur Bistumsstadt zu erheben, unter der Bedingung, dass dessen Nichte Gertrud (19) Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (51) heiratet, was das Mädchen nach der Verlobung aber ablehnt. - Wildgraf Friedrich (St) ist Provisor der Templer in Supplingenburg.

1244 Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (50) macht Mainz zur Freien Stadt um die Bürger auf seine Seite zu ziehen. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) belagert die mainzer Residenz. - Thomas von Aquin wird Benediktinermönch, deshalb von seiner Familie Monate eingesperrt, und flieht nach Köln, wo er Schüler von Albertus Magnus wird. - Auf der Generalsynode in Fritzlar wird Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (50) vom Papst gebannt und die Stadt Erfurt vom mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (50). - Nach dem Tod von Kuno II von Münzenberg (St) wird die Burg Münzenberg an seinen Bruder Ulrich II von Münzenberg (St) vererbt - Mode: Der Bayerische Landfrieden verbietet Ehefrauen Kleider mit Seidenbesatz und zur Kirche eine Kopfbedeckung außer einen Teil des Kleides zu tragen, erlaubt Bäuerinnen Baumwoll- und Lodenmäntel zu tragen. - Der in Akkon kämpfende Werner von Merenberg ist Marschall des Deutschen Ordens. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) erbaut eine steinerne Burg in der Nähe seines Familiensitzes der Motte Husterknupp. - Der Staufergegner Heinrich von Stahleck (St) wird Bischof von Straßburg. - konrad von Dürn lässt sseine Nonnen von Gotthardsberg nach Kloster Seligenthal umsiedeln um aus dem Kloster wieder eine befestigte Burg zu machen. Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (50) verbietet den Umbau weshalb die Nonne wieder zurückkehren.

1243 Die mainzer Starkenburg wird vom mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (49) belagert. - Der kölner Erzbbischof Konrad I von Hochstaden (St) verlehnt die Burgen Fürstenberg, die Burg Stahlberg und die Burg Stahleck an den Pfalzgrafen. - Erzwungene mainzer Lehensauftragung von Burg Kyrberg. - Die Witwe Heinrichs von Wetzlar heiratet den Zentgrafen von (Burg-)Holzhausen und zieht mit ihrem Sohn, dem Patrizier Heinrich III von Holzhausen (--) nach Frankfurt. - Die Grafen von Rieneck werden wegen Angriffen auf das Kloster Schlüchtern mit dem Reichsbann belegt. - Gerlach von Isenburg Limburg (St) brandschatzt und plündert Worms. - Markgraf Hermann V von Baden nimmt an der Schlacht bei Liegnitz teil um die Mongolen abzuwehren, Die Schlacht endet vernichtend, die Mongolen ziehen trotzdem ab. Seine Ehefrau Irmengard bittet um die Erlaubnis als Familiengrablege Kloster Lichtenthal gründen zu dürfen. Der stauferfeindliche straßburger Bischof Berthold von Teck lehnt ab, deshalb lässt sie den Grenzfluß umleiten und erhält vom stauferfeindlichen speyerer Bischof Konrad von Eberstein die erhoffte Erlaubnis. - Graf Poppo von Wertheim III unterstützt die Grafen von Rieneck in ihrer Fehde mit dem würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg weil er mit Kunigunde von Rieneck verheiratet ist. - Graf Ludwig von Rieneck III heiratet Adelheid von Grumbach-Rothenfels und beauftragt den bürgerlichen Minnesänger Konrad von Würzburg die Geschichte vom Schwanritter niederzuschreiben. - Graf Gerhard von Diez (St) gründet widerrechtlich auf Reichsgrund zusammen mit seiner Frau Agnes von Saarwerden Kloster Thron. - Schwere Verwüstungen im Rheingau. - Die heilige Hedwig von Andechs stirbt. Sie ist die Tante der heiligen Elisabeth von Thüringen. Ihr Bruder ist Bischof von Bamberg, ihr anderer Bruder Patriarch von Aquileia. - Im mainzer Dom wird der neue Kreuzgang eingeweiht. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (49) inkorporiert das mainzer Kloster Altenmünster dem Zisterzienserkloster Eberbach unter Abt Rimuld und entzieht dadurch Rheingraf xxx die Klostervogtei. - Der würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg wird bei seinem Rachefeldzug gegen den Abt von Fulda durch Graf Albert von Trimberg unterstützt. - In Langenau vererbt die sayner Gräfin Mechthild von Landsberg  (St) (40) die Burg Langenau dem Erzbistum Köln.

1242 Graf Gerhard von Diez (St) wechselt auf die antistaufer Seite des mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St). - Staufer-König Konrad IV von Staufen (14) Frankfurt durch den Judenpogrom finanziell stark geschädigt, privilegiert die frankfurter Bürger und Juden. - Die Eppsteiner beginnen im westlichen Königssondergau sich nassauischer Rechte zu bemächtigen. Die Reichsstadt Wiesbaden wird vom mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) erobert, zerstört und niedergebrannt. Der Status Reichststadt wird nie wieder erwähnt. Kastell (wiesbadener Stadtteil) wird von ihm belagert. - Das Stevensruder, ein mittschiffs am Heck mit Scharnieren angebrachtes Ruder wird zum ersten Mal nachweisbar. - Nach einem kurzen Bürgerkrieg gegen des Königs Kandidaten nach dem Tod des trierer Erzbischof Theoderich von Wied (St) folgt der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) und erbaut die Zollburg Stolzenfels gegenüber der mainzer Zollburg Lahnstein. - Der vom Bodensee stammende Minnesänger Burkhart von Hohenstein prangert Standesunterschiede an und propagiert freiheitliche Gedanken indem er junge Adelige animiert auch auf Bauernfesten zu tanzen. - Philipp von Bolanden IV (St) nennt sich Philipp von Falkenstein I. - Burg Bischofstein wurde durch den trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) begonnen. - Gerlach von Isenburg I (St) und sein Bruder Heinrich von Isenburg (St) sind Gegner des Stauferkönigs Konrad IV. - Burg Fürstenberg, Burg Stahlberg und Burg Stahleck sind pfälzer Lehen. - Der Kanoniker Graf Heinrich von Virneburg I folgt seinem Vater Hermann III von Virneburg (St) noch aggressiver mit einem erfolgreichen Angriff auf das Stift Karden, dem er aber Wiedergutmachung leisten muss. - Schwere Verwüstungen im Rheingau als Vergeltung von Verwüstungen im Wormsgau durch Staufer-König Konrad IV von Staufen (14). - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) belagert das von Philipp von Hohenfels (St) verteidigte Mainz-Kastell, das von wormser Bürgern erfolgreich unterstützt wird. - Beginen in Frankfurt. - Graf Wilhelm von Jülich I nimmt den kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) gefangen und trotz der Gefangenschaft geht dieser aus der Schlacht als Sieger hervor. - Der internierte abgesetzte König Heinrich VII (31) Halbbruder von Staufer-König Konrad IV von Staufen (14) stirbt von Lepra gezeichnet bei einem Selbstmordversuch in Martirano. - Burg Grumbach ist im Besitz von seinem Erbauer Wildgraf Konrad II (St). - Konrad von Solms (St) wird Deutschordenskomtur von Elsass-Lothringen. - Werner von Bolanden (St) erhält Burg Mühlberg als Lehen. - Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) nimmt eine Burg Grumbach als brabanter Lehen. - Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) wagt eine 2. Fehde mit dem mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) und unterliegt. - Die Oppenheimer nehmen den Haupturheber der Zerstörung des kaiserlichen Wiesbadens den mainzer Domherrn, weilburger Propst Burghart von Ziegenhain, der im Auftrag des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) zusammen mit seinem Bruder Graf Berthold von Ziegenhain die kaiserliche Stadt Wiesbaden erobert, gefangen und lehnen seine Freilassung ab. - Philipp von Hohenfels (St) erbittet erfolgreich Hilfe von Graf Friedrich von Leiningen (St) um mit den Reichsstädten gegen den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) vorzugehen, der von Mainz bis Straßburg alle Dörfer, die sich von ihm nicht loskaufen verbrennen will und schon damit begonnen hat. - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) beraubt in und um Mainz und auf dem Rhein wormser Bürger. - Feindseligkeiten gegen trierer Geistliche. - In der Schlacht bei Lechenich im Streit um die Stadtrechte von Jülich wird der kölner Erzbbischof Konrad I von Hochstaden (St) von Graf Wilhelm IV von Jülich gefangen genommen und 9 Monate auf ihrem Hauptsitz Burg Nideggen gefangen gehalten. - Eberhard Reiz von Breuberg verpflichtet sich dem mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) gegen Staufer-König Konrad IV. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (47) verbündet sich mit König Heinrich von England. - Der freie Ritter Ludwig II von Marburg ist Vogt von Frohnausen. - Konzil in Mainz.

1241 Wetter: Sonnenfinsternis, bei der in Nürnberg zur Vesperzeit die Sterne zu sehen sind. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (47) marschiert auf Rom zu. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) verbündet sich ohne ersichtlichen Grund mit dem kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) gegen den staufer Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (47) und leitet den Untergang der Staufer Dynastie ein. Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (47) ersetzt den mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) als Reichsgubernator durch dessen diesem feindlich gesinnten thüringer Landgraf Heinrich Raspe wonach es zu Kriegshandlungen kommt, aus. In der Wetterau greifen sie die Städte Büdingen und Ortenberg an. Burg Büdingen wird zerstört. - Weil die Kardinäle zum ersten Mal in einem Konklave den neuen Papst wählen müssen, stirbt der Nachfolger von Papst Gregor IX, Coelestin IV durch die Hitze des Wahlplatzes und der katastrophalen hygienischen Umstände nach der Papstwahl nach 17 Tagen. Erst nach einer zweijährigen Sedisvakanz, die das Ende der Aussöhnungsbemühungen mit Kaiser Friedrich II von Staufen bedeutet wird 12 43 ein neuer Papst gewählt. - Frankfurter Judenschlachten, nur 24 von ca. 200 Juden überleben. - In Sizilien wird der Apothekerstand gegründet. - Burg Sooneck ist im Besitz der aachener Korneliabteivögte, den Herren von Hohenfels, die ungerechtfertigten Rheinzoll verlangen und als Raubritter gelten. - Der wetzlarer Münzer heißt Arnold. - Der frankfurter Bürger und spätere Patrizier Ulricus Longus kauft zusammen mit dem frankfurter Juwelenhändler und königlichen Diplomaten Johann Goldstein, bei dem der Kaiser Friedrich II von Staufen regelmäßg zu Gast ist, das Dorf Fechenheim von den Herren von Dornberg aus ehemaligem königlichem Besitz. - Graf Friedrich III von Leiningen (St) erhält auf Druck von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (47) das Lehen der Grafschaft Dagsburg. - Der speyerer Bischof Graf Konrad V von Eberstein (St) tritt einen Hof und das Münzrecht in Kreuznach an die Grafen von Sayn ab. Sein Bruder, der Burgherr von Burg Stauf Eberhard von Eberstein II, verheiratet mit Adelheid von Sayn (St) gründet das Zisterzienserinnenkloster Rosenthal. - Der friedberger Burggraf erbittet auf dem Rückweg vom speyerer Königshof seinen Schwager Ritter Kuno von Eschborn (Kronberg) um Geleit um sich vor dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) zu schützen. - Die Stadt Frankfurt steht mit 250 Mark Feinsilber an erster Stelle der Reichssteuerliste, die Stadt Gelnhausen an zweiter Stelle. - Burg Ortenberg wird zerstört. - Phillipp von Schönborn urkundet. - In Pisa stirbt der Mathematiker Fibonacci, nach dem die Fibonaccizahlen benannt werden. Mit Beispielen von Verlustgeschäften erkennt er die Vorteile von negativen Zahlen, die bis dahin für absurd gehalten werden und falsche Zahlen genannt werden. - Ritterturnier bei Neuß. - In Holzheim brennen die limburger Zünfte die Ardenburg nieder.

1240 Die Heilige Klara von Assisi setzt sich mit Gebeten einem Angriff der Sarazenen auf ihr Kloster entgegen. - Erfindung der Räderuhr. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (46) lehnt es zunächst ab, sich gegen seinen exkommunizierten Mentor Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (46) zu stellen, und wird deshalb exkommuniziert, bleibt jedoch weiterhin unbeugsam. Der Mongolensturm verhinderte einen Krieg zwischen den Parteien. - Graf Friedrich III von Leiningen (St) erbaut Burg Neuleiningen. - Burg Rodenstein wird von den Herren von Crumbach und Rodenstein mit voller Unterstützung von Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) als Trutzburg gegen Burg Reichenberg gebaut. - Dürkheim wird leiningisch und erhält die Stadtrechte. - Bruno von Isenburg Braunsberg (St) heiratet eine Gräfin von Wied und bildet die zweite Linie der Grafen von Wied. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (46) beginnt eine zweijährige Fehde mit Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) was zur Verschuldung des reichen sponheimer Klosters Disibodenberg führt. - Die Grafen von Veldenz errichten Burg Montfort und vergeben sie als Lehen an Eberhard von Lautern. - Die Grafen von Virneburg stiften das Franziskanerkloster St. Nikolaus in Andernach. - Graf Simon von Sponheim I (St) heiratet die Nichte Margarethe von Heimbach des kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden I (St) mit den Zeugen Graf Heinrich III von Sayn (St), Graf Johann von Sponheim (St) und seinem Bruder Graf Heinrich von Heinsberg (St). - Die Grafentochter Yolanda von Vianden (St) will nach einem Besuch der Äbtissin, ihrer Tante, im Kloster bleiben. - Der münzenberger Burgherr Ulrich von Münzenberg I (St) wird von seinem Sohn Kuno III von Münzenberg (St) von der Burg Münzenberg vertrieben. - Der frankfurter Salierturm auf dem Römerberg ist mit 21m Durchmesser und 45m Höhe der höchste Turm Deutschlands. - Der satirische Roman Der Pfaffe Amis wird geschrieben. Er dient als Vorlage für Till Eulenspiegel. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (46) und der trierer Dompropst Arnold II von Isenburg (St) bestimmen für den baldigen Tod von Lothar von Wied (St) im Jahr 12 45 eine gemeinschaftlichen Besitz der Grafschaft unter den Schwägern. - Der Westlettner im Mainzer Dom, der den Blick auf den Hauptaltar verhindert, wird erstellt und mit dem Bassenheimer Reiter geschmückt. - In Kloster Arnsburg bricht ein Aufstand wegen schlechter Bekleidung, Ernährung und Behandlung unter den Laienbrüdern, den Konversen aus.

1239 Königstein mit Burg Nürings geht in den Besitz der Hagen-Münzenberger über. - Die ursprüngliche frankfurter Salvatorkirche wird durch einen Umbau zur frankfurter Pfarrkirche St. Bartholomäus. - Kuno III von Münzenberg (St) und Ulrich von Münzenberg I (St) erhalten gemeinsam Burg Königstein. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) verweigert die Weihe der frankfurter städtischen Pfarrkirche St. Bartholomäus, die ab 15 62 Frankfurter Dom ist, weshalb sie Bischof Liudolf von Ratzeburg weiht. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (45) wird von Papst Gregor IX exkommuniziert. - König Konrad IV von Staufen (11) erbietet den Zuzug nach Oppenheim aus den Gebieten von Graf Simon von Sponheim in Kreuznach (St). - Der trierer Erzbischof Theoderich von Wied (St) erbaut die Kyllburg um den Norden des Territoriums zu verteidigen. - Der hagen-münzenberger Besitz wird geteilt. Ulrich II von Münzenberg (St) erhält Burg Hayn und sein Bruder Kuno III von Münzenberg (St) Burg Münzenberg. - Der Bau des romanischen mainzer Dom wird unter dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (45) abgeschlossen. - Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) wagt eine 2. Fehde mit dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (45) und unterliegt. - Mechthild von Büdingen heiratet Eberhard Reiz von Breuberg. - In Oberwesel lebt Ritter Humbert von Schönburg (--), verheiratet mit Benigna (--), bis 12 66 auf Burg Schönburg.

1238 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Muhammad ibn Nasar beginnt in südspanischen Granada eine bis 14 92 dauernde muslimische Herrschaft mit 20 Sultanen, die durch das Fehlen einer Aristokratie viel autoritärer als christliche Herrscher regieren, aber der Region eine Blütezeit verschaffen. - Graf Siegfried von Wittgenstein I (St) begründet eine eigene Linie mit der Burg Wittgenstein als Stammsitz und territotialer Ausdehnung nach Norden. - Bruno II von Isenburg (St) wird Herr der Grafschaft Wied. - Graf Poppo II von Wertheim stribt. Er trägt bis zu seinem Tod den illegitimen Namenszusatz von Gottes Gnaden. - Der friedberger Burggraf Rupert von Karben wird zusätzlich frankfurter Schultheiß. - Graf Hermann III von Virneburg (St) stribt im Kloster Himmerod als Mönch. - Der mit Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (44) blutsverwandte Konrad von Hochstaden (St), seine Mutter ist Mathilde von Vianden (St), wird Erzbischof von Köln. Graf Heinrich von Virneburg I wird einer seiner treuen Weggefährten. Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) übernimmt mit dem Amt enorme Schulden bei venezianischen Bankiers. - Die Grabinschrift des frankfurter Patriziers Heinrich Knoblauchs bezeichnet ihn als Stifter des Barfüßerklosters. - Der würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg kommt Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (44) in der Lombardei zu Hilfe und wird sein Vermittler.

1237 Wallfahrt der Erfurter Kinder. Über hundert Kinder ziehen tanzend und springend 15 km in die schwarzburger Residenzstadt Arnstadt, wo sie erschöpft zu Boden sinken. Wer sie führt bleibt unbekannt. Die Eltern holen sie zurück. (Tanzwut es wird von einer Drogenvergiftung ausgegangen). - Konrad V von Eberstein wird Bischof von Speyer. Sein Bruder ist Graf Eberhard von Eberstein, verheiratet mit Gräfin Adelheid von Sayn (St), Schwester Agnes von Eberstein ist mit Graf Friedrich II von Leiningen (St) und Schwester Hedwig mit Raugraf Ruprecht von Altenbaumburg Simmern (St) verheiratet. - Die Grafschaft Sponheim wird geteilt, Johann von Sponheim I (St) erhält die Hintere Grafschaft Sponheim, Heinrich von Sponheim (St) und Simon von Sponheim I (St) die Vordere Grafschaft Sponheim. Die Stammburg Sponheim wird gemeinschaftlicher Besitz oder Witwensitz und verliert an Bedeutung. - Die Strahlenberger bauen ihre Burg Strahlenberg bei Schriesheim auf dem Grund des Klosters Ellwangen. - Die ehemalige gladenbacher Ritter-Burg Blankenstein ist im Besitz der Herren von Merenberg. - Die Leininger Grafen werden zu Schutzvögten von Kloster Limburg. - Die älteren Grafen von Blieskastel sterben aus und Burg Blieskastel fällt an die Grafen von Salm. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (42) erlaubt Philipp I von Falkenstein (St) auch an seine Töchter zu vererben. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (42) krönt seinen Sohn Konrad IV von Staufen (09) zum König und überträgt dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (42) sowohl die Vormundschaft als auch das Amt des Reichsgubernators. - Graf Friedrich II von Leiningen (St), mit der ererbten Hardenburg, stirbt und der speyerer Bischof Konrad von Eberstein V teilt die Grafschaft Leiningen unter den Söhnen Friedrich III von Leiningen (St) und dem landecker Emich IV von Leiningen (St). Das leininger Siegel mit den drei Adlern erscheint auf der Teilungsurkunde. - Kawerzenhof alias Geldwechsler in Koblenz. - Der Livländische Schwertbrüderorden geht im Deutschen Orden auf. - Der mit Agnes von Sayn (St) verheiratete Graf Heinrich von Blieskastel stirbt. - Graf Simon von Katzenelnbogen (St) tritt auf einem Grafschaftsgerichtstag in Ubstadt auf. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (43) kauft von den Brüdern Graf Konrad von Merenberg und Graf Wittekind von Merenberg die Herrschaft Ruchesloh. - Der würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg verteilt die ererbten Güter Guntersblum unter den Brüdern Friedrich III von Leiningen (St) und Emich IV von Leiningen (St), der auch den kurkölnischen Lehnshof erhält. - In Braubach baut Gerhard II von Eppstein (St) alias Gerhard von Braubach den dreistöckigen freistehenden Wohnturm im staufischen Stil auf der Marksburg. - Ein angeblich jüdischer Ritualmord in Fulda führt zu einem Aufstand. - In Limburg besteht die Stiftsmühle alias Obermühle, bei der die limburger Bevölkerung verpflichet ist ihr Getreide mahlen zu lassen.

1236 Unter Berufung auf die Konstantinischen Schenkung beansprucht Papst Gregor IX die Weltherrschaft. - Nach einem Massaker an 33 jüdischen Kindern in Fulda, aus Angst vor jüdischen Ritualmorden an christlichen Kindern, verbietet Heinrich II diese Beschuldigungen. - Ferdinand III von Kastilien erobert im Rahmen der Reconquista Cordoba und belehnt den muslemischen Herrscher Muhammad I zur Machtsicherung damit. Dieses Lehnsverhältnis besteht bis 14 92. - Die Wildgrafen beginnen mit der Unterrstützung von Rheingraf Embricho (St) eine langjährige Fehde mit dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (42) . - In der Schlacht von Schaulen, der Sonnenschlacht, unterliegt ein Livländisches Schwertbrüderordensheer den heidnischen Schemaiten. Der Schwertbürderorden wird Teil des Deutschen Ordens. - Gottfried Puller von Fleckenstein dient Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (42) in Italien. - Die frankfurter Fischer schwören der Stadt Frankfurt ihre Treue und ihre Hilfe bei Hochwasser und Eisgang. - Die Bürger von Oppenheim erhalten eine 14-tägige jährliche Messe für ihre Neuansiedelung von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (42) in Anwesenheit von Graf Gerhard von Diez (St), Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St), Philipp von Hohenfels (St) und Philipp von Falkenstein (St).

1235 König Heinrich VII (24) trifft seinen Vater Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (41) in Wimpfen. - Der Aufstand von König Heinrich VII von Staufen (St) (24) wird von seinen Vater Kaiser Friedrich II von Staufen bei seiner Rückkehr aus Italien niedergeschlagen. Heinrich wird entthront und in apulischen Gefängnissen bis zu seinem Tod 12 42 eingekerkert. Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (41) ruft den auch in mittelhochdeutsch verfassten Mainzer Landfrieden aus und hält mit dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (41) einen prunkvollen Reichstag in Mainz ab, auf dem der Versuch seinen Sohn Konrad IV von Staufen (07) zum König wählen zu lassen scheitert. - Auf dem Platz der alten Stiftkirche in Limburg an der Lahn wird der Dom vom trierer Erzbischof Dietrich von Wied (St) eingeweiht. - Der Bau der städtischen Kirche St. Bartholomäus (ab 12 56 Frankfurter Dom) wird begonnen. - Papst Gregor IX setzt offiziell die Inquisition (gegen Abweichler und Heiden) ein. - Der französche Rosenroman, ein Minnegesang, der von der Liebe zu einer Frau handelt, wird begonnen. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (41) erwirbt die Starkenburg am Rhein. - Ein Mord wird erstmals durch die Analyse von Fliegenlarven auf dem Leichnam gelöst. - Die Edelfreien Peter von Dehrn und Kuno von Reifenberg sowie deren Frauen gründen ihr Kloster Gnadenthal um die Versorgung ihrer Töchter zu sichern. - Die isenburger Pfarrkirche wird direkt vor dem Eingang zur Burg Isenburg erbaut. - In der Königshundert im Königssondergau findet der letzte Reichstag auf dem Königsstuhl bei Erbenheim statt, dessen Steine zur Erbauung des Wartturms in Mainz-Kastel verwendet werden. - Die Stadt Köln begrüßt Prinzessin und Kaisergattin Isabella von England am Severinstor. - Auf dem Reichstag in Mainz wird durch englische Vermittlung der welfisch-staufische Streit beigelegt. Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (41) gibt Otto von Braunschweig I seine Besitzungen um Braunschweig und Lüneburg als neues erbliches Herzogtum. - König Heinrich VII (24) schenkt der Stadt Frankfurt Geld und Holz aus dem Reichswald zur Renovierung und Instandsetzung der alten Brücke. - Der trierer Erzbischof Theoderich von Wied (St) gewinnt 27 Ritter als Burgmannen in Montabaur. - Der Graf von Ziegenhain belehnt Ritter Hermann von Treffurt mit Schloss Spangenberg, der sich daraufhin von Spangenberg nennt. - Burg Bickenbach wird erbaut. - In Mainz wird Muntmannschaft verboten. Neubürger werden zu Muntmannen, wenn sie Land pachten und zum Waffendienst für ihren Pachtherrn genötigt werden. - Reckenroth ist die Rodung des Recco.

1234 Der Inquisitor Konrad von Marburg klagt Graf Heinrich III von Sayn (St) und Graf Heinrich von Solms (St) als Ketzerfreunde an, deren Fall der Inquisitionsgerichtsbarkeit entzogen und einem Reichsgericht in Mainz unter der Teilnahme des deutschen König Heinrich VII von Staufen (St) (23) und 8 Bischöfen und 12 Zisterzienseräbten (grauen Äbten) als Eideshelfer überstellt und die frei gesprochen werden. Auf seinem Rückweg nach Marburg wird Konrad von Marburg von 6 Berittenen der ansässigen Ritterfamilie von Dernbach vermutlich auf Befehl von König Heinrich VII von Staufen (St) (23) ermordet. Von dem abgebrannten Dorf Dalen ziehen die Bewohner in das nahegelegene Pfarramt Sponheim und gründen eine Dorfgemeinschaft. - Das Reichsgut um Usingen fällt unter Verwaltung der Grafen von Diez. - Konrad von Hochstaden (St) versucht dem kölner Dompropst Konrad von Bueren die Dompropstei mit Gewalt streitig zu machen. - König Heinrich VII von Staufen lehnt sich gegen seinen Vater Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (40) auf und sucht vergeblich die Unterstützung des mainzer Erzbischofs Siegfried III von Eppstein (St) auf Kosten der Reichsfürsten seine Macht zu erweitern. - Die Tochter des letzten Grafen von Blieskastel, Elisabeth, stiftete Kloster Gräfinthal in Gräfinthal. - Mit dem Burgstall der alten Burg Trimberg, den die Witwe Heinrichs von Trimberg, Mechthildis von Henneberg, an das Hochstift Würzburg verkauft ist die gesamt Burg Trimberg in dessen Besitz. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (40) beschwert sich bei Papst Gregor IX über den Eifer seines Inquisitors Konrad von Marburg mit dem Fall Alaidis von Klavelt, die deshalb nach Bingen kommt um sich als Hexe verbrennen zu lassen. Sie denunziert dabei ebenfalls ihre ganze Verwandtschaft um sie auf den Scheiterhaufen zu bringen. - Papst Gregor IX verschickt eine Sammlung von kirchlichen Verordnungen und Gesetzen an alle Klöster. - Auf dem Reichstag in Boppard sucht König Heinrich VII (23) vergeblich Unterstützung für seine Rebellion gegen seinen Vater Friedrich II von Staufen (St) (40). - König Heinrich VII von Staufen (St) (23) verleiht für die Unterstützung gegen seinen Vater Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (40) der Reichsstadt Oppenheim frankfurter Steuerrecht. - Der Vater von Reinhard von Hanau I (St) Reinhard von Dorfelden und Heinrich von Dorfelden teilen sich ihren Besitz. Reinhard von Dorfelden übernimmt Hanau um die von Heinrich von Dorfelden gewünschte Umwandlung in ein Zisterzienserkloster zu vermeiden. - Graf Lothar von Wied (St) trifft König König Heinrich VII (St) (23) am Königshof in Kaiserslautern. - Kloster Prüm will vergeblich ein eigenständiges Bistum werden. Papst Gregor IX lehnt ab.

1233 Der Inquisitor Konrad von Marburg denunziert Beginen auf dem Konzil von Mainz. - Der Inquisitor Konrad von Marburg lässt die Burg Wilnsdorf wegen Inquisitionsvergehen zerstören. - Der Franziskanermönch Roger Bacon studiert an der Universität von Paris als einer der ersten Verfechter empirischer Methoden. - 1. Würzburger Fehde. - Philipp von Bolanden I und Hohenfels und Herr von Falkenstein (St), ist Reichskämmerer und Burgvogt auf Burg Trifels. - Die Burg Staufenberg.ist Nebensitz der fuldaer Vögte von Ziegenhain. - Die Dernbacher verlassen die herborner Mark. - Burg Staufenberg ist im Besitz der Grafen von Ziegenhain. - Die Dominikaner lassen sich in Frankfurt an der östlichen Stadtmauer, der heutigen Battonstrasse nieder, predigen gegen die sittliche Verderbtheit und finanzieren ihr Leben durch Ablaßhandel für Sünden. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) zwangsreformiert das mainzer Kloster Altenmünster. Die adeligen Damen wenden sich vergeblich an den Papst. Die Rheingrafen sind Klostervögte von Altenmünster.

1232 Wetter: Schon zu Ostern ist es so warm, dass man im Freien baden kann. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (38) überträgt die Reichsabtei Lorsch an den mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (38). Beträchtliche lorscher Gebiete im Odenwald sind Lehen an Pfalzgraf Ludwig den Kelheimer (St). Die Mark Heppenheim wird in einen mainzer und einen pfälzer Teil getrennt. Das mainzer Bensheim unterhalb der katzenelnbogener Burg Auerbach ist feindliches Ausland. - Graf Heinrich II von Nassau (St), der Reiche, verheiratet seine Tochter Elisabeth von Nassau mit Gerhard III von Eppstein (St) um einen Frieden zwischen Nassau und Eppstein zu erreichen. Graf Heinrich von Nassau II (St), der Reiche, befürchtet einen Verlust seiner Rechte an Wiesbaden, da König Heinrich VII von Staufen (St) (21) Wiesbaden vermutlich zur Reichsstadt erhebt. - Landgraf Konrad von Thüringen-Hessen erobert und zerstört Fritzlar, wobei die Stadtmauer zerstört wird, muss sich aber am Wiederaufbau beteiligen um der Acht durch Papst Gregor IX zu entgehen. - Die Inquisition wird vom Papst den Dominikanern übergeben. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (38) erlässt das erste Reichsgesetz, ein Landfriedensgesetz in deutscher Sprache. - Der Sachsenspiegel, ein Lehn- und Landrechtsbuch wird erlassen. - Der grausame Inquisitor Konrad von Marburg lässt in Erfurt vier Adelige wegen Ketzerei verbrennen. Er ist besessen von der Existenz von Teufelsanbetern, den Luziferianern. - Johann von Heusenstamm verpfändet seinen Teil an der Burg Hayn an Ulrich von Münzenberg (St). - Gerlach von Isenburg - Limburg (St) baut auf einem Felsplateau am Rhein eine erste Wehranlage der Burg Arenfels. - Eberhard von Isenburg (St) ist Propst in Limburg an der Lahn. - Dietrich von Isenburg (St) steht unter Vormundschaft seines Onkels Rosemann von Isenburg (St). - König Heinrich VII von Staufen (St) (21) verzichtet den Bürgern von Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar gegenüber auf die Zwangsehe mit seinen Höflingen. Der frankfurter Bürger Johann Goldstein muß seine Tochter nicht mit einem königlichen Knecht verheiraten. - Gerlach von Isenburg I-Limburg (St) holt die Franziskaner nach Limburg an der Lahn. - Hugo von der Leyen ist Domherr in Trier. - Der mit Agnes von Staufen verheiratete Graf Rudolf von Habsburg (St) stirbt. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (38) stellt die Reichsunmittelbarkeit von Graf Heinrich III von Sayn (St) wieder her. - Graf Heinrich III von Sayn (St) kauft ein Haus in der Trankgasse in Köln für Aufenthalte mit seiner Frau Mechthild von Wied -Neuerburg. - Graf Ludwig II von Rieneck und seine Frau Adelheid von Henneberg gründen ihr Kloster Himmelthal bei Aschaffenburg.

1231 Wetter: Nach einem außergewöhnlich mildem Winter folgt ein heißer Sommer. - Augustalis, die erste in Massenauflage geprägte Goldmünze wird von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (37) in Süditalien ausgegeben. - Zweites großes Reichsgesetz zugunsten der Fürsten. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (37) verbindet die Wässerung von Flachs und Hanf im Umkreis von 7,5 km um Siedlungen um die damit verbundene Geruchsbelästigung zu vermeiden. - Der Inquisitor Konrad von Marburg ist Seelsorger der heiligen Elisabeth von Thüringen (24), der er ihre Kinder wie ihre Freundinnen nimmt, sie zu ihrem Seelenheil häufig auspeitschen und bespitzeln lässt bis sie stirbt. Ihr Enkel wird erster Landgraf von Hessen (St). - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (37) muss allen deutschen Fürsten wichtige Hoheitsrechte überlassen. z.B. geht das königliche Geleitsrecht auf die Landesfürsten über, die es durch Urkunden oder Bewaffnete durchsetzen aber auch dafür haften. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (37) begründet die Medizinalgesetzgebung im Edikt von Salerno, in der er auch den Apothekerstand vom Ärztestand trennt um Preistreiberei zu vermeiden. - König Heinrich VII von Staufen (St) (20) sammelt die Machträger des nichtfürstlichen Standes um Rückendeckung gegen seinen Vater Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (37) zu gewinnen. - Papst Gregor IX führt in Rom persönlich eine Inquisition durch, die mit vielen Kerkerstrafen und Todesstrafen auf dem Scheiterhaufen endet. - Nikolaus von der Leyen ist Burgmann auf der trierer Saarburg. - Die mainzer Stadt Landsberg und die mainzer Burg Rodersen werden von Landgraf Konrad von Thüringen in der Fehde mit dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (38) zerstört. - Graf Ruprecht V von Nassau (St) tritt in einen Orden ein und gibt seine Herrschaft an seinen Bruder Graf Heinrich II von Nassau der Reiche (St) ab, der damit alleiniger Regent der Herrschaft Nassau ist. - Rheingraf Embricho (St) streitet sich vor König Heinrich VII von Staufen (St) (20) mit Graf Heinrich von Nassau II (St) um Wälder bei Bleidenstadt und erhält sie als Eigentum, wogegen Graf Heinrich II von Sayn (St) nur die Nutzung der Hälfte des Holzes erhält. Das Urteil bezeugen Wildgraf Konrad (St), Graf Heinrich von Diez (St) und Werner von Bolanden (St) .

1230 In Limburg an der Lahn wird die Stadtmauer vollendet. - Burgholzhausen wird bis 12 43 vom mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein belagert. - In der Schrift des Benediktinerordengründers, des Heiligen Benedikt aus Nursia werden Mönche verpflichtet sowohl Bücher zu lesen als auch physische Arbeit zu erledigen. Dieser Grundsatz dient vielen weiteren Orden als Vorbild. - Die dreischiffige Basilika des Prämonstratenserinnenklosters Beselich ist fertiggestelllt. - Graf Heinrich von Nassau (St), der Reiche, betreibt die Dernbacher Fehde, aus der Teilung thüringen Hessen um in seinem hessichen Lehensgebiet Herborner Mark dem Landadel seine angestammten Rechte zu verweigern. - Schenk Walter I von Limpurg erbaut Burg Limpurg über Schwäbisch Hall. - Siegfried III von Eppstein (St) (36) folgt seinem Onkel Siegfried II von Eppstein (St). Er ist ebenfalls Neffe des trierer Erzbischof Dietrich von Wied. - Die Grafen von Rieneck versuchen bis 12 50 im Kinzigtal Besitz zu erobern. - Aufstand der Bürger von Bingen gegen den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St). - Die Stadt Grünberg ist Münzstätte. - Graf Heinrich II von Nassau (St) herrscht alleine über 9 nassauer Burgen. - Burg Fürstenberg kommt als Pfandobjekt an Pfalzgraf Ludwig den Kelheimer (St). - Kloster Haina verkauft den frankfurter Riedhof (Niederrad) an das Kloster Arnsburg. - Papst Gregor IX läßt ein neues einheitliches Kirchenrechtsbuch anfertigen, das auch die Vorgehensweise gegen Ketzer verschärft. - Hohenlohe wird mit einem Familienvertrag geteilt. Konrad von Hohenlohe - Brauneck und Gottfried von Hohenlohe -Hohlach führen den Titel Graf von Romagna. - Der österreichische Herzog Friedrich von Babenberg ist Mäzen des Minnesängers Neidhard. - In Trier wird das Dreikönigenhaus oder Haus Zum Säulchen, der Wohnsitz einer trierer Schöffenfamilie, mit Zugtreppe im 1. Obergeschloß, erbaut. - Graf Heinrich II von Nassau (St) schenkt dem Deutschen Orden das Dorf Finsternthal. - Ritter Peter von Eschborn I nennt sich nach seiner fertig erbauten Burg Kronberg Ritter Peter von Kronberg. - Die Bürger von Bingen organisieren einen Aufruhr gegen ihren Herrn, den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St). - Die erotische Rittergeschichte ein Versroman Moritz von Craun von einem nördlichen rheinfränkischen Dichter, eventuell Bligger von Steinach ist am Hof von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (36) aktuell.

1229 Nach der Eroberung krönt sich Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (35) selbst zum König von Jerusalem. - Okzitanien (Südfrankreich) wird dem französischen Königreich eingegliedert. - Vorfahren des Erzbischofs Raban von Helmstatt werden erstmals urkundlich im Kraichgau erwähnt. - Die Grafen von Virneburg erbauen ihre Zweitresidenz Burg Monreal, die nach einer Grernzfeste im Süden des Toten Meeres benannt wird. - Die Tochter der Heiligen Elisabeth von Thüringen (22) Gertrud (2) kommt ins Prämonstratenserinnenkloster Altenberg. - In Meaux bei Paris werden 83 Katharer verbrannt. - Die Schlüsselsoldaten, Truppen von Papst Gregor IX greifent die siziilianischen Besitzungen des gebannten Kaiser Friedrich II von Staufen (35) während dessen Kreuzzuges an, weil Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (35) Jerusalem nicht erobert sondern kampflos in Verhandlungen einnimmt hat und damit die Ungläuben als Verhandlungspartner akzeptiert. - Beim Tod von Markgraf Heinrich von Namur bemächtigt sich Graf Heinrich von Vianden (St) durch seine Frau Margarete von Courtenay der Grafschaft Namur während der rechtmäßige Erbe sein Schwager Balduin lateinischer Kaiser (bis (1261) ist. - Der deutsche Mitkönig Heinrich VII von Staufen (St) (18) unterwirft Pfalzgraf Ludwig den Kelheimer (St). - Pfalzgraf Ludwig den Kelheimer (St) verpfändet seinen strategischen Brückenkopf am Main, die Stadt Wallhausen bei Miltenberg an den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) was Markgraf Hermann V von Baden (St), Graf Heinrich II von Nassau (St), der Wildgraf, Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St), Raugraf Ruprecht (St) und Raugraf Gerhard (St) bezeugen. Diese Verpfändung führt zum Wallhausen-Miltenberg-Konflikt bis 12 64. - Graf Konrad von Hohenlohe erhält die mittelitalienische Grafschaft Molise bis 12 30. - Der Graf von Ziegenhain Friedrich von Thüringen erbt das Amt des Domvogtes von Fulda von den Reichenbachern. - 1. Urkunde in niederländischer Sprache.

1228 Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St), Graf von Lichtenberg ist am Landgericht bei Heppenheim tätig.

Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) betrachtet sich als zweiten Mann hinter dem Papst. - Frankfurter Bürger und der Priester Rudolf von Worms stiften wegen des Elends ehemaliger Prostituierter und ihrer unverheirateten Töchter das Weißfrauenkloster. - Elisabeth von Thüringen (St) wird von ihren Schwager Konrad von Thüringen gezwungen begleitet vom Inquisitor Konrad von Marburg, ihrem Beichtvater, von der Wartburg zu ihrem Witwensitz Marburg zu ziehen und baut dort ein Hospital. - Landgraf und sächsischer Pfalzgraf Hermann II von Thüringen schließ mit Graf Wittekind von Battenberg und Graf Hermann von Battenberg ein Schutz- und Trutzbündnis. - Die klosterarnsburger Bernhardinermönche besitzen ein Haus in Wetzlar.

1227 Rheingraf Wolfram I (St) wird vom mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) mit der Hälfte der Burg Rheinberg belehnt und Kuno von Katzenelnbogen wird Burggraf auf Burg Rheinberg. Die Herren von Heppenheft werden mit der anderen Hälfte belehnt.

Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Dschingis Khan stirbt nach einem Jagdunfall. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) wird von Papst Gregor IX gebannt, weil er einen Kreuzzug wegen des Ausbruchs einer Seuche verweigert. - Die Herren von Rüdesheim werden beim Versuch ihr Erbe zu veräußern vom mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) gedemütigt, indem er die anderen Erben der Oberburg in Rüdesheim befiehlt für den Verkäufer zu sammeln und ihm mit Hundekot versetztes Geld anzubieten. - Der Sohn von Rheingraf Wolfram (St) Rheingraf Siegfried wird Bischof von Regensburg. - Elisabeth von Thüringen (St) verabschiedet hrem Gatten Landgraf Ludwig IV von Thüringen der sich auf den Kreuzzug von Friedrich II von Staufen (St) (33) begibt in Schmalkalden. Landgraf Ludwig IV von Thüringen stirbt in Italien an Malaria. - Der sponheimer Abt Marquard von Sponheim (St) stirbt. - Würzburger Allerheiligenmesse. - Der friedberger Burggraf Eberwin von Kransberg wird frankfurter Schultheiß. - Rheingraf Embrich (St) ist Vitztum im Rheingau. - Nach dem Tod von Rheingraf Wolram (+12 27) auf Burg Weithersheim später Burg Gutenberg heiratet seine namentlich unbekannte Tochter den Herrn Peter von Eltz. - Wolfram vom Stein der Ältere (St) entschließt sich mit Kaiser Friedrich II von Staufen (St) auf den Kreuzzug zu gehen.

1226 Wetter: Bereits im Dezember beginnen Bäume und Blumen in Thüringen zu blühen. - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) erbaut die Burg Lahneck. - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) befürchtet den Verlust seiner Städte Mainz und Bingen und verfügt auf dem Reichstag in Würzburg die Auflösung der Städteeinigung. - Die Grafenbrüder Heinrich von Solms I (St) und Marquard II von Solms (St) werden genannt. - Die abtrünnigen Leute des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) flüchten in die neue Reichsstadt Oppenheim. und werden dort auf Geheiß von König Heinrich VII von Staufen (15) vertrieben. - Der Mörder des kölner Erzbischofs Engelbert von Berg Graf Friedrich von Isenberg wird in Köln vor dem Severinstor gerädert, die väterliche Stammburg Isenburg geschleift und sein Besitz vom kölner Erzbischof Heinrich von Müllenark und seinen eng verwandten Grafen von der Mark eingezogen. - Auf Burg Vetzberg gründet Konrad von Dernbach eine Ganerbengemeinschaft. - Der Truchsess von Rheinberg (Wisper) ist im Besitz der mainzer Burg Rheinberg (Wisper). - Pfalzgraf bei Rhein Otto II von Wittelsbach (St) macht die Ministerialen von Erbach, Vögte des Kloster Lorsch, zu seinen Erbschenken. - Der würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg begleitet König Heinrich VII von Staufen (15) nach Italien. - Graf Ulrich von Württemberg (St) kommt per Kaiserschnitt zur Welt. Seine Mutter stirbt. - Siegwin von Ziegenhain-Reichenbach ist Deutschordensritter. - Das Oswaldshaus befindet sich in Mainz an der Straße Auf dem Graben. - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) schlichtet einen Streit um die Aufnahme von Aussätzigen zwischen den Templern und dem rheingauer Kloster St Johannisberg.

1225 Wetter: In Mitteleuropa herrscht die Pest mit Hungersnot und Viehseuchen. - Oliver von Köln wird Kardinalbischof von Siena. - Heilbronn wird Lehen von Heinrich VII von Württemberg. - Die kölner Stadtmauer mit 12 Toren und 52 Mauertürmen in der Ringmauer und mehr als 16 Toren und Pforten in der Rheinmauer ist fertiggestellt. - Graf Friedrich von Isenberg versucht den kölner Erzbischof Engelbert von Berg gefangenzunehmen und erschlägt ihn dabei. - Die Herren von Trimberg treten ? dem Rheinischen Städtebund bei. - Unter dem baseler Fürstbischof Heinrich von Thun wird eine teils hölzerne und teils steinerne Brücke über den Rhein in Basel erbaut. - Beim Tod des kölner Erzbischof Engelbert I von Berg fällt die Burg Thurant wieder an den pfalzgräflichen Besitzer zurück. - Oppenheim wird Reichsstadt. - Der wormser Bischof Heinrich II von Saarbrücken verpfändet Weilburg an Graf Heinrich II von Sayn (St). - Die Schwägerin von Agnes von Thüringen, alias Agnes von Babenberg, Margarethe von Babenberg (21) König Heinrich VII von Staufen (15) bei einer Doppelhochzeit. Auf der Hochzeit bricht eine Treppe zusammen und mehrere Adelige sterben. Der Mord an Graf Engelbert von Berg verursacht gewalttätige Streitereien während der Hochzeit. - Albert von Königstein ist Burggraf auf Burg Königstein.

1224 Bei Franz von Assisi treten die Wundmale Jesu Christi auf. - Die nassauer Bergbau-Stadt Siegen wird vom kölner Erzbischof Engelbert von Berg mitverwaltet. - Der Orden der Weißfrauen oder Magdalenerinnen oder Reuerinnen wird in Worms gestiftet mit der Aufgabe Straßendirnen oder unverheirateten Angehörigen bürgerlicher Familien, die weiße, einfache Kleider tragen und arbeiten müssen, eine Alternative zu bieten. - Der trierer Erzbischof Dietrich von Wied erbaut auf dem zerstörten Castellum Humbacense die Trutzburg Montabaur eine Trutzburg gegen Graf Heinrich II von Sayn (St). - Graf Heinrich II von Sayn (St) tritt die Hälfte der von Heinrich den Reichen von Nassau (St) gegründeten Bergbau-Stadt Siegen auf dem Siegberg wegen misachteten Burgbaurechten an seinen militärisch übermächtigen Bundesgenossen den kölner Erzbischof Engelbert I von Berg ab und erbaut die Burg Ginsburg zur Landessicherung. - Die Anzahl der Mönche von Kloster Himmerod wird auf 60 und die der Laienbrüder auf 200 beschränkt. - Die Frauenklause des Kloster Sponheim wird wegen der Nähe des Männerklosters aufgelöst, die restlichen 4 Nonnen ziehen nach Kloster Rupertsberg um. Die Frauenklause des Kloster Sponheim verfällt zur Ruine. Die Mönche unterhalten Verhältnisse mit den Nonnen von Kloster Disibodenberg. Der mainzer Erzbischof Siegfried erlaubt dem sponheimer Abt Juan die Aufsicht über Kloster Disibodenberg zu übernehmen. In beiden Klöstern leben Nonnen und Mönche völlig ungezwungen und bilden Lebensgemeinschaften. - Philipp von Schöneck beherrscht die von Konrad von Boppard erbaute Reichsburg Schöneck. - Das Spindelspinnrad wird in Venedig verboten um Dumpingpreise und schlechtere Garnqualität zu verhindern. - Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) bezeugt vor König Heinrich VII (St) (13) in Frankfurt zusammen mit Graf Gerhard von Diez (St), Graf Ruprecht von Nassau (St), Heinrich von Nassau, der Reiche (St), der mit Mechthild von Wied-Neuerburg verheiratete Heinrich von Sayn, der Kreuzfahrer (St) und Gerlach von Büdingen den geldener Zoll von Lobith. u.a. - Graf Gerhard von Diez (St), Graf Poppo von Henneberg, Rheingraf Wolfram vom Stein (St) und Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St), sind bei einer Schenkung von König Heinrich VII (St) (13) in Worms anwesend. - König Heinrich VII (St) (13) entscheidet in Frankfurt, dass wer in Worms Gold verkaufen will, es nur in der Münze verkauft werden darf. Wer versucht es auf Messen zu verkaufen oder zu schmuggeln wird mit der Konfiszierung bestraft. Eine Ausnahme: Wenn man auf Reisen geht.

1223 Oliver von Köln wird Bischof von Paderborn. - Franko von Erbach ist Subdiakon in Kloster Schönau bei Heidelberg. - Schenk Gerhard von Erbach befehdet Reichsverweser Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) und wird besiegt. Der junge König Heinrich VII (St) (12) ermächtigt in Abwesenheit seines Vaters seinen Vormund Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) den königlichen Reichsschenken am Rhein und Reichsministerial Schenk Gerhard von Erbach zu zwingen für dessen Lehnen als auch für dessen Reichslehen als Lehnsherr Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) anzunehmen. Man zwingt ihn das Reichsschenkenamt aufzugeben und das Schenkenamt des Pfalzgrafen anzunehmen. Sohn und Tochter des Schenken von Erbach werden unter Anwesenheit von u.a. Gerhard von Eppstein (St) seinem Bruder Gottfried, und Gottfried von Bickenbach, Burggraf von Friedberg, zur Sühne als Geiseln an Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) überstellt .. - Die Mongolen fallen im östlichen Großreich kiewer Rus ein. - Die Edlen von Solms erhalten den Grafentitel. - Die Ministerialen und Halbbrüder Wilhelm und Ludwig von Helfenstein teilen ihr väterliches Erbe mit Hilfe von Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St). - Gottfried von Eppstein (St) ist im Besitz der ersten großen Erbschaft, der Hälfte von Wied mit dem Stammhaus Burg Wied für die Familie Eppstein. - Caesarius von Heisterbach erzählt von einer Heiligenerscheinung und Bekehrung des verschwenderischen dorlarer Pfarrers Hartrad von Merenberg und einer zweiten früheren. - Franziskaner in Limburg an der Lahn. - Der paderborner Vogt Graf Hermann von Schwalenberg und Waldeck stirbt völlig verarmt. - Rheingraf Embricho (St) wird alleiniger Besitzer der Rheingrafschaft und wehrt sich bis 12 41 vergeblich gegen die Ansprüche des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St).

1222 Wetter: In Frankfurt zerstört ein Hochwasser Teile der hölzernen Alten Brücke über den Main. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Graf Gerhard von Diez (St), der Schwager von Graf Berthold von Katzenelnbogen I (St) gehört zu den Erziehern des jungen Heinrich VII von Staufen (St) (11). - Der spätere frankfurter Patrizier Ulricus Longus ist Metzger und Scharfrichter, damals noch ein angesehener Berufsstand. - Abtei Prüm unter Peter von der Leyen wird von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) zum Fürstentum erhoben. Der prümer Exabt Caesarius von Milendonk dokumentiert die prümer Besitzungen vom Rhein bis in die Bretagne im Prümer Urbar. - Die klostereberbacher Mönche erschlagen einen Grumbacher. - Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) entscheidet als Schiedsmann, dass Abt Erkenbert von Kloster Eberbach 16 Pfund Entschädigung an die krumbacher Ritter und 10 Pfund Schmerzensgeld an die Hinterbliebenen bezahlen muss. - Graf Heinrich III von Sayn (St) gründet das Kloster Marienstatt. - In Venedig wird ein deutsches Wohn-, Lager- und Kaufhaus Fondaco dei Tedeschi direkt an der alten hölzernen Rialto-Brücke eröffnet. - Im Kloster Himmerod stirbt der Heilige Christian von Himmerod, der als Knappe des Grafen von Looz Mönch wird. - Bei einem königlichen Hofgericht in Mainz wird Graf Gerhard von Diez (St) zum Vogt des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) bestellt, der die Witwe des rheingauer Vitztum Philipp III von Bolanden (St) Beatrix von Bolanden (St) wegen gewaltsamer Vorenthaltung ihres Witwensitz Burg Ehrenfels verklagt. Beatrix von Bolanden (St) wird durch ihren neuen Ehemann Dietrich von Heinsberg als Procurator vertreten und verliert ihren Witwensitz unter Anwesenheit von Gerhard von Eppstein (St) und Siegfried von Runkel (St). - In Miehlen gründet Graf Ruprecht V von Nassau (St) (--) das Zisterzienserinnenkloster Affolderbach, das Apfelbaumbach heißt, für die adeligen nassauer und politisch angebundenen Jungfrauen, die dortbis zu ihrer eventuellen aber nicht zwangsläufigen Verheiratung religiös unterrichtet, behütet, bespaßt und aufbewahrt werden, dem er in Miehlen mehrere hundert Morgen Äcker, Wiesen, Weiden und Wald schenkt. - St Goarshausen, das zu Isenburg gehört, wird als bona villa bezeichnet. - In Kloster Affolderbach bei Nastätten ist die Grafentochter Beatrix von Nassau (St) Nonne. Ihre Brüder sind Graf Heinrich II von Nassau der Reiche (St) und Graf Ruprecht VI von Nassau (St).

1221 Die Feldherren von Dschingis Khan Dschebe und Sübütai dringen in Russland und Polen ein und besiegen das deutsch-polnische Heer des Herzogs Heinrich II von Schlesien. - Der trierer Erzbischof Dietrich von Wied (St) kehrt vom Kreuzzug zurück, baut seine von den Grafen von Nassau zerstörte Burg wieder auf und nennt sie nach einem Berg in Israel Mons Tabor, das zu Montabaur wird. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) überträgt den Besitz von Graf Ulrich II von Münzenberg (St) in Frankfurt-Sachsenhausen, ein Haus ein Hospital und eine Kirche, dem Deutschen Orden. Graf Ulrich II von Münzenberg (St) behält aber den Wasserturm und den Wald Hainbach und er bleibt Vogt der dazugehörigen Vogtei. Graf Gerhard von Diez (St) bezeugt die Schenkung. - Hermann III von Virneburg beginnt mit dem Bau der Burg Monreal ohne Genehmigungen und ohne Rechte auf Grund und Boden der Grundherrschaft Mertloch des trierer Erzbischofs Dietrich von Wied (St), und dessen Verwalter Hermanns Bruder Philipp von Virneburg. - Burg Hirschhorn auf einem Lehen des Klosters Lorsch ist in Bau. - Die nassauer Grafenbrüder Graf Ruprecht IV von Nassau (St) und Graf Heinrich II von Nassau (St), der Reiche, und Graf Ruprecht V von Nassau (St) feiern das mainzer Castrum Sunneberc, (Burg Sonnenberg) in unrechtmäßiger und gewaltsamer Weise an sich gebracht zu haben. Burg Sonnenberg wird nach einem Vergleich an Nassau verkauft. Mainz bleibt noch Lehnsherr. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) vertraut Kanzler Konrad von Scharfenberg dem würzburger Bischof Otto von Lobdeburg und Graf Gerhard II von Diez (St) seinen heimlichen Leuten die Erziehung seines Sohnes Konrad IV an. - Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (58) und Markgraf Hermann V von Baden (St), nehmen am Fünften Kreuzzug von Damiette in Ägypten teil, kommen in Gefangenschaft und für ein Lösegeld wieder frei. - In Kloster Dierstein wird auf dem Fundamenten einer kleinen romanischen Kirche mit Tonfliesen als Bodenbelag die Klosterkirche, die heute der Mittelteil von Schloss Oranienstein ist, eingeweiht. - Die Grafen von Rieneck verlieren das Amt des mainzer Burggrarfen und des mainzer Hochvogtes.

1220 Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) verläßt nach einem Zerwürfnis mit dem päpstlichen Legaten Pelagius, der jeglichen Waffenstillstand mit den Ketzern ablehnt, das Kreuzfahrerheer in Damiette in Ägypten und kehrt unter abenteuerlichen Umständen heim.

Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Der deutsche König Friedrich II von Staufen verzichtet in Frankfurt für die Wahl seines Sohnes Heinrich VII von Staufen (St) (09) nach seinem möglichen Tod während des Kreuzzuges auf die Ausübung königlicher Rechte in der confoederatio cum principibus ecclesiasticis wie Zoll- und Münzstättenerrichtung, Märkte und Reichsburgen sowie Geleits- und Befestigungsrechte zugunsten der geistlichen Fürsten, die damit Landesherren und ihre Territorien Riesenimmunitäten werden. Dies leitet den Niedergang der Städteentwicklung ein. König Friedrich II von Staufen wird in Rom zum Kaiser gekrönt. - Kaiser Friedrich II von Staufen verbietet den Neubau von Burgen auf Kirchengrund. - Nur noch Adelige dürfen Abt in Fulda werden. Die fuldaer Äbte werden zu Fürstäbten und Territorialherren mit uneingeschränkter Macht. Die fuldaer Vögte und Untervögte wollen die gleichen Rechte und rebellieren bis 12 31. - Das Geschlecht der von Bolanden teilt sich in Bolanden, Falkenstein (Pfalz) und Hohenfels. - Die Nassauer errichten auf eppsteiner Gebiet Burg Sonnenberg mit einem befestigten Bergfried und verursachen dadurch Gebietstreitigkeiten mit dem mainzer Domkapitel. Sonnenberg ist ein Teil der kurmainzer Gemarkung Bierstadt und der Grenzverlauf ist strittig. - Burg Kronberg wird von Ritter Peter von Eschborn I erbaut. - Graf Heinrich III von Diez (St) begleitet König Friedrich II von Staufen in Italien. - König Friedrich II von Staufen vergibt den Ort Lahnstein und die Silbermine mit neuen Schürfrechten an den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St). - Der Braubach, der den Wassergraben des ältesten frankfurter Stadtgrabens, direkt an der Nordseite des Römers füllt wird kanalisiert. - Burg Kaub, die ab 15 09 Gutenfels genannt wird, wird von den Herren von Falkenstein-Münzenberg ? im Auftrag des Reiches erbaut. - Das Adelsgeschlecht Bellersheim (Beldersheim) und spätere frankfurter Patriziergeschlecht wird als Burgmannschaft der Reichsburg Friedberg erwähnt. - Graf Heinrich III von Sayn (St) ist während der Ersterwähnung im Besitz der Burg Weltersburg. - König Friedrich II von Staufen löst die Verpfändung von Oberwesel an das Erzstift Magdeburg, wodurch Oberwesel freie Reichsstadt wird und eine Stadtmauer erbaut. - Heinrich II von Isenburg Kobern (St) erbaut die Matthiaskapelle in Kobern. - Graf Otto von Henneberg, alias Minnesänger Otto von Botenlauben, verkauft seinen Besitz im Königreich Jerusalem an den Deutschen Orden und kehrte nach Deutschland zurück. - Der Graf Emich II von Leiningen (St) gründet Kloster Höningen im Ort Altleiningen. - Die Werner von Bolanden (St) erhält für seine Verdienste das Hofamt des kaiserlichen Erbtruchsess. - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) finanziert für seinen toten Bruder die Kirche in Mockstadt. - Zeitgenössisches Keramikmosaik wird in Maria-Laach als Fußboden verlegt. - Beatrix von Bolanden (St) wird gezwungen ihren Witwensitz Burg Ehrenfels herauszugeben. - Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach (St) nimmt am Fünften Kreuzzug teil. - Der mit Guda von Bolanden (St) verheiratete Rheingraf Wolfram (St) stirbt. - Graf Heinrich von Nassau (St) heiratet Mechthild von Geldern, die Tochter von Richilde von Wittelsbach (St). - Erwin von Kransberg baut seine Burg Kransberg mit einem Palas aus. - Der frankfurter Vogt Heinrich von Praunheim wird zum Schultheißen ernannt. - Heinrich von Isenburg (St) ist mit der Erbtochter von Graf Friedrich von Cleeberg, Isengard von Cleeberg verheiratet und siegelt mit seiner Frau in Obermörlen mit Deutschordensmeister Ruprecht von Nassau (St), Gottfried von Eppstein (St), Gerlach von Büdingen (St), Heinrich von Isenburg (St). - Heinrich von Molsberg verzichtet vor König Friedrich II von Staufen in Anwesenheit von Graf Heinrich von Sayn, der Kreuzfahrer (St), Graf Lothar von Wied (St) und Graf Gerhard von Diez (St) auf Güter die dem Kloster Marienstatt geschenkt werden. - Die Vormünder und der geheime Rat von Heinrich VII von Staufen (St) (09) sind bis 12 25 der kölner Erzbischof Graf Engelbert von Berg, bis 12 28 Herzog Ludwig von Wittelsbach (St), der Kehlheimer Pfalzgraf bei Rhein (St), der metzer und speyerer Bischof und Reichshofkanzler Konrad von Scharfenberg, der würzburger Bischof Otto, Graf Gerhard von Diez (St), dem Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St), Schenk Konrad von Tanne Winterstetten und Truchsess Eberhard von Waldburg

1219 Das katzenelnbogener Grafenhaus ist erstmals im Besitz des stgoarer Rheinzolles. In St Goar besteht eine katzenelnbogener Burg. Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) im Aufbruch zum Kreuzzug, befreit zu seinem Seelenheil Kloster Eberbach von Zöllen. Graf Diether III von Katzenelnbogen (St) tritt zu den Mönchen des Klosters Eberbach in ein geistliches Bruderschaftsverhältnis.

Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) ist mit Hildegunde von Eberstein verheiratet. Ihr Vater Eberhard III von Eberstein stirbt und die Brüder Otto von Eberstein I und Eberhard IV von Eberstein teilen den Besitz auf. Der Besitz umfasst Gebiete im Elsass, in der Ortenau, im Murgtal, im Albtal, im Pfinzgau und im Kraichgau (Bretten und Gochsheim).

In St Goar werd der Zoll, der eigentlich nur eine Gebühr für das Treideln für die rheinaufwärts gezogenen Schiffe und Boote ist und auch am besten damit und für die Instandhaltung der Leinpfade begründet werden kann, auch auf die Talfahrt ausgeweitet. - Frankfurt führt erstmals ein Stadtsiegel und ist eine Bürgerschaft. - Teilung der Besitztümer zwischen den Brüdern Eberhard IV und Otto von Eberstein I (St). - König Friedrich II von Staufen schenkt den frankfurter Bürgern in Anwesenheit von Markgraf Hermann von Baden, Graf Gerhard von Diez (St), Gerlach von Büdingen und Gottfried von Eppstein (St), Marschall Anselm von Ustingen, Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St) und seinem Bruder, dem rheingauer Vitztum Philipp III von Bolanden (St) beim Kornmarkt den Platz für ihre zweite Kirche, die Leonhardskirche. - Der kölner Erzbischof Engelbert von Berg lässt Burg Fürstenberg zum Schutz seiner Besitzungen um Bacharach errichten. - Franz von Assisi zieht ins heilige Land, versucht vergeblich die Sarazenen zu bekehren und kehrt wieder zurück. - Salentin von Isenburg (St) stirbt während des Kreuzzuges. - Die männliche Linie der Herrschaft Cleeberg stirbt aus. - Der letzte Graf von Lauffen ist tot und König Friedrich II verlehnt die lauffer Reichsgebiete an Markgraf Hermann V von Baden und Verona. - Der Zisterziensermönch Caesarius von Heisterbach sammelt Geschichten von Wundern und Visionen in seinem Dialogus miraculorum u.a. wie der Teufel in Gestalt eines schönen Jünglings zum Sex verführt. - Reichstag in Nürnberg. - Graf Gerhard von Diez (St), Gerlach von Büdingen, Gottfried von Eppstein (St) und Truchsess Werner von Bolanden (St) sind Zeugen als Kaiser Friedrich II von Staufen der Stadt Frankfurt eine Kapelle in Rödelheim schenkt. - Die Stadt Frankfurt schließt ihren ersten Bündnis- und Schutzvertrag mit den Städten Mainz, Bingen, Worms, Speyer, Gelnhausen und Friedberg. - Graf Georg von Wied (St) stirbt auf dem fünften Kreuzzug bei Damiette. - Graf Lothar von Wied (St) ändert sein Wappen zu einem Wiedehopf oder Pfau. - Nach dem Tod des trierer Dompropstes Konrad von der Leyen wird Peter von der Leyen bis 12 45 Abt in Kloster Prüm. - Die Marksburg, Braubach und die Silberminen sind als Lehen des Pfalzgrafen bei Rhein Ludwig von Wittelsbach (St) im Besitz von Gottfried von Eppstein (St) alias Gottfried von Braubach. - Die Familie der Ritter von Eschborn teilt sich mit Peter von Eschborn in einen Kronenstamm und einen Flügelstamm auf. - Mit dem Tod von Graf Friedrich von Cleeberg sterben die Grafen von Cleeberg und Mörle (Obermörlen) aus. Es entsteht eine Ganerbschaft mit Nassau. Limburg, Eppstein und Westerburg. - Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) wird in der Fehde um die Vogtei Heimbach vom mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) mit dem Kirchenbann belegt und wird erst nach dem Verzicht vom Bann freigesprochen.

1218 Ein kölnisch-friesisches Kreuzfahrerkontingent umsegelt die iberische Halbinsel und kommt in Akkon an. - Der zyfflicher Propst Graf Gerlach von Sayn (St) besucht Burg Blankenberg. - Graf Gottfried III von Sponheim (St) nimmt am fünften Kreuzzug teil und verliert dabei sein Leben. - Graf Heinrich III von Sayn (St) zieht mit dem Vater der Elisabeth von Thüringen (St), König Andreas von Ungarn II nach Ägypten. - Abt Juan von Sponheim hält sich im Orient auf. - Der Abt von Kloster Schönau im Odenwald Daniel von Schönau stirbt und wird später als Heiliger verehrt. - Hartrad von Merenberg unterstützt den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St), der Landgraf Ludwig von Thüringen bekriegt. - Merenberg wird zerstört und Dorlar gebrandschatzt. Hier entsteht die Legende über den heiligen Apostel Mathias, der von einem Krieger, der den Besitz des heiligen Apostels Mathias in Dorlar verwüstet, beleidigt und verflucht wird und der Erlösung nur durch Barmherzigkeit erlangen hätte können. - Graf Lothar von Wied (St) führt ein Wappen mit 5 Schrägrechtsbalken. - Der Kommandant der rheinischen und friesischen Belagerungstruppen Graf Adolf von Berg stirbt vor Damiette, ist der Bruder des kölner Erzbischof Engelbert I von Berg und hinterlässt nur eine Erbtocher mit der der Zweig Altena-Berg ausstirbt. - Die Templer tauschen Besitz in Mainz-Zagelbach mit Mainz-Mombach.

1217 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Der fünfte Kreuzzug mit Ziel Ägypten dauert bis 12 21. - Oliver von Köln zieht mit Kreuzfahrern über den Rhein und die Rhone nach Marseilles. - Markgraf Friedrich von Baden fällt bei Damiette. - Rheingraf Wolfram (St) gibt die Reichspfandschaft von Burg Reichenstein ab. Neuer Besitzer wird der Vogt und rheingauer Vitztum Philipp III von Bolanden (St) ab. - Graf Johann von Sponheim (St), Sohn von Graf Gottfried von Starkenburg (St), macht eine Palästinareise nach Jerusalem, bringt viele Reliquien mit und wird vom sponheimer Abt Juan begleitet. Die Regierung übernimmt Prior Reginfrid. - Der kölner Erzbischof Engelbert von Berg erbaut vergeblich Burg Fürstenberg um sich nach dem Verlust von Bacharach und Stahleck an Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) nicht aus dem Viertälergebiet Bacharach, Diebach, Steeg und Manubach verdrängen zu lassen. - Reichskämmerer Kuno II von Münzenberg (St) verliert durch eine feindliche Erstürmung Burg Münzenberg. Sein Bruder Ulrich von Münzenberg I (St) wird neuer Burgherr. - Der trierer Erzbischof Rudolf von Wied (St), baut die Befestigungsanlagen im Kastell Humbach, (Montabaur) gegen die Expansionsbestrebungen von Graf Heinrich II von Nassau (St) (--) aus. - Graf Simon III von Saarbrücken (St) beteiligt sich bis 12 19 am fünften Kreuzzug, dem Kreuzzug von Damiette. - In Diez baut Graf Heinrich III von Diez (St) (--), der dem königlichen Regentschaftsrat und dem Erziehungskreis der königlichen Kinder angehört, auf dem Eisenberg einem ehemaligen Eisenerzbruch eine Kirche.

1216 Der kölner Erzbischof Engelbert von Berg nimmt die pfälzer Burg Thurant, die von Köln und von Trier beansprucht wird, gewaltsam ein. - Werner von Büdingen ist Hoftruchsess von König Friedrich II von Staufen. - König Friedrich II von Staufen verspricht in Anwesenheit von Graf Gerhard von Diez (St) Graf Friedrich von Leiningen (St) und dem Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St), dem rheingauer Vitztum Philipp III von Bolanden (St) Burg Reichenstein zurückzugeben, sobald er sie Rheingraf Wolfram (St) abgenommen hat. - Der Templer Martinus Cubicularius wird vom mainzer Erzbischof durch eine Bulle von Papst Honorius beauftragt den Zwanzigsten zur Wiedergewinnung des Heiligen Landes einzusammeln. Neben den Templern werden auch die Johanniter zum Eintreiben des Geldes eingesetzt.

1215 Kuno von Katzenelnbogen nennt sich nach seiner Burg Kuno von Gerhardstein. Burg Gerhardstein wird nach ihrem Erbauer Gerhard benannt.

Der heilige Dominikus gründet in Toulouse einen nach ihm benannten Predigerorden , den Dominikanerorden, mit dem Zweck die katholische Lehre zu verbreiten und Ketzerei mit Hilfe der Inquisition zu bekämpfen. - Auf dem IV. Laterankonzil beschließt Papst Innozenz III die Kleiderordnung für Juden (Judenkreis) und Sarazenen nach islamischem Vorbild, das Zinsverbot für Christen, den mäßigen Wucher für Juden, das Verbot von Gottesurteilen und der Feuerprobe. Dieser Beschluss drängt die Juden zum Geldverleih. - Im Kloster Arnstein stirbt der Mönch Lumard, Chronist und Ersteller des Jahrbuchs von Kloster Arnstein in Form eines Schränkchens. - Graf Heinrich III von Sayn (St) heiratet dei Enkelin des Landgrafen Ludwig II von Thüringen, Mechthild von Meissen. - Arnulf von Basel liefert Genua das beste und schönste Glas zur Spiegelherstellung aus Deutschland einzuführen. - Die Herren von Geroldstein an der Wisper sind im Besitz der mainzer Burg Geroldstein an der Wisper. - Alzey wird Residenz der Pfalzgrafen. - Der studierte Wanderprediger Konrad von Marburg wird von Papst Innozenz III beauftragt Kreuzzugspredigten für den Fünften Kreuzzug im Rheinland und in Thüringen zu halten. - Graf Adolf von Berg erobert die Kaiserpfalz Kaiserswerth durch einen Dammbau, befreit dort die staufisch gesinnten eingeschlossenen rheinisch-westfälischen Bischöfe und entscheidet durch seine Parteinahme den Thronstreit mit König Otto IV von Braunschweig für König Friedrich II von Staufen. - Mit Embricho von Weisenau V stirbt das meingotsche Geschlecht aus. Die Witwe von Werner II von Bolanden, Erbtochter Guda von Weisenau, veerbt Burg Weisenau und das Fährrecht an ihren Enkel Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St). - Drabado von Usingen ist Großkomtur des Deutschen Ordens. - König Friedrich II von Staufen nimmt das Kloster Altenberg in seinen Schutz und befreit deren Mönche vom Zoll auf Rhein und Main. - Arnulf von Königstein ist Burggraf auf der münzenberger Burg Königstein (Burg Nürings).

1214 Graf Diether III von Katzenelnbogen (St) kämpft auf Seiten des siegreichen Königs Friedrich II von Staufen und wird in zwei Sprüchen von Minnesänger Walter von der Vogelweide angesprochen.


In St Goar ist die 12 05 begonnene Stadtbefestigung fertiggestellt. - Limburg an der Lahn erlangt das Stadtrecht. - Die Vogtei Trechtingshausen und Burg Reichenstein am Rhein ist im Besitz des neuen Vogtes Philipp III von Bolanden (St) (--). - Die wittelsbacher Pfalzgrafen werden Herren von Bacharach und Kaub. - Graf Friedrich von Leiningen (St) (--) stirbt. - Herzog Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (--) verlegt den pfalzgräflichen Herrschaftsmittelpunkt von der Burg Stahlburg nach Heidelberg. - In der Schlacht von Bouvines unterliegt der englische König Johann Ohneland mit seinem Befehlshaber König Otto IV, dem von Papst Innozenz beauftragten französischen König und dem deutschen König Friedrich II von Staufen (St) (--). - Graf Friedrich III von Vianden (St) wird auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem von den Moslems gefangen genommen. - Der von Graf Heinrich II von Nassau (St), der für König Otto IV kämpft, gefangengehaltene trierer Erzbischof Dietrich von Wied, wird durch die Bemühungen von König Friedrich II von Staufen (St) (--) freigelassen. - Erbteilung der Raugrafen auf Burg Altenbaumburg. - Der ehemalige Kanzler des kölner Erzbischof Bruno von Sayn (St) Oliver von Köln predigt im Rheinland für den Kreuzzug und bringt die Kreuzfahrer dazu in Köln eine eigene Flotte auszurüsten. - Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach (St) erbt die Pfalz bei Rhein. Er erbaut die Stadt Wallhausen bei Miltenberg gegen Mainz um den Main zu kontrollieren. - Das mainzer Klosterstift St. Viktor brennt ab und wird nur aus Spenden wieder aufgebaut, da es selbst mittellos ist. - Welf Heinrich V von Braunschweig (St) (--) und Agnes von Staufen (St) (--), vererben die Pfalzgrafschaft bei Rhein nach dem kinderlosen Tod ihres Sohnes Pfalzgraf bei Rhein Welf Heinrich VI von Braunschweig (St) (--), verheiratet mit Mathilde von Brabant (St) (--) nach dessen nur zweijähriger Regentschaft an ihren Neffen Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (41) verheiratet mit Prinzessin Ludmilla von Böhmen (St) (--). Ihre Tochter Agnes von Braunschweig (St) (--) ist bereits seit zwei Jahren mit dessen minderjährigem Sohn Otto II von Wittelsbach der Strenge (St) (08) verlobt, der auch Pfalzgraf bei Rhein wird.

1213 Heinrich von Katzenelnbogen (St), Bruder von Graf Diether III von Katzenelnbogen (St) ist Domherr in Mainz.

König Friedrich II von Staufen verzichtet auf die Mitwirkung bei Bischofswahlen. - Rheingräfin Gertrud, alias Gertrud von Diez (St) stirbt. Graf Heinrich von Weilnau (oder Diez) (St) hilft als Schadensersatz für die Erbschaft Rheingraf Werner (St) im Kampf gegen Diether III von Katzenelnbogen (St) (--). - Auf dem Berg Tabor zwischen Damaskus und Jerusalem wird Burg Tabor erbaut, die zur Namensfindung von Montabaur dient. - Bei Trechtingshausen vertreibt der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) für den Abt des aachener Cornelimünsters den Vogt Gerhard von Rheinbod, der illegale Zollgebühren erpresst, von Burg Reichenstein. - Das baseler Stift versetzt zu einem Bruchteil des den Bischofsring, seidene Gewänder und das gesamte Bischofsgerät bei jüdischen Geldverleihern. - König Friedrich II von Staufen gestattet Graf Gerhard von Diez (St) als Zoll in Diez pro Wagen Wein zwei Denare und pro Malter Frucht einen Denar zu erheben.

1212 Kinderkreuzzug zieht durch die Grafschaft Katzenelnbogen. - Erster Einsatz einer Blide durch Welfen-Kaiser Otto IV (St) (--) bei der Eroberung der landgräflich-thüringischen Stadt Weißensee. - Hachenburg ist unter Heinrich III von Sayn (St) fertiggestellt. - Die Grafen von Leiningen sterben mit Graf xxx von Leiningen (St) (--) im Mannesstamm aus. - In einer entscheidenden Schlacht bei Las Navas de Tolosa besiegt Alfons VIII von Kastilien die Mauren. - Die Herren von Isenburg-Limburg beginnen als Vögte des St Georg Stifts den Bau des Limburger Doms. - In Frankfurt wird König Friedrich II von Staufen (St) (--) bei einer Nachwahl in Frankfurt von einer größeren Anzahl Fürsten als König bestätigt und im mainzer Dom durch den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) gekrönt. - Die in Worms geborene Tochter des ermordeten Königs Philipp von Schwaben, Beatrix die Ältere (14) heiratet den Welfen-Kaiser Otto IV von Braunschweig (St) (--) stirbt aber nach 3 Wochen. - Graf Poppo von Wertheim stirbt. - Graf Wilhelm von Salm, der Bruder von Friedrich III von Vianden (St) (--) stirbt im Kampf gegen Graf Theobald von Bar und von Luxemburg (St) in der Schlacht von Ocquiers. - Werner III von Bolanden (--) ist erblicher Reichstruchsess und Anhänger von König Friedrich II von Staufen. - Der trierer Erzbischof Dietrich von Wied (St), der König Friedrich II von Staufen unterstützt, wird von Graf Heinrich II von Nassau der Reiche (St) (--), der für Welfen-Kaiser Otto IV von Braunschweig (St) (--) kämpft, gefangengenommen. - Graf Heinrich III von Sayn (St) (--) vollendet den Bau der Residenz Hachenburg im Westerwald. - Die mit dem kölner Burggraf Eberhard von Aremberg verheiratete Adelheid von Molsberg gründet Kloster Marienstatt. - Mit dem Minnesänger Graf Friedrich von Leiningen (St) stirbt das erste leininger Grafengeschlecht aus. - Kloster Eberbach streitet sich mit Bertha von Bingen und ihrem Bruder Rheinbodo von Bingen in Gegenwart von Wolfram vom Stein (St) und dessen Stohn Wolfram vom Stein (St). Ein Mönch des Klosters Breitenfels später Breitenfelser Hof übergibt die Streitsumme auf Burg Weitherheim später Burg Gutenberg. - Mit dem Tod von Kuno von Münzenberg I (St), der mit Luckharde von Nürings (St) erbt sein Sohn neuer Reichskämmerer Kuno II von Münzenberg (St) Burg Königstein (Burg Nürings).

1211 Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) ist in Konstantinopel. Bei ihm lebt die Witwe von König Bonifatius von Thessaloniki, alias Bonifatius von Montferrat, Schwester von König Andreas II von Ungarn, Witwe des geblendeten Kaisers Isaak Angelos Königstochter Margarethe von Ungarn. Ihr Sohn König Demetrius regiert das Königreich Thessaloniki. Papst Innozenz III droht Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) mit Kirchensrafen, falls er veruntreuten Kirchengüter aus der Hagia Sophia nicht zurückgibt.

Das hagenhausen-eppsteiner Lehen Heusenstamm geht an Eberhard Waro von Heusenstamm. - Die Edlen von Ovenbach aus der hagen-münzenberger Familie, spätere Patrizier in Frankfurt, werden in Offenbach erwähnt. - Gottfried II von Sponheim (St) (--) verwüstet an der Seite von Graf Wilhelm von Jülich und des Pfalzgrafen Heinrich von Wittelsbach  das Gebiet des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--). - Philipp III von Bolanden (St) (--) ist Viztum im Rheingau und erbaut als Reaktion auf den Angriff Burg Ehrenfels aus. - Siegfried II von Eppstein  (St) (--) wird Gesandter von Papst Innozenz III und Exponent der päpstlichen Partei. - In Hahnstätten darf Graf Gerhard von Diez (St) (--) für die neue Pfarrei eine Kirche bauen, weshalb der neue hahnstättener Pastor Rheinhard dem Kloster Eberbach Güter und Weinberge schenkt. Es gibt zwei Ortsadelige, Winand und Wigant. - Kloster Eberbach hat 70 qkm Landbesitz in 205 Ortschaften. - Der südliche Lahn-Ohm-Gau um Weilburg und Gießen ist in den Besitz von Graf xxx von Gleiberg (St) (--) übergegangen.

1210 Italienische Kaufleute helfen beim Zahlungsverkehr zwischen den oberdeutschen Kirchen und Rom. - Der neckarsteinacher Minnesänger Bligger von Steinach stirbt. - Salentin von Isenburg (St) lebt auf Burg Isenburg. Bruno von Isenburg Braunsberg (St) heiratet Erbtochter Theodora von Wied (St) und bereitet damit die Übernahme der Grafschaft Wied vor. - Eberhard von Rumpenheim beginnt mit Schenkungen an das Kloster Patershausen. - Graf Georg von Wied (St) zieht mit dem welfischen römischdeutschen König Otto IV von Braunschweig (St) (--) nach Italien.

1209 Der Königsmörder Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach Bayern (St) (29) wird in Oberndorf bei Kelheim gestellt und erschlagen, sein Kopf in die Donau geworfen, sein Körper jahrelang in einem Faß aufbewahrt und die Stammburg Wittelsbach vom wittelsbacher Herzog Ludwig I dem Kehlheimer (St) (--) selbst zerstört. - Der Albigenserkreuzzug ist der einzige Kreuzzug gegen ein christliches Land dauert 20 Jahre und vernichtet die Katharer in Südfrankreich. - Der französche Thronfolger Ludwig erhält in Compiègne die Schwertleite. - Der magdeburger Dom ist erster gotischer Bau in Deutschland. - Der letzte Welfe König Otto IV von Braunschweig (St) (--) wird von Papst Innozenz III, der ihn bereits vorher unterstützt hatte, zum Kaiser gekrönt. - Siegfried III von Runkel (St) (--) erwirbt Westerburg und nennt sich Herr von Runkel und Westerburg. - Königin Beatrix von Schwaben (St) (--) stirbt nach einjähriger Ehe. - Schenk Georg von Erbach (--) nimmt an einem Turnier in Worms teil.

1208 In Rüdesheim wird der Mäuseturm und Burg Ehrenfels erbaut. Eine eigene rüdesheimer Weinhändlerzunft besteht. - Der kölner Erzbischof Bruno von Sayn (St) stirb. - Der entlobte bayerische Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach (St) (28) ermordet seinen ehemaligen Schwiegervater, König Philipp von Staufen Schwaben in Bamberg mit einem Schwerthieb auf den Hals während einer unangemeldeten privaten Audienz und wird geächtet und für vogelfrei erklärt. Die schwangere Königin, Tochter des byzantinischen Königs Isaak Angelos, flieht auf Burg Hohenstaufen, erleidet eine Fehlgeburt und stirbt. - Burg Grenzau wird von Heinrich von Isenburg (St) als Burg Gransioie (franz.: Großfreuden) erbaut. - Das mainzer Schisma endet mit der Machtübernahme des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St), der selbst zu Welfe Otto IV von Braunschweig wechselt und die staufer Reichsadministralitä zum Seitenwechsel bewegen kann. - Der Welfe Otto IV von Braunschweig wird neuer König und läßt sich vom bayrischen Herzog Ludwig von Wittelsbach Bayern der Kelheimer (St) überzeugen, dass sein Cousin Otto VIII von Wittelsbach (St) (28) gemeinsam mit dem bamberger Bischof Eckbert von Andechs-Meranien das Attentat geplant und ausgeführt hat. Herzog Ludwig von Wittelsbach Bayern der Kelheimer (St) konfisziert die bayerischen Güter von Andechs-Meranien und gibt sie trotz seiner falschen Unterstellung nicht zurück. - Burg Ehrenfels wird von Philipp von Bolanden (St), der reiche Neffe des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) in dessen Auftrag aber mit eigenem Geld gegen den rheinischen Pfalzgraf Heinrich von Welfen und den Herzog von Brabant, Anhänger von König Otto IV, dessen Kirchenbann der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) durchsetzen soll und der sich deshalb an ihm rächt, erbaut. - Die Familie von Dalberg erwirbt das Kämmereramt vom wormser Bischof Leopold von Schönberg. - Der Welfe König Otto IV, verlobt sich in Frankfurt in der Kapelle der heutigen Nikolaikirche mit der minderjährigen Tochter Beatrix von Schwaben (10) des ermordeten Staufers König Philipp von Schwaben (St) (31). - Der Minnesänger Graf Otto von Botenlauben heiratet Beatrix von Courtenay, die Tochter des Barons Joscelin III in Jerusalem. - Der Abt von Kloster Eberbach Rheingraf Albero (St) stirbt. - Die heilige Hedwig von Andechs lebt nach dem 7. Kind mit ihrem Mann enthaltsam und geht selbst im Winter barfuß.

1207 Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) befindet sich in Akkon und ist von Gräfin Alix von Mömpelgard geschieden. Gräfin Alix von Mömpelgard heiratet Phillip von Ibelin, den Regenten von Zypern, und Sohn von Balian II d´Ibelin und Maria Comnenus. König Bonifatius von Thessaloniki, alias Markgraf Bonifatius von Montferrat, wird von Bulgaren in Trakien erschlagen.

Der aus dem Ministerialengeschlechtern Hagen in der Dreieich und Arnsburg stammende Kuno von Münzenberg (St) nennt sich nach seiner aus Geldmangel nicht vollendeten Burg Münzenberg. - König Philipps von Schwaben entlobt seine Nichte Beatrix von Schwaben (09) von bayerische Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach (St) (27). - Der Magdeburger Dom brennt nieder. - Mechthild von Meissen, die Enkelin des Landgrafen von Ludwig II von Thüringen, spätere Ehefrau des kölner Domvogtes Graf Heinrich III von Sayn (St) kommt nach dem Tod ihres Vaters an den thüringer Hof, wo die spätere Heilige Elisabeth von Thüringen (St) lebt. - Der mainzer Ministeriale Stammvater Ritter Johann von Ingelheim gewinnt ein Ritterturnier in Worms. - Die Brüder Gerhard von Diez (St) und Heinrich von Diez (St) ertauschen sich für ihre Vogtei Mainz-Castell Reichsland in Usingen. - Der speyerer Bischof Konrad III unterstellt ein speyerer Nonnenkloster dem Orden vom heiligen Grab in Mainz in der Heiliggrabsgasse.

1206 Graf Gottfried von Sponheim II (St) lässt trotz des Verbots durch König Philipp von Staufen Schwaben die kreuznacher Kauzenburg bauen. - In der Schlacht bei Wassenberg schlägt Staufer-König Philipp von Staufen von Schwaben Welfen-König Otto IV von Welfen, der nach England flieht, und den kölner Erzbischof Bruno von Sayn (St), der in Burg Wassenberg in Gefangenschaft gerät und auf Burg Trifels gefangengehalten wird. - König Philipp von Staufen Schwaben bietet dem besiegten König Otto von Braunschweig seine älteste Nichte Beatrix von Schwaben, die jedoch schon mit dem bayerische Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach (St) (26) verlobt ist, zur Vermählung an. - Rheingraf Wolfram (St) macht eine Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela. - Burg Neu-Bolanden wird erbaut. - Die pfalzgräfliche Burg Thurant bei Alken an der Mosel wird vom rheinischen Pfalzgraf Heinrich von Welfen um die Ansprüche seines Bruders, König Otto IV von Welfen Braunschweig im Moselgebiet zu sichern erbaut und benennt sie nach der Festung Thuron beim libanesischen Tyros im heutigen Libanon, die er mit einem Heer während der Barbarossaschlacht im Dritten Kreuzzug vergeblich belagert hatte. - Die Starkenburg wird gegen den bremer Erzbischof erbaut. - Die Abtei Sayn mit der Armreliquie des heiligen Simon hat einen geschätzten Jahresbesucherschnitt von 20.000 Pilgern.

1205 Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) ist als Verbündeter von König Bonifatius von Thessaloniki, päpstlicher beauftragter Vermittler neben den Äbten Petrus von Lucedia und M. vom Berge Thabor im Streit um das Fürstentum Antiochien zwischen dem Fürsten Boemund von Antiochien, alias Boemund von Tripolis und König Leo von Armenien.

In St Goar beginnt man mit dem Bau der Eskapierung alias Bau der Stadtmauer, die mit dem Bering der Burg verbunden ist und zu der zwei starke, nach innen ursprünglich offene Türmen, der Turm  am Bahnhof später  Hexenturm und der Turm am Ulmenhof später Kanzleiturm gehören. - Die Hardenburg wird von den Graf xxx von Leiningen widerrechtlich auf dem Gebiet von Kloster Limburg erbaut. - Heinrich III von Sayn (St) brüskiert König Philipp von Staufen Schwaben bei Verhandlungen bei Bonn so, dass sein Schwager Graf Gottfried II von Sponheim (St) (--) und Graf Emich von Leiningen (St) (--) nur noch seine Flucht erreichen können. - Heinrich III von Sayn (St) (--) überfällt die königliche Flotte vor Bonn. Graf Gottfried II von Sponheim (St) (--) und Graf Emich von Leiningen (St) (--) können Strafaktionen verhindern. - König Philipp von Staufen Schwaben wird in Aachen vom kölner Erzbischof Adolf von Altena legitim gekrönt. - Die Grafen von Sponheim beginnen den Bau der Kauzenburg auf speyerer Gebiet, gegen den der speyerer Bischof Konrad III von Scharfenberg (St) ein Weiterbauverbot erwirkt. - Graf Friedrich III von Vianden (St) (--) erbaut die letzte Burg an der Mosel, Quintenberg auf prümer Land gegen den trierer Erzbischof Johann von Trier, der nach seiner Weinlieferung die betrunkene Burgmannschaft überrumpelt und die Burg zerstört. Die Grafen von Vianden beenden damit ihre Versuche ihre Herrschaft auf trierer Territorium auszudehnen. - Der kölner Erzbischof Bruno von Sayn (St) tritt sein Amt an. Oliver von Köln wird sein Kanzler. - Die Herren von Castell werden in den Grafenstand erhoben. - Graf Heinrich von Sayn (St), der Kreuzfahrer, übernimmt die Herrschaft. - Nach dem Tod seines Bruders Graf Gottfried von Ziegenhain wird Graf Ludwig von Ziegenhain auch Graf von Nidda.

1204 König Bonifatius von Thessaloniki, alias Markgraf Bonifatius von Montferrat, besiegt Alexios III und Leon Sguros und erobert Thessalien. Sein Verbündeter Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) erhält die Regentschaft des thessalischen Hochlandes mit Herrensitz in Velestino.

Wetter: Extrem harter Winter. - Gottfried von Straßburg beginnt Tristan und Isolde - Das orthodoxe Konstantinopel wird vom venezianischen Kreuzfahrerheer erobert, geplündert, die Reliquien in den Westen entführt und die Geistlichen zum Gehorsam zu Rom gezwungen. Latein wird neben Griechisch als Kirchensprache des Ostens eingesetzt. Die Kirchenspaltung ist dadurch vollzogen. - Fehde zwischen Sayn und Landsberg. - Der kölner Erzbischof Bruno von Sayn (St) kommt durch List in den Besitz eines Armes des heiligen Simon, der die Reliquie von einem armenischen Bischof im staufisch-welfischen Thronstreit aus Angst vor marodierenden Räubern auf einem Friedhof begräbt, aber von einem einfachen Mann beobachtet und bestohlen wird. Der kölner Erzbischof Bruno von Sayn (St) schenkt die Arm-Reliquie der Abtei Sayn und löst einen Besucheransturm aus. - Die Grafen von Leiningen erhalten die Landvogtei über den Speyergau sowie Vogtrechte über das Kloster Limburg. - In Weilnau werden die Balken für den Bergfried geschlagen. - Graf Hermann III von Virneburg (St) (--) heiratet Lucardis von Nassau (St), und vermehrt seinen Landbesitz deutlich. - Rheingraf Albero (St) wird bis 12 08 Abt von Kloster Eberbach. - Herzog Ludwig von Wittelsbach Bayern der Kelheimer (St) (31) heiratet in Kelheim die Witwe von Graf Adalbert III von Bogen, Prinzessin Ludmilla von Böhmen (34). - Der mit Mechthild von Lauffen verheiratee Ulrich von Dürn stirbt bei einer Fehde.

1203 Der münsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St) stirbt.

König Philipp von Staufen Schwaben verlobt sein Kind, die Tochter Beatrix von Staufen (St) (05), mit dem bayerische Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach (St) (--). - Werner III von Bolanden (St) (--) leitet die Erstürmung der königlichen welfischen Siedlung St Goar.

1202 Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) (--), der Neffe dess münsteraner Bruders Hermann von Katzenelnbogen (St) (--) begibt sich über Venedig auf den lateinischen Kreuzzug, bei der anstatt Ägypten dann Konstantinopel erobert und geplündert wird und das lateinische Kaiserreich ensteht. Nach seiner Abreise belagert Werner von Bolanden (St) auf Initiative von König Philipp von Staufen Schwaben die befestigte Kirche von St Goar. Durch ein Wunder veranlasst, bricht Werner von Bolanden (St) die Belagerung ab und begibt sich auch auf den Kreuzzug.

4. Kreuzzug (bis 12 04). - Der venetianische Doge Dandolo befürchtet, dass seine Schiffe vom Kreuzfahrerheer nicht bezahlt werden und setzt sich mit seinem 300 Schiffe umfassendes venezianisches Heer an die Spitze des 4. Kreuzzuges und erobert Zadar. Das Kreuzzugsheer wird von Papst Innozenz III exkommuniziert. - Graf Hermann III von Virneburg (St) beteiligt sich am Kreuzzug. - Die weißen Mönche des heiligen Norbert von Xanten ziehen aus Steinfeld in das von Graf Heinrich II von Sayn (St) (--) in seinem Todesjahr neu gegründete Kloster Abtei Sayn im Brexbachtal ein. Die Einweihungsfeier mit den päpstlichen Legaten und dem kölner Erzbischof findet ohne Graf Heinrich II von Sayn (St) statt. - Heinrich III von Sayn (St) sucht im staufisch-welfischen Thronstreit engeren Kontakt zum welfischen König Otto IV von Braunschweig. - Der würzburger Bischof Konrad von Querfurt wird nach Intrigen von Bodo von Ravensburger aus der würzburger Ministerialenfamilie ermordet. - Werner III von Bolanden (St) und sein Bruder Philipp III von Bolanden (St) wechseln erneut die Seiten zurück zu König Philipp von Staufen Schwaben, da der welfischen König Otto IV von Braunschweig sich nicht im Südwesten und der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) sich nicht in Mainz halten kann. Philipp III von Bolanden (St), sein Schwager Rheingraf Wolfram (St) zusammen mit den Reichsdienstmannen Heinrich von Randeck, Konrad von Boppard (St), Heinrich von Daun, Burggraf Arnold und seinem Bruder Johann sowie Arnold und seinem Bruder Hermann von Hammerstein beschwören Bündnis von König Philipp von Staufen mit dem trierer Erzbischof Johann von Trier.

1201 Wetter: Extrem harter Winter. - Franz von Assisi kämpft im Städtekrieg zwischen Assisi und Perugia und wird nach monatelanger Gefangenschaft und Erkrankung bescheiden und fromm. - Graf Friedrich III von Vianden (St) folgt seinem Onkel dem Vogt von Kloster Prüm Abt Gerhard von Vianden (St) und wechselt zu Papst Innozenz III über. - Graf Adalbert von Sponheim (St) beteiligt sich am Kreuzzug und der sponheimer Abt Rupertus verwaltet die Grafschaft.

1200 Der oberste Beamte der Königspfalz Frankfurt, der Vogt, wird durch einen Schultheißen abgelöst. - Der Knopf löst ein neues Zeitalter durch eng anliegende Kleidung aus. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) stirbt. Das mainzer Schisma beginnt. Siegfried II von Eppstein (St) wird in Bingen von einer Minderheit des mainzer Domkapitels um König Otto IV von Welfen von Braunschweig gewählt und die Mehrheit des Domkapitels um König Philipp von Schwaben wählt Leopold II von Schönfeld zum neuen mainzer Erzbischof. Der neue mainzer Erzbischof Leopold II von Schönfeld vertreibt den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) mit Hilfe von König Philipp von Schwaben aus Bingen. Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) flieht nach Köln, verbündet sich mit König Otto IV von Welfen von Braunschweig, kehtrt zurück und erobert Bingen und Mainz. - In Roßdorf existiert ein von den Antonitern gegründete Kloster zur Eindämmung des Antoniusfeuers. - Werner III von Bolanden (St) und sein Bruder Philipp III von Bolanden (St) wechseln die Seiten von König Philipp von Staufen zum welfischen König Otto IV von Braunschweig und unterstützen damit die Wahl ihres Onkels Siegfried II von Eppstein (St) zum neuen mainzer Erzbischof. - Konrad von Boppard erbaut die Reichsburg Schöneck. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) stirbt. Als Schutzherr aller deutschen Juden führte er den Judeneid ohne entehrende Zusätze ein. - Der Hochmeister des Deutschen Ordens Heinrich Walpod von Bassenheim stirbt im Heiligen Land und wird in Akkon begraben. - Niederneisen hat xxx Einwohner auf 25 Bauernhöfen.

1199 Richard Löwenherz stirbt nach der Entfernung eines Armbrustbolzens, einer eigentlich vom Papst geächteten Waffenart, an Wundbrand. - Der Reichskämmerer Kuno von Hagen Münzenberg (St) verwüstet im Thronstreit hessische Besitzungen von Landgraf Hermann von Thüringen (St) und hält damit erfolgreich Landgraf Hermann von Thüringen davon ab Otto IV von Welfen von Braunschweig zu unterstützen. - Berthold von Katzenelnbogen (St) ist bei König Philipp von Staufen in Worms.

1198 Kunigunde von Katzenelnbogen (St) heiratet Graf Heinrich II von Diez (St).

Ende einer großen allgemeinen Hungersnot. - In Mainz gibt es schwere Judenpogrome. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) flüchtet nach Rüdesheim auf seine Burg. - Papst Innozenz III nennt sich als erster Papst Stellvertreter Christi und will die Weltherrschaft der Staufer durch die Weltherrschaft des Papsttums ersetzen. - Große Teile der Stadt Koblenz werden zerstört. Im Streit zwischen Otto IV von Staufen und Philipp dem Staufer erobert und brandschatzt dieser die Stadt Andernach, bei der der neue Dom abbrennt. - Der unfreie Dienstmann des mainer Erzbistums Werner III von Bolanden (St) versucht St Goar einzunehmen und stirbt. Sein Sohn Philipp begründet später die Linie Falkenstein. - Da der designierte König Friedrich II (03) erst 3 Jahre alt ist wird der Bruder von Kaiser Heinrich VI von Staufen Herzog Philipp von Schwaben in Thüringen zum neuen König gewählt und statt in Aachen in Mainz und statt vom kölner Erzbischof vom unbefugten Coronator, dem burgundischen Erzbischof Aimo von Tarentaise gekrönt, während die Opposition auf Einfluss von Papst Innozent III mit Unterstützung von König Richard Löwenherz Otto IV von Welfen von Braunschweig (16) in Aachen wählt und durch den kölner Erzbischof Adolf I von Altena allerdings ohne Reichsinsignien krönen lässt. - Johann I wird erster trierer Erzbischof und Mitglied des Kurfürstenkollegiums und wird von Graf Friedrich III von Vianden (St) im Kampf um Burg Arras gefangen genommen, allerdings auf Druck von Pfalzgraf Heinrich von Welfen von Braunschweig I wieder freigelassen und erreicht einen erfolgreichen Friedensvertrag. - Pfalzgraf Heinrich von Welfen der Lange erbaut Burg Thurand und benennt sie nach der libanesischen Festung Thuron bei Tyros. - Der Minnesänger Walter von der Vogelweide fleht Hilf, Herr, Deiner Christenheit!. - Ritter Heinrich Walpot von Bassenheim wird in Akkon zum ersten Hochmeister des Deutschen Orden gewählt. - Heinrich II von Nassau (08) ererbt den Grafentitel Graf Heinrich II von Nassau (St). - Kuno von Hagen Münzenberg (St) und Graf Friedrich III von Vianden (St) unterstützent den schwäbischen Herzog Philipp von Staufen.- Die Königstochter Beatrix von Staufen die Jüngere von Schwaben und später Kaiserin wird in Nürnberg geboren.

1197 Schloss Schaumburg wird zum ersten Mal im Besitz von Gräfin Elise von Westerburg Leiningen (St), der Tochter von Graf Emicho von Leiningen (St) erwähnt. - Die Grafenbrüder Graf Ruprecht IV von Nassau (St) (--) und Heinrich II von Nassau der Reiche (St) (--) beginnen eine gemeinsame Regierung nach Ende der Vormundschaft ihrer Mutter. - Von den 12 Insassen der Frauenklause von Kloster Sponheim sterben 6. Unter ihnen die aussergewöhlich schöne Nonne Ottilie, Tochter des Ritters Heinrich von Kreuznach. Die übrigen 6 Jungfrauen sterben kurz darauf. Trotzdem werden in das Kloster ständig neue Frauen aufgenommen, teils aus unglückliche Liebe oder der Annehmlichkeit sorgenfreier Zurückgezogenheit, oder wenn sich ihre Eltern von ihren Sünden freikaufen wollen. Das Männerkloster und die Frauenklause begehen gemeinsam den Gottesdienst, die Frauen sind dabei verschleiert. - Der mainzer Erzbischof, Kardinal Konrad von Wittelsbach I (St) fährt als Vorhut für Kaiser Heinrich VI von Staufen (St) (--) nach Palästina und ist politisch nicht mehr erreichbar. - Kaiser Heinrich VI von Staufen (St) (--) stirbt in Italien an Malaria oder Ruhr und die staufische Kaisermacht bricht zusammen. - Der auf der Burg Stahleck residierende Pfalzgraf Heinrich unternimmt eine Palästinafahrt nach Jerusalem und verpfändet dafür die Rechte am Maienfeldgau an Graf Heinrich von Sponheim (St), Graf Albert von Sponheim (St) und Graf Gottfried von Sponheim (St). - Der kölner Vitztum Heinrich von Aremberg, verheiratet mit Mathilde von Sayn (St) wird Burggraf von Köln. - Der mainzer Ministeriale Stammvater Ritter Johann von Ingelheim gewinnt ein Ritterturnier in Nürnberg. - Friedrich von Erbach nimmt an einem Turnier in Nürnberg teil. - In Herold gibt es  Besitzbekenntnisse der Heyer Mühle später Haarmühle in der Nähe des Bleidenbacher Hof, wobei der Herr xxx von Klingelbach zeugt.

1196 Große allgemeine Hungersnot in Mitteleuropa. - Kaiser Heinrich VI von Staufen (St) (--) verkündet auf dem Reichstag in Würzburg den sogenannten Erbreichsplan um das Wahlkönigtum in ein Erbkönigtum umzuwandeln wofür als Gegenleistung für alle Fürsten auch alle Reichslehen erblich werden. Am Weihnachtsfest stimmen in Erfurt alle Fürsten endgültig zu und wählen seinen Sohn Friedrich II (02) zum König. - Wolfram von Stein (St) nennt seine Burg Rheingrafenstein. - Der heilige Rock im trierer Dom wird in einen neuen Ost-Chor umgebettet und verdrängt die Sandalen von Jesus der Abtei Siegburg an Popularität als Wallfahrtsstätte. - Die Niederadeligen von Katzenelnbogen leben auf Burg Katzenelnbogen. - Kaiser Heinrich VI von Staufen (St) (--) macht Vogteirechte auf den Territorien von Kloster Lorsch geltend um den Pfalzgraf Heinrich zu verdrängen. Kaiser Heinrich VI von Staufen überträgt dass Kloster Lorsch dem mainzer Erzbischof Kardinal Konrad von Wittelsbach (St) (--). - Marschall Heinrich von Anebos ist Marschall von Kaisers Heinrich VI von Staufen. - Konrad von Staufen Schwaben, alias Konrad von Rothenburg (St) wird bei einer Fehde wegen einer Vergewaltigung als Racheakt ermordet. - Werner III von Bolanden (St) (--) behauptet von Herzog Konrad mit Burg Nuenburg iuxta Kirberg alias Burg Naumburg belehnt worden zu sein. - Das Herzogtum Franken wird aufgelöst.

1195 Beginn einer allgemeinen 3-jährigen Hungersnot - Reichstag in Bari mit Kaiser Heinrich VI von Staufen, der die Weltherrschaft anstrebt. - Die Steinkohle wird in Lüttich als Brennstoff wiederentdeckt. Die Kohle wird flußabwärts exportiert und ein Wirtschaftsfaktor. - Die katzenelnbogener Burg Lichtenberg im Odenwald wird von Graf Diether III von Katzenelnbogen alias Graf Diether von Hohenstein (St) erbaut. Er ist mit xxx von Lichtenberg verheiratet und nennt sich Graf von Lichtenberg. - Den Brüdern Eberhard IV von Eberstein und Otto von Eberstein I Schwager von Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) wird der Grafentitel verliehen. - Burg Sterrenberg ist im Besitz der Herren von Bolanden. - Der mainzer Erzbischof Kardinal Konrad von Wittelsbach (St) entscheidet sich selbst am Kreuzzug teilzunehmen. - In Worms findet ein prächtiger Kreuzzugshoftag statt an dem Heinrich II von Sayn (St) anwesend ist. - Bruno von Sayn (St) bewirbt sich vergeblich als Bischof von Lüttich. - Gesandte von Kaiser Heinrich VI von Staufen fordern in Byzanz einen Streifen von Durazzo bis Thessalonike sowie die Bereitstellung einer Flotte für den Kreuzzug. Der byzantinische Kaisers Isaak II wird durch seinen Bruder Alexios III gestürzt. Der Bruder von Kaiser Heinrich VI von Staufen Philipp heiratet eine Tochter Isaaks weshalb Kaiser Heinrich VI von Staufen die Rechte des gestürzten Kaisers fordert sich aber zunächst mit einem Tribut der Byzantiner von 800 Kilogramm Gold jährlich zufrieden gibt um die Kreuzzugsforderung von Papst Coelestin III zu erfüllen. - Die Stadt Grünberg wird vom mainzer Erzbischof Kardinal Konrad von Wittelsbach I (St) zerstört. - Auf dem Reichstag in Worms lehnen es die Fürsten ab den Sohn von Kaiser Heinrich VI von Staufen im Rahmen der Kreuzzugsvorbereitungen zum deutschen König zu wählen. - Eberhard von Eberstein nennt sich Graf, gewissermaßen berechtigt durch seinen wirtschaftlichen Erfolg im Murgtal mit der Duldung Kaiser Heinrichs VI von Staufen. - Das Kaiserhaus in Gelnhausen brennt nieder. - Reichstag in Gelnhausen. - Graf Friedrich III von Vianden (St) beginnt einen Kampf mit dem trier Erzbischof Johann I um seine Burg Arras zurück zu bekommen und nimmt den trierer Erzbischof Johann I gefangen. - Gerlach von Isenburg-Kobern (St) wird vom trierer Erzbischof Johann I gezwungen seine beiden Burgen Oberburg alias Aldenburg und Niederburg als trierer Lehen anzunehmen. - Der mit Mechthild von Ziegenhain, der Tochter des fuldaer Domvogtes, verheiratete Hartmann von Büdingen (St) stirbt. Seine Töchter werden verheiratet: Mechthild von Büdingen mit Eberhard von Breuberg, Liutgard von Büdingen mit Albert von Trimberg, Concea von Büdingen mit Rosemann von Kempenich (St) und Petrissa von Büdingen mit Graf Konrad von Hohenlohe-Brauneck, Graf von Romagna und Graf von Molise. - Graf Walram von Nassau (--),  verheiratet mit Kunigunde von Sponheim (--), erstreitet sich die Hälfte der Abgaben im Gebiet der Burg Weilburg und erkennt die Forderungen um den weilburger Hof des wormser bischof Heinrich von Maastrich an. Für eine geplante Stadt Weilburg werden die Rechte verteilt. Die nassauer Vogtleute Kraft von Bilstein, Egenolf, der Lange, Rorik, Anselm, Heinrich Hildeger, Marschall Rupert, Siegfried pincerna, Dagmar von Merenberg, Heinrich, der Sohn von Rifridus, und Diether von Staffel (--) werden als Geiseln bei Vertragsverletzungen gestellt und der Bischof die zehn wormser Ministerialen Syfridum, Erlewinum, Gernodum, Conradum rufum, Welfridum, Ottonem et Conradum, Godefridum de Stocheim, Adelherum de Wormacia, Bertolfum de Dirmstein. - Graf Amadeus von Montfaucon Graf von Mömpelgard verweigert bei Verhandlungen Abtretungen im Elsaß an den Bruder von Kaiser Heinrich VI von Staufen Pfalzgraf Otto von Burgund, den Bruder des Kaisers. - In Limburg misst man nach eigenem Limburger Maß.

1194 Der münsteraner Fürstbischof Hermann von Katzenelnbogen (St) weiht Adolf von Altena I zum kölner Erzbischof.

Werner II  von Bolanden hat ua folgende katzenelnbogener Lehen: Die Schollanderhöe, Heßloch und Dittelsheim, Weingärten in Bergheim, Geld in Heidesheim, eine Manse in Schwalbach, in Dörsdorf 2 Mansen und eine Mühle, in Ackerbach zwei Mansen, in Oberfischbach den Zehnten, in Wirges eine Manse, Weinberge in Kamp, Geld in Neisen, in Scheuern den halben Zehnten, in Nochern einen Weinberg, den Zehnten von Holzhausen, in Vogelbach, in Ramstad, in Hettenhain und in den Hof in Zorn. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Bau der isenburger Niederburg in Kobem. - Heinrich von Welfen alias Heinrich der Löwe wandelt die Pfalzgrafenwürde in einen territorialen Adelstitel um. - Kaiser Heinrich VI von Staufen erobert mit dem Lösegeld das normannische Königreich Sizilen und lässt die Königsfamilie nach Deutschland verschleppen. - Einen Tag nach der Krönung des Kaisers Heinrich VI von Staufen zum König von Sizilien wird sein Thronfolger nach 9-jähriger kinderloser Zeit geboren. Eine Geburt in aller Öffentlichkeit auf dem Marktplatz von Jesi mit höchsten Zeugen fördert Zweifel an der Schwangerschaft. Das Kind von einem Metzger soll untergeschoben worden sein. - In Andernach wird dem trierer Bischof Johann I von Kaiser Heinrich VI von Staufen ein Dom geschenkt. - Werner von Bolanden (St) wird mit dem Kirchsatz von Dörsdorf belehnt. - Graf Friedrich III von Vianden (St) wird an der Seite von Graf Heinrich IV von Luxemburg (St) (kaiserliches Lager) im Streit um den Bischofsstuhl in Lüttich von Balduin V vom Hennegau besiegt und kann fliehen. - Kuno von Hagen  Münzenberg erhält als Belohnung von Kaiser Heinrich VI von Staufen die Hälfte der Münze in Frankfurt. - Burg Schaumburg ist im Teilbesitz der Grafen von Virneburg und kontrolliert die Rindstrasse zwischen Limburg und Katzenelnbogen. - Pfalzgraf Heinrich von Welfen von Braunschweig, der Sohn von Heinrich dem Löwen heiratet in der Hochzeit von Stahleck, einer Liebeshochzeit, in Abwesenheit von ihrem Vater Pfalzgraf Konrad von Staufen (St) aber mit dem Segen ihrer Mutter Irmengard von Henneberg die Erbtochter Agnes von Staufen (St), die Kaiser Heinrich VI von Staufen eigentlich mit dem französischen König Philipp II August verheiraten wollte. Kaiser Heinrich VI von Staufen verlangt vergeblich die Annulierung der Liebesheirat. - Marschall Eberhard von Anebos ist Marschall von Kaisers Heinrich VI von Staufen in Italien. - Graf Siegfried II von Cleeberg, Herr von Limburg an der Lahn, verheiratet mit Euphemia stirbt. - Graf Simon von Tecklenburg wird neuer mainzer Erbschenk. - Wolfram von Stein (St) nennt sich erstmals Rheingraf. - Der königlich-frankfurter Landvogt Wolfram von Praunheim, ein Reichsministeriale, besitzt die von ihm erbaute Klettenburg. - In Michelbach gibt es das Hofgut Rahnstätter Hof unterhalb des Segelflugplatzes (20 23).

1193 Der englische König Richard Löwenherz wird in Speyer an Kaiser Heinrich VI von Staufen übergeben, der ihn unter anderem auch auf Burg Trifels in der Pfalz inhaftieren lässt, eine Lösegeldforderung von 100.000 Mark stellt und diese von Richards Mutter Eleonore von Aquitanien beglichen wird. König Richard Löwenherz muss die Lehenshoheit des Kaisers akzeptieren. - Die Grafen von Virneburg tauchen in Cunisberch (Königsberg), dem späteren Monreal aus. - Kaiser Heinrich VI von Staufen nimmt das Kloster Springiersbach unter seinen Schutz. - Kuno von Hagen Münzenberg (St) ist bei den Verhandlungen von Kaiser Heinrich VI von Staufen über das Schiksal von König Richard Löwenherz anwesend und begleitet ihn nach Italien. - Der Reichsministeriale Trushard von Kästenburg (Hambacher Schloss) ist Stellvertreter von Kaiser Heinrich VI von Staufen in Italien. - In Frankfurt schenkt Kaiser Heinrich VI von Staufen dem frankfurter königlich-frankfurter Landvogt Wolfram von Praunheim I und seiner Frau Pauline den Riedhof (Niederrad). - Kaiser Heinrich VI von Staufen kommt zu einem Reichstag nach Koblenz um die Anhänger des 11 92 ermordeten lütticher Erzbischof Albrecht von Löwen mit Geschenken zu besänftigen.

1192 Gottfried von Eppstein I (St) bezeichnet das Schloss Homburg als Stammstitz seiner Vorfahren. - Gottfried von Eppstein (St) kauft von Heinrich von Hanau (St) dessen Rechte an den Burg Eppstein und der Fachwerkburg Homburg mit dem Waldbotenamt für 600 kölner Mark. - Reichstag in Worms. - Adelsverschwörung unter Führung von Heinrich dem Löwen gegen Kaiser Heinrich VI von Staufen. - Papst Coelestin III ernennt den lütticher Erzbischof Albrecht von Löwen. Kaiser Heinrich VI von Staufen verbietet den Kontakt zum Bruder Herzog Heinrich von Brabant I und läßt ihn bei Reims von deutschen Rittern ermorden. Der Mord löst eine antistaufische Stimmung am Niederrhein aus. Reichskanzler Lothar von Hochstaden (St) wird für den Mord verantwortlich gemacht und von Papst Coelestin III gebannt. - Der englische König Richard Löwenherz wird wegen seiner oppositionellen Politik auf der Rückreise vom Dritten Kreuzzug durch Deutschland im Auftrag von Kaiser Heinrich von Staufen VI vom österreichischen Herzog Leopold V von Babenberg gefangengenommen und auf Burg Dürnstein festgehalten. - Mit der Vermählung der Erbtochter Sophia von Raabs mit Friedrich von Hohenzollern I geht die Burggrafschaft Nürnberg an die Hohenzollern über. - In Frankfurt baut Kuno von Münzenberg (St) die steinerne Alte Brücke über den Main. - In Anwesenheit von Kaiser Heinrich VI von Staufen erhält Herzog Ludwig von Wittelsbach Bayern der Kelheimer (St) die Schwertleite. - Auf Burg Eppstein wohnen 5 Burgmannnen. - Der münsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St) lässt die beiden Westtürme am Dom von Münster erbauen. - Christian von Oldenburg wird auf Anweisung seines Bruders nach der Rückreise vom Dritten Kreuzzug von Dienstleuten ermordet. - Wigand von Kronberg ist im Besitz einer Motte, einer Turmburg in Eschborn. - Grafensohn und neuer Graf Heinrich III von Diez (St) kehrt drei Jahre nach dem Tod seines Vaters in Palästina vom Dritten Kreuzzug nach Diez zurück.

1191 Diether von Katzenelnbogen (St), Kanzler von Kaiser Heinrich VI von Staufen stirbt beim Versuch Sizilien zu erobern während der Belagerung Neapels. Er wird in Koster Schönau im Odenwald, der pfalzgräflichwittelsbacher Grablege alias Hauskloster begraben . Eine Schwester (St) von Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) heiratet Siegfried von Runkel (St).

Zilesius berichtet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa bezeichnet Heinrich von Sponheim (St) als seinen Blutsverwandten. - Auf der mainzer Burg Scharfenstein wird der mainzer Dom-Kanoniker Walther erster Burgmann und nennt sich Walther von Scharfenstein. - Die wohlhabende Maria von Oignies (14) überredet ihren Ehemann zum Verzicht auf Sex und gründet als eine der ersten Beginen ein Lepraspital. - Die Herren Hermann von Elkerhausen und Hiltwin von Elkerhausen sind Ministeriale von Graf Friedrich von Leiningen (St), dem Vogt von Villmar. - Nach dem Fall Akkons stirbt Graf Rupert von Nassau (St) auf dem Meer. - Graf Friedrich III von Vianden (St) kämpft für Kaiser Heinrich VI von Staufen um das lütticher Bischofsamt. - Kaiser Heinrich VI von Staufen (St) scheitert den rechtmäßigen Erbanspruch auf das Königreich Sizilien seiner Frau Konstanze militärisch durchzusetzen. - Rheingraf Wolfram (St) kehrt vom Kreuzzug zurück und beginnt mit Prozessen gegen seinen Schwager Werner III von Bolanden (St), der mit Hilfe seiner Schwester Rheingräfin Guda alias Guda von Bolanden (St) große rheingräfliche Gebiete systematische besetzt hat und nicht mehr herausgeben will.

1190 Der Bruder von Hermann von Katzenelnbogen (St) Diether von Katzenelnbogen (St) ist Kanzler von König Heinrich VI von Staufen.
Etwa zur gleichen Zeit erbauen die Grafen von Katzenelnbogen an der Grenze der Terminei von Kloster Bleidenstadt die Burg Hohenstein gegen die Grafen von Nassau, nach der sich eine gegen Mitte des 13 Jahrunderts wieder erloschene Linie benennt und werden nach dem Aussterben der arnsteiner Grafen endgültig mit der prümer Vogtei über St Goar belehnt. Diether III von Katzenelnbogen (St) heiratet .... von Lichtenberg. Der prümer Abt Gerhard belehnt die Grafen von Katzenelnbogen und Hohenstein mit der Vogtei St Goar. Als Gegenleistung muss der Eigenbesitz Klingelbach als prümer Lehen empfangen werden.

Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (68) ertrinkt bei einer Flußüberquerung. - Der münsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St) führt zusammen mit dem würzburger Bischof Gottfried von Spitzenberg die erste Schlacht gegen die Türken. - Graf Dietrich von Wied (St) beurkundet dass nur die Söhne erben dürfen, nicht aber seine Tochter, die mit Bruno von Isenburg (St) verheiratet ist. - Graf Rupert III von Nassau (St) ist einer der vertrautesten Räte von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (68), Bannerträger beim Dritten Kreuzzug und beim Tod Barbarossas beim Baden vorort. - Der speyerer Reichkanzler Johann I wird erster Kurfürst von Trier. - Die Spitalbruderschaft Deutscher Orden wird von deutschen Kaufleuten in Akkon gestiftet. - Kuno von Münzenberg (St) baut in Frankfurt-Sachsenhausen einen direkt am Main gelegenen Wirtschaftshof in ein Spital mit angeschlossener Spitalskirche, späteres Deutschordenshaus um, woraufhin die steinerne Alte Brücke erbaut wird. - Kaiser Heinrich VI von Staufen belehnt Ulrich von Münzenberg (St) mit der Grafschaft Wetterau/Nürings. - Heinrich II von Sayn (St) kämpft mit Herzog Johann von Brabant in dessen vierter Abteilung. - Nach dem Tod von Graf Poppo von Henneberg teilen Graf Berthold II von Henneberg der Minnesänger Graf Otto von Botenlauben und der letzte würzburger Burggraf Poppo VII von Henneberg die Grafschaft. - Lothar, der Sohn von Heinrich der Löwe (St) stirbt als Geisel in Augsburg. - Landgraf Ludwig III von Thüringen  (St) stirbt auf der Rückreise von Akkon bei Zypern. - Der Königshof Kamba ist im Besitz von Werner von Bolanden (St). - Arnold II von Isenburg (St) wird auf der von seinem Vater Bruno von Isenburg (St) neu erbauten Burg Braunsberg geboren. - Die Herren von Dorfelden nennen sich nach ihrer Burg Hanau, Herren von Hanau. - Graf Wittekind von Schwalenerberg und Waldeck stirbt auf dem Dritten Kreuzzug. - Ritter Heinrich Walpot von Bassenheim steht an der Spitze eines Hospitalvereins vorort für verwundete und erkrankte Kreuzritter. - Das büdinger Prämonstratenser-Doppelkloster Konradsdorf wird erbaut zur Aussöhnung dem mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach I (St) übergeben. Der klosterbleidenstädter Abt Gottfried von Bleidenstadt beteiligt sich als Zeuge.

1189 Der münsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St) ist Führer einer Gesandtschaft von Grafen, die von 500 Rittern begleitet werden von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa zum heimlich mit Sultan Saladin verbündeten byzantinischen Kaiser Isaak II Angelus um das Kreuzfahrerheer durch Konstantinopel zu führen. Der münsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St), Graf Rupert von Nassau (St), Graf Walram von Nassau (St) und Graf Heinrich von Diez (St) werden gefesselt und eingekerkert und erst nach einem halben Jahr wieder freigelassen. Graf Rupert von Nassau (St) wird in Konstantinopel Bannerträger der IV Abteilung, die vom Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa persönlich befehligt wird.

Dritter Kreuzzug unter Führung des französischen König Phillipps II (24), des englischen König Richard Löwenherz (32) und des römisch deutschen Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67). - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) kauft die Hälfte der ziegenhainer Stammburg Reichenbach. - Die Pfalzgrafschaft wird von König Heinrich VI von Staufen (24) ohne rechtliche Grundlagen von einem kölner Mannlehen in ein Erblehen umgewandelt damit die Pfalzgrafschaft in der Familie seines Halbbruders Konrad von Hohenstaufen (St) und seiner einzigen Tochter Agnes bleibt. - Heinrich von Isenburg (St) bricht mit Heinrich II von Sayn (St), Eberhard II von Sayn (St) und Dietrich von Wied (St), Hermann von Baden (St), Heinrich von Sponheim (St), Heinrich von Saarbrücken (St), Eberhard von Reifenberg, Reinhold von Reifenberg, Heinrich von Hagen, mit Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67) und dessen Sohn Friedrich von Schwaben, von Regensburg aus zum Dritten Kreuzzug nach Akkon auf. - Rheingraf Wolfram (St) beteiligt sich am Kreuzzug. Sein Schwager Werner III von Bolanden (St) beginnt mit Hilfe seiner Schwester Rheingräfin Guda alias Guda von Bolanden (St) mit der systematischen Besetzung großer Gebiete ihres Mannes Rheingraf Wolfram (St). Eine Besitzaufstellung- Nach dem Tod seiner beiden älteren Brüder verschwört sich Richard Löwenherz erfolgreich gegen seinen Vater König Heinrich II von England (56), der 2 Tage nach seiner Abdankung in der Burg Chinon stirbt. - Agnes von Bar, die Tochter der mainzer Burggrafentochter Laurette von Loon und Rieneck und Graf Theobald von Bar (St) heiratet den lothringer Herzog Friedrich II von Bitsch . - Engelbert von Berg stirbt schon bei der Anreise zum Dritten Kreuzzug in Serbien. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67) gibt Burg Weisenau an den mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) zurück, der sie Dudo von Weisenau zu Lehen gibt. - Der trierer Ministeriale Erbmarschall Ludwig von Helfenstein befindet sich in der Vorhut von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67) und nimmt erfolgreich an der Schlacht bei Philomelion teil. - Der limburger Herzog Heinrich III begibt sich mit seinem Sohn Graf Walram IV von Luxemburg (St) zur Rückeroberung von Jersusalem auf den Dritter Kreuzzug. Sie reisen unabhängig und schließen sich vor Jerusalem Richard Löwenherz an. - Graf Wittekind von Schwalenerberg und Waldeck, erster Graf von Waldeck, residert auf seiner Burg Waldeck außerhalb des Bistums des kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg, verkauft die Vogtei Paderborn und begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67) auf dem Dritten Kreuzzug. - Das Prämonstratenserinnenkloster Altenberg ist reichsunmittelbar. - Der mit Getrud von Habsburg verheiratete Stadtherr der Stadt Limburg an der Lahn Graf Emich von Leiningen (St) stirbt. - Wolfram von Praunheim ist königlicher Landvogt von Frankfurt. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach I (St) beklagt sich bitter über große Profite von Hartmann von Büdingen (St) zu Lasten von Mainz während der Zeit seines Vorgängers. - In Diez ist der Statthalter der Lombardei Graf Heinrich II von Diez (St), ein enger Vertrauter von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67), unter den Getöteten des Dritten Kreuzzugs. Sein Sohn Graf Heinrich III von Diez (St) wird drei Jahre später nach Diez zurückkehren. 

1188 Die heilige Hildegunde (17) stirbt als Mann verkleidet im Zisterzienserkloster Schönau bei Heidelberg. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (66) hält in Mainz den so genannten Hoftag Jesu Christi ab, auf dem der Dritte Kreuzzug beschlossen wird und sich auch der kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg dem Kaiser unterwirft. - Korbach erhält Stadtrechte. - Die Ringmauer um Kloster Sponheim wird vollendet. Graf Kraft von Sponheim (St) erhält ein Stück des Kreuzes Jesu von Papst Alexander III lässt es in Gold fassen und mit Edelsteinen verzieren. Die schönsten Stücke seiner Sammlung sind ein goldenes Kreuz über dem Altar und ein silberner Abtshut (infula) mit Perlen und Edelsteinen. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (66) schickt Graf Heinrich von Diez (St) zu Sultan Saladin um das lange bestehende Freundschaftsbündnis zu kündigen, Saladin aufzufordern Palästina zu verlassen, das heilige Kreuz zurückzustellen und für die getöteten Christen Genugtuung zu leisten. Sultan Saladin weist die Kriegserklärung zurück und ist bereit, die anderen Forderungen zu erfüllen.

1187 Burg Wittgenstein wird Graf Siegfried von Wittgenstein I (St) als mainzer Lehen aufgetragen. - Jerusalem fällt. Das geschlagene Kreuzfahrerheer wird entweder gegen Lösegelder freigelassen und versklavt. Die neue Hauptstadt Akkon fällt. - Graf Otto II von Henneberg wird Bischof in Speyer. - Der Graf Heinrich IV von Luxemburg der Blinde (St) verlobt seine Tochter Ermesinde von Luxemburg (St) im Alter von zwei Jahren mit Graf Heinrich II von Champagne um sie und ihr Erbe zu beschützen. - Rheingraf Wolfram heiratet Guda von Bolanden (St). - Philipp II von Bolanden (St) stirbt in Italien. - In Ransel und in Weisel gibt es militärische erzbischöflichmainzer Vorposten.

1186 Im Beisein des münsteraner Bischofs Hermann von Katzenelnbogen (St) wird die neuerbaute Klosterkirche von Kloster Eberbach im Namen der Heiligen Maria und Johannes des Täufers von Abt Arnold geweiht.

Wetter: Grosse Sonnenfinsternis, Pest, vorausgegangener gelinder und kurtzer Winter, Bäume blühen im Januar, im Februar sind Äpfel schon so groß wie Nüsse (Olearius). - Trotz Verbot des Baus von weltlichen Gebäuden sind die Zisterziensermönche von Kloster Eberbach am Bau der Niederburg in Rüdesheim beteiligt. - Am Reichstag in Gelnhausen bekennt sich die Mehrheit der deutschen Erzbischöfe zu Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (64). - Der speyerer Archidiakon und Dompropst Johann I wird erster Kurfürst von Trier. - Das Fehdewesen wird reglementiert. Die Fehde muß mit einem Fehdebrief erklärt und darf erst nach 3 Tagen begonnen werden. - Astronomen befürchten den Weltuntergang, da sich alle bekannten Planeten im Sternbild der Waage treffen. Eine Massenhysterie bricht aus. Der byzantinische Kaiser Thoros lässt die Fenster seines Palastes zumauern. Der Erzbischof von Canterbury ordnet Vorbereitungen mit 3 tägigem Fasten an.

1185 Der französische König Philipp II August macht Paris zur ersten abendländischen Stadt mit gepflasterten Straßen. - Der Bruder von Landgraf Ludwig III von Thüringen Friedrich von Thüringen heiratet die Erbtochter Luitgard des beim Erfurter Latrinensturz 11 84 verunglückten Graf Gozmar III von Ziegenhain Reichenbach erweitert sich der thüringischen Machteinflusses in Hessen, bringt die ziegenhainer Stammburg Reichenbach in thüringischen Besitz und wird Graf von Ziegenhain. - Der bamberger Dom brennt nieder. - Die Familie von der Arken erbaut in Koblenz aus den Resten eines römischen Rundturms einen Wohnbau. - Philipp II von Bolanden (St) befindet sich bei König Heinrich VI von Staufen (St) (--) auf Hochzeitsreise in Italien. - Der Minnesänger Friedrich von Hausen (Mannheim) begleitet König Heinrich VI von Staufen (St) (--auf der Hochzeitsreise nach Italien. - Der mainzer Burggraf Gerhard von Loon-Rieneck (--) befindet sich bei König Heinrich VI von Staufen (St) (--) auf Hochzeitsreise in Italien. - Der klosterarnsteiner Mönch ehemaliger Einnrichgaugraf Ludwig III von Arnstein (St) (74) stirbt auf einer Rundreise in Kloster Gummersheim bei Gau-Odernheim und wird in seinem eigenen Kloster Arnstein beerdigt. Die Grafen von Nassau, Katzenelnbogen, Diez und die Herren von Isenburg alias Ritter von Isenburg tragen den Leichnam von Graf Ludwig III von Arnstein (St) (74), der mit mit seiner Freigebigkeit ein Gnadenkleid von Purpur und Seide, die ewige Freude des Himmels erworben hat, mit einer Bahre von der Margarethenkirche im Tal bis zum Kloster auf dem Berg hinauf.  Die Burg wird zum Teil abgetragen, in ein Prämonstratenserkloster umgebaut, und mit Norbertiner-Mönchen mit weiße Kutten besetzt, die er selbst aus Sachsen geholt hat und wo er selbst eingetreten ist. Seine Frau lebt als Einsiedlerin in der Nähe. Während St Goar an Katzenelnbogen fällt, kommt St Goarshausen unter isenburger Herrschaft.

1184 Werner II von Bolanden (St) unterstützt Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) bei seinen Verhandlungen mit dem Graf von Hennegau auf der Maarau als kaiserlicher Ministeriale. Er wird als sehr kluger Mann bezeichnet, der 17 eigene Burgen mit 1.100 lehnspflichtigen Rittern hat. - Burg Frauenstein in Wiesbaden wird von Heinrich Bodo von Idstein erbaut. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) hält einen glanzvollen Reichstag zu Pfingsten in Mainz, an dem über 40 000 Ritter sowie die geistliche Elite des ganzen Reiches anlässlich der Schwertleite der Söhne Barbarossas teilnehmen und der als größtes Fest des Mittelalters gilt. Graf Rupert von Nassau (St) streitet sich als kölner Bannerträger für seinen Herrn den kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg I, mit dem Abt Konrad von Fulda, der den linken Platz, nach angeblich altem Recht, neben Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62), streitig machen will. Der gekränkte kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg I will das Fest mit dem streitbaren Graf Rupert von Nassau (St) und anderen verlassen und der Bruder des Königs versucht vergeblich sie aufzuhalten. Der junge König fällt ihm um den Hals und bittet ihn zu bleiben und Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) gewährt ihm den linken Platz. Landgraf Ludwig III von Thüringen (St) (--) verspottet Graf Rupert von Nassau (St) Heute, Graf, habt ihre euer Lehen verdient! Der Dichter Heinrich von Veldeke, Dienstmann von mainzer Burggraf von Loon und Rieneck nimmt am Fest teil. Die Burgräfin Agnes von Loon und Rieneck und Gräfin Margarete von Kleve und Hermann von Thüringen sind seine speziell genannten Gönner. - Papst Lucius III erlässt zusammen mit Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) die bischöfliche Inquisition, bei der alle Bischöfe dreimal pro Jahr ihre Gemeinden nach Ketzern absuchen sollen. - Beim Erfurter Latrinensturz bricht in Anwesenheit von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) im Obergeschoss der Dompropstei der Fußboden ein. Einige edle Herren fallen in das Erdgeschoss, durchbrechen dort ebenfalls den Fußboden und fallen tötlich verletzt in die darunterliegende Kloake. Graf Gozmar III von Ziegenhain (--) stirbt. Landgraf Ludwig III von Thüringen (St) überlebt den Erfurter Latrinensturz. - Die nassauer Burg Frauenstein wird zerstört, da sie im mainzer Teilbesitz ist. - Die Stammburg Bolanden des Werner von Bolanden I (St) wird als castrum bolant erwähnt. - In Mainz ist Hermannn von Katzenelnbogen  (St) (--) bei Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62), der die Besitzungen der Grafen von Namur und Luxemburg an Balduin von Hennegau (St) (--) übergibt. - Heinrich II von Sayn (St) ist zu Gast bei Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) in Gelnhausen, - Burg Hornberg ist im Besitz der Grafen von Lauffen. - Werner II von Bolanden  (St) (--) begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) auf seinem Italienzug. Sein Sohn Philipp von Bolanden (St) ist im Gefolge von Königsohn Heinrich VI von Staufen (St) (--) in Italien. - Die Mönchsbrüder von Kloster Bleidenstadt erbitten erfolgreich päpstlichen Schutz von Papst Lucius III.

1183 Hermannn von Katzenelnbogen (St) begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (61) zun Frieden mit den lombardischen Städten nach Konstanz. - Die Herren von Hainhausen am Main (Hagenhausen) sind im Besitz der Burg Eppstein (St) und nennen sich nach ihr. Unter ihren Verwandten befinden sich die Herren von Hausen (Obertshausen), die von Rumpenheim und die von Heusenstamm. - Der salzburger Bischof Konrad von Wittelsbach (St) wird zum zweiten Mal mainzer Erzbischof. - Graf Gottfried von Sponheim (St) beraubt das Dorf Traben. - Der Erzkanzler von Italien und kölner Erzbischof Philipp I von Heinsberg bekämpft Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (61). - Der metzer Bischof Bertram unterstützt den kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg I und wird von Werner II von Bolanden (St) als Heerführer aus seinem Bistum vertrieben und das Bistum Metz verwüstet. - Der 10-jährige Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) wird Herzog von Bayern. - Mailand wird Herzogtum. - Graf Poppo von Wertheim begibt sich auf den Kreuzzug. - Burg Nieder-Olm ist im Besitz von Werner II von Bolanden  (St) (--). - Der pfälzer Ministerialensohn Eberhard von Stahleck, alias Eberhard von Kumbd, gründet das Zisterzienserkloster Kumbd nach vergeblichen Aufnahmeversuchen im Zisterzienserkloster Schönau bei Heidelberg. - Beim zweiten Amtsantritt des mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) ist der mainzer Dom verwüstet und das Dach fehlt. - Der lothringische Goldschmied und Emailmaler Nikolaus von Verdun arbeitet am Annoschrein. - Die mainzer Burg Amöneburg unmittelbar östlich vor Marburg wird an Kuno von Münzenberg (St) verpfändet.

1182 Hermannn von Katzenelnbogen (St) begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (60) auf dem Reichstag in Mainz und in Nürnberg. - Berthold und Mangold von Trimberg sind Domherren in Würzburg. - Die Herren von Hainhausen am Main (Eppstein) bringen sich in den Besitz von mainzer Gebieten. - Der spätere römisch-deutsche König, Otto IV von Welfen (St) (--) wächst am englischen Königshof seines Großvaters, dem englischen König Heinrich II auf. - Werner II von Bolanden  (St) (--) beschützt die linksrheinischen Gebiete von Kloster Bleidenstadt als Prokurator, einem königlichen Statthalter. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (60) schickt Hermannn von Katzenelnbogen (St) als erfolgreichen Diplomat zu Verhandlungen mit Papst Lucius III wegen der Doppelbesetzung des trierer Bischofsstuhls. Papst Lucius III verspricht seinen Verzicht.

1181 Hermannn von Katzenelnbogen (St) begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (59) auf seinem Reichsheerzug nach Sachsen. - Der lothringische Goldschmied Nikolaus von Verdun erschafft den Klosterneuburger Altar und den Dreikönigsschrein im kölner Dom. - Heinrich der Löwe (St) wird von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (59) drei Jahre in die Verbannung geschickt, wovon der kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg mit den westfälischen Ländereien provitiert. Das von Heinrich der Löwe (St) eroberte Mecklenburg wird formell Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und die neu gegründete Stadt Lübeck wird Auswanderungshafen zur Besiedelung von Livland. - Rudolf von Tübingen I erheiratet Gießen durch die Eheschließung mit Mechthild von Luxemburg-Gleiberg (St). Landgraf Ludwig III von Thüringen (St) überlässt dem thüringer Landgraf Hermann Raspe (St) die Regierung.

1180 Rheingraf Embricho (St) bestimmt als Nachfolger in seinen katzenelnbogener Lehen seinen Neffen Rheingraf Wolfram (St). - Die Reichsversammlung in Gelnhausen ächtet Heinrich den Löwen, der auf den Reichstag in Würzburg vorgeladen ist, und nicht kommt. - Fritzlar wird Stadt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (58) erhebt Wetzlar durch Freibriefe von Gelnhausen aus zur freien Reichsstadt.- Kirchenbau setzt in Frankreich ein. In folgenden 90 Jahren werden 80 Kathedralen und Kirchen gebaut. - Die Äbtissin Herrad von Landsberg verdammt das Rittertum wegen seiner Streitlust und Beutegier und weil es ständig den vom burgundischen Kloster Cluny um 950 ausgegebene Gottesfrieden und Gotteswaffenstillstand bricht in ihrem Buch Lustgarten als Geissel der Menschheit. Vermehrt werden gute Ritter, die für die Einhaltung des Gottesfriedens und Waffenstillstandsgebots kämpfen und nach ritterlichen Tugenden streben geachtet und verehrt. - Erste bildliche Darstellung eines drehbaren Heckruders auf einem Relief im englischen Winchester. - Der Erec, der erste Artusroman, in dem der unerfahrene Ritter Erec wegen der Liebe zu seiner Frau verspottet, sie mit dem Tode bedroht und trotzdem von ihr gerettet und durch einige Abenteuer geläutert zum Vorbild wird, in deutscher Sprache entsteht. - Burg Hayn (Dreieichenhain) ist zur Reichsburg ausgebaut. - Burg Rodersen, die Oberburg in Rüdesheim wird erbaut. - Beginn des Baus der ersten frankfurter Stadtmauer, der Staufenmauer. - Lambert de Beghe stiftet in Lüttich das erste Beginenhaus. - In Köln wird die weiträumigste Stadtmauer Deutschlands mit 12 Toren und 52 Mauertürmen in der Ringmauer und mehr als 16 Toren und Pforten in der Rheinmauer begonnen. - Hachenburg wird von Graf Heinrich von Sayn II (St) erbaut. - Graf Emicho III von Leiningen (St) stirbt. - Spätestens in diesem Jahr wird Friedberg von Kuno von Hagen Münzenberg (St) gegründet. - Eisenach wird urkundlich erwähnt. - Die kaiserlichen goslarer Hüttenbetriebe werden von Heinrich der Löwe zerstört. Dies führt zur Abwanderung von Bergleuten und der Begründung des Oberharzer Bergbaus. - Pfalzgraf Otto von Wittelsbach I wird erster Wittelsbacher Herzog von Bayern. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach I (St) löst mit dem Bau der Burg Heiligenburg gegen die der Residenz Gudensberg des hessischen Landgraf Ludwig III unerbitterte Kämpfe aus. - Die westfälische Herzogswürde sorgt für Ansprüche des kölner Erzbischof auf die nassauer Stadt Siegen. - Auf dem Reichstag in Gelnhausen werden die Lehen von Heinrich dem Löwen neu verteilt. - Wortwin von Hohenberg ist Besitzer der neuerbauten Fachwerkburg Homburg. - In Kloster Eberbach werden große Glasfenster mit Flechtbandmuster eingesetzt. - Burg Ortenberg wird von den Herren von Ortenberg erbaut. - Der pfälzer Ministerialensohn Eberhard von Stahleck, alisas Eberhard von Kumbd, zieht in eine Klause. - Pfalzgraf Konrad von Staufen (St) verzichtet auf Burg Stahleck und die Vogtei Bacharach und verlehnt sie an seine Frau Irmengard von Henneberg (St). - In Limburg gibt es eine Münze.

1179 Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (57) bezieht die Grafschaft von Graf Berthold von Katzenelnbogen I (St), im Kraichgau in den rheinfränkischen Landfrieden mit ein.

Das französische Königshaus trägt erstmals als Wappen die Lilie. - Dem mainzer domkapiteltreuen Herrn von Hainhausen wird der östliche Teil des Königssondergaus als Lehen gegeben, der sich daraufhin Gottfried von Eppstein (St) nennt und das nassauische Wiesbaden bedroht. - Das IV Laterankonzil verbietet erneut Christen, Geld gegen Zinsen zu nehmen. - Hildegard von Bingen stirbt. - Ein sponheimer Mönch, ein Verwandter der Heiligen Hildegard von Bingen stirbt im selben Jahr wie sie und hinterlässt 20 wohlgeschulte Mönche, die Bücher kopieren und gut in Wissenschaften ausgebildet sind. - Graf Bruno von Isenburg (St) erbaut die isenburger Burg Braunsberg bei Anhausen. - Priestermönch David von Himmerod, das letzte Überlebende Gründungskonventsmitglied des Zisterzienserordens und Mystiker stirbt. - An der Hohen Straße zwischen Frankfurt und Köln liegt in Altenkirchen das Wirtshaus Zum weißen Falken. - Unter Theoderich von Wied (St), dem Enkel von Gründer Graf Mefried von Wied (St) wird die Burg Wied fertiggestellt. - Landgraf Ludwig III von Thüringen (St) wechselt von Heinrich der Löwe (St) zu Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (57) und erhält dafür die Pfalzgrafschaft Sachsen. - Agnes von Arnstein (St), verheiratet mit Graf Heinrich von Zutphen und Gueldern, stirbt. - Graf Wittekind von Schwalenerberg und Waldeck fällt von seinem Landesherrn Heinrich der Löwe (St) zu Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (57) ab. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (57) erneuert in Weißenburg für Rheinfranken den Landfrieden, regelt den Strafenkatalog bei Totschlag und Verwundung, die Folgen von Nichterscheinen vor Gericht, rechtmäßiges Plündern, das Recht von Reisenden ihre Pferde am Wegesrand zu füttern, welche Waffen Bauern führen dürfen, die Rückforderung von Eigenleuten aus Dörfern und Städten und macht die Verfolgung von Wegelagerern, Räubern, Dieben, Münzfälschern und denen die ihnen Unterschlupf bieten zur Pflicht und nächtlichen Brandstiftern wird jegliches Recht abgesprochen, was Pfalzgraf Konrad bei Rhein, Graf Emicho von Leiningen (St), Graf Simon von Saarbrücken (St), Graf Gottfried von Sponheim (St), Raugraf Emicho von Altenbaumburg (St) und sein Bruder Raugraf Konrad (St), Wildgraf Bernhard (St) und Graf Dietrich von Merenberg, Graf Gerhard von Schauenburg, sein Bruder Graf Berthold von Schauenburg sowie Graf Gottfried von Herrlingen bezeugen. - In Boppard kommt es nach einem angeblichen Mord an einer Christin durch Juden zu einem Pogrom, bei dem auch rheinaufwärts fahrende jüdische Reisende getötet werden. Die beteiligten jüdischen Gemeinden werden zu Strafzahlungen verpflichtet.

1178 Der Obotritenfürsten Pribislaw, Herr von Mecklenburg, dessen Sohn mit Gräfin Mathilda von Blieskastel, einer unehelichen Tochter von Heinrich der Löwe verheiratet ist stirbt bei einem Turnier am Hof von Heinrich der Löwe in Lüneburg.

1177 Der Minesänger Otto von Botenlauben Kreuzfahrer und Klostergründer Graf Otto von Henneberg wird geboren. - Der 1165 abgesetzte mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) wird Bischof von Salzburg. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarosssa (St) (55) wird gezwungen Papst Alexander III die Füsse zu küssen. - In den Städten der Lombardei werden Geldwechselgeschäfte mit stillem Einverständnis von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (55) ohne Beschränkung frei durchgeführt. - Bei den Feierlichkeiten zum Frieden von Venedig wo Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (55) dem Schisma abschwört und vom Kirchenbann befreit wird wirft sich Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (55) ohne Umhang und schmucklos barfuß Papst Alexander III zu Füßen, küßt die Füße, wird von Papst Alexander III aufgehoben, erhält den Friedenskuß und begibt sich mit Papst Alexander III in die Markuskirche wo das Te Deum erklingt. Graf Heinrich II von Diez (St) schwört stellvertretend für Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (55) den Frieden mit der Kirche, den Frieden mit Sizilien und den Waffenstillstand mit den Lombarden.

1176 - Graf Eberhard von Sayn (St) besitzt zwei Häuser in Köln. - Der Welfe Heinrich der Löwe (St) versagt Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (54) die Gefolgschaft, wodurch dieser in der Schlacht von Legnano gegen Papst Alexander III die Macht in Italien verliert. - Der kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg ist Gegner von Heinrich der Löwe (St). - Der fuldaer Abt Burkhard von Nürings stirbt. - Die andechser Grafentochter, die Heilige Hedwig von Andechs wird geboren. Ihr Vater ist Graf von Tirol, Kärnten und Istrien. Ihr Bruder Eckbert von Andechs ist Bischof von Bamberg und ihr Bruder Berthold von Andechs ist Patriarch von Aquileia. Ihre Schwester Gerturd wird 12 07 die Mutter der heiligen Elisabeth von Thüringen (St).

1175 Graf Berthold von Katzenelnbogen I (St), verkauft die katzenelnbogener Vogtei Wiehl bei Gummersbach.

München erhält Stadtrechte. - Graf Heinrich II von Diez (St) und Graf Eberhard von Sayn (St) sind im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (53) in Padua. Mundschenk Konrad, Truchseß Konrad, Marschall Heinrich und Kämmerer Wilhelm, Vogt von Aachen. - Die Zisterzienser bringen älteste deutsche Apfelsorte Bordorfer Apfel von Kloster Pforta nach Schlesien. - In Deutschland wird Spiegelglas hergestellt, das besonders homogen und flach und beidseitig beschliffen ist.

1174 Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa bestimmt Hermann (St), den Bruder von Graf Heinrich III von Katzenelnbogen (St) zum Bischof von Münster und verwendet ihn später vielfach im diplomatischen Dienst. Hermanns Neffe Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) befindet sich wiederholt in seiner Umgebung.

Die Benediktinermönche verlassen Kloster Arnsburg. Kuno von Hagen Münzenberg (St) stiftet seine Burg Arnsburg dem neugegründeten Zisterzienserkloster Arnsburg. - Aus den Herren von Battenberg geht Graf Werner von Wittgenstein (St) hervor. - Dem höfischen Dienstmann des mainzer Burggraf Ludwig von Loon und Rieneck, dem Dichter Heinrich von Veldeke wird sein zu zwei Dritteln fertiggestelltes Manuskript zu seinem Eneas-Roman gestohlen. - Graf Heinrich II von Diez (St) und Graf Albert von Eberstein (St) sind im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (52) bei der Belagerung der italienischen Stadt Roboreto.

1173 Graf Heinrich III von Katzenelnbogen (St) stirbt

Kloster Eberbach gründet Kloster Arnsburg. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (51) erlaubt Duisburg jährlich zwei Tuchmessen abzuhalten. Durch die Verlagerung des Rheins etwa 09 70 und die Verlandung des Altarmes wird die Stadt vom Rhein abgetrennt. - Der klostereberbacher Mönche fühlen sich durch den Straßenlärm gestört. Die Gemeinde Eberbach verlegt den Weg und schenkt dem Kloster Eberbach den Grund dazwischen. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (51) erhebt angeblich den aus Ungarn stammenden Ritter Heinrich zum Jungen in den Adelsstand und veleiht ihm ein Wappen (3 Jagdhörner), wodurch er gefreit ist.

1172 In Würzburg bezeugen u.a. der würzburger Domherr Hermann von Katzenelnbogen (St), Graf Albert von Eberstein, Rupert von Castell, Kraft von Walldürn und Rupert von Walldürn wie Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (49) in Würzburg dem würzburger Bischof Reinhard von Abenberg einen Wildbann schenkt. - Als Dank für die Unterstützung auf seiner Heilig-Land-Fahrt schenkt der Welfe Heinrich der Löwe (St) dem Templerorden Waffen und 1.000 Mark in Silber.

1171 In Aachen wird die erste Stadtmauer, die Barbarosssamauer erbaut. - Venedig verstaatlicht das Glashandwerk. - Die Herren von Merenberg sind im Besitz der Burg Gleiberg. - Der Minnesänger Friedrich von Hausen tritt als Ministeriale in die Dienste von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (49). - Der mainzer Burggraf Ludwig von Loon-Rieneck beschwert sich bei seinem Verwandten dem französischen König bei Diplomatentätigkeiten zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation immer übergangen zu werden. Die mainzer Burggrafentochter Laurette von Loon und Rieneck heiratet Theobald von Bar (St). - Brudermörder Graf Heinrich von Arnsberg läßt seinen Schwiegersohn gefangen nehmen, der seinen Mitgiftsanspruch aufgibt und deshalb freigelassen wird. - Der klostereberbacher Abt Gerhard lässt eine mehrere Kilometer lange Wasserleitung vom Mönchsbrunnen im Wald zum Kloster Eberbach und zur Klostermühle anlegen. - Der trierer Erzbischof Arnold, der Verwandte von Hildegard von Bingen, Graf Heinrich II von Diez (St) und Graf Eberhard von Sayn bezeugen wie Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (49) dem metzer Bischof Friedrich von Pluyvoise die Burg Saarbrücken übereignet. - Das mainzer St Victorstift tauscht mit klosterbleidenstädter Abt Aldalbero II von Bleidenstadt eine Hofreite mit Weinbergen in Oestrich gegen ein Haus in Lorch direkt neben ihrem Klosterhof.

1170 Burg Geroldstein wird von einem Ritter Gerhardt aus dem Hause der Grafen von Katzenelnbogen erbaut.

Durch den Ausspruch von König Heinrich II von England, (beherrscht ein Gebiet vom Mittelmeer bis Schottland) der sich von den Machtbestrebungen der Kirche befreien will Wer erlöst mich von diesem störenden Priester? vor seiner Krönung, wird der Erzbischof von Canterbury, Thomas Brecket ermordet und den befreienden Bestrebungen auf lange Zeit großer Schaden zugefügt. - Der niederländische Minnesänger Heinrich von Veldecke verbindet den Trojaroman, ein Heldenepos mit Ritterkämpfen um den Gründungsmythos des Römischen Reiches erstmals mit dem Thema Liebe in Reimform für ein adeliges Publikum. Seine Mäzene sind der Landgraf von Thüringen und die Grafen von Loon und Rieneck. - Die staufertreuen Grafen Graf Ruprecht IV von Nassau (St) und Graf Heinrich II von Nassau (St) erhalten den wiesbadener Königshof von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (48) zu Lehen um die mainzer Expansionspolitik zu behindern. Der östliche Königssondergau wird somit nassauisch und der östliche bleibt kurmainzisch. - Graf Ruprecht III von Nassau (St) prägt in Siegen Obole -Münzen mit seinem Bildnis (ohne Münzregal). - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (48) läßt die Reichsburg Kalsmunt erbauen. - Graf Eberhard von Sayn (St) ist im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (48) in Frankfurt. - Werner II von Bolanden (St) ist ein führender Reichsdienstmann auf allen Hoftagen in Worms, Mainz, Frankfurt, Kaisersalautern, Basel, Straßburg und Gelnhausen. - Mit Abt Gerhard hat das Kloster Eberbach wieder einen Abt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (48) läßt die Pfalz Gelnhausen erbauen und verleiht das Stapelrecht an der Engstelle zwischen Spessart und Vogelsberg. - Kuno von Hagen Münzenberg (St) beginnt mit dem Erwerb von Rechten und Gütern in der Wetterau. - Hartmann von Büdingen ist Burggraf der Pfalz Gelnhausen. - Der Priester Gottfried von Beselich gründet das Prämonstratenserinnenkloster Altenberg. - Graf Friedrich von Heinzenberg? (St) ist Stiftsvogt von Kloster Ravengiersburg.

1169 Hermann von Katzenelnbogen (St) ist Domherr in Würzburg. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Die Staufer errichten einen Königshof in Dieburg (Castrum Dieteburg, Volksburg). - Hildegard von Bingen hat mit ihrem Verwandten dem trierer Erzbischof Arnold freundschaftlichen und liebevollen Briefkontakt. - Der bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St) heiratet die Tochter des mainzer Burggraf Ludwig von Loon-Rieneck Gräfin Agnes von Loon-Rieneck. - Graf Ruprecht von Nassau III (St) heiratet Elisabeth von Leiningen, alias Elisabeth von Schaumburg (St). - Mit dem Tod von Graf Gerhard II von Nürings (St) erhält Gottfried von Eppstein (St) die Zentgrafschaft im Niedgau links der Kriftel als unmittelbares Reichslehen, da er sie als Lehen bereits besitzt.

1168 Belehnung des würzburger Bischof Herold mit der Herzogswürde durch Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (46) auf dem Reichstag zu Würzburg, woraufhin sich die würzburger Bischöfe Fürstbischöfe und Herzöge nennen. - Graf Ludwig von Loon und Rieneck I nennt sich nach seiner Burg Rieneck. Er ist Burggraf von Mainz, Erbkämmerer von Mainz, Vogt von Aschaffenburg und Erbtruchseß vonWürzburg. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (46) zerstört Saarbrücken und verbannt die Grafen von Saarbrücken aus der Reichspolitik. - Mit dem Tod von Graf Ekbert von Nürings (St) fällt die Grafschaft Nürings an die Erbschwestern Jutta von Nürings, verheiratet mit Graf Heinrich II von Diez (St) und Lukardis von Nürings, verheiratet mit Kuno von Münzenberg I (St). - Burkhard von Nürings wird Abt in Fulda. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (46) lässt auf dem Reichstag zu Würzburg die Zerstörung und Schleifung von Burg Frankenberg beschließen und macht Rupreht von Dürn zum Klostervogt von Kloster Amorbach.

1167 Hermannn von Katzenelnbogen (St) unterstützt Kaiser Friedrich von Staufen Barbarosssa (St) (45) in Italien gegen den Papst und unterliegt mit ihm in der Schlacht von Legnano. - Das kaiserliche Heer verlässt Rom wegen einer Malariaepidemie. Welf VII (St) stirbt an der Malaria kinderlos. Sein Vater Welv VI (St) verkauft seinen gesamten italienischen Besitz an Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (45), beendet seine politische Aktivität und fördert mit dem Verkaufserlös Dichtkunst, Geschichtsschreibung und Kirchenbau und tröstet sich mit der Abhaltung vielbesuchter aufwändiger Feste. - Der kölner Erzbischof Rainald von Dassel setzt sich gegen Kurtrier um Andernach als südlichsten Posten Kölns durch und erbaut eine Burg in Andernach. - Die uneheliche Tochter Mathilda von Blieskastel, Tochter von Graf Gottfried von Blieskastel, von Heinrich dem Löwen heiratet Graf Heinrich Borwin I von Mecklenburg, der die Städte Rostock und Wismar gründet. - Graf Ruprecht III von Nassau (St) prägt in Siegen Hitarc-Pfennige, exakte Kopien des kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg I, Obole und Denare (ohne Münzregal). - Die Grafen von Nassau sind Marschall, Schenken und Bannerträger des kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg. - Graf Heinrich von Nassau (St) stirbt auf dem vierten Romzug. - Der wetzlarer Dompropst begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (45) nach Rom. - In Frankfurt werden dünne, einseitige und gepunzte Wetterauer Gold-Brakteaten und leichte Hälblinge Silber-Pfennige geprägt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (45) verwüstet das Umland von Mailand verliert aber dabei 30 Ritter. Mailand übernimmt im Lombardischen Städtebund die Führung. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (45) verbietet den Ritterschlag für Söhne von Priestern und Bauern. - Graf Heinrich von Diez (St) läßt 200 Mailänder als Geiseln nach Pavia bringen und einkerkern. - In Taunusstein Neuhof gibt es die nassauer Burg Neuhof.

1166 Aachen erhält Stadtrechte. - Abt Eberhard von Kloster Eberbach flieht wegen seiner Unterstützung von Papst Alexander III mit einem Teil seines Konvents vor Kaiser Friedrich von Staufen Barbarosssa (St) (44) in das römische Zisterzienserkloster Tre Fontane. - Werner II von Bolanden (St) und Philipp von Bolanden (St) sind auf allen Reichstagen vertreten. - Der amöneburger Burggraf, der Bruder von Graf Gottfried von Ziegenhain I nennt sich Graf Poppo von Hollende. Es ist mainzer Lehen. - Heinrich dem Löwen läßt die Statue Braunschweiger Löwe als Symbol seiner Herzogswürde aufstellen. - Heinrich von Aremberg wird Vitztum in Köln. Sein Vater ist Burggraf in Köln. Das Amt des kölner Burggrafen bleibt bis 12 79 in der Familie erblich. - Graf Heinrich von Diez (St) wird Statthalter der Lombardei in Mailand. - Werner II von Bolanden (St) ertauscht sich die Höfe Odernheim und Pfeddersheim als königliches Lehen. - Die Burg Arnsberg des Brudermörders Graf Heinrich von Arnsberg wird von sächsischen Herzog Heinrich der Löwe (St) münsteraner Bischof Friedrich von Are (St) belagert und zerstört. Brudermörder Graf Heinrich von Arnsberg kann fliehen und wird kölner Vasall. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (44) ertauscht Burg Schönburg, Oberwesel und Jugenheim für Kloster Nienburg vom magdeburger Bischof Wichmann von Seeburg.

1165 Conrad von Steinach I läßt die Mittelburg am Neckar errichten. - Der mainzer Erzbischof Christian von Buch gibt die Direktverwaltung erzstiftiger Stützpunkte wegen der Unterstüzung des Staufer-Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (43) in Italien auf und leitet dabei mit der Vergabe von erzstiftischen Gerechtsame und Besitzungen den Verkauf zahlreicher mainzer Burgen und Burgherrschaftsrechten ein. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) bricht mit dem Staufer-Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (43) und flieht nach Frankreich. - Die Burg in Bingen wird vom Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (43) zerstört. - Hildegard von Bingen erwirbt das Augustiner-Kloster in Eibingen, gründet darin ein Filialkloster auch für Nichtadelige und wird dessen Äbtissin. - Leipzig erhält Stadtrechte. - Werner II von Bolanden (St) tritt in die Dienste von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (43). - Der mainzer Erzbischof Christian von Buch gibt Burg Rheinberg den Rheingrafen als Lehen. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (43) lässt den abtrünnigen fuldaer Abt Markward seines Amtes entheben und schiebt ihn auf die Propstei St. Andreas auf dem Fuldaer Neuenberg ab. Kuno von Hagen-Arnsburg (St) nennt sich nach seiner neu erbauten Burg Münzenberg in der Wetterau Kuno von Münzenberg I (St), ein Mitglied der Ministerialenfamilie von Hagen, deren Stammburg Burg Hayn in Dreieichenhain ist. Im Reichsforst Dreiech ist nur der König jagdberechtigt. - Der pfälzer Ministerialensohn Eberhard von Stahleck, alisas Eberhard von Kumbd, wird geboren. Er kommt an den Hof von Pfalzgraf Konrad, auf Burg Stahleck. - Ritter Heinrich von Arnsberg stirbt im Kerker seines Bruders Graf Heinrich von Arnsberg. - Der aus sarazenischer Gefangenschaft entlassene magdeburger Bischof Wichmann von Seeburg bringt Reliquien des heiligen Viktors und Pontianus mit. - Der würzburger Ministeriale Kuno von der Wetterau deckt seine Burg (Münzenberg ) mit unterschiedlichen Dachziegeln. Die repräsentativen Bauten in der Burg werden mit Biberschwänzen gedeckt. Wirtschaftsgebäude deckt man mit grob geschlämmten Hohlziegeln und das Kegeldach der beiden Türme wird mit Schiefer eingedeckt. - Der osnabrücker Bischof Philipp von Katzenelnbogen (St) weiht den Kanzler von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (43) Rainald von Dassel in Würzburg am selben Tag zum Priester und zum kölner Erzbischof. - Die mainzer Burg Amöneburg unmittelbar östlich vor Marburg wird vom mit Jutta von Staufen (St) verheirateten thüringischen Landgraf Ludwig II (St) im Auftrag von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (43) wegen dessen Unterstützung für Papst Alexander III zerstört aber sofort wieder aufgebaut.

1164 Wetter: Übermäßige Regenfälle. - Der Kanzler von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (42) Rainald von Dassel raubt nach der erfolgreichen Eroberung der Stadt Mailand die Gebeine der heiligen Drei Könige und bringt sie nach Köln, wodurch Köln ein Pilgerort wird. Der alte kölner Dom wird durch den Pilgeransturm zu klein. - Die Heilige Elisabeth von Schönau (34) stirbt in Kloster Schönau. Die Seherin erfand den ersten Papst, einen Engländer, der nach 1 Jahr und 11 Wochen von seinem Amt zurücktrat, weil er 11.000 englische Jungfrauen, die ihn in Rom besuchten nach Hause begleitete. Da die Heilige Elisabeth von Schönau (34) Papst Cyriacus im Papstkatalog nicht fand, nachdem in Köln-Deutz ein Massengrab entdeckt wurde und das Interesse und die Erwartungen an ihre Person gestiegen waren, behauptete sie in einer Vision von der Heiligen Verena erfahren zu haben, der freiwillige Rückzug aus dem Papstamt sei der Grund für die Löschung aus den Papstkatalogen gewesen. - Der magdeburger Bischof Wichmann von Seeburg macht einen Pilgerausflug nach Jerusalem und gerät in Gefangenschaft. - Graf Heinrich von Diez ist Legat von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (42) für das Königreich Ungarn. - Albrecht III von Habsburg (St) heiratet die Enkelin von Welf VI (St).

1163 Graf Heinrich IV von Luxemburg (St) oder Heinrich der Blinde, trennt sich von seiner Frau, die ihm keine Kinder schenkt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (41) lässt wegen der Ermordung des mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen im Kloster St. Jakob durch den Mainzer Brunger und Abt Gottfried das Kloster St Jakob auflösen, nimmt der Stadt Mainz all ihre Freiheiten, Rechte und Privilegien ab und lässt die Stadtmauer schleifen, so dass Mainz den Wölfen und Hunden, Dieben und Räubern offensteht. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (41) erhebt die Grafschaft Oranien zum Fürstentum. - Werner II von Bolanden (St) ist für den Schutz von Kloster Bleidenstadt zuständig. Werner II von Bolanden (St) ist im kaiserlichen Gefolge in der Lombardischen Liga, wo er als Unterhändler beim Friedensvertrag mitwirkt. - Im politischen Kampf mit Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (41) auf dem Konzil in Tours unter Papst Alexander III wird wegen Todesfällen und den daraus folgenden theologischen Konflikten die Chriugie für Geistliche verboten und den Badern überantwortet. Erfolglos dagegen wird wegen erpresserischen Exzessen Katzenmusik beim Charivari verboten. Verheerende Auswirkungen hat die Entscheidung Katharer als Ketzer verfolgen und ihren Besitz konfiszieren zu lassen. - Abt Eckbert von Schönau führt in Köln die Vernehmungen von extremistischen Gläubigen und entlarft sie als Katharer die einer Gegenkirche angehören. Der kölner Erzbischof Reinald von Dassel lässt sie auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Abt Eckbert von Schönau veröffentlicht seine Predigten gegen die Katharer.. - Hartrad von Merenberg erbt die westliche Hälfte der Grafschaft Gleiberg. - Das Zisterzienserkloster Eberbach ist im Besitz von 13 Grangien. - Hartrad von Merenberg schenkt Kloster Arnstein seine Güter in Obertiefenbach, Scheuern und Bettendorf. - Der dietkirchener Priester Gottfried von Beselich schenkt dem Kloster Arnstein seinen Hof bei Beselich, das dort ihr Filialnonnenkloster Beselich gründet. Die Vorsteherin oder Meisterin ist dem Abt von Kloster Arnstein weisungsgebunden. - In Niedertiefenbach bei Katzenelnbogen werden die 21 Bewohner, die bisher dem Kloster Prüm gehörten, dem Kloster Arnstein zugesprochen, für das sie Handdienste leisten alias arbeiten müssen und Abgaben zahlen müssen. 

1162 Dschingis Khan (bed. scharfer Stahl) wird geboren. - Konrad von Wittelsbach wird mainzer Erzbischof. - Kuno von Münzenberg (St) baut in Frankfurt-Sachsenhaus wird Reichskämmerer. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (40) zerstört Mailand. Der aus Ungarn stammende Heinrich zum Jungen, der 12 39 mainzer Patrizier wird, kämpft im Heeresaufgebot. - Der Raubritter von Alteburg Graf Berthold von Nidda stirbt. - Der klostereberbacher Abt Gerhard lässt im Dorf Reichartshausen einen Klosterhof direkt am Rhein fertigstellen. Durch den Einfluß der Mönche ziehen die Einwohner weg.

1161 Aschaffenburg erhält Stadtrechte. - Der speyerer Bischof Günther von Henneberg stirbt. - Heinrich von Nassau (St) nimmt als Graf Heinrich von Nassau am zweiten Romzug als Bannerträger des kölner Erzbischof Rainald von Dassel teil. - Die Stadtgemeinde der Stadt Trier kommt unter die Leitung von Schöffen. - Graf Eberhard von Sayn (St) nimmt an der Belagerung von Mailand teil.

1160 Graf Berthold von Katzenelnbogen I (St) und Heinrich III von Katzenelnbogen (St) und Ruppert II von Nassau (St) und Arnold von Nassau I (St) erwerben die von Graf Ludwig III von Arnstein (St) an Rembold von Isenburg (St) verkaufte Grafschaft auf dem Einrich. Hermann von Katzenelnbogen (St) ist Domherr in Würzburg.

Wärmerekord in Mitteleuropa - Der rücksichtslose machtbesessene mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen wird in Mainz nach offener Rebellion von den mainzer Bürgern ermordet, unter denen sich führend Gottfried von Eppstein I (St), hervortut und Werner II von Bolanden (St), die Familie von Hausen und Reginbodo von Bingen zu finden sind. Der mainzer Burggraf Ludwig von Looz alias Ludwig von Loon-Rieneck büßt seine Stellung ein. Die Söhne des Ministerialen Meingot büssen mit ihrer Familie ihre Stellungen ein. - Burg Greifenstein wird erwähnt. - Graf Rupert III von Nassau (St) wird als Rat von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (38) genannt. - Burg Helfenstein wird vom trierer Erzbischof Hillin von Fallemanien der Burg Ehrenbreitstein vorgelagert erbaut und dort Ministeriale eingesetzt, die sich von Helfenstein nennen. - Graf Heinrich von Sayn (St). - Burg Scharfenstein wird von den Brüdern Werner von Bolanden (St) und Philipp von Bolanden (St) (Philipp von Falkenstein) für den mainzer Erzbischof Christian I von Buch erbaut. Mit ihm ziehen Bolandener, Büdinger und Diezer nach Italien. - Der rheinische Pfalzgraf Konrad von Hochstaufen (St) heiratet seine zweite Frau Irmingard von Henneberg. - Erbtochter Rheingräfin Lukardis (St) heiratet den mainzer Ministerialen Siegfried vom Stein, Propst von Kreuznach. Siegfried vom Stein nennt sich 11 94 Rheingraf Siegfried vom Stein. - Heinrich der Löwe (St) tötet den Oboritenfürst Niklot und zerstört seine Burgen u.a. Rostock, Mecklenburg. - Der im Heiligen Land kriegserfahrene Techniker Magister Marchese läuft zu Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (38) über und ersetzt Rammböcke durch selbstentwickelte mobile nach vorne schiebbare Brücken. - Pfalzgraf Konrad der Staufer (St) und Pfalzgraf Otto von Wittelsbach zeichenen sich bei der Belagerung und Eroberung von Crema aus. - Der erzbischöflich mainzer Vitztum ist Helferich. Helferich verhandelt mit der Stadt Mainz und wird verspottet.

1159 Der mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen verlässt Mainz. Die aufständischen Bürger zerstören die erzbischöflichen Pfalzen. Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (37) entscheidet den folgenden Rechtsstreit für den mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen. - Siegfried von Runkel (St) ist erster der Herrschaft Runkel und Westerburg und Zeuge in Runkel. - Graf Eberhard von Sayn (St) wird im Kloster Siegburg von einer schwerern Krankheit geheilt wofür er und sein Bruder Graf Heinrich von Sayn (St) sich mit einer Schenkung von Weinbergen um Braubach bedanken. - Graf Gotfried von Sponheim (St) stirbt als Besitzer von Clerveaux aus einer Heirat mit der Tochter von Graf Gerhard von Vianden, - Bei einer Doppelwahl werden zwei Päpste davon Papst Alexander III in Rom gewählt. - Der neue würzburger Bischof Heinrich von Leiningen (St) wird gewählt. - Die namentlich unbekannte sponheimer Ehefrau des rheinischen Pfalzgraf Konrad von Hochstaufen (St) stirbt kinderlos. - In Nassau ertauscht der trierer Erzbischof Hillin von Fallemanien die Burg Nassau, die von der verwitweten laurenburger Gräfin Beatrix von Limburg und ihren Söhnen Ruppert II von Laurenburg (St) und Arnold II von Laurenburg (St) seit 30 Jahren widerrechtlich auf wormser Grund erbaut und trotz angedrohter Exkommunkikation nicht aufgegeben wurde, gegen seinen Hof in Partenheim im Nahegau, die er als neues trierer Lehen vergibt, wodurch die Burg Nassau trierer Lehnsburg und Offenhaus wird, wozu auch der Ort Nassau gehört, wodurch Nassau namengebender Hauptsitz wird und die Brüder sich  Ruppert II von Nassau (St) und Arnold II von Nassau (St) nennen dürfen. Sie haben aber noch keinen nassauer Grafentitel, der üblicherweise beim Tod des Vaters vererbt wird.

1158 Dietrich von Wied (St) ist erster Graf des Geschlechts - München wird urkundlich erwähnt. - Konrad von Heppenheft, ein mainzer Ministerial und Embricho von Winkel sind Vormund des noch minderjährigen Rheingrafen Embricho II (St) und fechten stellvertretend für ihr Mündel die Klosterschenkung eines verstorbenen Verwandten an. - Burg Stahlberg wird vom kölner Erzbischof Friedrich von Berg erbaut. - In Mainz ist der Reichsministeriale Werner II von Bolanden (St) (--bei einem Aufstand gegen den mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen (--) dabei. Der Domschatz wird geraubt. Der mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen (--) begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (36) nach Italien und erobert nach seiner Rückkehr Mainz gewaltsam. - Der Reichsministeriale Werner II von Bolanden (St) (--) übernimmt Falkenstein. - Das Wirthaus Zum Riesen in Miltenberg besteht. - Der Abt von Kloster Schönau besorgt Reliquienteile des Heiligen Cyriacus, wodurch Kloster Schönau ein beliebter Wallfahrtsort wird. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (36) beansprucht in der Ronkalischen Konstitution Verfügungsrechte auf Silber und Salz, die aber zunächst nur in Italien gelten. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (36) sendet Graf Emicho von Leiningen (St) als Gesandten nach Sardinien und Korsika. - Ein Onkel von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (36) beschwert sich über italienische Ritter, die aus dem Handwerk stammen. - Rembold von Isenburg ist Einrichgaugraf. - Die Isenburger verkaufen ihr arnsteiner Erbe an Graf xxx von Katzenelnbogen (St) (--) und Graf xxx von Nassau (St) (--) gemeinschaftlich, wodurch ua Kördorf zweiherrisch wird.

1157 Graf Berthold von Katzenelnbogen (St) (--) heiratet Adelheid von Lauffen. Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St) (--) ist wieder am Hof in der Umgebung von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (--).

Den Mönchen des Klosters Eberbach wird die Mitwirkung an weltlichen Bauten vom Generalkapitel untersagt. - Der erste Markgraf, Albrecht der Bär gründet die Mark Brandenburg. - Auf dem Reichstag von Besançon stoppt Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (35) den bayerischen Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St), der zwei päpstliche Legaten mit gezücktem Schwert bedroht, weil sie darauf bestehen, dass der Kaiser Lehensnehmer des Papstes sein soll. - Der würzburger Burggraf Graf Godebold von Henneberg I stirbt ohne männlichen Erben. Sein Neffe Graf Godebold II von Henneberg (--) übernimmt das würzburger Burggrafenamt. Sein Bruder ist der würzburger Bischof Gebhard von Henneberg. - Graf Eberhard von Sayn (St) ist im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (35) in Trier. - Graf Eberhard von Sayn (St) führt den Grafentitel. - Der fuldaer Abt Markward nimmt am Reichstag in Fulda von Kaiser Friedrich Barbarossa (St) (35) bei der Weihe des wiederhergestellten Teils der Basilika teil. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (35) löst alle Zollstellen auf dem Main zwischen Bamberg und Mainz auf und beschränkt sie auf die Zollstellen Neustadt und Aschaffenburg und die Reichszollstelle Frankfurt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (35) bestätigt dem trierer Erzbischof das Kloster St. Maximin nach einem Vergleich mit Bernhard von Clairvaux zwischen Pfalzgraf Konrad, Hauptvogt der trierer Kirche und Graf Heinrich von Namur (St), Vogt der trierer Abtei St Maximin.Graf Simon von Saarbrücken (St), Sohn von Mechthild von Sponheim ist kaiserlicher Bevollmächtigter. Graf Gottfried von Sponheim (St), Graf Volmar von Blieskastel (Castele ), Graf Konrad von Kirburg (Cherberc ), Graf Gerlach von Veldenz (St), Graf Heinrich von Katzenelnbogen (St), Graf Eberhard von Sayn (St) (Seine ) und sein Bruder Graf Heinrich von Sayn (St), Graf Heinrich von Virneburg, Graf Theoderich von Ahr und sein Oheim Ulrich (patruus eius ), Florentius von Holland, Simon von Clerf (Clara Ualle ) und Heinrich von Tübingen, Berenger von Ravenstein, Bruno von Burgau (Burcowe ), Ulrich von Warthausen, Methfried von Neumagen (Numage ) und sein Bruder Eberhard, Kuno von Malberg, Wiric von Bettingen (Beitingen ), Arnold von Sierck (Seric ), Ulrich von Braunshorn (Bruneshore ), Konrad von Boppard (St) (Bohbarden ), Wolfram von Rheingrafenstein (St) fungieren als Zeugen. - Der mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen kauft Burg Gelnhausen. Die Güter um Höchstadt des verstorbenen Pfalzgraf Hermann von Stahleck Höchstadt (St) (--), der der Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St) (--) ist, von fällt mit den Halsgerichtsrechten an den kaisertreuen bamberger Bischof Eberhard von Otelingen. - Graf Eberhard von Sayn (St) kauft das Haus von Graf xxx von Blankenheim in Köln. - Die gesamte Burg Stahleck wird nach dendrochronologischen Untersuchungen erbaut. - Feldzug gegen Polen mit der Beteiligung von würzburger Bischof Gebhard von Henneberg. - Pfalzgraf Konrad ist Hauptvogt der trierer Kirche. Graf Heinrich von Namur (St) ist Vogt der trierer Abtei St Maximin. Rudolf von Eltz ist trierer Ministeriale. - Fides von Staufen (St), die Witwe von Pfalzgraf Hermann von Stahleck - Höchstadt (St) und einige Mönche von Kloster Ebrach bei Bamberg bringen die Leiche von Hermann ins neuerbaute und von ihm gestiftete Kloster Bildhausen.

1156 Der Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St), Pfalzgraf Hermann von Stahleck - Höchstadt (St) stiftet Kloster Bildhausen - Der Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St), Pfalzgraf Hermann von Stahleck - Höchstadt (St) stirbt, wird in Kloster Ebrach bei Bamberg begraben und sein Besitz wird von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa an seinen eigenen Stiefbruder den neuen Pfalzgraf bei Rhein Konrad von Staufen (St) übertragen. - Die Vogtei des Bistums Worms geht von den Grafen von Saarbrücken an Pfalzgraf Konrad von Staufen (St). - Das Herzogtum Österreich löst sich von Bayern. - Guntram von Hattstein hat gute Beziehungen zum Stadtherrn von Limburg, Graf Emicho von Leiningen (St). - Pfalzgraf Hermann von Stahleck (St), der der Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St) (--) ist, überschreibt seinen binger Besitz an Hildegard von Bingen. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (34) bestätigt Bischof Albert von Verdun den Besitz der Burg Veldenz. - Baldemar ist wieder Abt des Klosters Bleidenstadt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (34) heiratete in Würzburg in zweiter Ehe die minderjährige Beatrix von Burgund (11). - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (34) überträgt die durch den Tod von Pfalzgraf Hermann von Stahleck (St), der der Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St) (--) ist, freigewordenen Pfalzgrafschaft bei Rhein und die Reichsburg Stromberg seinem in Alzey aufgewachsenen Halbbruder Pfalzgraf Konrad von Hohenstaufen (St). - Auf dem Reichstag in Frankfurt befiehlt Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (34) einen Frieden zwischen Heinrich der Löwe (St) und dem bremer Erzbischof Hartwig von Stade, dem Sohn von Richardis von Sponheim-Lavanttal. - Werner II von Bolanden (St) betätigt sich in der Reichspolitik. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (34) ordnet den Stadtfrieden in Worms. - Der Vogt Graf Friedrich von Vianden (St) stirbt. - In Bremberg gibt es nur einen Hof Brunenbach oder Brunincbach alias Brunnenbach, der dem trierer Erzbischof Hilin (--) gehört und nördlich des Dorfes (20 23) an der Quelle liegt.

1155 Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa verurteilt an Weihnachten in Worms seinen Onkel Pfalzgraf Hermann von Stahleck / Höchstadt (St) und dessen Halbbruder Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St) und weitere Grafen, darunter ihre Parteigänger Graf Emicho von Leiningen (St), Graf Gottfried II von Sponheim (St), Rheingraf Konrad von Kirchberg alias Wildgraf Konrad (St) und Graf Heinrich II von Diez (St) als Landfriedensbrecher wegen Befehdung des Mainzer Bistums unter dem mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen zur Harnescharre, der Strafe des Hundetragens, einen Hund eine Meile öffentlich am Hals durch Eis und Schnee zu tragen. Pfalzgraf Hermann von Stahleck (St) behält zwar seine Stellung erholt sich aber von dieser Schmach nicht mehr. Für den greisen mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen wollen der mainzer Burggraf Ludwig von Looz Rieneck und Graf Wilhelm von Gleiberg (St) die Strafe übernehmen. Die Strafe wird ausgesetzt. Graf Berthold II von Nidda, der Sohn von Gräfin Liutgard von Nürings und Berthold von Mals, weigert sich der Vorladung von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa nach Gelnhausen Folge zu leisten und verliert deshalb die Malsburg und weitere nordhessische Besitzungen. Er bleibt zwar staufer Gefolgsmann wird aber ein berüchtigter Raubritter und Wegelagerer.

Burg Klopp bei Bingen wird als mainzer Zollverstärkung erbaut. - Der Bruder der Heiligen Elisabeth von Schönau (26) Egbert von Schönau, schreibt ihre Visionen in lateinischer Sprache nieder. - Graf Megenhart (Meinhard) von Sponheim (St) stirbt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (33) reformiert das Universitätsrecht und verleiht der Universität Bologna eine eigene Gerichtsbarkeit. - Der bayerische Pfalzgrafensohn Otto von Wittelsbach (St) erobert erfolgreich mit 200 Kämpfern für Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (33) die Festung Veroneser Klause. - Ein einfacher Kämpfer lehnt vor Tortona den von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (33) als Auszeichnung vorgesehenen Ritterschlag wegen seiner bescheidenen Verhältnisse ab.

1154 Ruprecht II von Laurenburg (St) wird mit dem Kirchenbann belegt. - Erste Malteserordenskommende. - Der Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St), der lothringische Pfalzgraf Pfalzgraf Hermann von Stahleck (St), Schwager von König Konrad III von Staufen (St) (--) und Onkel von Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (32) hält sich den rheinischen Kurfürsten übergeordnet und, verwüstet mainzer Territorium des hochmütigen mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen mit Hilfe der örtlichen Adeligen u.a. Graf Gottfried II von Sponheim (St), Katzenelnbogen, Graf Emicho von Leiningen (St) und den Wildgrafen. - Die Schwester Mechthild des sponheimer Abtes Bernheim stirbt in einer extra für sie erbauten Frauenklause neben dem Männerkloster Sponheim. Sie war aus einem Kloster bei Mainz und mit einer befreundeten Nonne Sophie gekommen. Sie soll so fromm gelebt haben, dass man in ihr eine Heilige sieht. Bei ihrer Beerdigung hört man englische Lobgesänge. - Bischof Geoffrey of Monmouth stirbt. Er verehrt den Schmied Wieland von Siegen. - Burkhard von Kästenburg (Hambacher Schloss) ist Reichsministerial. - In Nassau nach dem Tod des exkommunizieren Graf Ruprecht von Laurenburg wird auch der laurenburger Grafenwitwe Beatrix von Limburg und deren Söhnen Graf Ruppert II von Nassau und Graf Arnold von Laurenburg, die ihre Burg Nassau, die auf Wormser Gebiet steht, nach 26 Jahren nicht aufgeben, die Exkommunikation angedroht, was auch diese ignorieren.

1153 Graf Adalbert von Nörvenich, nennt sich Graf von Molbach (Maubach). - Bernhard von Clairveaux stirbt nach langer Krankheitei. 180 der 350 Zisterzienserklöster befinden sich in Frankreich. - König Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (31) setzt den mainzer Erzbischof Heinrich Felix von Harburg ab und macht gegen den Willen der Mainzer unter dem mainzer Vitztum Meingot seinen Reichskanzler Arnold von Selenhofen zum mainzer Erzbischof. - Hildegard von Bingen warnt König Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (31) auf sich wegen der Absetzung aufzupassen. - Elisabeth von Schönau (24) beschreibt den Tod eine klosterschönauer Nonne beim Besuch von Kloster Dierstein, wo der klosterschönauer Abt die Angelegenheiten regelt. - Der in Jerusalem lebende Einsiedler und Zisterziensermönch Welf Konrad von Bayern (St) wird wegen der schweren Erkrankung von Zisterziensergründer Bernhard von Clairveaux nach Europa zurückgerufen und bleibt dann im italienischen Kloster Modugno, wo er im folgenden Jahre 11 54 stribt.

1152 In Frankfurt wird Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (30) zum König gewählt. Der mainzer Erzbischof Heinrich Felix von Harburg bleibt der Krönung fern. - Auf dem Weg zur Schlichtung des Streits zwischen den Grafen von Sayn und den Herren von Molbach stirbt der erfolgreiche und kriegerische trierer Erzbischof Albero von Montreuil. - Burg Reichartshausen wird erbaut und von dort Wein von Kloster Eberbach für Köln verschifft. - Die sayner Stammburg Alte Burg und die Burg Blankenberg werden teilweise vom kölner Erzbischof Arnold von Wied II (St) und dem trierer Erzbischof Hillin wegen fortgesetzten Landfriedensbruchs belagert, zerstört und gezwungen ihre Reichsunmittelbarkeit aufzugeben und ihre Burg Sayn als trierer Lehen ohne Heeresfolgepflicht zu empfangen, woraufhin Eberhard von Sayn I (St) und sein Bruder Graf Heinrich von Sayn (St) ihre Residenz nach Blankenberg verlegen. - Die aus einer neuen Ministerialenfamilie stammende Äbtissin von Kloster Andernach Tenxwind tadelt die Äbtissin von Kloster Rupertsberg Hildegard von Bingen wegen ihrer Selbstdarstellung als Heilige dass die Nonnen an Festtagen beim Psalmengesang mit losen Haaren in der Kirche stehen, als Schmuck glänzendweiße bodenlange Seidenschleier, golddurchwirkte Kränze und goldene Ringe tragen und nur Adelige sind. - Graf Eberhard von Sayn (St) ist im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (30) in Köln. - Fähre zwischen Alt-Wied und Andernach bei Feldkirchen. - Wilhelm von Luxemburg Gleiberg (St) errichtet die Wasserburg Gießen und verlegt seinen Sitz von Burg Gleiberg an die Lahn. - Reichstag in Dortmund mit dem kölner Erzbischof Arnold II von Wied (St). - Heinrich von Molsberg ist widerrechtlich im Besitz von Hof Bendorf. - In Ulm erlässt König Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (30) einen Landfrieden für Deutschland. - Bei einer Verurteilung zur Rückgabe eines durch Arnold von Molsberg veruntreuten Hofes des pfalzgräflichen Klosters Maria Laach sind u.a. Grafen Ulrich von Lenzburg (Linceborch), Graf Dietrich von Ahr, Graf Heinrich von Luxemburg Namur der Blinde (St), Graf Wilhelm von Jülich und sein Bruder Graf Gerhard von Jülich, Graf Adolf von Saffenberg und sein Sohn Hermann, Graf Adolf von Berg, Graf Ludwig von Looz, Graf Robert von Laurenburg (St) (Nassau/Lurenborch), (Graf) Eberhard von Sayn (St) und sein Bruder (Heinrich), Graf Heinrich von Diez (St) (Dyedesa), Graf Siegfried von Wied (St) und sein Bruder Burchard von Wied (St), Arnold und Gerhard von Blankenheim, Hermann von Kuik, Friedrich von Arnsberg, und Rembold von Isenburg (St) anwesend. - Pfalzgraf Hermann (bei Rhein), Graf Gerhard von Nürings, Graf Bertholf von Nied, Graf Gottfried von Höchst, Graf Heinrich von Hessen bezeugen für das Kloster Alteburg.

1151 Während Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (29) gegen Mailand kämpft fällt sein Halbbruder Pfalzgraf Konrad (St), der Schwager von Graf Gottfried von Sponheim II (St) Clerveaux, Hamm und Ouren, in der Eifel in kurkölner Land ein und zerstört Burg Rheineck bei Andernach. Der kölner Erzbischof Reinald von Dassel vereitelt die Eroberung durch die Mobilisierung von 125.000 Mann und erhält dafür die Gebeine der Heiligen Drei Könige aus dem eroberten Mailand geschenkt. - Wolfram von Eschenbach kritisiert mystische Klostermedizin bei Ritter Gawan. - Der mainzer Burggraf Graf Ludwig von Loon und Rieneck I, Burggraf, Erzkämmerer von Mainz, Schirmvogt des Stiftes von Aschaffenburg und Erbtruchseß von Würzburg, erbaut castrum Rinecke, Burg Rieneck. - Conradus von Frankenford zieht nach Wetzlar. - Hildegard von Bingen widersetzt sich dem Wunsch des mainzer Erzbischofs Heinrich I Felix von Harburg ihre Vertraute Richardis von Stade, Schwester des bremer Erzbischofs, als neue Äbtissin ins Kloster Bassum zu schicken und wendet sich sogar vergeblich an Papst Eugen III. Äbtissin Richardis von Stade stirbt nach einigen Monaten und wird von Hildegard von Bingen verhöhnt. - Konrad II von Hagen und Arnsburg (St) und seine Frau Luitgart von Bickenbach erhalten als Ausgleich für Kloster Altenburg den unbesiedelten Münzenberg. - Graf Kraft von Sponheim (St), ein Sohn von Graf Meginhard von Sponheim (St) verlobt sich vergeblich mit der Grafentochter Dementia von Homburg, die bereits dem Kloster Trier versprochen ist und wird Mönch in seinem Kloster Sponheim. - Die Burg in Cochem wird von König Konrad III (St) besetzt und zur Reichsburg erklärt. - Der mit der Königstochter Bertha von Hohenstaufen verheiratete Markgraf Hermann III von Baden (St) (46) ist ein enger Vertrauter des schwäbischen Herzogs Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (29) und wird Markgraf von Verona. - Der Zisterziensermönch Welf Konrad von Bayern (St) zieht nach Jerusalem um dort als Einsiedler zu leben. - König Konrad III von Staufen (St) greift erfolglos Braunschweig, die Residenz von Welf Heinrich der Löwe (St) an.

1150 Wetter: Hungersnot in Heidelberg nach hartem Winter. - Der mainzer Erzbischof Heinrich Felix von Harburg entzieht dem kölner Erzbischof Arnold die Propstei Limburg an der Lahn. - In Limburg wird eine hölzerne Brücke über die Lahn erbaut. - Die Tempelritter werden zu geistlichen Agenten für Finanztransaktionen. - Matthäus Platearius verfasst in Salerno sein umfassendes Pharmazielexikon Circa instans. - Der mainzer Burggraf Ludwig von Loon und Rieneck lässt an der nordöstlichen Grenze seiner Grafschaft Rieneck Burg Rieneck erbauen. - Die erste Erwähnung einer Herbstmesse in Frankfurt. - Ersterwähnung des Pfalzgrafentitels. - Gebhard von Henneberg wird Bischof in Würzburg. - Konrad II von Hagen und Arnsburg (St) und seine Frau Luitgart von Bickenbach stiften auf dem ehemaligen Kastell das fuldaer Benediktinerkloster Altenburg. Der tapfere Ritter Hildebert, Grossneffe des Abtes Bernhelm, kehrt vom Kreuzzug über Griechenland zurück und bringt Reliquien aus Jerusalem und Konstantinopel mit. - Ein Godebud von Weyersbach lässt Burg Dalberg als speyerer Lehen erbauen. - Die Kaiserpfalz Wallhausen ist eine Wasserburg mit Martinskapelle. - Der fuldaer Abt Markward übernimmt ein marodes von den Meiern veruntreutes Klostergut, an dem sich der örtliche Adel bedient. Abt Markward besetzt ihre Höfe. Da den neuen Besitzern die Augen ausgestochen werden und einige erschlagen werden greift Abt Markward hart durch und setzt die alten Besitzverhältnisse mit Waffengewalt wieder her. Verlorengegangene und fiktive neue Dokumente werden vom fuldaer Mönch Eberhard aus einer thüringer Ministerialenfamilie, im Codex Eberhardi, gefälscht. - Das reichunmittelbare Burggrafengeschlecht von Rheineck stirbt aus. - Der neue fuldaer Abt Marquard übernimmt eine verschuldete und marode Infrastruktur. - Der heilige Famian (Zisterziensermönch) alias Gerhard von Köln stirbt nach seiner letzten Pilgerfahrt ins Heilige Land auf der Rückreise im italienischen Gallese am Tiber. - Im Kloster Corvey spricht König Konrad III von Staufen Burggraf Raban von Corvey das Recht der Vererbbarkeit der Schlüsselgewalt von Truchsess und Schenk über den Klosterbesitz und den Klosterhaushalt, seiner Häuser und Wohnungen innerhalb der Klostermauern und des Burggrafenamtes mit Gerichtsgewalt über den Klosterbereich ab und weist alle diese Rechte dem Abt zu. König Konrad III von Staufen setzt Raban als Burggrafen ab und entzieht ihm die Gerichtsbarkeit. Das Gerichtsurteil bezeugen neben Herzog Friedrich von Staufen Barbarossa von Schwaben und Elsaß, u.a. der mit der mainzer Burggräfin Agnes von Loon-Rieneck verheiratete bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St), der mit der Königstochter Bertha von Hohenstaufen verheiratete Markgraf Hermann III von Baden (St) (45), die Graf Werner von Habsburg (St) und Graf Emicho von Leiningen (St). - Der wormser Bischofssitz ist unbesetzt, der Posten des Abtes von Kloster Lorsch und der Abtei Fulda sind unbesetzt. - der tübinger Pfalzgraf Hugo II von Nagold ist mit der bregenzer und churrätischen Erbtochter verheiratet.

1149 Friedrich von Staufen Barbarossa lässt einige seiner Ministerialen wegen Raubrittertums hängen. - Herman von Stahleck (St) erobert erneut Burg Rheineck. - Der 2. Kreuzzug wird abgebrochen. - Bernhard von Clairveaux gerät in die Kritik. Der kranke König Konrad III von Staufen zieht über Salzburg und Speyer nach Norden und erobert dabei Burg Rheineck. In Boppard erreicht König Konrad III von Staufen die Nachricht, dass sein Kanzler Arnold von Wied (St) zum neuen kölner Erzbischof gewählt wurde. Burg Schönburg über Oberwesel wird erbaut. - Otto II von Salm (St) bekämpft für seine Erbansprüche an der Pfalzgrafschaft Hermann von Stahleck (St), wird von Hermann von Stahleck (St) gefangen genommen und auf der Schönburg bei Oberwesel erdrosselt, da er Erbansprüche an Hermann von Stahleck (St) stellt. - Die Grafen von Sayn befehden die Grafen von Maulbach um die Bonner Erbschaft. - Die Bettdeckenweber in Köln bilden eine Zunft. - Die abgesetzt Äbtissin von Kloster Haina Judith von Northeim und Äbtissin des kölner Frauentifts Geseke bei Paderborn versucht mit Waffengewalt wieder in den Besitz von Kloster Kemnade zu kommen. - Der Schwiegervater von Wildgraf Konrad (St) Graf Rainald von Bar I stirbt auf der Rückreise vom Kreuzzug auf See und sein Schwager Graf Rainald von Bar II übernimmt die Regierung.

1148 Nach dem Tod von Wildgraf Emicho VI spaltet sich Raugraf Emich (St) von Bruder Wildgraf Konrad (St) ab. - Graf Otto II von Salm (St) erhebt Erbansprüche gegen Hermann von Stahleck (St) um die Pfalz. Hermann von Stahleck (St) raubt die Burgen Treis und Reineck von Otto von Reineck (St) aus luxemburgischen Geschlecht, die dieser dem kölner Erzbischof übergibt. - König Konrad III von Staufen erreicht mit seinem Neffen Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (26) und mit seinem Kanzler, dem kölner Erzbischof Arnold von Wied (St) Jerusalem scheitert aber mit dem französischen König Ludwig VII ein gemeinsames Heer zu bilden, wodurch die Belagerung von Damaskus scheitert und zieht über Griechenland krank zurück. - Der kölner Erzbischof Adalbert (--) motiviert sein Heer gegen Pfalzgraf Hermann von Stahleck (St) so, dass Hermann von Stahleck (St) um Frieden bittet. - Rembold von Isenburg (St) schenkt Maischad der Abtei Maria Laach. - Grafensohn Adolf von Berg fällt im Zweiten Kreuzzug beim Rückzug von der erfolglosen Belagerung von Damaskus, bei der sich Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (26) auszeichnet - Berthold von Eberstein kehrt vom Zweiten Kreuzzug zurück und gründet Kloster Herrenalb. - Der Stammvater Eberhard von Erbach (--) stirbt als Feind von Kloster Lorsch einen qualvollen Tod. - Graf Otto von Cappenberg stiftet die Reliquien von seinem Bruder Graf Gottfried von Cappenberg dem Kloster Cappenberg. - Der fuldaer Abt Alehof wird in Trier von Papst Eugen III abgesetzt, gibt sein Amt ab und stirbt darauf. - Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (46) wird von König Konrad III von Staufen (St) als Vorhut zurück in die Heimat geschickt. - Hedwig von Gudensberg, die Witwe von Landgraf Ludwig von Thüringen (St), stiftet das Chorfrauenstift Ahnaberg, wodurch sich die Kassel entwickelt. - Mit dem Tod von Wulfrich von Winkel II alias Wulfrich von Lorch stirbt das Geschlecht aus und die Herrschaft fällt an Mainz zurück.

1147 Zweiter Kreuzzug beginnt und dauert bis 11 49 - In Frankfurt ruft Bernhard von Clairveaux auf dem Reichstag an der alten Nikolaikirche auf dem Römer zum Kreuzzug auf. - Da König Konrad III von Staufen (St) sich auf dem Kreuzzug begibt wird das Reich vom Reichsverweser Herman von Stahleck (St) von Burg Stahleck aus regiert. König Konrad III von Staufen (St) (--) zieht von Worms aus mit 70.000 Mann Richtung Regensburg. Das Kreuzfahrerheer zieht die Donau hinab. König Konrad III von Staufen fährt mit dem Schiff voraus. - In einem Kloster bei Adrianopel wird ein kranker Kreuzfahrer ausgeplündert. König Konrad III von Staufen (St) (--) lässt das Kloster niederbrennen, die Täter hinrichten und das Geld wiederbeschaffen und muss von Führern verlassen und durch Wüsten aufgehalten in Konstantinopel überwintern. - Hildegard von Bingen erhält von Zisterzienser-Papst Eugen III während einer Synode in Trier die offizielle Erlaubnis ihre Visionen zu veröffentlichen. - Die Heilige Elisabeth von Schönau (18) hat durch Askese und andere Hilfsmittel erste Halluzinationen in denen sie von der Jungfrau Maria getröstet wird. Hildegard von Bingen ermahnt sie brieflich ihre Askese zu mässigen. - Die mainzer Führungsriege wird ausgetauscht. Die bisherigen mainzer Burggrafen von Loon-Rieneck verschwinden und werden u.a. durch die ministeriale Familie Bolanden ersetzt. - Der kölner Erzbischof Arnold von Wied (St) ist in Jerusalem. - Pfalzgraf bei Rhein Hermann von Stahleck (St) beteiligt sich am Wendenkreuzzug. - Grafensohn Adolf von Berg begleitet seinen Vater, den klostersiegburger Vogt Graf Adolf II von Berg auf dem Zweiten Kreuzzug. - Letzte schriftliche Aufzeichnungen von Gerlach von Büdingen (St). - Bernhard von Clairveaux vollbringt am Dreikönigstag in der Kilians-Kirche in Bad Kreuznach ein Heilungswunder. - Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (25) erobert das uneinnehmbare Burghaldenschloss, alias Burg Freiburg, nahe der Stammburg von Herzog Konrad von Zähringen, der vor Herzog Friedrich II von Staufen Schwaben (St) und König Konrad III von Staufen (St) um Frieden bitten muss. - In Paris erlaubt Zisterzienser-Papst Eugen III dem Templerorden ein rotes Kreuz auf der Schulter ihres weißen Mantels zu tragen um sich vom Zisterzienserorden zu unterscheiden. - Der Schwiegervater von Wildgraf Konrad (St) Rainald von Bar I nimmt mit seinen Söhnen, dem Nachfolger Rainald II von Bar, dem metzer Erzdiakon Dietrich von Bar und seinem Bruder Stephan von Bar am Kreuzzug teil. - Gerlach von Büdingen (St) wandelt eine kleine salische Turmburg in das prämonstratenser-Doppelkloster Konradsdorf um, das ab 11 90 erbaut und 11 91 urkundlich erwähnt wird, und beteiligt sich am Kreuzzug. - König Konrad III von Staufen (St) unterliegt in der Schlacht von Doryläum. - Burg Laurenburg wird erwähnt.

1146 Wetter: Außergewöhnlich hohe Niederschläge. - König Konrad III von Staufen (St) (--) hält in Frankfurt einen Reichstag ab. - Bernhard von Clairvaux ruft im speyerer Dom zum Kreuzzug auf und der deutsche König Konrad III von Staufen (St) (--) sowie dessen welfischer Gegenspieler Welf VI (St) (--) erklären sich bereit. Er verdammt das weltliche Rittertum als verderblich und plädiert für Mönche als Krieger und die Verbindung von Mönchtum mit dem Rittertum (Tempelritter). Nur Krieger im Namen des Christentums sind ehrenwerte Krieger! - Die steinerne Brücke in Regensburg ist fertiggestellt. - König Konrad III von Staufen (St) zwingt Graf Heinrich von Namur und Luxemburg (St) im Streit um die trierer Abtei St. Maximin mit dem trierer Erzbischof Albero von Montreuil zu einem Friedensvertrag. Graf Heinrich von Namur und Luxemburg (St) wird vom Kirchenbann gelöst, verliert aber die Doppelburg Manderscheid. Neben dem schwäbischen Herzog Friedrich II von Staufen, der der älterer Bruder von König Konrad III von Staufen (St) (--) ist, bezeugen u.a. Pfalzgraf bei Rhein Hermann von Stahleck (St), Wildgraf Konrad von Kirchberg (St) (Kirberch), Graf Gerlach von Veldenz (St), der mainzer Burggraf Ludwig von Loos (de Moguncia), Graf Emicho von Leiningen (St), Graf Robert von Laurenburg (St) und Graf Simon von Saarbrücken (St) und Reimbold von Isenburg (St) den Friedensvertrag. König Konrad III von Staufen reist zum Pfingstfest nach Andernach. - Günther von Henneberg wird Bischof von Speyer. Seine Brüder sind der würzburger Burggraf Gotebold II von Henneberg, der Vater von Hildegard von Henneberg (St), und Graf Poppo II von Henneberg (St) (--) und der würzburger Bischof Gebhard von Henneberg. - Der würzburger Bischof Emich von Leiningen (St) stirbt. - Die kölner Juden fliehen auf Rat des kölner Erzbischofs Arnold auf die kölner Wolkenburg. - Graf Gerhard von Nürings (St) (--) gründet Kloster Retters. - Abt Richard I gründet das Augustinerinnenkloster Marienburg auf einer ehemaligen trierer Burg. - Auf dem Reichstag in Speyer gibt König Konrad III von Staufen (St) (--) seine Teilnahme am Zweiten Kreuzzug bekannt. - Graf Ludwig III von Arnstein (St) (--) gründet das Prämonstratenserkloster Marienthal und besetzt es mit Mönchen seines Kloster Arnstein. Das metzer Stephansstift überlässt seine gommersheimer (wüst bei Gau-Odernheim) Güter Graf Ludwig III von Arnstein (St) (--) um dort ein Frauenkloster als Filiale des Kloster Arnstein an der Lahn zu gründen. - Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (24) beginnt eine Fehde mit Heinrich von Wolfratshausen, den er bei einem Ritterturnier überrumpelt. - Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (24) beginnt eine Fehde mit Herzog Konrad von Zähringen und erobert Zürich. - Bernhard von Clairvaux heilt in Feiburg im Breisgau einen blinden Jungen. - In Kloster Haina führt die Äbtissin Judith von Northeim ein ausschweifendes und freizügiges Leben, liebt prunkvolle Feste und stürzt das Kloster Kemnade durch die Verteilung der Klostergüter an ihre Liebhaber, (u.a. die stader Vögte Odiko und Rikbertus) in eine tiefe Krise und wird auf auf Druck von Zisterzienser-Papst Eugen III durch König Konrad III von Staufen (St) abgesetzt. Graf Volkin II von Schwalenberg versucht vergeblich seine Nichte Judith von Lara im Kloster Kemnade als Äbtissin einzusetzen. - Hugo V von Nagold nennt sich Pfalzgraf Hugo von Tübingen und gewinnt eine Fehde gegen ein Heer von Welf VII (St) (--) mit 22.000 Mann, angeführt von Graf Heinrich von Voringen. mit dem Bischof von augsburg, speyer und worms, dem Herzog von zäringen, Markgraf von Baden und Vohburg und viele Grafen und Edle, das vor die Stadt Tübingen zieht, durch gezielte Aktionen beim Nachtlager durch die Verteidiger provoziert wird und sich durch die Übermüdung durch den langen Marsch gereizt zu einem hemmungslosen Streit verführen, was in einer wilden Flucht der Angreifer endet. - Raugraf Emicho (St) (--) nennt sich Graf von nuenburc alias Graf Emicho von Naumburg nach Burg Naumburg.

1145 Große allgemeine Hungersnot beginnt. - Der mainzer Erzbischof Heinrich I Felix von Harburg (St) (--) erbaut die Klosterkriche von Kloster Eberbach. - Die Weltkarte Charta Rogeriana taucht auf. - Der mainzer Erzbischof Heinrich I Felix von Harburg (St) (--) erbaut mit Poppo von Reichenbach und Hollende (St) (--) als neuem Burggraf Burg Amöneburg unmittelbar östlich von Marburg. - In Rom wird ein Zisterzienser und Schüler von Bernhard von Clairveaux zu Papst Eugen III gewählt. Wenige Tage nach der Wahl flieht Papst Eugen III erstmals aus Rom, wo er sich nur gelegentlich aufhalten kann. - Weil die Gründer von Kloster Arnstein Graf Ludwig III von Arnstein (St) und seine Ehefrau dem trierer Bistum einen großen Teil ihrer Erbgüter schenken, bestätigt König Konrad III von Staufen in Speyer die freie Abtswahl des arnsteiner Konvents und dessen Teilnahmerecht an der Synode in Trier. Die Schenkung bezeugen der speyerer Bischof Siegfried, der wormser Bischof Bucco, der klosterlorscher Abt Folknand, der klosterweißenburger Abt Benedikt, der schwäbische Herzog Friedrich II von Staufen (St) (--), der der ältere Bruder von König Konrad III von Staufen ist, Pfalzgraf bei Rhein Hermann von Stahleck (St), Graf Eberhard, Graf Emicho (St) (von Leiningen), Eckbert (von Speyer), Graf Ulrich von Lenzburg u.a. Vogt von Zürich, Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St), Graf Poppo IV von Henneberg und Adalbert von Löwenstein, Ulrich von Herrlingen, Gottfried II von Sponheim (St), Gerlach von Isenburg (St). - In Diez gibt es Graf Heinrich II von Diez (St).

1144 Papst Coelestin II verbieten Reigentänze und weltlichen Lärm innerhalb von Klostermauern. Papst Coelestin II wird mit Gift ermordet. - Graf Gottfried von Reichenbach-Wegebach erweitert Burg Ziegenhain und nennt sich Graf Gottfried von Ziegenhain I. Sein Vater ist fuldaer Vogt in Ziegenhain. - Die Burg Otterburg bei Kaiserslautern wird in ein Zisterzienserkloster umgewandelt. - Graf Godebold von Henneberg stirbt. Er ist der Schwiegervater von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St). - Graf Poppo von Reichenbach und Schwiegersohn Volkin II von Schwalenberg stiften das Kloster Haina.

1143 Wetter: Ein starker Sturm richtet in Arnstadt grossen Schaden an. - König Konrad III von Staufen hält in Frankfurt einen Reichstag ab. - Der von Kloster Lorsch zurückgeschickte Abt von Kloster Bleidenstadt Baldemar von Bleidenstadt klagt die Wiedereinsetzung ein, wird daraufhin aber sogar suspendiert. Sein Nachfolger wird von ihm vergeblich der Simonie beschuldigt. - Der Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux erhält vom Abt von Kloster Cluny Petrus Venerabilis eine Übersetzung des Koran. Die Zisterzienser werden ihrer leichenblassen und blutleeren Gesichter und ihres ungesunden Lebensstils wegen verspottet. Abt Bernhard von Clairvaux hält die kranken Mägen seiner Mitbrüder durch die auftreibenden Bohnengerichte für Gnadengeschenke Gottes, die den Blick des Menschen auf das Wesentliche lenken. - Die christliche Laienbewegung, die Katharer, wirbt in Köln und bildet eine Gegenkirche mit Bischöfen. - Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (21) verwüstet für seinen Onkel Herzog Welf Güter von König Konrad III von Staufen.

1142 König Konrad III von Staufen (St) überträgt die rheinische Pfalzgrafschaft an Graf Hermann von Stahleck (St), den Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St).

Das erst seit 11 31 bestehende Zisterzienserkloster-Mutterkloster Eberbach gründet schon nach 11 Jahren ein Tochterkloster, das Zisterzienserkloster Schönau im Odenwald, die Grablege der wittelsbacher Pfalzgrafen. - Hermann von Stahleck (St) wird mündig, trierer Vogt und mit der Schwester von König Konrad III von Staufen (St) (--) verheiratet. - Der Abt von Kloster Cluny Petrus Venerabilis reist nach Spanien und gibt dort die Übersetzung des Koran ins Deutsche in Auftrag. - In Frankfurt erstattet König Konrad III von Staufen  auf dem Reichstag Heinrich dem Löwen nach der Übereinkunft eines Ehebündnisses das Herzogtum Sachsen zurück. - Die waldsassener Zisterzienser gründen in Böhmen ihr erstes Kloster, Kloster Sedletz und finden auf ihrem Weinberg große Mengen von Silber. - Der mainzer Burggraf Ludwig II von Loon  (St) ist am kaiserlichen Hof in Maastricht anwesend. - Der trierer Vogt Hermann von Stahleck (St) übernimmt als Obervogt den Kampf gegen Graf Heinrich IV von Luxemburg (St), der immer wieder Trier mit seinem Heer bedroht vom trierer Untervogt Graf Friedrich von Vianden (St). - Der mit dem Dänenprinzen Sven im Schwertkampf gemeinsam unterrichtete und befreundete Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (20) erhält die Schwertleite. Dänenprinzen Sven hält sich in Würzburg auf. - Attenhausen gehört dem Kloster Arnstein. - Kördorf gehört Graf xxx von Isenburg (St) (--).

1141 König Konrad III von Staufen setzt die Wahl des Bruders von Graf Heinrich  II von Katzenelnbogen (St) des Klerikers Philipp von Katzenelnbogen (St)  zum Bischof von Osnabrück durch.

Die heilige Hildegard von Bingen hat ihre ersten Visionen. - Gottfried von Ziegenhain ist erster Graf des Geschlechts. - Die Herren von Merenberg sind die ältesten Vögte der Reichsstadt Wetzlar. - Die Heilige Elisabeth von Schönau (12) kommt ins Kloster Schönau im Taunus, wo sie durch Askese himmlische Erkenntnisse zu erhalten versucht, todkrank wird und sie zu ihrem Tod 11 64 bleibt. - Der Abt des Klosters Bleidenstadt Baldemar erschleicht sich das höchste Amt von Kloster Lorsch, wird aber sofort vom Kardinal wieder abgesetzt und suspendiert. - Der überlebensgroße Christus aus purem Gold auf einem mit Goldplatten bedeckten Holzkreuz, das Benna-Kreuz im mainzer Dom wird vom mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken stückchenweise verramscht. Der mainzer Erzbischof Adalbert  II von Saarbrücken besticht Papst Innozenz II, indem er einen Fuß des Kreuzes nach Rom schickt. - Der mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken stirbt in Erfurt. - Zum Dank für den erfolgreichen Einsatz gegen Graf Heinrich IV von Luxemburg (St) seit 11 40 erhält der trierer Untervogt Graf Friedrich von Vianden (St) die Hälfte der trierer Burg Arras.

1140 Der in Bologna lebende Mönch Gratian ordnet die verschiedenen christlichen Rechtsvorschriften und begründet das kanonische Recht, das neue Interpretationsmöglichkeiten gab, wie z.B. um das altkirchliche Zinsverbot. - Die Grafen von Lauffen, wormser Lehnsmänner, verlegen ihre Residenz von Wiesenbach nach Burg Dilsberg. - Erster Reichstag in Frankfurt und Beginn des Baus einer Königsburg, des Saalhofes. - Die Frauen der Burg Weibertreu über der Reichsstadt Weinsberg retten ihren mit den Welfen verbündet Männern, das Leben, indem sie, beim ihnen zugestandenen letzten Wunsch, alles was sie tragen könnten aus der von König Konrad III von Staufen belagerten Burg mitnehmen zu dürfen, ihre Männer auf die Schultern nehmen und aus der Burg tragen. Die Herren von Weinsberg sterben dennoch damit aus. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt Baldemar von Bleidenstadt wird als Abt von Lorsch abgelehnt, des Handels mit Kirchenämtern bezichtigt, der Prozess gemacht und zurückgeschickt. - Graf Emicho von Leiningen (St) wird von König Konrad zum Oberfeldherrn des Kreuzfahrerheeres ernannt. - Nach der Schlacht bei Weinsberg wird Thiebert von Lindach als Thiebert von Weinsberg an der örtlichen Burg Weinsberg von König Konrad als Verwalter eingesetzt. - Der mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken erlaubt zwei Nonnen mit ihren Männern dem weltlichen Leben zu entsagen und ins Kloster Johannisberg zu gehen. - Der streitbare päpstliche Legat und trierer Erzbischof Albero von Montreuil beansprucht die trierer Reichsabtei St. Maximin. Der trierer Untervogt Graf Friedrich von Vianden (St) stellt sich Graf Heinrich IV von Luxemburg (St), der mit seinem Heer Trier bedroht. - König Konrad III von Staufen stellt in Anwesenheit des mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken, des streitbaren päpstlichen Legat und trierer Erzbischof Albero von Montreuil, dem wormser Bischof Bucco, dem speyerer Bischof Siegfried, dem straßburger Bischof Gebhard, des schwäbischen Herzog Friedrich II von Staufen, der ältere Bruder von König Konrad III von Staufen, des sächsischen Herzog Albrecht, des lothringischen Herzog Gottfried von Löwen, des rheinischen Pfalzgraf Wilhelm von Ballenstedt, des Graf Emicho von Leiningen (St), des Wildgraf Konrad von Kyrburg (Chirberc) (St) mit seinem Bruder Raugraf Emicho von Baumburg und Neuenbaumburg (St) und Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St) das Kloster St Johannisberg unter seinen Schutz. - Der mit Jutta von Staufen (St) verlobte Ludwig II von Thüringen (St) (12) wird neuer Landgraf von Thüringen. - Attenhausen wird von Graf Wilhelm III von Arnstein (--) an seinen Vetter Reinhold von Isenburg (--) übergeben. Attenhausen gehört zum Kirchspiel Kördorf.

1139 Das 2. Laterankonzil verbietet Wettschießen auf christliche Menschen durch sagittarii alias Armbrustschützen und ballistarii alias Bogenschützen als unritterlich und den Zölibat für Priester. In Doppelklöstern wird das gemeinsame Chorgebet von Nonnen, Kanonikern und Mönchen verboten. - Die Gründung des Templerorden wird durch Papst Innozenz II bestätigt. - Die Grafen Heinrich von Sayn I und Eberhard von Sayn I (St) residieren auf der Alten Burg, auch Eselsburg genannt und erwerben die Grafschaft Bonn durch Heirat. - Der kinderlose mit Jutta von Boyneburg verheiratete Graf Ludwig III von Arnstein (St) (30) tritt als Mönch in sein eigenes mit Norbertiner-Mönchen aus Sachsen besetztes Pämonstratenserkloster Arnstein ein. Seine Frau lebt als Einsiedlerin in der Nähe. Sein Vermächtnis ist das Patronatsrecht über 72 Kirchen und die Vogtei über Boppard, Oberwesel, St Goar, Oberlahnstein und Niederlahnstein, Koblenz und den Einrichgau. - Der ehemalige bayerisch-sächsischen Welfen-Herzog Heinrich Heinrich der Stolze stirbt und hinterlässt seinen unmündigen Sohn Heinrich den Löwen (10). - Graf Ludwig von Württemberg (St) ist am Hofe von König Konrad III von Staufen. - Graf Berthold von Nürings stirbt ohne männliche Nachkommen. - Hermann von Stahleck (St) gründet mit seinem Vater Graf Goswin von Höchstadt das Kloster Münchaurach.

1138 König Konrad III von Staufen (St) erhebt Heinrich II von Katzenelnbogen (St) auf Grund naher politischer und verwandtschaftlicher Beziehung, den Halbbruder seines Schwagers Graf Hermann von Stahleck (St) und der diesem aus der hohenberger Erbschaft von Berthold von Hohenberg (St), mit der Stammburg Burg Hohenberg bei Karlsruhe Durlach, zugefallenen Grafschaft im Kraichgau in den Grafenstand.

Wetter: Maximum der mittelalterlichen Warmzeit - Der Titel des Earl of Arundel wird als ältester existierender Adelstitel von England dem normannischen Baron Sir William d'Aubigny, später Earl of Sussex, verliehen, der ein Wappen führt, das dem nassauer Wappen gleicht, aber mit den Farben gelber Löwe auf rotem Grund. - Staatsstreich der Staufer in Koblenz. Der streitbare trierer Erzbischof Albero von Montreuil lädt zur Königswahl in St. Kastor nach Koblenz ein. Eine kleine Auswahl von Fürsten wählt Konrad III von Staufen noch vor der Fürstenversammlung, die vor vollendete Tatsachen gestellt wird zum ersten deutschen Stauferkönig. Konrad III von Staufen verspricht dem trierer Erzbischof Albero von Montreuil die trierer Reichsabtei St. Maximin als Geschenk für seine List. - Verlierer der Königswahl ist der Schwiegersohn des verstorbenen König Lothar von Supplinburg (St) der bayerische Herzog Heinrich von Welfen , der Stolze (St), der bereits im Besitz der Reichsinsignien ist und der militärisch gegen Albrecht von Brandenburg gebunden ist. - Burg Leiningen ist fertiggestellt, Graf Emicho II von Leiningen (St) stirbt. - Marburg wird urkundlich erwähnt. - Auf dem Reichstag in Augsburg fordert König Konrad III von Staufen vom bayerisch-sächsischen Welfen-Herzog Heinrich der Stolze (St) die Herausgabe eines der beiden deutschen Herzogtümer, die dieser verweigert und deshalb auf dem Reichstag in Würzburg wegen Hochverrats verurteilt und geächtet wird. König Konrad III von Staufen entzieht ihm beide Herzogtümer und gibt sie Albrecht den Bären Sachsen und Bayern Markgraf Leopold IV von Österreich. - Der trierer Erzbischof Albero von Montreuil erobert die 11 37 von den Herren von Entersburg eroberte Burg Arras zurück. - Der kölner Erzbischof Arnold von Köln führt das Werk des verstorbenen trierer Erzbischof Hugo von Sponheim (St) fort. - In der Reichsreform werden die deutschen, burgundischen und italiensischen Reichskanzleien vereinigt und der Erzkanzlers auf einen Titel reduziert und der Reichskanzler gestärkt. Reichskanzler wird der kölner Erzbischof Arnold II von Wied (St). - Eine Gräfin von Sponheim (St), die Witwe von Graf Theoderich von Ahr stirbt. - Konrad III von Staufen lässt in Frankfurt den königlichen Wirtschaftshof an der Südwestecke der Domhügelsiedlung als Ersatz für die verfallene karolingische Pfalz zu einer Burg, den Saalhof bauen. - Adalbert II von Saarbrücken, der Bruder von Agnes von Saarbrücken, verheiratet mit Friedrich von Staufen wird neuer mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken. - Kloster Maria Laach wird selbständige Abtei unter Abt Gilbert. - Ludwig II von Thüringen (St) (10) verlobt sich mit Jutta von Staufen.

1137 Der Neubau der Abteikirche von St. Denis bei Paris ist der Beginn der Gotik. - Der an Epilepsie erkrankte kölner Erzbischof Bruno von Berg stirbt auf dem Italienzug von Kaiser Lothar III in Apulien. Hugo von Sponheim (St) wird auf dem Italienzug von Kaiser Lothar III (St) zum kölner Erzbischof ernannt, wird verwundet und stirbt. - Das Haus Isenburg wird geteilt. - Das Erzstift Mainz erstreitet sich das Recht den Propst in St. Georg in Limburg an der Lahn zu stellen. - Berthold von Hohenberg (St) stirbt im Kampf um die von Kaiser Lothar III von Supplingenburg - freundlichen mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken belagerte stauferfreundliche Stadt Speyer, durch den welfenfreundlichen speyerer Bischof Graf Siegfried II von Wolfsölden. Die ausgehungerte stauferfreundliche Stadt Speyer öffnet die Tore der Stadt. - Der stauferfeindliche mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken I stirbt. - Die trierer Burg Arras wird von den Herren von Entersburg erobert. - Der Hessengaugraf Giso V stirbt beim Kampf mit Bogenschützen und Armbrustschützen von Kaiser Lothar III von Süpplingenburg um Palestrina, einem Räubernest für Rom-Pilger in Italien. Sein Erbe fällt an Ludwig II von Thüringen (St) (09). - Der französische König ordnet gegen illegitime Ritter drakonische Strafen an. - Graf Friedrich von Sayn (St) ist Gaugraf des Engersgaus. - Kaiser Lothar III stirbt.

1136 Die Zisterzienser unter Führung des Abtes Bernhard von Clairvaux übernehmen das Kloster Eberbach. - Hildegard von Bingen wird Äbtissin des Benediktinerinnenklosters auf dem Disibodenberg bei Bermersheim. - Kaiser Lothar III von Süpplingenburg muß einen Streit zwischen dem kölner Bannerträger Rupert von Laurenburg (St) und dem magdeburger Bannerträger, die mit Schwertern auf einander losgehen, weil sie den rechten Platz neben dem königlichen Bannerträger beanspruchen, auf seinem Romzug schlichten. - In Lahnstein wird die erste romanische Emporenkirche am Rhein erbaut. - Konrad der Staufer wächst in Alzey auf.

1135 Gegenkönig Konrad III von Staufen (St) unterwirft sich nach nach der Niederlage in Ulm, dem wichtigsten Ort im Herzogtum Schwaben, in Mühlhausen militärisch und in Bamberg im Büßergewand König Lothar III von Süpplingenburg (St). - Friedrich II von Staufen von Schwaben (St) wirft sich ebenfalls Kaiser Lothar im Büßergewand zu Füßen. - Gegenkönig Konrad von Staufen (St) leistet den Treueeid, verspricht seine Unterstützung zum Italienzug und heiratet eine Welfin (St). - Der erste Wildgraf, Emicho VII (St) Graf von Kyrburg, Schmidtburg und Burg Baumburg und ab 11 29 Graf von Flonheim (*11 03) stirbt - Falkenstein wird erstmals urkundlich erwähnt als Burg der Herren von Falkenstein. - Goswin von Höchstädt ist Lehensinhaber des Viertälergebietes Bacharach, Diebach, Steeg und Manubach. - Werner von Bolanden I (St) läßt das Frauenkloster (bis 11 80) Rothenkirchen in Kirchheimbolanden erbauen. Werner von Bolanden I (St) stirbt. - Hartrad II von Merenberg, verheiratet mit Irmgard von Gleiberg (St), ist Reichsvogt von Wetzlar. - Agnes von Arnstein (St), heiratet Graf Heinrich von Zutphen und Gueldern. - Adelheid von Lauffen, die Tochter von Graf Konrad von Lauffen und Giselhild von Arnstein (St) wird geboren. - Graf Simon von Saarbrücken (St) vergibt in Arnstein der örtlichen Kirche Geld.

1134 Kloster Himmerod wird als erstes Zisterzienserkloster in Deutschland gegründet. Es wird die Grablege der Familie von Sponheim. - Der Prämonstratenserordensgründer und heiliger magdeburger Erzbischof Norbert von Xanten stirbt in prächtiger Hofhaltung. - Im Zisterzienserkloster Eberbach verbietet die neue Bauordnung gemauerte Glockentürme. Durch eine Sturmflut erhält die flandrische Stadt Brügge direkten Zugang zum Meer. - Der Welfe Heinrich, der Stolze bekämpft Gegenkönig Konrad III von Staufen (St) von Süden. - Der fuldaer Propst Konrad übernimmt das Amt des verstorbenen fuldaer Abtes Bertho von Schlitz. - Graf Otto von Rheineck und Hermann von Salm sind Brüder. - Eine mainzer Zeugenliste nennt mainzer Burggraf Arnold von Loon, Graf Emicho von Schmidtburg (St), sein Bruder Graf Gerlach von Veldenz (St), Graf Berthold V von Nürings (St) und dessen Bruder Graf Siegfried von Nürings (St), Graf Gerhard de Berebach und dessen Bruder Heinrich, Graf Embricho von Diez (St), Graf Gozmar von Reichenbach. - Kaiser Lothar III von Supplingenburg (St) beginnt eine Offensive gegen die Staufer. - Der spätere Schwiegervater von Wildgraf Konrad (St) Graf Rainald von Bar I und ehemaliger Graf von Verdun erhebt als Verwandter Anspruch und erobert Burg Bouillon von Gottfried von Bouillon. - In Miehlen regieren die Ritter Rorich von Milena und Ludwig von Milena auf der Wasserburg Miehlen, die die fünfblättrige Rose im Wappen führen.

1133 Die Grafen von Bernbach im vorderen Spessart sterben aus. Die Grafschaft Bernbach wird an die Herren von Hagenhausen (St), die Herren von Eppstein (St), die Herren von Kälberau und mainzer Burggraf Arnold von Loon-Rieneck vererbt. - Graf Emmerich von Diez (St) verheiratet mit der Grafentochter Demudis von Laurenburg (St) stirbt im Sumpf der Lahn vor der Burg Diez. Graf Ruppert II von Laurenburg und Graf Arnold von Laurenburg, sind ihre Brüder. - Papst Innozenz II krönt König Lothar III (St) zum Kaiser. - Kaiser Lothar III von Supplingenburg (St) kehrt von Rom zurück und bekämpft Gegenkönig Konrad III von Staufen (St) von Norden her. - Der fuldaer Propst Bertho von Schlitz übernimmt das Amt des verstorbenen fuldaer Abtes Udalrich von Kemnaten. - Landgraf Ludwig von Thüringen (St) ist hersfelder Klostervogt. - Der mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken bietet eine Zeugenreihe auf: der Archidiakone der Mainzer Kirche Dompropst Heinrich, Propst Adalbert von St. Peter, Propst Gottschalk von St. Maria (im Felde), (Dom)dekan Kuno, (Dom)kantor Hartmann, Propst Heinrich von Bingen, der Äbte Werner von St. Alban, Werinbold von St. Jakob, Folkard von Disibodenberg, Bernhelm von Sponheim, Gerhard von St. Maximin in Trier, Herzog Konrad von Zähringen, der mainzer Burggraf Arnold von Loon (St), Graf Emicho von Schmidtburg (St), Graf Gerlach von Veldenz(St), Graf Berthold von Nürings und dessen Bruder Graf Siegfried von Nürings (St), Gerhard de Berebach und dessen Bruder Heinrich, Graf Embricho von Diez (St), Graf Gozmar von Reichenbach, der mainzer Ministerialen Vicedominus Embricho, Embricho von Bingen, Walpert, Dudo, Meingoz, Ernst, Otpracht, Ruthard; der fuldischen Ministerialen Regenhard von Salzungen, Berengot von Spahl, Bernhard von Erthal, Warmunt de Drouenbech, der hersfelder Ministerialen Widelo von Henschleben, Ludeger von Dorndorf, Dietrich von Allmenrod, Gerlach von Lauterbach, Bern, Willo, Walcon.

1132 Graf Berthold von Katzenelnbogen I (St).

Wolfram von Wertheim taucht in einer mainzer Urkunde auf. - Die Wallfahrtskirche der fünf Märtyrer in Mockstadt hat einen Propst. - Der wormser Kämmerer Ekbert, der Gründer von Kloster Frankenthal stirbt. - Friedrich II von Staufen von Schwaben (St) heiratet Agnes von Saarbrücken (St). - König Lothar III von Supplingenburg (St) zieht nach Rom um sich krönen zu lassen. - Die Benediktermönche werden aus Kloster Lorsch vertrieben. - Graf Ruprecht von Laurenburg (St) ist Vogt von Kloster Schönau und Herr von Miehlen. - Graf Poppo von Henneberg ist Vogt von Kloster Lorsch. - Der mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken kauft den Zehnten von Frankfurt-Heddernheim. Heddernheim gelangt an das mainzer Domkapitel, die Heddernheim an die Herren von Praunheim verlehnen.

1131 Büdingen wird urkundlich erwähnt. - In Altenkirchen steht die erste Christenkirche im Westerwald. - Der trierer Erzbischof Albero von Montreuil errichtet die Burg Pfalzel vor den Toren Triers, eine Ausweich- oder Gegenresidenz. - Der Sohn von Adelheid von Lauffen und Adolf von Berg, dem Begründer des Grafenhauses Berg, Bruno von Berg wird kölner Erzbischof. - König Lothar III von Supplingenburg (St) vertreibt die Staufer aus dem Elsass, die damit auf Schwaben und Ostfranken zurückgedrängt sind. - Der lothringische Pfalzgraf Wilhelm von Orlamünd ist trierer Hochvogt. - Der gebannte Gegenkönig Konrad III von Staufen (St) heiratet Gertrud von Sulzbach. Ihre Schwester Bertha von Sulzbach wird 11 46 den byzantinischen Kaiser Manuel heiraten. - Der kölner Erzbischof Friedrich   von Schwarzenburg stirbt auf Burg Wolkenburg und wird in Kloster Siegburg begraben. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) vertreibt nach 15 Jahren die mitgründenden Augustiner-Chorherren aus dem von ihm selbst gegründeten Kloster Eberbach wegen Zuchtlosigkeit schon wieder, die nach Mittelheim im Rheingau flüchten, woraufhin Brüder aus dem Kloster Johannisberg dort einziehen und nach den Zisterzienserregeln leben wollen. 

1130 Die namentlich unbekannte Schwester von Heinrich II von Katzenelnbogen (St) heiratet Konrad von Bickenbach. Benediktinermönche gründen das katzenelnbogener Hauskloster Gronau.

Der Stammsitz der Herren von Bickenbach ist zunächst eine Turmhügelburg oder Weilerburg in Bickenbach. - Graf Ruprecht von Laurenburg  (St) und sein Bruder Graf Arnold von Laurenburg I (St) stiften das Kloster Gronau. - In Rom werden an einem Tag zwei Päpste Innozenz II und Anaklet II gewählt. Der magedburger Erzbischof Norbert von Xanten holt König Lothar III von Supplingenburg (St) auf seine Seite, dank diplomatischer Hilfe von Bernhard von Clairvaux von England und Frankreich unterstützen Papst Innozenz II. - Der trierer Erzbischof Meginher von Vianden (St) wird aus Rache vom gebannten Gegenkönig Konrad III von Staufen (St) gefangen genommen und in Parma ins Gefängnis gesteckt, wo er ums Leben kommt. - Der an Epilepsie erkrankte kölner Domherr Bruno von Berg weist das Angebot des trierer Erzstuhls ab. - Durch die Ermordung des Ludowingers Heinrich Raspe I (St) erbt sein Bruder der erste Landgraf von Thüringen Landgraf Ludwig von Thüringen (St) den Hessengau. - König Lothar III von Supplingenburg (St) erobert Speyer von Friedrich II von Staufen von Schwaben (St) zurück. - König Lothar von Supplinburg (St) erobert die staufer Reichsburg Nürnberg. - Heinrich II von Katzenelnbogen (St), Graf Berthold von Lindenfels (St) und Graf Siegfried IV von Nürings (St) bezeugen wie der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) das Kloster des Hl. Nikolaus auf dem Klosterberg im Rheingau vom mainzer Kloster St. Alban unabhängig macht. - Der stauferfreundliche klosterlorscher Vogt Graf Berthold von Lindenfels (St) unterliegt in einer Fehde mit dem welfenfreundlichen speyerer Bischof Siegfried von Wolfsölden.

1129 Werner von Bolanden I (St) gründet sein Hauskloster Die Zelle (später Kloster Hane). - Edelherr Marquard von Solms (St) taucht auf. - Hartrad von Merenberg I, der Erbauer der Burg Merenberg, ist umgeben von Gebieten in denen die hohe Gerichtsbarkeit in den Händen der Grafen von Diez und die wormser Vogtei im Besitz von Laurenburg-Nassau liegt - Gräfin Clementia von Gleiberg (St) gründet das Augustiner-Chorherrenstift auf dem giessener Schiffenberg. - Der magedburger Erzbischof Norbert von Xanten engagiert sich erfolglos in der Missionierung östlich der Elbe und der Einflussnahme auf Polen. - Graf Mefried im Engersgau (St) gründet die Burg Wied und nennt sich nach ihr Graf Mefried von Wied. - Hartrad von Merenberg bezeichnet sich als Herr von Merenberg mit seiner Burg Merenberg. - In Limburg an der Lahn fordert der Propst des limburger St. Georgsstifts beim mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) von seinen Hörigen in Brechen, Bergen und Netzbach ihre Pflichzahlungen ein. - Der kinderlose mit Jutta von Boyneburg verheiratete Graf Ludwig III von Arnstein (St) (20) reisst seine Burg Arnstein zum Teil ab, baut sie in ein Prämonstratenserkloster um und besetzt sie mit Norbertiner-Mönchen (weiße Kutten), die er selbst aus Sachsen holt. Seine Frau lebt als Einsiedlerin in der Nähe.

1128 Der aus Schwaben stammende Werner von Bolanden I (St) ist ein Günstling des mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St). Das Geschlecht macht sich als mainzer Kirchenministeriale verdient. - Die Kyrburg ist eine Stammburg der Wildgrafen. - Graf Emich von Leiningen (St) in einer Urkunde des mainzer Erzbischofs Adalbert von Saarbrücken (St). - Gegenkönig Konrad III von Staufen (St) findet Unterstützung in Mailand und wird zum König von Italien gekrönt, allerdings ohne breite Unterstützung. - König Lothar III von Supplingenburg verliert Speyer an Friedrich von Staufen. - Graf Berthold von Andechs verpflichtet seine Untertanen die von seinen Vorfahren von Pilgerreisen mitgebrachten Reliquien zu verehren. Das Domstift Worms mochte sich mit der Besitzergreifung „ihres“ Gutes zunächst nicht abfinden. König Lothar III von Supplingenburg entscheidet auf einem Hoftag in Worms, dass Graf Ruprecht von Laurenburg und Graf Arnold von Laurenburg die Burg Nassau, deren Gebiet der Kirche in Worms gehört, räumen müssen, was diese aber ablehnen, woraufhin Papst Eugenius III auf Bitten des wormser Bischofs Graf Rupert exkommuniziert, der sich auch dem widersetzen.

1127 - Emich von Leiningen (St) wird Bischof von Würzburg. - Ritterturnier in Würzburg. - Kirchberg ist ein wichtiger Stützpunkt der Grafen von Sponheim. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) erwähnt Mönche einer Benediktinerpropstei, die Raubrittern die Michelsburg alias Remigiusburg abkaufen und niederreissen. - In Trier beginnt die Verehrung des Apostels Matthias. - König Lothar von Supplinburg belagert vergeblich die staufer Reichsburg Nürnberg. - Der Bruder von Konrad III von Staufen (St), Friedrich von Staufen (St) verliert ein Auge im Kampf. - Konrad III von Staufen (St) kehrt von der Pilgerreise nach Jerusalem zurück. Konrad III von Staufen (St) wird von den Franken und den Schwaben zum Gegenkönig von König Lothar III von Supplingenburg auf der Reichsburg Nürnberg ausgerufen. - Der Reginbodone Timo von Prozelten ist Vogt des Kollegiatsstifts Aschaffenburg.

1126 Berthold von Katzenelnbogen (St) wird geboren.

Burg Sonnenberg wird erstmals erwähnt. - Der unnachgebige Reformer Norbert von Xanten zieht barfuß und in ärmlicher Kleidung am Reichstag in Speyer ein und wird zum Erzbischof von Magdeburg gewählt. Sein Prämontratenserorden wird von Papst Honorius II anerkannt. - Rheingräfin Ludgardis (St) vermacht dem Kloster Bleidenstadt ihre Höfe in Eberbach, in Geisenheim und Assmanshausen u.a. mit allen Weinbergen. - Der sponheimer Abt Bernheim lässt in Kloster Sponheim einen Brunnen graben. - Der speyerer Bischof Arnold von Leiningen (St) stirbt. - Deutsche Fürsten beschließen in Goslar die über Konrad III von Staufen (St) und seinen Bruder Friedrich II von Staufen Schwaben (St) verhängte Reichsacht militärisch durchzusetzen und besetzen im Gefolge von König Lothar von Supplinburg deren rheinfränkische, elsässische und oberlothringische Gebiete. König Lothar von Supplinburg wagt es nicht Schwaben anzugreifen. Die Welfen, die es doch wagen, das staufische Kernland anzugreifen, scheitern. - Konrad III von Staufen (St) macht eine Pilgerreise nach Jerusalem.

1125 Wetter: Außergewöhnlich harter Winter und allgemeine Hungersnot. - Salier-Kaiser Heinrich V (44) hält sich vor seinem Tod 1125 die letzten Jahre hauptsächlich an Rhein und Main auf. Mit dem gehassten Vatermörder Kaiser Heinrich V stirbt der kaiserliche Ast des rheinfränkischen Geschlechts. - Der Salier-Kaiser Heinrich V vererbt Konrad III von Staufen (St) sein rechtsrheinisches Hausgut und seinem Bruder Friedrich II von Staufen Schwaben (St), der König werden will, sein linksrheinischen Hausgut. Zum Hausgut besetzten die Brüder auch das Königsgut. - Tumulte in Mainz entstehen durch den Unmut von Schwabenherzog Friedrich von Staufen, der die Ordnung im Reich aufrecht erhält und sich schon als neuer König sieht, als der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) sich durch die Wahl Lothar von Supplinburg zum deutschen König die Staufer zum Gegner macht. Der kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg wählt Lothar von Supplinburg. Der Welfe Heinrich IX, alias Heinrich der Schwarze (St) wechselt für das Versprechen die Reichsburg Nürnberg zu erhalten ebenfalls zu Lothar von Supplinburg. - Graf Meinhard von Sponheim I (St) taucht an der Mosel auf. - Speyer wird als Metropolis Germaniae bezeichnet. - Konrad III von Staufen (St) und sein Bruder Friedrich II von Staufen Schwaben (St), huldigen dem neuen König Lothar von Supplinburg auf einem Hoftag in Regensburg, verweigern ihm aber den Lehnseid und weigern sich das Königsgut zurückzugeben. Der neue König Lothar von Supplinburg verhängt die Reichsacht über Konrad III von Staufen (St) und seinen Bruder Friedrich von Staufen. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) ist Vetter von Graf Robert von Laurenburg (St). - Der Mitgründer von Kloster Schönau Hildelin erbaut das Frauenkloster neben dem Männerkloster.

1124 Die Beziehungen der Katzenelnbogener zu den mainzer Erzbischöfen werden erstmals greifbar und gestalten sich bereits unter dem mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) sehr eng. Heinrich II von Katzenelnbogen (St) heiratet Hildegard von Henneberg (St). Ihre Brüder sind der würzburger Burggraf Berthold von Henneberg, der würzburger Burggraf Poppo IV von Henneberg, der würzburger Bischof Gebhard von Henneberg, der speyerer Bischof Günther von Henneberg (ab 11 46) und der speyerer Bischof Otto von Henneberg (ab 11 90).

Wetter: Am Jahresende bringt ein Wintereinbruch mit besonders tiefen Temperaturen und viel Schnee in Arnstadt viele Todesopfer und Schäden im Weinberg und in der Teichfischerei (Olearius). - Graf Dudo von Laurenburg (St) verheiratet mit der Grafentochter Irmgardis von Arnstein (St) ist tot. Seine beiden Söhne tragen den ererbten Grafentitel und erbauen als Graf Ruppert von Laurenburg (St) und Graf Arnold von Laurenburg (St) die Burg Nassau auf der Anhöhe über einem Königshof. Ruppert von Laurenburg I (St) wird Vogt der Herrschaft Weilburg. - Graf Udalrich von Eppstein und Idstein vermacht die beiden Herrschaften Idstein und Eppstein dem mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St). - Graf Meginhard von Nellenburg (St) und seine Ehefrau Mechthild beenden den Bau von Benediktiner-Kloster-Sponheim. Der erste Abt wird Bernheim, ein sponheimer Vasall aus einer sponheimer Seitenlinie. Heinrich II von Katzenelnbogen (St) beurkundet die sponheimer Schenkungen. - Der trierer Erzbischof Bruno von Lauffen stirbt. - Konrad III von Staufen (St) macht aus Prestigegründen eine Pilgerfahrt nach Jersusalem. - Auf einem Reichstag in Bamberg wird ein Krieg gegen den sächsischen Herzog Lothars von Supplinburg beschlossen aber nicht geführt. - Der ehemalige kaiserliche Kanzler, der bamberger Bischof Otto unternimmt einen bewaffneten Christianisierungszug nach Pommern, tauft und zerstört heidnische Tempel und predigt gegen Vielweiberei, das Töten neugeborener Mädchen, Zauberei, Wahrsagerei und Götzendienst. Da es nach den Zerstörungen keine geweissagten Folgen gibt, übernimmt die Bevölkerung den neuen Glauben. - Der mainzer Stadtkämmerer Asmarus vererbt sein mainzer Haus Zum Michelshof seinem Vetter Obert.

1123 Graf Emicho VI vom Nahegau (St) stirbt. Seine Nachkommen nennen sich verwirrend Wildgrafen oder nach ihren Besitzungen. - Burg Lindenfels ist im Besitz von Kloster Lorsch und der Kurpfalz. - Kloster Sponheim wird vom wormser Bischof Buggo, (Burchard II.) der heiligen Jungfrau und dem heiligen Martinus von Tours geweiht. - Graf Gottfried von Reichenbach-Wegebach erweitert Burg Ziegenhain und nennt sich Graf Gottfried von Ziegenhain. Sein Vater ist fuldaer Vogt in Ziegenhain. - Mit dem Tod von Dudo-Heinrich von Laurenburg (St) wird Arnold von Nassau (St) Graf von Laurenburg. - Die Witwe von Graf Giso im Oberlahngau IV Kunigunde von Bilstein heiratet Heinrich Raspe, den Schwager ihrer Tochter Hedwig von Gudensberg, der dadurch Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger wird. - Der fuldaer Abt Udalrich von Kemnaten erhält die Abtsweihe durch Calixt II in Rom. - Der Saargaugraf Friedrich nennt sich Graf Friedrich von Saarbrücken. - Konrad von Bickenbach taucht auf.

1122 Wetter: Kein Schneefall im kommenden Winter in ganz Deutschland - Der Vogt des Siegerlandes Dudo Heinrich von Laurenburg (St) erhält die mainzer Herrschaft Idstein als nassauer Lehen. - Burg Heppenheft wird erbaut. - Papst Calixt II und König Heinrich V einigen sich nach langem Investitur-Streit auf das Wormser Konkordat, in dem der König auf die Investitur mit Stab und Ring verzichtet und die freie kanonische Wahl der Bischöfe und Reichsäbte zusichert. Sie werden geistliche Reichsfürsten. Das ist das Ende des ottonisch-salischen Reichskirchensystems. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saaabrücken (St) erweitert und befestigt die Siedlung Aschaffenburg zur mainzer Zweitresidenz. - Der kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg erbaut die Burg Rolandseck gegen die Grafen von Sayn. - Das Auerbacher Schloss wird von Diether IV von Katzenelnbogen (St) auf dem Auerberg (Urberg) erbaut. - Abt Burchard von St. Jakob in Mainz erhält von Embricho von Heppenheft und seinen Brüdern die Pfarrkirche in Geinsheim bei Groß-Gerau und gibt sie an Ritter Volmar von Heppenheft zurück. - Graf Gottfried von Cappenberg übergibt seine Burg und sein Vermögen als Kloster Cappenberg als erstes Prämonstratenserstift von Norbert von Xanten im deutschsprachigen Raum als Buße für die Zerstörung des Dom von Münster unter Führung des sächsischen Herzogs Lothar von Supplinburg um der Reichsacht zu entgehen. - Graf Gottfried von Cappenberg stiftet die erste geistliche Niederlassung in der Wetterau das Prämonstratenserkloster Ilbenstadt als ein Männer- und ein Frauenkloster. - Der Sohn von Graf Mefried von Wied Arnold II von Wied (St) wird Propst von Limburg an der Lahn. - Burg Eppstein ist Reichsburg. - Graf Giso IV im Oberlahngau Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger (55) stirbt wodurch der Besitz nördlich von Marburg mit der Stiftsvogtei Wetter, ein Teil von Bilstein südlich von Marburg, die Vogei der Abtei Hersfeld, der hessische Besitz der Grafschaft Maden Gudensberg erbt der mit Erbtochter Hedwig von Gudensberg verheiratete Ludwig von Thüringen. - Der Schwabenherzog Friedrich von Staufen bekommt seinen Sohn, Friedrich von Staufen Barbarossa (St). - Graf Gottfried von Cappenberg wird Taufpate von Friedrich von Staufen Barbarossa (St). - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saaabrücken (St) bestätigt die von Embricho von Heppenheft vollzogene Übertragung der Patronatsrechte der Pfarrkirche zu Geinsheim an das mainzer Kloster St. Jakob. - Der fuldaer Abt Erlof von Bergholz stirbt und sein Nachfolger Udalrich von Kemnaten erhält gemäß dem Wormser Konkordat die Abtsregalien durch König Heinrich V und reist zu Papst Calixt II nach Rom. - Die Familie der papsttreuen kärntner Eppensteiner stirbt mit Heinrich III von Eppenstein aus. - In Aftholderbach wird ein nassauer Zisterzienserinnenkloster von Ruppert von Nassau (St) gegründet.

1121 Wetter: Die Sonne wurde drey Tage hinter einander Blutroht gesehn, darauf ein harter Winter erfolget.... und viele Menschen samt Viehe verdorben seyn (Olearius). - In Würzburg ist von Baumeister Enzelin eine steinerne Brücke, die über den Main an der Stelle der Fähre führt, in Bau. - Graf Giso IV im Oberlahngau wird Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger. - Der trierer Erzbischof Bruno von Lauffen verhängt den Kirchenbann über Wilhelm von Luxemburg (St). - Gottfried von Cappenberg brennt den Dom von Münster nieder. - Der würzburger Bischof Erlung stirbt an Lepra. - Der Vogt von Kloster Kaufungen und Vogt von Stift Weilburg, Graf von Maden-Gudensberg Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner VI von Winterthur stirbt wie seine Erbtochter und verursacht durch seine mainzer Lehensnahme ab 11 15 von Mainz Komplikationen mit Hessen und dem Landgraf Ludwig von Thüringen I. Die Erbfolge tritt der mit Kunigunde von Bilstein verheiratete neue Oberlahngaugraf, Vogt von Kloster Hersfeld und Vogt des St. Florinstift in Koblenz Giso IV an und wird Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger. - König Heinrich V zerstört die von Otto von Salm (St) neu eingerichtete Hauptstadt des Trechirgaues Treis um den rheinischen Pfalzgraf Gottfried von Calw zu unterstützen.

1120 Burg Waldeck über der Eder wird erwähnt. - Der trierer Erzbischof Bruno von Lauffen erwirbt die rechtsrheinische Burg Ehrenbreitstein. - Werner von Bolanden (St) gründet sein Augustinerchorherren-Hauskloster Hane. - Norbert von Xanten gründet den Prämonstratenserorden aus Priestern, die zusätzlich auch das Armuts-, Enthaltsamkeits- und Gehorsamsgelübde ablegen. - Die Bürger von Boppard gründen bei einer Marienkapelle das Kloster Marienberg (Mariabodenberg). - Herzog Friedrich II von Staufen heiratet die Welfentochter Judith. - Der Goldschmied und Emaillemaler Eilbertus von Köln beginnt mit einem Tragaltar aus dem Welfenschatz. - Agnes von Arnstein (St) wird geboren. - Das Weiße Schiff sinkt nach einem Alkoholgelage mit dem einzigen legitimen Sohn des englischen König Heinrich und einem unehelichen Sohn.

1119 Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) gewährt den mainzer Bürgern Befreiung von auswärtigen Steuern und Gerichtsbarkeit um den kaisertreuen Fürsten zu schaden. - Der Templerorden wird zum Schutz Jerusalems mit bewaffneten Ordensbrüdern gegründet. - Bernhard von Clairvauxs Onkel Andreas von Montbard ist Gründungsmitglied des Zisterzienserordens. - In China wird die Benutzung eines Magnetkompasses beschrieben. - Der bayerische Pfalzgraf Graf Otto von Scheyern V zieht von Burg Scheyern in die Burg Wittelsbach um. Burg Scheyern wird sein Benediktinerhauskloster und Grablege. - Der Propst von St. Peter in Mainz Asmarus wird mainzer Stadtkämmerer und wohnt im Haus zum Michelshof. Der Michelshof, in der heiligen Grabgasse, dem heiligen Grab gegenüber, eines der ältesten Häuser der Stadt Mainz, wird später mit gotischen Türmchen und Schießscharten befestigt.

1118 Das nordspanische Königreich Argonien erobert die muslemischen Vorposten Saragossa von den Muslimen zurück und macht es zu seiner neuen Hauptstadt. - Burg Hattenheim wird erbaut. - Der kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg erbaut die Burg Wolkenburg gegen die Grafen von Sayn. - Der Reformorden der Zisterzienser wird im französischen Kloster Citeaux gegründet und nach ihm benannt. Zisterziensermönche verzichten auf Kosten der Bauern zu leben und erwirtschaften ihren Lebensunterhalt durch eigene körperliche Arbeit. - Kaiser Heinrich V wird vom Papst gebannt. - Der kaiserliche Heerführer Graf Hoier von Mansfeld fällt in der Schlacht an der Wipper. - Kaiser Heinrich V soll in Würzburg vor Gericht. - Auf der Synode in Fritzlar verteidigt sich Norbert von Xanten erfolgreich gegen den Vorwurf der Ketzerei. - Graf Stefan von Sponheim (St) stirbt und sein Sohn Meginhard von Sponheim (St) beginnt mit der Fertigstellung von Kloster Sponheim zusammen mit seinem Bruder Rudolf (St) und dessen Frau Reggat. Die Kirche wird ausgemalt und unter dem Turm werden steinerne Apostelreliefs und Prophetenreliefs angebracht. - Ernst ist mainzer Schultheiß.

1117 Graf Gozmar II von Reichenbach später Ziegenhain ist bis 11 39 Hochvogt von Fulda. - Die Burgen Wolkenburg und Drachenfels werden vom kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg gegen Salier-Kaiser Heinrich V erbaut. - Rembold von Isenburg stiftet schaffhausener Benediktinermönchen einen Hof zur Gründung von Kloster Rommersdorf. - Mit dem Segen von Einrichgaugraf Ludwig III von Arnstein (St) (08) gründet der Vogt des Siegerlandes Dudo-Heinrich von Laurenburg (St) Kloster Lipporn. - Burg Lipporn wird letztmalig erwähnt. - Graf Emich von Leiningen (St) stirbt bei einem Gefecht vor Mainz. - Dudo-Heinrich von Laurenburg (St) ist Vogt im Siegerland. - Der augsburger Sattler Wolfhard von Augsburg lässt sich bis zu seinem Tod in eine Klosterzelle einschließen. - Graf Siegfried von Nürings II im Niddagau stirbt. - Der kaisertreue Herzog Friedrich von Schwaben belagert Mainz.

1116 Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) gründet mit Augustiner-Chorherren das Kloster Eberbach, das aber wegen Zuchtlosigkeit 11 31 schon wieder aufgelöst wird. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) zerstört die Reichsburg Stromberg im Streit mit Salier-Kaiser Heinrich V. - Werner von Bolanden I (St) erscheint im Gefolge von Herzog Friedrich II von Staufen in Mainz. - Friedrich von Staufen Schwaben (St) und sein Bruder, der neue Herzog von Franken, Konrad III von Staufen (St) werden Reichsverweser, Stellvertreter des Kaisers während der Salier-Kaiser Heinrich V in Italien ist, und nutzen die Gelegenheit um sich Gebiete von Köln bis Worms anzueignen. - Eine namentlich unbekannte Tochter des Vogt von Kloster Kaufungen, Graf von Maden-Gudensberg Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner III von Winterthur heiratet Adalbert von Kislau, stirbt aber kinderlos vor ihrem Vater. Kislau ist eine Wasserburg bei Karlsruhe, die den Kraichgau schützen soll.

1115 Die Grafen von Scheyern verlegen ihren Sitz von Scheyern/Oberbayern nach ihrer Stammburg Wittelsbach. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) wird von den mainzer Bürgern unter Führung von mainzer Burggraf Arnold von Loon in einem Bürgeraufstand befreit. Der befreite Erzbischof exkommuniziert Kaiser Heinrich V. - Der reiche Günstling der kölner Erzbischöfe Norbert von Xanten ändert nach einem Blitzschlag sein Leben, beginnt ein Eremitendasein, wird Wanderprediger, kritisiert die Kanoniker und fordert radikale Reformen. - Der mainzer Burggraf Arnulf von Loos alias Arnulf von Loon heiratet die Erbtochter Gräfin Agnes von Rieneck. - Der Vogt von Kloster Kaufungen und Vogt von Stift Weilburg, Graf von Maden-Gudensberg Neckargaugraf, Oberlahngaugraf und Hessengaugraf Werner von Winterthur VI wechselt zum papsttreuen mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) über und verursacht dadurch Streitigkeiten mit dem kaisertreuen Graf Ludwig von Thüringen, der Springer (St), dessen Sohn Ludwig von Thüringen seit 11 10 mit der Erbtochter Hedwig von Gudensberg von Werner VI von Winterthur. - Graf Giso IV im Oberlahngau beginnt als offener Affront gegen Salier-Kaiser Heinrich V mit dem Empfang aller Reichslehen in Oberhessen und Niederhessen vom mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken (St).

1114 Siegfrieds Bündnispartner, der kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg besiegt das Heer von Salier-Kaiser Heinrich V bei Andernach. In der Auseinandersetzung der beiden Erzbistümer Köln und Trier wird der alte andernacher Königshof vernichtet. - Graf Giso IV im Oberlahngau kämpft letzmalig für Salier-Kaiser Heinrich V. Graf Giso IV im Oberlahngau bekämpft den kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg, ein Anhänger des mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken (St) und verwüstet Kloster Grafschaft. - In Lipporn wird das testamentliche Wille des 161 Jahre zuvor verstorbenen laurenburger Grafengeschlechtsgründer Drutwins I von Lipporn (St) (++) mit der Gründung eine Mönchspropstei an der Kapelle, die seit fast 170 Jahren mit einer totenkulturellen Heiligenreliquie ausgestatttet ist, erfüllt.

1113 Die Abscheu über die Gefangennahme des Papstes und der Kardinäle macht den Kanoniker und Hofkaplan des Kaisers, den heiligen Norbert von Xanten zum Eremiten. - Die Grafen von Veldenz spalten sich von den Raugrafen ab. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken (St) gibt die Madenburg an Speyer und den Salier-Kaiser Heinrich V zurück. - Salier-Kaiser Heinrich V zieht von Pfalzgraf Friedrich beanspruchtes Erbland als erledigtes Lehen ein. Pfalzgraf Siegfried von Ballenstedt (St) greift Salier-Kaiser Heinrich V in der Schlacht von Warenstädt an und stirbt. Die Bündnispartner werden einzeln unterworfen. - Die pfalzgräfliche Burg Laach wird abgerissen. - Der askanier Pfalzgraf bei Rhein Siegfried von Ballenstedt (St) wird von Saliertreuen überfallen und stirbt nach dem Mordversuch. - Salier-Kaiser Heinrich V gibt dem trierer Kloster St Maximin von Emicho und seinem Sohn Gerlach zu Unrecht besessene Güter zurück. - Graf Adalbert (aus dem Haus von Graf Hugo im Einrichgau) widersetzt sich dem Verkauf der Grafschaft Bessungen an das Hochstift Würzburg.

1112 Graf Gerlach von Veldenz (St) trennt sich von seinem Bruder Wildgraf Emicho I (St). - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken (St), der beginnt Burgen um Mainz herum zu bauen und zu kaufen, wechselt, da er erkennt wie rücksichtlos der Salier-König Heinrich V seine Macht erweitert, die Seiten und wird von Salier-König Heinrich V auf der Reichsburg Trifels bis 11 15 gefangen genommen. - Burg Virneburg im Nitztal ist die Stammburg der Grafen von Virneburg. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken (St) erobert die Madenburg. - Erster gesicherter Nachweis der Grafen Heinrich von Sayn (St) und Eberhard von Sayn (St). Graf Heinrich von Sayn (St) sichert Kloster Laach seinen Schutz zu. - Die eigenwillige Grafentochter Jutta von Sponheim (St) (20) zieht als Leiterin zusammen mit Hildegard von Bingen (14) von Burg Sponheim in das Männerkloster Disibodenberg ein, wo sie einen eigenen Frauenkonvent bilden. - Pfalzgraf Siegfried von Ballenstedt (St) kommt von Jerusalem zurück. - Der korrupte laoner Bischof Gaudry will die Bürger durch illegale Steuern erpressen und wird beim Laoner Bürgeraufstand nachdem er sich vergeblich in einem Faß versteckt, mit einem Axthieb auf den Kopf getötet. Der Bischofsring wird dem Toten mitsamt dem Finger abgeschnitten. Der tote Bischof wird ohne religöse Zeremonie vor den Toren von Laon begraben. - Graf Gerhard von Sponheim (St) heiratet Aleydis von Ham, die Tochter des Vogtes von Kloster Prüm Graf Berthold von Ham im Bidgau. - Einrichgaugraf Ludwig II von Arnstein (St) stirbt und hinterlässt Ludwig III von Arnstein (St) (03). Burg Arnstein verkommt und wird eine grausige Stätte, eine Wildnis, bequem zum Rauben, ein Stein aller Laster und Schande, ein Diebshaus, aus- und einzureiten und zu berauben alles Fremde auf Strass, Fluss und Fuhre. Die Burg ist eine Wohnung der Ritter Pharaonis und der Graf war schuldig vor Gott, dass er solchen Jammer geschehen liess, und erlaubte, die Armen so zu verdrucken. - Graf Adalbert ist Trechirgaugraf.

1111 Der deutsche Salier-König Heinrich V lässt den Papst mit Zustimmung des mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) gefangennehmen und lässt ihn nur unter dem Zwang, Heinrich die Investitur und die Kaiserkrönung zu garantieren, wieder frei. - Salier-König Heinrich V sucht sich die Ministerialen als Verbündete. - Der oberelsässer Landvogt Otto II von Habsburg (St) wird ermordet. - Salier-König Heinrich V schränkt die Macht und Rechte des mainzer Burggraf Arnulf von Loos ein.

1110 Burg Osterspai wird erwähnt. - Burg Altleiningen ist fertiggestellt und soll soviele Fenster haben wie das Jahr Tage. - Reformer aus dem Kloster Hirsau kommen nach Kloster Lorsch und vertreiben die alten Mönche mit neuen Regeln und plündern den Weinkeller und den Getreidevorrat. Der deutsche König Heinrich V interveniert, die übereifrigen Erneuerer fliehen bei der Rückkehr der Mönche, aber mit dem Inhalt der Schatzkammer, der Bibliothek und den Reliquien. - Der Graf im Pfinzgau Berthold von Hohenberg und Lindenfels (St) tritt als Mönch in das von ihm gestiftete Kloster Gottesau im Ufgau ein. - Der Graf im Pfinzgau Berthold von Hohenberg und Lindenfels (St) urkundet gemeinsam mit Heinrich II von Katzenelnbogen (St). - Der Graf im Pfinzgau Berthold von Hohenberg und Lindenfels (St) ist mit Luitgard aus der Familie der Reginbodonen verheiratet. Luitgard aus der Familie der Reginbodonen ist die Schwester von Diemar von Selbold Gelnhausen, dem Gründer von Kloster Selbold. - Die Tochter Hedwig von Gudensberg (St) von Graf Giso im Oberlahngau IV Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger (40) Vogt u.a. von koblenzer Stift St Florin und Abtei Hersfeld heiratet den zukünftigen ersten Landgrafen von Thüringen Landgraf Ludwig von Thüringen. - Die Grablege der Kraichgaugrafen Zeizolf und Wolfram die Kirche in Sinsheim wird von Bischof Johannes von Speyer in ein Kloster umgewandelt.

1109 Fritzlar erbaut erstes Rathaus Deutschlands. - Der mainzer Erzbischof Ruthard von Winkel, alias Ruthard von Lorch stirbt. Sein Bruder ist Embricho von Winkel. - Ludwig III von Arnstein (St) wird geboren. - In Hirzenach werden dem Siegburger Kloster von Salier-König Heinrich V Güter zum Bau eines Benediktinerklosters vergeben und eine Pfeilerbasilika gebaut.

1108 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Die Herrschaft Honnef geht an die Grafen von Sayn über, die die Löwenburg errichten. - Graf Stefan von Sponheim (St) lässt eine Frauenklause auf dem Klostergelände Disibodenberg errichten. - Der Burggraben der Wasserburg der Herren von Hagenhausen alias Hainhausen wird von der Rodau gespeist. - Der Bruder von Luitgard aus der Familie der Reginbodonen, verheiratet mit dem Graf im Pfinzgau Berthold von Hohenberg und Lindenfels (St) Diemar von Selbold Gelnhausen gründet das Kloster Selbold. - Graf Berthold von Nürings-Stromburg bezeichnet sich als Graf von Nürings.

1107 Die Herren von Hagenhausen (Hainhausen) (St) und späteren Eppsteiner tauchen als Besitzer einer Wasserburg an der Rodau auf. - Die Satansmünze, der böhmischen Pfennig des Herzogs Wladislaus I mit dem Kopf Satans und der Umschrift Satanus wird wegen unerklärlicher Naturerscheinungen geprägt. - Graf Ludwig II von Arnstein (St), verheiratet mit Udelhild von Odenkirchen, ist Vogt von Oberwesel, St Goar, Boppard, Lahnstein und Koblenz und hat sieben Schwestern: Die älteste ist mit einem Edelmann aus Ungarn verheiratet, die zweitälteste (2.) mit einem Graf von Luxemburg, (3.) Gertrudis (Gemma, Hemma) mit dem Pfalzgrafen Hugo II von Tübingen (+11 20), (4.) Anastasia mit Dudo von Laurenburg (St), (5).Giselhild (St) mit Graf Konrad von Lauffen (St), (6.) die sechste Tochter mit Reimbold von Isenburg (St), der später auch die Einrichgaugrafenwürde erhalten wird und Agnes die (7.) mit einem Graf von Zytphen. - Dill ist ein wichtiger Stützpunkt der Grafen von Sponheim. - Nahegaugraf Emicho (St) nennt zusätzlich zu Graf von Flonheim Graf von Schmidtburg. - Arnold von Loon ist mainzer Burggraf. - In einer Urkunde tauchen auf: Ludwigt von Arnstein Dietrich von Are, Adalbert von Dill und Emicho von Schmidtburg(St). - Adalbert von Saabrücken (St), der neue Kanzler von Salier-König Heinrich V, verhilft seinem Bruder, dem klosterlorscher Mönch Bruno von Saarbrücken (St) neuer Bischof von Speyer zu werden.

1106 Reichstag in Mainz. Salier-Mit-König Heinrich V wird zum König gewählt und erhält die erpressten Reichsinsignien vom mainzer Erzbischof Ruthard. - Ein Mönch aus dem Kloster Siegburg verursacht im Kloster St. Trond einen Streit um die Kleidungsangleichung an Kloster Cluny, der für den Mönch nach einem Messerangriff in Ketten im klösterlichen Kerker auf den Reformer Prior Rudolf mit Rauswurf endet. - Die Witwe Adelheid von Lauffen heiratet Adolf von Berg I. Adelheid von Lauffen, ist eine Großnichte der Kaiserin Gisela, Gemahlin von Salier-Gründer König Konrad II. - Der österreicher Markgraf Leopold von Babenberg heiratet die Schwester von Salier-König Heinrich V, Prinzessin Agnes von Waiblingen und wechselt dafür in der Entscheidungsschlacht von Salier-Kaiser Heinrich IV zu seinem Sohn Salier-Mit-König Heinrich V die Seiten. - Der Normanne und ehemalige englische Kanzler und laoner Bischof Gaudry hält einen Schwarzen als Sklaven, der illegale Aufträge ausführt und beim Streit über seinen Herrn einen kritischen Bürger tötet und einem zweiten die Augen herausreisst. - Gerhard aus der Familie der Reginbodonen ist mainzer Burggraf und Hochvogt von Kloser Fulda. - In Mainz gibt es den Stadtkämmerer Propst Godebold und den Hofkämmerer Propst Konrad. - Der Enkel des regensburger Domvogtes, der kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenberg wechselt auf die Seite von Salier-Mit-König Heinrich V was zu einem Konflikt mit Rom führt.

1105 Salier-Kaiser Heinrich IV trifft sich in Koblenz mit seinem vorgeblich reuigen Sohn Salier-Mit-König Heinrich V, der seinen Vater in Burg Böckelheim einkerkern lässt und durch den speyerer Bischof Gebhard zur Herausgabe der Reichsinsignien und zur Abdankung zwingt. Kaiser Heinrich IV wird auf dem Reichstag in Ingelheim abgesetzt. Die lombardischen Steinmetze, die für Kaiser Heinrich IV die Ostgruppe des mainzer Doms bauen, werden gezwungen ihre Arbeiten aufzugeben. - Erste Erwähnung der kaisertreuen Burg Nürnberg bei ihrer Zerstörung durch den Mit-König Heinrich V. - Marktschifffahrt zwischen Mainz und Frankfurt. - Die herzöglich-lothringische Burg Böckelheim wird an Graf Stefan von Sponheim (St) verlehnt. - Konrad III von Staufen (St) erwirbt Gebiete in Franken und sein Bruder Friedrich von Staufen am Mittelrhein und im Elsass um dort Burgen anzulegen. - Friedrich von Staufen (St) stirbt als Herzog von Schwaben und Stiftsvogt von Speyer.

1104 In Venedig wird das Arsenal, die größte Werft des Mittelalters auf zwei sumpfigen Inseln errichtet. - Die Grafentochter Jutta von Sponheim (St) (12) erkrankt schwer. Die Genesung wird als Wunderheilung interpretiert, das Leben der Grafentochter Gott geweiht und alle Heiratsanträge abgelehnt. - Graf Sigihard von Burghausen aus dem Haus der Aribonen fürchtet sich vor den vom Kaiser geförderten Ministerialen mit denen er in Fehde ist und entlässt dennoch seine bewaffnete Begleitung auf der Reichsversammlung in Regensburg, auf der Salier-Kaiser Heinrich IV (St) (54) und sein Sohn Salier-König Heinrich V anwesend sind, um einen Streit zwischen dem Domkapitel und dem augsburger Bischof Hermann zu schlichten und Klostervögten ihre Macht beschnitten werden soll. Die kaiserlichen Ministerialen inszenieren zusammen mit regensburger Bürgern einen Tumult und belagern Graf Sigihard von Burghausen in seiner Herberge, brechen die Tür auf und enthaupten ihn. Salier-Kaiser Heinrich IV (St) (54) flüchtet ohnmächtig nach Mainz und sein Salier-König Heinrich V kann oder will nicht helfen, weshalb man ihm Mitwisserschaft und sogar Beteiligung am Mordkomplott unterstellt. - Salier-Kaiser Heinrich IV und sein Sohn Salier-Mit-König Heinrich V überwintern in der Pfalz Fritzlar. Salier-Mit-König Heinrich V verlässt heimlich die Pfalz Fritzlar und verbündet sich mit deutschem Hochadel gegen seinen Vater Salier-Kaiser Heinrich IV.

1103 Hoftag oder Reichstag in Mainz. - Die Isenburg wird erstmals urkundlich im Besitz der Brüder Reinbold von Isenburg (St) und Gerlach III von Isenburg (St) erwähnt. - Emicho VII wird erster Wildgraf Emicho. Er ist Graf von Kyrburg, Schmidtburg und Baumberg und ab 11 29 Graf von Flonheim. - Erstmalige Erwähnung von Graf Berthold von Nürings III (St), kaiserlicher Gaugraf des Niddagaus, angeblich Zweig des salischen Königs-Geschlechts. Sein Bruder ist Graf Siegfried II von Nürings (St) im Niddagau. - Salier-Kaiser Heinrich IV sucht Zuflucht vor seinem von Papst Gregor VII angestachelten Sohn Mitkönig Heinrich V in der Feste Hammerstein. - Bruno von Lauffen ist Erzbischof von Trier, Diplomat und Berater von Salier-Kaiser Heinrich IV. - Der trierer Erzbischof Bruno von Lauffen weiht die Stiftskirche in Münstermaifeld und lässt Befestigungsanlagen errichten um die territoriale Ausdehnungsbestrebungen des kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg zu behindern. - Burg Gleiberg wird von Salier-Mit-König Heinrich V zerstört. - Graf Bezelin ist Trechirgaugraf und Maienfeldgaugraf. - Graf Berthold III von Nürings (St) ist Stiftsvogt von Kloster Ravengiersburg.

1102 Die Burg Katzenelnbogen ist namensgebend für das Geschlecht. Heinrich von Katzenelnbogen (St) und seine Frau Liutgard besitzen im Auelgau (Siegburg) 4 Mansen und Weinberge.

Graf Bruno von Lauffen wird trierer Erzbischof. Er ist der Sohn von Graf Arnold von Lauffen und beginnt den Bau der mittelalterlichen Stadtmauer von Trier. - Der bamberger Bischof Otto II beteiligt sich an der Missionierung Pommerns. - Mit Burkhard von Nellenburg (St) stirbt das Geschlecht aus. Der trierer Erzbischof Bruno von Lauffen macht den Erben Adalbert von Mörsberg (St) zum Vogt von Kloster Allerheiligen. - Herzog von Schwaben Friedrich von Staufen gründet sein Hauskloster Lorch, die Grablege der Staufer. - Berthold von Ham (St) ist Vogt von Kloster Prüm. - Graf Friedrich von Arnsberg (Westfalen) wird vom Enkel des regensburger Domvogtes, dem kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenberg nach der Eroberung seiner Residenz Arnsberg gezwungen auf die Hälfte seiner Grafschaft Arnsberg zu Gunsten von Köln zu verzichten. - Graf Heinrich von Diez ist Mitglied eines vom Kaiser Heinrich IV einge­setzten Reichsfürstenrates.

1101 Graf Stefan von Sponheim (St) gründet das Mönchskloster Sponheim. - Salier-Kaisersohn Heinrich V erhält seine Schwertleite in Lüttich. - Der bayerische Herzog Welf IV (St) stirbt bei der Rückfahrt vom Kreuzzug von 11 01.

1100 Die Erfindung des Achterruders und beweglicher Segel ermöglicht den Verzicht auf Ruderer. - Kloster Lorch wird Hauskloster der Staufer. - Burg Altleiningen wird von Graf Emich II von Leiningen (St) erbaut. - Pfalzgräfin bei Rhein Adelheid (St) stirbt auf einer Pilgerreise nach Rom. - In Burgschwalbach romanische Wehrkirche. - Die Hinterburg in Neckarsteinach wird von den wormser bischöflichen Dienstleuten, den Edelfreien Herren von Steinach erbaut. - Pfalzgräfin bei Rhein Adelheid von Orlamünd (St) stirbt in Echternach und wird in Kloster Springierbach bestattet. Die Bauarbeiten an dem von ihr gestifteten Kloster Laach werden bis 11 12 eingestellt.

1099 Wetter: Sturmflut in den Niederlanden mit mehr als 100 000 Toten. - Jerusalem fällt nach sechswöchiger Belagerung durch das Heer der Kreuzritter unter Gottfried von Bouillon. Gottfried von Bouillon wird erster Herrscher des neugegründeten Königreichs Jersualem. - Der heilige Hermann III von Hochstadten krönt den jüngeren Salier-Königssohn Heinrich V (13) in Aachen, stirbt und wird im Kloster Siegburg beigesetzt. Er war Kanzler des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation und kölner Erzbischof. - Der Malteserorden wird als Johanniterorden in Jerusalem gegründet. - Eine mehrjährige Notperiode in Elsaß, Schwaben und Franken etc. beginnt. - Die in Limburg an der Lahn lebende Witwe Pfalzgräfin bei Rhein Adelheid von Orlamünd (St) schenkt der Kirche Güter in Meudt und Isenburg. - Graf Adalbert von Calw stirbt in seinem von ihm neu gegründeten größten deutschsprachigen Kloster Hirsau als einfacher Mönch. - Der mainzer Erzbischof Willigis erlässt den mainzer Webern das Heimburgeramt und das Schenkenamt und fordert sie auf die Eingangstür zu schmücken.

1098 Wetter: Totale Sonnenfinsternis. - Der Zisterzienserorden wird gegründet. Zisterziensermönche beginnen zu arbeiten um ihren Lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften und tragen aus Protest weiße Kleidung. - Der kölner Erzbischof Arnold von Wied II (St) wird geboren. - Hildegard von Bingen wird geboren. - Graf Liutold von Achalm stirbt in seinem von ihm neu gegründeten Kloster Zwiefalten als einfacher Mönch. - Der mainzer Erzbischof Ruthard flieht vor Kaiser Heinrich IV nach Thüringen, wo die Adelsopposition stark ist und schließt sich Papst Urban II. - Salier-Mitkönig Konrad (24) wird von seinem Vater Salier-Kaiser Heinrich IV abgesetzt. - Nahegaugraf Emicho (St) legt den Titel Nahegaugraf ab und nennt sich Graf von Flonheim.

1097 Der metzer Domherr Adalbero von Luxemburg (St) stirbt in Antiochia - Der augsburger Sattler Wolfhard von Augsburg wandert nach Italien und lebt bis 1117 als Eremit im Wald. - Der Salier-Kaiser Heinrich IV (47) beendet seinen Italienfeldzug. - Das Kreuzfahrerheer komplettiert sich in Konstantinopel und wird vom byzantinischen Kaiser in Nikäa hintergangen und von den Seldschuken in der Schlacht von Doryläum überfallen, können aber mit schweren Verlusten siegen. - Die lothringische Pfalzgrafenwitwe (von Hermann II von Lothringen) und rheinische Pfalzgrafenwitwe (von Mayengaugraf und Engersgaugraf Heinrich von Luxemburg Gleiberg Laach (St)) Adelheid von Orlamünd (St) stiftet Höfe in Meudt und Eisen im Westerwald dem Stift St Georg in Limburg an der Lahn.

1096 Burg Katzenelnbogen ist vollendet.

etwa 5000 Wassermühlen in England. - Godebold II von Henneberg ist Burggraf von Würzburg. - 1.Kreuzzug beginnt mit verschienen Heeresteilen unter Führung des englischen Königssohn Robert von der Normandie (St), seines Onkels Robert von Flandern (St), Gottfried von Bouillon, Bohemund von Tarent, Raimund von Toulouse, Balduin von Boulogne und Hugo von Vermandois, die Richtung Kontstantinopel ziehen. - Unter der Führung von Graf Emicho von Leiningen (St) mit Hilfe von Graf Hermann von Salm (St), Clarebold von Vendeuil und Thomas und belagern und stürmen 12.000 Kreuzfahrer die geistige Metropole der Juden, die Stadt Mainz. Um nicht in die Hände der Christen zu fallen flüchten sie in den Großen Saal am Hof des mainzer Erzbischof Ruthard, wohin sie sich und ihr Vermögen in Sicherheit zu bringen suchen und als die Türen aufgebrochen werden und selbst Frauen und Kinder ermordet werden nehmen sich 1.014 das Leben. Der mörderische Zug gegen die Juden startet in Speyer, wo der speyerer Bischof Graf Johannes I im Kraichgau, der Neffe des kölner Erzbischofs Hermann III von Hochstaden bis auf 12 noch schützt, und führt über Worms, Mainz, Köln, wo alle 200 Juden ermordet und beraubt werden nach Trier. Überlebende Juden werden zu Zwangstaufen gezwungen. Der mainzer Erzbischof Ruthard weigert sich die zwangsgetaufen Juden zu ihrem alten Glauben zurückkehren zu lassen und verliert die Gunst von Kaiser Heinrich IV. Die Kreuzzügler unter Führung von Graf Emicho von Leiningen (St) beginnen in Ungarn wegen Geldmangels wahllos zu plündern und werden von der Bevölkerung erfolgreich bekämpft, wehalb sich das Heer auflöst. Graf Emicho von Leiningen (St) kehrt nach Mainz zurück und wird dort wegen seines nicht erfüllten Gelübdes nach Jerusalem zu ziehen verachtet. - Die Kreuzfahrer tragen auf der rechten Schulter fixierte rote Kreuze, die ihre Kreuzfahrerrechte symbolisieren. - Graf Gerhard von Sponheim Vianden (St) urkundet. Er ist Stammvater der Grafen von Vianden. - Gottfried von Bouillon zieht mit 20.000 Mann von Niederlothringen den Rhein und die Donau entlang auf den Balkan. - Der Graf von Sponheim und Kraichgaugraf Engelbert von Sponheim wird neuer Herzog von Kärnten.

1095 Der kölner Erzbischof Graf Hermann III von Hochstaden bekundet den Verkauf des größeren Teils des Gebietes des Salhofes in Lay, Gebiete in Niedertiefenbach, in Hundsangen und Lieberg der Brüder Diether (von Katzenelnbogen) (St) und Heinrich (von Katzenelnbogen) (St) an das Kloster Siegburg.

Wetter: Meteorschauer, Polarlichter, eine Mondfinsternis, ein Komet und Vergiftungsepidemie durch Mutterkorn werden als himmlische Zeichen, für dass Ende der Welt und für den Aufruf zu einem Kreuzzug interpretiert. - Durch Mehrfachbesetzungen bekämpfen sich der Salier-Kaiser Heinrich IV (45) -feinliche Papst Urban II und der kaiserfreundliche Gegen-Papst Clemens III. - Massaker an Juden in Rouen. - Die wohlhabenden rheinischen Juden werden vor dem Volkskreuzzug mit ihrem Anführer Peter von Amiens gewarnt und wiegen sich in vermeintlicher Sicherheit. - Bischof Bonizo von Sutri, der die Tugenden im christlichen Ritter fordert, stirbt. - Papst Urban II exkommuniziert den französischen Kapetinger-König Philipp I für die Verstoßung seiner Ehefrau. - Der niederlothringische Herzog Gottfried von Bouillon verkauft seinen gesamten Besitz und schließt sich den Kreuzzüglern an. - Einrichgaugraf Graf Ludwig von Arnstein (St) stirbt. Er hat eine illegitime Tochter, die Hartrad von Merenberg (St) heiraten wird. - Der erste Pfalzgraf bei Rhein Heinrich von Luxemburg von Laach (St) stirbt.

1094 Der Sohn Diethers I, Sohn Heinrich I (St) (1095-1102 OO... Luitgard von Heimbach) beginnt als Vogt von Kloster Bleidenstadt den Bau der Burg Katzenelnbogen.

Die Stammmutter der Staufer stirbt in Selestat an der Pest. - Der Graf im Pfinzgau und Vogt von Kloster Lorsch Graf Berthold von Hohenberg und Lindenfels der Ältere (St) stiftet Kloster Gottesau. - Der Dogenpalast in Venedig wird fertiggestellt und die nach der Feuersbrunst von 09 76 vermissten Gebeine des Heiligen Markus werden durch ein Wunder wieder gefunden. - Papst Urban II exkommuniziert den Salier-Kaiser Heinrich IV (44). - Die französische Königin Bertha von Holland, stirbt verbannt in der Festung Montreuil bei Calais. - Praxedis flieht vor ihrem Ehemann Salier-Kaiser Heinrich IV (44) zu Gregor VII, beichtet und beschuldigt Salier-Kaiser Heinrich IV (44), dass er sie vergewaltigen lies. - Der Abt von St. Panthaleon in Köln Hermann von Zutphen stiftet die Apostelkapelle.

1093 Der erste Graf von Virneburg, Graf Hermann von Virneburg, wird urkundlich erwähnt. - Der erste Pfalzgraf bei Rhein Heinrich von Luxemburg -Gleiberg alias Heinrich von Laach II gründet wegen Kinderlosigkeit das Kloster Laach. - Burg Laurenburg besteht und ist im Besitz von Graf Dudo von Laurenburg (St), der erst nach seinem Tod so bezeichnet wird. - Salier-Kaiser Heinrich IV (43) unterstellt seiner Ehefrau Praxedis (23) ein Verhältnis mit seinem Sohn Mitkönig Konrad (19). Salier-Mitkönig Konrad (19) bricht mit seinem Vater und wechselt in das Lager von Papst Papst Urban II und wird in Mailand zum König von Italien gekrönt. - Dedo von Ziegenberg urkundet. - Salier-Kaiser Heinrich IV (43) wird beim Versuch die Alpen zu überschreiten in Oberitalien vom bayerischen Herzog Welf IV (St) und von Berthold von Zähringen eingeschlossen, zwar durch Venedig und Aquileia unterstützt, aber gezwungen bis 10 96 dort untätig auszuharren.

1092 Wetter: In Frankfurt zerstört ein Hochwasser Teile der hölzernen Alten Brücke über den Main. - Die Burg von Kleve wird fertiggestellt. - Gräfin Gertrud von Beilstein ist mit Eberhard von Hagen aus Dreieich verheiratet, der sich von Hagen und Arnsburg nennt und auf Burg Arnsburg residiert. - Der Salier-Kaiser Heinrich IV (42) wird bei Canossa militärisch geschlagen. - Der französische Kapetinger-König Philipp I verliebt sich in die verheiratete Gräfin Bertrada von Anjou, geborene Montfort,verstößt seine Ehefrau Bertha von Holland, weil sie angeblich zu dick geworden ist und verbannt sie in die Festung Montreuil bei Calais. - In Niederneisen gibt es eine Mühle.

1091 Wetter: Ein grosser breiter Zug von seltsamen Würmerchen verdeckt die Sonne (Olearius). - Nahegaugraf Emicho (St) legt den Titel Nahegaugraf ab. - Der weltliche Embricho ist mainzer Stadtkämmerer.

1090 Burg Laurenburg wird vom mainzer Vogt in Siegen Graf Ruprecht, der im Siegerland lebt, gebaut. - Die italienische Ärztin Trotula aus der Schule von Salerno arbeitet an ihrem gleichnamigen umfangreichen Werk Passionibus Mulierum Curandorum über Gynäkologie und Frauenleiden. - Kloster Lorsch brennt. - Germersheim wird urkundlich erwähnt. - Graf Hugo von Tübingen heiratet eine Tochter von Graf Arnold von Arnstein im Einrichgau (St). - 3 Wettermacherinnen werden in Freising auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Der Neffe des neuen kölner Erzbischof Hermann III von Hochstaden, der kraichgauer Graf Johannes von Zeisolf-Wolfram wird Bischof von Speyer.

1089 Diether I der Ältere später von Katzenelnbogen wird als Vogt von Kloster Prüm über St Goar als Inhaber einer arnsteiner Untervogtei zuerst erwähnt.

Der Bruder von Rheingräfin Demudis Ruthard (St) wird mainzer Erzbischof bis 11 09.

1088 Schloss Johannisberg bei Geisenheim wird erbaut. - Gründung der Universität in Bologna. - Baubeginn der größten Kirche der Christenheit in Rom. - Der Gegenkönig Hermann von Luxemburg Graf von Salm (St) verliert beim Kampf um Cochem sein Leben. - Der Sohn von Dudo von Lorch, alias Dudo von Winkel wird der neue mainzer Erzbischof Ruthard von Winkel.

1087 Der heilige Sigewin von Are, kölner Erzbischof, krönt den Kaisersohn Konrad (13) zum deutschen König.

1086 Graf Konrad von Luxemburg I (St) stirbt auf dem Rückweg von einer Pilgerreise nach Jerusalem in Italien. - Gegenkönig Graf Hermann von Luxemburg -Salm (St) schlägt Salier-Kaiser Heinrich IV (36) in der Schlacht bei Bleichfeld am Main und gewinnt Würzburg. - Limburg an der Lahn wird von Gegenkönig Graf Hermann von Salm (St) belagert. - Salier-Kaiser Heinrich IV (36) verheiratet seine Tochter Agnes von Waiblingen (14) mit Friedrich von Staufen (St) Herzog von Schwaben.

1085 Die Normannen (Normandie) erobern Sizilien von den Arabern zurück. - Salier-Kaiser Heinrich IV (35) verkündet für das Deutsche Reich in Mainz den Gottesfrieden (Pax Dei) von Mittwoch bis Montag und an hohen Feiertagen, an denen nicht gekämpft werden darf um das Fehdeunwesen mit seinen Folgen wie Raub, Mord und Plünderung zu bekämpfen. - Der lothringische Pfalzgraf Hermann, der letzte Vertreter der alten Pfalzgrafenfamilie der Ezzonen, stirbt. Seine Witwe Kunigunde heiratet Heinrich II von Luxemburg Gleiberg Laach (St), wodurch sich die Pfalzgrafschaft nach Süden verändert. - Das Kloster Bleidenstadt wird von 12 papsttreuen hirsauer Mönchen um Abt Heinrich so streng reformiert, dass es als Kerker für zu bestrafende fremde Mönche betrachtet wird. - Graf Konrad von Luxemburg I (St) begibt sich mit seinen Brüdern, dem touler Bischof Poppo ? und dem metzer Domherrn Adalbero von Luxemburg (St) auf eine Pilgerreise nach Jerusalem.

1084 Der Salier-König Heinrich IV (34) erobert Rom und wird von Clemens III, der seit einer Woche Gegenpapst ist, zum Kaiser gekrönt. - Der Heilige Bruno von Köln gründet den Karthäuserorden. - Emicho I (St) (erst sein Sohn Emicho II nennt sich Wildgraf) ist Besitzer der Schmidtburg. - Der kölner Patriziersohn Bruno Hardefust gründet das erste Karthäuserkloster, die Große Karthause nach ungewöhlich großem Andrang in seiner Einsiedelei bei Molesme. - Gerhard I ist mainzer Burggraf. Seine Tochter wird Arnulf von Loon heiraten, der das Burggrafenamt erbt. - Graf Bern ist Trechirgaugraf. - Engersgaugraf Meffried (St) ist Besitzer von Denzerhaid.

1083 Graf Konrad I von Luxemburg (St) ist Begründer des Grafengeschlechts. - Der Stiftspropst Rambert von Dietkirchen verpachtet die Lahnfähre bei Dietkirchen an die Brüder Reinhold, Wolfard und Gerhard von Dietkirchen für 8 Schillingen pro Jahr. - Durch den Tod des Sachsenanführers und bayerischen Herzog Otto von Northeim II bricht Gegenkönig Graf Hermann von Luxemburg Salm (St) den Versuch ab Salier-König Heinrich IV (33) in Italien zum Entscheidungskampf zu zwingen. - In Xanten werden Reliquien des heiligen Heribert verehrt.

1082

1081 Die römischen Bürger Beschützen Papst Gregor VII vor Salier-König Heinrich IV (31), der mit der Belagerung von Rom beginnt. - Mit dem großartigsten Bauwerk der Welt, dem Speyerer Dom, wird begonnen. - Gebeni ist mainzer Burggraf.

1080 Wetter: Totale Sonnenfinsternis. - Ältester erhaltener arabischer Himmelsglobus. - Eberhard von Hagen erbaut einen fünfstöckigen salischen Wohnturm in der Dreieich, dem Jagdhof vom Salier-König Heinrich IV (30). - Der Salier-König Heinrich IV (30) gewinnt in der Schlacht von Hohenmölsen, in der Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden fällt. - Das mainzer Erfurt mit dem mainzer Erzbischof Siegfried I schließt sich Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden an. Der Salier-König Heinrich IV (30) erobert Erfurt und brennt es nieder. Der Vormarsch wird durch ein großes sächsisches Heer gestoppt.

1079 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Ein sächsisches Heer von Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden zerstört Fritzlar, wo sich der Salier-König Heinrich IV (29) aufhält, der rechtzeitig fliehen kann. - Der saliertreue Friedrich von Staufen I (St) wird Herzog von Schwaben und mit der Salier-Königtochter Agnes von Waiblingen (07) verlobt. - Siegen wird urkundlich erwähnt. - Der erste Mann der späteren Pfalzgräfin bei Rhein Adelheid wird vom Edelfreien Egeno von Konradsburg in einer Fehde ermordet. - Die Äbte Herbert und Ezzo von Kloster Ferrutius in Bleidenstadt tauchen letztmalig auf. - Der Abt von Kloster St Gallen UIlrich von Eppenstein wird als Gegenabt von Ekkehard von Nellenburg (St) von Kloster Rreichenau aufegestelltSt Gallen.

1078 Siegen wird urkundlich erwähnt. - Der trierer Erzbischof Udo von Nellenburg (St) stirbt im Heer von Salier-König Heinrich IV bei der Belagerung von Tübingen und wird im trierer Dom beigesetzt. Graf Poppo von Henneberg I (St) stirbt in der Schlacht von Mellrichstadt für den Salier-König Heinrich IV (28). - Der Salier-König Heinrich IV (28) entzieht der Familie Nellenberg die Grafschaft Zürichgau und die Vogtei. - Eggehard von Nellenburg (St) ist päpstlicher Gesandter für Deutschland von Papst Gregor VII.

1077 Der Salier-König Heinrich IV (27) Gang nach Canossa. zu - Bürgerkrieg in deutschen Landen. - Der mainzer Erzbischof Siegfried I aus dem Geschlecht der Reginoboden dem mainzer Burggrafengeschlecht krönt in Mainz Rudolf von Rheinfelden zum deutschen Gegenkönig. - Der würzburger Bischof Adalbero von Lambach-Wels will in Würzburg Rudolf von Rheinfelden zum deutschen König ausrufen wird aber von den Salier-König Heinrich IV -treuen Bürgern nicht in die Stadt gelassen. - Der heilige Benno Bischof von Meißen beteiligt sich an der Wahl von Rudolf von Rheinfelden in Forchheim. - UIlrich von Eppenstein wird Abt von Kloster St Gallen.

1076 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Der gebannte Salier-König Heinrich IV (26) erklärt den Papst für abgesetzt. Auf dem letzten Reichstag in Trebur wird Salier-König Heinrich IV mit einer Frist von einem Jahr zum Gang nach Canossa gezwungen. Er bricht von Oppenheim aus auf. - Graf Dudo IV wird Graf von Laurenburg (St) genannt. Er stammt aus dem Geschlecht Drutwins I von Lipporn auf dem Einrich, der 09 56 von einem Bauern in Strüth ermordet wurde und dem zu Ehren Ruprecht von Nassau (St) dort das Kloster Schönau stiftet. - Graf Hermann von Luxemburg Gleiberg (St) stirbt. - Graf Poppo von Henneberg wird auf der Seite von Salier-König Heinrich IV in der Schlacht von Mellrichstadt verwundet und fällt.

1075 Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln hebt den Kirchenbann über Köln auf. Der kölner Erzbischof Anno II, Erzbischof von Köln stirbt und wird im siebgurger Kloster Michaelsberg begraben. - Papst Gregor VII formuliert im Dictatus papae den Führungsanspruch des römischen Papsttums. - An der Einsetzung des Erzbischofs von Mailand durch Salier-König Heinrich IV (25) entzündet sich der Investiturstreit zwischen Königtum und Papsttum. - Oberlahngaugraf Graf Hermann II von Gleiberg (St) ist Gefolgsmann von König Heinrich IV und vereinigt die Reste des Oberlahngau mit seiner Grafschaft Gleiberg. - Salier-König Heinrich IV (25) lässt auf Burg Hayn zwei Kinder als Geiseln aus seinem gewonnen Schlacht an der Unstrut von Eberhard von Hagen bewachen, dem die Kinder entwischen und mit einem Flösser nach Mainz fliehen, aber auf dem Weg dorthin von ihm in einem Haus am Fluß entdeckt werden. Eberhard droht das Haus niederzubrennen, doch der mainzer Erzbischof Siegfried von Mainz schickt den Grafen von Lützelburg, der die Kinder rettet. - Mönche schaffen keine Abbildungen und Lobgedichte von Königen mehr. - Eberhard VII von Nellenburg (St) stirbt bei der Schlacht bei Homburg an der Unstrut für Salier-König Heinrich IV. - Die Herren von Stein wohnen in der Höhlenburg Burg im Loch. - Salier-König Heinrich IV (25) verschenkt das Bopparder Gut Mannwerk lässt Boppard in der Grafschaft von Graf Berthold. - Mit dem Tod von Trechirgaugraf Bertold II alias Berthold Bezelin ist das Geschlecht ausgestorben.

1074 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. Strenger Frost. In Hersfeld erscheinen während des Sonnenaufgangs zwei goldene hell strahlende Säulen rechts und links der Sonne, die mit der Sonne nach oben steigen, eine Halo-Himmelserscheinung durch Lichtbrechung auf Eiskristallen. - Erste Urkunde von Rüdesheim. - Der zum Gottesurteil durch Zweikampf mit dem Vertrauten von König bereite ehemalige Vertraute Berenger verfällt kurz vor dem Gottesurteil dem Wahnsinn und wird geisteskrank. - Der kölner Erzbischof Anno II beschlagnahmt für den befreundeten mainzer Erzbischof Siegfried I (vermutlich von Eppstein), von einem Kaufmann im kölner Hafen ein Schiff, das ihn nach Mainz bringen soll, wogegen sich zunächst der Kaufmann, dann die ganze Stadt widersetzt. Er verschanzt sich im Dom, flieht durch ein Katzenpforte Annoloch in der Stadtmauer, kehrt mit einem schwer bewaffneten Heer zurück, weshalb die Aufständischen aufgeben aber drakonische Strafen und den Kirchenbann erleiden. 600 Kaufleute fliehen. Die Stadt ist fast völlig verödet und schauriges Schweigen herrschte auf den leeren Straßen. - Burg Ravengiersburg wird vom kinderlosen Graf Berthold von Ravengiersburg und seiner Frau Hedwig von Ravengiersburg (Sponheim), zum Augustiner-Chorherrenstift mit Hilfe der Schwester Kunigunde von Ravengiersburg (St) von Graf Berthold von Ravengiersburg, verheiratet mit Nahegaugraf Emicho IV (St), dem trierer Erzbischof Udo von Nellenburg (St), Berthold von Stromberg (St) und Graf Zeizolf (Aizzolf), Graf im Wormsgau und Maienfeldgau, umfunktioniert. - Salier-König Heinrich IV (24) erläßt wormser Juden und Kaufleuten den Zoll in Frankfurt, Boppard, Hammerstein, Dortmund, Goslar und Enger. - Salier-König Heinrich IV (24) verschenkt Land bei Ingelheim im Nahegau in der Grafschaft von Graf Emicho (St). - Der kölner Erzbischof Anno II verleitet den englischen König Wilhelm durch leere Versprechungen zur Vorbereitung eines Angriffs auf die Königspfalz Aachen. Salier-König Heinrich IV (24) bricht seinen geplanten Ungarnfeldzug ab und zieht nach Andernach. Salier-König Heinrich IV (24) empfängt den unter Verdacht des Landesverrats stehenden kölner Erzbischof Anno II in Andernach. Der kölner Erzbischof Anno II leistet den Reinigungseid. - Salier-König Heinrich IV (24) hält über die aufständischen kölner Bürger Gericht und söhnt sich mit dem kölner Erzbischof Anno II zur Sicherung der nordwestlichen Reichsgrenze aus.

1073 Salier-König Heinrich IV (23) nimmt den heilige Benno Bischof von Meißen wegen Hochverrats fest. - Burgherr Kuno von Arnsburg, Reichsministerial von Kaiser Heinrichs III ist mit Gräfin Mathilde von Beilstein verheiratet.- Pfalzgraf Hermann wird geboren, am kölner Hof vom heiligen Anno II, Erzbischof von Köln, erzogen und bleibt sein ganzes Leben von Köln abhängig. - Der Mörder des trierer Erzbischofs Cuno von Pfullingen Burggraf Theoderich von Luxemburg (St) geht auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem nach der Einschiffung in Latakia mit seinem Schiff nach einem viertägigen Sturm unter. - Verkauf von Gütern in Bodenheim durch die Graf Embricho von Diez (St). - Der ehemalige Herzog von Bayern Otto von Northeim rebelliert erneut, erobert dabei Burg Hollende und erschlägt dort Graf Giso von Hollende II, seine vier Söhne und den Mitverschwörer Adalbert von Schauenburg. Der falsche Ankläger Egeno von Konradsburg wird bei einem Straßenraub gefangengenommen, geblendet und wird Bettler. - Hermann II von Luxemburg Gleiberg (St) kämpft bis 10 75 auf der Seite von König Heinrich IV (23) gegen den aufständischen Sachsenführer Otto von Northeim. - In Diez wird an der Burg Diez gebaut, bei der bereits ein Bergfried und ein Palas, deren Grundstein Graf Emerich von Diez (St) gelegt hat, steht. - In Sachsen werden Bauern zum Bau von königlichen Burgen und zu überhöhten Abgaben gezwungen. Es kommt zu Übergriffen und Vergewaltigungen durch die königlichen Burgbesatzungen auf ihre Frauen und Töchter und den örtlichen weiblichen Adel, der zu Ehen mit den Burgbesatzern gezwungen wird. - Die Burg Lüneburg, auf der Eberhard von Nellenburg der Jüngere (St) Befehlshaber ist, wird belagert um Magnus Billung aus der königlichen Haft auf der Burg Harzburg auszupressen. - Salier-König Heinrich IV (23) wird von seinem Vertrauten Regenger in Nürnberg während seines Zuges nach Regensburg beschuldigt, ihn für die Ermordung der Herzöge Rudolf von Schwaben und Berthold von Kärnten gekauft zu haben. Berenger gibt Anschlagsort und Mitwisser preis und ist zu einem Gottesurteil im Zweikampf bereit. Auf einem Fürstentag in Oppenheim bestimmt Salier-König Heinrich IV (23) den Termin für das Gottesurteil auf der Rheininsel Maaraue bei Mainz mit seinem Vertrauten Udalrich von Goßam. - Salier-König Heinrich IV (23) wird von den wormser Bürgern begeistert empfangen. Die wormser Bürger erklären ihre Treue und militärische Unterstützung und prahlen mit ihrem Reichtum und der Uneinnehmbarkeit der Stadtmauern. Worms wird in den folgenden Jahren das Hauptquartier von Salier-König Heinrich IV (23). - Ekkehard von Nellenburg (St) wird Abt von Kloster Reichenau.

1072 Der Abt Richard von Bleidenstadt in Personalunion mit dem mainzer Kloster St Alban stirbt. - Graf Eberhard von Nellenburg IV (St) kehrt tief beeindruckt von einer Wallfahrt aus dem spanischen Santiago de Compostela in die Schweiz zurück gibt sein weltliches Leben auf und tritt als Laienmönch in das Kloster Allerheiligen ein. - Der Graf im Breisgau und Markgraf von Verona Hermann von Baden (St) gibt sein weltliches Leben auf und wird Mönch im Kloster Cluny. - Das kölner Kloster St. Pantaleon wird reformiert. Es kommt zu gewalttätigen Unruhen in Köln. - Salier-König Heinrich IV (22) bevorzugt den Rat seiner Ministerialen (inferiores) und verzichtet fast ganz auf den Rat der Mächtigen, weshalb sie dem Hof fernbleiben. - Herzog Rudolf (von Schwaben) und Berthold (von Kärnten) weigern sich trotz wiederholter Einladungen an den Hof von Salier-König Heinrich IV (22) und schüren dadurch den Verdacht einer Verschwörung. - Nahegaugraf Emicho IV (St) heiratet Kunigunde, die Schwester von Trechirgaugraf Berthold. - Der entmachtete Otto von Northeim wird von Salier-König Heinrich IV (22) begnadigt. - Der Kämmerer Burchard von Fenis, burgundischer Grafensohn, des mainzer Erzbischof Siegfried I (vermutlich von Eppstein) wird als Gegner von Schwabenherzog Rudolf von Rheinfelden Bischof von Basel.

1071 In Wiesloch existiert eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika. - Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln bringt von seinem Italienbesuch beim kaiserlich unterstellten Kloster Fruttuaria Gastmönche mit und führt eine Reform in Kloster Siegburg mit trierer Mönchen ein, die die Klöster unabhängiger vom Papst machen, Vorrangstellungen von Klöstern ablehnt, bei der die Klöster vom Bischof und der Diözese abhängig sind und keinen Dienst am Hofe der Fürsten mehr leisten müssen. Mönche, die sich der Reformation verweigern werden vertrieben. - Grafschaft von Graf Ruotker im Gau Germaramark. - Der entmachtete Otto von Northeim unterwift sich und wird inhaftiert. Salier-König Heinrich IV (21) begnadigt ihn. - Dudo von Lorch, Dudo von Winkel taucht auf.

1070 Der heilige Sebaldus von Nürnberg, ein dänischer Königssohn, stirbt nach der Auflösung der Verlobung mit einer französischen Prinzessin und einem Leben als Einsiedler in der Gegend um Nürnberg. - In Kloster Siegburg lebt der spätere Abt von Kloster Bleidenstadt Adelger die neucluzianesische Reform. - Burg Hohenstaufen, die Stammburg der Staufer wird bei Göppingen erbaut. - Graf Giso II von Hollende denunziert auf Initiative von Salier-König Heinrich IV (20) den rebellischen Herzog von Bayern Otto von Northeim mit einem falschen Zeugen, dem Edelfreien Egeno von Konradsburg, eines Mordversuchs an Salier-König Heinrich IV (20). Der Edelfreie Egeno von Konradsburg präsentiert zum Beweis das Schwert, mit dem er die Tat ausführen sollte. Otto von Northeim verweigert sich einem Zweikampf mit dem Strauchdieb Egeno als Gottesurteil, wird unter die Reichsacht gestellt, als Herzog abgesetzt und verliert seine sächsischen Gebiete. Der vogelfreie Wolfsgenoß Otto von Northeim greift zu den Waffen und verbündet sich mit Magnus Billung. - Burg Hammerstein wird ausgebaut und als Reichzsollstelle gesichert. - Beim Osterfest in Hildesheim liefern sich die Dienstleute von Salier-König Heinrich IV (20) eine kriegerische Auseinandersetzung mit den Dienstleuten des hildesheimer Bischof Hezilo. Die bischöflichen Dienstleute erleiden Verluste und die Anführer werden in Ketten gelegt.

1069 Der Salier-König Heinrich IV (19) will sich von seiner Frau Bertha von Turin (18) scheiden lassen, weil er die Ehe noch nicht vollzogen habe und mit ihr nicht in ehelicher Gemeinschaft lebe und weist ihr Kloster Lorsch als Aufenthaltsort zu. - Der Salier-König Heinrich IV (19) versucht seine Frau Bertha von Turin (18) verführen bis vergewaltigen zu lassen um sie als Ehebrecherin zu diffamieren. Seine Frau Bertha von Turin (18) durchschaut den Plan, bei dem er auch noch selbst Zeuge des Ehebruchs werden will, wehrt sich erfolgreich und verprügelt ihren Mann mit Stuhlbeinen und Knüppeln so schwer, dass der Salier-König Heinrich IV (19) einen Monat das Bett nicht verlassen kann. - Der Salier-König Heinrich IV (19) möchte sich scheiden lassen, was ihm der vom Papst Alexander II gesandte Kirchenlehrer Petrus Damiani unter Androhung der Exkommunikation und der Verweigerung der Kaiserwürde ausredet. - Der Salier-König Heinrich IV (19) zieht mit Unterstützung des Böhmenherzogs (Vratislav II.) unter Ausnutzung der durch den harten Winter gefrorenen Gewässer und Sümpfe gegen die Liutizen über die Elbe, bricht deren Befestigungen, zerstört die heidnischen Heiligtümer und tötet oder deportiert einen Großteil der Bevölkerung. - Der Salier-König Heinrich IV (19) gestattet dem auf dem Jakobsberg (Sconenberge) gelegenen Kloster St. Jakob (zu Mainz) aufgrund der Intervention Erzbischof Annos von Köln, des Erzkanzlers und Erzbischofs Siegfried von Mainz, des Bischofs Hermann von Bamberg sowie anderer Vertrauter (familiares), innerhalb des königlichen Wildbannes im Forst Dreieich bei der im Maingau in der Grafschaft von Graf Gerhard aus der Familie der Reginbodonen gelegenen Besitzung Hausen. - Der königliche Dienstmann Kuno von Arnsburg (St), verheiratet mit der Edelfrau Mechthild, von Salier-König Heinrich IV (19) liefert sich eine bewaffnete Auseinandersetzung mit den Dienstmannen von Herzog Otto von Northeim bei einer Einladung auf die herzöglichsächsischen Güter. - Bei einem Gerichtsspruch der Fürsten wird in Anwesenheit von Graf Poppo von Henneberg (St) eine Beilegung des Zehntstreits der Ritterlehen in Thüringen zwischen dem mainzer Erzbischof Siegfried I (vermutlich von Eppstein) aus der Familie der Reginbodonen und dem fuldaer Abt Widerad zu Ungunsten von Mainz von Salier-König Heinrich IV (19) herbeigeführt. - Salier-König Heinrich IV (19) nimmt Kloster Siegburg in seinen Schutz. - Der mainzer Erzbischof Siegfried I (vermutlich von Eppstein) aus der Familie der Reginbodonen ist der Bruder von Königssondergaugraf Udalrich. - Ein Fürstengericht entscheidet im Streit um Zehntrechte zwischen dem fuldaer Abt Widerad von Eppstein und dem mainzer Erzbischof Siegfried I, vermutlich von Eppstein. - Gebeni ist mainzer Burggraf.

1068 Wetter: Unwetter verursachen Unfruchtbarkeit von Weinreben und Obstbäumen, in deren Folge eine Hungersnot ausbricht. - Graf Konrad von Luxemburg I (St) kommt von einer Palästinafahrt nach Jerusalem nach Italien zurück und stirbt. - Salier-König Heinrich IV (18) schickt den kölner Erzbischof Anno II, Bischof Heinrich von Trient und Herzog Otto von Bayern zu Gegenpapst Honorius II weshalb sich Papst Alexander II in Rom weigert die Delegation zu empfangen. - Kloster Siegburg liegt auf dem Gebiet von Auelgaugraf Hermann. - Reginhard aus der Familie der Reginbodonen ist mainzer Erzstiftsvogt und mainzer Burgraf.

1067 Der speyerer Bischof Einhard II von Katzenellenbogen stirbt in Siena. - Salier-König Heinrich IV (17) verschenkt königliche Weinberge bei Kamp-Bornhofen im Einrichgau von Einrichgaugraf Ludwig von Arnstein (St) auf Bitten seiner Frau Bertha von Turin und dem kölner Erzbischof Anno II. In der Urkunde ist nur der Name erst nachträglich eingetragen.

1066 Der Ursprung Diethers I (St) (ca.1065-1095 oo Meinlindis), dem Stammvater des katzenelnbogener Grafenhauses ist unklar. Sein erster Sitz befindet sich vermutlich auf der Altenburg bei Egenroth (Holzhausen). An der Stelle steht heute eine Kirche mit dem Namen Altenberg. Er festigte seinen Anspruch durch Erweiterung der Vogteirechte auf St Goar von Kloster Prüm, um Kloster Bleidenstadt und die der mainzer Besitzungen um Kemel. 5 Kilometer entfernt befindet sich die Ruine Alte Burg bei Lipporn mit Burgmauer und Bergfried, die als Stammsitz der Vorfahren der Grafen von Nassau gilt.

London löst Winchester als Hauptstadt ab. - Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln, bringt den Salier-König Heinrich IV (16) dazu auf dem Reichstag in Trebur seine Verlobte Bertha von Turin (15) , mit der er bereits 10 Jahre verlobt ist, zu heiraten. Er verweist alternativ zu seiner Abdankung den bremer Erzbischof Adalbert auf Druck der Fürsten vom Reichstag. - Salier-König Heinrich IV (16) ist bis 1067 schwerkrank. - Salier-König Heinrich IV (16) beginnt mit dem Burgenbau in Sachsen. - Der bremer Erzbischof Adalbert belagert die Starkenburg an der Bergstrasse erfolglos. - Höhepunkt der Macht des Klosters Lorsch. - Siegfried I ist mainzer Erzbischof. Er stammt vermutlich aus dem Haus Eppstein, einer Ministerialenfamilie. - Das Bistum Kurköln wird durch das Reichsgut um Andernach erweitert. - Der in Absprache mit König Heinrich IV designierte trierer Erzbischof und Neffe des kölner Erzbischof Anno II, Kuno von Pfullingen wird auf dem Weg nach Trier in Ürzig an der Mosel trotz berittenem Schutz durch den speyerer Bischof Einhard II von Katzenellenbogen vom trierer Burggraf Theoderich von Luxemburg und trierer Bürgern wegen Wahlmanipulationsvorwürfen überfallen, nach vergeblichen Todesstürzen von der Michaelislei mit dem Schwert enthauptet und 40 Tage im Dornengebüsch liegen gelassen. Der speyerer Bischof Einhard von Katzenelnbogen überlebt und wird in Unterwäsche zurück nach Speyer gebracht. Salier-König Heinrich IV (16) will zunächst Trier entvölkern unterlässt dann aber doch jegliche Strafaktion. - Graf Udo von Nellenburg (St) wird Bischof von Trier. - Der kloster lorscher Abt Udalrich erscheint auf dem Reichstag in Trebur mit 1.200 Lehensleuten u.a. seinem Klostervogt Wetteraugraf und Maingaugraf Berthold (St).

1065 Der Abt von Kloster Lorsch Abt Udalrich von Lorsch weigert sich die von Salier-König Heinrich IV (14) befohlene Schenkung seiner Abtei Lorsch an den bremer Erzbischof Adalbert von Bremen anzuerkennen, bringt den Kirchenschatz in Sicherheit, weigert sich mehrere Male mit Entschuldigungen von Krankheit bei Hofe zu erscheinen und wird als Abt von Kloster Lorsch abgesetzt. Auf militärische Drohungen antwortet der Abt von Kloster Lorsch Abt Udalrich von Lorsch mit dem Bau der Burg Starkenburg bei Heppenheim gegen den bremer Erzbischof Adalbert von Bremen. - In Ingelheim wird ein Begleiter von König Heinrich IV, der Vogt von Kloster Kaufungen, Graf von Maden-Gudensberg Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner III von Winterthur kurz vor Weihnachten beim Versuch, Lebensmittel zu konfiszieren, von der Bevölkerung erschlagen und hinterlässt seinen minderjährigen Sohn Werner von Winterthur (05) die Grafschaft Maden-Gudensberg und seinen schwäbischen Besitz. Der Graf von Gleiberg erhält den südlichen Teil der Ohm-Lahn-Grafschaft und der Graf von Bilstein den nördlichen Teil der Ohn-Lahn-Grafschaft. - Salier-König Heinrich IV (15) schenkt dem speyerer Bischof Emhard das Dorf Kreuznach. - Graf Siegfried von Sponheim I (St) stirbt bei der Rückreise der Palästinafahrt nach Jerusalem. - Salier-König Heinrich IV (14) erhält in Mainz die Schwertleite. Der niederlothringische Herzog Gottfried der Bärtige, vornehmster Lehensträger der Krone, fungiert als Schildträger. - Lahngaugraf Graf Werner III im Neckargau und von Maden Gaugraf von Hessen wird in Ingelheim in einem Handgemenge erschlagen. Seine Herrschaft Oberlahngau hat stark an Besitz verloren. - Großlinden liegt in der Grafschaft von Graf Werner und wird von - Salier-König Heinrich IV (15) dem mainzer Kloster Altenmünster geschenkt. - In Worms heilt der bremer Erzbischof Adalbert während der Ostermesse, bei der er selbst die Predigt hält, einen Besessenen. - Der Schwager von Graf Werner III im Neckargau und von Maden Gaugraf von Hessen, verheiratet mit Williberga von Achalm, der speyerer Domkanoniker Werner von Achalm II wird in Worms von Salier-König Heinrich IV (15) zum neuer Bischof von Straßburg ernannt. - Salier-König Heinrich IV (15) schenkt Kloster Hersfeld Land bei Homberg im Lahngau in der Grafschaft von Graf Werner. - Salier-König Heinrich IV (15) schenkt Graf Eberhard von Nellenburg (St) im elsässischen Nordgau Hochfelden und Schweighausen in der Grafschaft von Graf Gerhard.- Salier-König Heinrich IV (15) schenkt dem speyerer Bischof Emhard die Abtei Limburg im Speyergau in der Grafschaft von Graf Heinrich.

1064 Bischof Günther von Bamberg unternimmt mit anderen hohen Würdenträgern des Reiches (über 7000 Pilger?) einen unbewaffneten Zug über Ungarn, Byzanz und Syrien ins Heilige Land. - Burgherr Kuno von Arnsburg, Reichsministerial von Kaiser Heinrich III heiratet Gräfin Mathilde von Beilstein. - Der junge Pfalzgraf Hermann wird geboren, am kölner Hof des kölner Erzbischof, des heiligen Anno II, erzogen und bleibt sein ganzes Leben von Köln abhängig. - Der mainzer Erzbischof Siegfried I (St) unternimmt von Graf Siegfried von Sponheim I (St) begleitet eine Palästinafahrt nach Jerusalem. Salier-König Heinrich IV (14) erteilt durch die Übersendung eines Ringes an seinen Kanzler , den bamberger Bischof Gunther die Erlaubnis für die Palästinafahrt nach Jersualem. - Der kölner Erzbischof Anno II gründet Kloster Siegburg. - Der kölner Erzbischof Anno II macht seinen Neffen Kuno von Pfullingen gegen den Willen des trierer Adels zum neuen Erzbischof von Trier. Der trierer Adel entführt und ermordet den trierer Erzbischof Kuno von Pfullingen und das trierer Domkapitel wählt Udo von Nellenburg (St) zum neuen trierer Erzbischof. - Der kölner Erzbischof Anno II errichtet auf der erobertern Pfalzgrafenburg Siegburg das Koster Michaelsberg. - Salier-König Heinrich IV (14) bestätigt in der Königspfalz Tribur Schenkungen an das Kloster Burtscheid bei Sinzig und einen Anteil am duisburger Zoll. - Salier-König Heinrich IV (14) schenkt in der Königspfalz Tribur Schenkungen dem mainzer Abt von Kloster Jakob Land bei Dörnigheim im Maingau in der Grafschaft von Graf Berthold. - Der beim bremer Erzbischof für die Ausplünderung von Bistümern und Reichsabteien zuständige Graf Werner erhält von Salier-König Heinrich IV (14) den klosterherfelder Klosterhof Kirchberg. - Salier-König Heinrich IV (14) schenkt in Halle der mainzer Kirche St. Stephan und St. Martin für die treuen Dienste des mainzer Erzbischof Siegfried I (St) den Ort Orb mit Burg und Solequellen im Wetteraugau in der Grafschaft von Graf Berthold. - Salier-König Heinrich IV (14) schenkt der Edelfrau Mathilde, der Gemahlin seines Dienstmannes Kuno von Arnsburg, die in der Grafschaft Malstatt von Graf Berthold gelegenen Güter Ohmen Fischborn und Strassheim, aus dem Besitz von Wetteraugraf Berthold (St). - Der Wetteraugraf Berthold Vogt von Kloster Lorsch wird Graf im Maingau (St). - Sigibodo ist mainzer Burggraf urbis comes und advocatus ecclesie nostre.- Graf Berthold ist Maienfeldgaugraf.

1063 Bei einem Hoftag von Salier-König Heinrich IV (13) an Pfingsten in Goslar kommt es im Rangstreit von Goslar wer neben dem König sitzen darf zu einem Blutbad beim Streit zwischen dem eigentlich rangniedrigeren fuldaer Abt Widerad und dem ehemaligen Kanzler für Italien, dem hildesheimer Bischof Hezilo, der bewaffnete Männer in den Gottesdienst schmuggelt und , die fuldaer Abordnung vertreibt. Die Fuldaer kehren bewaffnet in den Gottesdienst zurück. König Heinrich IV schafft es nicht ein Blutbad zu verhindern. Der fuldaer Abt Widerad wird zu einer Geldstrafe verurteilt. Der mainzer Burggraf und mainzer Erzstiftsvogt Sigebodo aus der Familie der Reginbodonen ist ebenfalls beteiligt. Sein Bruder, der fuldaer Bannerträger Ufgaugraf Reginbodo fällt. - Salier-König Heinrich IV (13) ordnet auf den Rat des kölner Erzbischof Anno II und Herzog Ottos von Bayern die strenge Bestrafung der Rädelsführer eines im Kloster Fulda gegen das Regiment Abt Widerads ausgebrochenen Aufstandes an und erteilt diesem die Vollmacht zum bewaffneten Einschreiten. - Salier-König Heinrich IV (13) schenkt dem Bischof von Halberstadt Weinberge in Praunheim im Niddagau in der Grafschaft von Graf Berthold.

1062 Wetter: Totale Sonnenfinsternis. Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln, entführt den Kaisersohn und macht Kloster Siegburg zu einem Zentrum der Macht. - Maximum einer 50 jährigen Kältephase. - Bingen wird die steinerne Drususbrücke mit eingebauter Kapelle über die Nahe begonnen. - An Weihnachten beendet der bayerische Herzog Otto von Northeim eine Rauferei um das Recht neben dem mainzer Erzbischof zu sitzen zwischen dem eigentlich rangniedrigeren fuldaer Abt Widerad und dem ehemaligen Kanzler für Italien, dem hildesheimer Bischof Hezilo im Rangstreit von Goslar. - Der Vogt von Kloster Kaufungen, Graf von Maden-Gudensberg Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner von Winterthur III (St) erlangt den südlichen Teil der Ohm-Lahn-Grafschaft. - In Goslar wird auf einer Fürstenversammlung eine Verschwörung gegen die Regentschaft des kölner Erzbischof Anno II angezettelt.

1061 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Der speyerer Bischof Einhard II von Katzenellenbogen gibt der Kaiser-Witwe Agnes die Witwenweihe. - Der geisteskranke Pfalzgraf Heinrich stirbt in der Reichsabtei Kloster Echternach. - Burchard von Zollern und Wezil von Zollern werden getötet. - Graf Arnold von Arnstein (St) stirbt und wird von seinem Sohn Ludwig von Arnstein I (St) beerbt. - König Heinrich IV (11) schenkt dem augsburger Bischof Heinrich eien Hof und zehn Joch Weinberge mit den dazu gehörenden Winzern Boppard in der Grafschaft von Graf Berthold.

1060 Hungersnot in Süddeutschland beginnt. - Graf Einhard II von Katzenellenbogen wird Bischof von Speyer. - Kamp-Bornhofen gehört dem Grafen Arnold im Einrichgau. - Graf Konrad von Luxemburg (St) nimmt den trierer Bischof Eberhard von Schwaben (St) gefangen, inhaftiert ihn in der Burg Luxemburg. und wird von Papst Nikolaus II mit dem Kirchenbann belegt. - Der politisch entmachtete Pfalzgraf Heinrich von Lothringen in Aachen, flieht zu seinem Sohn Pfalzgraf Hermann von Lothringen auf Burg Cochem, wird belagert, wo Pfalzgraf Heinrich von Lothringen seine Frau Mathilde, Tochter des niederlothringischen Herzogs Gozele I mit einer Axt erschlägt und wird nach Wutausbrüchen in die Reichsabtei Kloster Echternach gebracht. Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln, übernimmt bis 10 64 treuhänderisch die Nachfolge in der Pfalzgrafschaft und die Vormundschaft über den Sohn Pfalzgraf Hermann von Lothringen. - Der fuldaer Abt Siegfried I vermutlich von Eppstein wird mainzer Erzbischof und macht seinen Verwandten Widerad von Eppstein zu seinem Nachfolger. Widerad von Eppstein verweigert aber das Kloster Fulda näher an Mainz zu binden und zieht sich den Zorn des mainzer Erzbischof Siegfried I, vermutlich von Eppstein zu.

1059 Papst Leo IX verbietet den Gläubigen die Gemeinschaft mit nikolaitischen Priestern und erklärte alle Konkubinen der Priester als Unfreie im Besitz des Laterans. - Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln, erobert wegen Raubzügen im Raum Köln, die Siegburg von Pfalzgraf Hermann. - Pfalzgraf Hermann verwaltet seinen Besitz von der Reichsburg Cochem aus. - Embricho (St) regiert in Diez. - Das Stift St Georg in Limburg an der Lahn erhält bis 10 62 von Salier-König Heinrich IV (St) (09) im Westerwald die Güter Herschbach, Westernohe, Seck, Brechelbach und Hellenhahn.

1058 Zum Schrecken der Mönche werden bis 10 65 15 Reichsabteien verlehnt. - Graf Berthold (St) ist Maienfeldgaugraf. - Bleireliquie im Stift St Georg in Limburg an der Lahn (Limburger Dom)

1057 Friedrich von Lothringen wird zu Papst Stephan IX gewählt. - Rudolf von Rheinfelden (32) entführt die Kaisertochter Mathilde (09) und erzwingt dadurch seine Erhebung zum Herzog von Schwaben durch ihre Mutter Agnes von Poitou. - Der Wetteraugraf Berthold (St) wird Graf im Niddagau. - Sigibodo ist mainzer Burggraf urbis comes und advocatus ecclesie nostre. - Graf von Twente und Zutphen Oberlahngaugraf Rupert, verheiratet mit Irmintrud von Waldenburg, stirbt.

1056 Die Burg Crass in Eltville wird erbaut. - Coburg wird urkundlich erwähnt. - Graf Berthold von Stromberg (St) ein Verwandter von Berthold von der Wetterau (St) beherrscht im Auftrag von Salier-Kaiser Heinrich III die Reichsburg Stromburg. - Graf Eberhard von Nellenburg (St) beendet den Bau seiner neu erbauten Burg Nellenburg. - Salier-Kaiser Heinrich III stirbt.- Graf Berthold ist Maienfeldgaugraf.

1055 Die Turmburg in Niederwalluf wird erbaut. - Der bamberger Bischof Adalbero von Eppenstein stirbt.

1054 Der deutsche Papst Leo IX exkommuniziert die Anhänger der Orthodoxen Kirche nachdem Humbert von Silva Candida die östlichen Kirche bewusst provoziert und ruft dadurch das morgenländische Schisma, die Kirchenspaltung, hervor. Papst Leo IX stirbt an Malaria.

1053 Salier-Kaiser Heinrich III verschenkt den Königshof Villmar an das trierer Kloster St. Euchar. - Salier-Kaiser-Sohn Heinrich IV wird in Trebur zum König gewählt. - Adalbero von Eppenstein wird Bischof von Bamberg. - König Heinrich IV verweigert Papst Leo IX gegen die Normannen seine Hilfe. Der zahlenmäßig überlegene Papst Leo IX verliert die Schlacht von Civitate und wird von den Normannen in Benevent gefangen gehalten und erst nach einem Jahr schwer krank freigelassen. - Bad Camberg fällt an Graf Embricho von Diez (St). - Der mit Irmgard von Nellenburg verheiratete Reichsbannerträger Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner II von Winterthur fällt in der Normannenschlacht von Civitate. Der Vetter Graf Eberhard von Nellenburg (St) wird Vormund des minderjähirgen Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner von Winterthur III.

1052 Die Schwester von Rheingraf Ludwig I (St) Hemma schenkt dem Kloster Bleidenstadt einen Weinberg in Eibingen. - Burg Arnstein ist erste erwähnte Burg an der Lahn. Graf Arnold von Arnstein (St) nennt sich nach Burg Arnstein. - Graf Emicho von Rheingau I (St) stirbt. - Graf Berthold ist Maienfeldgaugraf.

1051 Bericht über den mainzer Burggraf Erkanbald, Stadtpräfekt und Graf des Erzbischofs, der in der Amtszeit von mainzer Erzbischof Bardo 10 31 bis 10 51 schwere Greueltaten beging. Er verhaftete einen alten mainzer Stadtschöffen, ließ ihn auspeitschen und der Wasserprobe unterziehen. Der mainzer Burggraf xxx (--) verklagt den mainzer Erzbischof Luitpold von Babenberg (St) (--) alias Bamberg vor Salier-Kaiser Heinrich III (St) (35). Der mainzer Burggraf xxx (--) wird vor ein Gericht der erzbischöflichmainzer Vasallen gestellt und zum Tode verurteilt, verliert sein Amt und erhält es wieder zurück.

1050 Wetter: Der koreanische Vulkan Paektusan bricht aus und bringt jahrelange vulkanische Winter und weltweite Ernteschäden. - Der Arzt Platearius verfasst in Salerno sein medizinisches Werk Practica. - Nürnberg wird urkundlich erwähnt. - Graf xxx von Rieneck (--) ist Vogt im Königsgut Bad Orb mit 22 Salinen und einem 2 Kilometer langen Gradierwerk. - In der Reichsburg Hayn wird ein eine neue Burganlage mit einem fünfstöckigem Turm erbaut. Eberhard von Hagen (--) ist der Verwalter. - Das zu Boppard gehörige Kamp wird in den Einrichgau versetzt. - Graf Gieselbert von Luxemburg (St) ist Vogt von Echternach. - In Kamp-Bornhofen besitzt das limburger Stift einen Hof.

1049 Graf Eberhard von Nellenburg (St) errichtet mit Unterstützung des oberelsässischen Grafensohn Bruno von Egisheim-Dagsburg alias Papst Leo IX auf seinem Eigengut in Schaffhausen das Kloster Allerheiligen. Papst Leo IX ist Vetter 2. Grades von Kaiser Heinrich III. - Graf Giso ist im Gefolge des Salier-Kaiser Heinrich III.

1048 Der bayerische Papst Damasus II ermordet den talienische Papst Benedikt IX mit Gift und stirbt nach 24 Tagen. - Lahnfähre in Dietkrichen bis 1098.

1047 Die st gallener Inklusin Wiborada wird, als erste Frau überhaupt, durch Papst Clemens II heiliggesprochen. - Graf Eberhard von Nellenburg (St) begleitet Salier-Kaiser Heinrich III auf dessen erstem Italienzug, erhält dafür das Münzrecht in Schaffhausen und die Grafschaft Chiavenna. - Gieselbert von Luxemburg (St) wird Graf von Luxemburg und beginnt mit Plünderungen im Erzstift Trier. - Graf Eberhard von Nellenburg (St) ist mit Ita von Welfen verheiratet, die Enkelin von Imiza von Luxemburg (St). Königssondergaugraf Siegfried aus der Familie der Reginbodonen wird mainzer Burggraf und Erzstiftsvogt.

1046 Der neue salische Kaiser Heinrich III (St) (--) setzt drei gleichzeitig amtierende Päpste, Gregor VI, Benedikt IX und Silvester III, ab und Graf Suidger von Morsleben und Hornburg wird Papst Clemens II, der die Priesterehe wegen ungeklärter Erbschaftsfragen und daraus resultierender Versorgungsansprüchen abschaffen will. - Der geisteskranke Pfalzgraf von Niederlothringen Gotzelo II wird entmachtet und das Herzogtum Niederlothringen an Friedrich II von Luxemburg Gleiberg (St) verliehen. - Graf Berthold von der Wetterau tritt als Inhaber der Grafschaft Wetterau auf. - Graf Berthold (--) ist bis 10 75 Trechirgaugraf.

1045 Der salische König Heinrich III gründet die Kaiserpfalz in Kaiserswerth. - Der italiensische Papst Silvester III wird aus Rom vertrieben. Papst Benedikt IX kehrt zurück, schafft den Zölibat ab und verkauft an seinen Taufpaten Gregor VI, die Papstwürde, weil er seine Cousine heiraten will. Seine Cousine ändert jedoch vor der Heirat ihre Meinung und Papst Benedikt IX behält sein verkauftes Amt. - Der Graf von Maden Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner II von Winterthur (St) wird Vogt in Weilburg. Er ist Vorstreiter und erblicher königlicher Bannerträger. - Salier-König Heinrich III vergibt das Herzogtum Schwaben an Graf Heinrich VII von Luxemburg (St) (--). - Der würzburger Bischof Bruno von Kärnten stirbt mit der Gastgebgerin und dem Abt bei einer Erbschaftsfeierlichkeit von Gräfin Richlinde von Ebersberg in der Nähe von München, bei der der komplette Boden des Festsaales einstürzt. Salier-König Heinrich III (St) (--) bleibt unverletzt, da er in einer Mauerniesche sitzt. Nach einer niederaltaicher Schrift hat der würzburger Bischof Bruno von Kärnten den Teufel Tags zuvor noch bannen können.

1044 Wetter: Hungersnot in Frankreich, Italien, West- und Süddeutschland. Totale Sonnenfinsternis. - Graf Eberhard von Nellenburg (St) erbaut eine Kirche bei Sponheim. - Graf Eberhard von Nellenburg (St) gründet mit seiner Mutter das Stift Pfaffen-Schwabenheim. - Der gewalttätige und verhaßte Papst Benedikt IX, eine Marionette von König Konrad II, wird wegen Mordes aus Rom vertrieben. - Graf Wigger (St) ist Graf Wittekind des Engersgaus mit Arenberg und Leutesdorf. Wyckardus, schenkt dem koblenzer Kastorstift sein Gut Vrilingoim (Freilingen), die spätere Grundherrschaft Weidenhahn, am Ende des Engersgaus. - Graf Siegfried von Sponheim I regiert die Grafschaft Sponheim. - Die herzöglich lothringer Burg Böckelheim wird vom salischen König Heinrich III (St) (--) im Machtkampf mit dem Herzogtum Lothringen zerstört.

1043 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Graf Berthold (St) ist Trechirgaugraf. - In Ingelheim heiratet Salierkönig Heinrich III (St) (--) Agnes, die Tochter des Herzogs von Aquitanien und Poitou. Ihr Brautwerber ist der würzburger Bischof Bruno von Kärnten. - Salierkönig Heinrich III (St) (--) schenkt die Wetterau und die Grafschaft Malstatt dem Kloster Fulda. - Amnichad von Fulda stirbt eingemauert unter der Krypta der Michaelskirche.

1042 Diether von Katzenelnbogen (St) wird geboren.

Bernhard von Virneburg ist Vasall der Grafen von Sayn. - Erdbeben im iranischen Täbris. - Der spätere (1044) wormser Bischof Adalger erhält Land in Wellmich in der Herrschaft von Graf Berthold (St) im Einrichgau. - Der klosterreichenauer Mönch und Astronom Hermann der Lahme beschwert sich darüber, dass die traditionell berechneten Mondphasen grundsätzlich schon ein bis zwei Tage vorher stattfinden. Er baut Astrolabien und beschreibt ihre Handhabung in Buchfform. - Salier-König Heinrich III (St) (--) vergibt das Herzogtum Bayern an Graf Heinrich VII von Luxemburg (St).

1041

1040 Der salische König Heinrich III (St) (--) veranlasst den Bau der Reichsburg Nürnberg gegen den Bischof von Bamberg Suitger von Morsleben im Reichswald. - Gieselbert von Luxemburg (St) (--) und sein Bruder Hermann von Gleiberg (St) (--) teilen sich die Grafschaft Lahngau. Gieselbert von Luxemburg (St) (--) erhält den südlichen Teil mit der späteren Herrschaft Cleeberg. - Der Vogt von Kloster Kaufungen, Graf xxx von Maden-Gudensberg Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner von Winterthur I (St) (--) stirbt als Bannerträger von Salierkönig Heinrich III (St) (--) zusammen mit seinem Sohn Liutfried von Wintertur in einem Hinterhalt während des Kriegszuges gegen Bretislav von Böhmen. Die Witwe von Graf von Maden Neckargaugraf und Hessengaugraf und Vogt in Weilburg Werner von Winterthur (St) (--) ist die Schwester von Eberhard von Nellenburg (St) (--) Irmengard von Nellenburg (St) (--). - Der Bannerträger und Hochvogt von Kloster Fulda Königssondergaugraf Reginhard aus der Familie der Reginbodonen stirbt. Sein Sohn Siegfried aus der Familie der Reginbodonen wird neuer Königssondergaugraf. - Neubau des Würzburger Doms.

1039 Berthold ist Trechirgaugraf. - Nahegaugraf, Speyergaugraf, Wormsgaugraf und kärntner Herzog Konrad der Jüngere von Kärnten ein Vetter von Salier-König Heinrich III (St) (--) stirbt. Sein Bruder Bruno ist Bischof von Würzburg. - Mit dem Tod von Herzog Konrad der Jüngere von Kärnten (St) (--) stehen 3 süddeutsche Herzogtümer, Bayern, Schwaben und Kärnten in der Verfügungsgewalt von Salier-König Heinrich III (St) (--) und werden nicht sofort weiterverlehnt. - Der abgesetzte und verbannte kärntner Herzog und Markgraf von Verona Adalbero von Eppenstein kehr nach dem Tod von Salier-König Heinrich II aus der Verbannung zurück, wird von Salier-König Heinrich III (St) (--) aber nicht in seine Ämter wieder eingesetzt und stirbt. Seine Sohn Markwart IV wird neuer Graf von Kärnten. Sein Sohn Adalbero wird 10 53 bamberger Bischof

1038 Der Abt des Stiftes Hersfeld lässt die älteste erhaltene Glocke Deutschlands gießen. - Gunhild von Dänemark stirbt an Malaria. - Mit dem Tod des schwäbischen Herzog Hermann IV von Babenberg (St) (--) alias Bamberg, dem Stiefbruder von späterem Salier-König Heinrich III (St) (--) fällt das Herzogtum Schwaben an das Reich.

1037 Mit dem Tod des trierer Erzbischof Adalbero von Luxemburg (St) (--)  gelangt ein großer Teil der Grafschaft Luxemburg an das Erzstift Trier.

1036 Gieselbert von Luxemburg (St) wird Comes von Salmo. - Der kärntner Herzog und Markgraf von Verona Adalbero von Eppenstein (St) (--) geht nach einem Mord an einem kaisertreuen Gegner in Kärnten in die Verbannung. Nahegaugraf, Speyergaugraf und Wormsgaugraf Konrad der Jüngere (St) (--) wird neuer Herzog von Kärnten. - Der Wetteraugraf und Engersgaugraf Graf Otto von Hammerstein stirbt aus und das Erbe fällt ans Reich. . Die Wetterau und die Burg Hammerstein und fallen an das Reich. Graf Bethold wird in der Wetterau erwähnt.

1035 In Frankfurt wird eine hölzerne Brücke über den Main gebaut. - Siegfried von Sponheim I (St) begibt sich als Vertrauter von König Konrad II (St) (--) auf einen Kriegszug gegen den kärntner Herzog und Markgraf von Verona Adalbero von Eppenstein, der des Hochverrats beschuldigt wird und in Bamberg alle Ämter und Lehen verliert. - Graf Otto von Hammerstein (St) (--), ist nur Graf in der Wetterau. - Der Lahngau kommt in den Besitz des Adelsgeschlechts, das vor 10 73 die Burg Diez baut.

1034 Burg Sterrenberg ist Reichsburg. - Nassau wird in den Lahngau und die Grafschaften der Grafen Wigger (St) und Arnold im Niederlahngau versetzt. Graf Wigger ist Graf von Hammerstein. Grafen Wigger und Arnold sind vermutlich die Gründungsväter der Grafen von Arnstein und der Grafen von Diez. Der würzburger Bischof Azecho schenkt dem wormser Domstift sein nassauer Königsgut mit 40 Hufen in der Grafschaft von Graf Wigger und Graf Arnold. - Der Mathematiker Franco von Lüttich beginnt seine Abhandlung Quadratur des Kreises. - Der Sohn von Graf Otto von Hammerstein (St), der wieder im Besitz der Burg Hammerstein ist, Udo (St) stirbt.

1033 Kaiserin Kunigunde, die Witwe von Kaiser Heinrich II (St) (--) stirbt in Kaufungen. - Der gewalttätige und verhaßte Papst Benedikt IX, eine Marionette des Salierkaiser Konrad II (St) (--), wird von seiner eigenen Verwandschaft aus Rom vertrieben und kehrt wieder zurück. - Der burgunder Mönch Radolf Glaber behauptet der Weltuntergang müsse 1.000 Jahre nach dem Tod von Christus also 10 33 erfolgen. - Otto von Hammerstein (St) und sein Sohn Udo (--) sind in der Umgebung von König Konrad II (St) (--).

1032 Der Salier-König Konrad II (St) (--) erwirbt das Königreich Burgund. Lyon fällt an das HRR. - Der byzantinische Eremitenmönch Simeon von Trier aus dem Katharinenkloster am Sinai kommt von der Palästinfahrt nach Jerusalem zurück und lässt sich im Ostturm des römischen Stadtmauertors Porta Nigra zu einem Eremitenleben einmauern. - Der Salier-Kaiser Konrad II (St) (--) unterstützt den Verkauf der Papstwürde an den minderjährigen Graf von Tusculum, der Herrscherfamilie über Rom, zum Papst Benedikt IX, der nach wenigen Jahren mit seiner Familie zügellos und skrupellos im Papstpalast in Rom herrscht und Rom zu einer Mördergrube macht.

1031 Der kölner Erzbischof Pilgrim ist Erzkanzler für Reichsitalien. - Die Grafschaft Marienfels im Einrichgau wird vom Salier-Kaiser Konrad II (St) (--) an den trierer Erzbischof Poppo von Babenberg (St) (--) alias Bamberg, gegeben. - Auf der Synode von Bourges wird die Priesterehe verboten oder deren Kinder zu heiraten. - Der Pfalzgrafensohn, kaiserliche Feldherr, Bannerträger und Vogt von Köln Ludolf von Brauweiler, verheiratet mit Mathilde von Hammerstein, ein Kind der Hammersteiner Ehe, stirbt. - Der hersfelder Abt Arnold wird vom kaiserlichen Hofgericht wegen eines Verbrechens an dem Mönch Hildin abgesetzt. - Der mit Salier-Kaiser Konrad II (St) (--) verwandte mainzer Erzbischof Aribo stirbt.

1030 Die Ritter von Molsberg beschützen die Handelsstraße von Limburg nach Köln. - In Speyer wird der Bau des Speyerer Doms begonnen. - Der byzantinische Eremitenmönch Simeon von Trier aus dem Katharinenkloster am Sinai kommt von der Palästinafahrt nach Jerusalem zurück und lässt sich in der ehemaligen römischen Kultstätte Porta Nigra zu einem Eremitenleben einmauern. - Der würzburger Bischof Meinhard ist im Besitz der Gerichtsbarkeit, der Münze, der Fähre, des Marktes und des Zolls der Stadt Wüzburg. Der würzburger Bischof Meinhard erhält das recht auf einen 8-tägigen Jahrmarkt. - Der Leiter der mainzer Klosterschule St Alban Ekkehard von St Gallen stellt seine Gedichtesammlung Liber benedictionum für den Schulgebrauch zusammen.

1030 Die Ritter von Molsberg beschützen die Handelsstraße von Limburg nach Köln. - In Speyer wird der Bau des Speyerer Doms begonnen. - Das Dorf Bonames wird urkundlich erwähnt. - Der byzantinische Eremitenmönch Simeon von Trier aus dem Katharinenkloster am Sinai kommt von der Palästinafahrt nach Jerusalem zurück und lässt sich in der ehemaligen römischen Kultstätte Porta Nigra zu einem Eremitenleben einmauern. - Der würzburger Bischof Meinhard ist im Besitz der Gerichtsbarkeit, der Münze, der Fähre, des Marktes und des Zolls der Stadt Wüzburg. Der würzburger Bischof Meinhard erhält das recht auf einen 8-tägigen Jahrmarkt. - Der Leiter der mainzer Klosterschule St Alban Ekkehard von St Gallen stellt seine Gedichtesammlung Liber benedictionum für den Schulgebrauch zusammen.

1028 Der Erzbischof von Köln erhält das Recht der Königskrönung, da Aachen in seiner Erzdiözese liegt. - Kulmbach wird urkundlich erwähnt. - Der byzantinische Eremitenmönch Simeon von Trier aus dem Katharinenkloster am Sinai kommt nach einem überstanden Piratenangriff zur jährlichen Almosengabe nach Frankreich, wohin er Abt Martin von Trier begleitet und begibt sich mit dem trierer Erzbischof Poppo von Babenberg (St) (--) alias Bamberg auf eine Palästinafahrt nach Jerusalem. Während der Abwesenheit des trierer Erzbischof Poppo von Babenberg (St) (--) alias Bamberg verwüstet Graf Giselbert von Luxemburg (St) (--) das trierer Erzstift.

1027 Welf II (St) verliert einen Teil seiner Besitzungen im Kampf mit Salier-Kaiser Konrad II. - Der Sohn des verstorbenen Herzog Konrad von Kärnten (Burg Stauf) Bruno von Kärnten wird Bischof von Würzburg. - Der Vogt von Kloster Kaufungen, (gegründet 10 17), Neckargaugraf und Madengaugraf (Teil des fränkischen Hessen) Werner von Winterthur I (St) nennt sich Graf Werner von Gudensberg und Graf Werner von Maden. - Der kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein ist auf der Synode in Frankfurt in der frankfurter Pfalzkapelle der Schwertträger von Salier-Kaiser Konrad II. - Der bei der Nachfolge seines Vaters im Herzogtum Kärnten mit dem kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein übergangene Salier Konrad der Jüngere unterwirft sich dem König.

1025 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. Der wormser Bischof Burchard stirbt. In seinen Schriften befinden sich Beschreibungen von Hexenflügen.

1024 Ottonen-Kaiser Heinrich II (St) (51) stirbt an Nierensteinen und seine Witwe Kunigunde von Luxemburg (St) und führt mit Hilfe ihrer Brüder Graf Heinrich von Luxemburg (St) und dem metzer Bischof Dietrich von Luxemburg zwei Monate lang unangefochten die Reichsgeschäfte und geht nach der Wahl des neuen salischen Ostfrankenkönig Konrad II (St) (--) und der Übergabe der Reichskleinodien ins 10 17 von ihr selbst neu gegründete Kloster Kaufungen. - Auf dem Konzil von Pavia wird das Zöldibat festgelegt. - Der mainzer Erzbischof und Reichskanzler Aribo setzt seinen Kandidaten bei der Wahl zum Ostfränkischen König auf dem Königshof Kamba seinen Verwandten, den Salier Konrad II (St) (--) durch. Der mainzer Erzbischof und Reichskanzler Aribo weigert sich auch die wunderschöne und kluge aber auch überhebliche Königin Gisela zu krönen und überlässt das dem kölner Erzbischof, wodurch Köln ein Krönungsrecht bekommt. - Die Salierburg Limburg wird zu Kloster Limburg umgebaut. - Ottonen-Kaiser Heinrich II (St) (51) schenkt nach einem Aufenthalt auf Burg Hammerstein in Köln dem Kloster Fulda die Grafschaft Stockstadt im Maingau.

1023 Der mainzer Erzbischof Aribo trennt die Hammersteinsche Ehe von Wetteraugraf Otto von Hammerstein (St) erneut. Wetteraugraf Otto von Hammerstein (St) unterwirft sich , aber seine Frau weigert sich. - Kloster Seligenstadt wird von Ottonen-Kaiser Heinrich II (50) (--) dem Erzbistum Mainz verliehen. - Das Bistum Würzburg erhält den kaiserlichen Wildbann im Spessart auf den Gebieten des Volkfeldgaugrafen Dietmar, des Radenzgaugrafen Adelbert, des Rangaugrafen Albwin und des Iffgaugrafen Gumpert. - Kloster Rheingau bei Schaffhausen. - Elsassgaugraf Otto. - Todschläge und Morde im Streit zwischen dem Bistum Worms und der Abtei Lorsch. - Graf Poppo im Lobdengau (St).stirbt. - Der mainzer Erzbischof Aribo hält in Seligensatdt eine Synode ab, an der der Abt von Kloster Bleidenstadt Rudolf teilnimmt. - Kuno, der Bruder von Hermann II von Schwaben stirbt und wird in Kloster Kauffungen begraben. Sein Machtbereich Hessen und Franken ist zerstört.

1022 Erste Nachricht über mainzer Besitzungen auf dem thüringer Eichsfeld. - Der französische König Robert II lässt 22 Kleriker von Orleans, unter anderem den Beichtvater seiner Frau Konstanze als Ketzer verbrennen. - Engersgaugraf Ello. - Meinfeldgaugraf Perchtolf. - Auf der Reichssynode in Pavia wird von Heinrich und Papst Benedikt VIII allen Klerikern die Ehe und das Konkubinat untersagt und die Kinder mit freien Frauen gehören der Kirche. - Eichfeldgaugraf Wilhelm. - Der hildesheimer Bischof Bernhard von der Nordmark ist im Besitz einer eigenen Dachziegelbrennerei, mit der seine eigenen Wirtschaftsgebäude gedeckt sind. . - Engersgaugraf Ello besitzt u.a. Irlich und Krümmel.

1021 Engersgaugraf Ello folgt Otto von Hammerstein (St) u.a. in Oberbieber. - Ottonen-Kaiser Heinrich II (48) schenkt dem Bischof von Bamberg ein Gut in Boppard. - Ende der Regierungszeit des salischen bzw. fränkischen Graf Werner mit Burg Hahn bei Edermünde. Ihre Nachfolger als Niederhessengaugraf ist der salisch Titulargraf von Hollende aus dem Oberlahngau (Marburg).

1020 Wetter: Erdbeben in Italien. - Burg Hammerstein bei Andernach wird wegen der Hammersteiner Ehe, einer Ehe zwischen Verwandten 3. Grades, von Ottonen-Kaiser Heinrich II 1 Jahr lang belagert. Der mainzer Erzbischof Erkanbald weigert sich an der Belagerung teilzunehmen. Der Wetteraugraf Otto von Hammerstein (St) wird nur zunächst erfolgreich ausgehungert. Otto von Hammerstein (St) flieht mit seiner Ehefrau, die zu Papst Benedikt VIII pilgert. Papst Benedikt VIII erklärt in Bamberg die Ehe wieder für gültig. Der Wetteraugraf Otto von Hammerstein (St) verliert Burg Hammerstein und den Engersgau. - Papst Benedikt VIII suspendiert den mainzer Erzbischof - Rutger von Kleve wird erster Graf von Kleve. - Papst Benedikt VIII lässt in Rom Juden wegen des Erdbebens enthaupten. - Welf II (St) ist siegreich in Burgund. - Pfalzgraf Ezzo (Köln). - Ottonen-Kaiser Heinrich II erobert Gent im 2. Flandernfeldzug.

1019 Das baseler Münster wird eingeweiht. - Ritterturnier in Trier vor Eroberer Salier Konrad II mit Teilnahme von Friedrich von Rodemacher. - Der zutphener Burggraf Otto von Hammerstein (St) wird Graf im Engersgau. Er besitzt Hönningen. - Hessengaugraf Friedrich, danach Hessengaugraf Dodico. - Trechirgaugraf und Meinfeldgaugraf Berthold. - Ringaugraf Siegfried (Hessen). - Das im Buchoniagau gelegene Fulda erhält das Münzrecht und das Marktrecht. - Ahrgaugraf Ernfried. - Bacharch heißt Bachercho.

1018 Die auf Burg Geldern geborene Heilige Adelheid von Vilich stirbt in Köln. - Ottonen-Kaiser Heinrich II überträgt dem trierer Erzbischof Poppo von Babenberg den fränkischen Königshof Koblenz mitsamt dem zugehörigen Reichsgut am Zusammenfluss von Rhein und Mosel und im unteren Westerwald, das untere Erzstift, wodurch Boppard seine fiskalische Oberhoheit über Koblenz verliert. - Ottonen-Kaiser Heinrich II hält in Offenbach-Bürgel einen Reichstag ab, wo der Wetteraugraf Otto von Hammerstein I (St) vor Ottonen-Kaiser Heinrich II und dem mainzer Erzbischof Erkanbald um Gnade fleht, aber wegen dreier beeideter Zeugenaussagen sich von seiner Frau Irmingard trennen muss. - Der belgische Klosterbesitz Hof Camberg wird an das Kloster Seligenstadt getauscht. - Lahngaugraf Richmund. - Berthold ist Trechirgaugraf.

1017 Wetter: Orkan in Italien. - Die Erbtochter Adela von Hamaland verliert die entscheidende Verteidigungsschlacht um ihre Burg Ufflach (bei Elten) gegen Ottonen-Kaiser Heinrich II, der den Niederrhein in die Grafschaften Kleve und Gelderland teilt. - Graf Drutwin II, der Begründer des nassauischen Hauses und sein Bruder Emicho, der Gründer des rheingräflichen Hauses verwalten die Grafschaft gemeinsam. - Papst Benedikt VIII lässt in Rom Juden wegen eines Orkans enthaupten. - Graf Gerlach in der Gegend von Weilburg und Wetzlar erhält das Dorf Göns. - Ottonen-Kaiser Heinrich II führt einen Feldzug gegen Polen. - Die Ehefrau von Ottonen-Kaiser Heinrich II Kunigunde von Luxemburg (St) gründet ihr Kloster Kaufungen. - Die Äbte Herbert und Ezzo von Kloster Ferrutius in Bleidenstadt tauchen erstmalig auf. - Beim Streit um das Erbe seines Schwiegervaters Herzog Hermann II von Schwaben besiegt der bei der Nachfolge seines Vaters 10 11 im Herzogtum Kärnten mit dem kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein übergangene Nahegaugraf, Wormsgaugraf und Speyergaugraf Salier Konrad der Jüngere den kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein und dessen Verbündeten Konrad den Älteren wodurch sich dem kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein aus Schwaben zurückziehen muss.

1016 Der Salier Konrad II heiratet seine Base, die schöne, kluge und überhebliche zweifache Witwe Gisela von Schwaben. - Der aus seinen eigenen Besitzungen vertriebene Graf Balderich von Drenthe beginnt von Burg Hengebach aus Raubzüge. - Der zutphener Burggraf Otto von Hammerstein I (St) wird Graf in der Wetterau. - Königin Kunigunde von Luxemburg-Gleiberg (St) drängt erfolgreich Ottonen-Kaiser Heinrich II Gillenfeld im Gebiet des Meinfeldgaugrafen Berthold, Marktbuden zu errichten und dem Ort das Zollrecht und das Münzrecht und verleihen. - Feldzug gegen Burgund. - Teile Sindlingens des Niddagaugrafen Richbert werden dem bamberger Kloster Michelsberg geschenkt. - Der Bruder des Wetteraugrafen Otto von Hammerstein I (St), Graf Gebhard von Hammerstein, ein enger Vertrauter von Ottonen-Kaiser Heinrich II stirbt während einer Schiffsreise von Frankfurt rheinabwärts. - Der neue trierer Erzbischof Poppo von Babenberg erobert mit Hilfe von Ottonen-Kaiser Heinrich II die trierer Festen von trierer Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg (St), der sich unterwirft und wird in eine lange Fehde mit Graf Giselbert von Luxemburg (St) verwickelt.

1015 Leipzig wird urkundlich erwähnt. - Der trierer Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg (St) wird auf Druck von Papst und Kaiser nicht zum trierer Erzbishof gewählt und beginnt einen Krieg.

1014 Die koblenzer Bischofsversammlung berät darüber, wie sich die Lebensführung des Klerikers auf die Qualität der Eucharistiefeier auswirkt.- Ottonen-Kaiser Heinrich II inhaftiert den Langobarden Ezzelin, alias Adelbert von Este.

1013 Der zutphener Burggraf Otto von Hammerstein I (St) heiratet eine Nahe Verwandte und erregt damit das Mißtrauen des König Ottonen-König Heinrich II und dessen enger Berater, der mainzer Erzbischof Erkanbald rät ihm zur Scheidung. Otto von Hammerstein I (St) versucht vergeblich den mainzer Erzbischof Erkanbald auf dem Rhein zu kidnappen und und zerrüttet damit das Verhältnis zu beiden endgültig.

1012 In Cölbigk bei Bernburg verstoßen 18 Bauern gegen das christliche Tanzverbot in Kirchen durch Lärmen und Schreien und stören den Gottesdienst, bis Priester Ruprecht sie verflucht. Nach ihrer Erschöpfung fallen sie in einen 3-tägigen tiefen Schlaf. 4 sterben, wobei bei der Tanzwut von einer Drogenvergiftung ausgegangen werden muss. - In Rom wird ein Laie und brutaler Condottiere zu Papst Benedikt VIII gewählt. - Die Matrone Wildrudis und deren Sohn Konrad schenken Kloster Seligenstadt Besitzungen und Rechte in den Marken Diez, und Braubach und in Lahnstein. - Ottonen-König Heinrich II schließt einen vorläufigen Frieden mit einigen Anhängern der Grafen von Luxemburg. - Ottonen-König Heinrich II vertreibt die mainzer Juden aus der Stadt Mainz und geht gegen Ketzer vor. - Graf Poppo im Lobdengau (St). - Graf Adalbert ist gezwungen oberrheingauische Güter in der Grafschaft Bessungen an das Hochstift Würzburg zu verkaufen. - In Diez wird die Diezer Mark erwähnt, die Altendiez, Diez und Freiendiez umfasst.

1011 Wetter: Der Winter in Quedlinburg ist außerordentlich streng. - Mit seinem Tod hinterlässt der mainzer Erzbischof Willigis ein wiederbelebtes Kloster Disibodenberg. Der Nachfolger Erkanbald muss auf den Titel des italienischen Erzkanzlers verzichten. - Beim Tod seines Vaters, dem mit Mathilde von Schwaben, der Tochter von Hermann II von Schwaben verheirateten kärntner Herzog Salier Konrad von Kärnten wird der Sohn Salier Konrad der Jüngere (08) übergangen und muss sich mit den Titeln Nahegaugraf, Speyergaugraf und Wormsgaugraf beschränken. Nachfolger wird der mit Beatrix von Schwaben, seiner Tante verheiratete kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein. Vormund wird Konrad (St) (späterer König). - Der metzer Bischof Dietrich von Luxemburg (St) und sein Bruder, der abgesetzte bayerische Herzog Heinrich von Luxemburg (St). brechen einen Waffenstillstadn, indem sie Herzog Dietrich und Bischof Heimo von Verdun ? auf der Rückreise von Mainz in Odernheim bei Alzey überfallen. Der Bischof kann entkommen und der Herzog wird schwer verwundet gefangengenommen und erst nach Stellung von Geiseln freigelassen.

1010 Siegfried von Sponheim I (St) wird auf Burg Sponheim geboren. - In Würzburg wird eine Fischerzunft auf der gegenüberliegenden Mainseite gegründet.

1009 Wetter: Hungersnot. - Ibn Junis erstellt Tafeln zur Planetenberechnung an. - Der mainzer Dom wird am Tag seiner Einweihung durch einen Brand zerstört. - Der fränkische Ritter Reginbod schenkt mit Erlaubnis von Graf Drutwin in der Königshundert und im Niederrheingau seinen Besitz in (Östrich-)Winkel dem Kloster Bleidenstadt. - Der deutsche Ottonen König Heinrich II beginnt einen Feldzug in Metz gegen den metzer Bischof Dietrich von Luxemburg (St) und seinen Bruder den abgesetzten bayerischen Herzog Heinrich von Luxemburg (St). Die Stadt Metz wird vergeblich belagert und eine Kirche der Umgebung von heidnischen Slaven im königlichen Heer geplündert. - Der Ort Groß-Gerau wird von Ottonen König Heinrich II an das Bistum Bamberg verschenkt, kommt aber durch Tausch in den Besitz des Bistum Würzburg: - Juden betätigen sich während einer Fehde zwischen dem Markgraf Gunzelin von Meissen und Graf Hermann als Makler von Landleuten.

1008 Der deutsche Ottonen-König Heinrich II schenkt seiner Frau Kunigunde von Luxemburg (St), den Königshof Kaufungen. und den Königshof Kassel im Hessengau in der Grafschaft von Graf Friedrich. - Graf Gerlach herrscht in der Gegend von Weilburg und Wetzlar. - Graf Gerlach von Arnstein (St) stirbt. - Der reichenauer Abt Immo wird wegen übermäßiger Strenge von Ottonen-König Heinrich II abgesetzt und mit dem prümer Mönch Bern ersetzt. - Oppenheim erhält einen Samstag-Wochenmarkt und liegt in der Grafschaft von Graf Zeizolf im Wormsfeldgau. - Der jugendliche trierer Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg (St) besetzt die trierer Königspfalz, befestigt die Moselbrücke und zwingt seine Vasallen ihn als obersten Lehnsherren anzuerkennen. Der deutsche Ottonen-König Heinrich II beginnt eine erfolgreiche Belagerung von Trier. Der Bruder von Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg (St), der bayerische Herzog Heinrich von Luxemburg (St) erreicht durch die List der Aufgabe des Anspruchs auf den Stuhl des Erzbischofs den freien Abzug der Aufständischen. Nach dem Abzug von Ottonen-König Heinrich II vertreibt der trierer Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg (St) den regulären trierer Erzbischof, der sich bis 10 15 nach Koblenz zurückieht. - Der deutsche Ottonen-König Heinrich II tauscht seine Besitzungen in Eschborn, auf dem Gebiet von Niddagaugraf Rudolf und in Niederohmen, auf dem Gebiet von Oberlahngaugraf Giso und schenkt das Lehen von Graf Becelin auf dem Gebiet von Lahngaugraf Gerlach dem Bistum Worms. - Moselgraugraf Friedrich von Luxemburg (St) erhebt sich gegen seinen Schwager den deutschen Ottonen-König Heinrich II. - Bezelin ist Maienfeldgaugraf.

1007 Auf der Synode in Frankfurt fällt Ottonen-König Heinrich II auf die Knie und wird vom mainzer Erzbischof Willigis aufgehoben. Das Bistum Bamberg wird von Ottonen-König Heinrich II, 8 Erzbischöfen, 27 Bischöfen und Königin Kunigunde von Luxemburg-Gleiberg (St) wegen Kinderlosigkeit durch Abtretung von 1/4 der würzburger Gebiete gegründet, aber der Wunsch Würzburgs Kurfürstentum zu werden zerschlagen. Die heidnischen Slaven zwischen oberem Main und Regnitz sollen christianisiert werden. - Um sich gegen seinen Schwager Heinrich von Lux, den bayerischen Herzog und den schwäbischen Herzog durchsetzen zu können stärkt der deutsche Ottonen König Heinrich II die Macht der Kirchenfürsten als bessere Grafen und tötet sogar seinen Schwager aus dem Hause Luxemburg, der nicht hinnehmen will, dass das Witwengut von Königin Kunigunde von Luxemburg-Gleiberg (St) ebenfalls an das Bistum Bamberg verschenkt wird. - Ottonen König Heinrich II zieht in Gent ein, wo sich Graf Balduin von Flandern unterwirft und Geiseln stellt. - Graf Wolfram ist Speyergaugraf in Gleisweiler, Hochstadt und Wollmesheim.

1006 Wetter: Hungersnot. Die hellste Supernova der überlieferten menschlichen Geschichte ist nach Norden bis in die Schweiz sichtbar. - Der klosterprümer Abt Immo von Sponheim (St) stirbt.

1005 Wetter: Hungersnot. - Bezelin ist Maienfeldgaugraf in Kaifenheim.

1004 Der deutsche Ottonen-König Heinrich II führt Krieg gegen den Herzog von Polen. - Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Elsenzgaugraf, Kraichgaugraf, Enzgaugraf, Pfinzgaugraf, Ufgaugraf, Nahegaugraf und Herzog von Kärnten Salier Otto alias Otto von Worms stirbt. Sein Sohn Salier Konrad von Kärnten wird neuer Herzog von Kärnten. - Der deutsche Ottonen-König Heinrich II gibt seinen Titel als bayerischer Herzog an seinen Schwager Heinrich von Luxemburg (St) ab, der bereits den Ardennengau verwaltet, Vogt der trierer Abtei St Maximin und Vogt des Klosters Echternach ist.

1003 Hermann II von Schwaben (St) gibt seinen Kampf gegen Ottonen-König Heinrich II auf, unterwirft sich und verstirbt unmittelbar danach. Seine Tochter Beatrix von Schwaben wird den kärnter Markgraf und Karantanermarkgraf und Graf im Ennstal und Judenburg Adalbero von Eppenstein (22) verheiratet. Seine Tochter Gisela wird Kaiserin.. - Ottonen-König Heinrich II hält einen Reichstag in Diedenhofen (Thioville) an der Mosel. - Immo von Sponheim (St) wird Abt in Kloster Prüm. - Ottonen-König Heinrich II gewährt dem Kloster Peterlingen in Colmar und Hüttenheim im Elass in der Grafschaft von Graf Odo die freie Vogtwahl. - Nahegau, Speyergau und Wormsgaugraf Salier Konrad der Jüngere

1002 Ottonen-Kaiser Otto III wird vor Rom mit Gift ermordet. - Der heilige Heribert von Köln, Kanzler von Deutschland und ehemaliger Dompropst von Worms, ist in Besitz der Heiligen Lanze und überführt den Leichnam unter schweren Kämpfen nach Aachen. - Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Elsenzgaugraf, Kraichgaugraf, Enzgaugraf, Pfinzgaugraf, Ufgaugraf, Nahegaugraf und Herzog von Kärnten Salier Otto alias Otto von Worms ist Kandidat für den Thron und verliert nach seiner Niederlage an politischem Einfluß. Der neue Ottonen-König Heinrich II (St) alias Heinrich IV von Bayern, der Sohn von Heinrich der Zänker übernimt seine wormser Besitzungen und die Burg Worms und stellt ihm dafür aus Ausgleich den Königshof Bruchsal zur Verfügung. - Der Ottonoe Heinrich II wird zum deutschen König gewählt, schenkt seiner Frau Kunigunde von Luxemburg Gleiberg (St), die kinderlos bleibt und deshalb als Jungfrau verehrt wird den Ort Bamberg. König Heinrich II lässt sich auf einem Bild aus dem Reichskloster Reichenau von Gott krönen - Ottonen-König Heinrich II (St) unterstellt Kloster Seligenstadt dem würzburger Bischof Heinrich. - Der zutphener Burggraf Otto von Hammerstein zieht nach Italien. - Bubach liegt in der Grafschaft von Bezelin. - Ottonen-König Heinrich II schenkt dem wormser Bischof die im Lahngau in der Grafschaft von Gerlach (St) gelegene Stadt Weilburg. - Die Brüder Herzog Hermann II von Schwaben (St) ebenfalls Thronkandidat und sein Bruder Kuno (Hessengau, Franken) (St) betrachten Ottonen-König Heinrich II als ihren Feind, bekämpfen ihn und verlieren dabei den Oberrheingau. - Das zum Königshof Gerau gehörende Darmstadt-Bessungen wird dem wormser Bistum verliehen. - Im Gegensatz zu seinem Halbbruder, dem kölner Erzbischof und Kanzler von Italien Heribert (St), steht der würzburger Bischof Heinrich (St) auf Seiten von Heinrich II (St) alias Heinrich IV von Bayern. Der kölner Erzbischof Heribert von Köln (St) steht auf der Seite von Schwabenherzog Hermann II von Schwaben (St). - Graf Hugo von Worms im Einrichgau (St) übt die gräfliche Gerichtsbarkeit aus. - Der neue Ostfrankenreich-König bricht sein Versprechen Nordgaugraf Heinrich von Schweinfurt zum bayerischen Herzog zu machen und Heinrich von Schweinfurt rebelliert erfolglos gegen den neuen König Heinrich II mit einem Bündnis mit seinem polnischen Verwandten, dem polnischen Herzog Boleslaw und dem Bruder des Königs Brun.

1001 Aufständische zwingen Ottonen-Kaiser Otto III in Rom sich beim ehemaligen kaiserlichen Berater Papst Sylvester II in der Engelsburg zu verschanzen und zum deutschen Heer zu flüchten.

1000 Wetter: Hungerjahre während einer großen langjährigen Dürre - Katzenelnbogen ist der Punkt, wo der Niederlahngau, der Rheingau und der Engersgau aufeinandertreffen. Der ab der Lahn südliche Teil des Engersgau heißt Heinrich später Einrich. - Das Rhein Main Gebiet ist durch den Rhein getrennt. Rechts verläuft der Rheingau, der von Trechtingshausen bis zum Neckar reicht. Die nördliche und östliche Grenze bildet der Taunus, der Main und eine Linie von Hanau nach Süden. Das Gebiet links des Rheins heißt Wormsfeld, das etwa dem Gebiet Rheinhessen und Pfalz entspricht, das bei Ingelheim an den Nahegau grenzt. Frankfurt liegt in der Wetterau. Westlich von Hanau liegt der Maingau. - Nach der falschen Weltuntergangsprohezeihung behauptet Papst Sylvester II, die Welt sei nur Dank seiner Gebete nicht untergegangen. - Gründung der Sternwarte Kairo. - Weißbrot wird Mode. - Die vom Konradiner Ehrenbert erbaute Burg Ehrenbreitstein erfüllt Sicherungsaufgaben. - Die Schwester von Friedrich von Gleiberg I - Luxemburg (St), Kunigunde von Gleiberg (St), heiratet den Ottonen Heinrich II. - Der Hof Camberg wird an das belgische Benediktiner-Kloster Burscheid verschenkt. - Ottonen-Kaiser Otto III verschenkt seinen Diener, den bopparder Probst Nannichinus an den wormser Bischof Burchard. - Die Kaiserburg Ritteburg in Thüringen liegt in der Grafschaft von Graf Wilhelm. - Der Ort Trebra in Thüringen liegt in der Grafschaft von Markgraf Ekkehard. - Nierstein liegt auf dem Gebiet von Nahegaugraf Emicho (St). - Ottonen-Kaiser Otto III (20) schenkt dem kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein in dessen Mark und Grafschaft 100 Mansen. - Der mainzer Kämmerer wird Bischof von Worms. - Der Sohn von Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Elsenzgaugraf, Kraichgaugraf, Enzgaugraf, Pfinzgaugraf, Ufgaugraf, Nahegaugraf und Herzog von Kärnten Salier Otto alias Otto von Worms, Heinrich von Worms ist erster Bewohner der Burg Stauf und stirbt wie sein jüngerer Bruder Bruno als Papst Gregor V (+9 99) vor seinem Vater. Der vierte Bruder Konrad von Kärnten wird seinen Vater überleben. - Der Wormsgaugraf Heinrich von Worms heiratet Adelheid.

0999 Der neue Papst Sylvester II verkündete, dass an Sylvester die Welt untergeht. In einer Massenhysterie wird geraubt und geplündert und die Hinrichtung von Zauberern gefordert. - Der Sohn von Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Elsenzgaugraf, Kraichgaugraf, Enzgaugraf, Pfinzgaugraf, Ufgaugraf, Nahegaugraf und Herzog von Kärnten Salier Otto alias Otto von Worms, der erste deutsche Papst Gregor V (27) stirbt vor seinem Vaterund wird neben Liudolfinger-Kaiser Otto II in Rom beigesetzt. - In Lipporn gibt es die erste frühmittelalterliche rechteckigen Ringwallanlage mit abgerundeten Ecken Burg Lipporn alias Lipporner Schanze, deren Innenraum 65 x 110 Meter groß ist und auf der Drutwin von Lipporn (++) wohnte und wo Metall verhüttet wurde. Sie steht auf einem ehemaligen Ritualopferplatz.

0998 Gegenpapst Johannes XVI wird in einem Turm entdeckt, Augen, Ohren, Nase und Zunge abgeschnitten und nach Rom gebracht. Der Liudolfinger-König Otto III (18) lässt den entstellten Gegenpapst Johannes XVI, den ehemaligen Lehrer von Papst Gregor V im päpstlichen Ornat verkehrt herum auf einem Esel sitzend mit einem ausgehöhlten Kuheuter als Mütze durch Rom führen. Papst Gregor V lässt Gegenpapst Johannes XVI formell absetzen und ihn wieder auf dem Esel reitend in ein Kloster abschieben, wo er nach drei Jahren stirbt. Der Liudolfinger-König Otto III (18) stürmt die Engelsburg und lässt den römischen Patrizier Crescentius I. Nomentanus auf dem höchsten Turm enthaupten und verkehrt herum aufhängen. - Der Liudolfinger König Otto III (18) schenkt der aachener Marienkapelle den königlichen Hof in Andernach in der Grafschaft von Mayenfeldgaugraf Bezelin. Bezelin ist Moselgaugraf in Welschbillig.

0997 Der römische Patrizier Crescentius I. Nomentanus wird vom neuen Papst Gregor V begnadigt, bricht nach der Abreise von Liudolfinger-König Otto III (17) den geschworenen Treueeid und organisiert die Wahl von Gegenpapst Johannes XVI, der Papst Gregor V aus Rom vertreibt. Der Liudolfinger-König Otto III (17) kehrt nach Rom zurück.

0996 Der römische Patrizier Crescentius I. Nomentanus, der sich als Herr von Rom fühlt, zettelt eine Rebellion gegen den Liudolfinger-König Otto III (16) in Rom an, bei der Papst Johannes XV im Streit mit dem römischen Patrizier Crescentius I. Nomentanus stirbt. Der Liudolfinger-König Otto III (16) wird von Bruno von Kärnten seinem ehemaligen Kaplan, Neffen und neuen und ersten Deutschen Papst Gregor V (24) in Rom zum Kaiser gekrönt. - Der Wormsgau verliert Flonheim an den Nahegau. - Pfalzgraf Hermann ist im Besitz der Grafschaft des Auelgaues

0995 Thankmar ist Hessengaugraf (St). - Emicho (St) ist Nahegaugraf in Denzen. - Wilhelm ist Graf im thüringer Rossla. - Kunigunde von Luxemburg-Gleiberg (St) heiratet den bayerischen Herzog Heinrich IV später König Heinrich II.

0994 Die frankfurter Fischer sind verpflichtet ihren Fang von Donnerstags und Freitags dem König abzuliefern und den mainzer Erzbischof zwischen Mainz und Frankfurt zu befördern. - Siggo ist Graf in der Germaramark. - Thankmar ist Hessengaugraf (St). - Hof Nierstein liegt in der Grafschaft von Burchard und wird an das Bistum Mainz verschenkt.

0993 Der Liudolfinger König Otto III (St) (14) schenkt der bopparder Kirche den örtlichen Rheinzoll und trennt sich von seiner Großmutter und seiner Schwester für einen längeren Aufenthalt am Niederrhein. Der Bonngau ist die Grafschaft von Pfalzgraf Hermann (St). - Nierstein liegt im Nahegau in der Grafschaft von Emicho (St). - Gerlach (St) ist Lahngaugraf

0992 Der Speyergau gehört zur Grafschaft von Wolfram (St). - Der Liudolfinger König Otto III (12) schenkt der von mainzer Erzbischof Willigis errichteten mainzer Kirche St Stephan sein Gut Hannweiler im Nahegau in der Grafschaft von Emicho (St). - Der Liudolfinger-König Otto III (12) erstattet dem trierer Kloster St Maximin alle Lehen im Nahegau, im Wormsgau und im Speyergau von Wetteraugaugraf, Kinziggaugraf, Engersgaugraf, Wetteraugraugraf und Graf von Gleiberg Graf Heribert (St) alias Graf Hernbertus wegen eines angeblichen Versprechens seines Vaters und seines Großvaters. - Mit dem Tod von Königssondergaugraf Drutwin II (St), dem auch Lipporn gehört, stirbt sein Geschlecht aus, womit die Grafschaft des Königssondergau an seinen Neffen Reginhard von Zwaben (St) und Lipporn an den Einrichgaugraf Dudo-Heinrich von Laurenberg (St) fällt.

0991 Wetter Naturereignisse, Unfruchtbarkeit und Unglücksfälle mit hoher Sterblichkeit. - Kaiserin Theophanu wird im Kloster St. Panthaleon in Köln begraben. - Der Liudolfinger-König Otto III (11) verschenkt Biebrich und Mosbach im Königssondergau von Königssondergaugraf Drutwin II (St) an das elsässische Kloster Selz.

0990 Der Sohn von Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau, Ufgau und Nahegau Salier Heinrich alias Heinrich von Worms Konrad (späterer erster Salier-König) wird geboren.

0989 Der mainzer Erzbischof Willigis lässt in Aschaffenburg eine Holzbrücke über den Main bauen. - Pfalzgraf Hermann (St).

0986 Herzog Hermann II von Schwaben heiratet die burgunder Königstochter Gerberga von Burgund.

0985 Megenfrid ist Hessengaugraf in Gude und Solz, Emicho ist Nahegraugraf in Spiazcesheim und Treysa und Walluf ist im Königssondergau in der Grafschaft von Graf Hathodd. - Liudolfinger-König Otto III (05) schenkt seinem Vetter Otto Herzog von Kärnten den Wasgauforst und den Königshof Kaiserlslautern in den im Wormsgau von Graf Zeizolf und im Nahegau von Graf Emicho gelegenen Grafschaften.

0984 Der bayerische Herzog Heinrich der Zänker lässt sich in Magdeburg und Quedlinburg von seinen Anhängern zum König ausrufen.

0983 Der Liudolfinger-Kaiser Otto II (28) stirbt und wird in Rom als einziger deutscher Kaiser beigesetzt. Sein unmündiger Sohn der Liudolfinger Otto III (03) folgt ihm als neuer deutscher König. Der mainzer Erzbischof Willigis, die Königsmutter Theophanu und die Königsgroßmuttermutter Adelheid regieren gemeinsam für den Liudolfinger-König Otto III (03) das Reich. - Heinrich II von Bayern, der Zänker wird aus der Haft entlassen. - Rheingaugraf Konrad (St) erbt den Rheingau. Sein Bruder ist der Kinziggaugraf Heribert (St). - Der mainzer Erzbischof Willigis erhält in der Veroneser Schenkung von König Otto für Kurmainz die Stadt Bingen und die linksrheinischen Gebiete bis Heimbach, die rhechtsrheinischen Gebiete von Östrich, Rüdesheim am Rhein bis Kaub und die Gebiete an der unteren Nahe mit allen Zöllen, den Schiffszöllen und Münzrechten als erzbischöflich-mainzer Gebiet, das eigentlich von den Rheingrafen verwaltet wird. - Die Wenden brennen Hamburg nieder. - Kaub wird als Grenzort außerhalb des Rheingaus bezeichnet.

0982 Rheingaugraf Konrad Kuno (St) stirbt. - Nach dem unerwarteten Tod des kinderlosen und unverheirateten Herzog von Bayern und Herzog von Schwaben und Graf von Rätien mit Kloster Einsiedeln Ottone Otto I auf einem Italienfeldzug in Lucca an Malaria, besetzt der Liudolfinger-Kaiser Otto II (28) seinem Schwager Konrad I mit dem Herzogtum Schwaben. Der Leichnam von Schwabenherzog Otto I wird in Aschaffenburg, das schon seine Eltern unterstützten, beerdigt.

0981 Burg Arnstein wird laut dendrochronologischen Erkenntnissen erbaut.

0980 - Der sächsische Liudolfinger-König Otto II (25) schenkt Kloster Hornbach 6 Höfe in Quirnbach in der Grafschaft von Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau und Ufgau und Herzog von Kärnten Otto alias Otto von Worms.

0978 Der bayerische Herzog Heinrich II von Bayern, der Zänker ist in Ingelheim inhaftiert. Alle werden zu Verbannung rund ritterlicher Haft verurteilt. - Der Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau und Ufgau Otto alias Otto von Worms wird Graf im Nahegau und erhält das Herzogtum Kärnten.

0977 Graf Hugo im Einrichgau.

0976 Heribert von der Wetterau (St) ist Kinziggaugraf. - Der bayerische Herzog Heinrich II von Bayernder Zänker wird abgesetzt und der Schwäbische Herzog Ottone Otto I auch mit dem Herzogtum Bayern belehnt. - Liudolfinger-König Otto II (21) schenkt seinem Getreuen Biso Besitzungen im Speyergau und im Wormsgau von Graf Zeizolf.

0975 Willigis wird neuer mainzer Erzbischof und bindet das Amt des deutschen Kanzlers an Mainz. - Hildelin ist Graf im Oberlahngau.

0974 Rodbert (St) und Hugo (St) werden als Grafen des Einrichgaues und des Niederlahngaues bezeichnet. Einrichgaugraf Hugo (St). - Graf Rabangar erbaut im Trechirgau seine Burg Ravengiersburg.

0973 Der Liudolfinger-Kaiser Otto I stirbt. Sein Sohn Otto II (18) wird neuer Kaiser und ordnet das Reich neu.

0972 Der Liudolfinger Mitkönig Sohn Otto II (18) heiratet die angeheiratete byzantinische Kaisernichte Theophanu. Der Königshof Boppard wird Mitgift für Theophanu. Theophanu bringt den Nikolauskult nach Deutschland.

0971 Willigis wird Kanzler von liudolfinger-sachsen Kaiser Otto I.

0970 Ritter Walpot steht in den Diensten der Grafen von Sayn und erhält Land in Bassenheim als Lehen. Er siedelt sich in Bassenheim an, wo bereits ein Ritter von Bassenheim wohnt, der später die heute restlos verschwundene Niederburg im Bereich des Schloßparks erbaut.

0968 Der Kaisersohn und mainzer Erzbischof Wilhelm Erbkapellan seines Vaters Kaiser Otto I (später Erzkanzler) stirbt und wird in der größten spätantiken Kirche von Mainz außerhalb der Stadt in St Alban begraben.

0966 Der mit Wiltrud verheiratete konradiner Niederlahngaugraf Eberhard (St) stirbt. Seine Söhne Konrad und Eberhard treten das Erbe an. Konrad und Eberhard werden in Worms wegen zu naher Verwandschaft der Eltern für illegitim und nicht erbberechtigt erklärt. Der entfernte Verwandte Udo (St) kehrt unter Eidbruch vorzeitig aus dem Exil zurück. Der Niederlahngau fällt an das Reich zurück.

0964 Drutwin besitzt eine Burg bei Lipporn. - Der mainzer Erzbischof Wilhelm ernennt den hirsauer Konventual Bernulf zum Abt von Kloster Ferrutius in Bleidenstadt.

0963 Der Moselgaugraf ertauscht sich ein römisches Kastell und erbaut darauf die Burg Luxemburg. - Udo ist Mayenfeldgaugraf.

0962 Der liudolfinger-sachsen König Otto I lässt sich in Rom zum Kaiser krönen.

0961 Der Königsssohn und mainzer Erzbischof Wilhelm leitet die Trennung von mainzer Bischofsgut und mainzer Kapitelgut ein.

0960 In Köln wird die letzte Rheinbrücke von Basel flussabwärts abgerissen. - Der Wormsgau verliert Spiesheim an den Nahegau.

0959 Pfalzgraf Hernbertus an zweiter Stelle der Montabaurer Zeugenliste vor dem Gaugrafen Waldbert.

0958 Engersgaugraf Waltbrath. - Kaiser Otto I beschenkt Herzog Hermanns Witwe Reginlind im Bereich der Montabaurer Grundherrschaft mit dem Hof Wirges.

0957 Der abgesetzte Schwabenherzog und Königssohn Ludolf von Schwaben (St) stirbt und wird im Stift St Alban vor den Stadtmauern von Mainz oder Aschaffenburg beerdigt.

0956 Drutwin I von Lipporn alias Drutwin von Estergau auf dem Einrich (St), der von der Alten Burg 700 Meter neben seinem Familiensitz Lipporn stammt, wird von einem Bauern in Strüth ermordet. Seine neu erbaute Alte Burg alias Burg Löpern alias Lepern alias Burg uff dem Ring wird die Stammburg der Grafen von Laurenburg. - Der einzige Sohn des verstorbenen Salier Konrad der Rote, der neue Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau und Ufgau Otto alias Otto von Worms wird Graf im Nahegau.

0955 Der Liudolfingerkönig Otto I (43) beendet die Ungarneinfälle in der Schlacht auf dem Lechfeld militärisch. Der Führer der Franken, Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf, Graf in Franken und Herzog von Lothringen Salier Konrad der Rote stirbt in der Schlacht auf dem Lechfeld, weil er durch die Hitze geschwächt, seinen Helm abnimmt und deshalb tötlich getroffen wird. - Pfalzgrafen Hernbertus (St) wird an zweiter Stelle der Montabaurer Zeugenliste vor Gaugraf Waldbert genannt.

0954 Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf Graf in Franken und Herzog von Lothringen Salier Konrad der Rote unterwirft sich nach einem verlorenen Aufstand gegen Herzog Heinrich von Bayern und verliert beim Reichstag in Fritzlar das Herzogtum Lothringen. - Die Stadt Mainz unterwirft sich mit dem ganzen Frankenland nach dem Tod des mainzer Erzbischof Friedrich. - Königssohn und Herzog Ludolf von Schwaben (St) unterwirft sich seinem Vater und verliert das Herzogtum Schwaben. - Der Liudolfingerkönig Otto I (42) macht seinen jüngeren Sohn Wilhelm zum neuen mainzer Erzbischof. - Ottone Otto I wird als Sohn von Schwabenherzog Ludolf von Schwaben (St) und seiner Mutter Ida, der Enkelin von Rheingaugraf und Herzog von Lothringen Gebhard (+0910) geboren.

0953 Die vom mainzer Erzbischof Friedrich an den in Italien gekränkten Herzog Salier Konrad der Rote und Königssohn und Herzog Ludolf von Schwaben (St), der nach der Geburt eines Halbbruders um seine Macht fürchtet, ausgelieferte Stadt Mainz ist Hauptstützpunkt und wird von Liudolfingerostfrankenkönig Otto I drei Monate erfolglos belagert. - Konrad (St) fällt im Kampf gegen königstreue Truppen.

0951 Der Neffe Konrad Kuno, von Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold wird Rheingaugraf Konrad Kuno (St). - Kollegiatstift in Mockstadt der Herren von Büdingen. - Der mainzer Erzbischof Friedrich nimmt am Italienzug von sächsische Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (39) teil. - Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf, Nahegaugraf und Herzog von Franken Salier Konrad der Rote begleitet den sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (39) auf seinem Italienzug.

0949 Wetteraugraf, Rheingaugraf und Lahngaugraf Udo (St) wird in Wetzlar begraben. - Sein Sohn Heribert von der Wetterau (St) macht Burg Gleiberg zu seiner Residenz. - Der herrschsüchtige sächsische Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (37) sendet den mainzer Kaufmann mit Geschenken nach Konstantinopel. - Schwabenherzog Hermann von Schwaben (St) (St) stirbt. Er ist Besitzer der Burg Humbach bei Montabaur mit Forst Spurkenberg. Sein Schwiegersohn ist Liudolf (St). - Kamp-Bornhofen wird erwähnt.

0948 Der unverheiratete Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St) stirbt. Sein Grab im Stift St Georg in Limburg an der Lahn wird von einem Löwen bewacht in der Mitte des Chores aufgestellt. Wetteraugraf und Herzog im Elsass Udo von der Wetterau I (St) beerbt Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St). - Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf, Nahegaugraf und Herzog von Franken Salier Konrad der Rote bekommt einen Sohn Otto alias Otto von Worms. - Der designierte Königssohn designierter Schwabenherzog Ludolf von Schwaben (St) heiratet die Schwabenherzogstochter von Schwabenherzog Hermann von Schwaben (St) Ida (St). Ida (St) ist die mächtigste Frau im Reich.

0947 Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf Salier Konrad der Rote und neue Herzog von Franken heiratet die Königstochter Liutgard vom sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (35). - In Lipporn gibt es in der Kapelle von Drutwin I von Lipporn alias Drutwin von Estergau auf dem Einrich (St), eine totenkulturelle Florian Heiligenrelique, der von der Alten Burg 700 Meter neben seinem Familiensitz Lipporn stammt. Die neu erbaute Alte Burg alias Burg Löpern alias Lepern alias Burg uff dem Ring wird die Stammburg der Grafen von Laurenburg.

0946 Burg Braunfels wird erbaut.

0945 In Frankfurt-Sachsenhausen schliessen sich Berufsfischer zu einer Bruderschaft und Gilde zusammen, die organisiert und mit Genehmigung die Stadt Frankfurt mit Fischen versorgt. - Die Konradiner können den Auelgau behaupten, der Bonngau geht verloren

0944 Vor der nördlichen Stadtmauer der Stadt Mainz gründet der mainzer Erzbischof Friedrich das Stift St Peter. - Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf Salier Konrad der Rote erhält die Herzogswürde.

0942 Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf Salier Konrad der Rote wird Graf in Franken.

0941 Der Salier Konrad der Rote ist Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf.

0940 Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St) erhält zum Dank vom sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (28) aus dem Besitz ihres unterlegenen Cousins und Vetters Oberlahngaugraf und Herzog von Lothringen Eberhard (St) den Hof Niederzeuzheim (Hadamar) für seine Stiftung St Georg in Limburg an der Lahn (Limburger Dom). - Ufgaugraf Gebhard III. - Der mainzer Erzbischof Friedrich wird aus der Gefangenschaft entlassen.

0939 In der Schlacht von Andernach besiegen während des Aufstandes gegen den herrschsüchtigen sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (27) Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St) und Wetteraugraf und Herzog im Elsass Udo von der Wetterau I (St) ihren Cousin und Vetter Oberlahngaugraf und Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St). In der Schlacht von Andernach erschlägt Wetteraugraf und Herzog im Elsass Udo von der Wetterau I (St) seinen Vetter Oberlahngaugraf und Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St) eigenhändig. Wetteraugraf und Herzog im Elsass Udo von der Wetterau I (St) erhält die Erlaubnis seine Lehen und Grafschaften seinen Söhnen zu vererben. - Der mainzer Erzbischof Friedrich schließt sich Herzog von Lothringen Eberhard (St) und Giselbert gegen den herrschsüchtigen sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (27) an. Die Stadt Mainz verweigert dem eigenen Erzbischof die Flucht in die Stadt, wodurch dieser gefangen genommen und nach Sachsen verschleppt wird. - Die Königspfalz Kassel fällt an den Sachsenherzog König Otto I.

0937 Großwinternheim liegt im Nahegau von Graf Eberhard. - Der Wormsgau verliert Ingelheim an den Nahegau. - Oberlahngaugraf und Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St) gerät in Streit mit den herrschsüchtigen sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (25). Die sächsischen Nachbarn nördlich von Hessen verweigern die Lehnshuldigung, weshalb Oberlahngaugraf und Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St) Burg Helmern belagert und vom sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (25) zu einer Geldstrafe verurteilt wird. Seine Hauptleute werden zum Hundetragen verurteilt.

0936 Der sächsische Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Heinrich stirbt an einem Schlaganfall bei der Jagd. Sein Sohn Otto I (24) lässt sich in Aachen mit aussergewöhnlich großen religiösen Ritual zum neuen König krönen. Beim Krönungsmahl dienen erstmals symbolisch als Zeichen der Unterwerfung der Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St) als Truchsess, Herzog Giselbert von Lothringen als Kämmerer, Herzog Arnulf von Bayern als Marschall und Schwabenherzog Hermann von Schwaben (St) als Mundschenk.

0933 In Diez wird die Diezer Mark erwähnt, die Altendiez, Diez und Freiendiez umfasst.

0932 Ritterturnier in Magdeburg. - Abensheim liegt im Wormsgau in der Grafschaft Konrads (Konrad der Rote)

0927 Der fuldaer Mönch Hildebert wird neuer mainzer Erzbischof.

0925 Der für die Destillation von Ethanol berühmte teheraner Arzt ar Razi Chemiker stirbt.

0922 Pissighofen später Hainau wird vom kölner Erzbischof Hermann erwähnt. - Der Grafensohn Drutwin von Lipporn alias Drutwin von Estergau auf dem Einrich (St) wird erwähnt.

0921 Der ehemalige hirsauer Mönch und Schulvorsteher der mainzer Abtei St Alban Adalbero wird auf Befehl des mainzer Erzbischofs Heriger zum Abt von Kloster Ferrutius in Bleidenstadt erhoben. Der Abt von Kloster Bleidenstadt Adalbero macht sich einen Namen wegen seiner Gelehrsamkeit und Klugheit.

0919 Der nicht anwesende sächsische Liudolfinger-Herzog Heinrich wird von den Herzögen von Schwaben, Bayern, Lothringen und Franken zum neuen Ostfränkischen König berufen. - Kloster Prüm wird unabhängig und der Graf von Namur ist Vogt von Kloster Prüm.

0918 Der Ostfränkische König Konrad der Jüngere (St) wird bei einem Kampf mit dem bayerischen Ludolfinger-Herzog schwer verletzt und stirbt in Weilburg. Sein Neffe Konrad Kurzbold (St) scheidet trotz gutem Verhältnis beim neuen König aus dem Hofdienst aus.

0915 Grafschaft Marienfels im Einrichgau gehört zum Vierherrengebiet. - Der Ostfränkische König Konrad der Jüngere (St) schenkt einem innerhalb der Stadtmauern von Weilburg neu erbauten Kloster seinen Hof Nassau alias Villa Nassova auf beiden Seiten der Lahn in den Grafschaften Sconenberg und Marvels alias Schaumburg.

0914 In Wetzlar wird das Stift St Marien gegründet.

0913 Der mainzer Erzbischof Hatto liefert mit seinem Tod im Binger Mäuseturm, in dem er wegen seiner Unmenschlichkeit gegen die hungernde Bevölkerung, die er in einer leeren Scheune eingesperrt, verbrennen liess, von Mäusen aufgefressen worden sein soll, eine Legende. Die Geräusche des Feuers kommentiert er höhnisch mit den Worten Hört ihr die Kornmäuslein unten pfeifen?

0912 Otto (St), der Sohn des getöteten Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf, Hessengaugraf, Gotzfeldgaugraf und Wetteraugraf Konrad der Ältere wird Mittellahngaugraf. - In Weilburg wird das St Walpurgis Stift gegründet

0911 In Frankfurt stirbt der Ostfränkische König Ludwig IV das Kind (St). Der Sohn des getöteten Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf, Hessengaugraf, Gotzfeldgaugraf und Wetteraugraf Konrad der Ältere (St) der Herzog von Franken Konrad der Jüngere (St) wird in Forchheim mit der Fürsprache des mainzer Erzbischof Hatto zum Ostfränkischen König gewählt. - König Konrad der Jüngere (St) ist u.a. im Besitz der Burg Kassel.

0910 Der Sohn des 0906 getöteten Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf, Hessengaugraf, Gotzfeldgaugraf und Wetteraugraf Konrad der Ältere (St) Konrad der Jüngere (St) wird Herzog von Franken. - In Limburg erhält der Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St) einen Hof auf dem Berg Lintburg vom Ostfränkischen König Ludwig IV das Kind (St) und die Erlaubnis auf dem Hof eine Kirche zu erbauen. In Limburg an der Lahn wird das St. Georgenstift gegründet. - Der Ostfränkische König Ludwig IV, das Kind verliert in der Schlacht auf dem Lechfleld bei Augsburg gegen die Ungarn. Der Herzog von Lothringen, Wetteraugaugraf, Lahngaugraf und Rheingaugraf Gerhard (St) fällt in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg. - Das Benediktinerkloster Cluny wird gegründet.

0909 Kloster Ferrutius in Bleidenstadt erhält den eingezogenen Besitz von Graf Hermann in Wallbach und Horoe, gelegen auf dem Gebiet von Lahngaugraf Konrad der Ältere.

0907 Dienheim liegt im Wormsgau in der Grafschaft Konrads.

0906 Der fränkische Markgraf Adalbert von Babenberg überfällt und tötet Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf, Hessengaugraf, Gotzfeldgaugraf und Wetteraugraf Konrad der Ältere in der Babenberger Fehde in der Schlacht bei Fritzlar. Der mainzer Erzbischof Hatto verspricht dem gefangenen fränkischen Markgraf Adalbert von Babenberg freies Geleit und lässt ihn dennoch exekutieren, wodurch die Babenberger alle Ämter und Besitzungen im Herzogtum Franken verlieren. - Graf Konrad im Wormsgau und Graf Werner im Speyergau. - Das bisherige Lehen von Graf Gebhard Eich liegt im Wormsgau in der Grafschaft von Konrad und wird der Kirche von Worms geschenkt

0903 Der Oberrheingaugraf Gebhard (St) Sohn von Lahngaugraf Udo (St) wird Herzog in Lothringen.

0902 In einer ersten Schlacht mit den Konradinern werden die Babenberger geschlagen, Heinrich II (St) fällt und Adalhard (St) gerät in Gefangenschaft. Der konradiner Oberlahngaugraf Eberhard (St) stirbt nach wenigen Tagen, was seinen Bruder Gebhard (St)  dazu bewegt dem gefangenen Adalhard (St) den Kopf abzuschlagen. Der übriggebliebene Babenberger Adalbert (St) schwört Blutrache und vertreibt den würzburger Konradiner-Bischof Rudolf aus seinem Bistum, bemächtigt sich bis 09 06 der fränkischen Gebiete des verstorbenen konradiner Oberlahngaugraf Eberhard (St). - Der minderjährige Halbwaise Konrad Kurzbold (St) ist mit seiner Mutter auf der Flucht von Franken zu ihrem Schwager an der unteren Lahn und beerbt seinen Vater Oberlahngaugraf Eberhard (St).

0899 Der an Epilepsie erkrankte uneheliche Sohn von Karlmann (St) und Enkel von Ludwig der Deutsche Kaiser Arnulf von Kärnten (St) stirbt an einem Schlaganfall.

0897 Gebhard (St), jüngerer Sohn von Lahngaugraf Udo (St) wird Oberrheinggraf. Lahngaugraf Udo stiftet die Salvatorkirche in Wetzlar. - Oppenheim, Horchheim und Weinsheim liegen im Wormsgau in der Grafschaft von Walaho.

0896 Elsassgaugraf Bernhard (St).

0895 Das Kloster Echternach hat 40 Brüder mit Einnahmen von der bidgauer Kirche Kröv in der Bidgaugrafschaft von Graf Stephan.

0893 In Oberneisen gibt es eine Mühle. - Die prümer Benediktinerabtei schickt 118 Mönche aus um ihre Besitzungen und Rechte zu dokumentieren, darunter auch in Nastätten, Gemmerich und Bogel. In St Goar besitzt die Abtei Prüm 218 Bauernhufen und 4 Mühlen.

0892 Der Lahngaugraf und Hessengaugraf Konrad erhält die Sorbische Mark als Lehen und sein geistig behinderter Bruder Rudolf wird würzburger Bischof. Die babenberger Gebiete in der würzburger Diözese werden zum Streitpunkt.

0891 Der an Epilepsie erkrankte uneheliche Sohn von Karlmann (St) und Enkel von Ludwig der Deutsche (St) Kaiser Arnulf von Kärnten (St) besiegt die Wikinger entscheidend. Ein Heerführer, der mainzer Erzbischof Sunderol stirbt und wird in der größten spätantiken Kirche von Mainz außerhalb der Stadt in St Alban begraben.

0889 Wormsfeldgau in der Grafschaft Megingauds.

0888 Arnulf von Kärnten (St) schenkt Reginbreht eine Kirche mit 6 Höfen, Häusern und Hörigen im Wormsgau von Graf Walaho (St).

0887 Der an Epilepsie erkrankte Herrscher über das gesamte Frankenreich Karl der Dicke (St) unterliegt militärisch dem unehelichen Sohn des ostfränkischen Unterkönig in Bayern Karlmann (St) Arnulf von Kärnten (St).

0885 Mit dem Tod von Westfrankenkönig Karlmann (St) und der Wahl der westfränkischen Großen für Karl, der Dicke (46) aus Angst vor den Wickingerüberfällen wird das Frankenreich vereinigt.

0883 Der prümer Herrschaftsbereich von Flacht besteht aus Flacht, Niederneisen, Holzheim, Heuchelheim und Linter.

0882 Der ostfränkische Unterkönig in Franken, Sachsen, Thüringen und westliches Lothringen Ludwig III (St) stirbt in Frankfurt ohne männlichen Erben und sein Bruder der ehemalige schwäbischen Unterkönig und deutsche Kaiser Karl, der Dicke erbt und herrscht über das ganze Ostfrankenreich. - Lahngaugraf Udo (St). - Graf Konrad (St) und Graf Meingoz (St) aus dem Fiskus Wiesbaden und der mainzer Erzbischof Liutperd überzeugen den ostfränkischen Unterkönig in Franken, Sachsen, Thüringen und westliches Lothringen Ludwig III (St) Kloster Bleidenstadt Ackerland in Nordenstadt im Königssondergau in der Grafschaft von Graf Hatto (St) zu schenken. - Frankfurt, Tribur, Ingelheim, Kreuznach, Lautern, Gernsheim und Nierstein sind königliche Pfalzen.

0881 Der spätere Ostfrankenkönig Konrad (St), Enkel von Udo (St) und Sohn von Konrad der Ältere (St) wird in Weilburg geboren. - Der ostfränkische Unterkönig in Franken, Sachsen, Thüringen und westliches Lothringen Ludwig III (St) schenkt seinem Getreuen Humbold sein Lehen in Alsheim im Wormsgau als Eigen. - In Flacht gibt es eine Kirche.

0880 Konrad der Ältere, Sohn von Lahngaugraf Udo (St) heiratet die Kaisertochter Glismut von Kärnten. - Bei einem klosterprümer Gütertausch besitzt Einrichgaugraf Ruodker den Ort Gemmerich (--) und sein Onkel Engersgaugraf Balduin (--) Koblenz-Ibingdorf.

0879 Der Lahngaugraf Udo (St) kommt nach der missglückten Verschwörung gegen Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche zur Gründung des neuen St. Severus-Klosters nach Kettenbach an der Aar zurück und stirbt. Das alte Kloster Kettenbach bei Michelbach an der Aar wird durch eine Stiftung von Sohn Lahngaugraf Gebhard (St) nach Gmünden in den Westerwald verlegt. - Der ostfränkische Teilkönig von Bayern Karlmann (St) und König von Italien wird regierungsunfähig und gibt die Herrschaft an seinen Bruder, den schwäbischen Unterkönig Karl, der Dicke (St) ab.

0876 Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche stirbt in Frankfurt und wird in Kloster Lorsch begraben. Sein ältester Sohn Karlmann wird ostfränkischer Teilkönig in Bayern, Ludwig III wird Unterkönig in Franken, Sachsen und Thüringen und Karl der Dicke Unterkönig in Schwaben. - Der von seinem Vater Westfrankenkönig Karl der Kahle geblendete Karlmann, flieht zu seinem Onkel Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche (St) stirbt als Abt von Kloster Echternach. - Liutfridus ist Graf im Niddagau.

0875 Kaiser Ludwig II (St) König von Italien (keine männlichen Nachkommen) stirbt und die Kaiserwürde geht auf Westfrankenkönig Karl der Kahle über. - Obernhof-Seelbach wird erwähnt.

0874 Der mainzer Erzbischof Liuperd beansprucht vergeblich Zehntrechte aus dem Gebiet von Kloster Fulda unter Abt Sigehard, was Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche dem Kloster Fulda bestätigt. Beteiligt sind die Grafen Erlwin aulicus preses, Liuthere, Friderat, Oudalrih, Manegold und Kristan mit Beiziehung der Klostervögte an 117 Orten und im Worms-, Rhein-, Main-, Lau- und Saalgau, in der Wetterau, Hessen und dem Grabfeld.

0871 Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche (St) übergibt den Äbten von Prüm das Recht der Fischerei zwischen St Goar und Bacharach.

0866 Volksaufstand gegen den mainzer Erzbischof Liutbert bei dem einige Ministeriale getötet werden. Die gefangenen Anführer werden gehängt, ihre Hände und Füsse werden abgeschlagen oder ihre Augen werden ausgestochen.

0861 Die Söhne von Lahngaugraf Gebhard Udo (St) (späterer Lahngaugraf), Berengar (St) (späterer Hessengaugraf) und Waldo (späterer Abt von St. Maxximin in Trier) werden auf dem Reichstag in Regensburg wegen Untreue und Verschwörung von Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche verurteilt und fliehen zu Westfrankenkönig Karl der Kahle. Ihr Bruder Bertold ist trierer Erzbischof.

0858 Wetter: In Mainz führt ein Erdbeben zum Einsturz der vor den Toren von Mainz gelegenen St Alban Basilika. - In Oberneisen macht König Otto I dem mainzer St Alban Kloster Schenkungen, darunter in Lohrheim.

0857 Der trierer Erzbischof beschreibt den Pfarrzehntbezirk in Rengsdorf in der Grafschaft von Graf Ruodger.

0855 Der Hessengaugraf, Wormsfeldgaugraf und Gozfeldgaugraf Konrad der Ältere (St) wird geboren. - Der lothringer Mittelreichkönig Lothar teilt sein Reich in der Teilung von Prüm unter seinen drei Söhnen Lothar II (Frau unfruchtbar), Karl von Provence (Epileptiker, regierungsunfähig) und Kaiser Ludwig II König von Italien (keine männlichen Nachkommen) auf. - Der lothringer Mittelreichkönig Lothar tritt in das Kloster Prüm ein und stirbt.

0848 Verschwörung gegen den mainzer Erzbischof Rabanus Maurus.

0847 Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche macht den klosterfuldaer Abt Rabanus Maurus zum mainzer Erzbischof.

0845 Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche schenkt dem Kloster Kettenbach an der Aar im Lahngau den Hof Lierschied im Einrichgau und Hahnstätten im Lahngau.

0843 Das Frankenreich wird im Vertrag von Verdun unter den drei Kaisersöhnen Westfrankenkönig Karl der Kahle, Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche mit seiner neuen Hauptstadt Frankfurt und Kaiser und lothringer Mittelreichkönig Lothar, mit der Provinz Mosel, aufgeteilt.

0842 Im Krieg mit dem späteren lothringer Mittelreichkönig Kaisersohn Lothar zieht Karlmann mit seinem Heer über Gronau im Einrichgau nach Koblenz, während der Kaisersohn Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche von Bingen mit Schiffen nach Koblenz fährt und Karl die schwierige Route durch den Hunrück nimmt um dort die Moselübergänge, die vom mainzer Erzbischof Otgar, von Graf Hatto und Graf Heriold verteidigt werden, zu erobern. - Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche zwingt den Gelehrten Rabanus Maurus als Abt von Kloster Fulda zurückzutreten. - Ludwig und Karl verwüsten den Wormsgau.

0840 Kaiser Ludwig der Fromme stirbt in der Kaiserpfalz Ingelheim. Die Reichsinsignien, seine Krone und das mit Edelsteinen verzierte Schwert werden an seinen Sohn Lothar geschickt. - Der Gelehrte, Leiter der Hofschule und kaiserlicher Ratgeber Einhard stirbt als Laienabt von Kloster Steinbach im Odenwald und Kloster Seligenstadt. Er ist der Verfasser der Biographie von Karl der Große. - Nach dem Weggang von Wormsgaugraf Robert der Tapfere ins Westfränkische Reich übernimmt sein Schwager Walaho die Wormsgaugrafschaft.

0839 Kaiser Ludwig der Fromme zieht nach Frankfurt und danach nach Ingelheim. - Kaiser Ludwig der Fromme zieht zur Versöhnung und Unterwerfung Lothars nach Worms.

0838 Kaiser Ludwig der Fromme hält sich zum Jahresende in Mainz auf.

0837 Der Wormsgaugraf Guntram (St (--) stirbt und sein Bruder Robert der Tapfere wird neuer Graf im Wormsgau.

0836 Der in Frankfurt geborene Königssohn Karl der Kahle (St (13), der drei Jahre zuvor zwangsweise zur Erziehung und Ausbildung ins Kloster Prüm geschickt wurde, begleitet seinen Vater Kaiser Ludwig der Fromme (St (--) von Seligenstadt über Ingelheim nach Koblenz. Der an Gicht leidende Kaiser Ludwig der Fromme (St (--) findet bei einem Zwischenstop in St Goar am Grab des Heiligen Goar Erleichterung von seinen Leiden.

0835 Der bei Kaiser Ludwig der Fromme (St (--) in hohem Ansehen stehende und mit Wiltrud von Orleans verheiratete Oberrheingaugraf, Wormsgaugraf und Vogt von Kloster Hornbach Rutpert III (--)wird zusammen mit dem mainzer Erzbischof Haistulph  (--) zum Königsboten im Sprengel Mainz ernannt.

0833 Der in Frankfurt geborene Königssohn Karl der Kahle (St (10) wird zwangsweise zur Erziehung und Ausbildung von seinem Vater Kaiser Ludwig der Fromme (St (--) ins Kloster Prüm geschickt.

0832 Mark Hadamar mit Lahngaugraf Gebhard (--).

0826 Rheinland/Lahngaugraf Odo von Orleans, alias Lahngaugraf Udo (--), quittiert seine Stellung als Oberschenk in der Kaiserpfalz Ingelheim von Kaiser Ludwig der Fromme. - Karl der Kahle (St) (03) begleitet seinen Vater Kaiser Ludwig der Fromme (St (--) auf der Jagd auf der Rheininsel bei Ingelheim.

0825 Der Wormsgaugraf und Oberrheingaugraf Rupert III ist Königsbote im Bistum Mainz.

0823 In Frankfurt wird Karl der Kahle (St) geboren.

0822 Der würzburger Bischof Vulgar lässt sich Besitz in der Burg Würzburg, in Nierstein, Ingelheim und Kreuznach im Wormsgau in Umstadt im Maingau bestätigen.

0821 In Mainz ist Graf Udo (--) Burggraf von Mainz. - Waldrat macht als Witwe von Hadrian mit Zustimmmung von Graf Udo in Bingen, Boppard und im Niederlahngau eine bedeutende Schenkung an Fulda.

0820 Kaiser Ludwig der Fromme (St (--) schenkt der klosterprümer Zelle St Goar und seinem Abt Tancrad einen Wald zwischen Wesel und Boppard.

0819 Kaiser Ludwig der Fromme hält sich in Kreuznach auf. - Graf Wicbergt zieht widerrechtlich entrissenen Besitz von Kloster Hornbach ein.

0813 Der wetterauer Adelige und mainzer Erzbischof Richulf, der für seine eitle Ruhmsucht und Prunksucht verspottet wird, stirbt und wird in Kloster St Alban vor Mainz begraben.

0811 Der körperbehinderte Königssohn Pippin der Bucklige stirbt im Kloster Prüm.

0802 Der neue fuldaer Abt Ratgar macht durch einen Anbau die fuldaer Basilika über dem Grab von Bonifatius zur größten Kirche nördlich der Alpen.

0800 Im Einrich beginnen Siedlungsrodungen. Die Siedlungsnamen werden oft mit der Endung -rod gebildet.

0794 Auf der Synode von Frankfurt verbietet Karl der Grosse Bestrafung durch Sektion von Körperteilen in Klöster und befiehlt seine Wirtschaftshöfe nur noch mit Ziegeln zu decken. Karl der Grosse bestimmt seine neue Währung: Aus einem karolingischen Pfund mit einer Silber-Masse von etwa 404-409 werden 240 Neue Denare geschlagen.

0790 Karl der Grosse (St (--) schenkt dem von seinem Vater gegründeten Kloster Prüm Güter im Lahngau, im Einrichgau und im Engersgau. - Die Prinzen Karl und Pippin söhnen sich in St Goar, bei einer Rast während einer Schifffahrt von Ingelheim nach Koblenz, aus. - Theodissa alias Diez an der Lahn wird als Besitz von Kloster Prüm erwähnt.

0786 Der erste reguläre mainzer Erzbischof Lullus stirbt. Der mainzer Erzbischof Lullus ist Gründer von Kloster Bleidenstadt und Kloster Hersfeld. Sein Nachfolger wird der wetterauer Adelige Richulf, der für seine eitle Ruhmsucht und Prunksucht verspottet wird.

0782 Karl der Grosse (St (--) schenkt dem Kloster Fulda unter Abt Baugulf (--) Dienheim am Rheim im Wormsgau und Dauernheim im Wetteraugau

0779 Karl der Grosse (St (--) schenkt dem Kloster Fulda unter Abt Sturmius  (--) 25 Gehöfte, 56 Hörige und 16 Weinberge in Mainz, eine Wiese auf der Rheininsel Lubichenowa, eine in Nuwenheim, eine in Gonsenheim und eine Wiese an der Nahe im Wormsgau seines Getreuen Otakar.

0778 In Bleidenstadt gründet der mainzer Erzbischof Lullus  (--) das Kloster Bleidenstadt und er lässt die Gebeine des Römers Ferrutius dorthin bringen, womit eine Wallfahrt einsetzt.

0775 Atto (--) ist Wormsgaugraf bis 07 82.

0774 Gefangene sächsiche Soldaten werden von Kaiser Karl in Sichtweite der Kaiserpfalz nach Frankfurt-Sachsenhausen verbannt, wo sie von Fischfang und Jagd leben. - Karl der Grosse (St (--) schenkt dem Kloster Lorsch den Ort Oppenheim.

0772 Rheingaugraf Heinrich (--) ist Widersacher von klosterlorscher Abt Gundeland (--). - Kloster Lorsch wird Reichsabtei. - Die Königstochter Gisela (St (--) von König Pippin (St (--) und dem bayerischen Präfektensohn Gerold (St (--) bekommen einen Sohn Adrian (St (--) alias Hadrian. - Holzheim bei Limburg wird von Allolfus erwähnt, als er dem Kloster Lorsch Güter im Lahngau, bei Holzheim schenkt. - Der Lahngaugraf xxx (St (--) ist ein Konradiner.

0771 Oberrheingaugraf und Wormsgaugraf und Königsbote in Italien Rupert I  (--) stirbt.

0765 Kloster Lorsch erhält einen Heiligen als Reliquie. - In St Goar überträgt Frankenkönig Pippin der Jüngere die Gebietsherrschaft auf die Benediktinerabtei Prüm, wobei auch mit dem Bau einer Kirche begonnen wird.

0764 Die Mutter Williswint (--) von Oberrheingaugraf und Wormsgaugraf Cancor (--) stiftet Kloster Lorsch. Williswint (--), die Tochter von Oberrheingaugraf Adalhelm (--), erbt im Oberrheingau und Hahnheim bei Bingen.

0747 Mainz wird religiöse Hauptstadt und Metropole Deutschlands. - Die von Karl der Große erbaute Holzbrücke über den Rhein bei Mainz brennt nieder und wird nicht wieder aufgebaut.

0744 Der mainzer Erzbischof Bonifatius (--) lässt Kloster Fulda gründen.

0738 Die Hessen werden erwähnt.

0721 Der englische Mönch Bonifatius (--) missioniert an der unteren Schwalm, unteren Fulda und unteren Eder.

0643 In Boppard wird urkundlich vermerkt Wein angebaut.

0600 In Dauborn werden für Männer ein Schildbuckel, eine Axt, zwei Sax alias fränkisches einhändiges Hiebschwerter und eine Lanzenspitze aus geschmiedetem Eisen und Gürtelbeschläge und Gürtelschnallen zu Wehrgürteln aus Bronze benutzt, dazu eine Halskette mit Perlen aus Glas und ein aus Bein geschnitzter Kamm.

0588 Nördlich von Koblenz werden in einem römischen Reisebericht Weinberge auf dem rechten Rheinufer erwähnt.

0550 In St Goar wohnt der Mönch Goar (--) in einer Klause an der Mündung des Lohbach in den Rhein oder in einer Höhle am Bankeck.

0496 In Birlenbach sind die Alemannen durch die Franken verdrängt.

0350 Im Mittelrheintal stoppt der römische Kaiser Julian  (St (--) eine neuerliche germanische Invasion. Er beginnt mit Sicherungsmaßnahmen.

0260 In Kaub gibt es einen römischen Einhenkelkrug im Bereich des späteren Bahnhofs. - In Bad Ems werden die beiden Limeskastelle aufgegeben.

0223 In Holzhausen wird das römische Kohortenkastell durch einen Brand zerstört.

0200 In Miehlen gibt es zwei römische Gutshöfe.

0178 In Bad Schwalbach haben die Römer beim römischen Kleinkastell Adolfseck am Pohlbach eine Brücke über die Aar erbaut.

0164 In Bad Schwalbach haben die Römer beim römischen Kleinkastell Adolfseck am Pohlbach eine Brücke über die Aar erbaut.

0085 Im Taunus zwischen Lahn, Rhein und Main festigt der römischen Kaiser Domitian  (St (34), Germanicus, in seinem zweiten Krieg gegen die Chatten seine Herrschaft. Der Limes ist fertiggestellt.

0083 Der Taunus zwischen Lahn, Rhein und Main kommt unter die Herrschaft des römischen Kaisers Domitian (32), Germanicus, der zwei Jahre bleibt. Der Limes wird gebaut.

0000

-0050 Ausbau der römischen Provinz Germanien beginnt.

-0058 Im Taunus kommen die Truppen des römischen Kaisers Julius Caesar (42) an, die im Gegensatz zu den Bewohnern der stadtartigen keltischen Höhensiedlungen in der Wetterau, schreiben können. - In St Goar führt eine gepflasterte Römersstrasse aus dem Hunsrück zum Rhein. Nach der Überfahrt nach St Goarshausen geht die Römerstrasse nach Reichenberg weiter, wo sie ebenfalls im Bereich des Hochbehälters gepflastert ist und zum Kastel Holzhausen führt. 

-0150 In Altendiez wird von der Mittellatenebevölkerung bzw Kelten bei der Wildweiberlei Höhle eine Keramikschale abgelegt.

-0350 In Bärbach wird eine Spinnwirtel alias tönernes Schwunggewicht von Kelten bzw der Frühlatene Bevölkerung zum Spinnen von Wolle benutzt. - In Dehrn werden Gefäßkeramikscherben in einer Siedlungsgrube abgelegt. - In Fachingen werden 10 cm große Ohrringe und Halsringe und eine kupferne Zierscheibe von Kelten bzw der Frühlatene Bevölkerung bei Hügelgräberbestattungen beigegeben.

-0400 Ende der Erstellung von Hügelgräbern der Hallstadtzeit in Nastätten Buch. - In Singhofen gibt es die Fliehburg Alte Burg auf halbem Weg nach Dornholzhausen.

-0450 Ende der Neubesiedlung von Niedertiefenbach bei Katzenelnbogen durch Kelten. Beginn der Verdrängung durch Germanen. - In Boppard besteht das fränkisch-deutsche Krongut Bopparder Reich, zu dem auch Kamp-Bornhofen gehört.

-0490 In Gückingen gibt es Kelten.

-0500 Latène Zeit. - In Birlenbach und Fachingen gibt es keltische Aktivitäten. - In Kaub gibt es ein Tongefäß beim späteren Dicken Turm. - In Horhausen wird das Fürstengrab angelegt. - In Gückingen wird auf einem Urnengräberfeld beigesetzt. - In Gückingen wird ein Steinkistengrab angelegt. - In St Goarshausen ist der Hühnerberg und der Loreleyfelsen besiedelt. - In Nastättten werden im Forst Pfarrhofen nordwestlich der Stadt Hügelgräber mit einem Fußgefäß, einem Becher, einer Schale und einem Lignitring angelegt.

-0600 In Niederneisen wird ein Siedler mit einer tönerenen Halskette, einem kugelförmigen Schmuckstück aus Bergkristall und eine fränkischen Spangenfibel beerdigt.

-0700 In Horhausen wird ein Höckergrab angelegt. - In Lipporn und St Goarshausen beginnen die von der Eifel eingewanderten Mehrener, ein gallisches alias keltisches Volk, benannt nach dem Ringwall Mehren in der Eifel, Fliehburgen in der Nähe ihrer Siedlungen anzulegen. Sie wandern auch die Lahn flußaufwärts nach Osten. 

-0750 Ende der Hügelgräber deutet sich an, mit Waffen, Schwerter, Bronzeschmuck, Urnengräbern. - Beginn Laufelder Kultur, Hunsrück-Eifel-Kultur und Keltische Stadtkulur wie Treverer alias Trierer.

-0750 Beginn der Besiedlung von Niedertiefenbach bei Katzenelnbogen durch Kelten, weil die Kelten ihre Toten beerdigen und nicht mehr verbrennen. - In Gückingen wird auf einem Urnengräberfeld beigesetzt.

-1000 In Nastätten Buch gibt es hallstadtliche Hügelgräbern. - In Birlenbach gibt es spuren menschlicher Aktivitäten entlang der Rintstrasse, der Höhenstrasse von Schaumburg nach Diez.

-1200 In Birlenbach gibt es zwischen Waldecker Hof und Heuchelheimer Bächelchen ein hallstadtliches Hügelgräberfeld gefunden.

-1800 Beginn Flachgräber zu benutzen, die bis -07 50 in Hügelgräber übergeht.

-2000 In Diez gibt es ein jungsteinzeitliches Hockergrab im Bereich des Wohngebietes Alte Gärtnerei.

-2200 In Lohrheim gibt es Siedler.

-2400 Schnurkeramiker treten auf.

-3000 Steinzeitwerkzeuge werden in Miehlen verwendet. Die Michelsberger Kultur beginnt Befestigungsanlagen zu bauen.

-5000 Nacheiszeitliche Jäger und Fischer hören auf sich auf Freilandrastplätzen zu treffen. Beginn der Seßhaftigkeit in gröeren Dorfsiedlungen mit Ackerbau und Viehzucht. Linearbandkeramiken tauchen auf. Rössener Kultur.

-8000 Nichtsesshafte Jäger und Sammler homo sapiens sapiens bevölkern noch das Obere Mittelrheintal. Sie benutzen Feuersteinklingen und Sicheln. Nacheiszeitliche Jäger und Fischer beginnen sich auf Freilandrastplätzen zu treffen.

-11000 In Boppard gibt es eine Feuerstelle, Knochen vom Rothirsch und Steingeräte, darunter typische Pfeilspitzen alias Federmesser und ein verziertes Knochengerät am Ende der Altsteinzeit alias Spätpaläolithikum. 

-12000 In Gückingen gibt es altsteinzeitliche Siedlungen. Die Volksgruppe der Magdalenier verschwindet am Rhein. Sie praktiziert Kanibalismus an ihren Toten.

-15000 In Diez und Steeden leben Mammute, Wollnashörner, Höhlenbären und Rentiere. In Diez bearbeiten Menschen einen Mammutknochen, der im Steinbruch St Peter abgelegt wird. Rentiergeweihe werden in der Wildscheuerhöhle bei Steeden abgelegt. Höhlenbärenknochen und Wollnashornzähne werden im Leerschlucht Steinbruch bei Steeden abgelegt. - In Mudershausen wird ein Wolnashornknochen im Steinbruch Hohe Ley abgelegt.

-18000 Die Volksgruppe der Magdalenier taucht am Rhein auf. Sie praktiziert Kanibalismus an ihren Toten.

-25000 In Altendienz wird die Wildweiberlei Höhle (20 23 stillgelegerter Steinbruch) und in Steeden eine Höhle (bereits zerstört) bewohnt. 

-40000 Das Obere Mittelrheintal wird noch von Neandertalern bevölkert.

-1000000 Menschliche nichtsesshafte Jäger und Sammler bevölkern das Obere Mittelrheintal.

 

 

 

 

 

home